Gleichwohl der Wirtschaftsnobelpreys kein Nobelpreys ist und die Wirtschaftswissenschaft womöglich keine Wissenschaft, ehret er doch große Leistungen, wie die Autorin erkläret.
Eigentlich ist der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ja gar keiner – vielleicht war Alfred Nobel der Meinung, Wirtschaft sei keine Wissenschaft, jedenfalls keine richtige Wissenschaft wie die Naturwissenschaften. Die Wirtschaftswissenschaftler selber sehen das natürlich anders, und um ihren Anspruch gründlich zu zementieren, ist der beste Freund des Volkswirts heute die hehre Wissenschaft der Mathematik.
Der Nobelpreis wird zumeist für Theorien vergeben, die „gut abgehangen” sind (“Hat Tip” für einen unbekannten Autor, die Formulierung ist geborgt), also gut und gerne zwanzig Jahre alt sind. Paul Krugman bekam ihn nicht für seine makroökonomischen Aufsätze oder die Kolumne bei der New York Times, sondern für den Beitrag zur Handelstheorie. In den 80er Jahren entwickelte er Modelle, die mittels der Einführung von Skaleneffekte und geographischer Faktoren völlig neue Einsichten in die Begründung von Handelsströmen ermöglichten.
Auch die diesjährigen Preisträger Christopher Pissarides, Dale Mortensen und Peter Diamond wurden nicht für ihre aktuellen Beiträge zur Arbeitsmarktforschung geehrt, sondern für Aufsätze, die in den 80er Jahren veröffentlicht wurden und gleichfalls eine grundlegende Neuerung der Modelltheorie mit sich brachten.
In den kurzen Zeitungsbeiträgen der letzten Woche konnte man lesen, daß die Modelle entscheidend dazu beigetragen haben, Ungleichgewichte auf Arbeitsmärkten zu erklären, insbesondere die gleichzeitige Existenz von Arbeitslosigkeit und freien Stellen. Das klingt so simpel, ist jedoch ziemlich kompliziert. Überspitzt formuliert könnte man sagen: die Neuerung der Diamond-Mortensen-Pissarides-Modelle besteht darin, daß bei der Stellensuche bzw. Stellenbesetzung Reibungskosten entstehen, und nicht jeder arbeitsuchende Arbeiter auf jede freie Stelle passt. Denkt man darüber einen Moment nach, muß man sich fragen, ob der Nobelpreis für offensichtliche Platitüden vergeben wird – so gesehen könnte sogar ich Chancen auf eine der weltgrößten Ehrungen haben, denn Platitüden kann ich auch von mir geben. Von Politikern gar nicht zu schweigen, die müßten dann alle Nobelpreisträger sein.
So einfach ist es jedoch nicht – die Leistung besteht darin, diese beiden Grundeinsichten in mathematische Modelle eingebunden zu haben. Das Arbeitspferd der Volkswirtschaft ist der Markt, auf dem Angebot und Nachfrage über Preise ins Gleichgewicht gebracht werden. Für verschiedene Güter oder Produktionsfaktoren (und dazu gehört auch Arbeit) gibt es verschiedene Marktmechanismen, ein monopolistischer Markt mit nur einem Anbieter führt zu anderen Verhältnissen als vollständige Konkurrenz, auch die Nachfrager mit ihren Präferenzen gilt es zu berücksichtigen. Jeder weitere Umstand, der berücksichtigt wird, macht das Modell komplizierter und rechnerisch schwieriger zu handhaben – mittlerweile in manchen Modellen so sehr, daß es nicht mehr analytisch zu lösen ist, sondern nur noch mit Beispielzahlen, Simulationen und dem Computer als Exekutionsgehilfen. Im Modell nämlich wird jeder Faktor und jede Bedingung durch Variablen ausgedrückt, so daß am Ende ein System von Gleichungen die wesentlichen Zusammenhänge zwischen Faktoren festlegt.
Die erste Formel in einem Diamond-Aufsatz (in dem der Autor illustriert, daß der Vorteil aus Vertragsabschlüssen von Firmen und Arbeitssuchenden nicht unbedingt die jeweiligen Suchkosten ausgleicht und daher zu Ungleichgewichten führt) lautet:
“K – V = F = E = L – U”
wobei K die Gesamtzahl der Jobs in einer Volkswirtschaft ist, V die freien und E die besetzten Stellen, dies erklärt die erste Hälfte: V + E müssen K entsprechen. Weiterhin gibt es L Arbeiter, von den U arbeitslos sind und E einen Job haben. Die erste Formel definiert also nur den unglaublich trivialen Zusammenhang, daß Arbeitslose und Arbeitssuchende zusammen die Gesamtheit der Arbeitsfähigen darstellen und die Anzahl der besetzten Stellen der Anzahl der arbeitenden Menschen entspricht.
Es folgt die Ableitung der Arbeitslosenrate und sukzessive die Formulierung von Einkommen/Löhnen und Produktion, wobei das halbe Alphabet für die Variablen herhalten muß. Die Formeln werden nach Bedarf abgeleitet oder integriert, und eines der zentralen Ergebnisse ergibt sich am Ende aus dem Vergleich zweier Formeln und sieht so aus:
“∂W/∂L ≤≥ W(U) as auU ≤≥avV”
Das zu interpretieren setzt Kenntnis und Verständnis sämtlicher Formeln dazwischen voraus, die Interpretation läuft jedoch – unter anderem – darauf hinaus, daß Arbeiter, die sich vom Stellenanbieter finden lassen, höhere Löhne erhalten also solche, die selbst aktiv suchen. Anders gesagt: vergleicht ein Arbeitssuchender die Vorteile der zukünftigen Gehälter mit den Kosten der Suche, kann die Bilanz für den Arbeiter negativ sein – lieber nicht-arbeiten und Freizeit haben, statt für einen potentiell zu geringen Lohn Arbeit zu suchen. Damit bestätigt Diamond die Hypothese, daß Reibungskosten bei der Suche zu Ungleichgewichten führen, die ein Staat theoretisch mit Maßnahmen ausgleichen kann, zum Beispiel indem er die Suche einfacher macht oder weitere Anreize bietet.
Das Modell sagt hingegen nichts darüber aus, wie die Suchkosten zustande kommen, wie hoch der Lohn sein müßte, und wie das spezifische Umfeld aussieht – es stellt nur fest, daß Bedingungen denkbar sind, unter denen sich die aufwendige Arbeitsuche nicht lohnt. Deshlab ist auch die Anwendung im Alltag eine völlig andere Sache. Dem Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit in Klein-Kleckersdorf nutzt das Modell gar nichts. Modelle funktionieren nur auf Basis massiv vereinfachender Annahmen. Bei Diamond unter anderem, daß alle Arbeitssuchenden mit gleicher Wahrscheinlichkeit fündig werden, Firmen und Individuen kein Risiko scheuen, der Wert von Freizeit als monetäre Größe quantifizierbar ist, freiwillige Kündigungen ausgeschlossen sind und Arbeiter für immer leben (wobei die letzte Annahme aufgegeben werden könnte – selbe Ergebnisse, nur komplizierter zu rechnen). Offensichtlich sind die Annahmen ganz weit weg von der Realität und Komplexität moderner Arbeitsmärkte – der Erkenntnisgewinn des Modells ist zuallererst theoretischer Art. Nur im günstigen Falle lassen sich für alle stilisierten Variablen in den nationalen Statistiken passende Zahlen finden, mit denen man das Modell an der Realität prüfen kann (und auch das nur dank der gigantischen Rechnerkapazität der Moderne). In jedem Fall jedoch hilft ein Modell, das Denken zu klären, bestimmte Wirkungsmechanismen in vereinfachter Art herauszustellen und den gefühlt logischen Zusammenhang auf eine nachvollziehbare Grundlage zu stellen. Mit dieser Grundlage wiederum kann man an den Variablen und Annahmen weiter drehen, Mathematiker mit Zahlen und Algebra spielen, und auch über Lösungen nachdenken: in diesem Fall über mögliche staatliche Eingriffe, die ein besseres Gleichgewicht herbeiführen können.
