Eine der ersten Lektionen, die ein angehender Sozialwissenschaftler lernt, ist: Korrelation ist keine Kausalität. Das kam hier schon öfter vor, ist eigentlich simpel, und dann doch wieder so leicht zu übersehen. Natürlich nicht, wenn man sorgfältig darüber nachdenkt oder sich hauptberuflich mit diesem feinen Unterschied befasst – wohl aber im Alltag, oder im entspannten Gespräch.
Perfiderweise nämlich sind manche Zusammenhänge intuitiv so eingängig, oder vielleicht auch so wünschenswert, daß man den Unterschied gerne übersieht oder gar bewußt vergißt. Andere Korrelationen wiederum widersprechen so offensichtlich dem gesunden Menschenverstand, daß niemand sie ernst nehmen würde. Die Sache mit den Störchen und den Kindern zum Beispiel.
Man wäre versucht, das Thema als völlig irrelevant abzutun, dabei ist es eigentlich gar nicht uninteressant. Der Ursprung ist offenbar in skandinavischen Kulturen und Zeiten zu suchen, als man noch an Tümpel und Seengebiete als Aufenthaltsort von Seelen glaubte – eben dort, wo auch Störche gerne nisten. Dies, und die romantische Tatsache, daß Störche tatsächlich lebenslang einem Partner treu bleiben, gepaart mit dem Bedürfnis des prüden 19. Jahrhunderts nach einer unverfänglichen, kindertauglichen Erklärung für Empfängnis aufzukommen, dürften die Verbreitung der Legende bis heute erklären.

Das alles – und der unabweisbare statistische Zusammenhang. Den gibt es nämlich offenbar tatsächlich. Diverse Forscher haben sich mehr oder weniger ernsthaft dieser bedeutsamen Frage gewidmet und kommen zu dem Ergebnis, daß es einen klaren statistischen Zusammenhang gibt: so bewegen sich zum Beispiel in Berlin und Umland wie auch in Niedersachen Geburtenrate und Storchenpopulation durchaus annähernd parallel. Ähnliches scheint auch im länderübergreifenden Vergleich zu gelten, je mehr Störche desto höher die Geburtenrate, bestätigen Daten für 17 europäische Länder. Letzteres ist zugegebenermaßen keine sehr große Stichprobe, aber die Beständigkeit des Zusammehangs in diversen Kontexten ist doch verblüffend.
Das größte Problem des kausal denkenden Statistikers ist es, möglichst alle in Frage kommenden “intervenierenden Variablen” zu berücksichtigen, welche die beiden hauptsächlich untersuchten Variablen gleichermaßen beeinflussen könnten – und damit die Korrelation begründen, auch ohne daß Kausalität dahintersteht. Bei der Lösung dieses Problems hilft auch die größte Rechnerkapazität nicht weiter, es erfordert eine gute Idee, oder wenigstens umfangreiche Daten. Bezüglich der Störche im Ländervergleich ist eine solche intervenierende Variable schnell gefunden: die Industrialisierung ist schuld! Industrialisierung nämlich schränkt den Lebensraum des Storchs ein – und verändert das Fortpflanzungsverhalten der Menschen. Bezieht man ein Maß für den Industrialisierungsgrad in die Analyse mit ein, verschwindet der Zusammenhang zwischen Störchen und Kindern.
Die innerdeutsche Korrelation hingegen ist schon schwieriger zu erklären – allerdings wurden dabei die Kinder der Stadt Berlin mit den Störchen im Brandenburger Umland unsachgemäß in einen Topf geworfen, so daß man diesen bahnbrechenden Aufsatz notfalls auch ignorieren kann.

