Mit einem Preis von nur 9 Cent für Gespräche vom Handy ins Festnetz im Ausland bringt der Münchener Anbieter Fonic neuen Schwung in den Markt der Mobilfunk-Discounter. Das bedeutet gegenüber den bisherigen Tarifen der Branche eine Preissenkung von rund 90 Prozent. Der Tarif gilt für Gespräch in 50 Länder, darunter auch Kanada und die Vereinigten Staaten. Derzeit sind in vielen Tarifen noch Preise von bis zu 2 Euro in der Minute üblich. Fonic senkt auch die Preise für Gespräche in die Mobilfunknetze, die künftig mit 29 Cent zu Buche schlagen. Die SMS in diese Länder kostet 19 Cent. Damit macht Fonic vor allem der E-Plus-Tochtergesellschaft Ay Yildiz Konkurrenz, die auf diesem Preisniveau Gespräch in die Türkei anbietet. Alledings sind in diesen Tarifen die Gespräche innerhalb Deutschlands deutlich teurer – während sie bei Fonic ebenfalls 9 Cent kosten.
Als einen Grund dafür nennt Feistel auch die Tatsache, dass viele Kunden der großen Mobilfunkanbieter noch in 8 bis 9 Jahre alten Tarifen feststecken würden. „Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die zahlen noch 40 bis 60 Prozent zu viel für ihre Mobilfunkgespräche. Ich schätze, das betrifft 30 bis 50 Prozent der Kunden der beiden großen Anbieter T-Mobile und Vodafone.“ Gerade diese Gruppe hat Fonic im Visier.
Weiteren Spielraum für die Preise in Deutschland sieht Feistel derzeit kaum. Da das Preisneveau wesentlich durch die Terminierungsentgelte für die Einleitung der Gespräche in fremde Netze bestimmt sei, seien Impulse erst wieder zu erwarten, wenn die Regulierungsbehörde die Terminierungsentgelte absenken würde.
Ähnlich wie der Wettbewerber Simyo plant Fonic offenbar auch die Expansion des Geschäftsmodells ins Ausland. „Ich würde das nicht ausschließen“, sagt Feistel, „wir schauen uns das an.“ Simyo ist inzwischen in Spanien aktiv und plant die Markteinführung in Frankreich.