In London (und natürlich im Netz) bewegt eine recht stereotype Plakatwerbung die Gemüter: Unter den Hashtags #beachbodyready und #eachbodyready und auch auf der Straße formiert sich Widerstand gegen die sexualisierte Darstellung weiblicher Körper – und gegen die Implikation dessen, wie ein Körper aussehen sollte, der “bereit” für den Strand ist. Anlass für diese Auseinandersetzung mit der Darstellung des weiblichen Körpers in Werbefotografien – nahezu nackt, extrem schlank, weiß und sehr jung – lieferte eine Kampagne von Protein World, die für ihre “Weight Loss Collection” insbesondere in der Londoner U-Bahn warb.
TfL to take #BeachBodyReady ads down. A viral victory or PR disaster for #ProteinWorld? https://t.co/JsZsHoIbE3 #PR pic.twitter.com/bdFQlhk2hp
— Flow Digital (@FlowDigitalLtd)
Dove adaptierte die Vorlage und konterte in einer eigenen Plakatwerbung, und auch das Modelabel navabi wirbt nun mit #beachbodyready:
@jonburkhart You might like this BALLSY response from Dove to Protein World’s #beachbodyready advert. pic.twitter.com/RwJcbmm8w4
— Matt Weatherall (@MTWTHRL)
“Are you #BeachBodyReady”? Here’s what we think: ✓ Enjoy your life ✓ Love your body ✓ Whether you’re size 8 or 28 pic.twitter.com/OJYvi7Z2Km
— navabi (@navabiFashion)
Die Protein-World-Plakate selbst werden on- wie offline verschönert, angereichert oder mit dem eigenen Ärger bestückt und wurden in den vergangenen Tagen zu einem Symbol für einen Alltagssexismus, den immer weniger Frauen akzeptieren möchten:
Loved seeing this earlier. I love london! #everybodysready pic.twitter.com/EUknYR55lW
— Roxy Watson (@Roxy_Watson)
At least one person on the tube has common sense @EverydaySexism #beachbodyready pic.twitter.com/DylkIJr0MN
— Anna Pujol Mazzini (@annapmzn)
#beachbodyready? NO @ProteinWorld we are #beachbodyALREADY ✌️ pic.twitter.com/o5gmQGBOZ4
— Tara Costello (@Catstello)
Und auch Twitter ist voller Memes, die die Protein-World-Kampagne kritisieren, aufs Korn nehmen oder einfach nur als Vorlage für die exotischsten Eigenkreationen verwenden: Von Müttern, die angesichts ihrer Schwangerschaftsstreifen nach ihrer Strandberechtigung fragen über Frauen, die zu einem feministischen Aufschrei gegenüber der Darstellung des weiblichen Körpers rufen bis hin zu Männern, die sich nackt am Strand präsentieren, ist alles dabei – auch die Verwendung für politische Kampagnen:
@ProteinWorld #beachbodyready Damn straight. pic.twitter.com/IADCnuu0XR
— Norse Gamer (@Norse_Gamer)
Planning a trip to the seaside this bank holiday? #beachbodyready https://t.co/UGVI613MJ8 pic.twitter.com/uIGZaGJI5v
— Fitbit UK (@FitbitUK)
Der wachsende Protest, der sich auf Twitter gegen die Kampagne unter den Hashtags #everybodysready formierte, erreicht mittlerweile eine neue Stufe: Die Advertising Standards Authority (ASA) erreichten über 200 Beschwerden, denen zufolge die Mampagne ein “ungesundes Körperbild” präsentierten. Auch darauf reagierte die Twitter-Community direkt:
More Protein World #beachbodyready fun. ASA ruling saying product descriptions were in breach. https://t.co/0Ll9nC7Oq2 pic.twitter.com/hrd6EO9P8F
— Blaise Grimes-Viort (@blaisegv)
Mittlerweile hat sich eine ganze Protestkampagne auf Facebook gegen das Plakat organisiert und sowohl eine Petition gegen die Plakatwerbung als auch eine “taking-back-the-beach”- Demonstration im Londoner Hyde-Park organisiert. Wie Protein World sich zu den Stimmen gegen die Kampagne positioniert, lässt sich ebenso auf Twitter nachlesen wie die Forderungen der Kritiker. Aktuell wird in London gefeiert, nachdem verkündet wurde, die Plakatwerbung heute flächendeckend zu entfernen.
Loving #eachbodyready campaign. Out with meal replacements. In with defacement of body shaming! And black leggings. pic.twitter.com/JZgpVqqVzQ
— Pertz (@Pertzleggings)
Via The Guardian / The Independent