Drei Jahre lang haben die deutschen Tierärzte miteinander um ihren Ethik-Kodex gerungen. Eine Arbeitsgruppe der Bundestierärztekammer hat Entwürfe erarbeitet, Vorschläge entgegengenommen und immer wieder neue Fassungen online vorgestellt. Währenddessen ist in den beiden auflagenstärksten Mitteilungsblättern des Berufsstandes – dem “Deutschen Tierärzteblatt” und dem berufspolitischen Magazin “Vetimpulse” – eine erbitterte Debatte über den neuen Kodex geführt worden, noch während er entstand.
Die Kernfrage ist dabei: Ist der Tierarzt der Landwirtschaft verpflichtet, ein Helfer von Produzenten tierischer Lebensmittel? Oder sollte er sich als unabhängiger Schützer der Tiere sehen?

In dieser Woche ist es nun soweit: In Bamberg, beim Deutschen Tierärztetag, einer Versammlung des Berufsstandes, die nur alle drei Jahre stattfindet, soll der Kodex endgültig verabschiedet werden; in der Schweiz beispielsweise gibt es ähnliche ethische Leitlinien für den Berufsstand bereits. Ob das Vorhaben gelingt? Die Verwerfungen scheinen inzwischen massiv zu sein. Letzter Stand der Debatte: In der Septemberausgabe des “Tierärzteblattes” hat Johann Schäffer, Veterinärhistoriker an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, in einem sieben Seiten langen Artikel daran erinnert, dass die Nationalsozialisten das Thema Tierschutz und die Tierärzte, die sie als die dafür verantwortliche Berufsgruppe sahen, für ihre Ziele instrumentalisierten. Sofort nach der Veröffentlichung wurde Empörung laut. Im Magazin “Vetimpulse”, das sich in der Ethik-Debatte als klarer Gegenspieler von Bundestierärztekammer und des von ihr verantworteten “Tierärzteblatts” positioniert, fordert der evangelische Theologe Wolf von Nordheim als Gastautor gar eine Entschuldigung von der Redaktion des “Tierärzteblattes” – der Artikel mit dem Titel “Der deutsche Tierschutz – ein Werk des Führers!” habe alle heute im Tierschutz Engagierten verunglimpft.
Wie konnte es zu diesem Konflikt kommen? Und vor allem: Was hat die Rolle der deutschen Tierärzte während des Nationalsozialismus mit der aktuellen Ethik-Debatte zu tun?
Hinter dem Projekt, einen Ethik-Kodex für die Tierärzteschaft zu erarbeiten, habe ursprünglich vor allem der Wunsch nach ein paar soliden Entscheidungs- und Orientierungshilfen für den Praxisalltag gestanden – das berichtet die Juristin Katharina Freytag, Geschäftsführerin der Bundestierärztekammer in Berlin. Beim letzten Deutschen Tierärztetag im Herbst 2012 in Bremen kam es in einem der Arbeitskreise, die sich dort treffen und diskutieren, zu einer Debatte über den Tierarzt im Spannungsfeld zwischen Tier- und Verbraucherschutz. Thematisiert wurde dabei auch das Vorgehen in emotional schwierigen Situationen in der Kleintierpraxis, insbesondere beim Einschläfern von Tieren. “Es ging den Teilnehmern der Diskussion damals darum, dass sie gern Hilfe hätten bei Fragen wie: Was mache ich mit Tieren, die krank sind, aber nicht so krank, dass eine Euthanasie gerechtfertigt wäre, wenn der Besitzer die Behandlung nicht bezahlen kann oder will? Oder: Wie geht man vor, wenn der Besitzer ein leidendes Tier unbedingt am Leben erhalten will?” Angesprochen wurden aber auch die Dilemmata, denen amtliche Tierärzte ausgesetzt sind. Am Ende, so erinnert sich Freytag, sei “ein ganzer Schwung Empfehlungen” dabei herausgekommen. Eine davon lautete: “Der 26. Deutsche Tierärztetag fordert die Bundestierärztekammer auf, in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit den tierärztlichen Berufsverbänden einen Ethik-Kodex zu erarbeiten, der das Berufsethos für die Tierärzte umfassend und anwendbar formuliert und nach außen verlässlich darstellt.“

Anfang 2013 gründete die Bundestierärztekammer eine Arbeitsgruppe “Ethik-Kodex”. Die Mitglieder stammten aus den verschiedenen Verbänden, die die unterschiedlichen Bereiche tierärztlicher Tätigkeit in Deutschland vertreten: Aus dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (Bbt), dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) oder auch aus der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) und aus der Dachorganisation Bundestierärztekammer selbst. Vorsitzender der AG wurde der Epidemiologe Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Ein erster Entwurf des neuen Ethik-Kodex stand im März 2014 auf der Homepage der Bundestierärztekammer, ein zweiter wurde dort im Februar 2015 publiziert und ein dritter und letzter durfte von Juli bis September 2015 kommentiert werden.
