Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Mein Körper gehört mir

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Braucht es das Internet und mobile Apps, um sportlich auf Touren zu kommen? Eine gemäßigte Gegenrede zum Blogbeitrag von Teresa Maria Bücker.

Nach eingehender Gewissenserforschung kam ich im vorigen Sommer um eine Selbsterkenntnis nicht herum: Marco, mach Dir nichts vor, auch Du bist ein M.A.M.I.L.! Dieses vom BBC-Reporter Dominic Casciani geprägte Kürzel steht für „middle aged man in lycra” und bezeichnet Männer um die 40, die sich in enge Radlerkluft zwängen und auf schnittigen Rennrädern die nähere und weitere Umgebung unsicher machen. Nicht, dass ich von einem ultraleichten und 6.000 Euro teuren Carbon-Rennhobel träume, mir die Beine rasiere oder Ambitionen hege, den legendären Mont Ventoux zu bezwingen. Aber ansonsten erkenne ich mich in manchem wieder, was der BBC-Mann beschreibt. Der MAMIL ist sehr empfänglich ist für den Ruf der Berge, regelmäßig zieht es ihn mit Macht in höhere Gefilde. Für Bergzeitfahren auf meinem Niveau genügt freilich die Vollrather Höhe (eine begrünte Abraumhalde vom Tagebau Garzweiler) oder das Bergische östlich von Düsseldorf. Aber auch im niederrheinischen Flachland lässt sich wacker strampeln. Was an herausfordernden Höhenmetern fehlt, macht der Wind wett, der meist aus West weht. Einige Kilometer gegen Windstärke 4-5 anzutreten ist vom Trainingseffekt her fast so gut wie ein Anstieg im Mittelgebirge.

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Aber alles in allem geht es mir nicht um Schinderei, sondern um Spaß an der Freud. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut, und ich habe zudem einige überflüssige Kilos in der Körpermitte eingebüßt, seit ich mich regelmäßig aufs Rad schwinge. Nicht verschweigen will ich auch, dass das Internet für diese Form des Freizeitsports durchaus wertvolle Unterstützung bietet. Da sind die einschlägigen Foren, in denen kundig gefachsimpelt wird, etwa über das Für und Wider von kompakteren Kettenblättern und andere Technikfragen: Was passt an Teilen unterschiedlicher Hersteller zusammen und was nicht, wie ermittle ich die passende Rahmengröße und so weiter. Das bekannte Internetauktionshaus mit den vier bunten Buchstaben hält einen schier unerschöpflicher Fundus an Ausrüstung und Ersatzteilen vor. Wo Google Maps für die Tourenplanung zu ungenau wird, sieht man vielleicht mit Velomap klarer, ob der Weg auch für die schmalen Rennradreifen taugt oder doch eher was für grobstolliges Mountainbike-Profil ist. Man kann sich online Trainingspartner in der Region suchen oder Gruppen für gemeinsame Ausfahrten.

Kurzum: Im Unterschied zu den frühen Neunzigern, als ich schon mal einen Anlauf mit der Rennradlerei gestartet hatte, fühle ich mich heute dank des Internets umfassender informiert und auch nicht mehr so alleine mit meinem Hobby und den dazugehörigen Fragen. Und jetzt kommt das große Aber: Ich bin kein Gadget-Freak. Ich habe zwar für alle Falle das Handy dabei, aber ich fahre ohne Navi und GPS. Am Lenker klemmt ein kleiner Bordcomputer, aber wesentlich mehr als momentane Geschwindigkeit und gefahrene Zeit wird da nicht erfasst. Obwohl, erfasst womöglich schon, aber um da mehr zu erfahren müsste ich mich weiter durch das Bedienmenü fummeln, und das Zwei-Tasten-Interface mit Set und Mute habe ich schon bei Funkweckern immer gehasst. Ja, ich bin sogar so nachlässig und unverantwortlich, dass ich da draußen rumradle ohne permanente Pulsmessung.

