Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Elektronische Ermüdungserscheinungen

| 34 Lesermeinungen

Flaut die Begeisterung über Facebook, Twitter & Co. allmählich ab? Während die breite Masse diese Welt erst noch für sich entdeckt, werden die ersten Vorturner der dauervernetzten Existenz schon müde.

Ein Gespenst geht um im Web 2.0: Allen Jubelarien über Social Media und die Digitalisierung der Gesellschaft zum Trotz mehren sich die Anzeichen, dass der ganz große Hype ums Thema allmählich zu Ende geht und sich erste Ermüdungserscheinungen zeigen. Bereits 2010 machte bei den gut vernetzten Vorturnern und Early Adoptern das Schlagwort „Social Müdia” die Runde. Inzwischen lässt sich das Phänomen auch in Zahlen fassen. Die in Netzkreisen nicht ganz unbekannte Beratungsfirma Gartner hat in einer international angelegten Nutzerbefragung festgestellt, dass gut ein Viertel aller befragten jungen Menschen unter 30 Jahren soziale Netzwerke weniger nutzen als zu Anfang, und 31 Prozent gaben zu Protokoll, dass der Spaß an Facebook, Twitter & Co. deutlich nachgelassen habe. Dem entgegen steht zwar auch ein stattlicher Anteil von 37 Prozent, die soziale Netzwerke intensiver nutzen als zu Beginn, aber die Zeichen stehen an der Wand: „Unter den Early Adoptern sehen wir durchaus Ermüdungseffekte, und dass nahezu ein Drittel der Befragten vom sozialen Netzwerken gelangweilt ist, sollte die Betreiber motivieren, innovativ zu sein und ihre Angebote zu diversifizieren, um sie für die Nutzer weiterhin interessant zu machen”, sagt Gartner-Forschungsleiter Brian Blau. Die neue Konsumentengeneration sei ruhelos und habe nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne, so Blau, und um diese Nutzerschaft signifikant zu beeindrucken brauche es schon ein hohes Maß an Kreativität.

Olaf Kolbrück, Redakteur und Blogger in Diensten des Marketingblatts „Horizont”, hat dem Social-Müdia-Faktor bereits im Januar 2010 nachgespürt und stellt heute fest: „Geredet wird über das Erschöpfungssymptom inzwischen seltener. Es ist beinahe Status quo.” Nun gut, das ist der Gang der Dinge, Aufstieg und Fall, Boom und Ernüchterung. Ein normaler Entwicklungsprozess, den die Gartner Group mit ihrem „Hype-Cycle” seit Jahren beschreibt und genau kartieren kann, wo ein Netz- und Technologiethema grade steht in der typischen Kurve ausgehend vom „technologischen Auslöser” über den „Gipfel der überzogenen Erwartungen” und den „Pfad der Erleuchtung” bis hin zum „Plateau der Produktivität”.

Bild zu: Elektronische Ermüdungserscheinungen

Im Grunde ist es also business as usual, wenn ein neues Spielzeug die Kinder allmählich langweilt, die als erstes damit gespielt haben. Das wäre auch nicht unbedingt einen eigenen Beitrag hier wert, hinge da nicht noch ein bisschen mehr dran – wie zum Beispiel auch gesamtwirtschaftlich relevante Absatz-Strategien und Geschäftsmodelle. Es sind in den letzten Jahren zahllose Web-Wanderprediger und Social-Media-Evangelisten durch die Lande gezogen, um Unternehmen und Organisationen das hohe Lied des Mitmach-Netzes zu singen und zu warnen, wer hier nicht mitmache im Dialog und seine Geschäftsprozesse digitalisiere, werde binnen weniger Jahre vom Markt hinweggefegt sein. Märkte seien Gespräche, lehrte das vielzitierte Cluetrain-Manifest – und bieten sich mit Blogs, Podcasts, Vlogs, sozialen Netzwerken und ortsbasierten Diensten nicht mannigfaltige Chancen, mit dem Verbraucher ins Gespräch zu treten? Kurzum, wer hier zu spät kommt, den bestraft das Leben, so die Kernbotschaft der Netz-Evangelisten. Nach dem E-Commerce der Nullerjahre jetzt der F-Commerce auf Facebook oder morgen vielleicht der G-Commerce auf Google oder Groupon – „Einsteigen, Dabeisein, Spaß haben”, tönen die Berater allenthalben wie die Schausteller und Losverkäufer auf der Kirmes. Und wenn morgen in Köln die Digitalmarketingmesse dmexco ihre Pforten öffnet, dann sind sie wieder beisammen, die Unternehmen, die Dienstleister und alle, die im Netz was reißen wollen.