Deshalb sind die von Diamond, Mortensen und Pissarides eingeführten Annahmen bahnbrechend: Der Arbeitsmarkt funktioniert eben nicht wie normale Märkte, sondern ist erstens mit Reibungen und Suchkosten verbunden und zweitens so differenziert, daß im Gleichgewicht zwei sehr spezifische Partner zueinander finden – genannt Matching. Das Standardmarktmodell von Angebot und Nachfrage, wo sich unmittelbar Gleichgewichte zwische vielen, relativ identischen Akteuren finden, hätte niemals getaugt, moderne Arbeitsmärkte abzubilden, wo die Suche nach dem richtigen Partner Zeit braucht. Die Leistung der Nobelpreisträger aber besteht nicht darin, diese offensichtlichen Tatsachen formuliert zu haben, sondern sie in mathematische Form zu gießen, aussagekräftige Ergebnisse abzuleiten, und damit ein völlig neues Marktmodell – den Suchmarkt – geschaffen zu haben. Solche Errungenschaften setzen nicht nur erhebliche mathematische Kenntnisse voraus, sondern vor allem die geistige Flexibilität und den Wagemut, sich weitab der ausgetretenen Wissenschaftspfade zu bewegen und völlig neue Möglichkeiten für weitere Forschung zu eröffnen. Das jedoch ist nicht nur einen Preis wert, sondern Wissenschaft, wie sie sein sollte.
ich hadere mit dem letzten...
ich hadere mit dem letzten absatz .. wie kann man denn andere märkte also “normal angebots- und nachfragegesteuert” bezeichnen, wenn man zugleich voll des lobes für abweichende theorieansätze ist?
wie wenig wir über märkte und ihre funktionsweisen bisher verstanden haben zeigt sich spätestens dann, wenn wir betrachten wie schwer es ist in erschlossene märkte einzudringen, wieviele patente von unternehmen behindert werden um ihr eigenes angebot zu schützen .. oder spätestens dann, wenn werbung durch suggestion und kommunikation ein produkt erst so aufzuwerten vermag, dass die qualität keine rolle mehr spielt.
das ist ganz weit weg vom reinen angebot und- und nachfrage-schema. fügen wir noch den kapitalmarkt hinzu, ändern sich die regeln ohnehin gravierend. dennoch trennt man diese märkte.
es gibt kein reines angebot – und nachfragesystem auf dieser welt. das gibt es höchstens dann, wenn alle am existenzminimum rumkrebsen und nur das konsumieren, was sie wirklich brauchen.
nun mag man den wirtschaftswissenschaften zu gute haten, dass sie eine vergleichsweise junge disziplin sind. zumindest dann, wenn man die lange des phase der verweigerten weiterentwicklung nicht als daseinszustand ansieht. ;P
ich würde den ansatz aber auch etwas verschieben. wirtschaftswissenschaften arbeiten sehr viel mit mathematik. sie sind aber mehr, viel mehr .. es ist nur die schlussendliche ausdrucksform und zugleich ihr größtes problem… nur wird das wiederum nicht wahrgenommen. es wäre passender, diesen preis als inoffiziellen nobelpreis für mathematik anzusehen.
mfg
mh
mh, wer Modelle eins zu eins...
mh, wer Modelle eins zu eins auf die Realität anwenden möchte und mangelnde Erkenntnisse beklagt, wird scheitern. Es wurde hier schon mal zitiert, ich finde die Quelle aber gerade nicht: “Ein Modell, das die Realität komplett abbildet, ist so nützlich wie eine Landkarte im Maßstab 1:1”. Generell kann man aber sagen, daß die klassischen Marktmodelle für manche Märkte als Erklärungsansatz ganz passabel funktionieren – und für andere nicht. Siehe Eintrittsbarrieren oder hohe Suchkosten.
Schöner Beitrag! Der nicht...
Schöner Beitrag! Der nicht nur den Fall an sich erklärt, sondern auch die Frage anspricht, was Wirtschaftswissenschaft leisten kann und was nicht.
"Ein Modell, das die ganze...
“Ein Modell, das die ganze Buntheit der Wirklichkeit berücksichtigte, würde nicht nützlicher sein als eine Landkarte im Maßstab Eins zu Eins”
Joan Robinson, zitiert nach Felderer/Homburg, Makroökonomik und neue Makroökonomik
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Übrigen: die jpeg-Artefakte sind ja grauenhaft. Wenn die FAZ den traffic aushält, vielleicht was weniger komprimieren
egghat, vielen Dank!
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sven,...
egghat, vielen Dank!
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sven, danke fürs Finden. Ich bitte um Verzeihung für die Bilder und meine Unfähigkeit im Umgang mit Bildbearbeitungssoftware.
Zum Modell-Welt-Konflikt ist...
Zum Modell-Welt-Konflikt ist das hier noch viel schöner:
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Von der Strenge der Wissenschaft
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… In jenem Reich erlangte die Kunst der Kartographie eine solche Vollkommenheit, dass die Karte einer einzigen Provinz den Raum einer Stadt einnahm und die Karte des Reichs den einer Provinz. Mit der Zeit befriedigten diese maßlosen Karten nicht länger, und die Kollegs der Kartographen erstellten eine Karte des Reichs, die die Größe des Reichs besaß und sich mit ihm in jedem Punkt deckte. Die nachfolgenden Geschlechter, die dem Studium der Kartographie nicht mehr so ergeben waren, waren der Ansicht, diese ausgedehnte Karte sei unnütz, und überließen sie, nicht ohne Verstoß gegen die Pietät, den Unbilden der Sonne und der Winter. In den Wüsten des Westens überdauern zerstückelte Ruinen der Karte, behaust von Tieren und von Bettlern; im ganzen Land gibt es keine anderen Überreste der geographischen Lehrwissenschaft.
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.Jorge Luis Borges: Borges und ich, Gesammelte Werke, Bd. 6, München, 1982.
Werte Sofia,
vielen Dank für...
Werte Sofia,
vielen Dank für den Hinweis auf die Plattheiten der Nobelpreisträger zur
Arbeitsmarktforschung. Der Begriff der friktionalen Arbeitslosigkeit ist wirklich nicht
nur gut abgehangen sondern ein sehr Alter Hut. Wußten das die Forscher nicht?
Führen deren Forschungsergebnisse dazu, daß der Bundesagentur für Arbeit
“ein Licht” aufgeht? Kann wenigstens deren IAB oder die ILO davon profitieren?
Oder dienen die Methodenverbesserungen einzig dem internen Betrieb – ohne
irgendeine Außenwirkung?
sven, schön!
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Liebe minna,...
sven, schön!
