Deus ex Machina

Deus ex Machina

Über Gott und die WWWelt

Der #Aufschrei, die Piraten und der Nazipranger

| 78 Lesermeinungen

Nazi! Rassist! Sexist! Ein anonymer Twitteraccount fällt gnadenlose Urteile und fordert zum Ausgrenzen auf. Mit von der Partie sind selbsternannte Internetaktivisten, die bei der Hatz keine Bedenken haben.

Die gleiche “Netzgemeinde”, die jetzt rumjammert, hatte im Frühjahr beschlossen, dass #Piraten nicht gut genug sind. *shrug*

beklagt sich eine engagierte Piratin über die Ereignisse der Netzpolitk des Jahres, in dem die Piraten scheiterten, und der grösste Geheimdienstskandal der Geschichte mit flächendeckender Überwachung eine Grosse Koalition nicht davon abhält, eine Vorratsdatenspeicherung zu beschliessen. Weil offensichtlich noch nicht genug passiert ist, und der Lerneffekt beim breiten Publikum erst einsetzt, wenn die Hellfire-Rakete auf sie abgefeuert wird. Das ist Konsens unter den Netzbewegten.

Konsens ist es aber auch, dass man mit Nazis und Rassisten nichts zu tun haben will. Nun fallen solche Beleidigungen im Internet schnell, aber wie wäre es, wenn netzweit bekannte Persönlichkeiten solche Urteile nicht nur aussprechen, sondern auch mit dem Gewicht ihres Ansehens unterstützen? Das ist seit ein paar Tagen keine theoretische Frage mehr, denn bei Twitter macht ein Account mit dem Namen “Blockempfehlung” Furore. Anfangs vollkommen anonyme Betreiber benennen Personen, die ihnen nicht behagen, raten zum Blocken – also zum Verhindern deren Aussagen in der Timeline der Nutzer – und sagen das auch ganz deutlich:

Keinen Bock auf Maskus, Nazis, Macker, Derailing, Rechtsstaatmeinungsfreiheitgeschrei und Diskriminierung? Hier gibt’s die Blockempfehlung.

Seine Glaubwürdigkeit bezieht der Account aus dem mitunter recht namhaften Followern. Darunter sind einige Initiatorinnen des “Aufschrei”, für den sie 2013 als leuchtende Vorbilder des Netzengagements den Grimme Online Award bekommen haben, der neue Bundesvorsitzende der Piraten Thorsten Wirth, der Gemeinschaftsaccount der Jungen Piraten, und etliche bekannte Mandatsträger eben dieser Partei aus Nordrhein-Westfalen und Berlin, wie Simon Weiss und Fabio Reinhardt. So gesehen hätte der Account im Internet durchaus einen guten Leumund –

wäre das allererste Opfer einer Blockempfehlung nicht sofort eine gewisse Maike von Wegen gewesen, die nun nach normalen Kriterien wirklich nicht dem entspricht, was als Ziel des Accounts angegeben wird. Sie ist Autorin eines Buches über die Problematik alleinerziehender Mütter, moderat frauenbewegter Mainstream mit sozialer Ader. und ihr “Fehler” war, dass sie mit den falschen Leuten über das falsche Thema diskutiert hat. Es geht bei denen ganz schnell mit dem Subsummieren unter Nazis, wenn man auf die Idee kommt, linksradikale Aktivistinnen zu bitten, bei ihren Kreuzzügen gegen politische Feinde doch bitte einen Unterschied zwischen einer sicher fragwürdigen Petition und einer Plattform für Petitionen zu machen.

Die Urteile von Blockempfehlung sind anonym, es gibt keine Email, an die man sich wenden könnte, und auch keine Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Unter normalen publizistischen Verhältnissen könnte so ein Projekt für die Betreiber unschönste juristische Folgen haben, handelt es sich doch mehr um einen Pranger mit geradezu nach Abmahnungen bettelnden Vorwürfen, selbst wenn die Autoren sagen, es sei ein “Tool” für Leute, die nicht mit unangenehmen Inhalten konfrontiert werden möchten. Dass viele Follower zur Gruppe der radikalen Feministinnen gehören, die sehr oft genau solche unerfreulichen Inhalte suchen und empört mit dem Hashtag #TW für TriggerWarnung weiter verbreiten, ist nur eine der vielen Ironieen des Projekts. Einerseits stellt man klar:

Ziel dieses Accounts ist es, dass ihr Leute präventiv blocken könnt, ehe sie euch mentionen. Es geht nicht um Spamblockaufrufe.

Um dann sofort nachzuschieben:

(Wobei es natürlich jeder_m selbst überlassen ist, ob sie_er spamblockt.)

Spamblocken ist eine in den Kreisen des Netzextremismus beliebte Methode, um Vertreter missliebiger Meinungen komplett abzuschiessen. Findet sich nur ein ausreichend grosser Mob, der bei Twitter meldet, der Account würde Spam verbreiten, wird dieser von Twitter automatisch suspendiert. Das ist zwar klar gegen die AGB von Twitter, aber hier geht es den Betreibern offensichtlich um das, was sie für höhere Ziele halten. Nur diesmal eben mit unerwarteten Folgen: Die meisten Reaktionen auf den Account waren äusserst negativ. Es ist unklar, ob das die erste Followerin des Accounts, eine medienweit gepriesene Mitinitiatorin von #Aufschrei und Mitglied der Piratenpartei, dazu bewog, sich dort schnell wieder abzumelden. Diverse naheliegende Anfragen, ob sie den Account betreut oder gegründet hat, blieben unbeantwortet.

Dafür meldete sich eine andere Person zu Wort, die sich als “Links_radikal_feministisch. Vegan. Poly. Weiß. Cisweiblich. Heteroprivilegiert” beschreibt. Ihr zufolge wurde der Account von anderen angelegt, sie selbst sei gefragt worden, ob sie sich beteiligen möchte, und dann habe sie Maike von Wegen aufgrund älterer Bebatten genannt. Der ganze Text lässt tief in die Psyche so eines Onlineprangers und der paraniod wirkenden Strukturen dahinter blicken, besonders, wenn es dann darum geht, zwischen den Beschuldigten zu differenzieren:

Sinnvoll wäre hier eine Einstufung gewesen, wie @The_Block_Bot sie hat: Level 1 für Hate Speech, Stalking etc., Level 2 für Antifeminismus/TERF/SWERF und ich Level 3 als harmlosestes Level für Derailing etc. Dass es einen qualitativen Unterschied zwischen den bekannten Maskus (Level 1 und 2) und derailenden Äußerungen gibt, dass hier verschiedene Dinge vermengt wurden, und es dementsprechen unpassend war, Maike in dieser Reihe zu nennen, will ich nicht bestreiten.

So ähnlich stelle ich mir übrigens auch das Bedauern der NSA über die falsche Zielbeschreibung nach dem Abschuss einer Hochzeitsgesellschaft durch die Mörderdrohne vor: Sorry, unsere Level waren nicht gut genug. Wer also letztlich als Nazi, Macker oder sonstwie als Problemfall je nach Level genannt wird, entscheidet ein weitgehend unbekanntes, abgeschottetes Kollektiv aus einer radikalen Ideologie und dem Gefühl einer Bedrohung und Marginalisierung heraus. Ein Kollektiv, bei dem man aber davon ausgehen kann, dass seine Mitarbeiter bestens bei den Jungen Piraten bzw. der Jungen Pirantifa sowie mit Beteiligten von #Aufschrei vernetzt ist.

Bis zu diesem Punkt ist noch kein einziger Nazi, Masku oder Macker ernstlich zu Schaden gekommen. Dafür kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier der äusserste Rand des feministischen Spektrums um die Definitionsmacht und gegen moderate Vertreterinnen kämpft, und die Kriterien für die öffentliche Blossstellung allein deshalb nicht am allgemeinen Wertekanon der Gesellschaft orientiert. Der späte, psychisch kranke Hausjurist der Nazis, Carl Schmitt, hat in Abwandlung seines berühmten Dictums “Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet” gesagt: “Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt”. Bei Blockempfehlung scheinen gelehrige Schüler am Werk zu sein, denn es geht klar um Ordnungsfaktoren, die von der Bewegung angepasst und von den Followern – an sich schon ein schreckliches Wort, macht er doch aus dem Account einen Führer – um- und durchgesetzt werden. Moment, gegen wen genau war der Account nochmal gerichtet?

Oh.