Beim Kindersegen gibt es überhaupt allerhand empirische Regelmäßigkeiten, mit deren Erklärung sich die Forschung immer noch schwer tut – sogar solche, wo ein echtes Erkenntnisinteresse gegeben ist. Das Verhältnis von Mädchen und Jungen bei Empfängnis und Geburt, zum Beispiel. Abseits der unzähligen Foren zukünftiger Mütter, die sich der Frage mit einem ganz unwissenschaftlichen Interesse, dafür aber unendlicher Hingabe widmen, gibt es dazu tatsächlich ernsthafte Forschung.
Überall auf der Welt werden geringfügig mehr Jungen als Mädchen geboren – der Unterschied ist klein, auf 100 Mädchen kommen etwa 105 Jungen, aber so beständig vorhanden, daß es kein Zufall sein kann. Zwei wesentliche Einflußfaktoren sind offenbar der Zeitpunkt der Empfängnis und der Zustand der Mutter. Möglicherweise sind die kleineren und leichteren Y-Chromosen potentieller Jungs im Vorteil, wenn die Eltern vor dem Eisprung aktiv werden – weil sie schneller sind auf dem Weg zur Eizelle. Andererseits sind die armen Jungs etwas sensibler, halten nicht so lange durch – so daß später im Zyklus, nach dem Eisprung, die weiblichen Chromosomen eine größere Erfolgschance haben.
Sämtliche Empfehlungen zur Ernährung hingegen gehören vermutlich ins Reich der Gerüchte – mit Ausnahme der Tatsache, daß kräftigere und gesündere Mütter tendenziell eher Jungen bekommen, während zarte oder zierliche Frauen zu Mädchen tendieren. Das gilt für guternährte Frauen in Industrieländern, aber auch für hungernde Frauen in Entwicklungsländern, und bestätigt sich ebenso in Krisenzeiten. Ob das allerdings ebenfalls darauf zurückzuführen ist, daß zukünftige Männer bereits in diesem frühen Stadium weniger widerstandsfähig sind als zukünftige Mädchen, ist unklar.

Hinzu kommen unzählige genetische Faktoren, familiäre Veranlagung, weitere äußere Einflüsse, und auch Soziologen haben eine Meinung zum Thema. In vielen Kulturen waren Söhne historisch komplizierter zum Erfolg zu führen als Töchter – Mädchen wurden im heiratsfähigen Alter einfach verheiratet, und die Familie erhielt in Kulturen mit Brautpreistradition sogar noch einen Ausgleich für ihre Mühen. Söhne hingegen mussten möglichst erfolgreich sein, um eine gute Partnerin heiraten zu können, was weniger berechenbar war. Salopp gesagt: Mädchen lassen sich in der sozialen Hierarchie sehr viel leichter nach oben bewegen als Jungs, so daß die Chance auf den Fortbestand der Familie für weniger privilegierte Familien eher durch Töchter als durch Söhne zu sichern war. Solche Hypothesen würden allerdings eine Interaktion zwischen subjektiver Wahrnehmung und biologischen Faktoren voraussetzen – ganz abgesehen davon, daß die zugrundliegenden Vorstellungen reichlich archaisch sind.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: in der Ausgangssituation, beim Mann, sind die Chancen für männliche und weibliche Kinder noch nahezu identisch, aber irgendwo in den nächsten 9 Monaten verschieben unzählige Einflußfaktoren die Wahrscheinlichkeit in verschiedene Richtungen – welches Geschlecht am Ende in der Wiege liegt, scheint fast schon wieder zufällig. Alles dazwischen ist hinsichtlich der Wirkungsmechanismen noch immer eine „black box“.
