Was macht ein gutes Geschenk aus? Es ist nichts, was man braucht, wie Socken etwa oder elektrische Zahnbürsten. Nein, es ist etwas, das man haben will. Dann entsteht die große Freude, die Überraschung, dann wächst Liebe zu dem Schenkenden, denn der hat sich in einen hinein versetzt und voller Empathie überlegt, was man wirklich wollen könnte. So schenkt man richtig. Man muss es lieben wie einen Teddybären und schätzen wie einen Diamanten. Was, für mich? Ohhhh – muss man quietschen. Dann passt es.
Tückisch dagegen verhält sich das Gratis-Update im Internet. Diese Updates tarnen sich als Geschenke und sind doch reine Zwangsmaßnahmen. Da sagt man dann eher Uh und Äh und Oha.
Doch diese Bevormundung ist der Nutzer schon gewohnt. Blind unterschreibt er die AGBs und soll sich, laut Werbebotschaft, auf eine Steigerung seines digitalen Lebensgefühl gefasst machen. Alles wird besser, schneller, höher, weiter, mit dem neuesten Update. Wobei der User diese vermeintliche Verbesserung nicht selbst gewählt hat. Er hat gewiss keinen Prozess der Willensbildung abgeschlossen, bevor er sich für das Update entschied und sein Häkchen setzte. Nein, das Update wurde ihm übergestülpt. Er kam indes mit dem alten System noch gut zurecht. Aber die da, welche hinter den Programmierungscodes leben wie die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen – die wollten das so.
Und sie kennen keine Gnade, mir das aufzuzwingen: Mit dem Trick, dass meine Batterie bald versagen würde, lockte mich mein Computer in den AppleStore. Doch es ging meiner Batterie gar nicht so schlecht, wie sie vorgab. Sie hat nur simuliert. Das würde ihr alles zu viel, stöhnte sie. Diese unzähligen Programme mit unterschiedlichen Voraussetzungen wären schlimmer als Babel. Nein, so könnte sie nicht arbeiten. Sie meldete sich krank. Dann kam der Doktor in Person des bartschneuzigen IT-lers. Er entlarvte ihre Hypochondrie, denn ihre Werte waren gut. An ihr lag es nicht. Also holte er sein magisches Kabel, an dessen Kopf ein Stecker prangte, und schob es ins Getriebe.
Seitdem ist mein Computer ein anderer. Aber die Batterie ist glücklich, im Gegensatz zu mir. Ich muss mich jetzt mit dem mir aufgezwungenen iTunes 11.0 (136) rumschlagen. Die einfachsten Dinge scheinen plötzlich unmöglich, zum Beispiel scrollen:
„Sie suchen die Leiste zum herunterschieben des Menüfensters? Die gibt es nicht mehr. So last season. Nutzen Sie die Tastaturpfeile.” Die schaffen aber nur einen Titel nach dem anderen. Ich versuche mir mechanisch zu helfen: Fenster verkleinern, dann erscheint der vertikale Balken wieder, der mich durch meine Titel scrollen lässt. Aber nur für kurze Zeit. Kaum habe ich einen Titel abgespielt und will wieder über meine gesamte Liste scrollen, verschwindet der Balken erneut. Es ist zum verrückt werden. Danke iTunes.
Es wurde sich meiner bemächtigt. Ich bleibe hilflos. Die da, hinter den sieben Bergen, haben das so gewollt. Der Grund dafür bleibt schleierhaft, wie jede Entscheidung der Götter. Ich muss mich damit abfinden: ich bin das Versuchskaninchen.
Immerhin, sie brauchen mich. Denn mit mir werden sie niemals ohne Dialogfenster kommunizieren können. Wie in Wachowskis „Matrix” etwa, in der die Menschen in grünen, herabfliessenden Codes alle Bilder des Lebens erkennen konnten. Das werde ich niemals leisten. Wir brauchen die visuelle Schicht zwischen uns.
Wie die also beschaffen sein soll? Was weiß ich, möchte ich am liebsten sagen, doch das stimmt nicht. Ich weiß was. Das Versuchskaninchen hat eine Beobachtung gemacht, die es gerne melden möchte. Hallloo, hört ihr mich, halloooo, Echooo?
Keine Antwort, bis hinter die sieben Berge reicht es nicht.
Gut, dann schreibe ich es eben auf meinen Wunschzettel. Ich hätte gerne mein altes iTunes zurück. Genauso wie das alte Powerpoint. Ach war das schön. Aber das ist wohl ein blöder Wunsch; der Fortschritt hat sie vertilgt, wie Saturn seine Kinder.
Besser ich wünsche mir etwas für die Zunkunft. Ich wünsche mir, dass die Programme aufhören zu glauben, sie wären ein Buch. Ein Buch, das man von oben links bis unten rechts liest, und auf der nächsten Seite ebenso. Ich wünsche mir, dass was ich zuerst wissen will, immer im Zentrum der Seite steht. Wie bei einer Mindmap, einer Gedankenlandkarte.
Ich erinnere mich an eine meiner ersten Vorlesungen, in der das Prinzip „Mindmap” uns Studenten ans Herz gegelegt wurde. Weil man sich so viel leichter den Stoff merken konnte. Doch die Universität war weit davon entfernt, ihre Schöngeistigkeit in der Praxis umzusetzen. Gelernt nämlich wurde linear und im Examen stur nach Schema abgefragt, – wahnsinnig innovativ.
Aber die hinter den sieben Bergen müssten das besser können.
