2013 wird ein tolles Technik-Jahr: 3-D-Drucker, 4-K-Fernseher und womöglich auch fünfdimensionales plutonisches Dampfhockey auf Apple TV werden unser Leben bereichern. Eine (nicht ganz bierernste) Trendschau.
Die rotbraune Restepampe der Silvesterknallerei modert im Rinnstein vor sich hin, und die Sektgläser stehen längst wieder in Reih und Glied in der Vitrine – aber dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Leserinnen und Lesern dieses Onlineangebots noch ein schönes neues Jahr zu wünschen. Bei dieser Gelegenheit drängt es sich geradezu auf, die Kristallkugel ein wenig zu polieren, den Kaffeesatz zu schütteln und daraus einen Ausblick in die nahe Zukunft zu wagen, welche Themen uns 2013 wohl beschäftigen werden, welche Trends die digitale Welt prägen. Ich versuche mich an dieser Übung übrigens zum ersten Mal, kann mich also rückblickend weder mit tollen und exakt auf die Zwölf gezirkelten Vorhersagen brüsten noch muss ich jetzt irgendwelche völlig vergurkten Fehleinschätzungen geraderücken. Also dann: schaumermal!
Enormes Hype-Potenzial, wenn nicht gar die nächste industrielle Revolution, sehen Technik-Enthusiasten beim sogenannten dreidimensionalen Drucken. Als Drucker fungiert eine Apparatur, die erhitzten Kunststoff auf einer Platte aufschichtet und daraus je nach Vorlage Objekte wie beispielsweise Teller formen kann. Noch steckt die dezentrale 3-D-Drucktechnik in den Kinderschuhen (wie etwa die PC-Technologie in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts), aber mit steigender Verbreitung werden die Stückkosten dieser Apparate sinken. Und wenn erst einmal mehrere Farben und auch unterschiedliche Materialien in das Endprodukt eingearbeitet werden können, wird die Technologie immer interessanter für den Endverbrauchermarkt. Vieles, wofür wir heute noch im Fachgeschäft an der Kasse stehen oder den Onlinehandel samt Paketdiensten in Anspruch nehmen, werden wir dann nur noch als digitalen Bauplan erwerben und zuhause ausdrucken.
Aber man ahnt bereits, wo künftige Knackpunkte und Konfliktlinien lauern: Noch jede neue Kopiertechnik wirft Patentfragen auf, bedroht Urheber- und Markenrechte. Es werden zweifellos raubmordkopierte Vorlagen und Baupläne für alle möglichen brisanten Objekte kursieren. Man wird sich nicht damit zufriedengeben, Aachener Printen oder unlizenzierte Nespresso-Kapseln zuhause nachzudrucken, nein, natürlich werden auch bereits Bauteile von Schusswaffen hergestellt. Und wenn der 3-D-Druck mit heutigem Stand der Technik schon das untere Verschlussgehäuse vom halbautomatischen Sturmgewehr AR-15 liefern kann, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis ganze Knarren aus dem Drucker kommen. Ach, was sage ich: Rohrbomben, Massenvernichtungswaffen, ballistische Interkontinentalraketen. Und was dem einen sein Traum vom Chemputer ist, der als Online-Heimapotheke gängige Arzneimittel wie Ibuprofen synthetisiert, ist dem anderen womöglich sein Cracklabor oder seine Crystal-Meth-Küche. Kurzum: Das Thema dezentrale 3-D-Technik elektrisiert nicht nur die Enthusiasten, auch für beamtete und ehrenamtliche Bedenkenträger steckt da jede Menge Musike drin.
Mobile (wir Checker sprechen das selbstredend denglisch aus) bleibt auf alle Fälle auch 2013 der heiße Shice, so viel ist sicher. Mein Kaffeesatz flüstert mir, dass die Angebote der meisten großen Player in diesem Jahr erstmals häufiger über Smartphones und andere mobile Endgeräte angesteuert werden als über stationäre Rechner im Büro und zuhause. Die informationstechnische Mobilmachung des Klickviehs Konsumenten schreitet wacker voran, oder um es mit dem Netzguru Nico Lumma zu sagen: „Die Smartphone-Penetration in der Bevölkerung steigt weiterhin”, und das hat wenn ich ihn als Fachmann richtig deute unter anderem damit zu tun, dass die App-Stores bis oben hin voll sind mit Apps. Daraus resultieren beim Nutzer neue Verhaltensweisen, wie man sie hier in dieser Bilderstrecke schön prototypisch beobachten kann. Wo man heute beispielsweise für eine bequeme Online-Scheidung noch den PC mit Netzanschluss braucht, reicht vielleicht bald ein Smartphone, um den ungeliebten Ehepartner (den man wahrscheinlich eh in einem Online-Datingportal aufgegabelt hat) familienstandrechtlich appzuschieben.