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Vor diesem Hintergrund hat mich der Beitrag meiner geschätzten Kollegin Teresa über den Körper mit Datenschnittstelle und Gesundheits-Apps doch gereizt, eine Gegenposition zu vertreten. Wobei ich streng genommen gar nichts dagegen habe, dass Mitmenschen ihre sportliche Leistung datentechnisch erfassen und für weitere Auswertungen verfügbar machen. Soll sich doch jeder seine Leistungskurven und Fitnessgraphen zeichnen lassen wie er lustig ist, meinetwegen auch in Korrelation mit der Mondphase oder dem Hormonzyklus. Von mir aus auch immer rein damit ins Internet, da ist ja noch Platz. Glaubt man den Vordenkern der neuen Nerdreligionen, dann haben wir gewissermaßen die Pflicht, alle Informationen über uns zur Verfügung zu stellen, denn wir wissen ja nicht, wie sich der Fortschritt in den kommenden Jahren entwickelt, und dereinst helfen unsere Daten womöglich, Krebs zu heilen oder was auch immer. Und selbst wer das bezweifelt, kann sich doch an dem guten Gefühl erfreuen, dass seine Datenerhebungen die Trainingseffizienz erhöhen, der Gesundheitsvorsorge dienen oder was auch immer.

Was also ist mein Problem damit? Es ist kein Problem, aber ich sage auch ganz offen: Ich brauche das alles nicht. Meinen Spaß an der Radfahrerei würde es nicht nachhaltig erhöhen, wenn ich mir dazu noch irgendwelche Datensammel-Verpflichtungen in Form von irgendwelchen Apps ans Bein binden würde. Was ich viel nötiger hätte, wäre manchmal ein Teamkollege, der mit ein paar vollen Trinkflaschen und ein paar Powerriegeln von hinten angeradelt kommt und mir wie Jan Ullrichs Mannschaftskamerad Udo Bölts zur rechten Zeit den richtigen Motivationsspruch reindrückt – wie zum Beispiel: „Quäl Dich, Du Sau!”

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Diese essentiellen Zutaten können Smartphones, Ipods und Ipads oder was man sonst an Gadgets da draußen mit sich herumschleppen mag, in absehbarer Zeit nicht liefern. Und ich gehöre, was die Radfahrerei angeht, auch nicht zu der Sorte von Technikfreaks, die sich dank der Informationstechnologie überhaupt erst in der Lage fühlen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Treten muss man auf dem Rad schon selber, auf den Anstieg helfen einem auch keine Follower und mentale Exoskelette hinauf. Sascha Lobo beschreibt in seiner aktuellen Kolumne auf Spiegel Online das Konzept des Technium – die Technik als eine Art Meta-Organismus, die uns Anwender benutzt, um in immer neue Bereiche vorzudringen. Eine Sichtweise, die durchaus einiges für sich hat, auch wenn sie konsequent weitergedacht darauf hinaus liefe, dass die Technik ein neuartiger Parasit ist, der sich uns als Wirtstiere und Überträger ausgeguckt hat. Wir wären inzwischen alle schon zu Cyborgs geworden, zu Mischwesen aus Mensch und Maschine. Und spontan denke ich, ja, mit Klickpedalen zu fahren, das hat schon bisschen was von Mensch-Maschine, wenn auch mehr so im analogen und unvirtuellen Sinne. Überdies beruhige ich mich damit, dass das Technium, das Kybernetikum oder wie auch immer man die pervasiv-parasitäre IT-Metatechnik nennen mag, im Moment zumindest nicht viel zu melden hat auf meinem Rennrad. Die Knopfbatterie von meinem Fahrradcomputer ist nämlich alle.


