Otto N. ist Fahrradfahrer. Doch sein Rad muss er manchmal auf der Arbeit stehen lassen. Da er bei schönem Wetter dann weder die U-Bahn noch das Auto nehmen will, leiht er sich häufiger ein Bahn-Fahrrad. Eine prima Sache, wenn man angemeldet ist: Rad sichten, Nummer wählen, Sattel einstellen und aufsteigen. Da im Sommer die Nachfrage sehr hoch ist, findet man nicht immer ein Bahn-Bike an der nächsten Straßenecke. Was tun? Es gibt drei Möglichkeiten:
1) Im Internet unter „CallBike finden“ suchen: Wenn man den Standort eingegeben hat, erscheinen in einer Google-Maps-Darstellung alle verfügbaren Räder in der Nähe. Das Fragezeichen ist der aktuelle Standort.
2) App für iPhone oder Smartphone installieren und dort gucken.
3) Die „Call-a-bike“-Nummer 07000-5225522 (12,6 Cent pro Minute, Tarif beim Handy abweichend) wählen und fragen, wo das nächste Bike steht.
Otto N. wollte den konventionellen Weg gehen. Sein Computer war ausgeschaltet und das Festnetz-Telefon in greifbarer Nähe. „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“, sagte die Dame vom Call-Center. „Guten Tag, ich möchte wissen, wo das nächste Fahrrad steht. Ich wohne in der Wielandstraße in Frankfurt“, sagte Otto N. „Kleinen Moment, wir haben gerade Probleme mit dem System… Die Wielandstraße kann ich nicht finden. Haben sie vielleicht eine andere Straße?“ „Ja, die Lenaustraße.“ „Die finde ich auch nicht. Haben sie nicht irgendetwas Großes in der Nähe?“ „Probieren sie es mal mit der Eckenheimer Landstraße, das ist eine größere Straße.“ „Ah, die habe ich. Am Versorgungsamt steht eins!“ „Das ist viel zu weit weg, es müsste Eckenheimer, Ecke Wielandstraße sein.“ „Am Marbachweg ist auch eins.“ „Nein, das ist auch zu weit weg.“ „Wie gesagt: Ich wohne auf der Höhe Wielandstraße.“ „Die finde ich ja aber nicht. Also weiter unten gibt es keine Bikes mehr.“ „Vielen Dank, dann mach ich mich mal auf den Weg und such mir selbst eines.“
Otto N. fuhr schließlich mit der U-Bahn auf die Arbeit, weil er davon ausging, dass auf der Call-a-bike-Homepage die Suche ähnlich erfolglos bleiben würde, da ja die Call-Center-Dame wohl das gleiche System benutzt. Auf der Arbeit und somit am Computer angekommen wollte er es doch noch einmal wissen und ging ins Internet auf „CallBike finden“ und fand zwei Räder in unmittelbarer Nähe. Was hatte Otto N. eingegeben? Wielandstraße! Lenaustraße!
Am nächsten Tag musste Otto N. wieder ein Bahn-Fahrrad ausleihen. Er ging ins Internet, suchte das nächste, lieh es aus und seine Freundin konnte sogar live im Netz beobachten wie es verschwand.
Vielleicht liegt hier kein Systemfehler und es war es nur besonders unfähige Mitarbeiterin im Call-Center. Vielleicht war es aber auch das schlechte Programm, auf das die Dame zugreifen musste. Jedenfalls wäre es cleverer gewesen, wenn sie die Homepage benutzt hätte. Es ist schon ein fragwürdiger Service der Bahn, wenn der Verbraucher mit von der Bahn selbst zur Verfügung gestellten Mittel wie eine Homepage oder Smartphone-App zu einer besseren Auskunft kommt als eine Mitarbeiterin, die genau für solche Fälle zuständig ist. Es ist ja schön – und der Zeit angemessen-, digitale Applikationen (kostenlos!) anzubieten und die Vorteile von Social Media zu erkennen. Aber wenn der Call-Center-Anruf schon kostenpflichtig ist, sollte man wenigstens die gleiche Auskunft erhalten wie online. Oder die Option abschaffen.
Was für ein nutzloser...