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Liebe minna, die Leistung besteht wie gesagt eben darin, Allgemeinwissen zu formalisieren und damit für weitere theoretische (und mathematische) Überlegungen nutzbar zu machen. Über den möglichen Erkenntnisgewinn kann man streiten: Modelle lassen durchaus Schlußfolgerungen über sinnvolle und sinnlose Staatseingriffe zu – inwieweit man jedoch dem Modell mit seinen Vereinfachungen traut, muß jeder selbst entscheiden.
Auch wenn mich “echte” Wissenschaftler dafür prügeln würden: möglicherweise ist VWL so etwas wie Grundlagenforschung: nicht unmittelbar nützlich und produktiv, aber trotzdem ein Erkenntnisgewinn, mit dem sich weiterarbeiten läßt.
@sven
Danke... ein mächtiger...
@sven
Danke… ein mächtiger Text und ein mächtiger Dichter. Taschner vom mathspace in Wien hate den mal vor zwei jahren auf einer Lesung vorgetragen über Poesie und Mathematik.
ich wollte eigentlich nicht...
ich wollte eigentlich nicht gesagt haben, dass marktmodelle funktionieren. können sie zur zeit nicht, da sind wir noch weit weg. richtungsweisung ist zumindest für mich keine erkärung.
den vergleich zur landkarte finde ich allerdings unpassend. landkarten geben einen status quo wider. marktmodelle versuchen vorhersagen zu treffen. also nicht wie es aussieht, sondern wie es aussehen wird.
die fragestellung ist dann so ähnlich wie bei zeitreisen: vernichte ich mich selbst, wenn ich mich aus der gegenwart entferne und in die zukunft versetze, aus deren vergangenheit ich somit nicht entspringen kann? weniger martialisch ginge es natürlich auch…
nunja, dazu wird es kaum kommen, denn schlussendlich, und das zeigt der text mE erstaunlich deutlich durch die darstelung der platitüde auf, berechnen wir auch immer eine form von erwartungshaltung aus einer theoretisch vorhandenen antwort.
mfg
mh
<p>mh, Marktmodelle versuchen...
mh, Marktmodelle versuchen Vorhersagen zu treffen? Begrenzt, würde ich meinen. Zuallererst sollen sie (wie die Landkarte) den Status Quo erklären, mitsamt – idealerweise – der zugrunde liegenden Ursachen (also Kausalität).Und das tun sie – manchmal, begrenzt.
Vorhersagen sind allenfalls der dritte Schritt, nachdem das Modell (das für sich genommen schon einen Wert hat als Erklärungsansatz) mit empirischen Daten an der Realität gemessen wurde, falls das überhaupt möglich ist. Oftmals geht das nicht, weil den stilisierten Variablen keine echten Daten gegenüberstehen – dann bleibt es beim Modell und nichts weiter. So man aber Daten schätzen kann, könnte man die Ergebnisse als Vorhersage für die Zukunft nutzen – unter der Annahme, daß sich die Vergangenheit von der Zukunft nicht unterscheidet. Ich wage aber zu behaupten, daß die Herren Nobelpreisträger den pauschalen Anspruch, mit ihrem Modell die Zukunft vorhersagen zu können oder wollen, weit von sich weisen würden.
Werte Sofia,danke für die...
Werte Sofia,danke für die ausführliche Antwort. Ihrer Einschätzung der VWL
als Grundlagenforschung, schließe ich mich gerne an.
Zu sagen der Nobelpreis ist...
Zu sagen der Nobelpreis ist für die Aussage vergeben worden, dass bei der Arbeitssuche Kosten entstehen, ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass Newton ein Genie war, weil er festgestellt hat, dass Gegenstände nach unten fallen.
Philipp Heller, stimmt. Aber...
Philipp Heller, stimmt. Aber wo sage ich das? Oder meinen Sie jemand anderen?
Das wäre doch mal wirklich...
Das wäre doch mal wirklich eine gute Geschenkidee: Eine Landkarte im Masstab 1:1, natürlich nicht auf Papier, sondern auf GoogleMapsRealSize (GMRS).
Es funktioniert wirklich, nur ohne Verkleinerungsfunktion.
HansMeier555, ich überlege...
HansMeier555, ich überlege gerade, wo ich die Landkarte aufhängen würde, aber das wird schwierig.
Überall liegenKolumbuseier...
Überall liegenKolumbuseier herum! Weiss gar nicht, wie ich trockenen Fusses zum Ausgang finden soll.
@Sophie
Einscannen!...
@Sophie
Einscannen!
HansMeier555, ich habe volles...
HansMeier555, ich habe volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, das mit den trockenen Füßen zu meistern.
Einscannen ist nix für mich, ich bin ein antiquierter Anhänger des Papiers.
Was ist denn das für ein...
Was ist denn das für ein seltsames Relationszeichen “≤≥” in der Formel? Nie gesehen, keine Ahnung, was das sein könnte. Da ging doch bestimmt etwas schief? Kann die Blog-Software kein MathML>? Und was soll
sein? Etwa eine verunglückte partielle Ableitung?
Lieber Pérégrinateur, das...
Lieber Pérégrinateur, das hat alles seine Richtigkeit, nur konnte ich die Zeichen nicht übereinander setzen. Vorausgesetzt, daß a_u*U ≤ a_v*V, also daß Arbeiter weniger in die Suche investieren als Firmen, gilt ∂W/∂L ≤ W(U), Arbeiter erhalten also mehr als den Lohn ihrer marginalen Produktivität. Und umgekehrt. Siehe im oben verlinkten Paper S. 224.
Mit HTML können Sie sich hier die Zähne ausbeißen, das System sperrt sich da leider.
@Sophia
Das Zitat mit der 1:1...
@Sophia
Das Zitat mit der 1:1 Landkarte stammt von Joanne Robinson. Da es ihnen zu gefallen scheint, wollte ich das nochmal loswerden. Schönen Gruß!
@mh
“den vergleich zur landkarte finde ich allerdings unpassend. landkarten geben einen status quo wider. marktmodelle versuchen vorhersagen zu treffen. also nicht wie es aussieht, sondern wie es aussehen wird.”
Der Vergleich ist gut. Basta. Und zu Ihrer Kenntnis: in den klassischen mikroökonomischen Modellen kam die Zukunft gar nicht vor. Prognose? Gab es nicht. Es gab nicht einmal Wirtschaftswachstum in dem Sinn, den wir heute damit verbinden. Zukünftige Allokationen auf Märkten waren bloße Ergebnisse stabiler Gleichgewichtssituationen und Änderungen in Geldmenge, Nachfrage oder Angebot wurden nicht als erklärungsbedürftige Phänomene angesehen – jedenfalls nicht aus der heute dominierenden Makro-Perspektive. Die gab es damals nicht.
Später, als Makroökonomie in Form neoklassische Synthese erfolgreich wurde und das Solow-Modell anerkannt war, gab es erstmal eine Beschäftigung mit der Frage, was überhaupt prognostizierbar ist und warum. Wie man aus der einen Woche am Beginn des Studiums der VWL, in welcher man wissenschaftstheoretische Grundlagen erlernt, vielleicht behalten hat, ist Prognose nur eine Funktion von Theorien. Und es gibt kein halbwegs akzeptiertes ökonomisches Modell, dass nichts vorhersagen könnte.
VWL ist natürlich zum Teil Grundlagenforschung und auf diesem Spielfeld längst nicht mehr allein. Was wir heute an Grundlagenforschung erleben, wird gemeinsam mit Psychologen, Neurowissenschaftlern, auch Soziologen und natürlich den unvermeidlichen Mathematikern durchgeführt.