27 Lesermeinungen

  1. <<“Was wir über unsere...
    <<“Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“>> Oder aus persönlicher Erfahrung. Der kernpunkt dieser Erkenntnistheoretischen Frage ist der nach den Sensoren, dem was wir als die Sinne bezeichnen, am besten dargestellt als das Kabel im Kopf beim Film Matrix den ich einige jahre später gesehen habe. Der stellt ziemlich direkt die Frage nach dem “Was kann ich wissen” die auch bei Kubricks Kinoszene als Zwangsberieselung mit Filmen auftaucht. Gerade wenn man sich schonmal im Modellbau mit könstlichem Altern von Objekten – patinieren – beschäftigt hat eine hochbrisante Frage – vom Händler antiker Kunst über den Geschichtsschulbuchbuchredakteur bis hin zur Frage der Holocaust Leugnung oder aktueller der sache mit den angeblich aus den Inkubatoren gerissenen Säuglingen bei der Irak-Invasion in Kuwait. Wer will schon behaupten da wirklich vor Ort gewesen zu sein? Oder man denke mal an die Ausschnitte von Bill Clintons somalia einsatz. Der wurde verfilmt. Was nun, wenn die Verfilmung Grundlage der nachrichtenberichterstattung gewesen wäre4. Ich erinnere nur mal an die angeblichen Hitler-Tagebücher mit den von den Medien gekauften Gutachtern. Und akut sehen wir genau das Selbe – Interviewvergütungen für Zeuginnen – im Fall Kachelmann. Meistens hilft die Suche nach einem Motiv, einem Vorteil den jemand darasu zieht. Im Fall Kachelmann sehen wir vor allem einen Gewinner. Den Anwalt der mit sowas auch noch sein Geld verdient.
    Wenn wirklich alles ins Netz muss, dann vor allem auch Vergütungen für Medienvertreter, Auflagenzahlen/Werbeieinnahmen, die Gutachterhonorare, kurz die Geld- und Kontenbewegungen der ganzen maschinerie. Seit der Einführung der gemeinsamen steurlichen Veranlagung für berufsuntätige Ehefrauen kann man mit Sex (denn was unterscheidet die ehefrau von der haushälterin oder WG-Mitbewohnerin) Geld verdienen. Und gerade die Religionen dürften nicht ganz unschuldig sein an dem was deutsche Gesetzbücher zu Asbtammung und vaterschaft hergeben. Mal abgesehen davon daß wir für die vermeintlich vaterlosen Kinder auch noch als Kollektiv zur Kasse gebeten werden. Denn Kindeerziehung ist mit Brustkrebs anscheinend nicht denkbar, die Frauen haben sich längst auf die Rolle der Milchkuh zurückgezogen was die Untrennbarkeit von Säugling und Kind angeht. Für die Existenz der feministischen Ammenreligion die Existenzfrage schlechthin wenn es Erstlingsmilch auch im Fläschchen gibt was endlich wirkliche Gleichberechtigung ermöglicht hat. Die ist aber und da kommen wir zu Kachelmann, zu Sensorik, zu massenmedialer Wahrnehmung, gar nicht erwünscht. Denn ohne Feminismus-Skandal wäre Frau Schwarzer arbeitslos. Und da kommen wir wieder zur analogen Wahrnehmung. Vor einiger Zeit prügelten sich zwei Kelre wegen einer Nachbarin von mir. weil die sache ziemlich blutig war kam die Polizei hinzu und ein Beamter analysierte die Situation richtig. Die hat den einen verlassen und der andere hat dann losgeprügelt. Das ist was er als Exekutiver sagen kann. Mich hätte interessiert wen der Richter in diesem falle für schuldig befunden hätte. Die beiden Kerle die wahrscheinlich nicht übereinander informiert waren oder die Nachbarin die meinse einen Schaukampf zu ihrem eigenen Ergötzen verastalten zu müssen. Oder war es ein kommuniatives Defizit. Und jetzt zur noch interessanteren Frage was den Medizinethik-Blog und diesen hier verbindet. Wenn wir nämlcih an die harten Grenzen des Datenschutzes gehen. Angenommen jemand beantragt einen Organspendeausweis und diese Information wird abgespeichert. Der schwer leidende Nierenkranke (nehmen wir wieder ein aktuelles Beispiel: Ehec) erfährt nun von einem passenden Spender.
    Er nimmt sich ein Gewehr fährt zu dieser Adresse und erschießt den potentiellen Spender. Ist das dann juristisch Notwehr?

