Ein weiterer Schuss im Scharmützel zwischen Verteidigungs- und Außenministerium über die Formulierung der deutschen Abzugsperspektive aus Afghanistan: Die Verteidiger sehen noch keinen Abzug dieses Jahr. In einem Begleittext des BMVg zu dem sogenannten Fortschrittsbericht der Bundesregierung heißt es:
„Ziel der Bundesregierung ist es, 2011 auch im deutschen Verantwortungsbereich im Norden den Übergabeprozess einzuleiten. Dies wird nicht sofort zu einem Abzug von Soldaten führen, dafür aber eine klare Perspektive ab 2012 eröffnen.“
Das lädt ein zu Kreml-Astrologie: Der Bericht stammt aus dem Dezember. Federführend war das AA, aber der Bericht ist einer der gesamten Regierung. Warum stellt ihn das BMVg jetzt (Freitag, 7.1.) mit dieser Zusammenfassung auf der eigenen Homepage ein? Ist das eine Reaktion auf die jüngste Aussage des Außenministers als FDP-Vorsitzender in Stuttgart?
Wir erinnern uns: Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte im Dezember im Bundestag die Zuversicht bekundet, schon Ende dieses Jahres mit einer Reduzierung des deutschen Kontingentes beginnen zu können. Das war in der Regierungserklärung zu dem Fortschrittsbericht. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sprach damals nicht. Aber im Fernsehen hat er das dann fast unumwunden kritisiert und vor einem Abzug „Hals über Kopf“ gewarnt: „Ich kann für mich oder die Bundesregierung nicht verantworten, verbleibende Soldaten zu gefährden, bloß weil man einer gewissen Sache nachkommen will, die man behauptet hat.“ Kanzlerin Angela Merkel lavierte. Wir haben das an anderer Stelle einmal zusammengefasst. Gestern hat dann Westerwelle in seiner Dreikönigsansprache gesagt: „Die Bundesregierung ist zuversichtlich, im Zuge der Übergabe der Sicherheitsverantwortung die Präsenz der Bundeswehr ab Ende 2011 reduzieren zu können, und wird dabei jeden sicherheitspolitisch vertretbaren Spielraum für eine frühestmögliche Reduzierung nutzen, soweit die Lage dies erlaubt und ohne dadurch unsere Truppen oder die Nachhaltigkeit des Übergabeprozesses zu gefährden.“ Wohlgemerkt: „Die Bundesregierung“ – nicht wie noch in der Regierungserklärung „ich“ (obwohl er doch damals als zuständiger Minister gesprochen hatte und jetzt als Parteipolitiker, was eigentlich eine umgekehrte Verteilung der Personalpronomina nahegelegt hätte).
Für die Lage „am Boden“ ist dieses unwürdige Gezerre kaum von Bedeutung. Ganz gewiss könnte man im Dezember 2011 ebensogut oder ebensoschlecht wie im Februar 2012 fünfzig oder hundert Mann aus Mazar herauslösen. Entscheidend sind die Frühjahrskampagnen. Unsere astrologische Vorhersage: In diesem Jahr wird die bislang virtuelle Reserve von 350 Mann aktiviert und zum Jahresende dann – Exit! Exit! – wieder gestrichen.
Man beachte jedenfalls die Sätze, die die zitierte Passage auf der Verteidigungs-Homepage rahmen:
„Die internationale Präsenz in Afghanistan wird sich in den Jahren 2011 bis 2014 also entscheidend verändern. … Afghanistan bleibt für die Staatengemeinschaft aber auch nach dem Abzug ihrer Kampftruppen eine langfristige Aufgabe.“
Herr Löwenstein, haben Sie zu...
Herr Löwenstein, haben Sie zu den drei aktuellen Ereignissen bei der Truppe nichts zu schreiben ?
Guten Abend.
Herr Hagena, was...
Guten Abend.
Herr Hagena, was man in ihren Kommentaren so erlesen darf freut mich immer wieder.
Eine gute Sprache und ich bemerke eine unglaubliche Gelassenheit, die aber gleichwohl beharrlich in der Sache bleiben kann.
Mit besten Grüßen
Prekarianer
@ Sesselsoldat
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"Herr...
@ Sesselsoldat
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„Herr Löwenstein, haben Sie zu den drei aktuellen Ereignissen bei der Truppe nichts zu schreiben?“
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Na, dann lassen Sie uns die Diskussion doch hier eröffnen.
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Guttenberg lernt nun die Kehrseite seines Amtes (bekanntlich mit eingebautem Schleudersitz) kennen. Keine publikumswirksamen Ausflüge nach Afghanistan mit Ehefrau an der Seite und Kerner-„Talkshow“ im Anschluß mehr, nun heißt es „Helm auf!“
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Jüngst brach die Deutsche Marine nach dem Unfall auf ihrem Aushängeschild, der „Gorch Fock“, erstmals in der 52-jährigen Dienstzeit des Segelschulschiffs den laufenden Lehrgang an Bord ab.
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Für die Deutsche Marine kann es nicht Böseres geben als den Vorwurf der Meuterei.