In Bewegung bleibt der Endgerätemarkt, neue Smartphones und Tablets mausern sich zu wahren Alleskönnern, und das fällige Phrasenschweinentgelt für so eine Binse könnte ich mit neuen mobilen Zahlsystemen bequem und sicher entrichten. Nico Lumma hat da dankenswerterweise ein paar Namen parat, die man sich seiner Meinung nach in diesem Zusammenhang merken sollte: Square, Sumup und Dwolla. Und ich denke, es schadet nichts, diese Newcomer einstweilen wieder zu vergessen, bis in der Computer-Bild oder im Manager Magazin von ihnen zu lesen ist.
Mit Vorsicht genießen würde ich auch die oft gehörte Annahme, dass mobile das neue local sei. Foursquare beispielsweise, das Lieblingsspielzeug unter den ortsbezogenen Diensten, ist entgegen der Erwartungen der Netz-Erklärbären hierzulande immer noch kein Hit- und ich denke, das wird auch nicht mehr werden als eine Randgruppen-Spielerei. Woher ich diese kühne Vorhersage nehme? Nun, meine Frau, die solchen Dingen gegenüber durchaus aufgeschlossen ist (die twittert ja beispielsweise auch im Gegensatz zu mir), findet den Dienst längst nicht mehr so prickelnd wie noch vor zwei Jahren. Die letzte Meldung, die zu foursquare auf meinem Radar auftauchte, lautete, dass die geschätzte Frau Franziskript mit nur zweimal Einchecken auf dem Neusser Kinderbauernhof es zum dortigen Mayor gebracht hat. Und prägnanter kann man das Elend um foursquare wohl kaum illustrieren.
Schalten wir nun um nach Kalifornien: Die Cupertino-Astrologen recken bereits die Hälse nach neuen Ipads (jetzt noch dünner und das Ipad mini mit Retina-Display!?!), aber es könnte noch dicker kommen: 2013 soll das Jahr sein, in dem Apple die lange erwartete Offensive in den Fernsehmarkt startet, auf dem höchstauflösende 4K-Geräte demnächst die gute alte HD-Auflösung verblassen lassen. Mit etwas Phantasie kann man sich den Apple-Fernseher wie ein übergroßes Ipad mit Wandhalterung vorstellen. Aus der Not heraus, dass sie in absehbarer keine massenattraktiven Inhalte wie Hollywood-Blockbuster oder die Spiele der NFL exklusiv lizensiert bekommen, müssen die Apple-TV-Macher sich etwas Besonderes einfallen lassen. Der verstorbene Unternehmensgründer Steve Jobs galt ja als Erfinder des sogenannten reality distortion fields, und in diesem Geiste könnte Apple versuchen, die von Douglas Hofstadter in „Gödel, Escher, Bach” skizzierte Idee des Subjunk-Fernsehers zu realisieren. Der Apparat verfügt über eine subjunktive Wiederholungsfunktion, man kann sich also beispielsweise ganz normal ein Fußballspiel ansehen – und dann im Subjunk-Modus gucken, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn Handspiel erlaubt wäre oder es am Spieltag nicht geregnet hätte im Stadion. In einem weiteren Entwicklungsschritt könnte der Apple-Fernseher dann auch als Display für eine iKonsole fungieren, mit der man fünfdimensionales plutonisches Dampfhockey und andere Spiele spielt, die wir heute nur erahnen können.
Ach ja, 2013 ist Wahljahr, und es braucht keine Prophetengabe, um vorherzusagen, dass der kommende Online-Bundestagswahlkampf keine „Yes we can”-Erfolgsgeschichte liefern wird, sondern eher anhand von ganz analogen Brot- und Butter-Themen entschieden wird. Bleibt die Frage nach den Piraten: Schaffen sie es in den Bundestag oder nicht? Das dürfte verdammt knapp werden. Aber ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und prophezeie, ja, sie sind drin, auch wenn sie sich im Moment reichlich desolat präsentieren. Um es mit George Bush senior zu sagen: read my lips!
