Ich kann es mir sogar vorstellen. Seine Verachtung für diesen Pöbel, seine Wut über die spanischen Jungwähler, die für seine Partei und die Nuevas Generaciones verloren sind, die immer noch Pullover, schmuddelige Bärte und versiffte Turnschuhe tragen und nicht aufhören, ihn, den ehemals machtvollen Regierungschef Spaniens, einen „Faschisten" und Kriegstreiber zu nennen, nur weil er zusammen mit George W. Bush die Füße auf den Tisch gelegt und sich mit allem, was er hatte, dem Wahnsinnsunternehmen des Irak-Kriegs verschrieben hat. Damals, beim „Azoren-Foto". Ja. Ich kann es mir vorstellen und fühle mit ihm. Auch José María Aznar ist nur ein Mensch, also fehlbar. Weiterlesen
Artikel zum Schlagwort: Aznar
Siebzig Jahre Scham: Die Totenruhe des Bürgerkriegs
Am 30. August 2006 erschien in der F.A.Z. meine Reportage über eine Exhumierung zweier Bürgerkriegstoter in Navalcán (Toledo). Fast auf den Tag drei Jahre später war ich wieder bei einer Totenausgrabung dabei, diesmal in Lario (León). Je kleiner die Dörfer, desto unheimlicher die Vorgänge. Lario hat im Winter 42 Einwohner. Auch Navalcán ist nicht groß. Und es bleiben so viele Tote, dass man bei dem gegenwärtigen Tempo noch weit mehr als hundert Jahre zu tun hätte. Weiterlesen