Aus der Bundeswehr-Meldung über ein Feuergefecht bei Kundus geht hervor, dass von den Deutschen die 40-Millimeter-Granatmaschinenwaffe eingesetzt worden ist – soweit wir sehen, zum ersten Mal. Da es eine „Patrouille“ gewesen ist, die da gestern beschossen wurde, dürfte es sich eigentlich um die neuerdings auf dem Dingo lafettierte Waffe handeln. Ein weiterer Schritt auf dem Weg, im Gefecht auf Durchsetzungsfähigkeit und Feuerkraft statt vorwiegend auf passiven Schutz zu setzen; und die damit naturgemäß verbundenen potentiell größeren Nebenschäden in Kauf zu nehmen (brennendes Gehöft – von etwaigen Personenschäden dort ist nicht die Rede).
Nachtrag: Jetzt haben wir von offizieller Seite gelernt, dass die Granatmaschinenwaffe schon zuvor eingesetzt worden sei, dies aber bislang nicht so kommuniziert worden sei.
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Trotzdem ist der Einsatz größerer Kaliber durch die Bundeswehr ein neuerer Trend, wenn auch dieser Einzelschritt nicht erst gestern getan wurde. Wir erinnern an die zusätzlichen Marder, Wiesel mit TOW und vor allem die Panzerhaubitze.
Ich würde wetten, dass das...
Ich würde wetten, dass das offensive vorgehen der BW damit zu tun hat, dass die Amerikaner anwesend waren.
Wäre das eine rein deutsche Patrouille gewesen, dann hätte man garantiert „wurde das Feuer erwidert und ausgewichen. Der Auftrag konnte anschließend fortgesetzt werden…“ gelesen.
Die GMW 40 mm ist zwar ein...
Die GMW 40 mm ist zwar ein größeres Kaliber, ist aber eher eine „Handgranatenwurfmaschine“ mit hoher Splitterwirkung im Ziel als eine Maschinenkanone. Wegen der niedrigen V(null) von nur rund ca. 240m/sec ist die Laufzeit des Geschosses von bis zu 6 sec. für den beweglichen Feuerkampf auch gewöhnungsbedürftig. Aus diesem Grund wurden die Fahrzeuge ja oft auch mit dem MG3 bewaffnet. https://www.pzaufkl.de/fennek-isaf.jpg. Aber gegen infanteristische Gegner und Leichtgepanzertes ist die GMW 40mm schon wirkungs- und eindrucksvoll. BTW: die Engländer z.B. nutzen diese Waffe in AFG seit 2006.
Als Autor würde ich den...
Als Autor würde ich den Beitrag löschen. Die 20mm ist bereits seit Sommer 09 im Dauereinsatz. Die 40mm ist noch länger beansprucht.
Man darf halt nicht nur bw.de als Informationsquelle nutzen. Das ist alles mitnichten ein neuer Trend.
pi
Was ist eigentlich mit dem...
Was ist eigentlich mit dem Spähpanzer Luchs? gibt es den noch in der BW?
wenn ja, warum kommt er nicht in Afghanistan zum Einsatz? wäre doch ideal als Feuerunterstützung und nicht so an Brücken gebunden wie der Marder.
@Michael
Auf dem Balkan waren...
@Michael
Auf dem Balkan waren die Luchse noch erfolgreich im Konvoi- und Patrouillen-Einsatz und zeigten eine gute Mischung aus Beweglichkeit, Feuerkraft und Machtprojektion (das massige Fahrzeug war fast einen Meter höher als ein Kampfpanzer).
Aber die Luchse sind nicht mehr. In der Aufklärungstechnik waren sie nach knapp 35 Jahren Dienstzeit vom Fennek weit überholt. Und den Einsatz als Schützenpanzer wie z.B. beim Piranha 8×8/ LAV 25 oder beim Boxer (mit aufgesessenen Schützen) gab das Raumkonzept des Luchs nicht her. Also bliebe nur der Einsatz als Waffenträger für die BMK 20mm – und da sind die kampfwertgesteigerten Marder einfach besser geschützt.
@Michael
Der Luchs bietet im...
@Michael
Der Luchs bietet im Gegensatz zum Marder mit Retrofit keinen ausreichenden Minenschutz und ist auch sonst als Mannschaftstransporter ungeeignet.
Der Übergang zum GMG zeigt im Übrigen, dass die Kämpfe härter werden und als Gegner mehr als nur Truppstärke hat.
@Sesselsoldat
ist jetzt...
@Sesselsoldat
ist jetzt wahrscheinlich saudoof, aber was heisst GMG?
@Michael
Granatmaschinengewehr...
@Michael
Granatmaschinengewehr (von Heckler&Koch)
Im Wikipediaartikel über den Spähpanzer Luchs findet sich übrigens eine Abbildung <https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Luchs-Fahrwerk.jpg>, welche deutlich die offenliegenden Antriebsstränge eines umgestürzten Luchs zeigt. Bei Minenwirkung wäre zwar die 4-köpfige Besatzung durch die schmale Wanne relativ gut geschützt, das Fahrzeug jedoch mit Sicherheit manövrierunfähig.
@Sesselsoldat
jetzt weiss ich...
@Sesselsoldat
jetzt weiss ich Bescheid, danke.
Ich dachte eben an eine gemischte Einheit mit Luchs und Fuchs, beide mit entsprechendem Minenschutz u. Kampfwertgesteigert, ergänzt durch Dingo, Eagle…, ähnlich den amerikanische Stryker-Brigaden.
@Michael
Der Luchs wäre mit...
@Michael
Der Luchs wäre mit seiner 20mm-Kanone durchaus geeignet die benötigte Feuerkraft zu spenden, ist aber konstruktionsbedingt nicht einfach durch ein Retrofit gegen Minenwirkung zu härten. Sonst wären gemischte Einheiten aus Fuchs als APC & Luchs zur Feuerunterstützung sicherlich ein preisgünstiges Mittel der Wahl.