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So etwas Ehrenrühriges hatte es zuletzt vor über 92(!) Jahren gegeben, Ende Oktober 1918 gegen Ende des Ersten Weltkrieges. Die Meuterei mehrerer Schlachtschiff-Besatzungen richtete sich gegen den Befehl, zum „letzten Gefecht“ gegen die britische Marine auszulaufen. Damit nahm die Novemberrevolution ihren Anfang, die zum Sturz der Monarchie in Deutschland führte.
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Es stellt sich überdies die (politisch nicht korrekte) Frage, was Frauen und Mädchen auf einem Großsegler oder auf Kriegsschiffen der Marine zu suchen haben.
Ebenso befremdlich finde ich es, daß die Heeres-Kampftruppe der Bundeswehr Frauen in ihren Reihen hat, daß es in der Luftwaffe einen weiblichen Flugzeugführer eines Kampfflugzeuges (inzwischen vielleicht mehrere) gibt etc. pp.
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Was sind die Konsequenzen, daß wir hier dem „Vorbild“ anderer Armeen folgen? Die U.S.-Amerikaner haben ihre zweifelhaften Erfahrungen gemacht, im Irak zum Beispiel.
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Beteiligen sich die Mädchen an den Angriffen der Bundeswehr in Afghanistan an vorderster Front?
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Zweite Baustelle: Die Feldpost aus Afghanistan wurde geöffnet. Das muß ja einer befohlen haben. Mal sehen, wie hoch in der Hierarchie der angesiedelt ist.
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Dritte Baustelle: Die kryptischen Worte zum sehr bedauernswerten Tod des Hauptgefreiten im Dezember in Afghanistan. Seinerzeit hieß es, es habe sich um einen „Unfall“ gehandelt, eine „Schußwunde“, und es habe „keine Gefechtssituation“ gegeben. Schon damals stellte ich im FAZ.NET die Frage: „Soll hier etwas vertuscht werden?“
Jetzt bestätigt sich dieser Verdacht.
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Quo vadis, Bundeswehr?
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Viel unerfreuliche Arbeit für den bisher so smarten jungen Minister.
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Anmerkung:
Die Inspekteure der Marine waren stets allein vom Habitus und von ihrer äußeren Erscheinung her außerordentlich respekteinflößende Persönlichkeiten. Und dann erscheint der derzeitige Inspekteur im Fernsehen… irgendwie paßt er ins Bild, das die Marine hier abgibt.
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Nachbemerkung: Einen ganz starken Beitrag liefert wieder einmal die Politik in persona der FDP-Verteidigungs“expertin“ (hat sie gedient?) Hoff: „Vor diesem Hintergrund forderte sie Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf, sich stärker für demokratische Strukturen in der Armee einzusetzen.“
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Dann diskutieren wir also künftig erst einmal das Für und Wider, bevor der Befehl „Aufentern!“ befolgt wird.
@Sesselsoldat: die Frage an...
@Sesselsoldat: die Frage an Löwenstein scheint berechtigt. Als Leser der FAZ fällt mir allerdings allerdings auf, daß er seit mindestens 14.1. nichts mehr unter seinem Namen oder seinem Kürzel „löw“in der FAZ veröffentlicht hat. Da er ja außer für Sicherheitspolitik und Bundeswehr auch noch aus Berlin für diverse andere Themenbereiche verantwortlich ist und man Anfälle von Trägheit bei ihm ausschließen kann, bleiben nur wenige plausible (und weniger plausible) Begründungen:
Grippe? Dann gute Besserung! Winterurlaub? Skiheil, aber bitte das nächste Mal bei der Blog-Gemeinde abmelden! Vorbereitung einer Serie als Undercover-OA auf dem „Schinderschiff“ Gorch Fock? Für einen Familienvater zu riskant. Warten wir’s also ab. Betrüblich ist, daß für die FAZ, in der früher Männer wie Weinstein und Feldmeyer (nach meiner Erinnerung) sich ausschließlich mit Sicherheitspolitik beschäftigen konnten, dieser Bereich jedenfalls quantitativ an Bedeutung verloren zu haben scheint.
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Wenn Löwenstein also verhindert ist, dann werden offensichtlich nicht einmal die die Bw betrefffenden Agenturmeldungen durchgesehen. Anders ist schwer zu erklären, warum die Absetzung des Themas „Finanzierung der A400M“ von der Tagesordnung des HH-Ausschusses und die in diesem Zusammenhang erhobenen unsinnigen Verdächtigungen gegen den Abgeordneten Koppelin und den Wehrbeauftragten (beide FDP) seit dem 17.1. nicht einmal in einem Dreizeiler thematisiert wurden.
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Das alles sollte die sicherheitspolitische (Teil)community jedoch nicht daran hindern, die von LOsmers dankenswerterweise aufgelisteten aktuellen Themen zu diskutieren. Vielleicht zusätzlich noch die Frage, ob die Bundeswehr in Zeiten knappster Kassen und schrumpfender Umfänge wirklich einen unabweisbaren Bedarf für 53 (plus 7 Option) A400M hat.
