„Die Vorwürfe sind unbegründet und unrichtig. „Mit diesen Worten reagiert Kai-Uwe Ricke, der frühere Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, gegenüber der F.A.Z. auf die gegen ihn geltend gemachte Schadensersatzforderung seines früheren Arbeitgebers. Die Telekom wirft Ricke in einem Schreiben ihrer Anwälte vor, in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender seine Pflichten verletzt zu haben. Konkret soll Ricke den Auftrag zur Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten – an den verantwortlichen Führungskräften vorbei – direkt an einen Mitarbeiter der Konzernsicherheit gegeben haben. Dadurch sollten undichte Stellen in der Telekom aufgespürt werden, durch die immer wieder vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.
In seinem Umfeld heißt es, dies sei auch durch Rickes Kalender dokumentiert, in dem sowohl das Treffen mit dem damaligen Sicherheitschef Harald Steiniger als auch die bei dem Gespräch anwesenden Zeugen vermerkt seien. Auch der damals für die Sicherheitsabteilung zuständige Personalvorstand Heinz Klinkhammer sei darüber informiert worden. Der Kalender liege der Bonner Staatsanwaltschaft vor. Der gesamte Vorgang ist seit dem Bekanntwerden im Mai des vergangenen Jahres Objekt von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Zu den Vorgängen ist allerdings bislang weder Ricke von der Staatsanwaltschaft gehört worden noch ist ihm oder anderen von der Untersuchung Betroffenen Einsicht in die Akten gewährt worden. Beobachter gehen davon aus, dass die Staatsanwaltschaft in Bonn ihre Untersuchungen im Sommer abschließen wird.
Bild: dpa
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