Eine interessante Meldung der Nachrichtenagentur Reuters: Der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers sei von den Bestellern des A400M beauftragt worden, die Kostensteigerungen bei der Herstellung des Transportflugzeugs zu durchleuchten. Das ergibt eigentlich nur dann einen Sinn, wenn man doch bereit ist, finanzielle Zugeständnisse an den Hersteller Airbus zu machen und von dem vertraglich vereinbarten Fixpreis (20 Milliarden Euro für 180 Stück) abzurücken. Sagte kürzlich Verteidigungsminister zu Guttenberg nicht in Paris, es gehe darum, dass Vertragstreue mehr als eine „romantische Phrase“ sei? Aber so eng abgestimmt er und der französische Kollege Morin nach ihrem Kennenlerngespräch auch gaben – die Staatssekretäre der Besteller waren sich tags drauf dennoch nicht einig geworden.
Jedenfalls treiben die Dinge einer Entscheidung entgegen – derzeit mit 37 Stundenkilometern. Das ist die Geschwindigkeit, die der Flieger gestern bei einem Rollversuch mit eigenem Antrieb erreicht haben soll.
Man wills fast nicht mehr...
Man wills fast nicht mehr wiederholen. Ein „Flieger“ ist jemand, der ein Flugzeug fliegt. Dass der „Flieger gestern bei einem Rollversuch mit eigenem Antrieb erreicht haben soll“, ist einfach Murks. Gern hätte ich einmal, ein Mal nur, einen professionellen Blog in diesem Blatt.
@ Julius: "Flieger" ist auch...
@ Julius: „Flieger“ ist auch der unterste Dienstgrad in der Luftwaffe, ein Mensch, der in den seltensten Fällen fliegen kann.
Aber im Ernst: was sollen die semantischen Stilübunen an dieser Stelle?
Stephan Löwenstein hat hinter der Reuters-Meldung eine absolut aufregende Story entdeckt, ein Projekt, bei dem es um die Kleinigkeit von 2o-Milliarden Euro Auftragswert geht, um ein mögliches Scheitern mit einer Rückzahlungsverpflichtung von schlappen 6 Milliarden Euro, einen Industriekapitän, dem man grundsätzlich kein Wort glauben sollte (und der sich momentan mit siebzehn Kollegen des Weltkonzerns EADS/Airbus in Paris wegen Insider-Handels verantworten muß, schließlich auch um einen Minister, der wenig Zeit hat, sich an die Usancen im Rüstungsgeschäfts zu gewöhnen. Dazu auch noch ein Leckerbissen für den juristischen Feinschmecker: Die „clausula rebus sic stantibus“, oder wie man einen Vertrag anpaßt, ohne ihn zu ändern.
Zur ergänzenden Information sei ausnahmsweise ein Konkurrenzblatt empfohlen: https://news.onvista.de/politik-volkswirtschaft/artikel/25.11.2009-17:15:00-welt-eads-militaertransporter-a400m-wird-5-mrd-euro-teurer
Dass man überhaupt noch an...
Dass man überhaupt noch an dem Milliardengrab A400M festhält ist mir ein Rätsel. Verspätet, viel zu teuer und noch dazu schlechter als viele andere Transporter. Dass man die heimische Industrie fördern will kann ich ja verstehen, aber ob die Amsi sich echt geweigert hätten wenn wir ihre in Europa in Lizenz bauen wollten?
Da gibt es noch mehr Rätsel:...
Da gibt es noch mehr Rätsel: NH-90 und Tiger. Traurig – vor allem für die Bundeswehr Soldaten im Einsatz, die modernes Gerät für die Erfüllung ihres Auftrages sicher gut gebrauchen können.
Knapp eine Woche nach den...
Knapp eine Woche nach den wenig beachteten Beiträgen über Airbus, PricewaterhouseCooper und das A400M-Projekt werden die Konturen dieses gigantischen Rüstungsskandals deutlich. PWC hat angeblich in wenigen Tagen Kostensteigerungen von über 7 Milliarden „entdeckt“. EADS verweigert jeden Kommentar, weil über die Kosten „verhandelt“ wird. Noch ist nicht klar, wer hier wen mit welchem Ziel über den Tisch zieht. Für das Opfer, das Schröder und Scharping 2000 auf dem Algtar der deutsch-französischen Freundschaft mit diesem Gemeinschaftsprojekt gebracht haben, zahlt der Stgeuerzahler. Diese unsäglicghe Ge3schichte geht noch weigter.
Ich frage mich, was kann das...
Ich frage mich, was kann das Flugzeug, dass es so teuer ist und immer teurer wird. Wird es unsichtbar fliegen können? Wird es 100 Tonnen tragen und befördern können, dann könnte 1 Flugzeug immerhin 3 neue Puma – Schützenpanzer transportieren, aber wie es aussieht, werden die mit Sicherheit eher in Serie gehen als der Airbus 400 M, der ja bereits vor 3 Jahren fliegen sollte. Was für ein Trauerspiel. Zwanzigtausend Millionen und nochmals Fünftausend obendrauf, wenn nicht gar sechstausend.
Habe mich schon vor einigen Jahren gefragt, warum man eigentlich nicht den Airbus Beluga militärisch nutzbar gemacht hat, immerhin trägt das Flugzeug nahezu 50 Tonnen.
Aber wahrscheinlich wird sowieso kein neues Transportflugzeug mehr gebraucht, nach der Nachrichtenschlappe zwischen Feldjägern, Verteidigungsministerium und dem damaligen Verteidigungsminister.
Warum hat Schneiderhan den Dienst quittiert? Ich würde sagen echte soldatische Tugend des Plicht; Treue und Verantwortungsbewusstsein.
Hätte Jung tatsächlich schon im September die Öffentlichkeit aufgeklärt, wäre das Wahlergebnis möglicherweise anders verlaufen. Und wer soll glauben, dass er die Darstellungen nicht kannte? Ich zumindest würde doch immer mit zuerst die Berichte lesen, die meine eigenen Dienste erstellen. Aber so sieht es so aus, als hätte der Generalinspektor der Weh. r.. äh; tschuldigung, der Bundeswehr einen Fehler gemacht. Entweder wird Schneiderhan sich noch einmal melden (womöglich in 10 – 15 Jahren) oder wird die Sache einfach aus dem Begriff des Dienens heraus ruhen lassen.
Lassen wir uns überraschen, was da irgendwann an das Licht kommt. Jung jedenfalls ist draußen. Insgesamt also sogar drei Verantwortliche, die gehen mussten.
Ich gebe zu, es ist schon ein wenig her ,dass ich dieses vorangegangene schrieb, es scheint aber immer noch aktuell zu sein.
Zu dem letzten Beitrag hier: Wie hoch ist eigentlich der Kostenanteil von Deutschland?
@Prekarianer
Deutscher Anteil...
@Prekarianer
Deutscher Anteil – Soll: rund acht Milliarden. Ist: …?