Sanchos Esel

Sanchos Esel

Spät essen, laut reden, wenig schlafen, kein Fahrrad haben, die Mülltrennung vergessen, dem berühmtesten Fußballverein der Welt zugucken, bei Rot

Die Bücher unseres Lebens (1) : Geschichte eines Menschenexperiments

| 12 Lesermeinungen

Der Sommer kommt. Stellen wir uns eine Aufgabe. Sie besteht darin, uns mit Büchern zu versorgen, mit denen wir uns weder langweilen noch ärgern.

Der Sommer kommt. Stellen wir uns eine Aufgabe. Sie besteht darin, uns mit Büchern zu versorgen, mit denen wir uns weder langweilen noch ärgern. Sagen wir, Bücher, an die wir uns auch in sechs Monaten noch erinnern. Zu denen wir vielleicht in drei oder fünf Jahren zurückkehren wollen. An die wir denken, wenn wir im Café einer fremden Stadt sitzen und gerade kein neues Buch zur Hand haben. Dann, besonders dann denken wir möglicherweise an die Bücher, die es wirklich wert waren, gelesen zu werden, und spielen so in ihnen, wie der Pianist imaginär in der Partitur spielt, auf die er nicht mehr angewiesen ist, weil er sie im Kopf trägt.

Die Bücher könnten Romane oder anderes sein und aus den letzten gut hundert Jahren stammen. Es gibt Menschen, die dem neunzehnten Jahrhundert mehr vertrauen als dem zwanzigsten, die haben sowieso ihre großen Lieblinge: Oblomow, Der Grüne Heinrich, Anna Karenina, Madame Bovary, Der Nachsommer, David Copperfield, Der Idiot, Middlemarch, die Romane Jane Austens. Viele tausend Seiten. Das machen wir ein andermal. Hier und heute wählen wir als ältestes Buch das eines Autors, der erst im zwanzigsten Jahrhundert starb, also ein Bindeglied zwischen der großen Epoche des psychologischen Realismus und der Moderne darstellt:

Henry James: A Portrait of a Lady (Bildnis einer Dame)

Alle Bücher, die ich im Folgenden erwähne, haben eine besondere stilistische Qualität, etwas Atmosphärisches, manchmal eine einzelne Szene, die sie heraushebt. Doch dieser Roman… er besteht nur aus exquisit geschriebenen Seiten. Er ist Weltliteratur von der ersten bis zur letzten Zeile. Das Bildnis einer Dame ist der Roman, an dem sich verwandte Seelen erkennen könnten, wenn sich das heutzutage nicht leichter durch E-Mail regeln ließe.

Um die Handlung anzudeuten. Einer jungen, mittellosen Amerikanerin, Isabel Archer, fällt in England das Vermögen ihrer Verwandten in den Schoß. Diese Verwandten – Onkel und Neffe, beide krank und zur Reflexion verurteilt statt zur Tat – meinen es gut mit Isabel. Sie wollen sehen, was diese zauberhafte, heftig umworbene Frau mit ihrer neugewonnenen Freiheit und dem vielen Geld macht. Es ist ein Menschenexperiment mit fürchterlichen Folgen. Henry James zeigt nicht nur, wie es dazu kommt, sondern – was viel schwieriger ist -, wie ein Mensch mit seinem schlimmen Fehler weiterlebt.

Ich habe das Bildnis einer Dame schon viermal gelesen und hoffe, es noch mindestens drei weitere Male lesen zu können. Selbst wenn die Lektüre des Romans viele Monate zurückliegt, betreten seine Figuren wieder mein Gedächtnis, als seien sie von einer Reise zurückgekehrt und wollten nach mir schauen. „Ihr schon wieder“, denke ich dann. „Wie geht es euch denn so?“ Es gibt Figuren in diesem Buch, die ich damals nicht verstanden habe, und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie heute durch und durch verstehe. Was ich allerdings sicher weiß, ist, dass ich weiterhin über sie nachdenken werde, weil sie dem, was ich meine moralische Phantasie nennen könnte, unendliche Fragen aufgeben, die zum Wichtigsten gehören, was ich im Lauf der Jahre gedacht habe. Mit manchen Menschen ergeht es einem auch so. Bevor es jetzt wolkig wird, halte ich den Mund.