P.S. Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich in dem ganzen Beitrag ein ganz wichtiges Modewort nicht untergebracht habe, ich reiche es deshalb hier nach: Disruption!
... kann ich nur empfehlen,...
… kann ich nur empfehlen, möglichst früh zuzuschlagen, wenn man sich alle Möglichkeiten offen halten möchte (wie ein AR-15-Gehäuse). Welche neue Technologie wurde denn nicht in ein Korsett gezwängt?
Die Kunst ist es, den richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Der jeweils richtige Zeitpunkt...
Der jeweils richtige Zeitpunkt mag bei jedem anders liegen. Zum early adopter, der neuestes (und womöglich noch nicht voll ausgereiftes) Zeugs zu überteuerten Preisen kauft, fühle ich mich normalerweise nicht berufen.
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Vielleicht lieber den richtigen Zeitpunkt abpassen, an dem es mit einer ganzen Uzi klappt. ;-)
Ich wart auch noch ein...
Ich wart auch noch ein wenig.
Muss doch möglich sein, dass 3D-Telefonieren, Spiegelei zu Plastik braten und Apple-Wii ein einziges Gerät schafft.
Bis dahin noch Röhrenglotze und Brieftaube. Wenn man den Retro-Schick bedenkt, unbezahlbar.
Hihi, 3D-Telefonieren, das...
Hihi, 3D-Telefonieren, das wärs. Quadrophonischer Raumklang, je nachdem, aus welcher Himmelsrichtung der Anruf kommt.
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Triniton-Röhre mit überschaubarer Bilddiagonale tuts hier übrigens auch noch. Bruderherz hat sich voriges Jahr so ein flaches Riesentrumm von Samsung gekauft, und irgendwie find ichs immer noch leicht assi. Vielleicht legt sich das erst, wenn man selbst eins hat. ;-)
von kennington-lane bis...
von kennington-lane bis retsina-display (design by peloponnes) – nichts kam am untergehenden blackberry vorbei, *g*.
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und a propos, kennt die kristall-kugel eigentlich auch die zukunft der entwicklung der unter-wasser-welten? (1) und der rückseite des mondes? (https://www.youtube.com/watch?v=-ifonKK8jRg ein typisches us-fake, ganz klar)
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und was wäre das drucken einer schusswaffe im vergleich zur eroberung eines präsidentenamtes? (george w. bush, jr.) (ok, ein schlechter und gemschackloser scherz. aber naheliegend)
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(1) “iphone goes deep-sea – the journey continues” – neue bildungen, mutter natur vorgeschlagen.
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und grüße.
Ich hatte den Youtube-Link...
Ich hatte den Youtube-Link noch nicht angeklickt, da meldete sich mein inneres Stimmchen ganz beiläufig mit dem Satz “von der Rückseite des Mondes ist es nur ein kurzer Weg nach Neuschwabenland” zu Wort – und hey presto, schon im zweiten Kommentar zu dem Nasa-Filmchen fiel das Stichwort. Und von da aus ist es auch nur ein gedanklicher Katzensprung zu den US-Präsidenten und der Frage, was die qua Amt so wissen von gewissen Dingen in Nevada (ganz unabhängig davon, wie bestimmte politische Prozesse in Florida seinerzeit abgelaufen sind). Und wissen Sie was? Gerade mit Blick auf diese jüngere Vergangenheit ihres Landes kann ich den irrationalen Hang von US-Bürgern zu ihren Schusswaffen sogar ein Stück weit nachvollziehen. Viele von denen glauben wirklich, das wäre eine Garantie gegen die Diktatur. Wissen Sie, wieviele Zilliarden Schuß Hollow-Point-Munition FEMA und andere US-Behörden in den letzten zwei Jahren gekauft und gebunkert haben? Es würde reichen, um jeden Menschen auf diesem Planeten umzunieten.
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Aber das führt uns hier zu weit weg vom Thema. Freuen wir uns lieber auf die, ähm, Disruptionen von Apple TV auf dem Fernsehmarkt. Oder das Retsina-Display – sehr schönes Wortspiel!