Ja, also, die Piraten. Die sind 2013 gescheitert. Und #Aufschrei. Der muss sich neue Felder der Aufmerksamkeit suchen. 2013 war ein Jahr der krachenden Niederlagen für die Bürgerrechte, die Freiheit im Netz, den Datenschutz und alle, die sich ernsthaft engagiert haben. Aber ob man traurig sein muss, dass jetzt keine Bundestagsabgeordneten der Piraten @Blockempfehlung unterstützen und der #Aufschrei in der Versenkung der Medienhypes verschwunden ist, ist eine andere Frage. Gewinnen allein reicht nicht, wenn es die Falschen nach oben bringt.

HINWEIS:

Die Falschen werden jedenfalls sicher nicht im Kommentarblog kommentieren, denn dort gibt es keine technischen Probleme damit.


78 Lesermeinungen

  1. ugath sagt:

    Piraten: Vor 4 Jahren noch ein Lichtblick
    Die Piraten sind mittlerweile nicht mehr nur lächerlich, sondern gefährlich!
    Da werden Linksextremisten gelobt, die Steine auf Menschen werfen oder nur Sachbeschädigungenen verursachen.
    Andere Menschen (auch Mitglieder), die anderer Meinung sind als “gewisse Piraten” werden beschimpft, gemobbt oder “gespamblockt”.
    Schwachsinnige Anträge und Pressemitteilungen in allen Bereichen und jetzt haben sie auch noch ‘nen Online Pranger.
    Herzlichen Glückwunsch Piraten, ihr seid unwählbar und überflüssig!

  2. Abrazo sagt:

    Es ist alles noch viel schlimmer.
    Willkürliche Sperrungen, die Zensurmaßnahmen sind, sind bei den Piraten längst Usus, wie sich anhand dieses besonders pikanten Beispiels erkennen lässt: https://kaimi.cc/2013/03/21/sperrauftrag-fur-mailinglistenadmins/. Wobei es sich auch noch um öffentliche Mailinglisten handelt, also solchen, bei denen auch Nichtpiraten mitdiskutieren können. Es sind also keineswegs nur Feministinnen, die danach trachten, ihnen missliebige Meinungsträger mundtot zu machen; in der Piratenpartei ist das durchaus üblich und daran beteiligen oder gar darauf drängen tun auch Landtagsabgeordnete und (ehem.) Bundesvorstandsmitglieder. Mir liegt eine ganze Sammlung von Screenshots und Mails vor, die das belegen.
    Ich glaube, es gibt keine Partei, in der Recht und Gesetz dermaßen missachtet werden, wie die Piraten, konkurrieren könnte höchstens noch die NPD.
    Linksextremisten, insbes. Antideutsche, fanatische Zionisten und extremistische Feministinnen haben dort ein totalitäres Meinungsterrorregime errichtet, das manche nur noch mit Nordkorea vergleichen.

    • OTLA HÖR AUF sagt:

      Abrazo ist Otla und tritt immer nach
      Otla twittert unter abrazo – sie war nach reichlichen Ordnungsmaßnahmen in der SPD dort endlich freiwillig ausgetreten. Die Piraten sollten ihre neue politische Heimat werden, aber sie ließen sich nicht manipulieren, und haben sie in einem juristischen Verfahren vor dem Schiedsgericht aus der Partei ausgeschlossen. Ganz nach Recht und Gesetz.
      Üble Nachrede war zu erwarten – wer das jetzt liest, sollte es im Kontext verstehen: Eine enttäuschte, ausgeschlossene, die jetzt nachtritt.

    • Kurti71 sagt:

      Problem der großen Freiheit
      Hallo Abrazo,

      ich bin Mitglied der Piratenpartei und finde es gut das in der Piratenpartei ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Ich habe erlebt das alle möglichen Meinungen vertreten werden und diese auch diskutiert werden. Ich denke das bei den anderen Partei solche Diskussionen von vornherein unterbunden. Sperren von Usern oder das nichtoffentliche diskutieren sind denke ich bei anderen Parteien ein Standard, über den man nicht groß reden muss.
      Wenn bei der Piratenpartei jemand aus der Maillingliste fliegt oder sonst wie eine Zensurmaßnahme erfolgt, dann ist das soweit ich das bis jetzt erlebt habe eine Schutz der dringend nötig ist. Eine Partei die so offenen ist ist auch extrem verwundbar.
      Um auf das Thema “Blockemfehlung” zu kommen, ich die Aktion auch komplett daneben, aber jetzt zu sagen das wären “die Piraten” ist genauso daneben.

    • donalphonso sagt:

      Ich weiss nicht, ob “die Piraten” so sind, aber es ist sehr krass, was da läuft, denn im Zweifelsfall steht einer allein gegen eine grosse Gruppe. Und dass das mit Segen des Bundesvorsitzenden passiert, macht die Sache halt offiziell. Wenn die Merkel bei einem Verband rechtsradikaler Prägung als Fördermitglied wäre, wäre das auch die CDU, die es abbekäme.

    • Abrazo sagt:

      Und gleich noch ein Beispiel für glatte Lügen:
      Dieses Post ist – leider auch typisch für Piraten – zumindest üble Nachrede.
      Es gab niemals auch nur einen Antrag auf eine Ordnungsmaßnahme bei der SPD.
      Statt dessen eine Kandidatur: https://martin-doermann.de/wp-content/uploads/2009/08/090730-spezial-kommunalwahl-2009.pdf Nachzulesen unter Stadtbezirk 2, Rodenkirchen, desweiteren langjährige Mitgliedschaft im Ortsvereinsvorstand sowie Delegiertenmandate. Alles problemlos belegbar.
      Der Austritt erfolgte, nachdem Sarrazin in der SPD bleiben durfte. Begründet damit, dass seine Aussagen als Beleidigung der halb-arabischen Tochter und der Familie betrachtet werden, gegen die die SPD nicht vorgehen wolle. Der entsprechende Brief stand bis zum Providerwechsel im Internet.
      Es darf daran erinnert werden, dass aus der UNO eine ähnliche Kritik gegen die SPD kam.
      Otla Pinnow braucht keine politische Heimat.
      Infolge ihres Engagements im Libyen-Krieg genießt sie, im Gegensatz zur Piratenpartei, nicht nur in der arabischen Welt einen erstklassigen Ruf.

    • Abrazo sagt:

      Tut mir leid, Kyra,
      Ich war über 25 Jahre lang unangefochtenes SPD-Mitglied.
      Ich habe dort niemals etwas derartiges erlebt, wie bei den Piraten.

  3. Philipp sagt:

    in einer Demokratie mit per Verfassung garantierter Meinungsfreiheit...
    … Gibt es implizit auch eine”Weghörfreiheit”.

    Wie diese Twitterer auf die Idee kommen, jeder müsse sich ihre Position durchlesen, ist mir nach wie vor schleierhaft.

    • Ute G. sagt:

      Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.
      Es ist eine Sache, ob man selbst einen anderen Twitterer ignoriert, filtert (das geht nämlich auch) oder gar blockt. Das kann jeder einzelne halten, wie er lustig ist, da wird sich vermutlich kein Widerstand regen.

      Eine ganz andere Sache ist aber, wenn man unliebsame Twitterer nach undurchsichtigen Kriterien und persönlichen Empfindlichkeiten öffentlich(!) als Nazis, Rassisten etc. anprangert und auch noch andere dazu auffordert, diese Twitterer nicht nur zu ignorieren (durch filtern und/oder entfolgen), sondern komplett zu blocken.

      Mir scheint, Grundlage der Problematik mit @blockempfehlung ist zu einem guten Teil auch so eine Art “Des-Kaisers-Neue-Kleider”-Effekt: Übereifrige Mitläufer lesen jenen Pranger, erkennen womöglich selber nicht einmal irgendwas Schlimmes an den verunglimpften Accounts, leisten aber dem Blockaufruf direkt mal Folge.
      Weil: Wenn einer “Rassismus!” oder “Frauenfeindichkeit!” schreit, dann könnnnnte ja auch entgegen der eigenen Überzeugung was dran sein, gell? Also schnell mal blocken und am besten auch gleich mitprangern, damit man nur ja nicht in den Verdacht gerät, man habe selbst die falsche Gesinnung.

