Die Bundesregierung trommelt derzeit für ihre Gesetzespläne zur strengeren Regulierung des “Grauen Kapitalmarkts”. Manches davon ist durchaus vernünftig und moderat zugleich. Wo die wahren Anlegerschützer sitzen, zeigt sich indes an der aktuellen Anklage gegen die Gründer der mutmaßlichen Schwindelfirma S&K: Sie sitzen in der Justiz. Zwei Jahre lang haben Staatsanwälte sich durch ein Geflecht von Fondsgesellschaften gewühlt, mehr als 2000 Bankkonten ausgewertet und 140 Verdächtige durchleuchtet, darunter Immobiliengutachter, Anwälte, Notare und Steuerberater. Nicht zuletzt haben sie Bankguthaben eingefroren, Sportwagen, Grundstücke und Goldbarren beschlagnahmt. Damit könnte fast die Hälfte des Schadens von (mindestens) einer Viertelmilliarde Euro behoben werden. Nun ist das Gericht an der Reihe. Wenn es die Anklage zulässt, woran kein Zweifel besteht, darf sich die Frankfurter Justiz auf einen Mammutprozess einstellen, wie man ihn selten gesehen hat. Zumal die stattliche Schar von Angeklagten bislang fast jede Aussage verweigert. Ein Grund mehr für den Gesetzgeber, endlich über eine Beschleunigung solcher Verfahren nachzudenken. |