Ist das Kind dann da, kann man immerhin etwas dafür tun, daß es später Erfolg auf dem Heiratsmarkt hat – und ihm den richtigen Namen geben. Eine amerikanische Forscherin hat vor einigen Jahren Fotos von Bekannten mit wechselnden Namen auf der Internetseite „hot or not“ veröffentlicht – und festgestellt, daß bestimmte phonetische Merkmale des Namens die Wahrscheinlichkeit, daß Frauen und Männer als „hot“ or „not so hot“ bewertet wurden, tatsächlich verändert. Vereinfacht gesagt machten Namen mit kurzen, hellen Vokalen (e,i) denselben Mann attraktiver für die Bewertenden – während Frauen attraktiver wurden durch Namen mit tiefen, runden Vokalen (u). Allerdings handelte es sich dabei fast ausschließlich um amerikanischen Namen, und vermutlich vorwiegend um englischsprachige Teilnehmer – ob sich die Ergebnisse wirklich auf Dietlinde und Helmut übertragen lassen, ist unklar. Von dem zugrundeliegenden Mechanismus gar nicht zu reden; der ist nämlich eine weitere Black Box, welche die Forschung noch nicht öffnen konnte.
Verblueffende Statistik, unberechenbare Stoerche
Wenn ich hier lese dass Geburtraten und Storchpopulationen — in manchen Regionen –so ungefaehr in parallel sind — dann denke ich nur dass es sich da eventuell um reinen Zufall handelt.
In manchen Regionen, in Nord Amerik sind die Stoerche fast vrschwunden. In dicht- besiedelten Metropolen findeet man die auch nicht. In abgelegenen Regionen, mit sparser Population, leben die Stoerche in ungestoerter Freude. Mit dieser unwissenschaflichen Beobachtung, faellt es schwer eine Korrelation zufinden. Kausalitaet entahelt viele andere Varianten, Umgebung, Industrie,Klima etc.
Neues Thema:
Was die passenden Namen fuer Kinder betrifft, besonders die mit hellen “hot” Vokabeln, da sagte mir einer letzt der Grund weil Maenner diese angeblich besonders lieben, besteht darauf dass Maenner angeblich nicht so gut sind an Namen zu erinnern.
Als Beweis empfehlt er — mit Augenzwinker — sobald wie moeglich eine Bar zu besuchen, wo die viele Manner die goettlichen weiblichen Wesen dieman dort findet mit “Darling” oder “Honey” begruessen. Es scheint einfacher sagt er mir. Dazu wissen viele Barhelden nach einigen Drinks kaum ihren eigenen Namen. Rciht Jack, Joe, oder isses Hank? Egal.
Oh Ja. Ich sah einen Storch der ein Baby an die falsche Adresse lieferte. Es war an Sylvester und der Storchflieger hatte angeblich zuviel Rum oder Punch Punch. Der war laufend am Ruelpsen, und Lachen.Kein Wunder er verpassete die Addresse. Er hatte ja auch kein GPS.
Oh ja, ich gebs zu es war auf einem Disney Cartoon. Den sah ich vor jahren. Der war ganz lustig.
Ansonsten: Happy Landings.
OMG hier werden infinetesimal alle Rekorde geschlagen...
…
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EgonOne, ich bin mir ziemlich sicher, daß man den Zusammenhang zwischen Störchen und Kindern leicht noch weiter dekonstruieren könnte – aber er gefällt mir so. Ich bin eben doch ein Mädchen, dazu eines mit antiquierten Vorstellungen.
Tricky1, wo haben Sie nur gesteckt, wir haben Sie vermisst. Es war so schön ruhig und friedlich ohne Sie. Mischen Sie uns mal wieder etwas auf, bitte!
omg (oh mein Gott)
warum ist “warum”, also Kausalität, so faszinierend? Ist es unser aller Kontrollwahn? Oder etwa unser Wissen um unsere Ohnmacht? Ein schönes Beispiel für die verzweifelte Suche nach Kausalitäten jenseits von Störchen oder Nagelack als Bildungsindikator (in den sechziger Jahren) für Frauen, findet sich in der Geschichte der Quantenphysik mit zeit-verrückter Kausalität, falls überhaupt vorhanden. Ähnlich verzweifelt erscheint heute die Suche nach der schwarzen Materie, mal sehen wer über uns in hundert Jahren lacht.