      Und wer dann wagt zu schreiben, dass an den angeprangerten Accounts doch gar nichts so Schlimmes sei und die ganze Methode insgesamt mehr als fragwürdig, der wird gleich mal niedergebrüllt und seinerseits angeprangert. Insofern hat das kleine Kind im Märchen echt Glück gehabt…

  4. Fledermaus sagt:

    Tatsächlich gab es einen Shitstorm gegen @Blockempfehlung...
    Sehr viele sehr differenzierte Stimmen unter den Piraten sprachen sich gegen den Account aus. Mein Fazit: Ja, es gibt Menschen mit extremen Standpunkten. Ja, auch bei Piraten. Und sie werden von der Mehrzahl sehr kritisch beobachtet und bei Dummfug mit reichlich Gegenwind bedacht. Sodass sie, wenn sie gegen den netzorientierten, liberalen Grundkonsens der Partei handeln, inzwischen energisch ausgebremst werden.
    Lesenswert in dem Zusammenhang z.B.: https://turbozopf.de/?p=211

  5. Jo Menschenfreund sagt:

    Faschistoide Tendenzen versteckt im Lammfell der Empörung
    Es handelt sich keineswegs um Einzelfälle. Bei den Piraten haben sich Strömungen durchgesetzt, die an Sekten erinnern. Mit bewusst falschen Behauptungen werden Mitglieder verleumdet und diskriminiert, abgesegnet durch die Führung und akzeptiert durch die Basis. Ein ganzes Buch, veröffentlicht schon vor den Wahlen, handelt im Prinzip davon. “Piraten auf falschem Kurs” (Xinxii)

  6. Ute G. sagt:

    Spamblocks sind gar nicht nötig
    Wie man den Twitterregeln entnehmen kann, werden auch Accounts suspendiert, die zu oft “normal” geblockt werden. Das haben die InitiatorInnen entweder billigend in Kauf genommen oder aber nicht gewusst.

    support.twitter.com/articles/18311-the-twitter-rules#

    Zitat: “Some of the factors that we take into account when determining what conduct is considered to be spamming are: (…) If a large number of people are blocking you. (…)”

    Unwissenheit wäre aber kaum harmloser und auch nicht entschuldbar, denn bevor man eine _solche_ Aktion startet, sollte man sich schon verdammt sicher sein, was die möglichen Konsequenzen für die Betroffenen und sich selbst angeht.

    Beides war offenbar nicht der Fall, wie man auch am Echo auf den Account sieht. Ich bin gespannt, wann er wohl klammheimlich gelöscht wird, in der Hoffnung, das bis zu nächsten Landtagswahl alles vergessen ist…

  7. Jan aus Berlin sagt:

    Hitlers Rache an der Demokratie
    Die Piraten…………….. fühlt sich immer mehr an wie Hitlers Rache an der Demokratie. Wir alle sollten tagtäglich stundenlang auf den Knien allen erdenklichen Götternd danken das uns diese faschistoide Partei als dauerhafter Parlamentsbestandteil erspart blieb. Ich suche derzeit den entscheidenden Unterschied zur NPD, finde keinen so wirklich. Vielleicht das die einen bekennend rechts sind, die andern behaupten links zu sein, das wars aber auch schon, ansonsten sind sie wohl in Rhetorik und Methodik siamesisch veranlagt.

  8. Kand.in.Sky sagt:

    AfD
    eehm, die andere Hoffnung, die AfD (wissen schon, die faschistische VWL’er-SS die im Nu KZs errichten wird mit ihren 4.7%, glaubt man derselben Netzgemeinde) wird die auch noch erwähnt? Irgendwo, irgendwann? Mein ja nur, es lässt sich VS daraus basteln: “Neue” Strömungen werden von Innen zerfressen. Okay, bei den Piraten ist es eindeutig warum, das ist in wenigen Zeilen erklärt. https://img34.imageshack.us/img34/8031/1b6d.png

    • donalphonso sagt:

      Das ist ein Blog über Interneterscheinungen. Wenn die AfD sowas bei Twitter macht, wäre aber immer noch der Unterschied, dass das Netz und dessen Freiheit bei denen nicht Kernthemen sind. Abgesehen davon kommt die AfD bei der FAZ inzwischen auch äusserst schlecht weg.

    • Jeeves sagt:

      der Link
      aber der Link (resp. dessen Inhalt) ist kurz, knapp, trefflich und gut.

  9. Michael Ebner sagt:

    Startphase einer neuen Partei
    In der Startphase einer neuen Partei gibt es eigentlich immer mal wieder sehr unerfreuliche Tendenzen. Parteien wie die Statt-Partei und die Schill-Partei sind daran bereits gescheitert, bei der AfD scheint der Prozess gerade statt zu finden. Dass es die Piraten nicht bereits komplett zerlegt hat, ist einerseits erstaunlich, andererseits könnte es ein Indiz dafür sein, dass diese ihre Startphase doch vielleicht überleben werden.

    Was dafür erforderlich wäre: Die Zivilcourage der gesellschaftlichen Mitte (egal, ob sie nun in der Partei sind oder diese nur von außen beobachten), solchen Mißständen mit einem deutlichen “so nicht” entgegen zu treten. Der Autor dieses Blogs hat das ja hier sehr schön getan.

    • Idahoe sagt:

      Titel eingeben
      Ihr denkt allen ernstes, daß ihr die selben Strukturen einzieht wie bei etablierten Parteien und erwartet dann andere Ergebnisse…Ich denke da immer an Einstein, wenn ich Piraten höre, die alles anderst machen wollten…Den Vordenkern der Piraten fehlt es schlicht an der Fähigkeit des Nachdenkens…Die einfachste Antwort auf das Scheitern…Gesundbeten!!!

  10. k-nut sagt:

    Bissiger Basispirat
    Vielen Dank für diesen Artikel! Sehr viele von den naiv-blauäugigen Piraten haben eine alte Lebensweisheit noch nicht realisiert. “An ihren Taten sollt ihr sie erkennen und nicht an ihren Worten” Das ist leider religiös besetzt und daher vielen Piraten suspekt. Do kommt es das viele von ihnen glauben das es nur darauf ankommt die richtige Pauschalmeinung zu einem thema zu haben und der richtigen Gruppe anzugehören. Perfekte Bedingungen also für Manipulatoren und “Führungspersönlichkeiten” Basisdemokratie ja bitte; aber nur wenn sie von der richtigen Art von Basis kommt.

  11. Ein Mitleser sagt:

    Glossar?
    Wo finden die Nichttwitterer unter uns eine Erklärung der Begriffe, die hier offensichtlich diskriminierend verwendet werden? – So “Masku” (irgendwas zu “Maske”, “maskulin” oder was? – Wikipedia bringt nur “Ort in Finnland”) oder “Derailing” (einfach “entgleisen” oder igrendwelche speziellen Entgleisungsvorwürfe?). “Macker” scheint auch nicht dasselbe zu bedeuten wie in der norddeutschen Umgangssprache meiner Jugend (in etwa “jemand, der großspurig und angeberisch auftritt”). Zu TERF und SWERF (beide nicht in Wikipedia) macht mich nicht einmal Google schlau (letzteres wohl kaum “Solid Waste & Energy Recycling Facility” oder “Size-Weighted Respirable Fraction”). Bitte Aufklärung …

    • donalphonso sagt:

      Darüber habe ich nachgedacht, aber im Grossen und Ganzen denke ich, dass die Fremdartigkeit dieser Ingroup dadurch recht gut rüber kommt.

    • MLahm sagt:

      Richtig
      Das ist ein guter Einwand. Diese Sprache führt eben auch nur wiederum zu einer Ausgrenzung der Leute, die man eigetnlich erreichen will. So erhält man sich allerdigns auch seinen elitären Club.

    • Tobias Jünemann sagt:

      Daß sich die Damen, Herren und was auch immer der/des "Blockempfehlung"
      mittels Verwendung szenetypischen Soziolekts eindeutiger definieren als über Inhalte demonstriert einfach ihren (nach Rotter) external locus of control.
      Schlimmer ist die völlige Unlogik diskriminierende Twitterer blocken zu wollen:
      gemeint ist wohl Diskriminierung als gruppenspezifische Benachteiligung von Menschen – wenn also gezeigt werden kann, daß Person B (C, ff) wegen Handlungen von Person A, die sich auf soziale oder ethnische Merkmale von B (C, ff) bezogen haben, benachteiligt wurde, kann angenommen werden, dass eine Diskriminierung vorliegt.

    • M sagt:

      "Glossar?"
      Begriffsdefinitionen gibt es hier:
      https://jungsundmaedchen.wordpress.com/links/#6
      und in deutlich kompakterer Form hier:
      https://maninthmiddle.blogspot.com/p/maskulismus-in-zwei-minuten.html

      “Masku” ist Abkürzung von Maskulist. Das ist analog zu Feminist jemand, der sich für die Interessen / Rechte von Männern einsetzt.

      Wenn von Radikalfeministen verwendet, ist es ein Schimpfwort für alle, die Zweifel an den Errungenschaften des Feminismus wie z.B. Defma (Definitionsmacht), Privilegientherie oder freier Wahl des Geschlechts haben und die es wagen, das laut auszusprechen. Masku(list) ist in diesen Kreisen praktisch das gleiche wie Antifeminist, Faschist, Rechtsradikaler, Patriarch, Frauenunterdrücker und ähnliche.