Zum Thema: warum motivierte, flexible, qualifizierte und aktive Arbeitssuchende keine Stellen finden, erklärt kein ökonomisches Modell. Variablen wir Herkunft, Attraktivität, schlechte Tage von Personalern oder einfache Missverständnisse existieren nicht. Außerdem bewirkt die enorm beschränkte Mobilität der Ressource Arbeit permanent nicht-optimale Marktergebnisse.
Die Modellgeneration, welche direkt aus den Arbeiten der Nobelpreisträger folgte, wäre geeinget Such-(besser: Informations- und Transaktionskosten)-kosten durch die Einführung von Agenturen zu minimieren. Diese Agenturen verfügen über Wissen über Segmente des sog. Arbeitsmarktes und helfen, Menschen in die “richtige” Position zu bringen. Beim klassischen Headhunting funktioniert das. Aber was den breiten Markt angeht, haben uns Zeitarbeitsunternehmen bisher keinen Segen beschert.
Und was die Vergabe der Preise angeht: Prescott/Kydland haben den NPreis für ihre Arbeiten über Real Business Cycles 2004 erhalten. In dieser Modellkategorie können Menschen ihre Lebens(!)arbeitszeit frei steuern. Wenn mir die Höhe der Steuern oder eine deflationäre Phase nicht passen, dann gehe ich eben 20 Jahre nicht arbeiten. Diese Modelle haben Rezessionen als tolle Sache hingestellt, sofern sie nicht zu Depressionen ausarten. A. Nobel wusste schon, warum er keinen Nobelpreis für WiWis stiftete. Wie übrigens auchfür Mathematiker – für die gibt es auch keinen und da wundert man sich vielleicht weniger, das VWL und Mathe heute eine teils unheilige ehe führen.
<p> " Beim klassischen...
” Beim klassischen Headhunting funktioniert das.” Ja, die kennen sich in
ihrem Marktsegment auch so gut aus, daß sie wissen welche andere Firma den
beschäftigt, den der eigene Auftraggeber sucht. D.h. sie werben auch ab. Bis die
Bewerbung jeweils steht, kann man dann auch seine 3-jährige Tochter mit den Unterlagen losschicken (Hörensagen).
.
M.W. dürfen die Arbeitsagenturen und wohl auch Zeitarbeitsunternehmen
keine Abwerbung betreiben, diese Kenntnisse des Segments nützt ihnen also
nichts.
Darüberhinaus wäre interessant wie erfolgreich Web-Vermittlung tatsächlich
in einem Massenmarkt ist.
@D Diel, also im Engelschen...
@D Diel, also im Engelschen Gesetz, das eine mikro- wie eine makrooek. Lesart zulaesst, kam die Zukunft sehr wohl vor: Der Einkommensanteil, den ein Privathaushalt für die Ernaehrung ausgibt, sinkt mit steigendem Einkommen – um nur ein Gegenbeispiel zu nennen.
Das Landkartenbeispiel von Robinson ist im Grunde banal. Um im Bild zu bleiben, kann man sich das Geschaeft der Oekonomen wie eine Wetterkarte vorstellen: man begnuegt sich mit der Betrachtung weniger Einflussgroessen, der Rest bleibt – ceteris paribus – aussen vor. Der Unterschied liegt allerdings in der Beschaffenheit des Untersuchungsgegenstands resp. der Explananda. Je komplexer diese sind, desto unwahrscheinlicher eine theoretische Erschliessung. Wenn Oekonomen also Psychologisches oder Soziologisches in ihre Betrachtung einbeziehen, moegen sie der Wirklichkeit damit ein Stueck weit entgegenkommen, allerdings leidet darunter jede theoretische Ambition.
Wie sagte man frueher: Wenn der Hahn kraeht auf dem Mist, aendert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Fuer die Meteorologie stimmt das m.E. nicht mehr, fuer die Wirtschaftswissenschaften aber schon. Und das sollte uns auch einen Nobelpreis wert sein.
MfG
G.S.
D_Diel, vielen Dank, auch für...
D_Diel, vielen Dank, auch für die Schützenhilfe! Prognosen sind ohnehin ein zweifelhaftes Geschäft, vor allem wenn sie auf vergangenen Daten beruhen. Woher soll man auch wissen, ob die Daten der Vergangenheit auch für die Zukunft gelten werden?
.
G. Schoenbauer, das Beispiel mag banal sein, aber trotzdem charmant – erklärt es doch, warum ein vollständiges Modell der Realität nicht nur unmöglich, sondern auch schwachsinnig wäre. Davon abgesehen finde ich aber Theorien zu “bounded rationality” sehr spannend, auch wenn es die Dinge sehr kompliziert.
Als jemand, der sich aktiv mit...
Als jemand, der sich aktiv mit Suchmodellen beschaeftigt, moechte ich darauf hinweisen, dass Ihr Artikel bzgl. des wissenschaflichen Beitrags der 3 Herren zu kurz greift. Modelle mit Frictions zwingen den Forscher, sehr genau ueber Preisbildung und Preisanpassung nachzudenken. Das ist im Walrasianischen Modell nicht der Fall. Das Diamond-Paradox z.B. besagt, dass selbst mit Frictions das “Law of one Price” gilt. Burdett (Mortensens’ ehemaliger Student) hat dann Bedingungen hergeleitet, unter denen das “Law of one Price” in Suchmaerkten zusammenbricht, und unter denen fuer das gleiche Gut unterschiedliche Preise gesetzt werden koennen. Dies fuehrte zum Burdett-Mortensen Modell, so ziemlich das einzige Gleichgewichtsmodell, in dem es endogene Ungleichheiten zwischen Arbeitskraeften mit den selben Faehigkeiten gibt.
Ich moechte auch darauf hinweisen, dass es mittlerweile eine sehr reichhaltige Literatur gibt, die versucht, die Parameter dieser Modelle zu schaetzen (z.B. Postel-Vinay&Robin, Econometrics 2002; oder Cahuc, Postel-Vinay und Robin, Econometrica 2006). Damit kann quantifiziert werden, wie wichtig “Glueck”, und wie wichtig individuelle Faehigkeiten im Lohnbildungsprozess sind. Forscher verwenden dafuer sogenannte matched employer-employee-Daten, die in Deutschland vom IAB erhoben werden.
Sophia Amalie Antoinette...
Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia,
bei allem, was Sie tun, abstrahieren Sie, vereinfachen Sie, reduzieren Sie Komplexitaet, beim Kuchenbacken, bei einem Rendezvous, ja selbst bei der Fahrt im Auto, und das nicht nur auf kurvenreicher Strecke. Ein Wissenschaftler duerfte sich dessen bewusster sein als eine Hausfrau, ein Liebhaber oder ein Fahrzeugfuehrer. Einfach, aber nicht zu einfach, sollen die “Konstruktionen” sein, soll Einstein gesagt haben, der es nun wirklich wissen musste. Simon und Co., keine Frage, das ist eine spannende Sache.
Noch ein Wort zu Ihrer Frage : “Woher soll man auch wissen, ob die Daten der Vergangenheit auch für die Zukunft gelten werden?”