Über eines sollten die zu erwartenden Aussteller- und Besucherrekorde dieses Groß-Events allerdings nicht hinwegtäuschen: Nur um des olympischen Mottos „Dabei sein ist alles” willen werden sich nur noch die wenigsten Firmen und Organisationen Präsenzen und Engagements im Social Web an die Backe binden. Zwar hallt noch da und dort die Warnung im virtuellen Raum, Unternehmen mögen das zarte Pflänzchen Social Media nicht mit allzu frühen Forderungen nach einem messbaren Return on Invest (ROI) belasten. Aber inzwischen ist das Thema auf der Hype-Cycle-Kurve schon wieder ein Stück weiter vorgerückt, und die Frage „was bringt mir das” treibt immer mehr Unternehmen ganz konkret um. Nun gibt es hierbei eine ganze Latte von Parametern, anhand derer man Erfolge messen kann: Fans bzw. Likes, Traffic auf der eigenen Seite, Bekanntheit, positive Verbrauchererwähnungen und dergleichen mehr. Aber wenn es um harte Zahlen geht wie verkaufte Stückzahlen oder Umsatz-Entwicklungen, dann ist das Social-Media-Engagement nur ein Faktor unter vielen (Werbedruck auf klassischen Kanälen, Preisgestaltung, Promotionaktionen im Handel etc.). Die Frage nach dem Wirkungsbeitrag einer einzelnen Maßnahme in einem solchen komplexen Mix ist schwer schlüssig und eindeutig zu beantworten, in aller Regel braucht es dazu komplizierte ökonometrische Modellings – und da wäre Ihr ergebener Autor schon ziemlich weit im Spezialgebiet seiner geschätzten Kollegin Sophia Infinitesimalia. Aber misst man im Netz das, was einfach zu messen ist, dann fällt es schwer, in Euphorie auszubrechen. Oder den Evangelisten noch zu glauben, die sich vor kurzem noch hinstellten und sinngemaß behaupteten, Unternehmen, die nicht auf Facebook & Co. präsent sind, wären die klaren Verlierer von morgen. Fakt ist, dass die Interaktionsraten auf den meisten Markenpages ausbaufähig sind, um es mal wohlwollend zu umschreiben. Laut einer IBM-Studie wollen gerade mal 23 Prozent der Nutzer im Social Web mit Marken interagieren, schreibt „Horizont”-Blogger Olaf Kolbrück. So wiederholt sich hier das alte Spiel wie mit den Werbebannern in der Internet-Urzeit: Solange das was Neues war, klickten viel mehr Nutzer auf die bunten Reklameflächen als heute. Genauso geht es mit den Interaktionsraten auf Fanpages stetig bergab – nicht nur bei werbungtreibenden Unternehmen, sondern auch auf den Pages von internationalen Megastars wie Lady Gaga, Eminem oder Shakira.

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Was lehrt das nun? Märkte mögen Gespräche sein – aber nicht jedes Gesprächsangebot ist auch ein guter Marktplatz – „und das müssen wir verdammt noch mal in unsere limitierten Marketingschädel reinbekommen”, sagt Thilo Specht von Cluetrain-PR. Wäre zu hoffen, dass diese Erkenntnis auch in den kommenden Tagen auf der Branchenmesse dmexco die Runde macht.

Graphik: Idotter/Wikimedia Commons, veröffentlicht unter GNU Free Documentation License


34 Lesermeinungen

  1. ThorHa sagt:

    Pruuuust. Jeder, der das vor...
    Pruuuust. Jeder, der das vor einem Jahr geschrieben hätte, wäre als ewiggestriger Vollgrufti abgestempelt worden. Dabei lehrt die Geschichte (und deren “Gesetze” gelten auch für das Internet), dass nur jeder hundertste Hype sich nachdrücklich, jeder zehnte sich so lala in den Gesellschaftsprozessen etabliert. Weshalb man statistisch immer dann auf der sicheren Seite bleibt, wenn man mit müdem Grinsen arrogant erklärt, den ganzen modernen Schnickschnack nicht zu brauchen (und mitzumachen). Nüchterner formuliert – wer Software wirklich anwenden wollte, war schon immer gut beraten, auf die x.05 Version und das Servicepack >1 zu warten. Das gilt dann wohl auch für Marketing in den “Social Media”. Willkommen in der Realität, Netzgurus. Muhahahahahaha.
    Gruss,
    Thorsten Haupts

  2. @ThorHa: Tja, wie sage ich...
    @ThorHa: Tja, wie sage ich immer? Hinten ist das neue Vorne. ;-)
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    Nein, im Ernst: Den Rat, erst mal alles bleiben zu lassen und abzuwarten, bis auch der Letzte auf den Zug aufgesprungen ist, würde ich als Berater auch nicht geben. Die Möglichkeit, als früher Vogel einen ordentlichen Wurm zu fangen, ist ja durchaus vorhanden. Was mir aber seit den späten 90ern verschärft auf die Gonaden geht, ist das unkritische “in naher Zukunft werden wir alle…” oder gar “wer hier nicht mitspielt, ist in fünf Jahren Geschichte”. Ich hab seit BTX-Zeiten einfach schon zuviel kommen und auch wieder gehen sehen, um das jedesmal für bare Münze nehmen zu können.