      Man findet in der Tat einige weit rechtsaußen liegende Maskulisten. Viele bezeichnen sich als linke Maskulisten – was auch immer links bedeuten mag. Zumindest antifaschistisch. Nach meinem Eindruck aber sind es eher Liberale.

  12. Jeeves sagt:

    An der Sprache kann man sie erkennen
    “…ehe sie euch mentionen.”
    Komische Leute_Innen, die allen Ernstes so schreiben (und reden?).
    Ganz abgesehen von dem generellen Blödsinn, den sie verzapfen.

    • RWeis sagt:

      Das dachte ich auch
      Spätestens bei dem Wort “mentionen” hätte ich mir das weitere Lesen gespart.

  13. kinky So sagt:

    .
    Ich habe zwar nur Bahnhof verstanden aber mindestens 30 neue Wörter gelernt.

  14. netnrd sagt:

    Wie oft denn noch...
    Followen ist keine Unterstüzung. Keine Unterstützung! KEINE! UNTERSTÜTZUNG!

    Ihr macht genau dasselbe wie dieser Account – Folgt bloss den “richtigen” Leuten – und lasst Euch das von den “richtigen” Leuten sagen, welche das sind. Befördert Eure Filterbubble, und grenzt sie schön gegeneinander ab.

    Followen heißt genau nichts garnichts. Followen heißt, dass man Tweets in der Timeline nachlesen kann – die Souveränität, welche man davon zur Kenntnis nimmt, und welche Schlüsse man daraus schließt, liegt doch ganz alleine bei einem selbst.

    • donalphonso sagt:

      Doch, das ganze Reputationssystem im Netz baut auf Followern auf. Wenn bei einem Account viele bekannte Leute sind, wird er als wichtiger als andere mit weniger bekannten Leuten aufgefasst. Man nennt das auch “Social Graph”. Deshalb wird ja auch entsprechend um bekannte Leute gebuhlt. Das heisst noch nicht, dass der Follower hinter jeder Aussage steht, aber in dem Fall muss man einerseits nicht folgen und andererseits hat der Account nun mal nur einen Zweck. Klare Distanzierung sieht jedenfalls anders aus.

    • Jeeves3 sagt:

      "follower"
      Hieß es nicht mal, irgendwann früher “Führer befiehl, wir folgen dir!”
      ?
      Dadurch, dass man nun vermeintlich schick Englisch verbrämt (Togo, Sale, Follower…) wird nicht besser. Nur noch dümmer.

  15. BGrabe02 sagt:

    Selbstgerechtigkeit versus Gerechtigkeit
    muss man das nennen. Diese Menschen machen den Fehler den schon viele vor Ihnen gegangen sind, sie verkennen die eigene Fehlbarkeit und urteilen, wo man nur eigene Überzeugungen entgegenstellen darf.
    Wer urteilt der wird schnell selbst zum Problem, denn die Versuchung steigt zu urteilen, je weniger man Andere überzeugen kann. Dabei ist das eher ein Indiz dafür in sich zu gehen und zu fragen, wo liege ich falsch, dass da Richtige das ich vertrete nicht durchdringt.
    Wer urteilt hört auf sich in Frage zu stellen und versagt damit auf ganzer Linie.

  16. perplexo sagt:

    Wo ist derArtikel gegen Antifeministen und Rassisten, Herr Alphonso?
    Es wäre schön, wenn sich Don Alphonso bzw. die FAZ trauen würde, auch mal die ganzen Tweets der Antifeministen und Rassisten zu zeigen und einen Artikel darüber zu schreiben. Aber es ist anscheinend einfacher, die Hilflosigkeit der Opfer anzuprangern.

    Man muss z.B. nur einmal #aufschrei bei Twitter eingeben, um die ganze geballte ätzende Giftspritzerei der Antifeministen zu sehen. An einem Ort, der eigentlich für Opfer von Sexismus da sein sollte. Diese Leute haben schon länger zum Angriff geblasen und das Ergebnis ist nun eine völlig berechtigte Blockempfehlung. Mir ist es völlig schnuppe, ob das Herrn Alphonso nun gefällt oder nicht. Wenn Sie Kritik üben, packen Sie an der Wurzel an und nicht bei den Opfern, die sich wehren! Danke.

    • donalphonso sagt:

      Ach, Opfer, die sich wehren, da könnte ich Ihnen auch so einiges erzählen. Ich habe hier eine Art Protokoll des Mitarbeiter_Innentreffens einer weithin bekannten Gruppierung, wo ich selbst ald Zielperson auftauche. Die “Opfer” der eher aktuellen Mädchenmannschaft haben sich ziemlich lang an mir abgearbeitet – dabei muss man berücksichtigen, dass ich in der Jury sass, der die MM den Alternativen Medienpreis verdankt, und ich war wirklich angetan. ich kann nur unterscheiden zwischen den queerfeministischen Aktiven und denen, die dort als “Appeaser” verschrien sind. ich kenne die Theorie zur Rape Culture und weiss, wie die ticken. Wer nicht 100% auf deren Linie ist, ist der Feind. Auch das ist für mich ok, nur ist dieser Account ein Schritt zu weit. Das heisst noch lange nicht, dass ich deshalb andere Spinner gut finde. Simple Logik.

  17. pg sagt:

    Ein interessantes Beispiel für den Missbrauch von Medienmacht
    Aber nur ein Beispiel von vielen. Auf Geolitico gab es vor ein paar Wochen einen Bericht über die Erlangung der Deutungshoheit bei Wikipediaeinträgen. Das läuft dort anscheinend auch nach dem Schema der Community-Reputation ab. Viele Artikelschreiber fühlen sich dort eindeutig als Richter. Interessant ist tatsächlich, wie viel Einfluß sich dort anonym ansammeln läßt.

    Letztlich fällen alle Teilnehmer an der breiten Medienwelt andauernd Urteile über andere und da liegt das Problem – sich als Richter aufzuspielen.

  18. John Martin Ungar sagt:

    Die grössten Kritiker der Elche
    …waren früher selber welche. In diesem Kommentar-Thread sind esw bisher deren 2: Otla/however und Jo Menschenfreund. Beide sind Ex-Piraten, beide sind ausser Stande einen Irrtum zu verkraften und treten gerne nach, so nach dem Motto: Wenn ihr mich nicht wollt, seid ihr scheisse. Nix Neues bis dahin.
    Das andere Thema sind diese FeministInnen. Von denen war nix wahrzunehmen, so lange die Partei unter dem Radar der Wähler flog. Kaum kam der 2011er/2012er Boom, waren sie da, waren Mitglieder und begannen ihren feministischen Krakeel. Dabei hat sich die Piratenpartei in ihrem Grundsatzprogramm klar zu einer Geschlechterposition bekannt: PostGender, also auch: Postfeministisch. Da war aber natürlich nix mit Quotenforderungen und dergleichen. Also: Auf sie mit Gebrüll. Oder besser: Gekreisch. Das war, wenn das die Absicht der Feministinnen war, sehr erfolgreich. Wir sind wieder bei 2-3%. Vielleicht ziehen die ja jetzt weiter.

  19. Alt-Pirat-MW2 sagt:

    Nord-Süd-Gefälle
    Lieber “radikalster Blogger Deutschlands”, du hast ja (leider) wie immer recht, aber von DIR erwarte ich intelligentere Blogs, als Piraten-Boulevard zu spammen. Deine allgemeine Kritik ist zu 200% berechtigt, aber du weißt ja selbst, das Personenparteitage auf Bundesebene gerne im Norden stattfinden und wie auch in Berlin kapieren da einige den Unterschied zwischen Netzpolitik und Linksparteiutopien nicht. Langsam wird eine Core-Piratenunion (CPU) echt mal fällig! Aber würdest du freiwillig 50h/Woche für Null Euro arbeiten wollen, dann kommen halt die Selbstdarsteller und gesellen sich zu den Masochisten mit politischen Idealen…

    • donalphonso sagt:

      Da ist ein Thema. Es ist wichtig. Soll ich es ignorieren? Wer politisch was erreichen will, soll was Gutes machen. ich berichte ansonsten auch nicht netter über andere Parteien. In unserm Puff kriegt jeder, was er braucht (Villon).

  20. Gast sagt:

    Es zeigt sich immer öfter
    “Feminismus” hat nicht nur eine sprachliche Ähnlichkeit zu “Faschismus”.