  2. mhh ob der sascha mal wieder...
    mhh ob der sascha mal wieder zu viel in des unabombers manifesto geschmökert hat ?

  3. @technovollproll: Er bezieht...
    @technovollproll: Er bezieht sich dabei nicht zuletzt auf “What technology wants” von Kevin Kelly. Finde ich vom Denkansatz her gar nicht mal so verkehrt. Man muss ja nicht gleich so weit gehen, uns dewegen für in der Matrix Gefangene zu halten.

  4. Der Teamkollege, der ihnen den...
    Der Teamkollege, der ihnen den we zur nächsten Ausschankstätte für Wasser weist ist ein GPS-Internetfähiges Smartphone. Exoskelette sind was interessantes für Baustellen oder Querschnittsgelähmte. Wenn sie so wollen ist ein Auto oder ein Kran bereits eine Art Exoskelett. Der Wirkungsgrad ist ähnlich dem des Traktors oder Mähdreschers. Genau wie ein Erntehelfer benötigt der Futter, am besten in Form von Biodiesel und steht damit in konkurenz zum Menschen. Und auch das Fahrrad was iIhnen dank hebeklwirkung ermöglicht schneller unterwegs zu sein als zu Fuß erkauft sich ddiesen Vorteil durch Bergbau oder Recycling für die Materialgewinnung und enrgeiaufwand von mir aus wieder per Biodiesel hierfpür und für die Herstellung und die Herstellung zu seiner Herstellung notwendigen Werkzeuge usw.. Es ist aber ab gewissen Distanzen ohne Frage wesentlich komfortabler das Rad zu benutzen. Wie auch niemand mehr frewillig eine schwere Palette mit Waren von hand bewegt wenn er einen Gabelstapler hat der ihm ermöglicht das ohne Rückenschäden zu tun. Das ist Ethik durch Ingenieurskunst. Genau wie das Erfrischungsgetränk nicht mitfügrhren zu müssen sondern es sich dort eisgekühlt gegen einen Duisenberg eintauschen zu können wo man gerade rast macht. das ist Ethik der Logistik und der Börse wenn ich das laienhaft richtig formuliere ein Warentermingeschäft. Und damit der Einzelhändler bei dem ich als nächstes vorbeischaue weiß was er vorrättig haben sollte, dafür braucht er wiederum Daten. Damit genau die Flasche Wasser mehr auf den Lieferwagen geladen wird
    die ich nachher dort abhole. Villeicht haben die ja auch Knopfzellen weil zufällig in der vergangenhiet mal jemand die frquent dort eingekauft/nachgefargt hat und sie somit den Statistikern in die Standardausstattung fürs Sortiment aufgenomen wurde. Das ist Ethik durch EDV.

  5. Der menschliche Fortschritt...
    Der menschliche Fortschritt (progress) bringt schon vieles zuwege. Gibt es Ihn noch den Typ des, früher in der hohen Managementkunst unentbehrlichen, Radfahrers in den hyperverglasten Büroetagen?
    .
    BREASTMILK_FOR_CASH_TERROR@: Ein klassischer Fall von Doppel-Sepuku in situ. Keiner kommt davon.
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    Ein Wissen über das Net hinaus ist schlechterdings undenkbar. Ich blogge, also bin ich.