Das schlimme ist ja, dass ich...
Das schlimme ist ja, dass ich jetzt angestrengt überlege, wie plutonisches Dampfhockey aussehen könnte und ob ich es spielen wollen würde.
Hofstadter lässt uns...
Hofstadter lässt uns diesbezüglich leider im Unklaren. Also ich denke, auf Pluto ist es kalt, daher braucht es Dampfheizung, um überhaupt ein Spiel zu ermöglichen. Oder die Spieler dampfen vor Anstrengung in der Kälte. Aber wie Hockey mit zwei weiteren Dimensionen funktionieren soll, sprengt auch meine Vorstellungskraft.
Das erinnert mich etwas an das...
Das erinnert mich etwas an das Schachspiel auf drei Ebenen von Mr. Spock.
Die Uzi wird glaubich...
Die Uzi wird glaubich überschätzt.
Wieder nix !
Da stosse ich...
Wieder nix !
Da stosse ich voller Vorfreude auf das Wort foursquare und hoffe endlich zu erfahren was es damit auf sich hat… und wieder nichts. Ich weiss nur, Foursquare ist eine indische Zigarettenmarke, und wegen des Genies des Herrn Jobs ist bei denen jetzt der Posten des Bürgermeisters besetzt? Ich weiss also wohl noch immer nicht was das denn ist und vor allem, wie soll ich da wissen, ob es mir nicht möglicherweise ja doch fehlt? Wie so vieles andere…. Darf man das hier sagen, dass man selbst im Jahre 2013 noch immer ohne Mobile penetriert? Irgendwas muss in meiner Kindheit fürchterlich schief gelaufen sein, noch nicht mal mein Therapeut wusste woran es liegen kann. Denn, sogar Skype hab ich wieder de-installiert. Mich kann man nur per e-mail erreichen.
Naja, Old Age is Not for Sissies….
<p>@Kalchas: Ich muss...
@Kalchas: Ich muss gestehen, dass das Thema Maschinenpistole in meiner Wehrdienstzeit sehr stiefmütterlich behandelt wurde, von daher kann ichs nicht beurteilen. Ich habe die Uzi in diesem Zusammenhang erwähnt, weil ihr Aufbau als relativ simpel gilt und es daher wahrscheinlicher ist, dass man mittelfristig eine Uzi ausdruckt als sagen wir mal das MG 3 (das bei scharfen Alarmübungen die Waffe meiner Wahl war, wenn ich nicht den Alarmtrupp selber führen musste).
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@tylerdurdenvolland: Oh, machen Sie sich nichts draus. Mehr als ein altes Handy, das unnötigerweise WAP und schlechte Bilder knipsen kann, steht auch mir auf dem mobilen Sektor nicht zu Gebote. Vielleicht kommt mir irgendwann tatsächlich mal so ein Wischfernsprecher ins Haus, ausschließen würde ich das nicht. Aber es hat noch Zeit. Ob es dann noch foursquare gibt, darauf würde ich nicht wetten wollen.
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@Don Ferrando: Ah, von Star Trek kam das. Hatte zwar eine vage popkulturelle Erinnerung an ein räumliches Schachspiel, konnte aber nicht mehr sagen, wo mir das begegnet war. Danke fürs Auffrischen der Erinnerung!
Ja, und dann freuen wir uns...
Ja, und dann freuen wir uns natürlich auf die Datenbrille von Tante Gu, ähm Gouvernante. Bald wird nur noch geglotzt und nicht mehr herumgewischt. In der angesagten Strandbar schauen wir den Vollmond an, Gouvernate Gu gibt dazu die personalisierten Infos auf die Brille und die Mondscheinsonate aus der Cloud auf die Earbuds.
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Das hat doch was, alle Nutzer bekommen jeweils “ihren” Mond serviert – dezent und ohne die anderen mit flackernden Smartphones zu belästigen. Und das neueste Posting von Marco wird auch sofort eingeblendet ;)
Personalisierter Mond - coole...
Personalisierter Mond – coole Idee! Die Domain mymoon.com ist noch zu haben. Als Startup hochziehen, von Google oder Facebook aufkaufen lassen, und Sie sind ein gemachter Mann.