    Auf Wikipedia läuft es ja ähnlich: https://maninthmiddle.blogspot.de/p/warnung-vor-der-deutschen-wikipedia.html

  21. MLahm sagt:

    Bekomme Angst beim lesen.
    Ich will da inhaltlich gar nicht zu tief einsteigen, so kurz nach Weihnachten möchte ich mal was Nettes sagen bzw Hilfe anbieten: Wenn man vorhat gesellschaftlich etwas zu ändern bringt es eher wenig, wenn man jedem sofort als Feind ansieht und dementsprechend sofort zum flächendeckenden Bombardement schreitet (meist ja auch gleich ein Präventivschlag, da könnte ja mal was rassistisches wachsen, besser gleich wegbomben). Ich stelle mir schon vor, dass es anstrengend ist, nur ist das nicth offensichtlich? Sollte man keine Anstrengung haben, wenn man gesamtgesellscahftlich etwas ändern will? Ich denke hier ist es auch wieder diese westliche Faulheit, die diese so angeblich westlich und weiß-kritischen Menschen haben. Hier wird sich beschwert, wenn man mal etwas häufiger etwas erklären muss und anderswo stecken die leute sich in Brand für ihre Ziele. Um Gottes Willen! Das soll kein Aufruf sein, nur ein Einordnung. Die Beenden ihr Leben auf grausamste Art und Weise und nehmen das in Kauf und hier wird die Wiederholung einer Sache, die offensichtlich sogar ein persönliches Anliegen ist, als Anstrengung und Angriff verstanden…

    Warum hat denn der Feminismus (und viele Linke Ideologie) so einen schlechten Ruf? Weil es da merkwüridgerweise angeblich um nettes, freies Miteinanderleben gehen soll, die Verbreitung der Botschaft aber immer mit einer unglaublichen Aggressivität und Hass verbreitet wird. Alleine die Beispiele in diesem Text schrecken doch jeden ab, egal worum es geht. Und wenn mir jemand Freibier geben wollte, wenn die so auftreten würden dann laufe ich weg.

    Traurig ist zu beobachten wie der Mensch immernoch ein Höhlentier ist. Nur die technischen Möglichkeiten sind gewachsen, nicht der Mensch. Der Pranger und der Mob exisiert. Nur muss man heute glücklicherweise nicht bei schlechtem Wetter raus, wenn man jemanden lynchen will.

    • donalphonso sagt:

      Nein, schön ist es nicht und ich schlage mich auch nicht um solche Themen, aber sie sind wichtig, weil es dabei auch um digitale Lebensräume geht.

  22. Moritz Bleibuntreu sagt:

    Honeypot
    Ist jeder Twitterer und jede feministische Mob eigentlich mit Piraten gleich zu setzen?
    Oder wie belegt der Autor eigentlich, dass dieser Prangeraccount eine Aktion der Piraten ist?

    Ich behaupte einfach mal, es ist eine Aktion von Don Alphonso um in der informationsschwachen Zeit Stoff zu haben. Beleg? Don Alphonso ist auch im Netz unterwegs. Also kann er es auch sein.

    • donalphonso sagt:

      Dann fragen Sie doch einfach mal die dafür verantwortlichen Piraten, wenn die sich nicht weiter wegdrücken, werden Sie es schon sagen. Dass da ganze Orgas involviert sind, sieht man ja und wenn die Orgas den verantwortlichen nicht Kontra geben, dann ist es halt ein Piratenproblem.

      Oder muss ich in Zukunft auch zwischen FDP und Westerwelle differenzieren?

  23. Anonymous sagt:

    Rächtschraibung?
    Sind die Lektoren alle im Urlaub? Es heißt “subsumieren” und nicht “subsummieren”, “äußerst” und nicht “äusserst”, außerdem schreibt man nach einem Punkt groß weiter (“…mit sozialer Ader. und ihr “Fehler” war…”)

    • donalphonso sagt:

      Lektoren gibt es bei den Blogs nicht, danke für die Hinweise.

    • Idahoe sagt:

      Analphabeten
      Ein oft gehörter Irrtum ist, daß sich aus einer Form ein Sinn ergibt. Entscheidend ist, daß ein anderer Mensch die Bedeutung erkennt, Aussagen somit nachvollziehen kann und sich nicht auf die Form verläßt, sondern besser nachfrägt. Dies setzt Empathie voraus und nicht Rechtschreibung.
      Typisches begrenztes Denken in Dispositiven.
      Wichtiger ist, sich über Inhalte und nicht über Formen zu verständigen.

    • Ein Mitleser sagt:

      Form, Inhalt und Teetassen
      D’accord zur Aussage, dass es wichtiger ist, sich über Inhalte und nicht über Form zu verständigen. Andererseits ist die korrekte Anwendung der Rechtschreibregeln ein Distinktionsmerkmal, ähnlich wie – um auf ein Thema des Dons aus längst vergangener Zeit anzuspielen – die korrekte Haltung des kleinen Fingers beim Trinken aus edlem Teegeschirr.

  24. Liberaler sagt:

    Das vollverblödete BRD-Gesindel hat zu viel Zeit
    Meine Empfehlung: Sozialleistungen streichen und ab nach Rußland zu den Pussy Riots.

  25. dungeonlight sagt:

    Runterschreiben - es funktioniert.
    Sag’ lange genug “Piraten sind Mist” – und jeder glaubt’s, sogar sie selbst.
    Dabei muss nicht mal sonderlich auf Details geachtet werden – es gibt eine Vielzahl unliebsamer Fakten, die den “Skandal” abschwächen:
    – Der Account “Blockempfehlung” wird nicht ausschließlich, sondern nur teilweise von Piraten geführt – schätzungsweise 2 bis 3 Piraten an der Zahl, also 0,01 % der Anzahl der Piratenpartei-Mitglieder (die Piratenpartei hat 30.000 Mitglieder), und nicht im Auftrag der Piratenpartei
    – Der Account hat an sich ein gutes Ziel: Keine Toleranz für Diskriminierung (Diskriminierung ist nicht durch Meinungsfreiheit geschützt; aus gutem Grund)
    – Der Account wird wegen seiner Inkonsequenz von vielen Piraten abgelehnt
    – Die Inkonsequenz besteht vor allem darin, dass er sich einerseits gegen Diskriminierung aufstellt, andererseits aber selber Diskriminierung kultiviert, indem er Kritik an ihm danach bemisst, was für einen biologischen Hintergrund die kritisierende Person hat – Sinngemäß: “Oh, weiße Männer wollen uns sagen, was Rassismus und Sexismus ist. Lächerlich!” (sic!) – also platt gesagt: “bist du weiß und männlich, hast du gefälligst die Schnauze in Rassismus- und Sexismus-Diskussionen zu halten, weil du keine Ahnung haben kannst und nichts Richtiges dahingehend sagen kannst” – ich wiederhole es: Viele Piraten distanzieren sich genau deshalb von diesem Twitter-Account “Blockempfehlung”
    – weiterhin besteht die Inkonsequenz in fehlender Nachvollziehbarkeit: Der Account macht unfundierte Ansagen “Blockt Person X” anstatt stets einen Beleg anzufügen, in dem Person X Diskriminierung kultiviert hat.

    Der kritische Leser muss sich fragen: Warum zeichnet der Artikel eine Darstellung, in der es erscheint, als sei der Twitter-Account “Blockempfehlung” ein demokratisch legitimierter Account der Piratenpartei, der von vielen Piratenpartei-Mitgliedern getragen wird, und mehrheitlich den Rückhalt der Piratenpartei-Mitglieder genießt.

    Es ist schon echt ein Witz der Geschichte:
    Der Überwachungsskandal wird immer grotesker (neuste Enthüllungen: NSA-Hacker-Gruppe TAO hat systematisch-flächendeckend Wanzen in USB-Steckern und spionierende Monitorkabel in der Welt verbreitet und Abfang-Aktionen eingeleitet von über Online-Händler ausgelieferte Ware, mit Spähgut zu versehen) und die einzige Partei auf der Welt, die sich mit jeder einzelnen Faser radikal gegen diese Entwicklung verschrieben hat, ja mehr noch, die sich nur dazu gegründet hat, um die Entwicklung zur Überwachungswelt abzuwenden, wird kaputt-geschrieben bis zum Geht-nicht-mehr und alle schlucken’s.

    Und da kommt dann auch die Frage auf: Wo ist das Verantwortungsbewusstsein des Journalismus und deren Ethos geblieben ? Ich sag’ ja gar nicht, dass vor jenem Hintergrund die Piratenpartei medial gepusht werden soll oder der Jounalismus sich als Pressemitteilungs-Durchreiche der Piratenpartei aufstellen soll; ich sag’ lediglich, dass er das vollkommen aus der Luft gegriffene Kaputt-Schreiben und das gebehtsmühlenartige Einmassieren des Narrativs “Die Piraten sind zum Abwinken” bzw. gegebenfalls das Tot-Schweigen unterlassen soll, und die sachliche Berichterstattung bezüglich der Handlungen und Aussagen der Piratenpartei leisten soll, die ihrer Größe entspricht: 2,2 % und in 4 Landtagen vertreten – das ist nicht viel, aber etwas.
    Sowas wie Kamera und Mikro einpacken, sobald der Piratenfraktionsvorsitzende bei einer NRW-Landespressekonferenz die Position der Piratenfraktion vorstellt, nachdem zuvor die Landesregierung ihre Position vorgestellt hat, geht GAR nicht.