Neben mir knistert es. Habe ich Mäuse in der Wohnung? Da sehe ich etwas, im Augenwinkel nur, durch meine Wohnung zischen. Huch, denke ich. Was war denn das? Da fällt mir ein: die Weihnachtskobolde sind ja unterwegs. Einer hat sich meinen Wunschzettel geschnappt. Ob Kobolde auch im Internet surfen? Das passt nicht. Dass sie wissen, wo die sieben Zwerge wohnen, dafür umso mehr.
Updates sind auch nur:...
Updates sind auch nur: Marketingsch***.
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[Sicherheits-Updates würde ich jedoch ernst nehmen an Ihrer Stelle. Haben meist doch ihren Grund. Bin mal durch einen Java-Exploit bös reingesegelt. Das sitzt. Für immer.]
Alles Datenklau!...
Alles Datenklau!
Frohe Weihnachten & viel...
Frohe Weihnachten & viel Glück mit deinem Wunschzettel!
gracias, tu tambien....
gracias, tu tambien.
Dass die Firmen für unsere...
Dass die Firmen für unsere Bedürfnisse planen, ich glaube, das ist ein Aberglaube, von dem wir uns längst verabschieden müssen. Es muss alles so unmöglich gemacht werden, dass wir uns seufzend für ein völlig neues Computerkonzept entscheiden, dass eventuell weniger von der Verschlimmbesserungspest verseucht ist.
Millionen von Computernerds kämpfen für den Sinn ihres Arbeitsverhältnisses…
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Wie wunderbar wäre es, wenn man Word/Excel 97 einfach hätte weiterverwenden können… Jetzt könnte man vielleicht seine eigene Zeitung editieren, aber eine simple Summe am Ende einer Tabelle von Rechnungen in Word – äh. Da geht dann das Umkopieren in ein Excel Dokument los…
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Ich glaube, wie in dem Fernsehbeitrag zu Mobilfunk-Abzocke – es geht um Umsatz um jeden Preis. Eigentlich kaufen wir gar nichts mehr, wir leasen es nur noch für eine gewisse Periode, bis das Alte weggeschmissen werden muss, weil es in der Welt des neuen nix mehr zu suchen hat.
Wir werden noch Autos mit kalkulierter Nutzungszeit bis zur Zwangsabwrackung nach acht Jahren sehen. Alles im Dienste der Verkehrssicherheit und der Energieeffizienz…
Wobei ich mir gerne selber...
Wobei ich mir gerne selber anfügen würde:
“…dass “Deus ex Machina” übrigens im keinen Fall mit der Übersetzung “Gott aus der Maschine” beizukommen ist. Damit möchte ich meine Götter-Bezüge im obrigen Text nicht verwechselt wissen.
Deus ex Machina kommt aus der Theatersprache des alten Roms. Ein ‘deux ex machina’ bedeutete damals: eine Figur taucht ohne Ankündigung im Handlungsstrang auf und greift ein. Das waren im Schauspiel natürlich die Götter: Jupiter und Saturn, Psyche und Mars. Der Schauspieler aber, der den Gott spielte, wurden in einem haushohen Turm auf Rädern ins Atrium gerollt. Was für ein Spektakel. Für die damalige Zeit? Man nannte also diese beweglichen Objekte “machina”. Daher also “Deus ex Machina.
totalement d'accord, mon...
totalement d’accord, mon chèr, grande artiste.
Versucht man, Lamentierenden...
Versucht man, Lamentierenden bei ihrem Problem zu helfen, so wird man erfahrungsgemäß als Überbringer der schlechten Botschaft beschimpft und das Wort ‚Nerd‘ wird in einem merkwürdig herabwürdigenden Tonfall benutzt. (Gerade dieser unfreundliche Tonfall wird in der Medienwelt immer dominanter, hat man das Gefühl, nachdem man auf eine Art Normalisierung nach den entsetzlichen 90ern hoffte.)
Dennoch: Ich vermute es geht um ein älteres Macbook, dessen OS-Versionsnummer kleiner denn 10.7 ist? Wenn ja, habe ich vermutlich ungewollte Nachrichten. Seit der im Sommer 2011 erschienenden Version 10.7 ‚Lion‘ sind die verschwindenen Scrollbalken im Gesamtsystem Usus, auch im derzeit aktuellen 10.8. Sollte dies eine solche Barriere darstellen, dann bloss nichts verändern.
Andererseits: Ich selbst kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal Scrollbalken selbst benutzt habe. Sehr viel natürlicher, menschenfreundlicher empfinde ich andere Varianten wie das Mausrad oder noch viel mehr die das metaphorische Blatt Papier bewegende Zweifingergeste auf dem Trackpad. Dadurch schrumpft das UI-Element Scrollbalken von etwas unbedingt anfassbar sein müssenden zu einem reinen Indikator, einer Anzeige. Insofern ist der nächste Schritt, das visuelle Herabstufen, für mich intuitiv verständlich und … nun ja … natürlich. Scrollbalken nach diesen beiden fingerfreundlicheren manuell durch Anklicken und Ziehen zu bewegen wirkt dann ziemlich archaisch. Und damit ist dann ein tatsächliches archaisch nach einem Paradigmenwechsel gemeint, nicht der Blick zurück des ständig Updatenden, was ein womöglich böswilliger Leser hineinlesen könnte.