  6. "das verzerrte Bild ihrer...
    “das verzerrte Bild ihrer Selbst im Nadelöhr der Massenmedien zwangsvergemeinschaften ließen,” Nun, das mediale Bild ist natürlich ein nicht realitätsnahes. Genau wie wenn ein Frau im analogen Leben Kosmetik benutzt oder sich modisch kleidet um sich – darf man sagen “ein wenig besser” – darzustellen. Trotzdem funktioniert diese Gesellschaft nur so. Sie benötigt Regeln die auch durch medienkonsum erlernt werden. Schlagen sie mal im Lexikon unter: Nachahmungstäter/Trittbrettfahrer nach. Ein Effekt der auch dann funktioniert wenn wir ein beworbenes oder paltzieres Produkt scheinbar spontan im Supermarkt kaufen. Sie wären überrascht wie steuerbar wir durch medien sind. Bis hin zu vermeintlichen Feinden mit gewissen Eigenschaften. “Vater, Iraner, Moslem” – sit Ihnen noch nie aufefallen das in allen Filmen die Terroristen immer arabische Männer sind? Aber die amerikanische Kindsentführerein die ist dann die Gute. Nurmal um die Betty Mahmoody Verfilmung als Grundlage dessen zu zeigen was gezielte rassitisch sexistische Propaganda anrichten kann.Haben wir ja zuletzt mitbekommen als ein paar deutsche Trikottauschkarnevalisten in polnischen Fernmeldeuniformen den Anlass für den Satz “Seit 5 Uhr 45 …” gaben. Oder man denke mal an den bösen Wolf als Oma getrat in Hänsel und Gertel. Das filmische meisterstück dahingehend ist it sicherheit “Men in Black” was ja selbst – wenn ich recht entsinne – Prof. Lesch zur Erzählung vom itergalaktischen Zoo – sie sind bereits mitten unter uns – bewegt hat.

  7. anderl sagt:

    Ich kann in allem nur...
    Ich kann in allem nur beipflichten. Aktuell habe ich einen blockierten Halswirbel und muss morgen dennoch ein Rennen fahren, weil es versprochen habe. Die einzig hilfreiche Datenschnittstelle führt direkt von der Halswirbelsäule in die Hände mobilisierenden Orthopädin. Als applications kommen Ibuprofen und Chinaöle zum Einsatz, die der Blockadebedingten Muskulaturverfestigung entspannend zu Leibe rücken. Alles folglich ganz analog, solange man den Schmerz noch nicht kurzerhand in die cloud verlagern kann.

  8. "irekt von der...
    “irekt von der Halswirbelsäule” Dazu brauchts du keine othopädin – die schnittstelle nennt sich Rückenmark. It-technisch das BACKBONE eines Datennetzwerkes in dem zahlreiche biologische sensoren Informationen weiterleiten.
    Übrigens: nach überweigender religiöser Lehrmeinung: Kunstnagazine von Larry Flint anschauen verurschaft Schwund eben dieses Rückenmarks wie man an ihm sebst ja sieht (saß er nicht gegen Ende im Rollstuhl?) Das ist echte erzkonservative propaganda der strenggläubigen Unterstützerfraktion vom feinsten!
    https://trialx.com/curetalk/wp-content/blogs.dir/7/files/2011/03/gcelebrities/Larry_Flynt-3.jpg

  9. @biokraftwerksbetreiber: Ja,...
    @biokraftwerksbetreiber: Ja, sicher kann das Smartphone den Teamkollegen mit der vollen Wasserflasche ein Stück weit substituieren. Dank eines dichten Tankstellennetzes musste ich bislang auch nur sehr wenige Kilometer dürstend fahren (obschon mein Handy wirklich nur zum telefonieren taugt). Ansonsten haben Sie recht: Logistik, just in time, efficient replenishmentn
    .
    @sandmaennchen: Die Medienkritik gehört eigentlich mehr in das Fernsehblog der Kollegen Niggemeier und Schader. Das Internet weist ja gegenüber den traditionellen Medien ein paar soziokybernetische Induktionsschleifen mehr auf, so dass wir mit den bewährten Erklärungsmustern von Reiz und Reaktion nicht mehr alles erklären können. Gut, damit sind die traditionellen medialen Steuerungmechanismen nicht aus der Welt oder völlig unwirksam, aber das ist hier auch nicht so sehr mein Thema. Mir geht es darum, auch in Replik auf Kollegin Teresa Maria Bücker, die allgemeine Tendenz zur Eigenverdatung ein wenig hopp zu nehmen. Für diesen Trend liefern die herkömmlichen Medien nur bedingt Vorbilder.
    .
    @Strammer_Moralist: Da fragen Sie den falschen. Als Selbstausbeuter außerhalb von Konzernstrukturen habe ich nicht so den tiefen Einblick in die heutigen Firmenkulturen. Aber ich vermute mal, dieser Radfahrertypus, der nach unten tritt und nach oben buckelt, ist noch nicht ausgestorben.
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    @anderl: Den Schmerz in die Cloud verlagern, haha, das wärs doch. Für das morgige Rennen unter schwierigen Bedingungen wünsche ich gutes Gelingen, Kette immer schön rechts!

