Sanchos Esel

Sanchos Esel

Spät essen, laut reden, wenig schlafen, kein Fahrrad haben, die Mülltrennung vergessen, dem berühmtesten Fußballverein der Welt zugucken, bei Rot

Finalmente: Ein Traum wird wahr

| 51 Lesermeinungen

Ich kann jetzt gar nicht viel sagen. Nur, dass der Sieg verdient ist, dass es lange gedauert hat, dass es unterwegs natürlich auch Nörgler gab und man am Ende immer schlauer ist.

Ich kann jetzt gar nicht viel sagen. Nur, dass der Sieg verdient ist, dass es lange gedauert hat, dass es unterwegs natürlich auch Nörgler gab und man am Ende immer schlauer ist. All das, was sich von selbst versteht. Die Lektüre der spanischen Zeitungen vom Sonntagmorgen war interessant. Je nach politischer Ausrichtung las man die erstaunlichsten Vorhersagen und Interpretationen, was dieser Sieg bei der Weltmeisterschaft in Südafrika bedeuten könnte. Ein friedlicheres Zusammenleben unter den Regionen. Einen neuen Patriotismus. Eine bessere Arbeitsmoral. Eine solidarischere Gesellschaft. Ein schöneres Land. Ich glaube alles davon. Unbesehen. Zumindest ein bisschen. Ob die Zapatero-Regierung dadurch zu retten ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. 

Bild zu: Finalmente: Ein Traum wird wahr

Eine Anmerkung zum Spiel. Ich habe mich geschämt für die Treterei der Holländer. Man stelle sich vor, Leute wie van Bommel und de Jong wären Weltmeister geworden. Insofern hat der Fußball diesmal nicht nur die bessere, sondern auch die fairere, würdigere Mannschaft belohnt. Später, viel später müssen sich die Spanier allerdings Gedanken darüber machen, warum sie so wenig Tore schießen. Gab es jemals einen Weltmeister mit weniger Treffern als diesen? Gut, dafür bleibt das nächste Montagstraining.

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Das Bild oben zeigt Madrid eine Stunde vor dem Finale. Erinnern Sie sich daran, in früheren Zeiten, dass manche gegenüber dem Freudentaumel nach einem großen Fußballtriumph Bedenken äußerten? Das ist glücklicherweise vorbei. Siege im Fußball bringen erst einmal kollektive Freude. Sie verankern eine Gesellschaft und geben ihr – in Abwesenheit großer geschichtlicher Umwälzungen – einen Platz in der Geschichte. Spanien ist also die achte Nation, die Fußballweltmeister wird. Nach Uruguay, Brasilien, Italien, England, Deutschland, Argentinien und Frankreich. Das ist es, was im Augenblick zählt. Die gedankliche Feinarbeit verschieben wir auf später.

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                                                     [ Fotos: Alexander Roßbach, Sophie Caesar (2 + 3) ]


51 Lesermeinungen

  1. deutschehypo sagt:

    Lieber Sancho,
    ja ein Traum...

    Lieber Sancho,
    ja ein Traum ist wahr geworden.

  2. Lieber Sancho,
    ein Traum ist...

    Lieber Sancho,
    ein Traum ist wahr geworden. Das gerade Iniesta das Tor gemacht hat, ist einfach super!!!!

  3. Madrid sagt:

    Ein spanischer Freund sagte...
    Ein spanischer Freund sagte mir gestern: Iniesta wird das Siegtor schießen. Ich hätte wetten sollen.

  4. Hättest Du, hättest Du.........
    Hättest Du, hättest Du……

  5. haadee sagt:

    ¡Felicitaciones! Viva España...
    ¡Felicitaciones! Viva España …und Thomas Müller ist Torschützenkönig!

  6. Madrid sagt:

    Habe ich heute nachmittag erst...
    Habe ich heute nachmittag erst gehört, haadee: dass die Torvorlagen ausschlaggebend sind, wenn es mehrere Spieler mit gleicher Torzahl gibt. Schön für ihn.

  7. Dulcinea sagt:

    DE LA MANCHA!...
    DE LA MANCHA!

  8. Madrid sagt:

    Gerade sehe ich im Fernsehen...
    Gerade sehe ich im Fernsehen die Szenen aus der Bar des Vaters von Andrés Iniesta, in einem Dorf in Albacete, an dessen Namen ich mich nicht erinnere. Ja, Dulcinea. Ein Denkmal für La Mancha.

  9. mugabarru sagt:

    Gratuliere, wie auch die dulce...
    Gratuliere, wie auch die dulce Dulcinea, dem grossen SEÑOR Del Bosque, so ruhig, so besonnen und bescheiden, er hat nicht erzählt an wen er in diesen Momenten gedenkt. Doch Morgen bei der grossen Feier in Madrid wird sein behinderter Sohn mit auf dem Triumphbus sitzen, wie es sich für einen liebenden Vater auch gehört. Beeindruckend Casillas Tränen, und die Widmung ausser der ganzen Familie „a su chica que lo ha pasamo muy mal“. Kein weiteres Wort, kein Vorwurf. Sergio Ramos, der seine niederländischen Kollegen besucht hat. Ein sportlicher Sieger. Das Bild von Cesc Fabregas und Carles Puyol die, wie zwei gute Kumpels nach getaner Arbeit in Ruhe ein Bierchen trinken…… Ich weiss, Spanien wird morgen weiterhin viele und auch grosse Probleme haben, ich auch. Aber ich fühle mich stolz auf diese Mannschaft. Ich wünschte mir ihr Beispiel, wenigstens das was nach aussen gedrungen ist, dieses Gemeinschaftsgefühl, dieser Zusammenhalt, diese elegante Ruhe, die wünsche ich mir auch für meine Ecke und für Spanien. In Pamplona hat es heute eine Agression gegen den Träger eines roten/spanischen Trikots gegeben: „español de mierda“. Aus Bari erhalte ich Kopie eines SMS „nach 400 Jahren war es höchste Zeit“. Der gute Freund meiner amatxu und ich haben viel gelacht. Und nach all dem will ich nur bitten, dass dieser glückliche Abend nicht in Arroganz und Überheblichkeit ausufert. Die Menschen in Madrid schienen mit heute nur glücklich. Das ist doch mehr als genug.

  10. Adios Don...
    Adios Don Lenin
    Mäuseversuche: Mäuse trauen Fremden mehr, als ihren Nachbarn.
    Ich tipp mal: deutsche oder kurdische Mäuse! Der Unterschied:
    „So lange es Staat gibt, wird es keine Freiheit geben.“ (Lenin)
    Nein, Don Lenin: Staat ist Organisationsgröße, Packungseinheit.
    Wie viele Steuerzahler benötige ich für eine Botschaft in Finnland, einen Kanzler, einen Präsidenten und einen Steuereintreiber?
    Ideal sind 20-40 Mio Bürger. Darunter wird es zu familiär (Oligarchisch), darüber zu lobbyistisch.
    Autonomiestatuen: Manchmal ist mehr auch einfach mehr.

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