Das eigentliche Problem, ungewollte Updates zu bekommen, obwohl man eigentlich etwas ganz anderes repariert haben will, das kann ich jedoch gut nachvollziehen. Die Krux liegt leider darin, dass Systeme aus haufenweise unabhängig voneinander entwickelten Einzelteilen bestehen, die alle ihre eigenen Updatezyklen mit sich bringen, aber in gar komplizierten Abhängigkeiten von einander stehen. Schaut man bei aktuellen System, ob frei oder nicht, unter die Haube, findet man sehr komplexe Graphen und kann nur darauf hoffen, dass diese azyklisch sind. Das meiste davon wird jedoch für den Endanwender noch versteckt. Das macht es schwierig, sich einen Zeitpunkt T als den idealen zu definieren, irgendwann hakt es immer und die dadurch entstehenden Probleme häufen sich, was dann einen auf die Idee bringen kann, ob T := Heute nicht doch die entspannendere Wahl wäre.
Liebe Sophie, ich mag mir Sie...
Liebe Sophie, ich mag mir Sie gar nicht so richtig vorstellen, wie Sie in einen appstore rennen, um sich dort auch noch zu infizieren. Irgendwie dachte ich, nach so viel sinnlichen Beiträgen, Sie gehörten nicht dazu. Nun sagen Sie noch, dies alles sei einem iphone entstiegen.
Der quasireligiöse Kult von apple bringt es wohl mit sich, daß die Nutzer ebenso naiv zur Schlachtbank schreiten, wie sündige Kirchgänger dem Fegefeuer durch den Klingelbeutel entgehen wollen. Iss schon Weihnachten?
A proposito: Nur mit Rechnern arbeiten, bei denen man die Festplatte putzen kann.
@Timotheus
Sagen sie, fühlen...
@Timotheus
Sagen sie, fühlen sie sich ohne Scroll Balken wohler? Hat es ihr Leben erfüllter gemacht und ihre Lebensqualität gesteigert? Teilen sie uns doch mit, wie es ihr Leben bereichert hat, wir würden gerne Anteil nehmen… Ein „Paradigmenwechsel“ ist so etwas in der Welt in der Sie leben? Erstaunlich….
Ich habs da mehr mit dem „archaischen“ („altertümlich“, „aus der Urgeschichte der Menschheit stammend“) Scrollbalken.
Werte Sophia, machen sie es sich einfach ab und zu mal klar, dass ein Computer nur eines kann, eine Null von einer Eins zu unterscheiden, zugegebenermassen tut er dies sehr schnell. Im Grunde unterscheidet er natürlich nur eine Leitung in der Strom fliesst, von einer in der nichts fliesst. Eine Arbeit, zu der man auch völlig problemlos eine Amöbe verwenden kann, die zappelt dann unter dem Mikroskop. da triffen sich natürliche Intelligenz und künstliche Intelligenz bei ihrem potentiellen Leistungsvermögen.
Aus dieser Sicht verliert man den Respekt vor Computern und vor allem auch ihren „Spezialisten“ recht schnell.
Lehrreich ist es auch Fragen in Computer Foren zu stellen. Die Antworten erfolgen dann meist in einer Art fach-chinesischem New-Speak, das zu verstehen man sehr viel, und leider oft sinnlos, Zeit verschwenden muss: Denn die Antwort ist allzu oft nur für Frager geeignet, denen die Antwort auch vorher schon klar war.
Ausser Betriebssystem, Browser und Flashplayer gibt es eigentlich nichts das man updaten muss, das Anti Viren System tut es automatisch….
Allerdings muss ich auch Nico zustimmen. Ich empfinde eine klammheimliche Schadenfreude, wenn ich solches über Apple Nutzer lesen darf. Ich nehme es als ein, von ihrer Definition als “passend” einzustufendes Weihnachtsgeschenk
Die ersten fünf Zeilen von...
Die ersten fünf Zeilen von Timotheus’ Eintrag zu lesen, dann die ersten fünf desjenigen von Herrn Volland, sie danach in einen Kontext zu bringen und einen Moment darüber nachzudenken, all das macht mich ein bisschen traurig.
Sie suchen die Leiste zum...
Sie suchen die Leiste zum herunterschieben des Menüfensters?
Damit die Leiste immer eingeblendet bleibt.
Systemeinstellungen->Allgemein->Rollbalken einblenden
Auch in iTunes sind alle Alten Menüs noch vorhanden.
Vielen Dank für diesen...
Vielen Dank für diesen Blog-Eintrag, welcher mir gewissermaßen aus der Seele zu sprechen scheint. Die Bevormundung durch IT-Paternalisten ist schrecklich und gerade in den letzten fünf Jahren konnte ich bei vielen Nutzern eine Resignation feststellen. Man hat das Gefühl der Branche hilflos ausgeliefert zu sein, wechselt man die Anbieter hat man dort häufig nach einiger Zeit die selben Probleme.
@ Tyler
Gerade die von Ihnen angesprochenen ‚Experten’ in den Computer-Foren scheinen die einzig wahren Antworten auf diverse Nutzerprobleme zu besitzen. Wobei ich es auch schon öfters erlebte, dass diese die gestellten Fragen nicht verstanden und dann, leicht überheblich/arrogant/genervt, die so „einfachen”(falschen) Antworten gaben.
Oft verstehe ich nicht warum die meisten Anbieter einem nicht einfach die Wahl lassen, mit einer einfachen Einstellungsmöglichkeit. Dies wäre für beide Seiten oft angenehmer.
Warum sagt eigentlich keiner...
