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Diskutiert werden das Leben der Studierenden, aktuelle Fragen der Hochschulpolitik sowie die Zweiheit von Forschung und Lehre.

Wer hat Angst vor den Osmanen?

| 26 Lesermeinungen

Netflix zeigt eine Geschichtsdokumentation über die Eroberung Konstantinopels mit vielen türkischen Schauspielern. Eine gute Idee – aber wie seriös ist das Ganze?

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Militärisches Genie und umstrittene historische Figur: Mehmed II., gespielt von Cem Yiğit Üzümoğlu

Die ersten türkischen Originale von Netflix, die beiden Fantasy-Serien „The Protector“ und „Atiye: Die Gabe“, zeugten schon von einem gewissen Interesse des amerikanischen Unternehmens für die türkische Geschichte, wenn auch im Kontext von Sci-Fi, Mystery und Superhelden-Action-Drama. Die dritte Netflix-Serie in türkischer Kooperation, das sechsteilige Doku-Drama „Der Aufstieg von Weltreichen: Das Osmanische Reich“, erhebt nun aber den Anspruch einer Wissenssendung – Achtung!

Weltweit gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über die türkische Geschichte. Bis heute prägt die über Jahrhunderte hinweg popularisierte „Türkengefahr“ das Selbstbild Europas. In der Türkei hingegen wird wieder das alte Sultanat regierungspolitisch idealisiert.  Die verschiedenen Ansichten bestimmen die Begegnung der Kulturen. Aus diesem Grund ist eine Debatte über die unterschiedlichen Geschichtsbilder dringend geboten. Zumal die gegenwärtigen ökonomischen, ökologischen, politischen, sozialen, moralischen und geistigen Leiden der Menschheit zu innovativer und interkultureller Kooperation drängen. 

Fernsehserien als “neue Kriegswaffen”

Dazu können insbesondere Geschichtsfilme entscheidend beitragen, weil sie, wie sonst kaum ein Medium, unsere Vorstellungen von der Vergangenheit prägen. Allerdings können die entscheidenden Gelegenheiten auch vertan, dichotome Stereotype und hierarchische Denkmodelle wiederholt und sogar machtpolitisch missbraucht werden.

Ebendies wird türkischen Fernsehserien wie beispielsweise „Diriliş – Ertuğrul“ vorgeworfen. Es heißt, die Serien würden die Geschichte des Osmanischen Reichs verherrlichen und von der Regierung für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Zugleich sind osmanische Serien ein Ausfuhr-Schlager der Türkei, dem weltweit zweitgrößten Exporteur von TV-Serien. Türkische Medien berichten von bis zu einer Milliarde Zuschauern in mehr als 100 Ländern. Die jährlichen Einnahmen durch den Export von TV-Serien belaufen sich auf etwa 500 Millionen Dollar.

Auf der anderen Seite hat das saudische Middle East Broadcasting Center 2018 alle türkischen Serien aus dem Programm genommen und zog im November selbst mit einer 40-Millionen-Dollar-Serie über „die Osmanen und ihre blutige Geschichte“ gegen die Türken ins „Kultur-Schlachtfeld“. In Ägypten wurden türkische Serien jüngst sogar religionsrechtlich verboten. Die Diskussion um die „Soft Power“ von TV-Serien spitzt sich also weiter zu, besonders unter den Muslimen. Nabih Bulos, der Nahost-Korrespondent der L. A. Times, spricht von neuen „Kriegswaffen“. In dieses höchst problematische Spannungsfeld mischt sich nun auch Netflix ein.

Von Konstantin XI. zur Hilfe gerufen: Giovanni Giuistniani

Für Deutschland sind türkische Serien ein Novum. Zudem erfährt man in Deutschland kaum etwas über die türkische Geschichte. Deswegen ist die neue Netflix-Serie eigentlich begrüßenswert. Doch welche Perspektive wird bei der neuen Doku-Serie über die Osmanen deutlich? Lässt sich überhaupt eine Perspektive ausmachen?

Der Titel scheint wissenschaftlich-analytisch: Unter dem Oberbegriff „Der Aufstieg von Weltreichen“ wird „Das Osmanische Reich“ einsortiert – geschenkt, dass die neuere Forschung den Reichsbegriff im Bezug auf die Osmanen ablehnt. „Der osmanische Sultan Mehmed II. hat durch seine Eroberung der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel den Verlauf der Geschichte über Jahrhunderte entscheidend geprägt“, lautet die Zusammenfassung der Serie – der Aspekt der Staatsgeschichte rückt dabei in den Hintergrund. Doch worum geht es nun – um die Biografie von Mehmed II., die Kriegs- oder die moderne Weltgeschichte?