    Rückblickend betrachtet stellt sich heraus, dass der beste Slogan der Piratenpartei folgender ist: “Denk selbst” – zu schade nur, dass so wenige Menschen ihn beherzigen…

    Über 1 Jahr Untergangsgesänge hat die Piratenpartei nun hinter sich; man fragt sich: Wie viele Tode ist sie denn jetzt gestorben ? Ein Blick über den Tellerrand führt einen diesen Nonsence deutlicher vor Augen:
    In Island ist die Piratenpartei mit 5 % im Parlament und nach aktueller Wahlprognose in Island bei 11 %. Die Piratenpartei in Schweden ist mittlerweile in den Wahlprognosen dort bei 7 %. Es sitzen 2 Piraten im EU-Parlament; intern wird fest damit gerechnet, dass nach der EU-Wahl, die 2014 am 24. Mai stattfindet, deutlich mehr Piraten im EU-Parlament sitzen werden. Und so weiter.

    Die deutsche Journalie mag die Piratenpartei in Deutschland kaputt-schreiben, aber weltweit ist die Piraten-Bewegung unaufhaltsam am Wachsen. Erwartet uns.

    Abschließend ganz nüchtern aufgeführt, was denn die Piraten politisch gegen den Überwachungsskandal ausrichten wollen:
    – Über Jahrzehnte schrittweise Abschaffung aller Geheimdienste auf der Welt: https://www.piratenfraktion-berlin.de/2013/09/08/resolution-zur-abschaffung-von-geheimdiensten-der-piratenfraktionen-in-den-landtagen-nrw-schleswig-holstein-saarland-und-berlin/
    – Maßnahmen-Katalog zum Überwachungsskandal – Aufklärung, Grundrechte weltweit sichern, Beendigung & Löschung aller Überwachungsprogramme: https://antiprism.eu/de
    – Rechtsstaatlichkeit wiederherstellen: https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2013/Wahlprogramm#Sicherheit_in_Freiheit

    • donalphonso sagt:

      Ganz ehrlich:

      ” Der Account hat an sich ein gutes Ziel: Keine Toleranz für Diskriminierung ”

      Der Account hat ein ganz anderes Ziel: Keine Toleranz durch untolerante Extremisten, deren gesamtes Weltbild aus der Überzeuigung besteht, dislriminiert zu werden.

      So wie sich heute auch jeder Nazi als Opfer der repressiven Staates ausgibt oder die Gewalttäter der Roten Flora nur verfolgte Lampedusaflüchtlinge schützen. Je mieser die Ziele, desto eher werden Ideale vorgeschoben.

      Und die erste, die es dann erwischt, diskriminiert niemanden und ist sehr tolerant.

      Damit kann man sich jede weitere Debatte sparen. Eine Partei, aus deren Orgas heraus das getragen wird, muss sich fragen lassen: Was soll das und warum kriegt ihr das nicht unter Kontrolle. besonders, wenn es eine Netzfreiheitspartei ist. Darum geht es, Das ist kein Runterschreinen, das ist nach 5 Tagen Shitstorm die Diagnose eines gewaltigen Knieschusses.

    • MLahm sagt:

      Nicht ganz richtig
      Ich stimme mit Ihnen in einigen Punkten überein, insbesodnere dass Journalisten heutzutage keinerlei Verantwortung für ihre Worte mehr übernehmen ( sie aber natürlich von anderen immer einfordern, kann mich nicht an einen Journalisten erinnern, der wegen Fehlverhalten zurückgetreten ist)

      Allerdings sollten Sie die Partei jetzt auch nicht versuchen reinzuwaschen. Die Piratenpartei wurde eben nicht gegen Überwachung gegründet. Der Name alleine lässt doch den Ursprung nicht leugnen. Es ging vor allem um den grenzenlosen Zugriff auf so viele Kunstwerke ohne etwas zu bezahlen. Erst als sich Künstler dann gegen die Partei gestellt haben wurden auch Künstler miteinbezogen und so getan als wäre es schon immer um Künstlerschutz und nicht um eigene Gier gegangen. Viele in der Partei vertreten immernoch die Auffassung, dass Kunst immer kostenlos sein muss, auch wenn sie in der Herrstellung sehr viel Geld kostet. Die eigene Gier wird als Akt der Freiheit und Teilhabe propagiert.

      Eine Organisation, die in diesen Dingen viel mehr Glaubwürdigkeit hat ist der Chaos Computer Club. Der CCC richtet sich sowohl gegen die Contentindustrie als auch gegen die Downloadkiddies und kämpfte schon immer gegen die Überwachung (und wurde deswegen gerne mal in die Verschwörungsecke gedrängt)

      Die Piraten haben den Fehler gemacht die falschen Leute an die Macht zu lassen, die dann das Bild in der Öffentlichkeit endgültig ruiniert haben. Über Überwachung, die es ja auch vorher massiv gab, Stichwort Indect und Co, kam doch viel zu kurz. Da gabs und gibts einige sehr engagierte Piraten, aber das wars dann. Bundespolitisch gings immernur ums downloaden und BGE. Da wundert der Ruf dann auch nicht mehr. Dazu kam dann noch der Radikalfeminismus, der selbst Alice Schwarzer wie ein scheues Rehlein wirken ließ.
      So gesehen ist das Ergebnis der letzten Wahl ein Wunder.

    • M sagt:

      "Die Piraten haben den Fehler gemacht die falschen Leute an die Macht zu lassen..."
      Wer sind diese [guten] “Die Piraten” die andere [böse] Piraten an die Macht lassen?
      Diese Aufteilung ist Unsinn. es gibt in jeder Partei Fanatiker und normale Menschen. Wer sich wie durchsetzt, hängt von den Strukturen innerhalb der Partei ab.
      Die Piraten sind genau an diesem Punkt gescheitert. Die neue extrem offene Struktur, wie kommuniziert und Entscheidungen gefunden werden, war ideal für Radikalfeministinnen und andere Extreme, die die unbedarften Amateure professionell ausgebootet haben. Diplom-Politologinnen vs. Unix-Hacker, man ahnt, wie das ausgeht.
      “Blockempfehlung” ist für mich nur die Spitze des Eisbergs. Es zeigt das Prinzip, daß die wirklichen Entscheidungen von anonymen Gruppen gefällt werden und die breite Masse a la Schafherde mit PC, Blockempfehlungen und anderem Druckmitteln zu die richtigen Parteibeschlüssen hingetrieben werden.

    • Jeeves (der von Musik leben muss) sagt:

      Das kann man ruhig noch mal sagen, damit es nicht vergessen wird:
      Es ging der Piratenpartei allem um den grenzenlosen Zugriff auf so viele Kunstwerke ohne etwas zu bezahlen. Erst als sich Künstler dann gegen die Partei gestellt haben wurden auch Künstler miteinbezogen und so getan als wäre es schon immer um Künstlerschutz und nicht um eigene Gier gegangen. Viele in der Partei vertreten immernoch die Auffassung, dass Kunst immer kostenlos sein muss, auch wenn sie in der Herrstellung sehr viel Geld kostet. Die eigene Gier wird als Akt der Freiheit und Teilhabe propagiert.

  26. fbossel sagt:

    Umpf, ich werd' zu alt...
    … oder ist das nur das Sektenblabla gewisser Internet”gemeinden”?
    Cis-weiblich habe ich mir jetzt mal rausgesucht. Soll wohl sowas bedeuten wie “sexuell normal (welch fieses Wort heutzutage) ausgerichtete Frau”.
    Aber was sind Maskus (ein Masku?)? Habe da auf den ersten 2 Google(schon wieder sowas Fieses)seiten nur einen finnischen Ort gefunden.
    Maskuline Männer? Maskuline Frauen? Machos?

    & was sind Macker? Macher? Machos? Kenne das leider nur als abwertenden Begriff für den Freund/Ehemann.

    Derailing habe ich glücklicherweise gefunden. Ist anscheinend das fiese Aufmerksammachen auf angebliche/tatsächliche Denkfehler der Bessermenschen, was dann von deren Stoßrichtung ablenkt. Pfui, pfui…

    Swerf = sex work exclusionary radical feminist
    Terf =trans* exclusionary radical feminist.
    Aha. (& wieder mal umpf)

    Was wohl Poly ist? Polyesterliebend? Polynesier? Polydaktyl? Polytheist? Polymorph? Polygam? Polyamourös?

