Es ist nicht so, dass wir nichts oder auch nur wenig haben – aber das, was andere gerade so bekommen, ersetzt einen als ehemaligen Zögling besserer Kreise dann doch in Erstaunen. Weiterlesen
Artikel zum Schlagwort: Personal
Die Eschatologie des Strahlenfeuers
Mit der Aufkläreung kam die Wissenschaft von den letzten Dingen etwas aus der Mode, aber Voltaire kannte ja auch nur das Erdbeben von Lissabon, als er über den Tod Gottes spekulierte, und kein Fukushima. Das hat zwar auch nicht bewiesen, dass es einen Gott gibt, aber an der Existenz eines Fegefeuers ist kaum zu zweifeln. Weiterlesen
Konservatives Denken von Guttenberg bis Fukushima
Es sind bittere Zeiten für Konservative: Zuerst wurde aus dem Führer, der Lichtgestalt ein windiger Plagiator, der auch noch dreist in die Kamera log. Und jetzt kommt neben dem Strom aus der Atomsteckdose auch noch die Nuklearwolke aus einem sicher geglaubten, westlichen Atomkraftwerk, und zwar gleich mehrfach. Weil man sich auf nichts mehr verlassen kann, müssen jetzt neue, verlässliche Werte her, an denen man sich, in höchster Not und moralisch wieder überlegen, festhalten kann. Weiterlesen
Vergesst Adel, erbt in Österreich!
Es gibt jede Menge echten und viertelechten und angeheirateten Adel, Häuser in Dubai und Konten in der Schweiz -aber nur eine kleine Schar diskreter Familien haben steueroptimierte Familienstiftungen in Österreich. Andere müssen ihre Kinder in Ehen, Kirchen oder gar Ministerien abladen, aber als Stiftungsbegünstigter kann man einfach Chef einer Zweckgesellschaft werden. Und man muss nicht mal tun, um zu wirken. Weiterlesen
Die heiligenverdammte Adelsherrlichkeit
Es geht auch ohne Frondienst und Zwangsabgabe: Während die Schlossruinen des Adels nur durch Despotie halbfertig wurden, setzen Zivilgesellschaften bei kriselnden Grandhotelfonds ganz auf Glauben und Idealvorstellungen Weiterlesen
Elitenerhalt nach dem Paternalismus
Schlechte Zeiten für väterliche Bevormundung: Der Patriarch des alten Schlages stirbt aus, und wer es heute noch so versuchen möchte, muss sich erst mit der Globalisierung und ihren Fluchtmöglichkeiten herumschlagen. Vielleicht ist es gar nicht so abwegig, neue Mittel und Wege zu finden, damit die einen oben und die anderen unten bleiben. Weiterlesen
Was europäische Eliten von tunesischen Kleptokraten lernen können
Man muss den traurigen Realitäten ins Auge schauen: In Nordafrika ist man offensichtlich nicht mehr bereit, sich den freundlichen Empfehlungen für das Gemeinwohl unterzuordnen, die bislang von den Eliten so treusorgend ersonnen wurden. Natürlich werden jetzt überall die Islamisten an die Macht kommen und dem gerechten Krieg gegen den Terror mit irgendwelchen demokratischen Menschenrechtsforderungen behindern, aber noch schlimmer ist die Vorstellung, sie könnten eventuell auch manche europäische Habenichtse auf die Idee bringen, freche Forderungen zu stellen. Weiterlesen
Weltstadt in dieser Welt sein
Kaum ein Begriff, den man in besseren Kreisen oftmals bemüht, ist so überbewertet und mit falscher Bedeutung überfrachtet wie "Weltstadt". Stadt ist in Ordnung, wenn sie sauber ist, und südlich des Mains liegt, aber bitteschön: Welt? Von welcher Welt reden wir? Von dieser Welt mit ungarischen Nazis und Bürgerkriegen, mit Finanzkrisen und globalem Elend? Diese Welt soll eine Stadt definieren? Schlimme Vorstelling, das. Weiterlesen
Skandal: Seegrundstücke für alle!