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Wir werden 2013 auch noch viel mehr über Big Data und Self-Measurement hören und lesen, Pulsfrequenz, Blutdruck und Kalorienverbrauch immer im Blick, wo wir gehen und stehen, dem günstigeren Tarif der Online-Krankenkasse zuliebe…
Auch in Italien sind...
Auch in Italien sind Parlamentswahlen und der Cavaliere will keinen Twitterwahlkampf führen. Im werden zu viele Boshaftigkeiten über Twitter verbreitet!
https://seigradi.corriere.it/2013/01/07/a-berlusconi-twitter-non-piace-troppe-cattiverie/
Von Tanze Gu übersetzt...
Von Tanze Gu übersetzt holpert das Zitat etwas, aber der Cavaliere scheint auch die These von Thomas Knüwer zu sützen, wonach Politiker sich diesem Kanal verweigern aus Angst vor Shitstorms. Ein Berlusconi sollte das eigentlich aushalten können. Ich denke eher, für einen reichweitenstarken Medienmogul dieses Kalibers ist es eher eine Grenznutzenfrage.
Nachtrag: Mutti Merkel mag...
Nachtrag: Mutti Merkel mag auch nicht twittern:
https://meedia.de/internet/angela-merkel-will-nicht-twittern/2013/01/06.html
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Eine Steilvorlage für Knüwer, Deutschland mal wieder auf digitalem Drittweltniveau zu bejammern. Ich aber gähne und sage, ach was.
"Mobile (wir Checker sprechen...
“Mobile (wir Checker sprechen das selbstredend denglisch aus)”
Aber nicht doch.
Wir Aufseher/Abnahmebeamten/Schachbrettmuster/Gitterwerke… (Schachbrettmuster? Gitterwerke? Achso: Leo!) sprechen mittlerweise von “Taschentelefon”.
@Jeeves: Wenn schon...
@Jeeves: Wenn schon eindeutschen, dann aber konsequent: Taschenfernsprecher.
Oder postalisch gesprochen:...
Oder postalisch gesprochen: drahtloses elektronisches Selbstwähl-Fernsprech-Endgerät.
Offen gesagt frage ich mich...
Offen gesagt frage ich mich bei der 3D Druckerei… Was der Waffenwahnvorstellungswahn ist.
Ich mein: Kunststoffpistolen zum selbstfeilen hat es schon eine Zeitlang gegeben, oder? (Äh, gab es da nichtmal einen Film mit John Malcovich als Präsidentenmordender Bösewicht?)
Und soweit ich weiss: Das kritische an einer Waffe sind Lauf und Verschluss. Ich kann nicht vorstellen, mit einem gedruckten Lauf etwas anderes zu machen, als russisch Roulette zu spielen.
Wirklich gut hat mir “Disruption” gefallen. Köstlich, köstlich. Vielen Dank, bester Marco.
Gern geschehen. Ich wollte...
Gern geschehen. Ich wollte diese Modevokabel unbedingt hoppnehmen in diesem Beitrag, habe es aber im Lauftext nicht so recht untergekriegt – und dann festgestellt, dass die vermeintliche Notlösung noch eine nette Schlusspointe liefert.
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Warum ausgerechnet das Knarrenthema beim Stichwort 3-D-Druck so prominent ventiliert wird, kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Das ist ja wohl allenfalls etwas für Selbstmord-Attentäter mit Sprengstoffgürtel-Allergie. Es hat aber vielleicht damit zu tun, dass in bestimmten US-Bundesstaaten, in denen die Vorschriften zum Waffenrecht strenger sind, der Handel mit Einzelteilen ein Schlupfloch bietet. An Lauf und Verschluss aus Metall könnte man also vielleicht noch rankommen und weniger kritische Teile selber drucken, was weiß ich. Ist mir ehrlich gesagt auch zu mühselig, das irgendwie rational erfassen zu wollen. Vielleicht ist man auf das Waffenthema ja nur gekommen, weil sich auf die Schnelle keine kinderpornösen oder sonstwie raubmordkopierrelevanten Horrorszenarien aufgedrängt haben. ;-)
Zur Distortion: Wieso im...
Zur Distortion: Wieso im Lauftext nicht untergebracht. Hätte doch super zum Cupertino-Abschnitt gepaßt… Was der eine reality distortion nennt, ist für andere einfach eine disruption.
