Berührt, geführt

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Kasparows verpasste Chancen und ein Geschenk

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So hat sich Garri Kasparow seine auf fünf Tage beschränkte Rückkehr ins Weltklasseschach wohl nicht vorgestellt: Nach neun Runden Schnellschach teilt er in St. Louis den letzten Platz – unter anderem mit Vishy Anand, dem einzigen seiner Gegner, gegen den er auch vor seinem Rückzug vom Profischach 2005 gespielt hatte. Seine bisher einzige Gewinnpartie im Schachclub und Schulschachzentrum St Louis verdankt der sowohl unter russischer als auch kroatischer Flagge antretende Exweltmeister einem einzügigen Turmeinsteller von Le Quang Liem in ausgeglichener Stellung. Dabei erspielte sich Kasparow Chancen, die gereicht hätten, um ganz vorne liegen zu können. Gegen Lewon Aronjan, der nach dem Schnellschach in Führung liegt, verpasste der Exweltmeister den möglichen Gewinn. Gegen Jan Nepomnjaschtschi und gegen David Navara verlor er durch taktische Schnitzer für ihn vorteilhafte bis gewonnene Stellungen.

Ein ums andere Mal teilte er sich die Bedenkzeit – 25 Minuten plus zehn Sekunden pro Zug – schlecht ein und dachte über einzelne Entscheidungen zu lange nach. Nun folgt an diesem Donnerstag und Freitagabend jeweils ab 20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit das Blitzen (Liveübertragung bei Chess24). In den 18 ausstehenden Fünf-Minuten-Partien werde Kasparow viele gewinnen, prophezeit der Tabellenführer Aronjan, weil dann schlicht die Zeit fehle, überhaupt wieder so ins Grübeln zu kommen. Wie es Kasparow am ersten Turniertag erging und was ihn derzeit sonst antreibt, ist in diesem FAZ-Stück nachzulesen.

 


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