Warum sagt eigentlich keiner etwas zu meiner, wie ich finde, treffenden Parallele zu Saturn, der seine Kinder frisst? Das war mein zweit-schönster Gedanke, der mir meinen Text hat entstehen lassen. An erster Stelle stand, und auch dazu scheint sich keiner anschließen zu lassen: die hypochondrische Batterie. Sagen wir also, unterm Stricht: ich bin hoffnungsfoh, dass das reflektive Reziproke in dieser Diskussion nicht zu kurz kommt.
Sehr geehrte Frau Sophie,
der...
Sehr geehrte Frau Sophie,
der hypochondrische Akku hat mit wirklich gut gefallen!
Und auch, daß Sie anscheinend Apfel Produkte nutzen ohne einem Hype verfallen zu sein und sie aber auch nicht für die Erbsünde halten.
Das Duce Bild paßt sehr gut zumThema!
Danke, lieber Don Ferrando....
Danke, lieber Don Ferrando. Das tat jetzt gut.
BREAKING News OMG: Die neue...
BREAKING News OMG: Die neue EZB ist weg – nicht mehr da – nichts mehr zu sehen!
Unterstes ist das aktuelle!
https://central.banktunnel.eu/bombasti.jpg
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Und hier kommt es her.
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https://o8.imgsrc.ru/e/eucentralbank/7/30869057ihw.jpg
Nochmal in der Karte!
https://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=50.10966&lon=8.705
58&layers=B000TT
Rohdaten aus der Cam:
https://central.banktunnel.eu/raw.zip
Das ist die Offzielle Cam – aslow was DIE sagen
https://www.ecb.int/ecb/premises/shared/img/webcam/hires/latest.jpg
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https://o8.de.imgsrc.ru/e/eucentralbank/3/30869013KsS.jpg
Allerbeste Sophie,
vielen...
Allerbeste Sophie,
vielen herzlichen Dank für den Hypochonder. Köstlich, köstlich. You made my day.
Es gibt zu den Gründen dieser Mißstände einige Vermutungen und Gewißheiten. Das ganze ist natürlich nicht einem einzigen Umstand geschuldet. Vielmehr sehen wir hier eine unheilige Allianz:
An erster Stelle die Entwickler: Das “Coden” ist so abstrakt, dass es einen vom Normalmenschen ganz anderes “Mindset” braucht. Das disqualifiziert diese klugen und durchaus wohlmeinenden Menschen komplett eine für Sie, liebe Sophie, oder für mich oder irgendjemand anderen funktionsfähige Software zu bauen. Wunderbar beschrieben ist diese Tatsache in Allan Coopers “The Inmates are running the Asylum – why High-Tech products drive us crazy and how to restore sanity”.
Das ganze Umfeld der Entwickler ist ähnlich gefangen: Sie sind am Ende des Tages auf die Entwickler angewiesen. Außerdem verstehen sie von guten Benutzeroberflächen in der Regel auch nichts – und auch nicht vom Stand der Wissenschaft und Technik. Da wird versucht in agilen Sprints zu scrummen, was das Zeug hält.
Die nächste Ebene ist das, was ich innerbetriebliche Politik nennen würde: Design by head of marketing: Wer in den Produkt-Meetings die anderen runterbügelt, der beeinflußt das Produkt am stärksten. Der gesamte (übrigens auch wohlmeinende) Produkt-Entwicklungshaufen ist übrigens meist in geistigem Inzest gefangen. Das Team dreht sich immer um sich selbst und dann feiert dann minimale Veränderungen als Erfolge. Features von Wettbewerbern muss man irgendwie kontern. Und dann verschwenden selbst kleine Firmen unglaubliche Summen an interne Diskussionen.
Das Top-Management ist in einer ganz miesen (und nur durch obszöne Gehälter geminderten) Zwickmühle: Sie müssen einerseits immer ordentliche Steigerungen bringen, andererseits sind sie dem eigentlichen Geschäft und besonders den Kunden oft so entrückt, dasssie außer Stande sind, die richtigen Entscheidungen zu treffen und durchzusteuern. Der ständige Druck um Rendite, um Features und Kundenzahlen unterstützt die Tendenz zu corporate ADHS.
Dazu kommt, dass die Vorstände, wenn sie nicht selbst miese Karrieristen sind, nicht die Kraft haben, miese Karrieristen rauszuwerfen. Und einer reicht, um ein ansonsten gut aufgestelltes Team zu schlechten Produkten zu treiben.
Alles dutzendmal gesehen. Wirklich. Alles nette Leute, die schlecht ausgestattet sind (mit Wissen, Methoden und Prozessen) und die in zu großen Organisationen arbeiten. Das beste Beispiel ist die Entwicklung der Predator-Drohne im Kosovo-Krieg. Die DARPA sagte, sie bräuchten für die Entwicklung einer Drohne zig Milliarden und 30 Jahre. Abe Karem hat sie mit 5 Millionen und in 3 Monaten fertig gebaut.
Bestes Beispiel für eine Firma, die so gerade ihre eigene Geschäftsbasis untergräbt ist Nikon: Die neuen Kameras werden schon kurz nach dem Launch starkt rabattiert und sind selten echte Verbesserungen gegenüber den Vorgängern.
Was den Scrollbalken angeht: Offenbar sagen die Verkaufszahlen, dass die meisten Nutzer Multitouch-Geräte haben und daher keinen Scrollbalken brauchen.
@Sophie v. M. : Das mit der...