    Ächz…

    Was das hier beschriebene Phänomen angeht, muß ich allerdings sagen, daß es eigentlich nicht neu ist. Halt nur auf Twitter gebracht. Bestimmte ideologische Richtungen machen nunmal gerne Leute mit anderer Meinung mundtot (insbesondere, wenn es sich um Ketzer, also Abweichler aus der eigenen Bewegung, handelt). Solange die sich gegenseitig beharken, ist es ja eher lustig. Leider gibt es aber immer wieder Kollateralschäden; Außenstehende, die sich mit ihrer Meinung in die Nesseln setzen.

    Zu hoch hängen sollte man es allerdings auch nicht. Solange es nicht Ausmaße annimmt wie die chinesische Menschenfleischsuchmaschine, ist es noch relativ harmlos.

  27. fbossel sagt:

    Addendum...
    … weil ich’s für eine recht interessante Seite halte, auf der ich Swerf/Terf gefunden habe, wollte ich den Link dann doch noch bringen:

    https://everydaywhorephobia.wordpress.com/2013/08/03/swerfsterfs-the-westboro-baptist-church-of-feminism/

  28. Markus Kompa sagt:

    "Die Piraten" und die "Die Berliner Piraten"
    Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie effizient es eine sehr überschaubare Anzahl an Piraten meist aus Berlin geschafft hat, die im Geiste der Meinungsfreiheit gegründete, ursprünglich undogmatische Piratenpartei als intolerante Shitstormer mit aufgesetzter Linksradikalenattitüde erscheinen zu lassen. Wer per Block-Empfehlung faktisch PR für seine parteiinternen Gegner macht, hat offenbar weder den Streisand-Effekt noch das zensurkritische Piraten-Projekt auch nur ansatzweise verstanden.

    Von den Medien wurde nahezu übersehen, dass diese ganzen schrillen Salonkommunisten und penetranten Schmalspurideologen 2013 nicht in das 5%-Spektrum der Bundestagslisten gewählt wurden und außerhalb von Berlin keinen nennenswerten Einfluss haben. Da die Berliner Piraten nun einmal als erste ein Parlament enterten und sich die meisten Hauptstadtjournalisten auf Recherche in Berlin und auf Twitter(!) beschränkten, ist ein Bild von den Piraten entstanden, das vermutlich nie mehr korrigiert werden kann.

    Eine Partei, die etwa als Spin Off des Chaos Computer Clubs mit akademischem Background für Bürgerrechte und ein zeitgemäßes Urheberrecht gekämpft hätte, wäre sinnvoll und gerade im Snowden-Jahr denkbar notwendig gewesen. In der NRW-Piratenfraktion gibt es so etwas jedenfalls ansatzweise, aber weitgehend unter “Ausschluss der Öffentlichkeit”. Wie bei Zensursula, Internetenquete und bei ACTA bewiesen wurde, wäre es auch ohne Bundestagseinzug möglich gewesen, die anderen Parteien zur Besetzung der entsprechenden Themen vor sich her zu treiben – vorausgesetzt, das Personal wäre noch ernst genommen worden.

    Weniger als 30 Leute haben es geschafft, die negative Wahrnehmnung einer 30.000-Menschenpartei zu prägen. Die Piratenpartei ist damit ausgerechnet Opfer ihrer Toleranz geworden, weil Intolerante toleriert wurden, Klügere nachgaben und dem Vorstand Persönlichkeiten mit Führungsqualitäten fehlten. Die erste wirkliche Neugründung einer Partei, die ursprünglich eher intellektuelle Wähler ansprach und sich nicht auf Religionen, Ideologien und -Ismen bezog, war nobel gestartet und billig gescheitert.

    • donalphonso sagt:

      Die Kernmitglieder dieses Accounts sind weniger die üblichen Verdächtigen als vielmehr die Scharniere zwischen den radikalfeministischen Strömungen innerhalb der Piraten und anderen Aktivistinnen. Das ist nicht mal unbedingt links oder die linken Kreise, passt denen aber ins Konzept. Die hier aufgezeigte Hauptautorin ist meines Wissens noch nicht mal Mitglied einer dieser Gruppierungen, sondern eher lose assoziiert, wenngleich auch nicht die Macherin.

      Ein Problem für die Piraten wird es erst durch die Unterlassung einer klaren Distanzierung. Aufgrund des internen Linksrucks in den Strukturen muss man halt damit leben, dass noch nicht mal die Demokratie der Partei hilft, schliesslich hätten Julia Schramm oder Johannes Ponader bei Wahlen keine Chance, und trotzdem bekommen sie Einfluss durch Netzwerke.

      Ich glaube, irgendwann wird man den CCC fragen müssen: Macht ihr das jetzt weiter als Verein und bestimmt 4 Tage die Medien, während 361 Tage über Euch bstimmt wird? Oder geht ihr einen Schritt weiter?

    • Markus Kompa sagt:

      Die Kernmitglieder dieses Accounts sind...
      Der CCC beschränkt sich darauf, Einfluss durch Beratung von aufgeschlossenen Parteien und Gremien und durch medienwirksame Aktionen zu nehmen. Die parteipolitische Distanz zu den Piraten war trotz kongruenter Kernthemen letztlich eine weise Entscheidung, da man sich keine IdeologInnn ans Bein binden oder anderweitig vereinnahmen ließ. Das werden die auch weiterhin so halten.

      Das Zeitfenster der Piraten, um sich von den stalinesquen Twitterhelden oder Hitzköpfen zu distanzieren, ist meines Erachtens längst geschlossen.

      Methodisch wäre noch anzumerken, dass Folgen auf Twitter durchaus auch ein Beobachten sein kann, ohne dass man hierdurch notwendig eine Zustimmung bekundet. Auch ein öffentliches Distanzieren wertet auf und könnte Trolle ermutigen. Wenn durch kollektives Blocken kontraproduktive Kontakte eingespart wären und sich die entsprechenden Herrschaften mit sich selbst beschäftigen, muss das auch nicht unbedingt schlecht sein … ;-)

    • Idahoe sagt:

      Piratenglaube
      War nicht die Begründung der keine Toleranz der Intoleranz, der Grund weshalb erst ausgrenzende Regeln geschaffen wurden ?
      Ihr kommt nicht mal ansatzweise auf den Gedanken, daß euer RegelGLAUBE erst den ganzen Intoleranztunnelblick erschafft ?

      Nein, ihr selbst wart es, die die Konsequenzen nicht begriffen, denn Formen schaffen keine Inhalte.
      Regeln führen zur Erstarrung, grenzen gezielt andere aus und schaffen entsprechende Strukturen.
      Die Piratenpartei ist nicht Opfer ihrer Toleranz, sondern ihrer Intoleranz. Gespräche kommen nicht durch Intoleranz zustande. Was nicht funktioniert hat, ist das aufeinander zugehen, es wurde die lieber in Grabenkäpfe des Formalen gehandelt und gezwitschert.
      Die AutoBüroTechno_Innen)Aussen*Kraten leiden unter dem Mangel an Empathie.

      Ein Prozessor hat nunmal KEINEN Verstand oder Mitgefühl, der führt einfach nur Befehle aus, die auf gut und böse basieren. Eins und null, die Künstliche Verdummung des Menschen auf seinem Weg zum Zombie. Die glorreiche Erlösung durch dümmste Technik, der Intelligenz zugewiesen wird.

      Es ist ein MANGEL an Toleranz, ein Mangel an sozialer Kompetenz und ein starker Mangel an Verstand*.

      Beantwortet, jeder für sich, die Frage nach dem Sinn, also dem Ziel dieser Partei.
      2009 war noch angedacht sich selbst überflüssig zu machen. Schleichend dann der Übergang zum Anspruch als Partei selbst die Veränderung vorzunehmen.
      Mit den heute sichtbaren Folgen:

      Themen statt Köpfe setzt Argumentation und somit Dinge wie Schlüssigkeit, Zusammenhang und Widerstandfähigkeit dieser, voraus.

      Köpfe statt Themen erschafft die EINSEN, die sich am lautesten durchsetzen, sich am besten vernetzen, die bösen anderen NULLEN werden einfach weggebissen. Survival Of The Fittest.

      *Verstand nach Franz Arwee
      Das Erkennen von Konsequenzen

    • M sagt:

      "eine sehr überschaubare Anzahl an Piraten meist aus Berlin"
      Dann würde ich mal in NRW, dem bevölkerungsreichsten Bundesland nachsehen. Dort vertritt Marc Grumpy Olejak die Piraten im Landtag NRW, z.B. die Plenarrede am 27.02.2013 (https://www.piratenfraktion-nrw.de/2013/02/plenarrede-marc-grumpy-olejak-zu-einzelplan-15-emanzipation/). Danach scheint die Hauptsorge dieses Volksvertreters darin zu bestehen, dass “die kommende Generation von jungen Männern nicht zu Frauen misshandelnden, schlagenden, prügelnden Arschlöchern wird”.

