
Jan-Christian Schröder gehört zu den größten Nachwuchs-Hoffnungen im deutschen Schach. Mit 17 Jahre ist er Großmeister geworden. Mehrfach hat er für die F.A.Z. den jüngsten WM-Kampf zwischen Weltmeister (und erfolgreichem Titelverteidiger) Magnus Carlsen und Sergej Karjakin analysiert. Schon vorab schätzte er eine Eigenschaft Carlsens als sehr wichtig ein: den Siegeswillen. „Ich persönlich habe Carlsens Siegeswillen übrigens auch schon zu spüren bekommen, allerdings nicht beim Schach sondern – beim Fußball! Während des Qatar Masters im Dezember 2015 wurde abends nach den Partien immer Fußball gespielt. Niemand auf dem Platz war es so wichtig zu gewinnen wie Magnus. Und niemand war so sauer über ein Gegentor wie er“, schrieb Schröder für uns.
Carlsens wichtigster Mentor Simen Agdestein war nicht nur zwei Jahrzehnte Norwegens bester Schachspieler sondern auch einige Jahre Fußballprofi. Der Weltmeister ist ein begeisterter Fan, derzeit schlägt sein Herz wohl für West Ham und dessen französischen Starstürmer Dimitri Payet. Hin und wieder läuft er selbst für Fremad Famagusta in der vierten norwegischen Liga auf. Auch beim Schachfestival im niederländischen Badeort Wijk aan Zee (zur Homepage geht es hier), bei dem Carlsen unter anderem in der Schlussrunde am 29. Januar auf seinen letzten Herausforderer Sergei Karjakin trifft, steht Fußball auf dem Programm.
Die meisten Spitzenspieler nutzten den spielfreien Mittwoch zur Partievorbereitung oder zum Entspannen. Einige verschlug es trotz des Winterwetters auf den Fußballplatz. Darunter neben dem niederländischen Schachnationalspieler Loek van Wely natürlich auch Carlsen. Sie spielten zusammen mit Fußballern der niederländischen Zweitligavereins Telstar wie schon im vergangenen Jahr ein Trainingsmatch (hier ein zweiminütiges Video). Team Carlsen schlug Team Van Wely mit 6:2, wobei Carlsen das 2:2 und 6:2 beisteuerte, während Van Welys niederländische Nationalteamkollege Benjamin Bok beide Tore für dessen Team erzielte. Auf dem Foto rechts Van Wely (in blau), neben ihm Carlsen (in weiß).

Damit noch nicht genug Fußball: Die fünfte Runde des Tata Steel Chess Masters wurde am Donnerstag nicht in Wijk aan Zee gespielt sondern in De Kuip, dem Stadion von Feyenoord Rotterdam. Bevor die Figuren gerückt wurden, entstand dieses Gruppenbild.