Die Experten moderieren nur

Netflix ordnet die Serie den Genres „Militärdokumentationen“, „Historische Dokumentationen“ und „Dokureihen“ zu. Außerdem wird die Serie den “US-Serien”, nicht aber den türkischen Serien zugeordnet. Demzufolge soll es sich also um eine amerikanische Serie handeln – die Originalsprache ist Englisch. Doch außer „Game of Thrones“-Star Charles Dance als Erzähler und Tommaso Basili als Kaiser Konstantin XI. treten fast nur türkische Schauspieler auf. Emre Şahin, der preisgekrönte, amerikanisch-türkische Film- und Fernseh-Regisseur sowie Mitbegründer von Karga Seven Pictures, jener Produktionsfirma, die mit der kontroversen Dokureihe über die These, dass Hitler nach 1945 in Südamerika weiterlebte, „Hunting Hitler“, in den Vereinigten Staaten einen Riesenerfolg feierte, ist hier Co-Produzent, Co-Autor und Regisseur. Drehbuchautoren sind außerdem die TV-Produzentinnen Liz Lake und Kelly McPherson. Über ihre politische Einstellung ist nichts bekannt. In einem Interview sagte Şahin, dass die Themenwahl im Dialog mit Netflix über einen passenden Stoff für die Türkei entstand. In historischer Hinsicht habe man sich auf die Geschichte der Eroberung Konstantinopels aus der Sicht Mehmeds II. konzentriert.

Die Serie beginnt mit einem Zitat über die Schönheit Konstantinopels von Osman I., dem Begründer des „Osmanischen Reichs“ aus dem Jahr 1280. Dann, auf einem düsteren Schlachtfeld, sieht man, wie der irritierend junge Sultan zig seiner Gegner abschlachtet. Das erinnert stark an Serien wie „Game of Thrones“. Doch vor allem entspricht es dem Feindbild der Renaissance, die Mehmed II. als Schlächter darstellte. Die blutigen Szenen fesseln den Zuschauer, der auf eine Besserung der Geschichte hofft. Traumartige Rückblenden spiegeln die innere Zerrissenheit des Sultans wegen der Eroberung wider. Er erwacht aus seinem wirren Albtraum, sammelt sich und verlässt das Zelt, nachts, im osmanischen Lager vor „Konstantinopel“.

Im Intro heißt es: „Jedes Weltreich gründet auf Blut, Stahl, Schicksal und Unterwerfung.“ Andere Aspekte wie Diplomatie, Recht, Ordnung, Sicherheit, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Religion werden ausgeklammert. Anschließend kommen einige Fachleute zu Wort. Allerdings erschöpfen sich die Beiträge der vornehmlich englisch-amerikanischen Experten in prägnanten Beschreibungen, in denen die Quellenlage außen vor bleibt. Kaum ein Gegenstand wird vertieft. Die Experten begleiten vielmehr das Drama. Das Reenactment verlässt dabei eindeutig den Bereich des Sachlich-Korrekten und bewegt sich hin zur Fiktion. Dies ist insofern problematisch, als dennoch der Eindruck von einem „So war es“ erzeugt wird. Dabei werden zentrale Figuren und Ereignisse ausgelassen, vertauscht und erfunden.

In ihrer Bedeutung überhöht: die Stiefmutter des Sultans, Mara Branković (Tuba Büyüküstün)

Beispielsweise fehlt der Lehrer von Mehmed II., der berühmte Sufi-Meister Akşemseddin. Der „weiße Meister“ gilt als der eigentliche Spiritus Rector der Eroberung. In der Serie aber gibt statt des islamischen Gelehrten die Stiefmutter des Sultans, Mara Branković, durch ihre astrologische Vorhersage den entscheidenden Anstoß zur Eroberung der Stadt. Das ist ebenso erfunden wie die Figur Ana, die den Sultan zu Gnade und Barmherzigkeit ruft. Musterhaft für den Einsatz von Fiktion in der Serie ist weiterhin die völlig erfundene Szene, in der sich der Sultan und der Genueser Anführer Giustiniani treffen. Selbst wenn es das Treffen gegeben hätte, wüsste keiner, was sie miteinander besprachen.

Ein Anspruch wird verfehlt

Davon abgesehen, dass dadurch vor allem die christlichen Figuren in der Serie aufgewertet werden, wird Mehmed II. zudem noch als zwar asketischer und gebildeter, vor allem aber hinterlistiger und mörderischer Barbar dargestellt. Die Motivation des jungen türkischen Sultans wird ausschließlich auf selbstsüchtige Machtgier reduziert. Dabei verstand er sich als gottgesandter Rächer der Trojaner.