  3. Jeeves sagt:

    Ich bin so einer, der den...
    Ich bin so einer, der den “modernen Schnickschnack” nicht braucht, und tatsächlich nicht besitzt. Nicht mal ein “Handy”. Und der auch nicht alles mitmacht, kein Facebook oder ähnliches. Nie!
    Und mir geht’s gut.
    Ist wohl auch ‘ne Altersfrage. Irgendwann merkt man, dass man nicht jede Mode mitmachen muss. Ich hab ja auch nix auf dem “Jack Wolfskin” draufsteht und’n Rucksack hab ich das letzte Mail in der Stadt getragen als ich 9 Jahre und Wölfling bei den Pfadfindern war…

  4. c.m. sagt:

    Uiuiui ... das werden aber...
    Uiuiui … das werden aber manche nicht gerne lesen … :-) … Aber es entspricht meiner Erfahrung, und ich bin ein Internet-Urgestein, dass hier viel heiße Luft verbreitet wird. Schon Mitte der 90-ger gab es “Berater”, die jedem Metzger, jedem Friseur, Bäcker, etc. um die Ecke einreden wollten, dass er dringend eine Internetpräsenz bräuchte, um die nächsten 10 Jahre zu überleben. Tja, diese “Berater” gibts nicht mehr, aber die Metzger, Bäcker, Friseure … Sie gibts noch, und manche haben sogar mittlerweile eine feine, kleine Präsenz im Internet, die fein und klein die Infos bieten, die nötig sind.
    Es ist viel Geschrei bei Facebook, Xing + Co., mehr aber auch nicht.

  5. Man kommt in diesen...
    Man kommt in diesen Diskussionen doch immer auf denselben Punkt zurück: Content. Ich glaube nicht, dass die Leute socialmüde werden. Sie werden nur müde, immer wieder einen großen Haufen Nichts lesen / sehen / hören zu müssen.

  6. Rainersacht sagt:

    Als ob irgendwer einen...
    Als ob irgendwer einen “Dialog” mit einer Marke führen wollte! Und umgekehrt? Die Marketingfuzzis wollen den Social-Media-Insassen einfach mehr Zeuch verkaufen, das die nicht brauchen und/oder sich nicht leisten können. So einfach ist das. Werbungs- bzw. marketinggetriebener Kram im Netz ist langfristig zum Scheitern verurteilt – oder wann haben Sie, ja, Sie, zum letzten Mal ein Werbebanner auf einer Website gesehen? Sehnse…

  7. @jeeves: Auch mit so...
    @jeeves: Auch mit so minimalistischen Mitteln kann man ordentliche Distinktionsgewinne einfahren, wenn einem das nicht zu billig ist. ;-) Wobei ich damit durchaus sympathisiere, auch ohne all das auszukommen. Mit einem Prepaid-Handy für alle Fälle und einer homöopathisch dosierten Präsenz in sozialen Netzwerken bin ich freilich kein Vollmitglied mehr im Fanclub des Diogenes in der Tonne, das ist mir schon klar. Aber meinem Wohlbefinden ist es nicht abträglich, für Frau und Tochter (bzw. deren Schule) erreichbar zu sein auch wenn ich mit dem Fahrrad durch die Gegend gondle. Und wenn ich FB mit ein paar Leutchen losen Kontakt halte, bricht mir auch nichts ab. Muss jeder selber wissen.
    .
    @c.m.: Eben, der New-Economy-Irrsinn ist auch eine der Erfahrungen, die mich und meine Wahrnehmung des Ganzen nicht zu knapp geprägt haben. Und selbst die ehrwürdige FAZ war sich damals ja nicht zu schade, Überschriften zu bringen wie “Deutsche nutzen noch zuwenig das Internet”. Da liest man dann den Beitrag und stellt fest, ach so, es ist irgendein DIW oder BVDW, der diese interesengeleitete Diagnose stellt – warum sich die Zeitung das in der Überschrift 1:1 ohne die geringte journalitiche Distanzierung zu Eigen macht, habe ich nicht verstanden – wie ich damals überhaupt so einiges nicht verstanden habe, aber damit genug des Opa-erzählt-vom-Krieg.
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    @Lutz Zimmermann: Ein Haufen Nichts ist es ja nicht (nur), was die Leute in die Netzwerke lockt, sondern schon ein soziales Bedürfnis. Die Tatsache, das auch die meisten privaten Telefongespräche unter “content”-Gesichtpunkten belanglos oder gar nichtig sind, macht die Telefoniererei ja auch nicht völlig obsolet, oder? Ich denke, die Müdigkeit kommt irgendwann nahezu zwangsläufig, wenn der Reiz des Neuen nachlässt und man die Spielerei (z.B. des Kontakte-Sammelns) vielleicht übertrieben hat. Es gibt da Grenzen, oberhalb derer man seine Netzwerk-Kontakte nicht mehr effektiv im Blick haben kann, und das trägt zu dem wear-out-Effekt dann auch nicht zu knapp bei.

