Dass demnächst wohl die neugeschaffene Tapferkeitsmedaille verliehen werden würde, haben wir kürzlich nicht allzu kühn vermutet und sehen uns jetzt durch eine Ankündigung des Verteidigungsministers bestätigt. Anfang Juli werde sie erstmals verliehen, sagte Franz Josef Jung am Dienstag auf der Wehrpflichtigenveranstaltung des Bundeswehrverbandes in Berlin (und das Ehrenmal soll auch noch rechtzeitig vor der Wahl fertig sein). Das ermutigt uns zu neuer Spekulation. Zwar ist Jung oberster Befehlshaber der Bundeswehr im Frieden (im Verteidigungsfalle wäre das die Kanzlerin). Und Bundespräsident Horst Köhler hat die Medaille gestiftet, weil nur der Präsident Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland stiften kann. Trotzdem könnten wir uns gut vorstellen, dass es sich Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nehmen lässt, die ersten Medaillen zu verleihen.
Nachtrag: Inzwischen hat Jung präzisiert: Am 6. Juli, einem Montag, soll die Verleihung stattfinden.
Nachtrag II: Das Verteidigungsministerium hat bestätigt: Die Medaille wird im Kanzleramt durch die Kanzlerin überreicht. Bestätigt wurde außerdem, was die „Bild“-Zeitung berichtete: Ausgezeichnet sollen vier Soldaten für Taten im Afghanistaneinsatz werden. Sie hätten sich im Oktober 2008 nach einem Selbstmordanschlag nahe Kundus in Nordafghanistan heldenhaft um ihre Kameraden gekümmert. Bei dem Attentat seien zwei deutsche Soldaten und fünf afghanische Kinder getötet worden. Ein „Mungo“-Transportfahrzeug sei durch explodierende Munition in Brand geraten. (AP vom 21. Juni)
Nachtrag III: In obigem Eintrag ist uns ein Fehler unterlaufen. Es war der Verteidigungsminister, der die Auszeichnung im vergangenen Jahr gestiftet hat. Erforderlich ist aber die Genehmigung des Bundespräsidenten für Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik. Die hat Horst Köhler unverzüglich erteilt.