Während die Entwürfe zur Kommentierung durch jeden Tierarzt freigegeben waren, kristallisierten sich unterschiedliche Argumentationslinien heraus: “Es gibt inzwischen drei Strömungen”, sagt Katharina Freytag. “Zum einen die Gruppe, die noch die ursprünglichen Ziele verfolgt, die auf dem Tierärztetag 2012 besprochen wurden.” Tierärzte also, die sich einen Ethik-Ratgeber für die Kitteltasche wünschen, eine Sammlung von Leitsätzen, die in schwierigen Situationen hilft, nichts falsch zu machen. “Zumindest einige Vertreter dieser Gruppe haben nicht verstanden, dass ein Kodex so etwas nicht leisten kann”, sagt Freytag. “Dann gibt es eine Gruppe, die sich wünscht, dass die Bundestierärztekammer einen Tierschutz-Kodex erarbeitet; manche darunter gehen so weit zu sagen, dass Tiere überhaupt nicht genutzt werden sollten.” Neben dieser Fraktion gibt es aber noch eine dritte Gruppe: “Diejenigen Tierärzte, die sagen, man brauche gar keinen Ethik-Kodex, denn alles sei schon durch die Berufsordnung und das Tierschutzgesetz geregelt”, sagt Freytag.
Schwierige Ausgangsbedingungen also für die Abstimmung über den Kodex in Bamberg – zumal die Stimmung sowieso aufgeheizt ist, spätestens, seitdem das berufspolitische Blatt „Vetimpulse“, das alle vierzehn Tage erscheint, die Arbeit am Ethik-Kodex zu einem kritisch beleuchteten Titelseitenthema gemacht hat. In der Aprilausgabe 2015 ließ die Redaktion beispielsweise etliche Experten für Tier-Ethik zu Wort kommen. Drei Seiten lang diskutierte „Vetimpulse“-Redakteurin Manuela Tölle anhand dieser Stellungnahmen die Kritikpunkte hinsichtlich der damals vorliegenden Fassung des Kodexes. Tölle verweist unter anderem auf eine Umfrage unter Berliner Tierärzten, die gezeigt hat, dass die befragten Veterinäre ihr Gerechtigkeitsempfinden vor allem durch die Ungleichbehandlung von Haustieren wie Hund oder Katze einerseits und landwirtschaftlichen Nutztieren andererseits verletzt sehen. Solche Konflikte sehen die Kritiker des Kodexes nicht ausreichend abgebildet. Im Gegenteil: Tölle schreibt, dass die Experten es sogar für möglich halten, dass der neue Kodex Tierärzte einschüchtert, sich kritisch mit der Intensivtierhaltung auseinanderzusetzen. Der – damalige – Entwurf sei “verbrämt-anthropozentrisch”, zitiert sie etwa den Veterinärmediziner und Philosophen Jörg Luy. Sein Urteil sei, dass mit dem Papier versucht würde, “eine anachronistische Position zur landwirtschaftlichen Tierhaltung und zur tierexperimentellen Forschung vor Kritik durch Tierärztinnen und Tierärzte zu schützen”.