@Sophie v. M. : Das mit der hypochondrischen Batterie ist ein schönes Bild, gleicht dem Auto, dass fiept, wenn es nicht jährlich in die Markenwerkstatt für einen kleinen Service für 1256,78 € geschleppt wird – dafür kann es aber selber bremsen, wenn ein Kind vor den Kühler springt (angeblich – in der Realität wird es wohl eher eine Vollbremsung bei einem Dackel vornehmen, worauf dann das folgende SUV von 2008 einem ins Heck kracht.) 1975 hat man eine neue Kupplung für einen Käfer für unter 200 € bekommen – heute passiert das kaum noch, dafür kostet sie im Fall der Fälle 2500€ – für 200 kriegt man kaum einen Ölwechsel.
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@tyler: stimme Ihnen zu. Computer haben etwas von einer narzistisch besetzten Hirnverlängerung, wie man es immer vom Jaguar E Type für ein bestimmtes männliches Körperteil behauptet hat, dass mit ersterem Körperteil oft im Clinch lag, oft gewann (siehe DSK).
Es ist wirklich nur ein Schraubenzieher deluxe, der uns so feine Sachen ermöglicht, wie zwischen Europa und Asien eine unproblematische Diskussion zu führen – aber er ist keine Egoprothese.
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Wir leben in einer Zwischenwelt, in der wir uns mit unseren Maschinen noch um die Vorherrschaft balgen – in welche Richtung es gehen wird, der Mensch als die ungeliebte, unterentwickelte, lästige Biomasse, die das schöne perfekt gestylte Sustainable Ecobiological Pattern immer wieder mit seinen Vorderfüssen durcheinander bringt, oder zurück ins Mittelalter sich mit Knüppeln bekriegender Warlords, wenn die (möglicherweise) aus der ganzen Verteilungsungerechtigkeit entstehenden Bürgerkriege die ganze digitale Infrastruktur zertrümmert haben sollten – das wird die Zukunft zeigen.
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Wie ich oft sage, darüber nachdenken, was wir wirklich brauchen, was uns wirklich glücklich macht, was wir notfalls entbehren könnten – dürfte die beste Richtschnur sein, nicht von Technokraten, Marktzwang-Oligarchen, sogenanten religiösen Autoritäten oder Haudrauf-Dikatoren beherscht zu werden.
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Ich kann sehr gut ohne Smartphone und Navigationssystem leben – aber ein aufmachbares Dach (ohne dass die Windschutzscheibe eh bis an die Kopfstützen reicht) und eine gute Soundanlage würden mir im Auto schon fehlen…
@Booooster: sehr schöne...
@Booooster: sehr schöne Schilderung von der Innenseite des Systems- so denke ich, gehen wir wirklich den Bach herunter, ohne es zu wollen. Alle meinen es gut, aber so wie jede Kette mit ihrem schwächsten Glied bricht, ist es dann der eine in seine Eitelkeit verliebte Brüllaffe, der den Kurs vorgibt, indem er den Bedenkenträgern in einem lächerlichen Detail nachgibt, damit sie auch eine Kirsche zum abnagen haben.
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Ich beziehe mich noch einmal auf eine vergangene Diskussion in den “stützen d. G.”, als ich auf einen FAZ-Artikel über die Defizite unserer Führungskräfte hinwies: Ein Mangel an sozialer Kompetenz, Empathie und Reflexionsvermögen – Ihr corporate ADHS ist da auch ein schönes Bild – ein bisschen Psychopathie ist gut fürs Geschäft…
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Das Problem nur: Wo ansetzen? Wenn Frösche einen Sumpf trockenlegen sollen, bauen sie sich höchstens noch schönere, grossartigere Bioteiche…
Verehrte Frau v. Maltzahn, die...
Verehrte Frau v. Maltzahn, die hypochondrische Batterie ist ein wudnerbares Bild. Man kann sie noch ergänzen mit dem Akku, der sich verhält wie die boshafte Geiß aus “Tischlein-deck-dich”.
Zum Update-Zwang fällt mir sofort der Fantasy-Autor G.R.R. Martin ein, der kürzlich dieser Zeitung erzählte, dass er seine Werke auf einem alten DOS-Computer mit entsprechendem Word schreibt – und für die Kommunikation mit der Außenwelt noch einen modernen Computer hat. Vl. sollten wir uns das alle so angewöhnen: Einen Computer auf dem Stand unserer liebsten Gewohnheiten einfrieren, und ein weiteres Modell vorhalten für die hektische Umtriebigkeit der Gegenwart.
Lieber Artiste,
tja, wie...
Lieber Artiste,
tja, wie bloß ansetzen? Da gibt es kein Rezept. Nur Kleinigkeiten. Der wunderbare Richard Bohringer sagte in einem Film (Tango. Sehenswert!!) “Et surtout: evitéz les cons!” Und immer die Idioten meiden. Will meinen: Wenn man sich in solcher Situation findet: Aufstehen, Brüllaffen abbügeln (mit Evidenz und Argumenten… sie geben fast immer nach, denn Substanz haben sie ja nicht), eigene Koalitionen bilden usw. Also normales politisches Geschäft. Und wenn man dann immer noch chancenlos ist: Gehen. Neuen Job suchen. Keine aussichtslosen Kämpfe austragen.
Ansonsten haben wir nur die Macht der Konsumenten: Kaufen, was gut ist. Wechseln, wenn eine Firma dumm und/oder unethisch ist. (Ich persönliche habe mein Konto bei der Deutschen Bank gekündigt: Das sind Leute, die der Amerikaner AIG Rettungsgelder so verkaufen, als wären sie gut durch die Krise gesegelt; Ich kaufe keinen fabrikneuen Sperrmüll und ich suche anonymisiert über Startpage). Ansonsten: Leiden und eine “stiff upper lip”.