Historische Improvisation: Mehmed II. trifft Giustiniani

Auffällig ist auch, dass die schreckliche Plünderung der Stadt durch die Osmanen in der Serie fehlt. Das scheint sie eher zu schonen. Allerdings wird dadurch ebenso übergangen, dass der Sultan, gemäß der islamischen Rechtstradition, der siegreichen Armee zwar eine dreitägige Plünderung der Stadt zusagte, sie jedoch teilweise einschränkte und am ersten Abend beendete. Laut dem griechischen Historiker Kritobulos, weinte der Sultan um die verwüstete Stadt.

Die Macher haben eindeutig recherchiert. Angesichts der vielen Geschichtsverfälschungen verfehlt die Serie aber den Anspruch einer Geschichtsdokumentation. Die illusionistische Darstellung wird weiterhin durch Spezial-Effekte unterstützt, zum Beispiel leuchtet die Kuppel der Hagia Sophia. Ist es wirklich so gewesen? Fakt und Fiktion verschwimmen, ohne dass sich die Konstruktion der Handlung als solche erkennbar macht. Viel treffender ließe sich das sechsteilige Werk als historischer Mystery-Thriller beschreiben.

Eine vertane Chance – denn historische Inszenierungen sind immer dann ein Gewinn, wenn sie zu eigenen Recherchen anregen. Das setzt jedoch voraus, dass der Zuschauer die Darstellungen nicht einfach glaubt, sondern als Konstruktion erkennt. Im besten Fall macht ein Geschichtsfilm selbst seine beschränkte Perspektive deutlich.

Als Kölner aus türkischem Elternhaus und Student der Komparatistik begrüße ich jeden Anstoß zur intellektuellen Begegnung und Verständigung der Völker und Kulturen. Am besten werden dabei neue Erkenntnisse gewonnen. Ob Mythos oder Wahrheit – die türkische Geschichte bietet viel Stoff für spannende Filme und Serien.


26 Lesermeinungen

  1. Gürsel sagt:

    Wer hat Angst vor den Osmanen
    Die Serie ist sehr gut gemacht: sie ist spannend, geschichtlich ist sie im Grundsatz richtig, eine Dokumentation im Gewand eines Spielfilms.
    Noch aufschlussreicher sind die Kommentare wenn es um die starke Darstellung von Türken/Osmanen geht. Über die Jahrzehnte festgefahrenen Meinungen beiseite tut, erkennt man doch in der Serie sehr gut, dass die heutigen Türken eigentlich die Erben des Römischen Reiches sind. Nicht nur das, sondern auch ein Großteil des hellenistischen Lebensraumes befindet sich im heutigen Anatolien. Wenn wir nun wissen, dass viele Mitglieder des osmanischen Heers christlichen Ursprungs waren und diese Christen von Wien bis nach Kairo sich als Osmanen identifiziert haben dann sind wir doch nicht mehr weit von dem Erkenntnis, dass die heutige Türkei im Grunde überwiegend ein europäisches Volk mit einer sehr gemischten Kultur ist, im Wesentlichen basierend auf eine Hethitischen, Trojanischen / Hellenistischen und Römischen und Osmanisch/Türkischen Ursprungs. Die Osmanen sind im Grunde in der Oströmischen Erbschaft aufgegangen. Sie sehen, es verbindet die Türken mit Westeuropa viel mehr, als es trennt. Viele gesellschaftlichen Gruppierungen, Medienkanäle und politische Parteien schüren das Gegenteil. Aus der europäischen Geschichte sind die Türken und das Osmanische Reich nicht wegzudenken. Wenn – wie so oft gesagt – wir jetzt sagen, dass die europäische Geschichte auf das Römische Reich aufbaut und die Türken die Erben des Römischen Reiches sind, sind somit die Osmanen und die heutigen Türken in der Türkei Europäer. Denn es ist ja die Geschichte der Menschen in Anatolien (der heutigen Türkei ab 1923, die sich nach dem 1. Weltkrieg erst als Türken neu formiert haben). Aber das Römische Reich ist nochmals unter den Osmanen erblüht. Eines der wichtigsten Dinge, was die Türken in die Ehe mit Rom gebracht haben, war der Islam und die Fähigkeit, verschiedene Nationalitäten zu vereinen und zu führen, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Kommt einem doch irgendwie bekannt vor… den heutigen Zielen der EU nicht unähnlich. Die Osmanen haben es schon mal geschafft. Man könnte sagen, das Osmanische Reich ist der Ursprung der Europäischen Union. Hethitisch->Hellenistisch->Römisch->Osmanisch->Europäische Union. Die EU wird erst dann funktionieren wenn man nicht nationalistisch agiert, sondern integriert: so wie die Hethiter ihrer Zeit, die Osmanen, und heutzutage die Kanadier. Die EU eint Westeuropa mit Osteuropa. Ein Integrationsversuch. Alle anderen Reiche (British Empire usw.) sind nationalistische Reiche gewesen. Sie integrierten nicht, sondern kolonisierten – trennten. Es sind keine Gefüge sozialen Zusammenhalts hervorgebracht worden. Daher taugen sie nicht für moderne, pluralistische Gesellschaften wie die EU es anstrebt. Für dieses Modell ist schon Westeuropa nicht mehr homogen genug. Sie sehen, die Westeuropäer und die Türken sind eigentlich geschichtlich untrennbar. Arbeiten wir doch wieder mehr daran an dem was uns eint.