Es liegt auf der Hand, dass ich statt dieses James-Romans auch andere James-Romane hätte nennen können; doch dieser, aus der sogenannten mittleren Phase, hat einen besonderen Zauber, den vielleicht nur noch sein späterer Roman „Die Gesandten“ erreicht. So empfinde ich das. Sie mögen es anders empfinden. Klar ist ferner, dass man statt Henry James auch den Roman aller Romane nennen könnte, Prousts Suche nach der verlorenen Zeit. Er ist allerdings achtmal so lang. Glücklich jene, die noch nicht jeden der sieben Bände gelesen haben. Glücklich jene, die Zeit finden, die sieben Bände Proust wiederzulesen. Aber das am Rande.

Meine Liste unten enthält Romane, Autobiographien, ein paar Erzählungen und Mini-Essays, an die ich immer wieder gern denke, weil sie weniger Lektüren als Erlebnisse sind. Es gibt ja gar keinen Grund, die imaginär begangenen Taten – Reisen, Abenteuer, Gedankenflüge, gelesene Romane – nicht unter die wirklich geschehenen Dinge zu rechnen. Unsere Phantasie hat sich mit ihnen beschäftigt. Sie haben uns Zeit und seelische Energie gekostet. Sie haben uns möglicherweise Vergnügen geschenkt oder auch Leid bereitet. Besonders Menschen! Um das zu verstehen, braucht man nur an den ersten verpassten Kuss seines Lebens zu denken, der ja auch nicht geschehen ist. Das heißt, selbst das Ungeschehene hat Bedeutung, weil es jenseits seines ontologischen Status (geschehen / nicht geschehen) eben doch Wirklichkeit besitzen kann. Zum Beispiel das Mädchen, das damals unerreichbar war. Der Junge, der nichts von Ihnen wissen wollte und an dessen Nase Sie manchmal noch heute denken müssen. Es gibt so etwas. Jede(r) erinnert sich an Erlebnisse, die eigentlich Nicht-Erlebnisse sind. Die, um einen Ausdruck von Javier Marías zu verwenden, auf dem schwarzen Rücken der Zeit stattgefunden haben. Gut. Sie sehen ungefähr, worauf ich hinauswill. Was nur im Kopf geschieht, kann äußert hohe Aktivität entfalten und noch nach vielen Jahren wie eine Wunde schmerzen.

Hier sind Bücher versammelt, ohne die ich mir mein Leseleben nicht vorstellen will. Keine Greatest Hits. Nein. Hier steht das Berühmte neben dem Unauffälligeren. Kreuz und quer. Unser Innenleben sortiert nicht nach Rankings oder Verkaufsziffern.

Ich gebe jeweils spanische Originaltitel, aber keinen spanischen Verlag an, weil es sich doch um eher verbreitete Bücher handelt. Wohl aber nenne ich den deutschen Verlag. In Madrid bekommt man deutschsprachige Bücher bei Pasajes oder Auryn, englischsprachige bei Pasajes, Fnac und der Casa del Libro auf der Gran Vía. Auch die Internetbestellung ist bekanntlich leicht. Für rein Spanisches empfehle ich in Madrid die Librería Méndez (C/ Mayor, 18), einen echten literarischen Buchhändler, mit dem man auch gut plaudern kann. Einmal traf ich dort einen Leser, der viele hundert Tage lang jeden Tag ein Drama von Lope de Vega gelesen hatte. Nur, damit Sie wissen, was für ein Ort die Librería Méndez ist. Un sitio para lectores serios.

Und um auch das noch zu sagen: Der neue Roman von Carlos Ruiz Zafón ist öde. Ja. Aber man soll den Autor nicht überfordern. Er wollte eben noch einmal liefern, was er in dem Vorgängerbuch La sombra del viento schon einmal geliefert hatte, welches ja seinerseits eine schlechte Dickens-Kopie war. Er ist damit Millionär geworden. Mehr müssen wir nicht dazu sagen.