  8. anderl sagt:

    Erinnert sich eigentlich noch...
    Erinnert sich eigentlich noch jemand an Second Life? ? Wer da nicht mitmachte, dem wurde in Aussicht gestellt, in Kürze gar nicht mehr am Leben zu sein. Ist da jetzt noch jemand, also außer denen, die es spannend finden, mit Avataren virtuellen Sex zu haben?

  9. Don Ferrando sagt:

    " Ich hab seit BTX-Zeiten...
    ” Ich hab seit BTX-Zeiten einfach schon zuviel kommen und auch wieder gehen sehen”
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    Totale Freud’sche Fehlleistung meinerseits. Ich las ” seit BMX-Zeiten” und dachte,
    ” a ha der junge Mann hat die BMX-Mode mitgemacht und ist jetzt doch auf das Rennrad zurückgekehrt.
    .
    Abgesehen von meiner geistigen Verwirrung ist Ihr Beitrag für einen Social-Media Laien wie mich höchst aufschlußreich!

  10. @Rainer: Ich habe mal eine...
    @Rainer: Ich habe mal eine kleine Runde von Marketern, Netzwerkern und Fachpresse-Kollegen aufgemischt mit der nicht sonderlich ketzerischen Aussage, dass ich ja zu nichts anderem mehr käme, wenn ich mit jeder Marke, mit der ich im normalen Leben irgendwie zu tun habe als Verbraucher, Verwender oder Adressat einer Werbebotschaft, tatsächlich in Kontakt und Dialog treten wollte.
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    Banner sehe ich da und dort aber schon noch, ich habe den Werbeblocker nicht auf Maximalstufe gestellt. Es genügt mir, wenn mir irgendwelche Pop-ups und Layer-Ads erspart bleiben. Die Meta-Diskussion um die Wirkung oder Nichtwirkung von Werbung mag ich heute übrigens nicht führen, ein andermal gerne wieder. Und die Feststellung, dass die Werbung Menschen dazu bringt, für Geld, das sie nicht ausreichend haben, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beindrucken, die sie nicht mögen, hat doch nach wie vor ihre Gültigkeit, auch wenn manches ein bisschen komplizierter geworden ist.

  11. @anderl: Ach ja, 2nd life -...
    @anderl: Ach ja, 2nd life – gutes Stichwort! Dem Hype hat übrigens der hier mitdiskutierende Kollege auf rainersacht seinerzeit ganz schön heimgeleuchtet.
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    @don ferrando: Haha, BMX! Nein, das nun wirklich nicht. Mit meinen einsneunzig säße ich da drauf wie der Affe auf dem Schleifstein, 60 Zentimeter Rahmenhöhe und 28 Zoll-Reifen müssen es schon sein. Dewegen ist auch das MTB-Fahren nie meine Leidenschaft geworden, da stimmt für mich einfach die Geometrie nicht. Aber was manche Kids so auf ihren BMX-Böcken anstellen, beeindruckt mich schon.

  12. Timo sagt:

    Wo ist der like button ? ;)...
    Wo ist der like button ? ;)

  13. nico sagt:

    Manche Unternehmungen und...
    Manche Unternehmungen und Wortschöpfungen in der Netzwelt sind einfach unerträglich geworden. Ihr Geschäftszweck ist es ohnehin. Wie die FDP, die kein Mensch braucht. Einfach den Stöpsel ziehen. Facebook-Ferngesteuerte sprechen von ihrem Online-Dasein, weil sie sich vor zwei Jahren wie die Deppen für n iphone angestellt haben um damit lächerliche Spielchen zu treiben. Wir, die mit klangvollen Automarken aufwuchsen, die wissen, wo Manufakturwerke mit ewigem Kalender am besten gebaut werden, die Faxe, B-Netze und websites schon vor 20 Jahren hatten, wir aber keine 30 “Freunde” haben, sind also offline. Da liefen diese findichgut-dasmag-ich-dasgefälltmir-Marionetten doch noch mit der Blechtrommel um den Tannenbaum. So behutsam wie man einem Toten die Augen schließt, genauso behutsam muß man sie dem Menschen öffnen. Und manche Dinge regeln sich auch von selbst. Guts Nächtle!

