Das Dorf Civitacampomarano in der Provinz Campobasso setzt eher auf Traditionen und weniger auf Internet und Smartphone. Kein Wunder – ohne richtige Internetverbindung!
Der Künstler Biancoshock hat das 400 Seelendorf in diesem Jahr allerdings etwas umgestaltet. Mit dem Projekt “web 0.0″ kreierte er unter anderem aus Telefonzellen WhatsApp-Zellen und aus Straßenbänken Twitter.
Doch während man bei einem ersten Blick zwischen dem Web und dem kleinen Dörfchen direkt an starke Kontraste denkt, verschwimmen diese vielmehr in Wirklichkeit.
Denn so wie bei Twitter im Netz, gibt es auch auf der Parkbank die neuesten Informationen sowie Klatsch und Tratsch.
Und statt sich einsam vor seinem Computer auf YouTube die schrägsten oder spannendsten Videos anzusehen, teilt man in Civitacampomarano die gemeinsame Zeit. Und für Emotionen braucht man hier keine Kommentare mit Emoticons.
“Ephermeralism” nennt Biancoshock seine Street-Art-Kunst. Hiermit meint er, dass öffentliche Plätze für einen kurzen Zeitraum zum Schauplatz seiner kreativen Ideen werden. Für die Ewigkeit sind sie allerdings nicht wirklich gemacht, sondern eher für die virtuelle Welt. Seine Kunst findet sich später vor allem in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter wieder.
Durch seine Kunst führt er uns vor Augen, dass ein gegenseitiger Austausch nicht nur in Form von Chats und Kommentaren im Internet stattfindet, sondern auch auf der Straße.
Und so fragt man in Civitacampomarano bei Problemen einfach jemand Erfahreneren. Ähnlich wie bei Wikipedia.
Somit lässt das Projekt “web 0.0″ wohl den Schluss zu, dass das Dorf nicht zum Web wird, sondern traditionell bereits ein analoges Web mit Twitter, Facebook und WebTransfer darstellt, nur ganz ohne Internet eben.