Und jetzt zu unseren zwanzig Titeln:

 

* Henry James: A Portrait of a Lady (Bildnis einer Dame, dtv)

* Joseph Conrad: Nostromo (Fischer)

* Leopoldo Alas, Clarín: La Regenta (Die Präsidentin, Insel)

* Evelyn Waugh: A Handful of Dust (Eine Handvoll Staub, Diogenes)

* Jorge Luis Borges: Von Büchern und Autoren (Fischer)

* Giorgio Bassani. Die Gärten der Finzi-Contini (Piper)

* Juan Rulfo: Pedro Páramo (Suhrkamp)

* Corpus Barga: Los pasos contados (Visor)

* Walker Percy: The Moviegoer (Der Kinogeher, Suhrkamp)

* Richard Yates: Revolutionary Road (Zeit des Aufruhrs, Manesse)

* Graham Greene: Monsignor Quixote (nur englisch)

* Olof Lagercrantz: Vom Glück des Lesens (Suhrkamp)

* Julio Cortázar: Todos los fuegos el fuego (Das Feuer aller Feuer, Suhrkamp)

* Ignacio Aldecoa: Gran Sol (Gran Sol, marebuchverlag)

* Reinaldo Arenas: Antes que anochezca (Bevor es Nacht wird, dtv)

* Javier Marías: El hombre sentimental (Der Gefühlsmensch, dtv)

* Richard Ford: Independence Day (Unabhängigkeitstag, Berlin Verlag)

* Rafael Chirbes: La larga marcha (Der lange Marsch, Verlag Antje Kunstmann)

* Antonio Muñoz Molina: Plenilunio (Die Augen eines Mörders, Rowohlt)

* Guillermo Rosales: Boarding Home (Boarding Home, Suhrkamp)

 

Ein paar abschließende Worte zu meiner Auswahl, die willkürlich, löcherig und eben deshalb unfehlbar ist, weil sie keinerlei Maßstab besitzt außer meinem Verlangen nach fesselnder Literatur in unterschiedlichen Lebensaltern und variabler Dosierung. Joseph Conrad sollte man einfach immer wieder lesen. Dann spürt man, dass die heutigen Erzähler kaum über ihn hinausgekommen sind. Eine Erkenntnis, die mehr als nur technischer Art ist. Corpus Barga ist einer der großen spanischen Prosaisten des letzten Jahrhunderts, und seine Schilderungen einer versunkenen Welt in Los pasos contados vermitteln einem das tröstende Gefühl, es habe auch in den düsteren Jahren ein schlagendes Herz und ein registrierendes Gedächtnis gegeben. Auf deutsch existiert er meines Wissens nicht. Bassani ist der einzige Italiener hier; es hätte auch der wunderbare Lampedusa mit seinem Gattopardo sein können; am besten liest man beide. Sie sind ja eng miteinander verbunden. Juan Rulfo bleibt einer der Granitblöcke der lateinamerikanischen Literatur. Daneben sehe ich – por capricho mío – die Biogramme und Mini-Essays von Borges und eine der besten Erzählsammlungen aller Zeiten, Todos los fuegos el fuego von Julio Cortázar. Und einen weithin unbekannten Kubaner namens Guillermo Rosales, der noch von seinem traurigen Exil in Florida erzählen konnte und sich dann das Leben nahm. Eben deshalb musste ich auch die Autobiographie von Reinaldo Arenas dazustellen. Ein unvergessliches Buch.

Wir sprachen von Proust, den wir uns für eine andere Ewigkeit reservieren. Vielleicht richten wir ja später einen Lesezirkel ein. Bis es soweit ist, gibt es mit dem Buch des Schweden Olof Lagercrantz einen Führer durch Prousts unerschöpflichen Roman; für mich eines der schönsten Bücher, die je über ein anderes geschrieben wurden. Sie können es auch genießen, wenn Sie keine Zeile Proust kennen noch jemals eine zu lesen gedenken. Wenngleich das Letztere unwahrscheinlich wäre, wenn Sie Lagercrantz kennengelernt hätten.

Was sonst noch? Claríns Regenta… mir fehlen die Worte. Lesen! Sofort! Die Wahrheit über die Provinzhauptstädte dieser Erde. Es sind allerdings 900 Seiten, also schaffen Sie in Ihrem Leben etwas Platz dafür. Evelyn Waugh ist knapp, boshaft und voller meisterhafter Dialoge aus dem Herzen der englischen Klassengesellschaft. Parallel dazu müßte man natürlich Fitzgeralds Großen Gatsby lesen, das amerikanische Pendant, aber das wissen Sie vermutlich selbst, so dass ich es nicht hinzuschreiben brauche. Walker Percy, Richard Yates, Richard Ford: Diese drei Amerikaner haben hinreißende, weiterwirkende Bücher geschrieben. (Nur Ford lebt noch.) Verpassen Sie keines von ihnen.