  14. Chris sagt:

    Hm, nachdem ich den Artikel...
    Hm, nachdem ich den Artikel gelesen habe war das erste was ich suchte der Button um ihn auf facebook zu teilen… (habe keinen entdeckt)

  15. web 3.0 sagt:

    Jetzt kommt das mitmachweb...
    Jetzt kommt das mitmachweb 3.0, und es ist politisch. Es hat sich ausgechattet und gegruschelt, jetzt wird die Welt da draußen verändert.
    #piraten

  16. Diese Aneinanderreihung von...
    Diese Aneinanderreihung von Twitternachrichten und Facebook-Weisheiten, wird nicht unbedingt aufgewertet durch die extensive Verwendung von Anglizismen und hässlichen Grafiken. Wann schreibt Sophia wieder über Statistik?

  17. tony sagt:

    Was bietet mir Facebook was...
    Was bietet mir Facebook was die super etablierte E-Mail nicht auch kann? Von daher geht mir Facebook, gelinde gesagt am A… vorbei!

  18. bgks sagt:

    Selbstverständilich ist die...
    Selbstverständilich ist die Facebook-Seite unverzichtbar. Wo sonst kann ich meiner Community effizient mitteilen, daß ich, nachdem dort ihre Datensätze gratis auslesbar waren, meine Website runtergefahren habe?

  19. neonblack28 sagt:

    Klasser Artikel! Es besteht...
    Klasser Artikel! Es besteht noch Hoffnung für die Menschheit ;-)

  20. @web 3.0.: Interessanter...
    @web 3.0.: Interessanter Einwurf. Wie ich schon in meinem Beitrag über die sogenannten Twitter- und Facebook-Revolutionen in Nordafrika sagte: Wichtich is aufm Platz. Von daher sehe ich diese neue politische Gruppierung (trotz einiger inhaltlicher Differenzen) doch insgesamt mit Wohlwollen.
    .
    @veil of ignorance: Wer hier Twitter-Nachrichten findet, darf sie behalten. Als nächtes ist hier Teresa Bücker an der Reihe, bis zur nächsten Statistik-Veranstaltung (auf die ich mich auch schon freue), müssen wir uns also noch knapp eine Woche gedulden.
    .
    @nico, tony et al.: Dass es auch gut ohne geht, ist ein legitimer Standpunkt. Woraus für mich nicht zwingend folgt, wer das nutzt, sei doof. Bei sagenwirmal elektrisch betriebenen Pfeffermühlen sehe ich das etwas anders, aber eine Kontaktplattform wie Facebook ist zunächst mal ein Werkzeug, von dem man auch nutzbringenden Gebrauch machen kann und ebenso auch ein Spielzeug, mit dem man nutzlos Zeit vertrödeln kann. Liegt nicht zuletzt an einem selber, was man draus macht, wenn man sich da rein begibt.

  21. Kristian100 sagt:

    <p>Prima Artikel. Gutes Maß...
    Prima Artikel. Gutes Maß an Skepsis, ohne gleich mit der „Don’t believe the hype! – Keule“ herumzufuchteln. Die rege Diskussion hier zeigt allerdings, dass Social Media dann doch prächtig funktionieren – wenn der Inhalt gut ist.
    Ich lese in einigen Kommentaren auch eine gewisse Erleichterung heraus. Offensichtlich fühlte der eine oder andere sich unter Druck gesetzt, ständig erklären zu müssen, warum er nicht Teil eines Sozialen Netzwerks sein möchte.
    Dem Chor der „Immer-schon-gewusst-Habenden“ rufe ich zu: Und wenn die Hälfte aller Facebook-Nutzer mittlerweile vom Angebot gelangweilt ist, dann bleiben immer noch über 300 Millionen interessierte Nutzer übrig. Mehr als die USA Einwohner hat. Ein nicht ganz bescheidener Marktplatz also. Man muss ja auch nicht gleich die Gruppe der „Aale-Dieters“ unter den Beratern zum allgemeingültigen Sprachrohr der Social Media Berater-Karawane erklären.
    Ich finde, auch für Social Media gilt wie für so viele Dinge im Leben: Alles in Maaßen macht Spaß. Sogar Facebook.

