Als zweiter Netzbetreiber hat die britische Vodafone am Dienstag während des Mobile World Congress in Barcelona ein Handy auf der Basis des Android-Betriebssystems vorgestellt. Android ist die Software der Open Handset Alliance (OHA), die sich im Dezember 2007 rund um das Internetunternehmen Google formiert hat. Das vom taiwanesischen Hersteller HTC unter dem Namen Magic gebaute Gerät mit Touchscreen kommt im Frühjahr in einigen europäischen Märkten in den Handel und wird in Deutschland, England, Spanien und Frankreich exklusiv von Vodafone vertrieben. In Italien kommt es ohne diese Exklusivbindung auf den Markt. Damit setzt HTC weitgehend die Strategie fort, speziell auf einzelne Netzbetreiber zugeschnittene Geräte nur an diese auszuliefern.
Direkter Zugang zu Google
Das Gerät bietet in seiner Menüstruktur direkten Zugang zu den Google-Diensten wie Mail, Karten und Suche und ebenso auf den Shop für Android-Software, der sich inzwischen für die Geräte etabliert hat. Ende vergangenen Jahres hatte T-Mobile das erste Android-Handy zunächst in den Vereinigten Staaten auf den Markt gebracht. Seit Anfang Februar ist das G1 genannte Gerät auch in Deutschland auf dem Markt. Daher wird das Vodafone-Gerät schnell auf den Markt kommen und von April an in den Läden stehen. Zum Preis und den Tarifen sagte das Unternehmen nichts. Aus Branchenkreise ist zu hören, dass HTC inzwischen fast eine Million der Geräte an T-Mobile in den Vereinigten Staaten geliefert hat. In Deutschland und Großbritannien sind den Angaben zufolge bisher etwa 80000 G1 an T-Mobile geliefert worden.
Ursprünglich wurde damit gerechnet, das in Barcelona eine ganze Reihe von Android-Handy vorgestellt wird. Allerdings haben einige Unternehmen wie zum Beispiel Samsung kurzfristig einen Rückzieher gemacht – da offenbar die Integration des Betriebssystems in die jeweilige Handyplattform der Hersteller nicht ganz unkompliziert ist. Daher sind bisher praktisch nur Geräte von HTC auf dem Markt. Auch der chinesische Netzwerkausrüster Huawei hat ein Gerät angekündigt, dass in Barcelona aber noch niemand in eingeschaltetem Zustand gesehen hat.
Ikonen des mobilen Internet
Die Google-Handys und auch das iPhone von Apple stehen inzwischen synonym für den Anstieg der mobilen Datennutzung von der sich die Netzbetreiber eine Kompensation der langsam wegbrechenden Sprachumsätze versprechen. So zeigt die Erfahrung von T-Mobile inzwischen, dass die iPhone-Nutzer einen rund 60 Mal höheren Datenverkehr im Internet haben, als durchschnittliche Nutzer. Wie T-Mobile in Barcelona mitteilte, kommen auch der Verkaufszahlen für das iPhone, das in Deutschland exklusiv von T-Mobile vertrieben wird, in Gang. Nach Angaben von T-Mobile-Chef Hamid Akhavan sollen bis Mitte des Jahres rund 1 Million Geräte von T-Mobile verkauft werden.
Bild: Vodafone