    • Geschichtskenner sagt:

      Träumer
      Die These die Osmanen wären die Erben des Römischen Reiches ist so sicher falsch. Ganz klar wurde zu diesem Zeitpunkt in den europäischen Königreichen und Republiken mit der Renaissance viel mehr vom römischen erbe wieder entdeckt und hat die europäischen Nationen so entscheidend geprägt. Die osmanische Herrschaft war immer bezogen auf den Islam als Legitimation und niemals auf die römischen Errungenschaften. Spätestens mit den Verbrechen während und nach dem ersten Weltkrieg, Vertreibung der Griechen, homogenisierung der Bevölkerung, Völkermord an den Armeniern, wurde das Osmanisch-Griechische Erbe zerstöhrt. Die Gefahr besteht das solche revisionistischen Tendenzen der Islamistisch-Nationalistischen Regierung unter dem Autokraten Erdogan in die Hände spielen. So sehr ich mir die Tükei und das türkische Volk als demokratischen Partner für Europa wünschen würde. Wir sind heute soweit entfernt davon wie noch nie. Erdogan sehnt sich das von Europa gefürchtete osmanische Reich wieder herbei. Er hetzt die Menschen nicht nur in der Türkei sondern auch in der EU gegeneinander auf. Um dem entgegenstehen zu können und soviele Menschen anderer Kulturen in unsere Gesellschaft entlich zu integrieren muss sich Europa selber entlich auf seine eigene Römisch-Christliche Kultur besinnen. Denn wer in seinem eigenen Erbe starke Wurzeln schlagen kann, kann Anderen die eigenen Wurzeln und Kulturen auch besser zugestehen.

  2. karl m. sagt:

    Absurd
    Jetzt sollen wir also die historisch langfristige Eroberung und letztlich Vernichtung des christlichen und aufgeklärten Europas in Salami-Taktik, verständnisvoll, ausgewogen und teils wohlwollend betrachten?
    Da ist irgendetwas in unseren Köpfen furchtbar schief gelaufen, der Wunsch Selbsterhaltung ist verschwunden. Das Absurde ist dass die Türken und Muslime sich selbst einen schlechten Dienst erweisen wenn sie Chancen und Freuden eines freien europäischen Lebens zugunsten archaischer Verhaftungen zerstören, ihren Kulturkreis vor dem sie hierher flüchten, hierher ausdehnen. Wohin wollen sie dann noch flüchten und migrieren?

  3. Alex Zivkovic sagt:

    Polen
    jan sobieski hat unser Leben gerettet

    • Gürsel sagt:

      jan sobieski hat unser Leben gerettet
      So eine Aussage, ist absurd!
      Hr. Sobieski war als Vogelfutter geschickt wurden. Die andren Herscher Europas haben nicht an einem Sieg geglaubt, die Osmanen waren damals das, was die USA heute ist.
      Zur der Zeit waren Polen Nation 2. Klasse.
      Das Glück von Hr. Sobieski war die Dekadenz der Osmanen. Sie hat Hr. Sobieski das Leben gerettet und Kara Murat den Kopf gekostet.
      Der Beginn und Verfall einer Weltmacht und der Aufstieg des Vatikans als neue Weltmacht.
      Danach wurden die Westeuropäer(der einfacher Bürger) von den Königen und Fürsten noch mehr gerupft. Ganze Zivilisationen (Indianer) ausgelöscht.
      Wir können immer die Osmanen klein und schlecht reden. Die Osmanen haben keine Leibeigene Bauern gehabt. Hingegen waren die meisten Vorfahren der Westeuropäer Sklaven und Leibeigene. Das ist den Osmanen (Griechen, Serben, Ungarn, Bulgaren…) erspart geblieben.

