Im April diesen Jahres erhielten 50 Lehrer aus je einem amerikanischen Bundesstaat eine Auszeichnung als „Lehrer des Jahres“. Die Geehrten erhielten eine Einladung ins Weiße Haus und trafen Donald Trump im Oval Office. Darunter war auch Nikos Giannopoulos, der als bester Lehrer von Rhode Island ein paar subtile Botschaften für Trump und die Öffentlichkeit unterbrachte. Auf dem offiziellen Einzelfoto mit dem Präsidenten und seiner Frau Melania, trägt er eine Anstecknadel in Regenbogenfarben, und hält einen schwarzen Fächer in der Hand. Die Anstecknadel repräsentiere seine Dankbarkeit für die LGBTQ-Community, die ihn stets ermuntert habe, stolz selbstbewusst und mutig zu sein. Mit dem Fächer wolle er die Freude und die Freiheit der Gender-Nonkonformität ausdrücken und auch der kleine Anker auf seiner Kette hat eine Bedeutung: Er steht für Hoffnung.
In einem langen Posting auf Facebook erklärt er, wie er den Besuch bei Trump erlebt hat und zeigt sich vor allem enttäuscht darüber, dass der Präsident nicht mal aufgestanden sei, um die Geehrten zu begrüßen. In einem Appell für die Rechte von Homo-,Bi- und Transsexuellen macht er auf ihr Schicksal aufmerksam und gibt der Regierung eine Mitschuld am Umgang mit der LGBTQ-Community.
„Als Mitglieder der LGBTQ-Community sind unsere Identitäten komplex, doch unsere Bedürfnisse universal: Geliebt und respektiert zu werden, für die, die wir sind und vollwertige, gleichberechtige Bürger der Vereinigten Staaten zu sein.“ Giannopoulos emotionaler Appell und sein Foto aus dem Oval Office berühren die Welt. Er wolle sich bei seinem Besuch im Weißen Haus nicht an den Mann am Schreibtisch erinnern, sondern an seine Kollegen, von denen viele, wie er, strukturelle Hürden wie Migration, sozialer Status, Sprache und sexuelle Orientierung überwinden mussten. Nikos Giannopoulos hatte nicht die Möglichkeit mit Donald Trump persönlich zu reden – doch er lässt sein Foto für sich sprechen.