Zur Sicherheit

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Von den Alpen bis zum Hindukusch, von der Kieler Förde bis in den Golf von Aden: Die Kräfte der Bundeswehr sind längst über den halben Globus

Waffenspiele

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Nach einer gesundheitlich bedingten längeren Auszeit meldet sich dieses Blog zurück. Ein Dank den treuen Besuchern, die die Debatte, die unterdessen...

Nach einer gesundheitlich bedingten längeren Auszeit meldet sich dieses Blog zurück. Ein Dank den treuen Besuchern, die die Debatte, die unterdessen unversehens losgebrochen ist, auch ohne unser Zutun weitergeführt haben. Wir wollen jetzt auch gar nicht erst versuchen, sie von hinten aufzurollen. Zumal ein weiterer Vorfall zu verzeichnen ist, zum Glück kein folgenschwerer. In der morgigen F.A.Z. wird vermeldet:

Über einen Vorfall in Afghanistan, bei dem ein Soldat leichtfertig eine Pistole auf einen Kameraden gerichtet haben soll, hat Verteidigungs-Staatssekretär Wolf am Montag die zuständigen Obleute der Bundestagsfraktionen unterrichtet. Demnach habe ein Mannschaftssoldat einem anderen, mit dem er letzten Freitag während einer Patrouille in einem „Dingo“-Transporter in Streit geraten sei, die Pistole aus dem Holster gezogen und sie ihm an den Kopf gehalten haben. Der Soldat sei sofort nach Hause geschickt worden, rechtliche und dienstrechtliche Konsequenzen würden geprüft. Die Soldaten stammten aus derselben Truppe, in der sich im Dezember ein tödlicher Umgang womöglich auch infolge spielerischen Umgangs mit einer Pistole ereignet hatte, hieß es.

Zwei Anmerkungen:

Muss der Bundestag wirklich über jede Disziplinlosigkeit in der Truppe einzeln informiert werden? Da ist inzwischen der Maßstab verlorengegangen. Aber angesichts der Tonlage in den vergangenen Wochen war es gewiss politisch klug von der Ministeriumsspitze, die Obleute schnell am Telefon zusammenzuschalten, ehe die Meldung ihnen womöglich in großen Buchstaben aus einer Zeitung entgegenspringt.

Unabhängig davon ist es eine dauernde Aufgabe in der Ausbildung, Soldaten den Respekt vor der Waffe einzubimsen – gerade in einem Einsatz, in dem die Waffe gegebenenfalls ohne Scheu eingesetzt werden muss. Das Problem ist weder neu noch bundeswehrspezifisch. Der Soldat soll sich übrigens durchaus einsichtig gezeigt haben.

Nachtrag: Thomas Wiegold berichtet hier auch über den Vorfall – mit der Variante, es seien Portepeeunteroffiziere gewesen. Wir hatten verstanden: Ein Stabs- und ein Hauptgefreiter.


11 Lesermeinungen

  1. Prekarianer sagt:

    Guten Abend.
    Heute hörte ich...

    Guten Abend.
    Heute hörte ich eine Nachricht im Fernsehen, ich meine es war in der Tagesschau, die besagte, dass (laut BILD mal wieder) die auf der Gorch Fock ums Leben gekommene Kadettin (mein Rechtschreibprogramm meint, ich hätte Kadetten zu schreiben…. ein alter Freund von mir pflegt in solchen Fällen immer zu sagen:>Überhaupt nicht ignorieren<) für den Dienst zu übergewichtig gewesen sein soll, was mich veranlasste hier erneut zu schreiben. Ich las noch einmal die vorangegangene Nachricht von Herrn Hagena und musste schmunzeln, als ich die Bemerkung über den Missbrauch von Volkes Stimme las. Aber die Gegenfrage Ihrer Physiotherapeutin ist gut, leider haben wir bisher hier nichts erhellenderes dazu erfahren. Werter Herr Löwenstein vielleicht können Sie.... Aber zurück zum Thema. Ist die von mir zitierte Meldung ernst zu nehmen? Ich denke doch, dass die Rekruten, insbesondere Offiziersanwärter vor ihrer Ausbildung auf >Herz und Nieren< geprüft werden, oder täusche ich mich? Dann noch eine Frage zu dem Sachverhalt. Es hieß, dass die Kadetten den Befehl zum Aufentern ablehnen können, allerdings verfällt dann der Anspruch zur Ausbildung zum Offizier. Herr Hagena schrieb, dass die Kadettin mehrere Male ( nach anderen Quellen womöglich sechsmal (6x!!) zum Aufentern aufgefordert wurde. Wenn bei diesen mehreren Malen nun 1-3x der Aufforderung nicht nachgekommen wird, hat (ich bleibe bei der männlichen Form) der Kadett dann auch keinen Anspruch mehr auf die Offiziersausbildung? Zu Goethes edlen Frauen muß ich leider – zu meinem größten Bedauern – äußern , dass ich es nicht einfach finde, diese heutzutage ausfindig zu machen. Ihren letzten Satz, Herr Hagena, unterschreibe ich! Ebenfalls interessant, dass der vorläufig abgesetzte Kapitän der Gorch Fock in Deutschland angekommen sein soll. Allerdings soll es ihm untersagt worden sein, sich zu dem Vorfall zu äußern, wahrscheinlich so lang, bis die Gorch Fock angekommen ist. Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe Prekarianer

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