  22. Kristian100 sagt:

    Nehmen Sie mir...
    Nehmen Sie mir freundlicherweise drei Nullen aus meinem Post. Das wäre nett. Sonst hätte ich wohl gerade mehr als Weltbevölkerung zu Facebook-Nutzern gememacht… Danke.

  23. Denken sagt:

    Es gibt halt Leute die müssen...
    Es gibt halt Leute die müssen auch noch den größten Mist mitmachen. Der wirkliche Mehrwert von Facebook bleibt mir bis heute verschlossen.

  24. <p>@Denken: Wie Kristian100...
    @Denken: Wie Kristian100 schon sagt: Kann richtig dosiert durchaus Spaß machen, muss aber nicht. Ich wäre der Letzte, der da missionieren wollte. Ich habe in den frühen Nullerjahren z.B. auch insgeheim den Kopf geschüttelt über einen Kollegen, der irgendwelche Sachen ins Internet reinschrieb, welche CDs oder Filme er grad gut findet und all so was, da habe ich den Mehrwert auch nicht gesehen. Jahre später habe ich dann auch so ein Weblog angelegt, ohne so recht zu wissen, wo ich damit hinwill und was das bringen soll – und siehe da, der Spaß kam einfach beim Machen und mit den Rückmeldungen und Kontakten in den Kommentaren. Neue Leute und neue Blickwinkel kennengelernt, Demut gelernt angesichts von so vielen Leute da draußen, die Geschichten erzählen können, und ohne diese Blog-Erfahrungen wäre ich bestimmt nicht hier als Gastautor dazugestoßen, so kam halt eins zum anderen, aber die Frage nach dem Mehrwert hätte ich Ihnen vor sechs, sieben Jahren auch nicht schlüssig beantworten können. Und wie gesagt, jenseits der von der Plattform vorgegebenen Rahmenbedingungen ist Facebook für Sie das, was Sie draus machen oder eben auch nicht. Und wie gesagt, für die Position “brauch ich nicht” muss sich auch niemand rechtfertigen.

  25. Falkenherz sagt:

    Facebook ist nach meiner Sicht...
    Facebook ist nach meiner Sicht eigentlich nicht mehr als eine standardisierte eigene Webseite mit Email- und “Gästebuch”-funktion. Dazu kommt eine mehr oder weniger aufdringlich angebotene Vernetzung, die den Schneeballlawineneffekt ausgelöst hat, von dem Facebook profitiert. Die Funktion aber kann schnell abwandern zu Konkurrenzprodukten.
    .
    Wenn ich nun aber in Werbebannern, die bei SPON auftauchen, plötzlich der Hinweis erscheint, mein Facebook-Freund xy hat diese und jene Artikel oder Links geteilt, dann sind wir genau bei dem, was Facebook Stück für Stück wieder unattraktiv macht: Eine Herrschaft über Daten, die Facebook nicht gebührt. Immer mehr Nutzer werden über Zeit merken, dass zwar ihre Lust an Facebook erlahmt, Ihre Verhaltensprofile aber erhalten bleiben und genutzt werden.

  26. @Falkenherz: Zum Stichwort...
    @Falkenherz: Zum Stichwort “Konkurrenzprodukte” wollte ich grad anmerken, dass Google+ jetzt für alle offensteht, es braucht keine Einladung mehr wie in der Testphase (in der ich meinen Testaccount gleich wieder gelöscht habe). Manchem Vorturner, der sich da drüben bei Tante Gu anfangs recht wohl fühlte, wirds da auch schon wieder langweilig, habe ich gestern abend noch gelesen (ich würds auch verlinken, aber die G+-Links funktionieren immer nur kurze Zeit).
    Was das Profiling und das alles angeht, habe ich den Eindruck, dass junge Leute inzwischen nicht mehr ganz so sorglos und naiv mit diesen Möglichkeiten umgehen. Und “Datenschutz” (bzw. privacy) wird auch in der Gartner-Studie prominent als einer der Gründe für die nachlassende Begeisterung genannt.
    Allerdings erweist ich die App fürs Smartphone hier als trojanisches Pferd. Dass auf diesem Weg auch alle Kontakte im Postfach ausgespäht werden, ist wohl nur den wenigsten klar. Ich bin auch erst drauf gekommen, nachdem mir ein entfernter Internet-Bekannter letztens dauernd als Freund vorgeschlagen wurde. Und ich dachte noch, so doof, den “Automatischen Freundefinder” wissentlich zu benutzen, kann der doch gar nicht sein. Richtig vermutet, wie sich auf meine Nachfrage hin herausstellte, aber über die Nebenwirkungen der App hat er halt nicht so intensiv nachgedacht…