Aber: >Immer versuchen, Teil der Lösung, nicht des Problems zu sein.
My 2 cents.
selbstverständlich, liebe...
selbstverständlich, liebe Sophie, wurde ihr bild erkannt: greis ist geil…
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im weltinnenraum des kapitals ist es eine technische notwendigkeit, produkte wie computer und autos zu entwickeln, und was scheren einen die indischen müllberge; fortentwicklung nennt sich das, und in frage steht, ob man sich nicht dabei doch von den bedürfnissen der verschieden geprägten kunden fortbewegt. im prinzip arbeite auch ich gerne mit einem gerät, das ich gut kenne, weil das meiste intuitiv ablaufen kann; zum spielen mit der technik kann man sich ja nach bedarf ein anderes hinzuziehen.
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allerdings gibt es ein paar, wohlgemerkt nur nerdig anmutende, aber nicht reflektiert mit dem thema umgehende bevölkerungsteile, die immer stets sofort das neueste haben müssen und kreischend vor dem apfelgeschäft – ungute, matrixhafte kirchen – auf und nieder hüpfen, und diese sind natürlich die lieblingskunden jedes händlers und entwicklers, stellen sie doch die umsatztreiber dar und werden als depp-, äh, pardon: könige der zukunft hofiert.
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natürlich müssen alle anderen als rückständige idioten erscheinen, denn das will nun niemand sein, berechtigterweise gerade dann, wenn er es nicht ist: ich bin doch nicht öd.
ach donna laura, das klingt...
ach donna laura, das klingt aber gar nicht gut und wahr zugleich.
Lieber GTA,
früher (in den...
Lieber GTA,
früher (in den Achtzigern, teilweise den Neunzigern) ging das tatsächlich noch:
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Als Mitarbeiter einer Chef-Psychopatheria heimleuchten. In Form von geharnischtem Protest. Man musste nur den in seine Etielkeit verliebten Brüllaffen ausbrüllen lassen, ihm wenn er wieder ruhig war, dann ernst und deutlich machen, dass es so – mit dem lausigen Produkt, mit betrieblichen Schieflagen, etc., nicht weitergeht, sonst kündigt man.
(It’s important to be earnest^^)
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Geht, habe ich mind. dreimal bei versch. Unternehmen so praktiziert. Die kriegten tatsächlich bissi Muffe. Etwas Ruhe im Karton. Erfolg.
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Doch seit der versch*** ene neoliberale Neusprech einzog, war Schluss damit. Mach das mal heute. Egal ob du Leistungsträger (was für ein Wort) bist oder nicht:
Die machen einfach weiter, sogar die eigenen Kollegen greifen einen höchstens noch an deswegen. Was ist passiert. Narzissmus, Psychopathie, Miss-Führung ist – mit klammheimlichem, konkludenten Einverständnis fast aller Schichten der Gesellschaft diesmal – kein Bug mehr, sondern ein Feature geworden.
Das ist das Problem.
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Berlusconi wurde auch genau deswegen gewählt, weil a Hund war er scho. Die Italiener wussten ganz genau, dass der nicht ganz sauber war. Aber einen gerissenen, unverschämten, korrupten, asozialen Hund an der Spitze zu haben, das war cool. Das – statt eines besonnenen und unkorrupten – bringt eine Nation nach vorne. Dachten sie.
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Früher wussten Leitwölfe, es ist ein Bug und sie sollten es nicht übertreiben und zogen den Kopf ein, wenn ein Mitarbeiter deutliche Worte fand. Heute wird selbstverliebte Missführung nicht nur toleriert, sondern im neoliberalen, darwinesken Sinn gefordert.
Während in der New Economy ein Charmebolzen wie Haffa als CEO noch rüssierte, macht so einer heute keinen Stich mehr.
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Gefragt ist der eiskalte, abgebrühte Stratege. Grad kocht er wieder Frösche, aber nicht à la grand-mère, sonder per Molekularküche.
re-üssierte, menno ...
:-)...
re-üssierte, menno …
:-)
@boooster: Sie haben es wieder...
@boooster: Sie haben es wieder gut beschrieben, wie man ansetzen kann, dem stimme ich voll zu. So weit es geht, sich aus dem Schlimmsten raushalten.
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Dass die Deutsche Bank zu den übelsten Protangonisten dessen, was man nicht will, gehört, habe ich auch erst mal begreifen müssen – und ich kann mir vorstellen, dass viele mündige Konsumenten die daraus naheliegenden Schlüsse ziehen.
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@donna laura: Matrixhafte Apfelkirche – schön- die unlustige Travestie der Individuen aus “Leben des Brian”
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Wie war das ungefähr bei Enzensbergers “Untergang der Titanic” : die vielen herrenlosen Koffer, die im Wasser treiben, sehe ich und schwimme weiter….
Liebe Donna Laura,
um Ihre...
Liebe Donna Laura,
um Ihre Worte: “stellen sie doch die umsatztreiber dar und werden als depp-, äh, pardon: könige der zukunft hofiert.”
mal proletisch zu sagen:
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Bei High-tech-Produkten ist der “König Kunde” eigentlich der Depp vom Dienst.
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[In meinem verkrachten Dienstleistungs-Bereich sind sie nur Könige, wenn sie sich auch wie welche benehmen – wird auch immer seltener ..]
<p>Oft verfremdet...