  10. Vroni sagt:

    Ich mag die Rennradler mit...
    Ich mag die Rennradler mit ihren schmalen Reifen deshalb, weil sie nicht DIE Radler sind, die – ebenfalls bunt und in Lycra – mit Stollenreifen und Helm die Wälder lediglich als Turnhalle begreifen.
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    Letztere nerven extrem.
    Erstere Schmalreifen-Buntradler nerven nur dewegen nicht, weil sie vorwiegend glatte Straßen heimsuchen.
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    Eine Heimgesuchte, die letztens probiert hat, einen netten Radwandertag an der Isar entlang druch die Wälder zu machen.
    Nach dem zehnten Dickreifen-Buntradler, der schnaufend hinter uns – als zu respektierender Sportler, wir sind ja nur schnöde Radwanderer, misera plebs – Vorfahrt und unser Ausweichen weg aus den schmalen Wegen begehrte, war die Stimmung auf Null.
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    Ich bin extrem dusslig-friedlich wie ein Schaf, habe kein Problem mit Ausweichen (mit so etwas hatte ich meine erste Führerscheinprüfung vermasselt, ich ließ jemanden vorfahren, gab im sogar Zeichen ich Dussel, obwohl ich Vorfahrt hatte, es nur nicht checkte).
    Da aber war mir der Tag etwas vermiest und ich begann, solche Leute aufrichtig zu hassen.
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    Also fahrts recht schön weiter mit euren dünne Reifen, ihr Süßen. Dann macht es mir nichts, wieviel Apps ihr euch umgeschnallt habt. Bin sehr tolerant zu Spinnern, solange sie meine Wege nicht kreuzen :-)

  11. Vroni, das ist wirklich nett,...
    Vroni, das ist wirklich nett, aber gänzlich über alle Kritik erhaben ist auch das Verkehrsverhalten von uns MAMILs nicht. Mancher Kfzler fühlt sich von auf der Straße radelnden Amateurrennern so provoziert, dass er unnötige akustische Warnsignale geben muss (obwohl der Betreffende ein stinkendes und langsamer vor sich hin pröttelndes Mofa samt Fahrer im Leben nicht anhupen würde). Aber was wirklich gar nicht geht, ist breitarschiges Nebeneinanderherradeln. Wenn Omma und Oppa das auf dem Feldweg praktizieren, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber auf Dackelspaltern im Renndress auf verkehrsreicher Straße – no way.
    .
    Zumindest haben aber Rennradler soweit ich das beobachte, ein gewisses Ethos beim Beachten von Lichtzeichenanlagen (vulgo: Ampeln), das Kurierfahrern, hiphoppenden MTB-Spackos und hosengeklammerten Hollandradfahrern mit Helm völlig abgeht. ;-)

  12. icke sagt:

    also, für mich isses das mit...
    also, für mich isses das mit sich selber alleine sein. Unabhängigkeit und Freiheit. Und sorry, mit 40 ist man über das echte Rennalter hinaus, also das, in dem man Meisterschaften gewönne. Deshalb: nix apps.

  13. Vroni sagt:

    :-)
    MTB-Spackos sagt mir was....

