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Von korrupten und weniger korrupten Falschparkern

| 18 Lesermeinungen

Manche Versuche der Wissenschaft, die Welt in Zahlen zu pressen, sind gruselig, andere einfach unterhaltsam. Heute: vom Fehlverhalten im Straßenverkehr über einen kurzen Weg zur Ehrlichkeit.

Manche Versuche der Wissenschaft, die Welt in Zahlen zu pressen, sind gruselig, andere einfach unterhaltsam. Heute: vom Fehlverhalten im Straßenverkehr über einen kurzen Weg zur Ehrlichkeit.

Nicht alles im Leben ist meßbar. Das ist eigentlich gar nicht schlecht, bewahrt es doch einige Geheimnisse und macht die Forschung interessanter und herausfordernder. Einerseits ist es zwar befreiend, daß es dem Menschen noch immer nicht gelungen ist, alles in Zahlen zu verpacken – andererseits klaffen große Lücken im menschlichen Wissen gerade dort, wo die Zahlenwelt an ihre Grenzen stößt. Psychologische Mechanismen, historische Kausalitäten, die halbe Volkswirtschaftslehre (so sehr sie sich auch um Quantifzierung bemüht).

Was man nicht messen kann, kann man schlecht sortieren, ordnen, ranken, vergleichen, systematisieren und das macht Wissenschaft schwieriger. Das trifft unter anderem auch auf alle möglichen immateriellen Dinge und moralischen oder kulturellen Werte zu. Ehrlichkeit zum Beispiel ist schwierig zu messen – dafür allerdings hat sich inzwischen zumindest ansatzweise eine Lösung gefunden. Die Organisation “Transparency International” (TI) widmet sich seit 1995 der herkulischen Aufgabe, die Korruption auf der Welt zu erfassen, was ja von Ehrlichkeit in mancher Hinsicht nicht mehr sehr weit weg ist.

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TI definiert Korruption als “den Mißbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen”, und hat verschiedene Maßzahlen entwickeln lassen, die regelmäßig erhoben werden. Die wohl bekannteste ist der Corruption Perception Index (CPI), der den gefühlten Umfang von Korruption in verschiedenen Ländern einzuordnen versucht und auf dieser Basis ein Ranking erstellt. Natürlich ist das keine mit der Präzision und Berechenbarkeit physikalischer oder mathematischer Größen vergleichbare Zahl. Unzählige Einwände lassen sich gegen die Methodik erheben: die Ergebnisse sind subjektiv, weil sie nur die wahrgenommene Korruption erfassen. Die Ergebnisse sind unterschiedlich tragbar, weil für manche Länder viele Informationen vorliegen, für andere hingegen nur wenige. Die Ergebnisse sind verzerrend, weil kleine, arme Entwicklungsländer systematisch schlechter beurteilt werden. Die Ergebnisse sind nicht vergleichbar, weil Korruption in jedem Land anders definiert wird und sich die Quellenlage über verschiedene Jahre ändert. Nicht zu reden von der krassen Simplizifierung, eine einzige Zahl für die Einordnung eines ganzen Landes zu nutzen, statt genauer nach Unterschieden, Verhaltensweisen und Mechanismen zu suchen.

Trotzdem war das Korruptions-Ranking von TI vor einigen Jahren ein Meilenstein, es ist aus der volkswirtschaftlichen Berichterstattung über Länder kaum mehr wegzudenken und befindet sich dabei in guter Gesellschaft mit vielen anderen, ähnlichen Rankings. Manche konzentrieren sich auf Korruption, andere auf bürokratische Qualität, Durchsetzung von Gesetzen oder alles zusammen. Vom direkten Informationsnutzen – egal wie kritisch man diesen sehen möchte – abgesehen, läßt sich mit derlei Indizes auch noch anderes anfangen. Wissenschaft betreiben, zum Beispiel.

Natürlich läßt sich Ehrlichkeit kaum direkt messen, und warum Menschen ehrlich sind, oder auch nicht, ist schwer zu sagen, sobald man sich vom Einzelfall entfernt. Wir in Europa denken ja auch gerne (und bekommen das regelmäßig von den Wirtschaftsbossen großer Exportfirmen bestätigt), daß in manchen Ländern Korruption quasi endemisch ist. Ohne Bakschisch keine Geschäfte – da liegt der Schluß nahe, daß die Menschen in solchen Ländern einfach anders ticken. Diese steile Hypothese zu testen braucht es schon eine smarte Idee. Die hatte in diesem Fall jemand.

