Aufforderung zum Tanz

Aufforderung zum Tanz

Was sie schon immer über Tanz hätten wissen wollen können und bisher nicht auf die Idee kamen zu fragen.

Es geht los! Die Premieren der neuen Saison 2012/2013

In Lyon sind alle noch in sommerlicher Laune und tanzen abends draußen wie überall in Frankreich. Doch für professionelle Tänzer können Theaterferien...

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In Lyon sind alle noch in sommerlicher Laune und tanzen abends draußen wie überall in Frankreich.

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Doch für professionelle Tänzer können Theaterferien anstrengend sein, wie der Rückumschlag von Julie Kavanaghs Biographie „Secret Muses. The Life of Frederick Ashton” ( London, 1996) zeigt: Ashton und Margot Fonteyn beim Exercice auf Deck, das Haar vom Baden naß, die Hand an der Reeling, barfuß auf den Schiffsplanken.

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Terpsichore dankt Poseidon höflich, aber jetzt können alle zurück in die Ballettsäle, Schwingboden ohne rollende Dünung darunter, Spitzenschuhvorräte frisch aufgefüllt, Klimaanlage statt Sonnenbrand. So….get back in shape everybody, audiences around the globe are waiting.

 

Der Tanzpremierenkalender der Welt sieht für die beginnende Spielzeit Folgendes vor:

A wie Argentinien zeigt, dass, wer dort gerade Polo-Pferde kauft, auch Frederick Ashton’s wundervolle Kameliendame sehen kann „Marguerite et Armand” ab 14. Oktober und John Cranko’s „Onegin”, weltweit vertickt von Stuttgart aus, ab 21. Dezember.

In Wien zeigt der Ex-Etoile der Pariser Oper, Manuel Legris, Nurejew, Nurejew und Nurejew -Nußknacker, Don Quichote und Gala, etwas Balanchine, Robbins, Lifar, MacMillan etc drumherum, wie eine Pariser Oper in Österreich, nur ohne bedeutende Uraufführungen.

Anne Teresa de Keersmaeker zeigt die Bach-Uraufführung „Partita 2″ am 3. Mai 2013, eine Zusammenarbeit mit dem französischen Schamanen Boris Charmatz.

Das National Ballet of Canada unter Karen Kain wiederholt das von ihnen mit dem Royal ballet in London koproduzierte „Alice’s Adventures in Wonderland” von Christopher Wheeldon und Alexej Ratmanskys „Romeo and Juliet”.

Das Royal Ballet in London zeigt die Premiere eines Ashton-Abends – unter anderen mit „Marguerite et Armand”, am 12. Februar und zwei Uraufführungen von Christopher Wheeldon und Alexej Ratmansky ab dem 22. Februar, am 24. Mai ist die Premiere von Wayne McGregor’s „Raven Girl”.

Das Ballett der Pariser Oper zeigt zwei Uraufführungen: Am 31.10. ist die Premiere von Marie-Agnès Gillots „ Sous Apparence”, im selben Programm kommt Merce Cunninghams „Un jour ou deux”, das er für die Compagnie schuf. Und Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet choreographieren Ravels „Bolero” neu für die Pariser und arbeiten dafür mit der Künstlerin Marina Abramovic zusammen. Am 15. April feiert die Schule dreihundertjähriges Jubiläum mit verschiedenen neuen Stücken, u.a. von Romantik-Spezialist Pierre Lacotte.

Das Staatsballett Berlin hingegen begeht überhaupt keine einzige richtige Premiere. Das Haus spielt Heinz Spoerli, Patrice Bart, Mauro Bigonzetti, Giorgio Madia und Nacho Duato….da kann man eigentlich nicht hingehen.

Martin Schläpfers Ballett am Rhein zeigt eine Uraufführung von Marco Goecke am 10 November, Stücke von Antony Tudor, Frederick Ashton und Schläpfer am 2. Februar, Uraufführungen von Amanda Miller, – endlich zurück in Deutschland! – von Martin Chaix, Antoine Jully und Regina van Berkel am 12. April. Am selben Abend wird das Ballett am Rhein erstmals ein Werk von Merce Cunningham tanzen, und zwar in einem Dekor von Roy Lichtenstein die Naturstudie „Pond Way”, eines der schönsten Stücke von MC. Wer das nicht sieht, versäumt etwas.

William Forsythe entwirft ein neues Stück für seine Company für eine Premiere am 17. Mai in Frankfurt.

Das Bayerische Staatsballett zeigt auch ein Stück des 2009 verstorbenen Choreographen Merce Cunningham, sein traumhaftes „BiPed” zusammen mit einer UA von Richard Siegal am 25. Juni. Außerdem viel von der besten englischen Choreographie des zwanzigsten Jahrhunderts und als UA ein Stück von Terence Kohler: „Helden” ab 21. April.

José Limons „The Moor’s Pavane” kann man am 17. November mit „Choreartium” von Massine sehen, einem Stück aus der Epoche der Ballets Russes in einer neuen Ausstattung von Meister-Kostümbildner – the one and only – Keso Dekker.

In Nürnberg zeigt der vielgelobte Goyo Montero ein neues „Faust”-Ballett ab 8. Dezember.

Stuttgart hat auch eine Uraufführung von Marco Goecke, dem neuen Hauschoreographen des verzweifelten Nederlands Dans Theater, „Dancer in the Dark” nach dem Film von Lars von Trier am 28. November. Björk und Cathérine Deneuve spielen in Stuttgart nicht mir. Ottfried Preußlers Jugendbuch „Krabat” choreographiert erstmals Demis Volpi für den 22. März

Italien bricht vollkommen weg – Rom hat keine einzige Uraufführung. Mailand spielt bekannte Klassiker. Ende.

Het Nationale Ballet in Amsterdam hat Christopher Wheeldon für eine „Cinderella” verpflichtet, UA ist am 13. Dezember.

In Stockholm – wie wundervoll – macht Mats Ek ein neues Ballett: „Romeo und Julia” für das Königlich Schwedische Ballett, Premiere ist am 24. Mai.

Für das New Yorker American Ballet Theatre macht Alexej Ratmansky auch eine Uraufführung am 18. Oktober, und in ihr tanzt der Neuzugang, Ex-Staatsballett-Berlin-Ballerina, Vladimir Malakhovs entflohener Zögling, Polina Semionova. Übrigens eilt Ratmansky auch noch nach San Francisco und macht dort ein Stück für den 1. März.

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Zeit für einen Tango ab und zu muß trotzdem noch sein.

Alle Fotos: Autorin