Man weiss es aus der Bewaehrtheit der theoretischen Konstruktion. Es gibt einfach schlagkraeftige unabhaengige Variable, wenn Sie etwa
– von Frustration auf Aggression,
– von Groessenzuwachs auf Integratiosnprobleme,
– von Unsicherheit auf ein Beduerfnis nach regelgebundenem Handeln,
– von Statusinkonsistenz auf Kompensation
schliessen, um nur einige Beispiele zu nennen.
MfG
G. Schoenbauer
Ich habe ja sehr das Gefühl,...
Ich habe ja sehr das Gefühl, dass das was unsere Entscheidungsträger so darstellen, dass die von VWL Mal grade so die Kernsätze von Smith, Ricardo, und wenn dann links das gleiche noch mal vom Marx mitbekommen haben, und dann Feierabend. Und Keynes war so, der andere später Chicago. Also über Klassik, Neo-Klassik kaum hinaus.
Zweidimensional denken, ein xy-Diagramm, zwei Graphen treffen sich, und dann ist dann der Gleichgewichtspreis und Idealzustand.
Ist ja so schön einfach.
In der Volkswirtschaftslehre geht es ja nicht darum, in den Modellen alles hinaus zu abstrahieren, bis sich dann da auf zwei Größen reduziert alles trifft, sondern wichtig ist, ab da dann alles wieder zurück hinein zu tun. Die Welt ist nicht einfach.
Nur hören die meisten halt zu früh damit auf, mit dem Denken.
Und das kriegt man aus den Köpfen nicht raus ,dass die Kreditanufnahme nicht alleine vom Zinssatz abhängt, die Arbeitslosigkeit nicht vom Reallohn,….
Im Kopf immer noch frühes 19. Jahrhundert, die die meinen, sich über Wirtschaft auszukennen.
Anonymus, daß es auch...
Anonymus, daß es auch emprirische Literatur gibt, ist mir bewußt – allerdings wurde der Nobelpreis für das Modell vergeben. Wollte ich da noch mehr ins Detail gehen, ich würde hier ganze Romane schreiben und hätte keine Leser mehr. Aber in den Kommentaren ist reichlich Platz für Genauigkeit und Meinungen aus berufenerer Quelle (als meiner) sind herzlich willkommen.
Werter schusch, Ihr Kommentar...
Werter schusch, Ihr Kommentar und besonders der letzte Abs.; so erlebt
man als Bürger die wissenschaftl. Erkenntniswelt, und weitere 200 Jahre zu
warten bis aktuellere Theorien in öffentliche politische Debatten Eingang
finden, ist schon traurig.
G. Schoenbauer, ich weiß...
G. Schoenbauer, ich weiß nicht, ob man automatisch davon ausgehen kann, daß in der Zukunft die Grundbedingungen dieselben sind, wie in der Vergangenheit. Wenn sich Umweltbedingungen entscheidend verändern, gelten die alten Regeln möglicherweise nicht mehr, auch das sollte man immer bedenken, wenn man von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen will.
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Schusch, das halte ich auch für möglich. Andererseits ist die Materie inzwischen so komplex geworden – welche Politiker käme da auf die Idee, ein Jahr VWL-Studium zu investieren, nur um seinen Job besser zu machen?
@Sophia Amalie Antoinette...
@Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia,
das ist exakt der Punkt, allerdings weiss ich haargenau, was meine Randbedingungen sind, u. da mir jeder Missionsgeist fremd ist, wuerde ich es als privaten Erkenntnisgewinn verbuchen, wenn eine bewaehrte Hypothese (der Begriff sagt ja alles) oder ein tausendfach bestaetigtes Theoriestueck nicht mehr traegt.
Bei komplexeren Fragen bleibt einem m.E. nur eine ebenso komplex angelegte Konstitutionsanalyse: dass etwa die verflossene Sowjetunion schwerwiegende Wirtschafts-, Legitimations- und Nationalitaetenprobleme war bekannt, dass es aber dann so schnell den Bach runter ging, hat dann doch jeden ueberrascht, auch diejenigen, die sich professionell damit beschaeftigten. Solche Geschichten sind in meinen Augen nicht voraussagbar, weil sich die Vielfalt und der Wechsel der Randbedingungen nicht ueberschauen, geschweige denn systematisch fassen laesst, man zudem bei ihrer Gewichtung vor unloesbaren Problemen steht.
MfG
G.S.
Schöner Beitrag das - für...
Schöner Beitrag das – für eine kritischere Perspektive kann ich https://bilbo.economicoutlook.net/blog/?p=11893 sehr empfehlen.
lukeman - vielen Dank. Kann es...
lukeman – vielen Dank. Kann es mir gerade nicht in Ruhe durchlesen (und das hat der Beitrag verdient!), aber eines meine ich doch: ob man die Modelle kauft, ist eine inidividuelle Entscheidung. Muß keiner glauben und wer Politikern erzählt, sie hätten mit einem Modell die Wahrheit gepachtet, belügt sich selbst. Ich bin aber gar nicht sicher, daß Wissenschaftler tatsächlich diesen Anspruch vertreten… der wird ihnen oftmals eher zugeschoben.
Daß Preise an Mainstream-Theorien vergeben werden, ist doch nun wirklich keine Überraschung, oder?
Also, am Kapitalmarkt ist man...
Also, am Kapitalmarkt ist man immer auf geringe Transaktionskosten aus, weil dann das Kapital mühelos seiner profitabelsten Verwendung zugeführt werden kann. Am Arbeitsmarkt ist das scheinbar anders: hier freut man sich, wenn die Leute auf ihren Stellen hocken bleiben, die sie längst innerlich gekündigt haben, und senkt deshalb Arbeitslosengeld und schickt sie nach Harz IV. Dabei ist das doch das Humankapital.
Werter r., die Realität ist...
Werter r., die Realität ist manchmal traurig. Da können Modelle (in denen solche häßlichen Annahmen nicht vorkommen, zwecks Vereinfachung) geradezu erhebend sein.
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G. Schoenbauer, als alltagstauglicher Mensch muß man vermutlich so pragmatisch sein, gut fundierte Hypothesen vorübergehend als Entscheidungsgrundlage zu verwenden, wohlwissend, daß Verifikation nach Popper nicht möglich ist.
Ist man natürlich Philosoph oder Skeptiker von Beruf, hat man es nicht so einfach. Was wiederum bestäigt: dumme Menschen (wie ich, siehe oben) leben einfacher.
@Sophia Amalie Antoinette...
@Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia
Sicher ist es ok, wenn Preise an den Mainstream vergeben werden, deshalb sprach ich ja von einer “kritischen Perspektive” – eben eine wertvolle Sichtweise, die aber sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
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Jedenfalls ist die Mainstream-Ökonomie m.E. ein Teil des Puzzles, mit dem gewisse wirtschaftliche und politische Interessen vorangetrieben und legitimiert werden (natürlich wird das den Ökonomen oft auch nur zugeschoben), und hier spielt der Nobelpreis als “wissenschaftliche Adelung” eine herausragende Rolle. Deshalb finde ich es wichtig, auch den kritischen Stimmen Gehör zu schenken.