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Ray Fisman und Edward Miguel, zwei amerkanischen Universitätsprofessoren, ließen sich vom New Yorker Finanzamt Statistiken über das Parkverhalten von UN-Diplomaten geben und untersuchten dieses systematisch. Bis 2002 nämlich fielen Strafzettel für Falschparken in New York unter die diplomatische Immunität, so daß viele UN-Mitarbeiter parken konnten, wo und wie sie wollten. Tickets gab es wohl, zahlen mußten sie nicht, weil es ohnehin keine Konsequenzen hatte. 2002 erhielt die Stadt schließlich das Recht, bei wiederholtem Falschparken das Fahrzeugkennzeichen (Diplomat hin oder her) einzuziehen und hatte damit ein adäquates Druckmittel. In den vorangegangenen fünf Jahren hatten sich 150.000 Tickets im Wert mehrerer Millionen Dollar angesammelt. Diese Daten nutzen die Autoren, um einer entscheidenden Frage nachzugehen: wird korruptes Verhalten durch kulturelle Normen beeinflußt oder durch rechtliche Sanktionen? Oder beides? Die beiden Ursachen sind in der Forschung schwer zu trennen, weil in der Regel Länder, denen ein mäßiges moralisches Korruptionsbewußtsein unterstellt wird, auch schlechte Gesetze in diesem Bereich haben – und umgekehrt. Der Vergleich verschiedener Länder ist also wenig erhellend in dieser Hinsicht. Mit den New York-Daten hingegen konnte Licht in die Frage gebracht werden.

Im New Yorker-Umfeld nämlich wurden die beiden potentiellen Ursachen voneinander getrennt: Strafe gab es für niemanden, egal welcher Herkunft. Alle Diplomaten hatten ähnliche Berufsbilder, waren räumlich begrenzt und hatten daher dieselben Parkplatzsorgen. Die Autoren begutachten die Anzahl endgültig unbezahlter Falschparktickets pro Land, im Verhältnis zur Größe der jeweiligen Mission (sprich: Anzahl der Mitarbeiter). Vor 2002, so zeigen sie, besteht eine hohe Korrelation zwischen der Anzahl unbezahlter Tickets und dem Korruptionsgrad eines Landes, gemessen durch Indizes wie oben beschrieben. Auch die Gesetzesänderung nach 2002 zeigte Wirkung: danach sank das Fehlverhalten dramatisch ab. Diplomaten aus Kuwait und Nigeria fielen besonders negativ auf, während die Skandinavier sich weitgehend vorbildlich benahmen (wobei es sogar Anzeichen in den Daten gab, daß sich beide Gruppen mit zunehmender Verweildauer in den Staaten einander annäherten).

Mit allerlei ökonometrisch-technischen Spielereien basteln die Autoren ein durchaus schlüssiges Bild und argumentieren, daß sowohl angelernte, kulturelle Normen als auch Sanktionen das Wohlverhalten von Bürgern beeinflussen – keine kleine Erkenntnis.

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Natürlich gab es auch hier Gegenstimmen. Andere Autoren verwendeten denselben Datensatz und dieselbe Methode, berücksichtigten aber auch das generelle Umfeld in den Heimatländern. Wozu das  im Rahmen einer kausalen Argmentationskette gut sein soll, konnte ich nicht sehen, aber in einem Punkt haben sie durchaus Recht: ärmere Länder sind möglicherweise weniger organisiert und fähig, mit derartigen Regulierungen umzugehen. Es ist kein Zufall, daß Botschaften afrikanischer Länder zum Teil horrende Gebühren für ein Visum verlangen – dies ist die hauptsächliche Einkommensquelle, wenn der Heimatstaat kaum Steuereinnahmen hat, und es ist gut vorstellbar, daß bei begrenzten Kapazitäten die Bezahlung straffreier Parktickets nicht unbedingt auf der Prioritätenliste Vorrang haben. Dann wären nicht Norman, sondern administrative Qualität der entscheidende Unterschied. Andererseits berücksichtigte schon der ursprüngliche Aufsatz von Fisman und Miguel das jeweilige BIP (das ja auch etwas über die wirtschaftlichen Spielräume und Fähigkeiten von Botschaften aussagt) ohne auffällige Ergebnisse – so daß diese Argumentation nicht ganz überzeugend ist.

