Sanchos Esel

Sanchos Esel

Spät essen, laut reden, wenig schlafen, kein Fahrrad haben, die Mülltrennung vergessen, dem berühmtesten Fußballverein der Welt zugucken, bei Rot

Walter Kappachers Bilder vom Eis (2)

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Vorhin beim Holzsägen habe ich mich gefragt, ob ich nicht viel zuviel säge, der Frühling könnte ja bald kommen, und dann stehe ich da mit dem Holz und den darin wohnenden Käfern, und soviel Platz habe ich auch nicht. Mir fehlt ein Holzschuppen.

Vorhin beim Holzsägen habe ich mich gefragt, ob ich nicht viel zuviel säge, der Frühling könnte ja bald kommen, und dann stehe ich da mit dem Holz und den darin wohnenden Käfern, und soviel Platz habe ich auch nicht. Mir fehlt ein Holzschuppen. Da fiel mir ein, dass ich noch ein paar Fotos vom Eis zeigen wollte, die der Schriftsteller Walter Kappacher gemacht hat. Hier ist das erste, eines meiner Lieblingsbilder:

  Bild zu: Walter Kappachers Bilder vom Eis (2)

Von Walter Kappacher habe ich ja schon einmal erzählt, er hat 2007 in Pastrana an seinem Roman Der Fliegenpalast geschrieben, und anders als ich den meinen hat er seinen fertigbekommen. Als ich das erwähnte, sagte er: „Aber deiner ist länger.“
Und ich sagte: „Das macht ihn aber nicht besser.“
Vielleicht dachte ich es auch nur. Egal, er hat irgendetwas Nettes und Großzügiges gesagt. Hier ist noch eines seiner Eisbilder:

  Bild zu: Walter Kappachers Bilder vom Eis (2)

Ich werde jetzt noch ein wenig über weiche Fruchtbonbons und andere Details aus dem spanischen Genussuniversum nachdenken, darüber reden wir dann demnächst.


3 Lesermeinungen

  1. Dulcinea sagt:

    Gerade habe ich ein sehr...
    Gerade habe ich ein sehr ernstes Gespräch mit meinen Töchtern geführt. Ich habe zu ihnen gesagt: setzt euch hin, lernt fleißig und erwerbt euch eine Bildung, dann könnt ihr zum Beispiel Redakteur oder Korrespondent einer großen Tages- oder, meinetwegen, auch Wochenzeitung werden. Solche Korrespondenten dürfen viel herumreisen. Sie fahren mit dem AVE nach Barcelona und werden zu Buchmessen nach Ecuador eingeladen. Zu dürfen klösterliche Ruhe genießen und in der Abendsonne Holz sägen (an dieser Stelle interessierte sich meine Älteste dafür, warum das Holz nicht gehackt wird, wir hacken nämlich noch — aber meine Töchter sind leider nicht die intelligentesten). Solche Korrespondenten dürfen mitten am Tag in den Prado gehen und haben viel Zeit, über Literatur nachzudenken und zu schreiben. Die Ferien verbringen sie in Sierra Nevada, von wo man an klaren Tagen Afrika sieht, auch wenn man wegen starken Windes grad nicht Schi laufen kann. Sie dürfen über weiche Fruchtbonbons und andere Details aus dem spanischen Genußuniversum philosophieren und bekommen das alles bezahlt. Meine Töchter blieben völlig unbeeindruckt. Nein, sagen sie, wir wollen lieber nicht nachdenken, sondern pökeln, so wie du und Großmama und Urgroßmama, Gott hab sie selig. Erst, als ich sagte, daß solche Korrespondenten auch immer ins Fußballstadion gehen und im Winter unter unökologisch-ineffizienten Heizpilzen frierend ihrer Lieblingsmannschaft entgegenjubeln — nein, mehr noch! — daß sie sich dabei sogar langweilen dürfen, wurde meine Jüngste hellhörig. Mama, sagte sie: GOL! GOLAZO! Jetzt habe ich wieder Hoffnung.

  2. Madrid sagt:

    Dulcinea, Ihre Töchter geben...
    Dulcinea, Ihre Töchter geben zu den schönsten Hoffnungen Anlass, besonders die jüngste.
    Ja, warum Holz sägen und nicht hacken? Weil ich draußen am Pardo nach altersschwachen umgefallenen Bäumen suche und sie mit der Handsäge zerlege. Irgendwie glaube ich, das geht sägend besser als hackend. Vom Kauf einer benzinbetriebenen Motorsäge habe ich Abstand genommen. Ich will mir aber auch noch eine Axt anschaffen, und es besteht die Gefahr, dass ich dann davon berichte.

  3. Dulcinea sagt:

    Don Paul! Handsäge? Wie...
    Don Paul! Handsäge? Wie UNSPANISCH! Das geht doch ganz anders, zum Beispiel gleich hier um die Ecke, wo sich das Standesamt von Madrid befindet. Da die spanische Gerichtsbarkeit ja gerade bestreikt wird, ist die Menschenmenge, die sich normalerweise früh dort versammelt, in den letzten Tagen weit größer und okkupiert auch einen Teil der Straße, auf der sich fahrende und halbparkende Autos die Durchfahrt erschweren. In dieser sicherheitstechnisch vermutlich nicht ganz unbedenklichen Lage werden seit zwei Tagen die Straßenbäume besägt. Früh um neun. Männer mit großen lauten Benzinsägen machen sich ans Werk. Mitten im Menschen- und Straßenverkehr krachen die Äste zu Boden. Und das verblüffende ist: Es passiert nichts! Es wird niemand verletzt! Es werden keine Autos demoliert! Und es regt sich auch niemand auf! Daß die Luft für das Baby schlecht ist, zum Beispiel. Daß die Motorsägen so einen Lärm machen. Warum sie ausgerechnet früh um neun hier sägen. Nein, man wartet, mal sehen, was passiert, und nachher geht man auf jeden Fall noch in die Bar einen Kaffee trinken, bevor man sich ins Büro begibt. Aber bitte, Don Paul, passen Sie wegen der Axt auf! Damit Sie noch davon berichten können!

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