Und als PS
Statistik ohne inhaltliche Theorie geht nicht wegen Poppers Falsifzierung (wie wollen wir die Storch-Kinder These falsifizieren?) und noch schlimmer, ca 25% aller auffindbaren Assoziationen (Korrelationen, Kovarianzen) sind lt. Handbüchern rein zufällig signifikant.
@Peter Mohler
Wenn man Popper ernst nimmt, haben Sie natürlich recht. Das tun aber (glücklicherweise) immer weniger. Und die fragwürdigen Kausalitäten kann man gut duchlöchern, indem man einfach am Signifikanzlevel schraubt. Ich entsinne mich an einen Artikel in ebendieser Zeitung, in dem eine Korrelation zwischen Schwarzarbeit und Steuerrate behauptet wurde, garniert mit einer hübschen Grafik. Ich habe mir mal den Spass gemacht, die Daten (Anteil der Schattenwritschaft eines Staates vs. Steuerniveau) in Excel einzugeben. Das Ergebnis war ein Korrelationskoeffizient von 0.47 -so was lasse ich nicht als Korrelation gelten. Bei den Störchen vs. Geburten würde das wohl ähnlich ausfallen.
Erhält man Korrelationskoeffizienten von >0.95, würde ich einen Zusammenhang auch ohne Wirkungsmechanismus annehmen wollen und das als Ansporn nehmen, nach einem solchen Mechanismus zu suchen.
Nicht bestanden
Wo es um Korrelationen geht, schreiben Sie von Kausalität und wo es um Signifikanz geht, schreiben Sie von Korrelationskoeffizienten. Ob Sie die Grundannahmen der linearen Regression in ihrem Excel-Ding überprüft haben, frage ich gar nicht erst. Garbage in, garbage out.
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pmohler, wie wäre es mit Erkenntnisinteresse? Neugier als Selbstzweck? Statistische Signifikanz ist tatsächlich eine schwierige Angelegenheit, von manchen wird sie überbewertet, andere ignorieren sie, und auch da wird die Forschung sicher noch Fortschritte machen.
Aristius fuscus, gerade das macht Forschung doch so spannend: ein cleveres Researchdesign zu finden, das die methodisch-statistischen Hindernisse elegant überwindet. Oder zumindest intuitiv überzeugend ist.
jetzt geht's richtig los
@amalia – voll erwischt, Neugier – ja! Nichts ist herrlicher als einen Datensatz einfach mal so zu durchforsten, nach dem Motto, schaun wir mal.
Fortschritt, ist schon da, nennt sich Strukturgleichumgmodelle (länger geht es nun wirklich schwer – engl. structural equation models, SEM). Das ist der, ziemlich gelungene, Versuch das Unmögliche zu tun: Kausalanalyse mit Querschnittdaten statt Längsschnitt (eigentlich benötigt um den Zeitpfeil in den Griff zu bekommen).
@aristius – Sozialforscher springen bei Korrelationen von .45 mindestens 2m in die Höhe vor Freude. Wenn Sie Popper nicht mögen, von dem ich nicht weiss, ob immer weniger ihm folgen, vielleicht haben Sie da ja Zahlen, die ich nicht kenne; wie gesagt, wenn Sie nicht gerne poppern, dann schauen Sie doch mal bei R.A. Fisher, 1935, Design of Experiments nach. Wenn das zu lang ist, es geht auch kürzer: G. van Belle, Statistical Rules of Thumb (2nd edition), 2008, S. 58-59.
Besten Dank,
wusste nicht, dass die Anforderungen der Sozialforscher doch deutlich unter denen der Naturwissenschaftler liegen (auf diese bezog sich auch meine Angabe bzgl. Popper). Ich werde mir aber den Absatz bei Belle mal zu Gemüte führen, der Titel klingt vielversprechend.