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@LOsmers: ich teile im Prinzip Ihr Unbehagen gegenüber Forderungen nach mehr „demokratischen Strukturen“ in der Bundeswehr. In einer nach dem Prinzip Befehl und Gehorsam funktionierende Organisation ist im Frieden wenig und im Einsatz kein Platz für Mitbestimmung durch „demokratisch“ gewählte Gremien. Wenn Frau Hoff gemeint haben sollte, daß der Verteidigungsminister selbst sich an die Prinzipien der Inneren Führung halten sollte, könnte man ihr nur zustimmen. Liest man etwa die Bundestags-Erinnerungen von Ex-Minister Peter Struck zu den Fällen Günzel und Mölders, fällt einem dazu nur noch der Fisch ein, der bekanntlich vom Kopf her zu stinken anfängt (Peter Struck: So läuft das, S. 121 ff.) Die Behandlung der „Fälle“ der Generale Dieter und Ruwe – die sollten auch nie in Vergessenheit geraten – hat Struck zwar nur indirekt zu verantworten. Aber die Deformierung der Wirbelsäulen eines Teils der Generalität geht eindeutig (wenn auch nicht nur) auf sein Konto.
Im Vergleich zu ihm oder dem „Traditionsexperten“ Joseph Fischer halte ich Frau Elke Hoff DAGEGEN auch in ihrem Engagement für die Soldaten der Bundeswehr für eine Lichtgestalt, mag sie sich auch in der Forderung nach „demokratischen Strukturen“ in der Bundeswehr geirrt oder unklar ausgedrückt haben.
Einer der bedenkenswerten Vorschläge für die Zukunft Afghanistans und Zentralasiens kommt übrigens von Frau Hoff: die Einrichtung einer Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Zentralasien (KSZZ) nach dem Vorbild der KSZE.
@ Herr General Dr. Hagena:...
@ Herr General Dr. Hagena: Ihrem korrigierenden Hinweis folgend bin ich gern bereit, mein harsches Urteil über die Abgeordnete Frau Hoff zu revidieren. Dieses Urteil war allerdings nur auf die zitierte Einzeläußerung bezogen.
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Vielen Dank.
@LOsmers: Frau Hoff ist glaube...
@LOsmers: Frau Hoff ist glaube ich die letzte, die Widerspruch in der Sache übel nimmt, wie überhaupt die meisten Abgeordneten sich freuen, wenn man über ihre Auffassungen und Äußerungen ernsthaft und auch kritisch nachdenkt. Mit der Frage Demokratie oder auch Mitbestimmung in den Streitkräften hatte ich mich übrigens in meiner aktiven Zeit an der Führungsakademie zu beschäftigen, als das Ministerium in seiner Weisheit einen Erlass über ein Beratungsorgan an der Führungsakademie herausgegeben hatte, der darin gipfelte, daß die Mitglieder (teils gewählt) den Kommandeur überstimmen konnten. Das wurde damals von dem SPD-Abgeordneten Alfons Pawelczyk als Beginn der demokratischen Mitbestimmung in der Bundeswehr sehr gelobt. Der Kommandeur sah darin jedoch den möglichen Beginn eines Rätesystems. Als dem Ministerium die möglichen Konsequenzen klar wurden (der Kommandeur ist ja bei vielen Entscheidungen an Vorgaben des Ministeriums gebunden), wurde der umstrittene Passus geräuschlos kassiert. Seit dieser Zeit bin ich – wie Sie –
gegenüber demokratischer Mitbestimmung in den Streitkräften sehr vorsichtig und habe keinerlei Anlaß zu „korrigierenden“ Hinweisen. Umgekehrt halte ich die militärische Mitwirkung deines Stabes bei der Vorbereitung von Entscheidungen des Kommandeurs bis hin zur Möglichkeit, abweichende Meinungen in einem Protokoll oder Aktenvermerk festzuhalten, für ein altes und bewährtes Prinzip des Generalstabes.
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Übrigens gibt die heutige FAZ Antwort auf die Frage: Wo steckte Löwenstein? Er flog im „Land, wo die Zitronen blühn“ in einem AWACS durch die Gegend und beschaffte sich Hintergrundinformationen über dieses aus der Zeit des Kalten Krieges stammende „Airborne Warning and Control System“, das man auch für Flugsicherungszwecke verwenden kann, z.B. in Afghanistan. Welcome back!
@ Herr General Dr. Hagena,...
@ Herr General Dr. Hagena, Dank für Ihre das damalige politische Umfeld sehr kennzeichnenden „Insider“-Informationen aus Ihrer Zeit in Blankenese!
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In Abwesenheit (sich dem Ende zuneigend) von Herrn Löwenstein möchte ich die aktuelle Debatte fortsetzen; von der Nachricht, daß Guttenberg den „Gorch Fock“-Kommandanten stante pede abgelöst hatte, war ich gestern abend wie vom Donner getroffen.
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Schon die Götterdämmerung für den jugendlichen Helden?
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Die Zweifel mehren sich, ob Guttenberg mehr sei als ein Blender.
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Souveräne Stilsicherheit hatte er schon zuvor vermissen lassen bei den bis heute nicht geklärten Umständen, unter denen der frühere Generalinspekteur Schneiderhan und der frühere Staatssekretär Wichert unter dem gerade ins Amt gekommenen Verteidigungsminister ihre Ämter verloren. Bei der Bewertung des Luftangriffs bei Kundus von Anfang September 2009 war Guttenberg, um es gelinde auszudrücken, schwankend statt standhaft.
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Der Besuch mit Ehefrau(!) an der afghanischen Front mit anschließender Kerner-Talkshow ebendort: ein alberner, unseriöser Fehltritt.