Hier liegt der Kernpunkt des Streits: Tatsächlich steht in der aktuellen Fassung des Kodexes beispielsweise, dass Tierärzte sich dafür einsetzen sollen, “die Menschen vor Gesundheitsgefahren zu schützen, die von Tieren und von Produkten tierischer Herkunft ausgehen” – Lebensmittelhygiene und Verbraucherschutz sind also als Themen Teil dieser Leitlinien geworden. Das stößt nicht bei allen Tierärzten auf Akzeptanz. Kritiker kommen beispielsweise aus dem “Tierärztlichen Forum für verantwortbare Landwirtschaft”. Die Gruppe lehnt die industrielle Landwirtschaft ab und fordert in einem Positionspapier einen Systemwechsel. Sie kritisiert zudem den zunehmenden Druck, der auf Tierärzten lastet und der dazu führt, dass sie entgegen ihrer eigentlichen Möglichkeiten, Tierschutzbelange voranzubringen, als Stützen eines fragwürdigen Systems fungieren müssen.
In der “Vetimpulse” wird die Frage aufgeworfen, ob angesichts dieser neuen Haltungen zum Umgang mit Tieren (insbesondere Nutztieren), die auch in der Tierärzteschaft zunähmen, der Kodex überhaupt konsensfähig ist. Verwiesen wird auf die Folgen für das Image des gesamten Berufsstandes – schließlich müssten sich die einzelnen Tierärzte künftig an ihrem Ethik-Kodex messen lassen. Der Kreisoberveterinärrat Karl Pfizenmaier kritisiert im “Vetimpulse”-Artikel im Hinblick auf diese Fragen auch die Zusammensetzung der Ethik-Arbeitsgruppe: “In der Ethik-Arbeitsgruppe sehe ich überwiegend ‘alte Herren’ – Verbandsfunktionäre! Gerade mal zwei Tierärztinnen” – zudem sei die junge Generation unzureichend vertreten.
Allerdings nahmen die deutschen Tierärzte die Möglichkeit, auf den Kodex einzuwirken, nur zu einem kleinen Teil wahr. “Insgesamt kamen nach der ersten online vorgestellten Fassung nur 22 Rückmeldungen von Einzelpersonen und Verbänden”, sagt Freytag – nicht viel angesichts von 37.000 Tierärzten in Deutschland. Im Februar 2015, als die zweite Fassung publiziert wurde, kamen 70 Rückmeldungen. Im Juli 2015 wurde der dritte Entwurf zur Kommentierung freigegeben, er erhielt bis September 35 Kommentare. Auch, dass der Kodex viele Themen berührt, die gerade in der jüngeren Vergangenheit aktuell waren, scheint die deutschen Tierärzte nicht zu Kommentaren bewegt zu haben. Der Kodex bezieht sich beispielsweise auf Tiere, die in der tiergestützten Therapie zum Einsatz kommen, oder greift die erst in den vergangenen zwei Jahren öffentlich diskutierte Schlachtung trächtiger Kühe auf. Auch das erst seit wenigen Jahren debattierte Problem extrem geringer Gehälter angestellter Tierärzte hat Berücksichtigung im Kodex gefunden. Es heißt hier: “Wir Tierärztinnen und Tierärzte halten die Regeln der Kollegialität ein und sind uns unserer Verantwortung im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung des tierärztlichen Nachwuchses und der uns anvertrauten Auszubildenden in Assistenzberufen bewusst, behandeln Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektvoll und vergüten ihre Tätigkeit angemessen.”