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Mit SEM kenne ich mich nicht sehr gut aus, aber soweit ich es verstehe, sind die Datenanforderungen erheblich – und am Ende kommt es auf das zugrundliegende Modell an. Die Richtung von Kausalitäten zu testen, wenn der Zusammenhang möglicherweise in beide Richtungen wirkt, dürfte damit immer noch schwierig sein – was ja wiederum bei der Erforschung vieler sozialwissenschaftlicher Probleme das größte Hindernis ist. Da hilft dann eben doch eher ein schlaues Researchdesign mit durchdachter Identifikation.
ja so ist es
Research design: ohne das geht es nicht, vor allem weil es offenlegen kann, was man sich denn so bei der Forschung denkt (könnte ja mal vorkommen, das bei aller Routine in der Forschung immer noch überlegt wird)
Datenanforderung SEM – die sind ganz raffiniert, bauen ein Messmodell ein, um Zuverlässigkeit (reliability) und Gültigkeit (validity) auch noch gleich mitzuberechnen. Aber Vorsicht reliablity und validity werden hier sehr technisch verstanden.
Missverständnis über Anforderungen an Daten
a. es geht nicht um die Anforderungen, sondern um das. was man in komplexen Umfeldern aus heterogenen Informationen mit Sicherheit extrahieren kann. Umfragedaten sind viel heterogener als Labordaten, dennoch gibt es viele, theoretisch gut nachvollziehbare Zusammenhänge (Assoziationen), ab sagen wir .25, die auch bei Replikation stabil bleiben.
b. der Test auf statistische Signifikanz hilft die Spreu vom Weizen zu trennen, wir Sozialforscher lieben die 1% Signifikanz ebenso wie aller anderen.
c. Sehr hohe Korrelationen können, wenn nicht theoretisch zwingend, ein Hinweis auf Fehler im Researchdesign sein, indem versehentlich die gleiche Sache zweimal mit verschiednen Indikatoren gemessen wird (z.B. Bildung einmal per Schulabschluss und zum anderen per Länge der Ausbildungszeit). Wenn man solche Doppelmessungen in multivariate Analysen hineinwirft, kann man sein blaues Wunder erleben (z.B. ganz tolle, aber unsinnige Faktorenanalysen).
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Peter Mohler, mit meinem begrenzten Verständnis würde ich sagen, SEM eignet sich für Bereiche, wo es klare, testbare Modelle gibt – was nur für Teile der Sozialwissenschaften gilt. Die ganzen spannenden Seitenthemen, political economy etc., lassen sich damit nur schlecht in Angriff nehmen. Und mit Daten meine ich: man muß erst mal Zeitreihen in hinreichender Konsistenz haben, alle möglichen relevanten Variablen sauber messen können und das für eine vernünftige Anzahl Observationen. Das funktioniert einfach nicht für jede Frage.
Davon abgesehen gibt es auch den ein oder anderen Forscher, der die heilige Kuh der statistischen Signifikanz kritisch sieht… .
unheilige Ochsen
Danke, gerne gebe ich zu, dass viele Ochsen Signifikanztests wie eine Monstranz vor sich hertragen. Offensichtlich mögen dieselben auch nicht die Mantras der professionellen Statistiker hören (denken, denken, Vorsicht, Vorsicht und bitte Signifikanztest mit inhaltlicher Bedeutung (Siginifkanz) nichtt erwechseln).
gerne gebe ich auch zu, dass die Welt so schön komplex ist, dass eine Forschungsperspektive nicht aussreicht.
ungerne widerspreche ich, dennoch es gibt inzwischen beeindruckende langfristige akademische, unabhängige Datenerhebungen, die allen Ihren Kriterien entsprechen: das Sozioökonomische Panel und die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) in Deutschland, die British Social Attitudes, den amerikanischen General Social Survey, das International Social Survey Programme (alle aus den 80er Jahren), der European Social Survey (seit 2002). Das Netz wird immer dichter, und dennoch, es ist, ganz in Ihrem Sinne, begrenzt auf das, was man mit Umfragen messen kann und was nicht.
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Ich meinte weniger die sozioökonomischen Daten, als: Institutionen, Gesetze, klimatische Rahmenbedingungen, Handel, historische Bedingungen… .
ja, ja , das schwache Geschlecht...