  27. web 3.0 sagt:

    Ich habe auch immer mahnend...
    Ich habe auch immer mahnend “Second Life” gesagt, aber insgeheim befürchtete ich langsam schon, das gibt jetzt so ein zweites Parallelweb, und diesmal ohne mich. Da wurden Einladungen nur noch auf fb verschickt, Veranstaltungen nur da angekündigt, und email war dafür nur noch die Zusatzoption, die manche dann schon wegließen. Da haben Hinz und Kunz und Bekannte sich da eingetragen, und auf mich wirkte es nur wie “hey, ich bin jetzt auch bei Scientology, komm doch auch, ist echt super”, oder wie in diesem Science-Fiction-Film, wo das ganze Dorf von den Außerirdischen was ins Hirn gepflanzt bekam und zu Zombies wurde. U-Bahn-Gespräche Fremder: “Und der x hat auf facebook gesagt…”.
    .
    Und ich kam mir alt vor – als ich damals Mitte der 90er unter Windows 3.11 diese verdammte winsock.dll, oder wie das hieß, endlich zum Laufen bekam und im INTERNET war, kannte keine Sau das Internet, das damals sauteuer pro Minute war, und es gab da nur Heise und die Unis und paar Hacker, Pioniere und Avantgardemagazine, und zum Suchen nahm man yahoo oder das neue altavista. “Kann ich das nicht per email schicken?” – “Wir haben kein ’email’.” (komischer Blick). So war das.
    .
    Aber bei Facebook hatte ich nun dieses ätzende Gefühl “ich versteh die jungen Leute nicht mehr, ich bin abgehängt”. Auf mich wirkte das alles so plump und drehte alle Errungenschaften des Netzes wieder zurück. Ich wollte nicht mit Marken kommunizieren und entfernte Bekannte als Internetfreunde anklicken und dann alles bei so einer dubiosen Firma gespeichert, und war da daher nie. Nur mal unangemeldet als lurker, als es da noch gar keine Privacy gab und man öffentlich sah, wer alles miteinander “Freunde” war und was sie sich so mitteilen wollten. Es war erschütternd. Von daher freuen mich diese Nachrichten. Bei Twitter habe ich zwar erst auch erzreaktionär gesagt, was soll der Scheiß, was will ich denn wissen, wer da gerade nen Kaffee trinkt oder kacken geht. Aber da hab ichs wirklich nur nicht begriffen, das Potential. Jetzt häng ich selber immer davor, wenn was los ist in der Offline- oder Onlinewelt, weil es da die schnellsten und meisten Infos gibt, ist halt ein Hub… irgendwann im Sommer waren hier plötzlich x Streifenwagen mit Sirene in der Nachbarschaft unterwegs, und ich tipp “Polizei” und Stadtviertelname rein, und 15 min später wusste ich von der Schießerei vor der Kaschemme. Bin da zwar nicht angemeldet, aber habe es ernsthaft erwogen. Aber facebook – meine Güte. Kann man wirklich fast alles dezentral per email machen, und “Inhalte teilen” – ja der Wahnsinn, endlich kann man Inhalte im Internet teilen, ich glaub es hackt! Was glaubt ihr denn, wofür TCP/IP oder HTML erfunden wurden?! Facebook wird wohl schon bleiben, aber längst nicht mehr so relevant sein – halleluja. Ich glaube ja, der Niedergang begann damit, dass die Eltern plötzlich auch da auftauchten – “ach, hallo Mutti”, das war irgendwie nicht mehr so “cool”.
    .
    Und an die Piraten.de habe ich immer geglaubt, seit sie damals auf Heise ihre Gründung erwogen, aber dachte, das dauert noch bischen, nicht schon in Berlin, 4,5% hab ich gedacht – wenns gut läuft. Und jetzt ist die Kettenreaktion nicht mehr aufzuhalten, jetzt explodiert es, und vorgestern abend bei Lanz im ZDF… ich habs echt nicht geglaubt. Als würde sich das ganze Quer-durch-die-Gesellschaft-Publikum gleich die Fackeln und Mistgabeln schnappen, und unter Führung von Jörges und dem Piraten-MdL in der Latzhose den Reichstag stürmen, um sich die Demokratie zurückzuholen. Und dann ruft mich meine Mutter an und sagt, also diese Piraten, die haben ja gar kein Programm, aber eigentlich sind die doch ganz gut. DAS wird sich alles nicht mehr zurückdrehen lassen, es sind zu viele und sie sind zu smart und die Zeit der Idee ist einfach gekommen. So schön…