Am Ende steht wieder einmal – trotz aller Quantifizierung – keine glasklare, einwandfrei beweisbare Wahrheit, sondern bestenfalls ein Indizienbeweis. Das Zahlenwerk wäre ohne eine überzeugende und ansprechende Argumentation nicht viel wert – und bleibt dennoch angreifbar. Fast wäre man geneigt zu sagen, daß natürlich das Einhalten von Regeln auch ohne den Druck von Sanktionen angelerntes Verhalten ist – und angelernt kann man auch umlernen. Dieser Zusammenhang ist so offensichtlich und intuitiv, dafür hätte es eigentlich keine Regressionsanalyse gebraucht. Trotzdem eine kluge Idee.

 


18 Lesermeinungen

  1. ThorHa sagt:

    Verehrte Sophia,
    an sich...

    Verehrte Sophia,
    an sich interessanter Artikel. Aber … Bin nur ich es. der in den letzten 20 Jahren den Eindruck gewann, ganze Bevölkerungsschichten wüssten nicht mehr genug vom Leben? So dass sie auf (pseudo-)wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen sind, um über Jahrtausende beständige und gut dokumentierte menschliche Verhaltensweisen einordnen zu können? Selbstverständlich beeinflussen sowohl die erworbenen Kulturnormen als auch Sanktionen das Verhalten eines menschen, was denn sonst? Im Regelfall hängen beide nämlich eng zusammen (Sanktionen = kulturelle Normen), auseinander fallen sie nur nach Revolutionen und bei Einsätzen ausserhalb des eigenen Kulturraumes. Und ihre Kenntnis wie Befolgung ist (über)lebenswichtig, also ist es wahrlich keine Erkenntnis, dass sie befolgt werden. Und da der Mensch anpassungsfähig ist, lernt er natürlich “neue” Normen auch dann befolgen, wenn sie seiner Herkunftskultur fremd sind.
    All das hätte Ihnen jeder befragte Mensch mit einem IQ grösser 100 vor 50 Jahren áls banale Selbstverständlichkeit bestätigt. Heute brauchen wir für solche Erkenntnisse wissenschaftliche Studien?
    Gruss,
    Thorsten Haupts

  2. ThorHa, Vermutungen sind das...
    ThorHa, Vermutungen sind das eine, schlüssige Erklärungen das andere, und unwiderlegbare Beweise noch ein drittes. Gerade die Sozialwissenschaften kämpfen ja mit ihrer eigenen Wissenschaftlichkeit.
    Und trotzdem finde ich, zeigt das Paper einige Dinge auf, die man vorher nur vermuten konnte – was es ja gerade spannend macht.

  3. ThorHa sagt:

    Liebe Sophia, mich brauchen...
    Liebe Sophia, mich brauchen Sie von der prinzipiellen Nützlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht zu überzeugen :-). Ich bleibe trotzdem irritiert – erst vor kurzem eine Megastudie zum Spendenverhalten mit dem Ergebnis, dass wir mehr spenden, wenn es um Nachbarn geht und/oder die Medien stärker berichten (ach?). Jetzt eine Studie zur verhaltenssteuernden Wirkung von sozialen Normen und Sanktionen (ach?).
    Und gerade im Bereich der Sanktionen ist deren Wirkung eben keine Vermutung – sonst wären sie nicht seit Jahrtausenden in jedem bekannten Menschenvolk im Einsatz (bei den engelhaft im Paradies lebenden Naturstämmen ohne Regeln handelt es sich um Wunschprojektionen einzelner Beobachter).
    Mich machen diese Studien (und ihr Medienecho) tatsächlich ernsthaft unruhig. Sie wecken meine Befürchtung, unsere Eliten (Journalisten der tonangebenden Medien eingeschlossen) lernten Leben über wissenschaftliche Erkenntnisse. Das würde zwar politisch durchaus einiges erklären – aber gerade das wäre ein Grund für hohe Nervosität :-).
    Gruss,
    Thorsten Haupts