Was für ein nutzloser Artikel! Man kann auch an allem was zu nörgeln finden. Sehr schlecht ist auch, dass die Fahrräder nicht 27 Gänge und ein eingebautes Navi fehlt auch. Wirklich unfassbarer schlechter Service! Ich glaub ich ruf die Hotline an unbeschwere mich weil die kostet ja Geld und die kostenfreien Alternativen wie Handy-Anwendungen oder das heimische Internet sind mir gerade echt einfach viel zu profan ….
Vielleicht wurden Sie...
Vielleicht wurden Sie Straßennamen von der Dame auch einfach falsch ins System eingegeben: Wilandstraße und Lehnaustraße, von normalen Flüchtigkeitsfehlern in der Rechtschreibung mal zu schweigen.
@Verbrauchter Verbraucher: Auf...
@Verbrauchter Verbraucher: Auf Nachfrage habe ich den Straßennamen noch einmal buchstabiert. Zudem habe ich noch weitere Straßennamen angegeben, die gefunden wurden, dafür aber nicht die Räder. Wenn die Call-Center-Mitarbeiter auf das gleiche System zugreifen würden, hätte die Dame die Bikes in der Nähe sehen müssen.
Ich hatte mal ein ähnliches...
Ich hatte mal ein ähnliches Problem – bis ich bemerkte, dass die Dame an der Hotline in Frankfurt statt in Berlin suchte… (das kommt davon, dass es ein bundeseinheitliches Call-Canter für alle Call-a-Bikes ist…)
Tipp: nicht die teure 0700-Nr anrufen, sondern die Nummer eines beliebigen Fahrrades zum Ortstarif, evt. Flatrate, und die „0“ für „Verbinden mit einem Servicemitarbeiter“ 😉
@Stefan K.: Das dachte ich...
@Stefan K.: Das dachte ich zunächst auch, aber beim dritten Versuch hatte sie ja eine Straße gefunden, die es in meiner Umgebung gibt. Was mich nur wundert: Die Call-Center-Mitarbeiter haben wohl keine (übersichtliche) Kartendarstellung, auf der man einfach nach Süden, Norden, Westen und Osten „scrollen“ kann.
Im Übrigen: Guter Tipp!
Ich schließe mich an, nichts...
Ich schließe mich an, nichts ist ärgerlicher als einen Service der Keiner ist, dabei ist „Call a Bike“ ist eine prima Alternativ, die ich selbst sehr oft nutze. Aber was kann man von der Deutsche Bahn Service (allgemein) schon erwarten?
@clsgstv:Was für ein nutzloser Kommentar! Man kann auch an allem was zu nörgeln finden!
Als Konsequenz dieser...
Als Konsequenz dieser Ungleichbehandlung wird der genannte Verkehrsdienstleister seine Informationsgrundlagen angleichen. Fortan benutzen die Endkunden das gleiche, unzureichende System der Bahnmitarbeiter – nicht etwas umgekehrt. Anpassung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gemäß Beamtengesetz,
Leute, die armen Hanseln da im...
Leute, die armen Hanseln da im Bahn-Center haben träge Technik, die dauernd ausfällt und nicht zuverlässig ist. Ich habe selbst da mal gesessen und kenne die Umstände.
Für den Kunden ist das absolut ärgerlich, da stimme ich voll zu. Das Problem ist aber nicht die vermeintlich „unfähige Mitarbeiterin im Call-Center“, das könnt ihr mir glauben.
Nie nörgle ich an Artikeln...
Nie nörgle ich an Artikeln herum. Aber dieser ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten. Fehler passieren nun mal. Letztlich ist das ja schon eine Werbung für die Bikes, schließlich kann man die Räder ja auch mit der App finden.
Bei mir hat übrigens auch die Hotline schon mehrfach problemlos funktioniert…
Es gibt auch eine andere...
Es gibt auch eine andere Lösung – das eigene Faltrad: es ist immer verfügbar, ich weis wo es steht und bei der riesigen Vielfalt auf dem Markt ist für jeden etwas dabei. Noch besser: Kein unfähiger Mitarbeiter mehr, der mir morgens auf dem Weg zum Meeting die Laune verdirbt. Mein Faltrad wartet schon geduldig an der Garderobe. Im Zug verschwindet es ruckzuck in seiner Transporttasche. Und es ist leicht, wendig, wenn ich will sogar gefedert und das Navi ist auch kein Problem. Und weil ich so auf Internet und Hotlines stehe, bestelle ich das Rad im Versandhandel.