Das letzte Wort

Antiquiert

Seit Jahren zanken sich die deutschen Sparkassen mit der spanischen Bank Santander und der österreichischen Oberbank um ihr Monopol. Nicht auf Girokonten oder Geldautomaten natürlich, aber auf die Ampelfarbe Rot in den Fußgängerzonen und der Werbung.

Selbst für Kenner ist der Wirrwarr an Gerichtsprozessen, die teils parallel, teils hoch und runter durch nationale und europäische Instanzen verlaufen, kaum noch zu überschauen. Auch die jetzige Verhandlung am Bundesgerichtshof am 21. April hat noch keinen Aufschluss erbracht, wie der Streit ausgeht.

Kriegsentscheidend dürfte sein, wie verbreitet die sogenannte Farbmarke im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung ist. Dementsprechend beharken sich die Streitparteien mit widersprüchlichen Gutachten von Demoskopen.

Das zeigt den Widersinn dieser Auseinandersetzung: Ein oder zwei Prozentpunkte mehr oder weniger könnten am Ende den Ausschlag geben. In Zeiten einer Europäischen Union mutet das antiquiert an. Was in Madrid oder Wien zum Straßenbild gehört, muss auch in Berlin, Frankfurt oder München erlaubt sein.

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