  4. Die Errichtung einer...
    Die Errichtung einer alternativen Erkenntniswelt ist das Ziel. Sie ist natürlich allen
    anderen Welten überlegen, da diese nur auf Vermutungen basieren.
    Der Vorteil ist, man braucht den Schreibtisch nicht mehr zu verlassen und Hierarchien lassen sich leichter festzurren und steuern – solange man unter sich
    bleibt.
    Ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Ewigkeit.

  5. Werter ThorHa, die Studie ist...
    Werter ThorHa, die Studie ist nicht ganz neu, und das spannende daran ist eigentlich, daß man den Einfluß von Sanktionen vs. Normen annähernd quantifizieren kann, bzw. zumindest ins Verhältnis setzen. Nachzulesen im Paper, war mir nur für dieses Forum hier zu kompliziert. Um die Medien mache ich mir da weniger Sorgen, an denen geht sowas meistens eh vorbei, die konzentrieren sich auf die jährliche TI-Veröffentlichung.
    .
    E.R.Binvonhier, aber, aber… warum so negativ? Natürlich klafft zwischen Wissenschaft und Praxis oft eine Lücke, aber pauschal allen Forschern Weltfremdheit zu unterstellen?

  6. Sophia, den "Forschern"...
    Sophia, den “Forschern” möchte ich nichts unterstellen. Mich verstört das
    Programm, die Erwartungshaltung des Gefolges und wenn man will der
    ‘Gesellschaft’.

  7. HansMeier555 sagt:

    Gucken müsste man auch, wie...
    Gucken müsste man auch, wie die UN-Diplomaten in Kabul oder Nairobi so parken.

  8. Tim sagt:

    @ ThorHa,
    das Problem an der...

    @ ThorHa,
    das Problem an der Erklärung (nennen wirs mal verallgemeinernd) sozialpsychologischer Phänomene, die einem so derart intuitiv erscheinen, sehe ich eher in den Ausnahmen zu diesen selbstverständlichen Regeln. Das Befolgen von Normen unter der Ankündigung von Sanktionen bei Verstoß mag logisch klingen. Aber um dieser “Das weiß doch jedes Kind”-Logik entgegenzutreten, kann man vom Kindergarten über die Grundschule bis wahrscheinlich zum Seniorenheim jegliche soziale Gruppe bemühen und über kurz oder lang Verstöße entdecken.
    Ganz so selbstverständlich ist menschliches Verhalten in unzähligen Beispielen eben nicht, weswegen vor allem der Versuch der Quantifizierung einzelner Aspekte unabhängig von methodischen Schwächen oder der praktischen Relevanz der Ergebnisse eben mehr ist als ein “Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Ewigkeit” (Binvonhier, 2011).

  9. <p>E.R. Binvonhier, allen...
    E.R. Binvonhier, allen Forschern zu unterstellen, sie wollten ihren Schreibtisch nicht verlassen, wäre schon fragwürdig. Aber aller Welt? Wir alle wollen eine parallele Alternativwelt? Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht folgen. Bitte um Erläuterung.
    .
    HansMeier555, da parken Diplomaten nicht selber, sondern lassen ihren Chauffeur um den Block kreisen.
    .
    Tim, danke!

  10. Posten sagt:

    "TI definiert Korruption als...
    “TI definiert Korruption als “den Mißbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen” Gute Definition.
    Ein meiner Meinung nach dreistes Beispiel haben wir ja noch immer in unserem Altbundeskanzler Schröder, der seine Kanzler-Zeit dafür nutzte, mit einem Konzern, eine milliardenschwere Gesllschaft zu gründen und sich nach seiner Abwahl dort einen gut dotierten Posten geben zu lassen. Natürlich alles im Rahmen lupenreiner demokaratischer Politik.

  11. ThorHa sagt:

    @Tim & Sophia:
    Soweit der...