Oft verfremdet nachzitiert
@Sophia v. Maltzahn: Der Saturn, der seine Kinder frisst, das ist ein solch beliebter Metapher, der, da oft verfremdet nachzitiert, mir zunächst gar nicht aufgefallen ist. So spricht Wolfgang Leonhard von der „Revolution“, die „ihre Kinder frisst“. Und auch bei mir finden Sie die „kapitalistische Konterrevolution in Permanenz“, die „ihre Kinder frisst“ – blog.herold-binsack.eu). Doch schön das Original mal wieder vorzufinden. Danke.
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Und auch das Thema an sich gefällt mir. Denn noch schlimmer ist es, wenn Sie ihre Website upgedatet (grässliches denglisch) bekommen. Dann verschwinden nicht selten ganze Teile. So ist das mir vor Jahren passiert. So fehlt in meinem Blog das Archiv ab 2007. Schon ärgerlich, da ich die Texte nicht ohne Grund per Link auf einander beziehe. Das hat eine Linie. Und die fehlenden Teile per Hand einzufädeln, nachträglich (da stimmt dann ja auch das Datum nicht mehr) dazu habe ich nicht die Muse.
Freud, King, Schröder:
ES...
Freud, King, Schröder:
ES
@Vroni: schön gesagt, der...
@Vroni: schön gesagt, der Chef kocht die untergebenen Frösche molekular – das trifft den heutigen Geist nicht schlecht.
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Vielleicht ist es heute so, weil man irgendwo ahnt, dass sich da ein gewaltiges Unwetter zusammenbraut, und man zieht den Kopf ein vor einem/r, der/die vorgibt, noch eine Idee zu haben, wie man den Kopf aus der Schlinge ziehen könnte – weil es einem selbst auch nicht einfällt, wie man ohne grosse Verluste dem Diktat der geschaffenen Sachzwänge entkommen könnte.
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Wenn man genau hinschaut – Berlusconi, Merkel, Obama, Hollande, Gauck, Wulff waren doch alle für sich nicht besonders respektgebietend. Aber gerade Merkel mit ihrem untrüglichen Sinn, das Loch im Zaun der ihr eigentlich Überlegenen zu finden, ist der Typ des heutigen Entscheiders, der nicht charismatisch mit einer gesellschaftlichen Vision führt – sondern wie in der spassigen englischen Komödie “Yes, Prime Minister” einfach nur das rauspult aus den Forderungen der verschiedenen Lobbygruppen, was gerade noch geht – und gut in Sonntagsreden an die Wähler zu verkaufen ist. Wofür, für welchen Schlingerkurs steht die Kanzlerin heute so gut da?
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Da muss man weiter östlich verankerten Politikstil unangenhmerweise weit mehr respektieren, so dass man in diesem Bereich schon heute sehr vorsichtig formuliert.
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Leben wir vielleicht in den letzten Jahren des Individualismus, bis wir rein vorsichtshalber mit ins Stadion ziehen, die Nationalmannschaft, das Olympiateam anzufeuern, um nicht aufzufallen, dass wir eigentlich nur unser eigenes Ding machen wollen, in Ruhe leben wollen. Während es stillschweigend längst wieder von uns erwartet wird, das Wohl des grossen Ganzen nie aus den Augen zu verlieren, was dann (nicht in Neusprech) letztlich nur die Interessen einer ganz kleinen verschworenen Kameradschaft sind.
lieber HansMeier555, da wird...
lieber HansMeier555, da wird sich die dritte im bunde aber freuen.
@ Sophie von Maltzahn:...
@ Sophie von Maltzahn: Tintenpatronen machen das gleiche hypochondrische Geschrei.
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Betriebssystem-Umstellungen: Einfach jede zweite Version überspringen, falls nicht grundlegende Verbesserungen eingeführt werden, oder ein Jahr abwarten; Versionsänderungen des Betriebssystems ziehen gerade bei Apple gerne kostenpflichtige Änderungen bei Anwendungsprogrammen nach sich (ich erinnere mich an Zeiten nach Einführung von OSX: jedes halbe Jahr komplette und teure Änderungen, die überhaupt nicht eingeplant waren – Verträglichkeiten von Schriftverwaltungen, QuarkXpress-Quark, nicht wahr, Vroni? Und es dauert ein halbes Jahr, bis diese Gremlins abgetötet sind. Wohl dem, der sich in dieser Zeit solange an den Tegernsee zurückziehen kann).
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Eine Kunde von mir nutzt aus Grimm heute noch OS 9 (und flucht, wenn er einen neuen Drucker braucht, weil OS9 natürlich nicht mehr unterstützt wird) …
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Die meisten Programmupdates heute schaufeln vorzugsweise Müll in die Kiste, die Seuche derzeit sind Toolbars (zusätzliche Leisten im Internetbrowser, für unsere Nicht-Nerds), die wie jedes erfolgreiche Altersheim eine penetrante Kundenbindung (eher -fesselung) im Sinn haben. Bloß weg damit!!
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Oder die abgefeimten Updates wie die, die eine Abwehr von Fremdakkus im Sinn haben (s. Lumix-Kameras). Erst neutral informieren, dann updaten.
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Gilt leider für alle Bereiche. Gestern hörte ich einen Vortrag von Gerhard Steidl (‘How to make a book with Steidl’), ein Wahnsinniger im positiven Sinne, der sich wortgewaltig über den Qualitätsrückgang bei Farben und Druckpapieren ausliess. Von der Qualität des Drucks und der Drucksachen ganz zu schweigen. Ich vergoss gern ein Tränchen der Rührung.
@ Vroni 15:33: Unterstreiche jedes einzelne Wort, ich hätt’s auch drastischer noch abgekonnt, aber es besteht ja immer die Gefahr, daß Minderjährige hier mitlesen.