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Nun warten wir auf die Aufklärung der Feldpostaffäre und der Umstände, wie es zum Tode des Hauptgefreiten im Dezember kam.
Wenn Guttenberg die einschlägige Meldung der Feldjäger erst mit vier Wochen Verspätung vorgelegt wurde, ist die Parallele zur Kundus-„Affäre“ verblüffend; nur kann Guttenberg mit dem General Wieker nach Schneiderhan kaum einen zweiten Generalinspekteur in kürzestem Abstand feuern!
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Und dann zur „Gorch Fock“: schon das dritte Bauernopfer. Wieso die plötzliche und hektische Entscheidung? Nur weil ein Boulevardblatt sich der Sache angenommen hatte?
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Spielte eine Rolle, daß der abgelöste Kommandant sich zuvor skeptisch zur körperlichen Belastbarkeit der heutigen Offizieranwärtergeneration geäußert hatte, vielleicht (unausgesprochen? zwischen den Zeilen?) sogar Zweifel daran geäußert hatte, ob die politische Entscheidung, die Streitkräfte uneingeschränkt für Frauen zu öffnen, sachgerecht war? (Er wurde ja auf traurige Weise bestätigt, als die beiden letzten tödlichen Dienstunfälle 2008 und 2010 auf dem Segelschulschiff junge Frauen betrafen!)
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Guttenberg hat die primitivsten Regeln der Menschen- und Inneren Führung verletzt, als er den Kommandanen vor der Ablösung nicht persönlich anhörte; er hat sich offenbar auf das Urteil seiner Berater verlassen, wie den Inspekteur der Marine.
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(Die bisherigen Inspekteure der Marine waren stets allein vom Habitus und von ihrer äußeren Erscheinung her außerordentlich respekteinflößende Persönlichkeiten. Das kann man vom aktuellen Amtsinhaber nicht sagen, nach dem Eindruck, den er beim jüngsten Fernsehauftritt hinterließ. Daß dieser Admiral seine dienstliche Zukunft mit dem Schicksal des „Gorch Fock“-Kommandanten verbinden würde, also um seinen Abschied nachkäme – völlig undenkbar!)
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Das Schiff wird „auf der Stelle“ in die Heimat beordert, es wird aus der „Fahrbereitschaft“ genommen (an die Kette gelegt), es wird offenbar erwogen, die Ausbildung auf dem Segler einzustellen (über den weltweiten Imageverlust der Deutschen Marine wage ich gar nicht nachzudenken!) – das alles, weil ein weiblicher Soldat aus der Takelage gefallen ist!!
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Und als ob es nicht genug der Demütigung von Schiff und Besatzung sei: den abgelösten Kommandanten vertritt nicht der Erste Offizier, wie es selbstverständlich wäre, sondern ein einzufliegender früherer Kommandant der „Gorch Fock“!
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Schlußbemerkung: warum hat es für Guttenberg eigentlich nicht zum Reserveoffizier gereicht?
Ein Nachtrag zur Abgeordneten...
Ein Nachtrag zur Abgeordneten Frau Hoff: war ich geneigt, mein ursprünglich harsches Urteil über sie zu revidieren, so enttäuscht sie jetzt durch ihren geradezu enthusiastichen Beifall, den sie Guttenbergs einsamem Entschluß zollt, den Kommandanten der „Gorch Fock“ in einem „kurzen Prozeß“ und ohne ihn anzuhören ablösen zu lassen.
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„Ich habe den Generalinspekteur beauftragt, eine Überprüfung in allen Teilstreitkräften vorzunehmen, inwieweit es in den letzten Jahren und auch jetzt noch Anhaltspunkte für Rituale gibt, die den Grundsätzen der Bundeswehr widersprechen“, sagte der Minister der „Bild am Sonntag“.
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Da hat er sich erneut das geeignete, ihm gemäße Medium ausgesucht.
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Dieser hektische Aktionismus ist lediglich ein plumpes Ablenkungsmanöver von seinem eigenen Führungsversagen (Ablösung des Kommandanten der „Gorch Fock“, ohne diesen zuvor anzuhören etc. pp. – siehe oben).
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Guttenberg demonstriert überdies, daß er vom Innenleben einer Truppe keine Ahnung hat (obwohl er doch Stabsunteroffizier der Reserve in der Gebirgstruppe ist… Warum hat es für ihn eigentlich nicht zum Reserveoffizier gereicht? Sitzt da ein Stachel?)
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Natürlich wird sofort die Erinnerung an das Tamtam wach, das im Februar letzten Jahres um den Hochgebirgszug der Gebirgsjäger gemacht wurde.
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Diese „Rituale“ – besonders in Eliteverbänden und -einheiten – werden seit eh und je gepflegt. Sie sind nicht immer unbedingt appetitlich, tragen andererseits aber auch zum Zusammenhalt, zum inneren Gefüge der Truppe bei – so ist es eben.
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Nur Ungedienten geht das Verständnis für gewisse Interna ab; sie sind per se unfähig, diese Dinge einzuordnen.
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Nebenbei bemerkt – die Verbündeten sehen solchen Ermittlungen völlig verständnislos zu; sie werden durch solche Untersuchungen erneut in ihrem
Vor(?)urteil bestärkt, bei den heutigen deutschen Soldaten handele es sich um Warmduscher und Weicheier.