@sophia
da machen noch einige bis zur Geburt schlapp. Zum Zeitpunkt der Befruchtung ist das Verhältnis ca. 120/100.
@aristius fuscus
ach ist es nicht schön, dass die Welt so monokausal ist?
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Claudia, und noch bedrückender:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28591080.html
… bei der Lektüre habe ich geradezu Mitleid mit den armen Männern bekommen.
dem Untergang geweiht, bis dahin sind wir alle tot
dazu ein, wahrscheinlich erfundene, Antwort von Karl Marx: bei einem Salongespräch meinte eine Dame (!) wie schrecklich doch der Marxismus sein würde, weil dann alle Salons dahingegangen sein würden. Sagt Marx, Madame, machen Sie sich keine Sorgen, bis dahin sind wir alle tot.
Ganz mitleidlos
PM
...
@sophia
oh ja, an den Artikel erinnere ich mich auch noch. Allerdings sind die dort dargestellten Phänomene zehn Jahre später natürlich alle völlig widerlegt:
„Frauen sind sanftmütiger, klüger, teamfähiger, ach, sie sind einfach die besseren Menschen. Unsere Autorin erklärt, warum das nicht stimmt.“
https://www.zeit.de/2013/10/Boese-Frauen-Gewalt-Verbrechen-Mitlaeuferinnen
@Peter
echt, das soll Marx gesagt haben? Ich dachte immer sein strategischer Fehler sei gewesen, den Menschen das Paradies noch auf Erden zu versprechen. Hat er dann am Ende doch von den Religionen gelernt?
Der Storch war da :-)
1. Ehegattin: groß, “kräftige” Figur -> 1x Mädchen geboren
2. Ehegattin: klein, zierlich -> 1x Junge und 2x Mädchen geboren
3. Ehegattin: groß, “kräftige” Figur -> 1x Mädchen geboren (nicht von mir)
Nun ja, vielleicht schaffe ich in meinem letzten Lebensdrittel noch einen repräsentativeren Querschnitt, um obiger Statistik gerecht zu werden!? ;-)
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Das sind dann statistische Ausreisser… .
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“die Beständigkeit des Zusammenhangs in diversen Kontexten ist doch verblüffend.”
.
Verblüffend ist auch. dass es alle paar Wochen jemand gibt, der den “Jackpot” im Lotto gewinnt, obwohl die statistische Wahrscheinlichkeit doch sehr (sehr) gering ist.
Aber das ist sicher was ganz anderes (…bin kein angehender Sozialwissenschaftler). Eben der “Zufall”; wozu gibt’s den sonst?
die Blogs hier
Ist das richtig, dass nach einem Kommentar die Seite weiß wird (!) und es nicht weitergeht? (!!)
Sollte die dafür zuständige Technik das nicht inzwischen verbessert haben? Oder hat Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia auch ein separates Blog wie der Don, in dem man VIEL BESSER und übersichtlicher kommentieren kann?
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Werter Klaus, einen Zweitwohnsitz mit besserer Infrastruktur haben wir hier leider nicht. Ob das Laden oder Nichtladen der Seiten normal ist, kann ich nicht sagen – meine Ansicht ist ja leider nicht repräsentativ für jene der Leser. Ich gebe es aber an die Administration weiter.
Leider wird das völlig sinnlos bleiben,
denn die Konstrukeure dieser Kommentarfunktion sind offensichtlich … nur begrenzt einsichtsfähig.
Schade.
Gruss,
Thorsten Haupts
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Thorsten Haupts, ich schreibe über den Gott aus der Maschine, bin aber leider keiner. Kann ich nicht ändern.
