Zur Sicherheit

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Von den Alpen bis zum Hindukusch, von der Kieler Förde bis in den Golf von Aden: Die Kräfte der Bundeswehr sind längst über den halben Globus

Diesmal keine Taliban auf brennendem Dingo

| 5 Lesermeinungen

Die Operation Halmazag ("Blitz") im Distrikt Chardara bei Kundus ist nun - wie Bundestagsabgeordneten vom Verteidigungsministerium mitgeteilt wurde...

Die Operation Halmazag („Blitz“) im Distrikt Chardara bei Kundus ist nun – wie Bundestagsabgeordneten vom Verteidigungsministerium mitgeteilt wurde – in der sogenannten Hold-Phase nach der von der Nato verfolgten Vier-Phasen-Theorie („Shape-Clear-Hold-Build“: Vorbereitung des Angriffs, Vertreibung von aufständischen Kämpfern, Sichern, ziviler Aufbau). Dazu gehöre, dass während des Ausbaus ein intensiver Kontakt zu den Dorfältesten gesucht wird und Aufbauprojekte identifiziert werden. So soll eine Ortschaft (wohl Isa Khel) flächendeckend mit Elektrizität versorgt werden. Wie es – nicht nur von offizieller Seite – heißt, kooperiert die Bevölkerung gut, hilft beim Aufspüren von Sprengfallen und gibt sich insgesamt zufrieden, dass die Taliban vertrieben wurden. Klingt alles gut und sinnvoll. Allerdings ist der entscheidende Punkt, dass afghanische Sicherheitskräfte auf Dauer das „Hold“ übernehmen, welche Aufgabe der notorisch problematischen afhanischen Polizei zufallen wird. Wenn die Taliban zurücksickern sollten und diejenigen, die so erfreulicherweise kooperieren, nach ihren eigenen Gesetzen richten, dann würde ein kaum reparabler Schaden entstehen. Die Nagelprobe auf den Erfolg der Operation steht also noch aus.

Zwei interessante Details sind zu hören: Das Wrack des „Dingo“-Transporters, den die Bundeswehr nach den Gefechten vom Karfreitag ausgebrannt hatte aufgeben müssen und der den Taliban zu weitverbreiteten Propagandafotos diente, stand bis letzte Woche in Isa Khel. Dieses zwiespältige Erinnerungsstandbild ist gleich nach dem Freikämpfen des Ortes beseitigt worden (amerkanische Soldaten haben den Dingo „heimgeholt“). Merke: Bilder sind wirkmächtig.

Der Dingo, der vorgestern in einem anderen, weiter nördlichen Distrikt (Imam Sahib) vor zwei Tagen unter Mörserfeuer geraten ist und von der – glücklicherweise unverletzt gebliebenen – Besatzung aufgegeben werden musste, ist gleich so zerstört worden, dass da nichts mehr „heimzuholen“ war. Diesmal kursiert so weit wir sehen daher auch kein vergleichbares Propagandabild.


5 Lesermeinungen

  1. Lieber Herr Löwenstein,

    was...
    Lieber Herr Löwenstein,
    was hindert die Taliban eigentlich daran nach Abzug der westlichen Truppen sich das Land zu holen? Sie müssen einfach ein paar Jahre warten. Die Marionettenregierung hält sich dann keine zwei Wochen. Ob dann noch einmal einmarschiert wird, ist sehr zweifelhaft.

  2. fazfazfaz123 sagt:

    Der Afghanistankrieg ist kein...
    Der Afghanistankrieg ist kein Witz, sondern blutiger Ernst. Die Taliban haben den Vorteil des Verteidigers, wie immer sie in einem Akt der Propaganda genannt werden. Was das ist weiss jeder Wehrpflichtige. Die „Eindringlinge“, so die afghanische Regierung, die den Angriffsskrieg angeblich voelkerrechtlich zulaessig macht, dass haetten die Russen mal sagen sollen, verteilen Geschenke….

  3. @fazfazfaz123,
    im RC Nord...

    @fazfazfaz123,
    im RC Nord greifen die Taliban aber immer an. Geht das nach dem Grundsatz: Angriff ist die beste Verteidigung?

  4. C.L. sagt:

    Und wo ist das Bild ?...
    Und wo ist das Bild ?

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