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Und wie sich ja schon jetzt angesichts der Veröffentlichungen (vornehmlich der „Bild“-Zeitung) über die angeblich „skandalösen“ Zuständen auf der „Gorch Fock“ zeigt, ist es nicht schwer vorauszusehen, welch besonders sympathische Menschenschlag sich bei den künftigen Ermittlungen hervortun wird:
„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“ (Hoffmann von Fallersleben).
Guten Abend.
Vielen Dank an...
Guten Abend.
Vielen Dank an die hier Diskutierenden.
Aufschlussreich fand ich einige von ihren Bemerkungen Herr Hagena; eine blieb mir allerdings verstärkt im Spiel meiner Gedanken zurück. Sie schrieben, dass einige der Volksvertreter, sowie wohl auch deren Mitarbeiter ( allen Ernstes fragte ich mich hier, ob die Bezeichnung – Zuarbeiter oder Personal – wohl auch zutreffend ist…) gegenüber konstruktiver Kritik durchaus offen sind.
Ich dachte mir, dass dazu doch ein ganz gehöriges Maß an Hintergrundwissen gehören muß und war fast schon gewillt, aus dem Kommentarbereich gänzlich auszusteigen, da ich nun über kein wirkliches Hintergrundwissen verfüge. Ich lese nur hier und dort mal dieses, mal jenes, versuche manchmal Dinge zusammen zu bringen, die womöglich gar nicht zusammen gehören, und habe eine leichte Schwäche für Verschwörungstheorien, was mich für die meisten Zeitgenossen von vornherein ausscheiden lässt, um als Gesprächspartner ernstgenommen zu werden.
In diesen Forum hier ist es mir sogar passiert, dass ein ehemaliger Obslt. der BW. mich anscheinend deswegen nicht ansprach, obwohl ich ihn angesprochen hatte, weil man Spitzname womöglich unter seiner Würde ist.
Wie auch immer, jedenfalls sagte ich mir , dass sich hier sicherlich nicht nur Generale und andere Angehörige und Ehemalige der BW. unterhalten, und noch weniger wahrscheinlich überwiegend die Experten der einzelnen Parteien, geschweige denn Angehörige des zuständigen Ministerium.
Und so entschied ich mich doch für das Schreiben, für das Hinzufügen meiner bescheidenen Überlegungen und Empfindungen, die ich, bei nachmittäglichem Teetrinken, (Darjeeling Steinthal) versuchte in eine angemessene Ordnung und Lesbarkeit zu bringen.
Gegenwärtig ist das Dreierproblem – Gorch Fock; getöteter Soldat in Afghanistan; geöffnete Feldpost – in der Diskussion derjenigen, die sich überhaupt für die BW. interessieren.
Ich denke, dass der Todesfall des jungen Soldaten in Afghanistan, noch am ehesten erklärbar ist, wenn sich so etwas tatsächlich als erklärbar gegenüber den Angehörigen darstellen lässt.
Daß junge Soldaten in die Versuchung geraten mit den ihnen anvertrauten Waffen zu >spielen< ist verstehbar (Kraftsymbol, Selbstdarstellung, Theater spielen); hier ist also während der Ausbildung noch deutlicher als bisher zu lehren, dass es Tötungswerkzeuge sind und es KEIN Spaß ist, damit >Scherze< zu treiben. Womöglich sollten derartige Sicherheitshinweise auch nach der Ausbildung immer wieder regelmäßig abgefragt werden. Aber womöglich bekommt der Herr Minister durch diesen Vorfall am meisten Schwierigkeiten, weil er Meldungen nicht schnell genug bekannt gab, aber, ach nein, die Feldjäger waren es wieder, die zu spät die Meldungen durchreichten? Verhindern lassen sich solche Unfälle aber sicherlich nicht gänzlich. Die Feldpost. Ich habe gelesen, dass die geöffnete Feldpost überwiegend oder sogar ausschließlich von Einheiten stammt, die Kampfaufgaben übernehmen. Ich kann mir vorstellen, dass vielleicht nicht alles, was Angehörige solcher Kampfeinheiten erleben und wissen für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Allerdings kann ich mir ebenso vorstellen, dass den betreffenden Soldaten das bekannt ist, ja, dass sie derartigen Einschränkungen bezüglich dessen was sie schreiben oder an Dingen verschicken, vorab zustimmen müssen. Wenn dem so ist, dann sind Stichproben verständlich, allerdings sind die Massen geöffneter Post, die nun anscheinend aufgetaucht sind, keinesfalls zu dulden. Weitere Gedankenverbindungen, die ich in diesem Fall hatte: Wikileaks; USA; Geheimdienste. Das Segelschulschiff Gorch Fock. Hier sind eine ganze Menge an Dingen des Ansprechens würdig. Angefangen bei der Frage, ob es sinnvoll ist, Frauen bei kämpfenden Einheiten dienen zu lassen, bis hin zu den Fragen, die den Minister von Guttenberg betreffen. Meines Wissens gibt es keine einzige Frau, die die Aufnahmebedingungen zum KSK bestanden hat. Ich habe ebenfalls noch nie von Frauen gehört, die den Fallschirmjägereinheiten angehören. Was spricht eigentlich dafür, Frauen in kämpfenden Truppen einzusetzen? Das nur mit dem Argument