Von Aldecoa nehme ich Gran Sol, das Fischfang-Epos. Ganz sicher eine Welt, mit der Don Jorge nicht so vertraut ist. Wenn ich ihn richtig einschätze. Von Javier Marías wähle ich den sehr kurzen, meisterhaften Gefühlsmenschen. Und von Rafael Chirbes die bewegende Geschichte einer ganzen spanischen Generation, nämlich über die Kinder der Verlierer des Bürgerkriegs. Zum Schluss einen exzellenten literarischen Thriller, Plenilunio von Antonio Muñoz Molina. Was Graham Greene betrifft, seinen Monsignor Quixote… es ist ein Spanienbuch. Für Spanienliebhaber. Für die Verehrer von manchego und Marqués de Murrieta. Sie wissen schon. Es war ein persönlicher Wunsch von Sanchos Esel.

Ich hatte das hier etwas kürzer halten wollen. Nun gut. Es sind zwanzig Bücher. Vielleicht ist etwas dabei, was Sie interessiert.


12 Lesermeinungen

  1. Don Pablo, ich danke Ihnen...
    Don Pablo, ich danke Ihnen dafür, dass Sie ein Buch (beinahe) extra für mich gesucht haben. Ich verspreche, „Gran Sol“ von Ignacio Aldecoa zu lesen; ich hoffe nur, das Buch ist nicht zu „sozialrealistisch“. Im Gegensatz zu Ihnen kann ich „La Regenta“ nicht empfehlen: ich finde die Ehebruchsromane des 19. Jahrhunderts sehr langweilig. Von Proust habe ich nur den ersten Band in spanischer Übersetzung gelesen; ich habe keine Lust, weiter zu lesen. Antonio Muñoz Molina und Javier Marías erwecken meine Neugier nicht. „Pedro Páramo“ von Juan Rulfo ist unübertreffbar. Schade, dass Sie Thomas Bernhard nicht mögen. Und Italo Calvino vermisse ich auch.

  2. abfeldmann sagt:

    <p>wer mir yates empfliehlt,...
    wer mir yates empfliehlt, dem glaube ich jedes wort. – ich habe das buch nach dem film gelesen, von dem ich auch im nachhinein nicht entaeuscht war. nur yates ist halt viel farbiger. ein visueller mensch. das kann das kino garnicht.
    den film ‚revolutionary road‘ – das muss gerade noch gesagt werden – haben wir mit einigen soto(de la etc. … sie wissen schon…)freunden gesehen. hinterher war ich der einzige, der sich nicht sofort umbringen wollte. – nicht weil die geschichte an mir vorbei gegangen waere – im gegenteil: jedes wort, jeder topos sass dreifach. doch verliess ich erheitert, frisch geduscht und eben so angenehmst gelaeutert den kinosaal, dass ich noch dachte: sie an, katharsis wirkt eben doch. – komischerweise allerdings nicht fuer meine begleiter, die sich an den naechsten strassenlaternen erhaengten.

  3. Madrid sagt:

    Don Jorge, von Thomas Bernhard...
    Don Jorge, von Thomas Bernhard kenne ich jeden Roman und jedes Stück. Wie kommen Sie darauf, ich würde ihn nicht mögen? Ich habe doch extra geschrieben: keine Greatest Hits. Jetzt, wo ich die Konturen Ihrer Misanthrophie ahne (wir alle haben ja eine, sie ähneln sich nur nicht), könnte ich Ihnen noch wärmer Richard Yates empfehlen. Hören Sie auf abfeldmann. Sie wären nicht nur frisch geduscht, sondern wie neu geboren!

