Vor vielen Jahren saß ich auf einem Flug nach Zürich neben einem dunkelhaarigen Herrn, der sich im Lauf unserer Plauderei als Geschäftsmann herausstellte und gerade seine Eltern in der Extremadura besucht hatte. Wir sprachen über Spanien, sein Heimatdorf, gutes Essen, die Themen also, auf die man schnell kommt und über die es immer viel zu erzählen gibt. Irgendwann sagte der Mann: „Aber ich könnte dort nicht leben. Die Extremadura besuche ich; in der Schweiz lebe ich." Dann fiel er vom Spanischen in ein Schwyzerdütsch, an dessen Echtheit ich keine Sekunde zweifelte, und behielt die Sprache in der nächsten halben Stunde bei. Genau die Zeit, in welcher wir über Ordnung, Sauberkeit, frühe Bettruhe und die strengen Anstandsregeln einer gutorganisierten Zivilgesellschaft sprachen. Weiterlesen
Artikel zum Schlagwort: Bolsa caca
Schopenhauer und das Problem der Plastiktüte
Bei den Merkmalen des Bloggens, von denen neulich die Rede war, habe ich ein wichtiges vergessen: dass der Kommentarteil der Leser, der sich an den Blogeintrag hängt, diesen möglicherweise um ein Vielfaches übertrifft, dadurch zur Hauptsache wird und ganz und gar unvorhersehbare Wege einschlägt, aus deren Verlauf und Ziel am Ende überhaupt der Sinn des Ganzen bestehen könnte. Weiterlesen
Plastik und Granit oder: In welcher Welt bewegen wir uns eigentlich?
Vor ein paar Tagen wurden wir hier auf ein Phänomen namens „Bolsa caca" aufmerksam gemacht. Ich weiß nicht, ob alle wissen, worum es sich dabei handelt, aber da ich mich inzwischen umgehört habe, darf ich es sagen: „Bolsa caca" – soviel wie „Tüte pfui" – ist eine pseudoökologische Kampagne großer spanischer Kaufhäuser, die vor ihren Kunden rechtfertigen wollen, dass sie von nun für die Plastiktüten, in denen der Kunde seine Waren abtransportiert, Geld fordern werden.