der Gleichberechtigung zu begründen, halte ich für etwas dürftig, da, wie oben bereits geschildert, Frauen wohl tatsächlich körperlich schwächer als Männer sind. Wäre es ein Argument, dass ein möglicher Feind mit weiblichen Kräften möglicherweise rücksichtsvoller bis nachlässiger umgeht? Wohl kaum. Die Kriege der Vergangenheit haben gezeigt, dass immer wenn Frauen bei Kampfeinsätzen anwesend sind, ob als Zivilpersonen oder als Militärkräfte, sie vom Sieger oft rücksichtslos behandelt wurden. Und in der eigenen Armee? Führen anwesende Frauen bei den doch immer in einer erheblichen bis erdrückenden Überzahl an Männern nicht eher zu >Platzhirschverhalten< unter den Männern? Zu Eifersucht auf den Mann der vielleicht bei der einen Frau gelandet ist? Oder sind Gefühlsregungen während der Bundeswehrdienstzeit, insbesondere bei den Kampfeinsätzen verboten? In Kasernen mag das ja alles noch kanalisierbar sein, aber wie verhält es sich auf einem Schiff mit über 150 Menschen an Bord, von denen vielleicht 10(?) weibliche Soldaten sind? Die Ausbildung zum Seeoffizier ist eine anstrengende und Herausforderungen stellende Aufgabe. Viele sprechen davon, dass eine Ausbildung auf einem Segelschiff heutigen Verhältnissen nicht mehr angemessen sein soll. Das Leben, der Dienst auf einem Schiff, kann auch auf einem Schnellboot, Minensuchboot oder sonstigem Marineschiff gelernt werden. Ich vertrete eher die Ansicht, dass Miteinander, Kameradschaft, persönliche Grenzen erfahren (und wenn möglich sie überschreiten zu lernen im Bereich eigener Leistungsfähigkeit; Konflikt zwischen Befehl und Gehorsam u.ä.) – und in diesem Zusammenhang – nautische Grundkenntnisse, sich eher auf einem Schiff, wie die Gorch Fock, einem einfachen Schiff eben, erlernen lassen. Der ausgebildete Offizier weiß später aus eigener Erfahrung, was es heißt ein Schiff intakt zu halten und daher auch die Leistung niedriger Ränge zu schätzen. Jeder Kadett weiß außerdem worauf er sich einlässt. Wer nicht schwindelfrei ist und nicht erhebliche Höhen klettern kann, sollte das bleiben lassen. Wer unter Platzangst leidet, sollte nicht auf U – Booten anheuern, wer keine Büroluft erträgt, sollte nicht im BMVg dienen, wer kein Blut sehen kann, sollte nicht Chirurg oder OP – Schwester werden. Das gilt ebenso für zivile Bereiche. Nur, das man im Armeebereich und in diesem besonderen Fall kein Offizier mehr werden kann, aber nun – damit hat man sich dann abzufinden. Die Menschen sind eben nicht alle gleich, auch wenn uns Gender Mainstreaming mittlerweile sogar erzählen will, dass Geschlecht anerzogen ist. Suum Cuique, wie es auf den Abzeichen der Feldjäger heißt.(Hoffentlich wird das jetzt nicht das Nächste was entfernt wird aus der Bundeswehr.) Herrn von Guttenberg empfand ich bisher als jemanden, der frischen Wind brachte, eine klarere Sprache als andere sprach, und selbst als er den Afghanistanbesuch mit seiner Ehefrau durchführte, und beide als >Ken und Barbie< abgeurteilt wurden, hatte ich diese Meinung nicht. Wenn die Ehemännin den von ehemals 18 gewollten auf mittlerweile nur noch 4-5 erhaltenden Prozentpunkten abgerutschten Außenminister begleiten und dort im Zielland Geschäfte abschließen darf, warum soll es dann der Frau eines Verteidigungsministers nicht erlaubt sein. Der Aufschrei ging doch auch im Großen und Ganzen gesehen, hauptsächlich von Frauen in der Presse aus. Warum? Neid? Zickenkrieg? Stutenbissigkeit? Dabei müssten sich doch eigentlich die Vertreterinnen desselben Geschlechts glückselig in die Arme fallen, denn wieder eine Frau mehr, die in eine Männerdomäne (nicht eingebrochen ist) aber immerhin eingerochen hat. Aber eine noch verhältnismäßig junge Frau, von Adel, der CSU nahe, katholisch, MIT zwei Kindern und Familie, da kann man nur, nein da muß eingegriffen werden, denn womöglich wird das Bild der Vorstellung angekratzt, was man uns schon seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit großem Erfolg eingetrichtert hat, das man nämlich in diese Welt keine Kinder setzt und schon gar keine deutschen. Aber wer weiß, vielleicht ist das alles auch nur die Vorbereitung für die nächste Verteidigungsministerin. Was den Herrn von und zu Guttenberg jedenfalls aktuell angeht, ist sein Licht für mich nun deutlich schwächer geworden. Hatte ich noch zu Beginn seiner Amtszeit –auch in Verbindung mit dem Fall Oberst Klein und weiterhin bis jetzt einen recht guten Eindruck, so muß ich nun sagen: So nicht Herr von und zu Guttenberg. Ohne das vorher Kommandierende gehört werden, die womöglich nur knapp eine Meuterei verhindert haben, darf niemand entlassen