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Und um auf Ihren Beitrag zurückzukommen: Ich habe schon ein Problem damit, wenn das Fach teilweise nur noch als mathematisch-theoretischer Sport daherkommt, am Ende als für die Politik relevanter “Beef” ein paar Plattitüden herauskommen, die dann von Wirtschaft und Politik noch dümmlich zugespitzt werden und das Ganze dann Eingang in Zeitung und Parteiprogramme als “alternativlose Politik für die Zukunft” findet.
lukeman, das Problem teilen...
lukeman, das Problem teilen wir. Ich habe neulich in einigen großen Journals nach einem nicht-mathematischen Aufsatz gesucht – hoffnungslos. Gibt es nicht. Entweder Empirie oder Modell, keine Analysen, keine Fallstudien, keine Vergleiche. Nur Mathe. Ich glaube auch, daß das – wie D_Diel so schön formuliert hat – eine etwas unheilige Allianz ist, zumindest aber eine Verkürzung der Möglichkeiten.
Und Kritik ist immer gut, gerade am Mainstream. Im von Ihnen zitierten Fall ja durchaus fundiert und nachdenklich – lediglich den Anwurf, der Nobelpreis sei eine Mainstream-Veranstaltung finde ich etwas dämlich – weil die Tatsache so selbstverständlich ist. Das ist so als schimpfte man darüber, daß Bananen immer krumm sind.
@ Sophia Amalie Antoinette...
@ Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia,
diesem Kreis dummer, einfach lebender Menschen wuerde ich mich schon auch zurechnen.
G.S.
@SAAI Wir sind ja einer...
@SAAI Wir sind ja einer Meinung :)
Ich stimme auch nicht in allem mit dem von mir verlinkten Artikel überein, aber eines möchte ich noch loswerden: Ob das Problem nun beim Nobelpreis-Komitee liegt oder bei der Mainstrem-Ökonomie selbst – es bleibt ein Problem. Wahrscheinlich ist es eine Kombination von beidem: 1) In der Ökonomie gibt es einfach nur noch einen bestimmten Schlag von Forschern, sei es “einfach so” oder durch bewusste Ausgrenzung, Berufungspolitik etc. 2) Gleichzeitig wurde und wird dies noch befördert, da der Nobelpreis bewusst nur noch an Vertreter der dominanten Schule(n) vergeben wird. Warum nicht als einen von drei Preisträgern mal einen kontroversen/”alternativen” Vertreter des Fachs würdigen? Es haben ja auch schon ganz andere Leute den Preis bekommen, etwa Myrdal.
@ Sophia Amalie Antoinette...
@ Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia,
verstehe nicht. Weshalb wechseln die Leute denn den Job, wenn nicht aus einer diffusen Unzufriedenheit ?
r., das eine ist die...
r., das eine ist die Realität, die zum Teil Ihrer Beschreibung entspricht. Das andere ist das Modell, wo es weniger detailliert zugeht. Die beiden Welten haben aber viel weniger miteinander zu tun, als man meinen sollte.
Daher weiß ich nicht, worauf Sie hinauswollen?
Ich stolpere halt über die...
Ich stolpere halt über die Annahmen des Modells von Diamond. Da steht doch “These break-ups then represent movements of jobs or workers away from each other for consumption reasons.”-S. 218. Das heisst doch, das Modell beschreibt gerade jene Fälle, in denen, ich habe es “diffuse Unzufriedenheit” genannt, für den Jobwechsel verantwortlich ist. Oder wie verstehst du “consumption reasons” ?
@@: Ausbau einer starken...
@@: Ausbau einer starken Behauptung: Die Theologie ist eine Wissenschaft, weil die Mutter aller Sciences, auch wenn die kath. Kirche sich in Enzykliken entspr. Mühe gab zugunsten der Wirtschaftswissenschaften.
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Dagegen unter anderem die o. a. sog. Wissenschaften, sie sind eher zuarbeitende Handlungsanleitungen für ausgelöste Geschehnisse, deren ev. zugrundeliegenden Theorien längstens innerhalb eines halben Jahrhundert obsolet sind. Praktiker halten sich nicht daran, da mit Anderem beschäftigt.
Da ich blutiger Laie bin, dürfte ich mich zu dem Thema eigentlich überhaupt nicht äussern, da völlig inkompetent.
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Anonymus@ Vulgär ausgedrückt, bei der Ausbildung des gerechten Preises oder Lohnes wird immer eine Seite, ob gewollt oder nicht stehe mal ausser Frage, schlichtweg bedupt. Der gut kalkulierte Ansatz lässt auf jeden Fall das Geschäft blühen nebst der Qualität des Produktes. Das wußte schon Karle Marx.
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Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia@: Die mit Mathematik verbrämten Theorien sind keine, das sind, richtig “kommuniziert”, zukunftsversprechende Antäuschungen. Allerdings, die Zinseszinsformeln funktionieren, sogar die mit der e-Zahl behafteten.
Das einfache Leben ist das Wahre ;-) Im Nachbarblog stand der sinngemäß wiedergegebene Satz…Komplexität einfach durchtunneln. Schön, das Sie aber auch unberufene Kommentare zu der o. a. Thematik zulassen.
Lieber r., einen Absatz...
Lieber r., einen Absatz drüber steht, daß alle Jobs gleich sind und es keine endogenen Gründe für break-up gibt – daraus schließe ich, daß die break-ups eben nicht aus Langeweile geschehen, sondern zum Beispiel weil die Firma pleite geht, bzw. daß break-ups ganz grundsätzlich Bestandteil der Realität sind.
Unabhängig davon jedoch ist die Realität für solche Annahmen nur begrenzt relevant: jedes Modell, wirklich JEDES kann man mit dem Vorwurf des mangelnden Realitätsbezugs auseinandernehmen. Ziel eines Modells ist jedoch nicht, die Realität 1:1 abzubilden, sondern einzelne Mechanismen klarer herauszuarbeiten und Aufschlüsse über grundlegende Zusammenhänge zu erlangen. Dafür ist in diesem Fall die Frage unerheblich, woher Arbeitslosigkeit kommt. Ich nehme an, dafür gibt es andere Modelle.
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plindos, hier wird alles angenommen, was in halbwegs brauchbarer und verständlicher Form präsentiert wird. Wieso sollen Theorien keine Theorien sein? Bezogen auf VWL? Finde ich durchaus – sie werden zum Teil nur mit viel mehr Ambitionen und Erklärungswut überfrachtet, als sie tragen können.
@G. Schoenbauer
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Das...
@G. Schoenbauer
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Das Engelsche Gesetz sagt etwas aus über den Zusammenhang zwischen Budget und Ausgaben für eine bestimmte Güterart – Lebensmittel. Es impliziert Zukunft, mehr nicht. Mikroökonomie lässt viele Aussagen dieses Typs zu, ohne sich mit konreten Fragestellungen der zukünftigen Entwicklung zu beschäftigen. Entwicklung ist das Stichwort: es gibt keine. Wie auch immer. Das ist alles lange her und vorbei.
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“Der Unterschied liegt allerdings in der Beschaffenheit des Untersuchungsgegenstands resp. der Explananda. Je komplexer diese sind, desto unwahrscheinlicher eine theoretische Erschliessung.”
