Der Countdown läuft, an diesem Wochenende startet die Schachbundesliga in die neue Saison. Auch in diesem Jahr dürfte es ein hochkarätiger Wettbewerb werden – die stärkste Liga der Welt ist sie ohnehin. Aber so viele absolute Weltklassespieler wie in diesem Jahr dürften noch nie angetreten sein. Der die Liga tragende Verein wirbt selbst mit 146 Großmeistern, von denen 20 zur Kategorie der sogenannten „Supergroßmeister“ zählen; sie haben eine Elo-Zahl von mehr als 2700 und gehören somit alle zur Weltspitze im weiten Sinne.
Klarer Favorit ist, darauf haben wir schon einmal hingewiesen, in diesem Jahr der Dauermeister OSG Baden-Baden. Der Verein, der schon lange erfolgreich von der Grenke AG und ihrem Vorsitzenden Wolfgang Grenke unterstützt wird, hat sich noch einmal drastisch verstärkt: Er engagierte die aktuelle Nummer 2 und die aktuelle Nummer 4 der Weltrangliste, den Franzosen Maxime Vachier-Lagarve und den Amerikaner Fabio Caruana. (Unser Kollege Jan Sprenger hatte Vachier-Lagrave („MVL“) unlängst in Dortmund getroffen und porträtiert (hier).
Während „MVL“ nun in Baden-Baden debütiert, stand Caruana schon einmal in Diensten des zehnfachen deutschen Meisters. Auch die Aufstellung an den nachfolgenden Bretten drei bis acht ist beispiellos: Dort könnten etwa der armenische Großmeister Levon Aronian, der aus Indien stammende frühere Champion „Vishy“ Anand und der Russe Peter Svidler antreten – je nachdem, ob der Verein sie alle gleichzeitig einsetzen wird.
Tatsächlich wird die OSG Baden-Baden in diesem Jahr versuchen, die „Schmach“ aus der vergangenen Saison wettzumachen, als sich am Ende überraschend die Mannschaft aus Solingen durchsetzte und nun als Titelverteidiger ins Rennen geht. An diesem Wochenende treffen die beiden Teams aber noch nicht aufeinander: Baden-Baden muss in der ersten Runde am Samstag gegen den FC Bayern München an die Bretter (ja, das ist die Schachabteilung des Fußball-Rekordmeisters) und am Sonntag gegen die ebenfalls in München beheimatete Mannschaft MSA Zugzwang.
Wer möchte, kann die Partien übrigens im Internet mitverfolgen – auf dieser Seite. Los geht es am Samstag und Sonntag jeweils ab 14 Uhr.
Ja, die deutsche Bundesliga m Schach ist wahrhaft erstklassig!
Eine große Zahl von Supergroßmeistern, die tatsächlich zumindest ab und zu in Deutschland live Figuren ziehen, das ist schon ein Spektakel. Bleibt zu hoffen, dass Zuschauerzahlen vor Ort und im Netz die Ausgaben der Sponsoren rechtfertigen.
Schachbundesliga Sa 14:00 Uhr und So 10:00 Uhr
Nur der Korrektheit halber möchte ich darauf hinweisen, dass die Partien am Sonntag bereits um 10:00 Uhr beginnen. Wir freuen uns auf zahlreiche Zuschauer vor Ort und im Internet!