Wir begeben uns in die Abgründe des vatikanischen Souvenirshops und bewundern Krippenschneekugeln und Glitzerengelchen. Wir fragen uns, wer so etwas kauft, und kaufen dann selbst doch etwas, weil uns sonst niemand glauben würde, daß es das wirklich gibt. Weiterlesen
Artikel im: April 2009
Die gnadenlose Modernität sieneser Ruinen und Bankenkrisen
Wer gerade bei einer Bank entlassen wird, oder vergeblich Büroraum in Frankfurt zu vermieten sucht, oder Finanzminister ist, und nun glaubt, er sei arm dran und sein Schicksal sei einzigartig schlimm, der fahre einfach nach Siena. Dort sind die Reste der grossen Pleite alt, schön und vor allem sehr lehrreich. Sie sind keinesfalls allein. Weiterlesen
Siena und der Glanz von gestern
Im Dom von Siena kann man schon ins Gruebeln kommen. Ueber das Verhaeltnis von Kirche und Kunst zum Beispiel und darueber, warum beide sich inzwischen so entfremdet haben. Weiterlesen
Der Segen des Alberti und der Gonzaga Fluch
Ab und an tauchen Menschenkinder auf, die der Geschichte eine Wendung geben. Für eine Weile darf man glauben, dass Wissen und Bildung wichtiger sind, als Geld und Macht, wie es der Renaissancegelehrte Leon Battista Alberti auszudrücken beliebte, Wie weit es damit her ist, kann man sich in Mantua an seiner Kirche S. Andrea und dem Palazzo del Te anschauen. Weiterlesen
Das grosse Drängeln in Brixen
Klassenschranken muss man manchmal erst verstehen. Alte Klassenschranken sind uns heute mitunter fremd, wir laufen durch den Kreuzgang von Brixen und denken, das sei einfach nur schön bunt und nett anzuschauen: In Wirklichkeit aber gehen wir Jahrhunderten von Abgrenzung, Ausgrenzung und Ellenbogengesellschaft auf den Leim. Wie heute auch noch. Weiterlesen
Von Quasten und Kisten
Im Kreuzgang von Brixen liegen die Bischoefe auf dicken Kissen mit dicken Quasten. Schoenes Jenseits, sieht bequem aus. Ob man sich dafuer im Diesseits sehr kasteien muss? Und kasteien wir nicht alle irgendwie fuer spaeter, damit wir es irgendwann einmal gut haben werden? Weiterlesen
Aufgeklärte Verachtung für katholischen Popanz
Wir sind unterwegs nach Rom, und, wie es sich für distanzierte Beobachter gehört, sind wir auch in der Lage, die Niedrungen der kirchlichen Propaganda zu würdigen: All das, was in unseren Augen die finstere Zeit der Barock so schlimm und anders macht,als das lichtdurchflutete Idyll von Weisheit und Aufklärung, deren Teil wir als Reporter natürlich auch sind, betrachten wir kritisch und setzen es in Relation zu unseren himmelfern weiterentwickelten Epochen wahren Glücks und Fortschritts. Weiterlesen
Kleine Baugeschichte elitärer Arroganz
Wer glaubt, Manager seien arrogant und elitär, würden Firmen in Schlachten führen und rücksichtslos nach ihren Zielen streben, kennt vermutlich die Geschichte der Gesellschaft Jesu nicht. Dieser Orden, dem meine Heimat und der Ausgangspunkt meiner Romreise vieles verdankt, war wirklich elitär. Manager sind da allenfalls Chorknaben. Weiterlesen