    :-)
    MTB-Spackos sagt mir was. Aber Dackelspalter ist mir neu.
    Wieder was gelernt und herzlich gelacht.
    .
    Gadget-spinnert bin ich schon auch. Aber ich wär zu paranoid, um Körper-Daten eines wie auch immer gearteten Workouts ins Netz zu blasen. Da könnte ich mich gut beherrschen. Vermute da auch weniger die Motivation, für die Forschung was abliefern zu dürfen, denn mehr eine Art − überwiegend männliches − Wettbewerbsverhalten. Ohne jetzt ein Genderfass aufmachen zu wollen. Ich akzeptiere auch solche Motivationen. Oder wie der Ire in Britain sagt: “Could be worse”.
    .
    (Aber die Wildschweine im Wald aufscheuchen, des mog i net.)

  14. nico sagt:

    @Marco, eine kleine Silizium-...
    @Marco, eine kleine Silizium- oder Dünnschichtzelle wirkt Wunder, da brauchts keine Knopfzelle mehr. Und wenig Blätter und Kassetten kan man durch
    viel pasta am Vortag kompensieren, sprich einfach drücken, immer drücken.
    @anderl, Franzbranntwein in Tuchen aufgelegt tut gut, hatte meine Mutter immer parat, kam ich von mancher Schlacht heim.

  15. Dieter Pete sagt:

    Gibt es auch ein app für’s...
    Gibt es auch ein app für’s mastubieren? Ha, nein? Nicht relevant? Dass ich nicht lache …

  16. @nico: Ein Solarpanel wollte...
    @nico: Ein Solarpanel wollte ich mir eigentlich nicht auf den Rücken laden. ;-) Muss ich mich mal kundig machen, ob das lohnt und passt.
    .
    @Dieter Pete: Wenns für Sie relevant ist – finden Sie’s raus und berichten Sie uns. Apples Richtlinien für fremdprogrammierte Apps sollen ja recht prüde sein, aber mehr weiß ich dazu wirklich nicht.

  17. anderl sagt:

    Vroni, die Motivtation ist...
    Vroni, die Motivtation ist letztlich immer die: Irgendwer will ans Geld anderer Leute. Am Beipspiel Rad kann man das sehr schön sehen. Da kann der Hersteller im Verbund mit dem Händler vor Ort den Leuten eine Kurbel fürs Rennrad für schlappe 1000.- EUR einwundern. Die Kurbel im Computer, die misst einfach alles. Die Daten werden hierhin und dorthin übertragen und ausgewertet, der Softwarehersteller verhökert zuvor seine Software. Der Personal Trainer ist top of the pops, weil er die ganzen Gimmicks buchstabieren kann. Fachmagazinschreiberlinge haben wieder ein paar Zeilen, für die sie bezahlt werden und Forenbewohner haben was, um sich wichtig zu fühlen. Und so weiter und so fort. Das ist alles keine Frage eines realen Nutzens, sondern nur der unentwegt stattfindende Bemühung, einen Bedarf zu erfinden und sich selbst und seine Produkte unterzubringen.
    @nico: Besten Dank für den Tipp, aber es wird schlimm dennoch werden. Alle Mittel (auch die personellen) sind im Hause vorhanden, aber nachdem ich mich wochenlang in die Misere gebracht habe, (das auszuführen würde zu lange dauern ==> Stemmarbeiten über Kopf), ist in der Kürze der Zeit nur noch Linderung möglich.

  18. nico sagt:

    @Marco, gibts schon in...
    @Marco, gibts schon in Kleinstformat zur Lenkerbefestigung:
    https://www.solarzellen-shop.de/solarzellen-basteln-und-hobby/index.html
    oder für Rucksack und Gepäckträger, dann können Sie gleich das mobil/iphone und kindle aufladen, wenn Sie ins Zeltlager radeln:
    https://www.solarzellen-shop.de/solar-rucksaecke/solar-energie-photozellen-rucksack.html
    Für Afrika ist gerade dies der burner: https://www.kirchner-solar-group.de/de/produkte-a-leistungen/off-grid-systeme.html
    Ist gerade in der SZ ein Bericht: Energie aus dem Koffer. Damit kann ambulant die Energieversorgung der Mobil-Akkus sichergestellt werden. Das ist doch was.

  19. Vroni sagt:

    Anderl,
    "Das ist alles keine...