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Diesen Standpunkt teile ich nicht. Ich halte ihn sogar für eine Kapitulation vor dem vermeintlich Unbegreiflichen. Wenn die Meteorologie soweit gekommen ist, warum sollte die VWL das nicht schaffen? Im Bereich der Rationalitätsforschung kamen unendlich wertvolle Impulse aus der Psychologie und für Ökonomen die, wenn auch selten direkt formulierte, Erkenntnis, dass Ökonomie nicht Physik ist. Dass soziale Systeme keine Naturkonstanten kennen. Dass wir nicht nach der Vereinheitlichung aller Theoriebestandteile zu einer “Weltformel” suchen sollten. Das meiste was Menschen tun, ist nicht elegant – warum sollte ausgerechnet ein Modell elegant sein, das menschliches ökonomisches Verhalten im Kleinen und Großen beschreibt? Ich selbst finde Neo Keynesianische Arbeiten mathematisch furchtbar hässlich und das Walras-Modell wunderschön. Aber, verrückt wie die Welt ist: das schöne Modell ist Nonsens, dass hässliche viel weniger Nonsens. Wie alle anderen Wissenschaften steht Ökonomie unter Produktivitätsdruck – das Produkt kann aber nur als Mathematik abgeliefert werden, weil das der Werkstoff ist, aus dem später auch die Politik gemacht wird. Leider kommt dabei viel Mist heraus.
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Was Joanne Robinson betrifft, ist sie nach ihrem Tod offensichtlich so streitbar wie eh und je. Sie sagt doch genau das, was Sie auch sagen: man abstrahiert, um die wichtigsten Variablen sinnvoll zu operationalisieren. Das mag heute banal klingen. Aber damals war das ein Diskussionsgegenstand.
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Zum Diamond-u.a.-Modell sollte man vielleicht sagen (@r), dass es ökonomische Tatbestände betrachtet. Diffuse Unzufriedenheit am Arbeitsplatz gehört nicht dazu. Wenn jemand lange in einem Job arbeitet, den er nicht mag, handelt es sich dabei vielleicht trotzdem um den Job, der nach ökonomischen Gesichtspunkten “der richtige” ist. Aber es könnte rational sein, sich einen anderen zu suchen, wenn bspw. die Performance im Job leidet (sofern Ehepartner und Kinder auch umziehen wollen) – das wird auch erforscht. Das “Problem” der Ökonomie ist, dass alle Forschung am lebenden, offenen Körper betrieben wird. Wir haben keine Leichen, keine ethische Rechtfertigung, makroökonomische Experiment durchzuführen – oftmals nur Empirie auf Basis unzureichender Daten. Wir müssen uns ständig prügeln lassen, weil wir irgendwas vernachlässigt hätten, wofür andere Wissenschaften da sind. Aber dafür läuft es doch ganz gut.
@D_Diel, thanks fuer die...
@D_Diel, thanks fuer die Hinweise, wobei ich die zum Engelschen Gesetz nicht verstehe; mag ja sein, dass dieses Gesetz 100 oder 150 Jahre alt ist (“Das ist alles lange her und vorbei”), die Frage aber ist doch, ob der behauptete Zusammenhang zutrifft, aktuell ist er angesichts der Diskussion um Lebensminimum, Hartz IV usw. allemal. Auch Ihre Anmerkungen zu “Naturkonstanten” oder zur “Weltformel” sind ja nicht gerade ofenfrisch – und trotzdem zutreffend.
Der Abstraktionszwang wurde nicht von Robinson erfunden. Die Marxsche Rede von “Charaktermasken” oder Max Webers Idealtypen meinen doch nichts anderes.
Der Standpunkt, den sie als kapitulativ beschreiben, ist der Einsicht geschuldet, dass sich nur spezifische Gegenstaende theoretisch erschliessen lassen; nennen Sie mir doch ein Gegenbeispiel!
Dass die Oekonomie der Einbeziehung von Erkenntnissen der Psychologie “unendlich wertvolle Impulse” verdankt, wie Sie schreiben, habe ich ja nicht bestritten, bestritten habe ich allerdings, dass dadurch theoretisches “Enforcement” gefoerdert wurde. Wo denn? Vielleicht im Bereich der Spieltheorie? Um es zu wiederholen: Je “realistischer” Sie Ihren Gegenstand fassen, desto unwahrscheinlicher theoretischer Erfolg. M.E. ist das auch der Grund, weshalb Theoretiker, die die “Gesellschaft” im Auge haben, diese entweder auf einen Ausschnitt verkuerzen (wie bereits bei Hegel auf den “Staat” oder bei Marx auf die “Wirtschaft”) oder – wie bei Habermas oder Luhmann – jegliche Erklaerungsanstrengung fahren lassen – folgerichtig, weil es anders gar nicht moeglich ist, und mit der Folge diagnostischer Irrelavanz.
MfG
G.S.
Sophia Amalie Antoinette...
Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia:
“schusch, das halte ich auch für möglich. Andererseits ist die Materie inzwischen so komplex geworden – welche Politiker käme da auf die Idee, ein Jahr VWL-Studium zu investieren, nur um seinen Job besser zu machen?”
Und so ein Bologna-BWLer von der EBS kriegt doch auch nicht mehr mit als zwei Semester mit Mikro/Makro und Globalisierung ist gut, weil “Tuche und Weine, gelle”?
Aber Entscheider halten sich nicht mit so Fuppes auf. Haben Sie noch nie. Entscheider entscheiden. Echte Kerle halt. Und wenn sie dabei lang genug richtigen Instinkt und eine Glücksträhne hatten, langs vielleicht neben der Malloquiner Finca noch für einen Wikipedia-Eintrag.
Sollen doch die anderen dafür einen Nobelpreis gewinnen, warum man Millionär geworden ist und alle anderen nicht.
<p>schusch, ich habe gestern...
schusch, ich habe gestern über “bounded rationality” gelesen – mit oder ohne Fachwissen werden Entscheidungen häufig ohnehin aus Gefühl getroffen. Wir sollten einfach http://www.faz.net/…/a und Krankenschwestern an die Spitzen der Gesellschaft befördern, das Ergebnis wäre möglicherweise dasselbe.
z.B. das Black-Scholes-Modell...
z.B. das Black-Scholes-Modell (erfunden 1973, Nobelpreis 1997). Die Annahmen des Modells (z.B. kontinuierlicher Handel) waren anfangs auch nicht erfüllt. Dennoch wurde das Modell genutzt, und das ging auch, weil die “fehlenden” Annahmen z.B. durch Massnahmen der Politik peu a peu wahr gemacht wurden. Heute ist das Modell Grundlage für eine unüberschaubare Anzahl von Arbeitsplätzen im Bankhandel. Die Formeln wurden also zu Berufen, dadurch dass nicht zutreffende Annahmen wahr gemacht wurden. Soviel zur Unschuld ökonomischer Modelle. Und genau deshalb interessiert mich auch, was es inhaltlich bedeutet “consumption reasons” seien der Grund für die Trennung von Job und Arbeiter.
r., ich glaube nicht, daß der...
r., ich glaube nicht, daß der Banksektor seinen Boom erlebte, weil das Black-Scholes Modell kontinuierlichen Handel voraussetzt.
Da die wenig verbundenen Kapitalmärkte vor dreißig Jahren eben nicht effizient waren (entsprechend der allgemeinen Vorstellungen von optimalen Märkten), und allerlei Gewinnmöglichkeiten eröffneten (die es heute so kaum noch gibt, z.B. Kursarbitrage) war das ein lukratives Feld für die Betätigung von Banken. Auch das hat meiner Meinung nach mehr mit Realwirtschaft als mit Modellen zu tun.
Sophi, und die vielen...
Sophi, und die vielen Computer, die benutzt werden, um laufend Options-Preise zu errechnen. Können Sie sich dazu durchringen, wenigstens einen expansiven Einfluss der Optionsformel auf die Computerindustrie zuzugeben, oder liegt das jetzt an Minesweeper ?
Ganz ehrlich? Nein. Glaub ich...
