Zur Sicherheit

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Von den Alpen bis zum Hindukusch, von der Kieler Förde bis in den Golf von Aden: Die Kräfte der Bundeswehr sind längst über den halben Globus

Warnschüsse

| 19 Lesermeinungen

Am vergangenen Wochenende ist, wie hier und hier gemeldet, erstmals die Panzerhaubitze 2000 durch die Bundeswehr eingesetzt worden. In den Meldungen - auch...

Am vergangenen Wochenende ist, wie hier und hier gemeldet, erstmals die Panzerhaubitze 2000 durch die Bundeswehr eingesetzt worden. In den Meldungen – auch andernorts – ist etwas unklar geblieben, was verschossen wurden. Wir haben daher nachgefragt und diese Auskunft erhalten:

Verschossen wurde neben drei Schuss Übungsmunition auch zwei Schuss Sprengmunition (HE-Munition „high explosive“). Ziel war es, die Angreifer zum Ausweichen zu zwingen, damit eigene Bergkräfte unter geringerer Gefährdung arbeiten konnten. Dieses Ziel konnte erreicht werden.

Wenn wir das recht verstehen: Drei Warnschüsse und zwei scharfe Schüsse. Oder anders gesagt: Die Anwendung der Einsatzregeln auf die Panzerhaubitze.


19 Lesermeinungen

  1. hhkfdieter sagt:

    Wenn Ihre Darstellung stimmt,...
    Wenn Ihre Darstellung stimmt, dann wurden drei Schuss Übungsmunition vergeudet. Wer die Taliban für so dumm hält, dass sie den Verschuss von Übungsmunition für Warnschüsse halten, macht darüber hinaus taktisch grundsätzliche Fehler.

  2. FoxTwo sagt:

    Andere Armeen vermarkten die...
    Andere Armeen vermarkten die Verwendung von Übungsmunition offensiver:
    https://www.defense-aerospace.com/cgi-bin/client/modele.pl?shop=dae&modele=release&prod=116248&cat=3
    Die Motive dürften ähnlich gewesen sein – die ersten beiden Schüsse einer Haubitze zählen noch nicht zum Wirkungsschießen, sondern dienen der Reinigung des Rohres, bzw. zum Richten.

  3. Ich find die Idee sinnvoll....
    Ich find die Idee sinnvoll. Wenn ich sehe, dass die Übmunition im Ziel liegt fordere ich HE an.
    Würde sofort HE geschossen könnte unnötig zu Kollateralschäden kommen.
    Ich zweifle, dass die Taliban diese Prozedur für sich nutzen können. Selbst wenn sie fliehen… dann ist der Kampf trotzdem entschieden.
    pi

  4. Wie immer scheint es eine...
    Wie immer scheint es eine Frage des Geldes zu sein. Ein Schuss HE kostet eben mehr, als ein Übungsgeschoss. Offensichtlich hat man diese aber zum Einschießen (= Überprüfen Schusswerte) genutzt. Und zum Reinigen nimmt man bestimmt keine Munition und ob wer auch immer die Taliban für dumm hält, sollte man auch nicht so platt schreiben. Wichtig ist: für den Bereich von max. 40 Kilometern um das Lager herum hat man nun endlich ein Wirkmittel, dass den Namen auch verdient. Traurig ist nur, dass es bei uns immer erst Tote geben muss, bis diejenigen, die so etwas zu entscheiden haben – und das sind sicher nicht nur Politiker – den Mut dazu aufbringen. Ob es allerdings sinnvoll ist, Übungsmunisition dorthin zu transportieren, bezweifle ich. Da hätte man gleich HE mitnehmen sollen. Aber, andere, die besser bezahlt werden als ich, sind sicher auch klüger. Ganz bestimmt. Und nach der Buchvorstellung „Ruhet in Frieden, Soldaten“ im Berliner Café Einstein am Mittwoch kann man vom Verteidigungsminister noch mehr erwarten. Nicht nur, dass er den Weg dorthin mit dem Fahrrad fährt, sondern dass er die ganze Bundeswehr umkrempelt. Nur: cui bono? und: wofür?

  5. tberger sagt:

    Kann man Übungsmunition denn...
    Kann man Übungsmunition denn zum Einschießen verwenden? Ich hätte vermutet, daß das Flugverhalten aufgrund der anderen Ladung recht unterschiedlich ist…

  6. Welchen Sinn hätte...
    Welchen Sinn hätte Übungsmunition, wenn sie nicht die echte simulieren würde?
    Der Link von FoxTwo sagt doch eigentlich alles, oder?
    Hier wurde eine gangbare Möglichkeit gefunden Artillerie in einer Stabilisierungsoperation zu nutzen. Es kam zu sichtbaren Erfolgen. Was soll also die Meckerei?
    pi

  7. sharouz sagt:

    Die Vermeidung ziviler Opfer...
    Die Vermeidung ziviler Opfer hat die höchste Priorität im Einsatz. Deswegen scheuen die Befehlshaber den Einsatz von CAS oder schwerwer Waffen, es könnte ja CIV CAS (civilian casualties) geben. Selbst wenn wir mal erfolgreich gegen die Aufständischen vorgegangen sind, ist die erste Reaktion nicht: „Gut gemacht!“, sondern: „Gab es CIV CAS?“
    Zur Haubitze: EX-Mun hat andere Eigenschaften als HE, also sollte um eine Wirkung zu erzielen immer HE geschossen werden. Macht man es nicht (wie letzten Samstag), kommt ein Ergebnis raus, dass man durchaus als Schande für die deutsche Artillerie bezeichnen kann:
    1. Schuß (EX): 300m zu weit (OK, kann passieren),
    2. Schuß (EX): 100m zu weit (so soll’s sein),
    3. Schuß (EX): im Ziel (perfekt!).
    1. Schuß HE: 300m zu kurz (oh oh!),
    2. Schuß HE: 400m zu kurz (schändlich).
    Logisch, dass die BW das ergebnis nicht breit tritt. Zum Glück gab’s kein CIV CAS, oder schlimmer WIA durch friendly fire…

  8. Du willst doch nicht allen...
    Du willst doch nicht allen Ernst erzählen, dass diese Zahlen am Samstag entstanden?
    1. Es wurde vorher mit allen Munitionstypen ein Testschiessen in Kunduz durchgeführt. Dabei gab es mehrere Volltreffer, der Rest lag sehr nah.
    2. Die PzH2000 hat eine maximale Abweichung von 50m – wie können da solche Zahlen entstehen?
    3. Wieso haben die Taliban aufgehört zu schiessen???
    Das klingt alles nicht glaubwürdig.(d.h. nicht, dass es nicht unmöglich ist)
    pi

  9. sharouz sagt:

    Glaube mir, das sind die...
    Glaube mir, das sind die Zahlen die die Artillerie weiter gemeldet hat. Ich würde gerne selber andere Fakten sehen. Vielleicht beim nächsten Mal; Aber da bin ich wohl schon wieder zu Hause.

  10. scoop sagt:

    Ex-Munition kann nicht...
    Ex-Munition kann nicht verschosen werden.
    Übungsmunition ungleich Exmunition.
    Ex heisst Exerzier, soll heissen es sieht nur aus wie Munition, rein zum Darstellen also.
    Wer also sagt, dass sie mit Exmunition geschossen haben ist an sich schon als unglaubwürdig, zumindest aber als inkompetent zu bezeichnen.

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