@ donna laura 18:39
Ma chère,...
@ donna laura 18:39
Ma chère, das war jetzt nicht nett, aber die merkelt das sowieso nicht.
nein, liebes ChainMail, das...
nein, liebes ChainMail, das muss es auch nicht sein (in einen sack stecken und draufhouwen). aber hey, schön, dass sie wieder im salon sind! ich habe sie vermisst!
@ donna laura 22:20
oh, danke,...
@ donna laura 22:20
oh, danke, enchanté, meine liebe, bin heimlich immer mit dabei, leide halt immer noch unter einer Erziehung zur damenhaften Zurückhaltung. Mal mehr, mal weniger. Aber wenn man einmal die Rute von Knecht Ruprecht zu spüren bekam … bitte das jetzt nicht mit originellen Deutungen zu vertiefen.
Lieber GTA,
ja das trifft es....
Lieber GTA,
ja das trifft es. Dass sie Lobbyforderungen wunderhübsch abgleicht und als eigens ausgedachte Politik verkauft.
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Madame M. wirkt gegenüber Blendern/Charismatikern/Visionären dann eigenartigerweise wie eine hervorragende Pragmatikerin. Und kassiert dafür Bestnoten beim Volk (siehe Sonntagsfrage und Politikerpopularität, Emnid & C.) .
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Die Zeiten sind aber auch nicht so, dass man charismatischen Visionären voll vertrauen würde. Dazu sind die Dinge zu komplex geworden und das weiß auch Shaun das Schaf (also wir alle).
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Um zum Anlass des Artikels hier und zu Sophie zurückzukommen: Steve Jobs, der Wunder-Charismatiker soll intern ein rechter Schinder vor dem Herrn gewesen sein, ein kühler, eiserner Stratege mit fester Hand, der Perfektion verlangt. Sein Imperium könnte wanken, denn ob hypochondrischer Akku oder Apple Maps (^^), es mehren sich die Nicht-Wundermeldungen und die Kritik.
Welcome Apple in der Normalität!
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Die Boston Consulting Group (BCG) hat ja schon vor Jahren eine wunderbare Analyse der Business-/Produktzyklen gemacht. Auf Wikipedia gibt es einen halbwegs lesbaren Abriss.
Danach wird ein Produkt oder eine Produktreihen immer einen Aufstieg, einen Zenit, ein Sattel-Plateau und einen Niedergang erfahren. Zuerst Garage, dann Erfolg, Aufstieg wie eine Rakete, Ernten, Ernten, Ernten, Hochpreis, dann Nachahmung durch Wettbewerber, Patentkriege und anschließender Preisverfall, Rabatte, Preiskriege. Na, wo scheint sich Apple grade zu befinden, wenn sie denn nicht rasch ein neues Wunderprodukt lancieren, nicht schwer zu erraten: im letzten Drittel. Und trotzdem kann es diese Firma noch lange gut geben und sie kann noch ein wenig gedeihen..
Niedergang und Aufstieg fast wie in der Natur.
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Vielleicht ist das auch bei Demokratien so. Im Moment haben wir ein Sattel-Plateau, dessen Zeiger leicht nach unten weisen. Und überhaupt: Demokratie ist für den simpel gestrickten menschlichen Geist (‘erst das Hemd, dann die Hose!’) eigentlich zu kompliziert. Vielleicht sind die Bürger auch nur zu verwöhnt und Diktaturen und Kriege liegen zu lange zurück, als dass der “Demokrat”, der Bürger schätzt, was er hat. Er ist zu verwöhnt.
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Der Bürger sollte die Demokratie nicht geringschätzen, unterhöhlen oder weghauen. Und vielleicht sollten Politiker sie nicht unterhöhlen.
Wir haben “Atlantiker”, “Kanalarbeiter”, “Seeheimer”, aber wir sollten Demokraten haben. Echte.
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Zurück zum Update:
Vielleicht braucht eine ‘demokratische’ Konsumgesellschaft weniger Pseudo-Updates, aber mehr Besinnung auf die Wurzeln, auf Gemeinschaft.
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Ihnen, lieber GTA und Ihnen allen hier ein frohes Fest!
Liebe...
Liebe KarolaKettenhemd,
seltener Gast! Umso mehr muss man würdigen.
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Unterstreiche auch. Jedes Wort.
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Wies halt so ist mit der jugendlichen Drastik: TV-Sendungen auf der echten Glotze, aber auch im Internet beispielsweise dürfen erst ab 22 oder 23 Uhr gesendet werden, wenn es recht blutig oder recht sexy wird. Oder beides.
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Wäre die Konsequenz, dass Deus Ex Machina (der Geist, der aus dramaturgischen Gründen unerwartet auf die Bühne stürzt, Surprise!) oder auch die Stützen mit ihren bröckelnden griechischen Säulen erst kurz vor Mitternacht im Netz lesbar sein dürften. Obwohl, sind die meisten eh Nachgeister, oder? Dann lasst uns gesittet bolzen oder uns kreative, barockderbe Beleidigungen ausdenken gegen den Klassenkampf von oben. Nach dem Motto der Wurstverkäuferin: “derfs noch a Scheiberl mehr sei …”
:-)
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Auch Ihnen ein frohes Fest.
@Vroni: Auch Ihnen schöne...
@Vroni: Auch Ihnen schöne Feiertage! Stimme Ihren Worten auch zu, und genau, weniger Update, mehr Wurzel, mehr Gemeinschaft!