Was die Waffen angeht: Wirklich verstehen will ich die Waffenlogik auch nicht. Dons “Selbstverständlichkeiten” passten einfach bestens: Bei uns ist es immerhin noch leichter, eine medizinische Behandlung zu bekommen als eine Waffe.
...'drahtloses elektronisches...
…’drahtloses elektronisches Selbstwähl-Fernsprech-Endgerät’ für den mobilen Landfunk
Kennt hier noch jemand das B-Netz?
@Kalchas: Wer B sagt, muss...
@Kalchas: Wer B sagt, muss auch A sagen:
https://www.fernmeldemuseum-aachen.de/pict/funk_funktelefon-a-netz.jpg
Wobei ich auch das B-Netz selber nicht mehr in Aktion erlebt habe. Ein Bekannter meiner Eltern hatte so ein Ding im Auto, aber vorgeführt hat er es uns nicht. Das erste wirklich tragbare Telefon meine ich in der US-Krimiserie “Miami Vice” in Betrieb gesehen zu haben, so ein schwerer Brocken von Motorola mit Antenne.
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@boooster: Ja, der Satz rückt die Dinge in das richtige Verhältnis. Gibt da drüben ja durchaus Menschen, die überzeugt sind, eine allgemeine Krankenversicherung führe geradewegs in den Kommunismus, und privater Waffenbesitz biete die beste Vorsorge dagegen.
Marco, 08:04,
Yeah,...
Marco, 08:04,
Yeah, Wrist-Wrenching Phones.
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https://harrumpher.com/?p=3421
appschieben sollte man auch...
appschieben sollte man auch blogschreiber welche zu wenig sehschärfe für einen geilen ausblick mitbringen!
@don ferrando, settembrini:...
@don ferrando, settembrini: Star-Trek-Schach ist keineswegs das erste dreidimensionale Schach. Man überprüfe bitte den “Unsterblichen” Lionel von Kieseritzky 1851, baltischer Mathematiklehrer – auch hier unterlag der “Originelle” dem “Traditionellen”, in diesem Falle dem Breslauer Mathematikprofessor Anderssen (dem fehlte offenbar in diesem Falle die nötige Phantasie – oder er sah unendliche Regeldiskussionen voraus).
@diktionaftis: Jaaa, genau!...
@diktionaftis: Jaaa, genau! Mir ist ein paar Jahre später etwas vergleichbares in die Hände gefallen, ein drahtloses Telefon samt Basisstation asiatischen Ursprungs, ohne FTZ-Zulassung und wahrscheinlich in einem Frequenzband operierend, das eigentlich für die Flugsicherung oder den Katastrophenschutz reserviert war. Habe den Western-Stecker zwar durch TAE ersetzt, den Apparat aus Angst vor postalischen Repressalien aber nie dauerhaft ans Netz geklemmt. Ein paar meiner Bekannten aus CCC-nahen Kreisen hatten nämlich in jener Zeit verschärften Stress mit dem gehörnten “Gilb” wegen Verstößen gegen das Fernmeldeanlagengesetz, da wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen.
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@irgendeiner: So leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber eine Aufgeilung des Publikums entspricht nun mal nicht dem publizistischen Selbstverständnis der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (“Unaufgeregtheit” ist hier die Devise). Und davon mal abgesehen: Woher sollte man sich die geilen Ausblicke denn zusammenphantasieren, wenn selbst ein notorischer Enthusiast wie Michael Arrington gelangweilt ist?
https://techcrunch.com/2012/12/30/im-bored-whats-next/
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@kampfstrampler: Ah, frischer Gugelstoff. Vielleicht auch ein Thema für die Kollegin Sophia Infinitesimalia?
Noch eine Prognose: Der...
Noch eine Prognose: Der Gugelhupf, bei dem man mit einem telefonino ohne Anlauf über eine Suchmaschine springen muß. wird die Sportart des Jahres 2013.
Gugelstoff ist eine Verballhornung von Gurgelstoff und Stra0endeutsch für Salvator.
a propos...
a propos Fernmeldeanlagengesetz: Hätten wir derlei noch im damaligen Ausmaße, bräuchten wir uns um zuviel moderne Technik keine großen Gedanken zu machen. Im Radioobservatorium Effelsberg hängt bis heute die Genehmigungsurkunde an der Wand, mit der seinerzeit (1972) hochoffiziell die Erlaubnis erteilt wurde, “Radiowellen extraterrestrischen Ursprungs” zu empfangen.