Ganz ehrlich? Nein. Glaub ich nicht. Natürlich werden Computer benutzt, um zu rechnen, was irgend machbar ist (und die Rechnerkapazität hat die Möglichkeiten erheblich erweitert), aber ich glaube nicht, daß man sagen kann: die Erfindung solcher Formeln führt zur Wachstum in der PC-Industrie. Eher umgekehrt: die Existenz leistungsstarker Computer führt dazu, daß die Wissenschaft sich Probleme und Modelle vornimmt, die früher mangels Rechenkapazität nicht zu lösen gewesen wären.
Davon abgesehen: Banken leisten sich Computer auch wegen der Abrechnung, Buchführung, Mailverkehr etc. – die Rechenleistung für den Derivatehandel dürfte da weniger ins Gewicht fallen. Mein Gefühl, beweisen kann ich das nicht.
Jetzt bin ich total verwirrt....
Jetzt bin ich total verwirrt. Ökonomisches Handeln erzeugt reale Werkzeuge, denen
sich Forscher bedienen um das ökonomische Handeln zu erklären.
Mei wia´s hoit is, ne wahr,...
Mei wia´s hoit is, ne wahr, fahrn ma hoit mit da Geisterbahn, schpäda mitm Nobelbreidräger, mei wias hoit a so is…
https://www.youtube.com/watch?v=vZiltDCU8xo&feature=related
<p>minna, ich teile diese...
minna, ich teile diese Überzeugung nur begrenzt. Ich würde mir nicht zutrauen, die gegenseitige Verstärkung von technischen Möglichkeiten, technischen Anforderungen und weiteren Möglichkeiten kausal zuzuschreiben – das geht in beide Richtungen, denke ich. Ökonomisches Handeln erzeugt Werkzeuge, weil die passenden Programme nach Bedarf geschrieben werden. Mit mehr Rechnerkapazität werden andererseits Modelle rechenbar, die früher nicht lösbar gewesen wären.
Wobei die Nobelpreismodelle alle ohne Computer gelöst werden können – die empirischen Tests hingegen nicht mehr.
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Fokusierer, der spricht Bayerisch. Ich bin aber nicht Don Alphonso – also verstehe ich das nicht.
"Jetzt bin ich total verwirrt....
“Jetzt bin ich total verwirrt. Ökonomisches Handeln erzeugt reale Werkzeuge, derer sich Forscher bedienen um das ökonomische Handeln zu erklären.”
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Tatsächlich wurde die Entwicklung der Computer-Industrie von technischen Wissenschaften und Naturwissenschaften forciert, bis die ganze Sache zum Selbstläufer wurde. Das war aber schon vor Jahrzehnten und zu diesem Zeitpunkt war die Ökonomie noch nicht besonders von der Mathematik durchdrungen. Heutezutage werden neue Computer um derer selbst willen entwickelt oder um Konsumnachfrage zu befriedigen. Ausgenommen vielleicht die Großanlagen, von denen einige explizit zur Berechnung komplexer Klimamodelle oder anderer Simulationen errichtet wurden.
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Weil aber enorm viele Forscher Schlange stehen, um die besten Rechenanlagen nutzen zu können, kann man den, wiederum ökonomischen, Zusammenhang herstellen, dass die Nachfrage nach Rechenpower die Entwicklung treibt. Soweit alles im Lot.
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Wissenschaftlich und gesellschaftlich gesehen, trifft es zu, dass ökonomische Modelle zu politischen Programmen führen, deren Ergebnisse wiederum zu Modellen werden können. Ein, sagen wir, iterativer Prozess der gegenseitigen Befruchtung zum Wohle Aller – im besten Falle. Einige Kommentare suggerieren jedoch, dass es im Falle der Ökonomen besonders schlimm sei, dass deren Ergebnisse zu Gesellschaftsprogrammen verarbeitet werden. Bei Soziologen, Medizinern, Psychologen und Ernährungswissenschaftlern scheint man viel nachsichtiger zu sein. Das verletzt mich ;)
"Bei Soziologen, Medizinern,...
“Bei Soziologen, Medizinern, Psychologen und Ernährungswissenschaften scheint man viel nachsichtiger zu sein. Das verletzt mich ;)”
Zu Recht! Diesen Forschungen und ihren Modellen ist jeder viel direkter “ausgeliefert”, als den Theorien der Ökonomie.
Werte Sofia sicher, ich wollte...
Werte Sofia sicher, ich wollte meine “Verwirrung” begründen. Ich will aber nicht
versäumen mich bei Ihnen für dieses Blog zu bedanken. Es hat mir ein paar
Informationsschnipsel geliefert, die mir selbst fehlten, aber entscheidend meinen privaten Erkenntnisstand beflügelt haben.
"Jetzt bin ich total verwirrt....
“Jetzt bin ich total verwirrt. Ökonomisches Handeln erzeugt reale Werkzeuge, dereN sich Forscher bedienen um das ökonomische Handeln zu erklären.”
https://www.institut1.de/502_derer_oder_deren.html
D_Diel, natürlich hängen...
D_Diel, natürlich hängen Theorien und politische Realität zusammen. Ich glaube allerdings, daß es zu fast jeder politischen Wunschrichtung auch theoretische Erkenntnisse gibt und sich Politiker einfach das raussuchen, was am lautesten vorgetragen wird (und da spielen Nobelpreise natürlich eine Rolle) und was ihnen am besten ins Konzept passt.
Danke für die Position bzgl. Rechnern… ich denke auch, daß die Nachfrage der Wissenschaft/Banktheoretiker marginal ist im Vergleich zu den privaten WoW-Spielern und unzähligen Bürolaptops.
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minna, vielen Dank. Man tut was man kann, und solche Kommentare machen mich froh!
r., wer hätte gedacht, daß...
r., wer hätte gedacht, daß man über sowas auch Beiträge schreiben kann?
r., vielen Dank, schon wieder...
r., vielen Dank, schon wieder ein Informationssplitter, der mich weiterbringt.
Meine Verwirrungen scheinen zählebig.
@sophia
Ich stimme zu, dass...
@sophia
Ich stimme zu, dass dem politisch Machbaren immer eine passende theoretische Perspektive beigegeben wird. Das ist aber normal, weil eine Wissenschaft, in der alle einer Meinung sind, keine mehr ist. Das wäre dann eher orthodoxe Religionsausübung. Wenn Sie eine persönliche Entscheidung, vielleicht gegenüber ihrer Tochter, die mehr Sport treiben soll, rechtfertigen, verwenden Sie doch auch die “besten, rationalen Argumente”, auch wenn Sie wissen, dass Ihre Tochter sich verletzen oder ein Mobbing-Opfer im Sportverein werden könnte.
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@minna
Zu Recht! Diesen Forschungen und ihren Modellen ist jeder viel direkter “ausgeliefert”, als den Theorien der Ökonomie.
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Da täuschen Sie sich eventuell. HartzIV und Liberalisierung des Arbeitsmarktes gehen direkt auf ökonomische Arbeiten zurück. Aber die Umsetzung ist vielleicht etwas misslungen. Ich bin selbst nicht zufrieden damit, aber Ökonomie ist deshalb so allgegenwärtig, weil unsere Heimaten, die Staaten, fast zu bloßen Fiskalverwaltungen mit angeschlossenen Hoheitsgebieten verkommen sind.
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@r
Ein Grenzfall, bei dem deren/derer möglich sind? DereR klingt jedenfalls besser.