Von der Grossbürgerkultur zum Plaisier der Allgemeinheit: Längst ist der Wohnort am See zu einer Selbstverständlichkeit niedrigster Schichten herabgesunken. Egal ob Alkoholiker oder Lobbyist, Dioxinpanscher oder Pressesprecher, sie alle nehmen das Recht für sich in Anspruch, am Wasser zu wohnen. Wozu soll man dann noch Leistungselite sein? Weiterlesen
Vom Sexualleben jenseits der sozialen Ordnung
Das ist ein freies Land. Jeder kann tun, was er will. Es gibt keine Pflicht, kaputte Ehen fortzusetzen, und kein Gesetz, das einen zwingt, die Lustbarkeiten nur in der eigenen Klasse zu betreiben. Also, nur zu, keine Hemmungen, geniessen Sie Ihre Freiheiten, kümmern Sie sich nicht um Schichten und Stände, niemand hat das Recht, Ihnen das zu verbieten. Tut auch keiner. Woher denn. Vertrauen Sie ganz auf die Diskretion und Zurückhaltung der besseren Kreise. Weiterlesen
Mitleid an den Goldküsten
In der Schweiz können Kantone und Gemeinden bei den Steuern mit üppigen Spielräumen für die Abgebenzahlern agieren. In die gleiche Richtung geht auch ein aktueller Vorschlag des Bundesfinanzministers, was den schon existierenden Goldküsten des Landes durchaus gefallen könnte. Auch wenn man dort sicher viel Mitleid mit den weniger Glüücklichen hätte. Weiterlesen
Die Privilegierung der Unterprivilegierten
Jeder will Privilegien haben, aber niemand will sie anderen gönnen – aus diesem Konflikt erwachsen die Spaltkräfte unserer Gesellschaft. Dummerweise sind es vor allem meine Privilegien, nach denen anderen Leuten der Sinn steht. Insofern fände ich es gar nicht schlecht, würde man ihnen vermitteln, dass ihre eigenen Privilegien letztlich doch sehr viel besser als die meinigen sind. Und alle wären zufrieden. Weiterlesen
Bunte Guttis statt Freibier für Bayern
Früher, in der guten, alten Zeit, gewann man den Bayern der Legende zufolge mit Freibier und launigen Wünschdirwasreden Im Festzelt. Diese Legende scheint enorm hartknäckig zu sein, denn gerade wird lauthals mit grandiosen Versprechungen versucht, dem Bayern einzureden, dass all seine Probleme verschwinden und alle Träume in Erfullung gehen, wenn mit einem Modeminister namens Guttenberg jene gute, alte Zeit des Konservatismus wiederkommt. Weiterlesen
12-Töner und andere sinnlose Abschottungen
Kultur würden vielen sehr viel weniger Spass machen, wenn sie allen gleich viel Spass machen würde. Wo bliebe dann die Distinktion, würde sich mancher sagen, wo wäre meine Überlegenheit, wie könnte ich mich absetzen – allein die Vorstellung ist so entsetzlich, dass man sogleich ein Abo für das Parkett der Oper abschliesst und sich die Meinung der Modefeuilletonisten stichpunktartig für die Pause aufschreibt. Dabei will das alles doch niemand haben. Die Eliten quälen sich, die anderen schalten die Glotze ein. Man kann Kultur ganz einfach wieder geniessen. Weiterlesen
Der Unprominentenanwalt
Natürlich sind Jugendalkoholismus und Vandalentum keine beliebten Errungenschaft kleiner, feiner Städte in Westdeutschland – aber es gibt sie, man muss damit fertig werden, die entsprechenden Täter aus den schlechten Vierteln strengstens bestrafen, und die Gefallenen besserer Kreise vor dem zusätzlichen, üblen Gerede schützen. Und somit stellt sich auch die Frage, ob bei all dem Schaden nicht auch ein Nutzen durch ein neues Berufsbild entsteht. Weiterlesen