Heute würde man eine solche Genehmigung eher als eine Art Amtsanmaßung ansehen – andererseits ist es durchaus nicht immer von Vorteil, wenn man die Festlegung technischer Standards alleine der Industrie überläßt. Die ist zwar sicher innovativer, aber kickt sich wegen übergroßer Gewinninteressen immer wieder selbst ins Aus. Als Negativbeispiel könnten der lange Kampf um die DVD-Formate dienen oder auch die mehr oder weniger kleinlichen Patentstreitereien um Software oder Designdetails.
Eher historisch, aber ebenfalls geeignet ist der Kampf zwischen VHS- und Betamax-Format. Soweit ich mich erinnere, waren damals die Experten der Ansicht, daß am Schluß das schlechtere gewonnen hatte.
Zu den aus postalischer Sicht...
Zu den aus postalischer Sicht genehmigungspflichtigen außerirdischen Signalen gehörte auch der Empfang von Satellitenfernsehen mit eigener Parabolantenne. Vergisst man ja auch leicht, was das in den späten 80ern und noch Anfang der 90er für ein Kampf war. Ich habe mich mit diesem ganzen Themenkomplex aus Medientechnik, Telekommunikation, Politik, Regulierung/Deregulierung etc. lange befasst und halte von plakativen Thesen wie “Deregulierung gut” oder “Wettbewerb schlecht” weniger denn je. Politisch gewollte Lösungen am Markt vorbei durchzudrücken hat ja oft genug auch nicht funktioniert und für massive Fehlinvestitionen gesorgt (D2MAC, DFS Kopernikus, DAB-Radio etc.). So gesehen war es vielleicht nicht das dümmste, die Entscheidung zwischen VHS und Betamax dem Markt zu überlassen, selbst wenn VHS technisch gesehen nur die zweitbeste Lösung darstellte. Da spielt ja darüber hinaus auch die Frage der stückzahlabhängigen Kostendegression mit hinein und die Frage nach den Preishürden beim Endverbraucher, die ein neues System zu überwinden hat, und alles in allem erreichte die breitere Herstellerallianz für VHS eben schneller die kritische Masse als Sony im Alleingang.
Wetten auch Sie haben die...
Wetten auch Sie haben die Taktik der FAZ nicht begriffen und werden bei nächster Gelegenheit depubliziert…
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Die Kunst des geneigten Bloggers wie Arrington besteht eben gerade darin, völlig unaufgeregt nach fliegenden Booten und einer Krücke für das Gedächtnis zu verlangen. Da haben Sie sich einmal mehr vom journalistischen Understatement zu Beginn in die Wüste schicken lassen.
Die optimale Lösung für die...
Die optimale Lösung für die Steuerung neuer Technik ist sicher etwa so leicht zu finden wie die Quadratur des Kreises. Daher will ich da auch keine Empfehlungen geben.
Man könnte sich nur vielleicht überlegen, welche Strategie die Schäden für die indirekt Beteiligten minimiert, also etwa die Käufer des “Verlierersystems”, sei es Betamax oder Sony Speichersticks. Auf der Herstellerseite gab es schon einigermaßen erfolgreiche Absicherungsstrategien: Philips entwickelte Anfang der 90er die DCC (Digitale CompactCassette) und Sony gleichzeitig die MiniDisc, wobei die beiden Firmen gegenseitig an der jeweils anderen Entwicklung beteiligt waren. Als Konsument (oder auch als Hersteller zB der Datenträger) habe ich diese Möglichkeit leider nicht – es bleibt nur eine “sit and wait”-Strategie…
@irgendeiner: Sollte mein...
@irgendeiner: Sollte mein Beitrag bei Ihnen das Gefühl von verschwendeter Lebenszeit hervorgerufen haben, täte mir das aufrichtig leid. Aber mit Blick auf Ihre Kommentare und meine Beschäftigung damit kann ich vermelden, dass wir da jetzt annähernd quitt sind.