  28. Kristian100 sagt:

    Erstaunlich, wie viele...
    Erstaunlich, wie viele Feindbilder die virtuelle Welt schon geschaffen hat.
    Und immer wird gleich der Untergang des Abendlandes ausgerufen.
    Doch nun segeln selbstlose Freibeuter uns entgegen, um uns von unser selbstgewählten Unterjochung zu befreien. Da weht doch in unserer hochbeschleunigten Moderne ein Hauch von Romantik über das weite Meer.
    Ich halte es bei der Kritik an den Social Media wie bei den Kritikern, die sich einst immer über das schlechte Fernsehprogramm echauffierten: „Schalt halt ab. Zwingt Dich doch keiner das zu gucken.“

  29. Lutz sagt:

    Liest Holger Schmidt das hier...
    Liest Holger Schmidt das hier auch?
    Da bricht gerade sein Geschäft weg…

  30. @Kristian100: Anders als beim...
    @Kristian100: Anders als beim Fernsehen habe ich aber den Eindruck, die schärfste Kritik an Social Media kommt eher von denen, die sich dem gar nicht aussetzen. Und über die Frage, kann man Dienste kritisieren, die man selber gar nicht nutzt, habe ich in einem meiner frühen Beiträge hier auch schon mal nachsinniert: im Prinzip ja, aber man läuft halt Gefahr, dass das Urteil nicht sonderlich gut fundiert ist. Aber das ist ein weites Feld…
    .
    @Lutz: Aber doch nicht sein Kerngeschäft. Als ernstzunehmendem Ökonomen sollte es ihm Verpflichtung sein, nicht nur den Boom zu beschreiben und zu begleiten, sondern zu gegebener Zeit auch Marktsättigungstendenzen, Abschwünge und notwendige Strukturanpassungen. Aber ich sehe nicht, wo er Aktien drin hätte, dass Facebook & Co. ewig steigende Mitgliederzahlen reporten.

  31. Vroni sagt:

    Lieber Marco,
    möchte in...

    Lieber Marco,
    möchte in diesem Zusammenhang an die Produktzyklen erinnern der Boston Consulting Group.
    .
    Alles also im normalen Bereich: Die Dinge gehen hoch und sie gehen auch wieder runter. Unsere Altgriechen sagt dazu wehmütig: πάντα ῥεῖ. Alles fließt.

  32. "...,dass ich zu nichts...
    “…,dass ich zu nichts anderem mehr käme, wenn ich mit jeder Marke, mit der ich
    im normalen Leben zu tun habe als Verbraucher, Verwender oder Adressat einer
    Werbebotschaft in Kontakt und Dialog treten wollte.”
    Bedauerlich ist, dass diese Haltung nicht auf die Werbebranche beschränkt ist.
    Zu VIELE glauben mittlerweile, dass ihr Anliegen ganz ‘automatisch’ auch meines
    ist, vollkommen unabhängig von der tatsächlichen Bedeutung des Vorgangs ( fällt
    mir besonders bei Inhabern/-innen ‘computerunterstützten’ Arbeitsplätzen auf).

  33. Die größte Gefahr für...
    Die größte Gefahr für social- media sehe ich auch im ” Mutti Du auch hier”.
    Dieser Karstatt und Aldi-Geruch.

  34. @E.R. Binvonhier: Man kann ja...
    @E.R. Binvonhier: Man kann ja bei Google+ nochmal einen Neustart wagen oder jetzt auch bei Facebook seine Kreise so rearrangieren, das nicht alle Kontakte automatisch alle updates zu sehen kriegen. Es ist doch zudem so, dass ohne ein gewisses Maß an Aldi- oder Karstadt-Touch viele sich erst gar nicht angemeldet hätten, sprich, social media wäre sonst nie ein Massenphänomen geworden, sondern eine Studi- oder Nerdspielwiese geblieben. AOL war in den Augen der Checker seinerzeit doch auch eine totale no-go-area, hat aber Zielgruppen in Netz gelotst, die ansonsten die Finger davon gelassen hätten (ob das nun gut oder schlecht war, überlasse ich dem Urteil des Einzelnen). Aber Ihr Punkt, dass der Massenerfolg für die Netzwerke auch zum Problem werden dürfte, ist nicht von der Hand zu weisen.
    .
    @Vroni: Ah, BCG hatte ich in dem Zusammenhang gar nicht auf dem Schirm
    vor lauter Gartner. Ich habe dazu auch Alan Parsons Project noch im Ohr: “What goes up must come down, what must rise must fall…”

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