  4. OK! OK!...
    OK! OK!

  5. Vielen herzlichen Dank für...
    Vielen herzlichen Dank für diese Liste, auch an die Kommentatoren für ihre Vorschläge. Ihre Überlegung über „die imaginär begangenen Taten“ finde ich sehr schön. Auch faszinierend finde ich, dass diese „Taten“ immer wieder anders sind, auch wenn wir dasselbe Buch wieder lesen, was uns früher angesprochen hat. Denn wir verändern uns, ebenso das Erlebnis, das daraus entsteht. Dadurch wird das Lesen auch zu einer Art Selbstentdeckungsreise. Deswegen, Don Jorge, werde ich zu allererst La Regenta wieder lesen, die ich in meiner Jugend schon gelesen und genossen habe (wenn ein Roman aus dem 19. Jahrhundert die Neugier eines Jugendlichen wecken kann, muss etwas dran sein…). Señor Ingendaay, ich habe es bei Ihrem vorigen Beitrag nicht geschafft (dieses Mal ging es richtig schnell!), meinen „kleinen“ Vorschlag zu machen. Ein Buch, das ich auch ein paar Mal gelesen habe (allerdings nicht in den letzten sechs Monaten, aber egal), auch in verschiedenen Momenten meines Lebens, und das mich jedes Mal gefesselt hat, ist der Roman Possession (1990) von A. S. Byatt. Ich mag die „überschaubare“ Komplexität der Handlung, die unglaubliche Mischung von Epochen, von literarischen Genres, von denen einige kritisch und humorvoll betrachtet werden, die manchmal ironische, manchmal einfühlsame Behandlung der „universellen Themen“ (Liebe, Suche der eigenen Identität, Gier, etc.). Kurz und gut: eine sehr originelle Darstellung der literarischen Welt/Kritik der Neunziger von einer sehr guten Kennerin des Themas. Ich glaube nicht, dass sich seitdem viel geändert hat.

  6. Madrid sagt:

    pastora-marcela, ich habe an...
    pastora-marcela, ich habe an den Roman eine gute Erinnerung. Hatte aber kein Verlangen, ihn wiederzulesen. Er liegt lange genug zurück, um für Überraschungen gut zu sein.
    * * *
    Don Jorge, mir ist bekannt, dass bei Aldecoa sofort das Schildchen „Sozialrealismus“ am Namen baumelt. Mir kommt das außerordentlich einfältig vor. Stellen Sie sich vor, man würde mit uns so umgehen. Die guten Autoren verdienen Besseres. Mindestens, dass sie ohne solche Etiketten geprüft werden.

  7. Dulcinea sagt:

    Jetzt erst verstehe ich Ihren...
    Jetzt erst verstehe ich Ihren Kommentar von gestern, Don Paul! Entschuldigung, aber bei uns einfachen Landmädchen dauert es manchmal etwas länger. „Irgendwann werden wir hier weniger kommentieren müssen, damit wir mehr lesen können. Das ist ja oft die Frage: Lesen oder Schreiben?“ Jetzt also drehe ich die Medaille Ihres Herrn Lynch herum und kehre die untere Seite zuoberst. Ich werde mir ein paar Bücher greifen, von diesen Stapeln in der Wohnstube, die Albero-Amarillo so schön beschreibt und die Sie so gefüllt haben, daß sie nun von Kinds- auf Mannshöhe angewachsen sind, und werde mich damit zurückziehen. Ach so, ja. Also Proust ist sicher mit dabei. Ich gehöre zu den Glücklichen, die noch nicht alle Bände kennen, die sie aber gerne kennenlernen möchten. Und zum Wiederlesen W.G. Sebald. Und Cortázar, ja. Und… gut, also, es könnte etwas dauern. Angenehme Lektürestunden für alle!

  8. Dulcinea sagt:

    Obgleich ich meine Lektüre...
    Obgleich ich meine Lektüre noch nicht beendet habe, melde ich mich zu Wort. Mir ist etwas eingefallen. Könnte Don Jorge aus dem hier verhandelten Jahrhundert vielleicht Curzio Malaparte mögen? „Die Haut“ vielleicht? Das könnte doch sein. Oder Sie kennen es bereits, Don Jorge. Das wäre auch sehr gut möglich.

  9. abfeldmann sagt:

    <p>um die gescichte kurz...
    um die gescichte kurz weiterzufuehren: mit dem tragischen ende des abends im kino hatte ich all meine freunde verloren. ich zog weg aus dem soto. – aber, wie man in amerika weiss: it is easy to get the man out of suburbia, it is hard to get suburbia out of the middle aged man. – und so plaudere ich mir die angst weg vor dem finalen urteil der mittelmaessigkeit. noergele ueber spanien. sehne mir das heil in hartem wellengang herbei. irgendwo, wo es richtig zaehlt – wo es dann aber auch richtig zaehlt.
    in der zwischenzeit bleibt uns der sommer. und die kunst. – wenn wir die nicht haetten…
    buecher unseres lebens. fuerwahr.

  10. <p>Doña Dulcinea,...
    Doña Dulcinea, vielen Dank für die Malaparte-Empfehlung! Ich habe diesen Autor noch nicht gelesen, aber ich werde es versuchen, und zwar in Italienisch, da ich Übersetzungen misstraue. Ich glaube, Malaparte wurde früher viel gelesen, heute kaum noch.

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