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@astroklaus: So genau habe ich es nicht mehr parat, aber ich meine mich zu erinnern, es hätte auch DAT-Spezifikationen in Konkurrenz zur DCC von Philips gegeben, bevor mit der MiniDisc noch ein digitales Aufzeichnungssystem dazukam. Allerdings, und das ist Ihr Punkt, gab es zumindest keinen großangelegten Systemkrieg. Aber eine gewisse Verunsicherung auf dem Käufermarkt gab es durchaus. Mit der Folge, dass ich damals den Kauf eines digitalen Apparats zur Aufzeichnung von Interviews immer wieder vertagt habe und (da ich ja keine O-Töne für Hörfunk brauchte, sondern nur eine Basis für Interviews in Print) weiterhin mit Kompaktkassettengerät oder auch Diktiergerät gearbeitet habe. Hatte auch mal testweise den MiniDisc-Player eines Auftraggebers verwendet, fand das Setzen von Stoppunkten etc. aber ungewohnter und somit mühsamer als das Spulen von Cassetten.
Ich bin knapp 50 und so...
Ich bin knapp 50 und so manches geht komplett vorbei an mir. Zuweilen nerve ich jüngere Kollegen mit den Themen “Akustikkoppler”,”Grossrechner” und anderen technologien aus der Urzeit. Ein müdes Lächeln ernte ich und die Innovationsgeschwindigkeit ist atemberaubend. Ich bin tapfer und versuche auf dem laufenden zu bleiben.
Mein Handy heißt übrigens Hannelore und kann telefonieren – hier die Geschichte dazu (nichtkommerzieller Link) –
https://goodnewstoday.de/gute_nachrichten/2011/11/18/mein-handy-hat-einen-namen-und-es-heist-hannelore/
@Raoul: Hallo Hannelore,...
@Raoul: Hallo Hannelore, schön Dich kennenzulernen. ;-) Als Fastfünfziger kenne ich diese Abwägungen natürlich auch, wo will ich noch zeitnah mitgehen mit der Entwicklung, und worauf kann ich auch weiterhin gut verzichten? In dem Zusammenfang fand ich die Äußerung des “wired”-Gründers Kevin Kelly interessant, dass wir uns angesichts der explodierenden Vielzahl an Möglichkeiten künftig stärker darüber definieren werden, was wir bleiben lassen.
@Raoul: Das ist wohl typisch...
@Raoul: Das ist wohl typisch für uns Ältere – das Handy kann *telefonieren*!
;-)
Ab und zu wandelt mich auch die Versuchung eines Smartphones an (wobei ich dabei gleich noch einen Nachfolger für meinen “Parkinson”-befallenen Newton suche) und dabei bin ich schon über einige Rezensionen gestolpert, bei denen das Telefonieren gar nicht mehr vorkam…
Den allergrößten Teil der gängigen Apps würde ich für mich persönlich allerdings weitgehend unter “nice to have” einstufen und dafür ist mir das Geld dann doch zu schade; ins Büro finde ich noch ohne Navi, mit meinen Freunden rede ich lieber persönlich (und ich muß auch nicht wissen, wo sie gerade sitzen) und wenn mittlerweile schon viele “richtige” Artikel gedankenlos heruntergeschrieben werden und das Lesen nicht lohnen, brauche ich davon bestimmt nicht die Schmierblatt-Version a la Twitter & Co.
@astroklaus: Das trifft...
@astroklaus: Das trifft ziemlich genau den Stand der Überlegungen hier bei mir (abzüglich der Tatsache, dass hier nie ein Newton, Palm oder sonstiger PDA Dienst tat). Der Palm meiner Frau hat es nicht verwunden, irgendwann in ihrer Gunst abgesackt zu sein, spätestens als sie ihre erste Schwarzbeere bekam. Er verweigerte entweder die Wiederaufladung an der Station oder ließ sich anderweitig nicht mehr bedienen. Und obschon ich schon dem einen oder anderen abgelegten Siemens- oder Sony-Ericsson-Handy von ihr eine neue Heimstatt bot, hätte ich selbst wenn das Ding weiterhin funktioniert hätte, nicht so recht gesehen, was ich damit anfangen soll. Und mit den Apps ist es tatsächlich so, wie Sie sagen, größtenteils “nice to have”, aber nichts, womit ich mich allzuviel beschäftigen möchte.