Bücher wie dieses über Michael Clark können sich Tänzer und Choreographen und Leser nur wünschen: viele Bilder, kluge, kurze Texte
Hier der Brite in einer Aufnahme für sein Stück “Because We Must”: Ein Scherz über die Selbstinszenierung des Künstlers als Getriebener, als Bad Boy, als Kritiker, der mit spitzer Feder Probleme der Gesellschaft aufspießt anstatt das Establishment und so weiter und brouhaha. Wir waren zuletzt bei Weihnachtsgeschenken (siehe das vorausgegangene Blog über Fonteyn und Somes) und es zeigt sich, dass hier in diesem Jahr bevorzugt Britisches empfohlen wird. Dieser Bildband etwa, aus dem hier mit freundlicher Erlaubnis des Verlages mehrere Seiten zu sehen sind, for the sheer joy of presenting these images of beauty and intelligence in art: Robert Violette und Suzanne Cotter (Hg.): “Michael Clark”. Violette Editions, London 2011. 348 Seiten, zahlreiche Abbildungen, gebunden, 62,99 Euro.
So schön kann Punk sein. Für “New Puritans” machten Michael Clark und Ellen van Schuylenburch 1984 diese Publicity Shots.
Schon sehr früh war Michael Clark gegen das Fernsehen. So wie Nam June Paik.
Der Ausdruck “Swinging London” erhielt eine neue Bedeutung: “Iam Curious, Orange”.
Wer sich fragt, ob das zeitgenössische Ballett nicht statt mit höfischer Liebe und Heiratspolitik, Schwänen, Feen, whatever folks, mit realistischeren Figuren befaßt sein sollte, wird sie bei Michael Clark finden: Tänzer, die mit Fetischen operieren und für Ballettbühnen unübliche Stellen ihres Körpers entblößen, zu lauter Musik, Gegenwart eben. Ist doch ganz normal im Tanz!