Zum Kommentieren fühlte sich die breite Mehrheit der Tierärzte offenbar trotzdem nicht aufgerufen. Wenn Kommentare kamen, wurden neben den großen Feldern – die ethischen Konflikte in Kleintier- und Nutztierpraxis – allerdings auch grundlegende Fragen der Formulierung thematisiert. Intensiv diskutiert wurde beispielsweise die Formulierung, der Tierarzt sei der “berufene Schützer der Tiere”. Viele Kritiker des Kodexes wünschen sich, dass diese Formulierung, die früher in der Berufsordnung der Tierärzte verwendet wurde, im Ethik-Kodex wieder auftaucht. Doch die Bundestierärztekammer sieht die Phrase als “belastet” an – sie sei während des Nationalsozialismus geprägt worden ebenso wie die Floskel “Tierärzte als Anwälte der Tiere”. Das schildert der Veterinärhistoriker Johann Schäffer von der Tierärztlichen Hochschule Hannover in der Septemberausgabe des “Deutschen Tierärzteblattes”. Er stellt dar, wie sich die Nationalsozialisten das Thema Tierschutz zu eigen machten und es missbrauchten. Das damals als fortschrittlich empfundene Tierschutzgesetz von 1933 sei ebenso wie die “mediale Omnipräsenz Adolf Hitlers als ‘Tierfreund und Tierschützer'” benutzt worden, um die Welt “zu blenden”, schreibt Schäffer. Der Veterinärhistoriker beschreibt, wie die Tierärzte sich in den dreißiger Jahren erst langsam mit dem Tierschutzthema vertraut machen mussten; zuvor hatten sie sich nicht als führende Berufsgruppe in Sachen Tierschutz verstanden. Dies wurde jedoch von den Nationalsozialisten propagiert und fand schnell Eingang in die veterinärmedizinische Fachpresse. Dort habe es ständige Aufrufe wie beispielsweise “Also, Kollegen, hinein in die Tierschutzvereine und deren Führung!” gegeben, um die Tierärzte endlich auf das Thema aufmerksam zu machen.
Viele Kodex-Kritiker sehen diese Vergangenheit nicht als ausreichenden Grund an, die umstrittene Formulierung fallenzulassen. In der Novemberausgabe des “Deutschen Tierärzteblattes”, die in wenigen Tagen erscheint, soll nun ein großes Leserforum publiziert werden zu dieser Debatte.
Der Streit über den Ethik-Kodex trifft die Tierärzte in unruhiger Zeit: Durch die Diskussion über den massiven Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung sind sie stark in den Fokus der öffentlichen Debatte über die intensive Tierhaltung in Deutschland geraten. Aber auch intern im Berufsstand knirscht es: In diesem Jahr kam es zu einem in diversen Medien aufgegriffenen Skandal an verschiedenen veterinärmedizinischen Fakultäten, als durch einen anonymen Brief publik wurde, dass das Mindestlohngesetz an den universitären Tierkliniken nicht eingehalten wird. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München sollen Tierärzte für zehn Euro im Monat Vollzeit gearbeitet haben. Im Gegenzug durften sie eine Doktorarbeit anfertigen.

Und auch das Thema, das die deutschen Veterinärmediziner eigentlich erst auf die Idee brachte, einen Ethik-Kodex zu erarbeiten, ist mit vielen ungelösten Problemen verbunden: die Einschläferung von Tieren oder überhaupt Entscheidungen am Lebensende von Haustieren, die heute immer älter werden und deren Halter eine immer engere Bindung aufbauen. Dass die Veterinärmediziner gern handfeste Kriterien in dieser Frage gehabt hätten, lässt sich verstehen, wenn man die vielen Zweifel und Konflikte berücksichtigt, die in diesem Bereich in den vergangenen Jahren deutlich geworden sind. Ein Fall, der sich vor einigen Jahren ereignete, sorgte für besonders viel Aufruhr unter den deutschen Veterinären: In einer deutschen Tierklinik war ein junger, schwer verletzter Hund, der einen Unfall gehabt hatte, eingeliefert worden. Die “Vetimpulse” berichtete später über den Fall und schilderte, dass die Besitzerin angegeben hatte, die Operation nicht bezahlen zu können. Sie vereinbarte eine Einschläferung, zahlte und ging. Die Mitarbeiter der Klinik operierten den Hund trotzdem und vermittelten ihn an neue Besitzer. Als die ursprüngliche Besitzerin davon erfuhr, kam es zu einem berufsgerichtlichen Verfahren, der Klinikinhaber wurde gerügt und musste eine Geldstrafe zahlen. Der Fall schlug in der Tierärzteschaft hohe Wellen und sorgte für weitere Verunsicherung hinsichtlich der Frage, wann eine Einschläferung zu rechtfertigen sei und inwiefern der Wille des Besitzers eines Tieres dabei ausschlaggebend sein darf.