werden. Für mich ein unmöglicher Vorgang. Das erweckt ja den Eindruck, als hätte der Kapitän gemeutert, obwohl die Kadetten doch wohl eindeutig in diese Richtung gingen und daher gehören wohl eher diese entlassen. Es scheint, als machen Medien Politik und nicht die gewählten Vertreter. In der Ausbildungszeit herrscht nun mal ein ausgesprochener Kommandoton, egal ob in der Marine, bei der Luftwaffe oder im Herr und das bei allen Armeen der Welt. Aber leider scheint sich mittlerweile sogar in der Bundeswehr das Prinzip durchzusetzen sich an dem schwächsten zu orientieren, wie es ja schon in großen Teilen unserer Schulen praktiziert wird. Nichts dagegen Schwächere mitzunehmen, sie anzuleiten, ihnen ermöglichen ebenfalls Starke zu werden –nur wenn es nicht geht, dann gehts nicht, dann spielt man in verschiedenen Ligen. Manche können nur Kreisliga, andere Bundesliga. Zufall, dass es heute, da ich diese Zeilen schreibe einen Tatort gibt, der die Thematik Bundeswehr beinhaltet? Zufall, dass es dort um vier MÄNNER der Bundeswehr ging, die mit den Auslandseinsatz nicht zurechtkamen? Zufall, dass einer von ihnen hier zum Mörder wird, weil seine >performende< Freundin wieder mit ihren vorigen Freund, der gleichzeitig der Kameramann ihrer >Performance< war, zusammen sein will? Zufall, dass der Kameramann unbehelligter Kiffer ist und bleibt und er die Bundeswehr eine Bande von Verbrechern nennen darf? Zufall das der frühere Zugführer, ein Oberfeld letztlich doch so >rüberkommt<, als sieht er es genau so, wie einer der Kriminalen, dass nämlich er >Schuld< hat an den Verwundungen und Traumata seiner Kameraden. Zufall, dass er von einem SEK MANN erschossen wird? Zufall, dass der gute Mensch in der Folge eine Frau und die behandelnde Psychologin ist? Zufall, dass keine Frauen von der Bundeswehr mit seelischen oder körperlichen Problemen bis hin zu Verwundungen im Film auftauchen? Vor vielen Jahren erwarb ich einmal ein Buch auf einem Flohmarkt. Ein merkwürdiges Buch. Es hatte einen schwarzen Einband und mit weißer Schrift stand auf der Umschlagseite >LICHT< Nichts weiter. Ich verkaufte es nach kurzer Zeit wieder, ebenfalls auf einem Flohmarkt. Ich erinnere unter anderem folgende Aussage aus diesem Buch. I. Es gibt keine Zufälle. Man muß nur die Bedeutung der Geschehnisse erkennen. Also doch zuwenig Hintergrundwissen, die Bedeutung bleibt deshalb verborgen. Wissen Sie, am Freitag dem 21.01. 2011 sendete der Deutschlandfunk in seiner Sendereihe >Das Feature< einen Beitrag über die nationalbolschewistische Bewegung in Russland. Dieser Beitrag lässt sich, sofern er nicht unter die Rubrik >nach sieben Tagen wird gelöscht< fällt, dort sowohl nachhören, als auch nachlesen. Heute war auf dem Titelbild des Spiegels eine hockende Frau im Nadelstreifenkostüm abgebildet. Geschrieben stand dort: Ausgebrannt Das überforderte Ich. Wie hier bauen unserer Truppen ab. Hier wird, was ich erst vor kurzem erfuhr, der große Truppenübungsplatz in der Kyritz- Ruppiner- Heide, bekannt als >Bombodrom< bis zum 30.09.2011 aufgelöst. Herr von und zu Guttenberg entschied bereits im April 2010, dass die Bundeswehr das Gelände komplett aufgeben und an den Bund übergeben werde. China baut in bestimmten Bereichen Handelsbeschränkungen auf. Der Euro Rettungsschirm wird vergrößert. Griechenland klagt Milliarden bei Deutschland ein wegen der Tötung von Dorfbewohnern während des II.Wk. Günter Verheugen im Dezember bei M. Illner: „Wir sollten bitte nicht vergessen – dieses ganze Projekt ‘Europäische Einheit’ ist wegen Deutschland notwendig geworden. Es ging immer (darum), Deutschland einzubinden, damit es nicht zur Gefahr wird für andere. Das dürfen wir in diesem Land nicht vergessen. Wenn Sie glauben, daß das 65 Jahre nach Kriegsende keine Rolle mehr spielt, dann sind Sie vollkommen schief gewickelt. Ich kann Ihnen nach 10 Jahren Brüssel sagen: das spielt jeden Tag noch, jeden Tag noch eine Rolle.“ USA womöglich Pleite, Andere europäische Staaten womöglich komplett verärgert, wenn es nichts mehr zu verteilen gibt, weil Deutschland auch pleite ist? Heute der Anschlag auf dem Flughafen in Moskau. Ab Mai eine weitere Lockerung der EU Dienstleistungsrichtlinien. 