Verteidigungsminister zu Guttenberg hat den Soldaten der Bundeswehr am Dienstag nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in der Öffentlichkeitsarbeit verordnet. Ort des Geschehens: Das sogenannte Parlament der Wehrpflichtigen des Deutschen Bundeswehrverbandes. Dort fragte ein Soldat in der Aussprache nach der Ministerrede nach der Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft, wenn die Wehrpflicht tatsächlich nicht mehr praktiziert werde. Dazu Guttenberg: Es müsste weiterhin die Prinzipien der Inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform geben, die ja schließlich auch heute für die gälten, die sich von Anfang an für längere Zeit verpflichten. Gleichwohl werde es gelten wachsam zu sein, damit wir „nicht in eine bestimmte Richtung driften“. Doch hätten auch die Soldaten selbst Aufgaben, um die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhalten oder zu vermehren. So rufe er sie auf, sich öfter in Uniform zu zeigen. „Und ich wünsche mir von Manchem, der aus den Einsätzen zurückkommt, dass er sich auch an seine unmittelbaren Öffentlichkeit wendet. Und er muss deswegen nicht nur mit den Vorgesetzten abgestimmte Äußerungen von sich geben, sondern er darf ruhig auch selbst seine Realitäten beschreiben. Weil er damit auch seinen Beitrag für und in dieser Gesellschaft beschreibt, und wenn es da und dort Defizite gibt, sie auch benennt. Das ist im Zweifel hilfreicher auch für den Dienstvorgesetzten, als das, was gelegentlich schöngefärbt wird. Das sind alles Beiträge, die jeder von Ihnen leisten kann, ob als Grundwehrdienstleistender, FWDL oder SaZ. Das sind Beiträge zur Akzeptanz in der Gesellschaft.“