    @Tim & Sophia:
    Soweit der Versuch einer Quantifizierung von Effekten für die Zukunft verwertbare Ergebnisse bringt – ja, das wäre wissenschaftlicher Fortschritt. Allein mir fehlt der Glaube :-). Denn Quantifizierungseffekte lassen sich IMHO ausschliesslich für das (immer) historisch einmalige Zeit- und Geographiefenster angeben, für das die Einschätzung der Effektgrösse einer isolierten Massnahme vorgenommen wurde. Poppers Falsifizierungstheoreme, die Wissenschaft von Metaphysik trennen helfen, lassen sich auf alle Sozialwissenschaften (leider?) nicht anwenden, weil alle historischen Tatbestände immer “einmalig” und nicht wiederholbar sind. Wäre das nicht so, liesse sich Geschichte nämlich tatsächlich vorhersagen. Im Sinne der vorher berechenbaren, aggregierten Reaktionen von Individuen auf einen Satz von Anreizen und Sanktionen.
    Gruss,
    Thorsten Haupts

  12. Sophia, für mich ist ein...
    Sophia, für mich ist ein Forscher ein neugieriger Mensch, der wissen will was
    ‘ hintern den Bergen ist’ oder etwas erklären kann, worüber man sich
    ‘gewundert’ hat – zu neuen Erkenntnissen verhilft, die sehr wohl von praktischer Relevanz sind und gerade deswegen auf großen Widerstand stoßen.
    .
    Alles andere ist mich die Errichtung eines Kartenhauses – eben eine
    Parallelwelt.
    Die größten Feinde dieser Parallelwelt sind nicht Leute wie ich, sondern Forscher.

  13. Kaktus sagt:

    Tut mir leid, aber das ist...
    Tut mir leid, aber das ist alter Kaffee…. Das wurde auch schon in X populärwissenschaftlichen Büchern kommentiert.

  14. Posten, wegen der schönen...
    Posten, wegen der schönen Definition passt ja auch das Parkplatzbeispiel so gut.
    .
    ThorHa, ja, die Übertragbarkeit auf andere Kontexte… wobei man sagen muß, daß Falsifizierung in den Sozialwissenschaften gar nicht so gängig ist – die meisten hoffen ja doch eher, ihre Hypothese belegen zu können.

  15. E.R. Binvonhier, es gibt...
    E.R. Binvonhier, es gibt Grundlagenforschung. Und es gibt angewandte Forschung. Ich kenne ziemlich viele vorbildlich neugierige Forscher, und sogar Grundlagen-Kartenhäuser haben ihre eigene Berechtigung, finde ich. Sozusagen aus theoretischer Neugier, ohne unmittelbaren Nutzen. Grundlagen, halt.
    .
    Werter Kaktus, wir leben in einem freien Land: es zwingt Sie niemand zur Lektüre hier. Ihre Kommentare sind ja fast immer diffus kritisch, aber sagen Sie doch mal: was würden Sie denn gerne lesen? Ich bin ja stets bemüht, die Interessen meiner Leser zu berücksichtigen.

  16. " Ich kenne ziemlich viele...
    ” Ich kenne ziemlich viele vorbildlich neugierige Forscher,..”
    .
    Danke Sophia, das beruhigt.

  17. ...aber gespannt bin ich doch...
    …aber gespannt bin ich doch auf welchem Feld sich der block-buster aufbaut.
    In der Grundlagenforschung oder in der angewandten Forschung.

  18. Devin08 sagt:

    Gemeinschädlich oder...
    Gemeinschädlich oder intelligent
    .
    Ein wichtiger Aspekt wäre noch, wie raffiniert Betrug durch gesellschaftliche Konventionen oder staatliche Intervention abgedeckt ist. Wenn Selbständige (privat verursachte) Strafzettel von der Steuer absetzen, ist das dann ein Beleg für Unehrlichkeit oder für eine hohe Anpassungsfähigkeit, also Intelligenz? Es stellt sich also die Frage nach dem System, in dem wir leben, welches somit Unehrlichkeit definiert oder eben nicht. Und vergessen wir bitte nicht: die Fähigkeit zur Lüge entspricht in etwa dem Maß unserer Intelligenz.
    Welche Lügen sollten daher toleriert, welche gemaßregelt werden? Es geht also um die fragwürdige Definition dessen, was gemeinschädliche Lügen sind.

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