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Ricke wehrt sich gegen Vorwürfe

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Kai-Uwe Ricke hat Post bekommen. In einem Brief fordert sein ehemaliger Arbeitgeber rund eine Million Euro. Der Vorwurf lautet: Ricke habe sich in seiner Zeit als Telekom-Chef nicht an die "Kompetenzordnung des Vorstandes" gehalten und das in einer heiklen Frage. So sollen er und der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel direkt einen Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung damit beauftragt haben, Journalisten und Aufsichtsräte zu bespitzeln. Vorbei an den zuständigen Führungskräften. Ricke weist diese Vorwürfe zurück.

„Die Vorwürfe sind unbegründet und unrichtig. „Mit diesen Worten reagiert Kai-Uwe Ricke, der frühere Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, gegenüber der F.A.Z. auf die gegen ihn geltend gemachte Schadensersatzforderung seines früheren Arbeitgebers. Die Telekom wirft Ricke in einem Schreiben ihrer Anwälte vor, in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender seine Pflichten verletzt zu haben. Konkret soll Ricke den Auftrag zur Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten – an den verantwortlichen Führungskräften vorbei – direkt an einen Mitarbeiter der Konzernsicherheit gegeben haben. Dadurch sollten undichte Stellen in der Telekom aufgespürt werden, durch die immer wieder vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.

Bild zu: Ricke wehrt sich gegen VorwürfeDer direkte Auftrag Rickes an den Mitarbeiter der Konzernsicherheit habe gegen die „Kompetenzordnung des Vorstands“ verstoßen, heißt es in dem Schreiben an Ricke. Rund eine Million Euro fordert die Telekom daher jetzt über ihre Anwälte. Eine ähnliche Forderung hat der Konzern auch gegenüber dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel erhoben, dem ebenfalls der direkte Kontakt zu dem Mitarbeiter der Konzernsicherheit unterstellt wird. Ricke bestreitet die Vorwürfe entschieden und bleibt bei seiner Aussage aus dem Mai des vergangenen Jahres. „Ich habe seinerzeit dem Leiter der Konzernsicherheit den Auftrag erteilt, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Indiskretionen beendet werden können. Davon war auch Herr Zumwinkel informiert“, sagte Ricke damals dieser Zeitung.

In seinem Umfeld heißt es, dies sei auch durch Rickes Kalender dokumentiert, in dem sowohl das Treffen mit dem damaligen Sicherheitschef Harald Steiniger als auch die bei dem Gespräch anwesenden Zeugen vermerkt seien. Auch der damals für die Sicherheitsabteilung zuständige Personalvorstand Heinz Klinkhammer sei darüber informiert worden. Der Kalender liege der Bonner Staatsanwaltschaft vor. Der gesamte Vorgang ist seit dem Bekanntwerden im Mai des vergangenen Jahres Objekt von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Zu den Vorgängen ist allerdings bislang weder Ricke von der Staatsanwaltschaft gehört worden noch ist ihm oder anderen von der Untersuchung Betroffenen Einsicht in die Akten gewährt worden. Beobachter gehen davon aus, dass die Staatsanwaltschaft in Bonn ihre Untersuchungen im Sommer abschließen wird.

Bild: dpa

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