Zunehmend kritisch bewertet wird in den Medien auch die Rolle amtlicher Tierärzte, die in Bereichen wie Tierschutz, Lebensmittelhygiene oder Arzneimittelüberwachung tätig sind. Mangelnde Unabhängigkeit wurde den Amtsveterinären beispielsweise unlängst in einem Artikel über riesige Mastanlagen (“Der Fleischmann”, erschienen am 6. August 2015 in der “Zeit”) vorgeworfen, Untätigkeit der Veterinärbehörden in einem Verbraucherschutzskandal bemängeln die Autoren des Artikels “Verdorben” (erschienen am 21. Mai 2015 in der “Süddeutschen Zeitung”). All diese Debatten hängen untrennbar mit dem Thema Ethik zusammen. Die enorme Rolle, die das Thema für den Berufsstand spielt, legt nahe, dass der Streit über den Kodex in grundlegendere Fragen münden könnte. Die Arbeit am Ethik-Kodex ist auch noch nicht beendet – egal, wie die Abstimmung der 150 Delegierten in Bamberg in dieser Woche ausgeht. Auf jeden Fall steht noch an, einen mehrseitigen “speziellen Teil”, die Erläuterungen zum eigentlichen Kodex, zur Verabschiedung zu bringen. Das Papier wird sich in den Tagungsmappen der Delegierten in Bamberg befinden. Anschließend soll es auch online gestellt und zur Kommentierung freigegeben werden- diesmal bis Februar 2016 und in der Hoffnung, dass möglicherweise mehr Veterinärmediziner Stellung nehmen.
[…] Der Ethik-Kodex der Tierärzte […]
Absichtlich unwissend?
Nachdem die Redakteurin tiefere Einblicke in die Hintergründe genossen hat, wundert dieser verschleiernde Beitrag. Der Anlass für die Formulierung der ersten tierärztlichen Ethik war die Streichung des Satzes “Der Tierarzt ist der berufene Schützer der Tiere” aus der Berufsordnung; alles andere ist Folge, nicht Ursache!
Richtig ist: Streit darüber, wie weit die Verantwortung der Tierärzte für Tierschutz reichen soll, entzündete sich an den Themen Nutztiere und Tierversuche. Eine Frage wie „Sind wir als Ärzte für Tiere nicht a priori für den Schutz der Tiere verantwortlich?“ wurde von der Ethik-AG mit „Wie kommen Sie darauf?“ beantwortet. Tierversuche seien wie jede andere Mensch-Tierbeziehung auch. Lebensmittel sollten höhere Priorität genießen, als lebende Tiere. Das hat zu Protesten innerhalb der Tierärzteschaft und in Folge zu deutlichen Verbesserungen des Kodex geführt.
Falsch ist: leider ist auch die FAZ falschen Behauptung aufgesessen, z. B. der, dass es eine Gruppe von Tierärzten gäbe, die einen reinen Tierschutzkodex gefordert hätte; zur Untermauerung dieses politischen Kunstgriffs wurde eigens ein Zitat im Amtsblatt der Tierärzte erfunden. Aus Angst vor vermeintlich zu viel Verantwortung für Tierschutz hat die Ethik-AG außerdem die Gräuel des Nationalsozialismus in dem Artikel “Der deutsche Tierschutz – ein Werk des Führers!” instrumentalisiert, um die Formulierungen “Anwalt der Tiere” und “berufener Schützer der Tiere” als für Tierärzte kontaminiert und damit unbrauchbare Begrifflichkeiten zu qualifizieren.
Um von den Problemen rund um den Tod von jährlich fast 1 Milliarde Tieren abzulenken, wird das Thema Haustiereuthanasie aufgebauscht, das Thema Schlachtung nicht angesprochen. Es gäbe noch mehr…
Fazit: Die Bundestierärztekammer (BTK) hat viel Zensur geübt und z. B. ein Gelbe- und Rote-Kartensystem zur Verhaltenskontrolle eingeführt. Auf dem Deutschen Tierärztetag wurde der Antrag auf Untersuchung vermuteter Rechtsverstöße innerhalb der Ethik-Arbeitsgruppe abgewehrt; die Vorwürfe bleiben deshalb bestehen.
Das Geld bestimmt die "Ethik" (falls vorhanden)
Das ist alles eine Frage des Geldes, von welchen Lobbyisten und Interessenverbaenden der Tierarzt bezahlt wird.