    Anderl,
    “Das ist alles keine Frage eines realen Nutzens, sondern nur der unentwegt stattfindende Bemühung, einen Bedarf zu erfinden und sich selbst und seine Produkte unterzubringen.”.
    .
    Kommt mir bekannt vor. (War 12 Jahre in der Werbung, das waren 12 Jahre zu viel).

  20. nico sagt:

    @Vroni, Anderl, mit dem...
    @Vroni, Anderl, mit dem Bedarf, den es zu wecken gilt, stimmt natürlich. Das ist halt Werbung. Bestes Beispiel sind momentan die Batterie unterstützten Räder. Man sieht sie zuhauf. Man denkt zunächst: wer mit dem Rad fährt, sucht doch die Bewegung, warum also Batterie. Nun, es gibt Berge und viel Wind, und zur Unterstützung, gerade für ältere Menschen, ist das nicht ohne Sinn und Nutzen – in diesem Fall. Und besser die Kohle für quasiBewegung als den Erben zu hinterlassen, die es Finanzoptimieren schenken und für Heimkinos ausgeben.
    Und diese Kurbel für n Tausender: Sie glauben ja gar nicht, wieviel Technik hungrige, gar versessenen hobbyprofis es gibt. Triathleten wiegen jedes Körnchen ab, was sie essen (essen ist im Grunde falsch, da sie mehr dosieren und injizieren); bei denen dreht sich alles ums “Essen”, Laufen, Schwimmen und Radfahren. Da ist das Monitoring extrem wichtig. Und die Waage ist steter Begleiter beim Klamotten- und Zubehörkauf; der Pillenkonsum ist auch nicht zu knapp. Lapidar wird das dann Nahrungsergänzung genannt. Wie das Asthmaspray für Profis. Könnte man master-slave-Verfahren nennen.

  21. nico sagt:

    @Vroni, ein Freund von mir war...
    @Vroni, ein Freund von mir war bei Leo Burnett in Frankfurt. Über das Gehalt hat er aber nicht geklagt. Nach 12 Jahren kommen da schon ein paar Häuser zusammen…

  22. @BREASTMILK_FOR_CASH_TERROR:...
    @BREASTMILK_FOR_CASH_TERROR: Um Ihre Frage kurz und bündig zu beantworten: Nein, ist es nicht.

  23. Vroni sagt:

    nico,
    ich war bei einem...

    nico,
    ich war bei einem ähnlich gelagerten Etablissement.
    Kollegen sind mittlerweile dreie bei Leo Burnett. Was soll ich sagen, jeder so wie er es mag. Ich war innerlich nie ein Werber. Wenn ich Kriminalromane schriebe, würde ich sie alle sterben lassen. Es ist dieses “wir sind geil, obwohl es hohl ist”, was mich so ankotzt.

  24. anderl sagt:

    Ich möchte noch nachtragen:...
    Ich möchte noch nachtragen: Eine Stunde Vollgas in sengender Mittagshitze gibt blockierte Halswirbel frei. Ohne, dass man es merkt und ohne dass es eine Computerkurbel irgendwohin meldet.

  25. Marc B. sagt:

    Wasser bekommt man auf...
    Wasser bekommt man auf Ausfahrt mit dem Rennrad immer unter dem nächstgelegenen spitzen Turm. Friedhöfe sind die No 1-Quelle um die Trinkflaschen zu füllen.

  26. Friedhöfe! Das ist ja mal ein...
    Friedhöfe! Das ist ja mal ein praxisnaher Verbrauchertip. Warum bin ich da nicht selber draufgekommen?
    .
    @anderl: Ansonsten hätte ich noch Pferdesalbe empfehlen können, aber dann wäre ich mit meinem Latein auch am Ende gewesen.

  27. nico sagt:

    Friedhöfe, kenn ich, ist nur...
    Friedhöfe, kenn ich, ist nur meist Brunnenwasser, wer also n empfindlichen Magen wie die Profis mit den Lungen hat….
    Vroni, stimmt, irgendwie labern die wie Finanzoptimierer bei powerpoint Vorträgen.

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