      Die Tür der Osmanen war offen für jeden der Leistung brachte. Es wurde nicht nach seiner Herkunft und Religion geschaut.

      Nur um klar zu stellen, ich bin nicht für die Monarchie, egal wie Sie heißt!

      Lass uns Gemeinsamkeiten suchen. Das Beste aus allen nehmen, das bringt uns weiter.
      Wir glauben an die Demokratie und die damit verbunden Freiheiten.
      Diese Freiheiten haben einen Preis, dass ist die Aufklärung und somit das Streben nach Bildung und Weisheit. Um das zu erreichen, müssen wir uns bilden/arbeiten und nicht Halbwahrheiten in die Gegend posaunen, um Unterschiede zu schaffen. Unterschiede haben noch nie lange gehalten. Unterschiede schaffen ist leicht und es fühlt sich gut an, so kann man seine Faulheit und Unzufriedenheit rechtfertigen. Wollen wir den Weg der Unterschiede und Halbwahrheiten weiter Fördern, wirklich tolerieren?

      Nur Bildung schützt uns vor dem Verlust der Freiheit und der Rechten. Dann kommt auch die Selbstsicherheit für die Toleranz.

  4. Ferenc Csapó sagt:

    Orbáns Kanonen
    Vielleicht interessant für Geschichtsinteressierte: Es waren die Kanonen eines Ungarn namens Orbán, mit denen die Osmanen Konstantinopel “sturmreif” geschossen hatten. Der gute Mann war ein hervorragender Kanonengießer seiner Zeit, der möglicherweise zuvor von den Byzantinern abgewiesen wurde und sich deshalb auf die Seite der Osmanen geschlagen hatte.

  5. Gast sagt:

    Titel eingeben
    Ich gucke immer wieder wenn ich Langeweile habe ..finde richtig Spannend

  6. novize sagt:

    1453 - sicherlich ein weltbewegendes Ereignis,
    doch keines, dessen sich man rühmen sollte. Ich komme aus Byzanz. Wahrscheinlich lebten meine Vorfahren seit etwa 600 v. Chr. dort.
    Es ist schmerzlich, nicht allein mit ansehen zu müssen, wie die Meinen, unsere Heimat verloren, doch schmerzlicher ist es, dass darüber diskutiert wird, wie gut oder schlecht eine Serie oder ein Film ist, der den Triumph von Eindringlingen feiert und heroisiert, die ein Reich eingenommen haben, das ihnen nicht gehört hat.
    Was den einen geschichtlich interessiert, kann dem Anderen, beim falschen Vorzeigen, schmerzen.
    Das ist nur ein menschlicher Appell an verlorene Heimaten, die nicht durch Angriffskriege verloren wurden. Die Geschichte ist lang und kann hier nicht ausgeschöpft werden. Doch sollte man sich überlegen, welchen Taten man sich rühmen sollte, und für welche ich persönlich, mich schämen würde.
    Den Beitrag fand ich gut, die Netflix Doku über die Eroberung meiner Heimat, werde ich mir jedoch nicht antun. Irgendwie fühlt es sich in jeder Hinsicht falsch an.

    • Yarramalong sagt:

      Ihre Heimat
      Also Byzanz war ihre Heimat. Und die bösen Türken haben sie erobert. Schöne Verklärung der Weltgeschichte. Mehmet II hat die Hauptstadt des Oströmischen Reichs erobert. Dessen Sprache war Griechisch geworden, weil im Osten des Reichs viele Griechen lebten. Diese hatten viel Land von den Hethitern und Luwiern erobert und sich in Kleinasien niedergelassen. So wie die Osmanen später. Wenn ein Eindringling dem anderen vorwirft, ein späterer Eindringling zu sein, ist das Quatsch.

  7. Nikanor sagt:

    Schade
    Für Sie scheint es schwierig sich unbefangen und neutral mit Themen im Zusammenhang mit ihrer türkischen Herkunft zu befassen. Darum strotzt ihr Beitrag nur so von Apologetik und Opferattitüde. Dass Christen zu gut wegkommen kônnten – türkisches Stereotyp, bei Ihnen Teil des Selbstverständnisses. Nicht völlig freiwillig ist das einst christliche Kleinasien heute nahezu vollständig islamisiert.
    Ein Eroberer weniger machtgierig, weil er das Konstrukt einer Rache für Trojaner (auch damals erkennbar völliger Humbug) für sich in Anspruch nimmt? So? Europa heute geprägt von historischer Türkenangst – woran machen Sie das fest.
    Meine Empfehlung: Versuchen Sie sich in einem Themengebiet, in dem Sie sich nicht persönlich betroffen fühlen.

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