Supermarktblog

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Nach jedem Lebensmittelskandal wollen die Verbraucher wissen: Was können wir noch essen? Dabei ist die Frage, wie wir einkaufen, mindestens genauso

Ab sofort geöffnet: Das FAZ.NET-Supermarktblog

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Wir wissen, dass die günstigsten Produkte oft ganz unten im Regal stehen, dass Einkaufswägen so groß sind, damit man mehr reintut als geplant, und dass die Süßigkeiten nicht zufällig an der Kasse positioniert sind. Aber vielleicht lohnt es sich, noch ein bisschen mehr darüber zu erfahren, wie Supermärkte unser tägliches Einkaufsverhalten beeinflussen.

Ständig wird in Deutschland ein neuer Lebensmittelladen eröffnet (außer natürlich auf dem Land, da wird ständig einer geschlossen), aber die wenigsten Kunden ahnen, wie genau dieser Prozess abläuft. In Berlin hat sich der Discounter Netto dazu entschlossen, endlich für Aufklärung zu sorgen:

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„Neuer Netto!!! Wir arbeiten daran!“, steht auf dem Schild neben der Abbildung des Discounter-Maskottchens beim – ähem – Liebemachen. Vielleicht ist die Angelegenheit dann aber doch ein bisschen komplizierter.

Wie kompliziert genau, steht ab sofort an dieser Stelle – und noch dazu alles Mögliche, was sonst mit dem Thema Einkaufen zu tun hat.

Dabei soll es weniger um die Preiskämpfe der Discounter gehen, die sich im Wettstreit um Kunden gegenseitig unterbieten, nicht um komplizierte Zahlen und große Skandale wie die Mitarbeiterbespitzelung bei Lidl. Weil es diese Themen sowieso in die Zeitungen schaffen.

Seltener wird darüber geschrieben, auf welche Weise die großen Handelsketten beeinflussen, wie und was wir einkaufen, wie Supermärkte modernisiert werden, was deutsche Händler aus dem Ausland lernen können (oder schon gelernt haben), über die Strategien der Unternehmen im Umgang mit ihren Kunden.

Den meisten ist ja schon bewusst, dass sie beim Einkaufen gelenkt werden sollen: Wir wissen, dass die günstigsten Produkte oft ganz unten im Regal stehen, dass die Einkaufswägen deshalb so groß sind, damit man mehr reintut als geplant, und dass die Süßigkeiten auch nicht zufällig an der Kasse positioniert sind, sondern um den Eltern das Schlangestehen mit dem Nachwuchs interessanter zu gestalten. Aber vielleicht lohnt es sich, über eine Branche, in der alleine die drei größten Unternehmen (Edeka, Rewe und Metro) über 110 Milliarden Umsatz pro Jahr machen, doch noch ein bisschen mehr zu erfahren.

Das funktioniert am besten mit Ihrer Hilfe – indem Sie mitdiskutieren und kommentieren, wie Sie bei sich zuhause einkaufen, da das hier in Berlin nunmal nicht dasselbe ist wie im Rest der Republik. Oder um’s noch mal branchenadäquat zu formulieren:

An dieser Stelle eröffnet jetzt ein neues Supermarktblog. Herzlich Willkommen.

Bild zu: Ab sofort geöffnet: Das FAZ.NET-SupermarktblogÜbrigens: Bei Netto hat man sich zwischenzeitlich daran erinnert, dass Supermärkte in der Kommunikation mit den Konsumenten sonst nicht unbedingt für ihre augenzwinkernde Ironie bekannt sind (sondern eher für dünnpapierige Prospekte mit Hackfleisch-Illustrationen) und ist dabei wohl über den eigenen Humor erschrocken. Das oben gezeigte „Wir arbeiten dran!“-Schild jedenfalls wurde nach wenigen Tagen wieder abgehängt.

Fotos: Supermarktblog


6 Lesermeinungen

  1. Kalchas sagt:

    Das kann ja interessant...
    Das kann ja interessant werden, wenn die Kunden aus dem Westviertel, wo der Tee ausschließlich in Silberkannen aufgebrüht wird, bei REWE auftauchen, um schnell noch 180 g eingeschweißtes Thüringer Mett zu 88 c€ zu kaufen. Die Welt ist rund und bunt. Erstmal freu ich mich auf die Beiträge.

  2. Raoul sagt:

    Eine sehr schöne Idee und ich...
    Eine sehr schöne Idee und ich fange mal mit einem kleinen Beitrag meinerseits an.
    Ich komme aus Lübeck und kürzlich stand in der hiesigen Zeitung, dass Lübeck gut sei für weitere 100 Supermarkt Standorte. Der Trend gehe in Richtung Nahversorgung und Komplettversorgung. Zum Supermarkt gibt es dann noch einen Drogeriemarkt usw. . Nun ist Lübeck bis dato nicht wirklich unterversorgt und wir haben die Wahl zwischen 4 Supermärkten im Umkreis von 1-2 km. Ich halte die möglichen Planungen hier für absolut übertrieben, da der Umsatz ja nur weiter aufgeteilt wird und wir nicht mehr einkaufen als sonst. Ergo müßten andere Standorte leiden.

  3. Christian sagt:

    So weit ich weiß ist das...
    So weit ich weiß ist das netto Logo von einer Technik Kette aus dem Raum Berlin und hat nichts mit den netto (ehemals plus) SUpermärkten zu tun.

  4. pschader sagt:

    @Christian: Doch, doch: Der...
    @Christian: Doch, doch: Der Schnauzer gehört zu Netto (und dieser Netto ist nicht der andere Netto, der die Mehrheit der Plus-Filialen übernommen hat – demnächst mehr dazu).

  5. Da bin ich mal gespannt, was...
    Da bin ich mal gespannt, was mich hier erwarten wird! Bei unserem Edeka in Köln/Sülz – geführt von Hr. Romano – bekommt man schon mal ein Käffchen, wenn man länger warten muss. Außerdem finde ich da alles, was ich brauche. Daher bin ich ein Supermarkt-Fan 🙂

  6. Nils sagt:

    Guten Abend, ich bin heute...
    Guten Abend, ich bin heute über einen Link beim „Shopblogger“ hier her geraten und habe mich „festgelesen“. Hat mich zwar viel Zeit gekostet (genau genommen den ganzen Tag), hier alles durchzuackern, aber es hat mir Spaß gemacht. Jetzt, wo ich am „Ende“ angekommen bin, mal ein großes Lob von mir für diesen Blog! Er ist interessant und amüsant zugleich – eine perfekte Mischung! Ein Platz in meinem Feedreader ist ihm gewiss und ich freue mich darauf, mich in den Diskussionen der zukünftigen Beiträge zu beteiligen (bei den bisherigen Beiträgen habe ich davon abgesehen, da sie größtenteils zu alt sind und ich dann vermutlich nur noch mit mir selbst diskutieren würde… ;-)).

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