Früher war alles anders: Im Urlaub entstanden Schnappschüsse, das Essen wurde einfach gegessen, und Bilder von den eigenen Füßen waren meist ein Unfall. Heute macht man all diese Dinge mit Vorsatz und teilt das Ergebnis über Instagram sogar mit der ganzen Welt.

Wer das nicht schon für schräg genug hält, wundert sich bestimmt über den Aufwand, der für die vermeintlich easy-peasy geschossenen Fotos betrieben wird. Frauen stehen auf ihren Stühlen und beugen sich über ihr Essen, damit der Teller mit Pfannkuchen auch ja ganz aufs Bild passt und keine blöden Schatten auf den goldgelben Ahornsirup fallen. Die Backsteinmauer, an der man “zufällig” vorbeigekommen ist, um ein total natürliches Foto von sich zu machen, ist eigentlich auf einem Stadtplan mit allen Instagram-tauglichen Bildern vermerkt.

Und selbstgeschossen ist das “Ich-stehe-gerade-total-sexy-vor-einer-Mauer”-Bild sowieso nicht – denn hinter jedem süßen Mädchen auf Instagram steckt ein Typ wie Jeff, ein Typ wie Trey, ein Typ wie Nate – ein “Instagram Husband”.

Hinter dem Spot, der seit einer Woche durch die sozialen Medien geistert, steckt die Impro-Comedyshow “The Mystery Hour” aus den USA. Sie klagen ihr Leid, immer und überall Fotos von ihren Frauen schießen zu müssen.

Außerdem haben sie eine Webseite zur Selbsthilfe „Betroffener“ gestartet, wo sich alle Instagram-Ehemänner in Selbstmitleid suhlen können. Mal ganz unter uns: Wir haben uns durchaus wiederentdeckt – sowohl bei den Instagram-Süchtigen als auch bei den genervten Mitmenschen, die ihren Kaffee manchmal lieber sofort trinken würden, als ihn erst noch fotografisch in Szene zu setzen…