Zur Sicherheit

Fußnoten (III)

Drei Anmerkungen zum Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg (hier der Wortlaut seiner Erklärung) als Verteidigungsminister:

1. Auch im Abgang hat er alle Dimensionen übertroffen. Eine Hundertschaft von Journalisten und Kameraleuten drängte sich vor der Sicherheitsschleuse, um zu der sehr kurzfristig angekündigten Stellungnahme zu kommen, während die Feldjäger in aller gediegenen Bärenruhe die Sicherheitsüberprüfung machten. Als die Pforten geschlossen werden sollten und noch eine gewaltige Traube vor den Türen stand, brachen alle Schleusen: Alle Mann im Laufschritt durch den piependen Metalldetektor, vorbei an achselzuckenden Sicherheitsleuten.

2. Eine respektable Erklärung. Gerade im Kontrast zu den bisherigen Äußerungen, die zwischen scharfer Zurückweisung „abstruser“ Vorwürfe und der Klage über „absurde“ Begleiterscheiungen einer medialen Hatz wechselten, und die auf, wie wir meinen, unglaubwürdigen Behauptungen über das Entstehen seiner Dissertation beharrten. Wäre der Schritt, sagen wir, eine Woche früher erfolgt, so wäre Guttenberg weniger als Getriebener erschienen. Doch mit dem Verweis auf die Trauerfeier für die gefallenen Soldaten und auf die Notwendigkeit, „das Haus zu bestellen“, hat Guttenberg eine wiederum zu respektierende Begründung geliefert, mindestens in der Rückschau. Zudem eine geschickte Erklärung. Guttenberg hat darin seine Talente noch einmal zur Entfaltung gebracht.

3. Ein Abgang infolgedessen, der eine politische Wiederauferstehung ermöglichen wird. Wenn er denn will.

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