3 Millionen Kinder in der BRD leben unter der Armutsgrenze. Und wenn ich schon einmal dabei bin, so viel zu schreiben: Werter Herr Wick, ich möchte Ihnen noch einmal antworten auf ihre Beiträge von Mitte Dezember des vergangenen Jahres: Natürlich ist es leicht, von heute, von jetzt, von der Gegenwart aus, mit Verachtung und Abscheu auf die Generalität der deutschen Wehrmacht zu blicken. Sie hätten es bestimmt besser getan. Admiral Dönitz war es übrigens, der sich während einer geheimen Besprechung im Herbst 1942, die in der Reichskanzlei stattfand und in der es um die Walther-U-Boote ging, gegen eine Entscheidung Hitlers wandte, die in einem Nebenthema den Laconia-Fall u. Folgen behandelte. Hierbei handelte es sich darum, dass den Überlebenden des versenkten britischen Schiffes >Laconia< Rettungshilfe geleistet wurde. Hitler gab während dieser Besprechung Befehl: >Schiff und Besatzungen sind zu vernichten, auch Besatzungen, die sich in Rettungsbooten befinden.< Admiral Dönitz wandte sich dagegen > Nein, mein Führer. Es verstößt gegen die Ehre eines Seemanns, auf Schiffbrüchige zu schießen. Ich kann einen solchen Befehl nicht geben. Meine U-Boot Männer führen als Freiwillige einen Kampf mit schwersten Verlusten im Bewußtsein, für eine gute Sache anständig zu kämpfen. (…..) Ich bitte von diesem Befehl abzusehen< Hitler, in ruhigem Ton in seine Wiener Mundart verfallend, >Machen Sie was Sie wollen, aber keine Hilfe und Segelanweisungen mehr< [sic] Die Welt bezeichnete 2003 das Buch >Doenitz at Nuremberg: A Rappraisal< als eines der gefährlichsten Bücher, weil dort die Glückwunschschreiben von Hunderten hohen und höchsten alliierten Offizieren veröffentlicht wurden, die dem Großadmiral zu seiner Entlassung aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis geschickt worden waren. Auch wenn es hier nicht so ganz reinpasste, aber ich wollte das noch loswerden. Abschließend interessiert mich: Was passiert eigentlich ,wenn in Deutschland die innere Ordnung zusammenbricht? Auf welcher Seite steht die Bundeswehr? Und: Wie viel Schafe wohnen in Deutschland, abgesehen von den paar schwarzen und Silberrücken. Zuversichtlich stimmt mich allerdings dieser Spruch, den ich hier kennenlernen durfte: Gedenke in widrigen Lagen Gleichmut zu bewahren! Horaz Oden, II, 3,1
@ Prekarianer:
Da haben Sie...
@ Prekarianer:
Da haben Sie uns ja eine ganze Menge Nach- und Überdenkenswertes mit auf den Weg gegeben. Einiges für mich Neue war ebenfalls dabei (zum Beispiel die Passagen über Großadmiral Karl Dönitz).
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Dafür sage ich – für mich – Ihnen Dank.
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Zum aktuellen Thema Guttenberg habe ich im Netz zwischenzeitlich einige Informationen zusammengetragen, die den jungen „Überflieger“ nun doch nicht so großartig erscheinen lassen wie von „Bild“ und ähnlichen Medien suggeriert.
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Guttenbergs Biographie „vor der Politik“…
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Nach dem Abitur Grundwehrdienst im Gebirgsjägerbataillon 233. Stabsunteroffizier der Reserve. (Schon weiter oben vermerkte ich, daß es nicht bekannt sei, weshalb es für Guttenberg nicht zum Reserveoffizier reichte.)
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Anschließend Studium der Rechts- und Politikwissenschaften, wobei er das Studium der Rechtswissenschaften mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. 2007 in Bayreuth summa cum laude zum Dr. iur. promoviert. Immerhin.
Aufgrund des fehlenden zweiten Staatsexamens ist Guttenberg jedoch kein Volljurist.
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Die berufliche Laufbahn fand „in der Familie“ statt. Guttenberg war ab 1994 in die Leitung der familieneigenen Beteiligungsgesellschaft Guttenberg GmbH in München eingebunden, die bis 2004 Anlageberatung für den Besitz seiner Familie betrieb.
Nach Angaben der Creditreform hatte die Guttenberg GmbH „ca. drei Beschäftigte“ und machte im Jahr 2000 einen Umsatz von „25.000 Euro geschätzt“.
Von 1996 bis 2002 gehörte er dem Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG an, von der seine Familie 26,5 % der Stammaktien hielt.
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Eine kleine Pikanterie am Rande ist weithin unbekannt (und in Wikipedia seit heute[!] gelöscht): Guttenbergs Mutter, Gräfin Christiane von und zu Eltz, ist seit 1985 in zweiter Ehe mit Adolf von Ribbentrop verheiratet, einem Sohn von Hitlers Außenminister; sagt(e) „KT“ zum zweiten Ehemann seiner Mutter etwa „Onkel Adolf“? Diese Frage kann man sicher als geschmacklos empfinden, wie auch die naheliegende nach dem Taufpaten des Herrn von Ribbentrop, bei dem Vornamen!
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Ich konnte es mir trotzdem nicht verkneifen, dieses Detail wiederzugeben (und entschuldige mich zugleich bei denen dafür, denen es negativ aufstößt).
D a f ü r kann man Guttenberg schließlich nicht in Haftung nehmen!