Der Vorfall, als im vergangenen Dezember ein Soldat im Afghanistaneinsatz einen Kameraden versehentlich in den Kopf geschossen hat, hat die Aufmerksamkeit für Ereignisse dieser Art geschärft. Tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass unbeabsichtigt ein Schuss abgegeben wird. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit haben wir aus diesem Jahr vier Mitteilungen über solche Vorfälle gefunden, bei denen dabei jemand zu Schaden kam: Im April gleich zweimal, im Juli schoss sich ein Bundeswehrsoldat in Hazrat-e-Sultan in den Fuß, zuletzt, soweit wir sehen, wurde im August ein Mann in Mazar-i-Scharif lebensgefährlich am Kopf getroffen.
Das sind nur die Fälle, in denen etwas passiert ist – unbeabsichtigte Schussabgaben passieren noch öfter. Wie wir jetzt beim Besuch in Mazar gehört haben, sei das dieses Jahr rund zwanzig Mal vorgekommen. Stumpft vielleicht der alltägliche Umgang mit scharf geladenen Schusswaffen den Sinn für die eigentlich bei Soldaten antrainierte Vorsicht ab?
Jedenfalls haben sich doch manche Gepflogenheiten geändert. Als wir jetzt die Gelegenheit hatten, eine Fußpatrouille zu begleiten, wies uns der Soldat, dem wir zugeteilt waren, an, stets links an seiner Seite zu laufen – genau vor der Mündung seines geladenen Sturmgewehrs. Wir haben uns dann doch lieber einen halben Schritt zurückgehalten, bei allem Vertrauen.
Man könnte natürlich die Zahl der Vorfälle mit der Zahl der eingesetzten Soldaten ins Verhältnis setzen – dann käme ein recht geringer Prozentsatz heraus. Aber ganz unbedenklich findet offenbar auch die militärische Führung die Sache nicht. Jedenfalls hat der deutsche Kontingentführer im Einsatzgebiet jetzt in allen Liegenschaften solche Schilder aushängen lassen:
oder, besonders drastisch:
Bei den besagten rund zwanzig Fällen sind auch solche mitgerechnet, in denen sich beim vorschriftsgemäßen Entladen der Waffe in die Schießkiste ein Schuss gelöst hat, so die Auskunft in Mazar. Dafür sind diese Kisten schließlich da, die vor Gebäuden und im Eingangsbereich der Feldlager aufgestellt sind.
Dass das tatsächlich ab und an vorkommt, dafür haben wir ziemlich eindeutige Spuren gefunden:
Bloß fragen wir uns: Wofür ist eigentlich dieses Rohr da, wenn die Schüsse in die Metallhülle der Kiste gehen?
…
Ach, dafür.
(Fotos: löw.)
Die Einschusslöcher im...
Die Einschusslöcher im vorletzten Bild kommen vermutlich daher, dass die Waffe beim Entladen schräg ausgerichtet war, was bei dem waagerecht in Kniehöhe angebrachten Rohr auch verständlich ist. Hier zeigt sich, wie ein Provisorium die Sicherheit gefährdet, denn professionelle Lösungen in Form bleischrotgefüllter Dosen sind vorhanden, aber teuer.
Wo man liest und hört, immer...
Wo man liest und hört, immer öfter wird geöftert. Und das nun auch hier. Überall am Öftesten. Am Meisten Häufiger, das wäre eine Steigerung.
dyaafd...
dyaafd
Lieber b.schminke, was, bitte,...
Lieber b.schminke, was, bitte, heißt das denn?