Mit Störchen kenne ich mich nicht aus
Ob sich eine Nomologie zwischen diesen Federbälgen und den Blagen in Anwendung bringen lässt, weiß ich nicht. Gut nachvollziehen kann ich aber die Hot-not-so-hot-Forschung der Amerikanerin. Nick Styx hat mich allerdings darüber aufgeklärt, dass sich amerikanische Männer heterosexueller Orientierung in genau zwei Gruppen unterteilen lassen: Freunde üppiger Büsten und Befürworter voluminöser Hinterteile. Von runden Vokalen sprach er nicht.
Ich hingegen bin seit Jahrzehnten bekennender Onomatoerot, der sich unwiderstehlich von Namen angezogen fühlt! Allerdings kann ich das vorgetragene Vokalmuster nicht bestätigen, denn dann wären Sie, werte Sophia, mit ihrem dreifachen nom de plume arg benachteiligt: “Ute Jusuf Umu” gälte demnach als viel hotter, was ich nicht glauben möchte.
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Matthias Mersch, solange meine Beiträge gelesen und kommentiert werden, lebe ich auch ohne “hotness”. Man muß Prioritäten setzen…
Dominanz
Da gabs doch auch Studien bzw. Belege dazu, dass das Persönlichkeitsmerkmal der “Dominanz” beim Vater einen starken Zusammenhang mit dem Geschlecht des Kindes hat. Je dominanter der Vater, desto eher zeugt er Töchter. Finde jetzt gerade nichts dazu beim googlen..
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Theres, ich kann etwas derartiges auch nicht finden – fände es aber interessant. Das wäre ja wieder eine Korrelation zwischen biologischen und sozialen Faktoren, wo ich mich immer frage, wie das zustande kommt? Wobei Studien zeigen, daß zum Beispiel traumatische Erfahrungen die Gene dauerhaft verändern, Stichwort Epigenetik.
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Ich werde mich bemühen die Studie ausfindig zu machen und poste es dann an dieser Stelle. Welche Schlüsse die Forscher aus den Ergebnissen zogen weiß ich leider auch nicht mehr – mal sehn obs mir noch unterkommt.
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Schon fündig geworden? Ich finde solche Studien immer sehr spannend, auch wenn ich häufig den Eindruck habe, dass man einfach einen Weg gesucht hat etwas zu beweisen, das man beweisen wollte.
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Mr. P., der Eindruck dürfte korrekt sein – mit Falsifizierung macht man keine wissenschaftliche Karriere, sondern fällt dem “publication bias” zum Opfer. Wie gesagt: ich habe ein bißchen gesucht, aber wenn man nicht wenigstens einige seltene Schlüsselworte kennt, sucht man die Nadel im Heuhaufen.
Nichtraucherschutzgesetz
Auch hierzu hatten sie einen Artikel unter dem Ansatz Korrelation und Kausalität geschrieben.
Hier finde ich schlimm, dass Politik solche Studien die überhaupt keinen Kausalzusammenhang ergeben als Kausalzusammenhang instrumentalisieren. Die Mainstreammedien helfen ihnen dabei indem sie erste Stellungnahmen/Interpretationen ungeprüft vielleicht sogar bewußt weitergeben und später auch keine Gegendarstellung drucken. In anderen Studien kommt man darauf, dass am häufigsten im familiären Umfeld (Wohnung/Auto) zumeist bei Kindern Schädigungen durch Passivrauchen entstehen. Anstatt das Rauchen im familiären Umfeld zu verbieten, wird das Rauchen in Raucherkneipen verboten und damit das diesbezüglich meiner Meinung nach ausreichende bestehende Nichtraucherschutzgesetz in NRW ausgehebelt. All dies hat überhaupt rein gar nichts damit zu tun, ob man grundsätzlich für oder gegen das Rauchen ist. Egal, wir werden mit oder ohne Argumente überrollt; ferner ist es einerlei, ob der Bürgerwille erfüllt wird (dazu müßte man erst einmal die richtigen Fragen stellen) oder nicht. Ich glaube es werden in Zukunft noch viele Gesetze mit gleichem Prozedere durchgedrückt.