      Oder Birgit Rydlewski (https://www.piratenfraktion-nrw.de/author/birgit-rydlewski/), die die „PiratinnenKon“ anpreist, an der die Meinungsblockade auf eine ähnlich plumpe Art praktiziert wurde. Angefangen vom Rechtschreibterror mit Gender-Sternen (“Liebe Freund*innen und Genoss*innen”) über die Themen ihrer Artikel / Reden lässt die Dame keinen Zweifel daran, dass sie sich als radikalfeministischer Missionar versteht. Von ihren 10 aktuellen Artikeln (Stand: 1.1.2014) hat keiner Netzpolitik zum Thema. Stattdessen eine Werbung für Mitfeministin “Frau Dingens”.

      Die Piraten müssen schon damit rechnen, dass man sie mir ihren gewählten Vertretern in den Parlamenten identifiziert.

    • Markus Kompa sagt:

      "eine sehr überschaubare Anzahl an Piraten meist aus Berlin"
      Ihrer Kritik an Grumpy kann ich nicht folgen.
      Was Birgit Rydlewski betrifft, so betrachte ich sie als Berlinerin honoris causa. ;)

  29. Frank Fiebig sagt:

    "psychisch kranker hausjurist der nazis carl schmitt"???
    Das carl schmitt einen philosophischen rückbau, also eine philosophische basis, für die nazis erschaffen wollte, da gehe ich noch mit dir mit, aber ihn deswegen als “psychisch krank” zu bezeichnen, und, oh wunder, das auch von den nazis gern benutzte mittel der abwertung und der daraus folgenden exklusion, welches du hier anderen vorwirfst und das ja wohl auch das hauptthema deines textes ist, geht dann doch ein wenig mehr als ein wenig zu weit. willst du dann nicht auch gleich huntington dazupacken, denn vom wesen her ist die basis für huntingtons clash of civilzation schmitts freund-feind-trennung. die toleranz, welche du in der umgangsweise der personen miteinander vermissen lässt, basiert wohl eher auf ingroup-outgroup-wechselprozessen in kombination mit selbsterhöhung durch abwertung anderer. und zugegeben, parallelen von dort zu schmitt und huntington lassen sich als konstruktionsbasis für weiteres finden.

    • donalphonso sagt:

      Als Schmitt seine Aussage revidierte, war er bereits sehr alt und offensichtlich jenseits seiner eher schrägen Ansichten auch nicht mehr wirklich geistig gesund. Das war alles, was ich damit ausdrücken wollte: Schmitt hat im, vorsichtig gesagt, kauzig werden, etwas gesagt, das heute ohne sein Zutun plötzlich richtig wird. Im Netz gibt es keinen Ausnahmezustand, das soll es ja gerade verhindern. Und deshalb wird es heute durch die Wellen des Raumes beherrscht.

  30. Flo sagt:

    Himmel, sind die alle durch den Wind. Und wie die reden. Ich versteh da bald nichts mehr. Hab dann noch ein paar der Twitter-Accounts angeschaut und ich habs wie immer bereut. Irgendwie leben die in ihrer Welt und sollten lieber mal ihren Rechner ausmachen und ihre ganzen dusseligen Accounts löschen. Alle.

  31. Thomas Schalow sagt:

    Spamblocken- Sport schränkt die Grundrechte ein.
    Grundrechte der BRD, erweitert für das Internet (meine Fassung):
    Artikel 5 (1) Satz 1 und 3
    Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild, ….. und in Internetforen ….. frei zu äussern und zu verbreiten…….
    Somit verstösst nicht nur Twitter und @ Blockempfehlung gegen das Grundgesetz der BRD, sondern jeder der Spamblockt oder @ Blockempfehlung für gut hält.
    Wenn die Piratenpartei, egal welche Untergruppe, “spamblockt” und das gut findet, verträgt sich das nicht mit ihrerer eigenen Parteiprogramaussage, das Sie die Bürgerrechte schützen will.
    Vornerum für die Bürger…. und hintenrum die Grundrechte einschränken! So nicht, Piraten.
    mfg, Thomas

  32. Ingenieur Politik sagt:

    !Piraten! Ähnlich wie Spamblocken = Troll Mobben
    Quar Definition ist ein Troll in einer Internetdiskussion jemand, der die Diskussion zum Spaß mutwillig stört (Wikipedia). Abhilfe schafft, mit dem “Troll” nicht mehr zu diskutieren.
    Bei den Piraten ist ein Troll, wer eine andere politische Meinung hat, als die aktuell diskutierenden. Die Reaktion der Piraten auf einen solchen Troll ist; mit ihm nicht mehr politisch diskutieren. Am liebsten würden Piraten, Menschen die nicht ihrer politischen Meinung sind, von der Mailingliste blocken. Leider ist das Blocken von anderen politischen Meinungen auf Piratenmailingliste nicht immer möglich. So war es bis Mitte 2013.
    Danach findet sich auf Twitter eine @Blockempfehlung die angeblich von vielen Piraten unterstützt wird. Seltsam, wo haben sie das wohl gelernt?
    Und für was steht die Bürgerrechtspartei “Die Piraten” ein(?), für die Grundrechte(?), von wem denn?
    …..
    Das ist bitter! Zumindest für die Piraten, die wirklich Grundrechte schützen wollten. Unser Deutschland braucht eine Internet- Bürgerrechtsbewegung, die nicht unterwandert ist von selbstherlichen Idi…n.
    Ich bin dafür diese selbstherlichen Idi…n aus der Piratenpartei hinauszuwerfen, sodass die Piratenpartei endlich die Politik machen kann, die ihre Gründer als Ziele definiert haben.
    mfg, Thomas

  33. donalphonso sagt:

    +++HINWEIS+++
    Es gibt hier gerade ein femimiministisches Stalkingproblem durch eine Hysterikerin, ich arbeite an einer Lösung, aber es kann deshalb etwas dauern, bis die Kommentare kommen.

    • sumo83 sagt:

      Die Königin der Neurosen
      Alan Krohn, „The elusive neurosis“ (Die flüchtende Neurose) von 1978: In dieser Untersuchung wird zum ersten Mal darauf hingewiesen, wie nachhaltig die Geschichte der medizinischen Hysterieforschung von der Tradierung kultureller Muster, von weiblichen Feindbildern und diversen weltanschaulichen Konzepten geprägt ist. …

      Die um 1900 massenhaft verbreitete Hysterie bildete sich in einem sozialen Milieu, das die Frauen vor allem des mittelständischen Bürgertums einer strengen Zensur unterwarf. Die offizielle Kultur der wilhelminisch-viktorianischen Epoche setzte Bilder einer entsexualisierten, „sublimen“, passiven Weiblichkeit in Umlauf; Wiederbelebungen vorindustrieller Zustände, aristokratischer Lebensformen. Psychiatrische Untersuchungen aus der Zeit, von Lewandowsky, Kraeplin oder Kretschmer, bezeichneten als besonders hysteriegefährdet: die sozial unabhängigen, ledigen Frauen des Bürgertums, pubertierende Mädchen, arbeitslose Töchter, Künstlerinnen; aber auch die Gouvernanten und Krankenschwestern, die Dienstmädchen und Köchinnen, die ihren bürgerlichen Vorbildern nacheiferten.

    • donalphonso sagt:

      Ich muss nur aufpassen., dass da nichts durchrutscht. Vor einem Monat gab es schon mal den Versuch, das mit einem Fakeaccount zu machen, deshalb gehe ich nicht nur nach Namen, sondern gleiche wirklich die Nutzer mit ihren alten Postings ab. Ich habe mit solchen überdrehten Erscheinungen in den letzten 5 Jahren teilweise echt schlechte Erfahrungen gemacht und bin dann eher restriktiv.

  34. Sambossa sagt:

    Volkssport
    In Zeiten, da der selbstbestimmte Gebrauch von Neuen Medien zunehmend illusorisch wird und es gemeinsamer Anstrengungen bedarf, den grenzenlosen Zugriff von privaten und staatlichen Gruppierungen auf eigene Daten abzuwehren, werden stattdessen Spamblockaden und virtuelle Pranger aufgestellt. Habe bei vielen Twittereien zunehmend den Eindruck eines Wettbewerbs, welche Vuvuzela ist die lauteste im Land!

    Und wenn selbsternannte Blogwärter*innen dann den Boykott von bestimmten Meinungsläden nahelegen, dürfen die Follower auch gerne mehr daraus machen (bei uns schon immer ein beliebter Volkssport).

    War’s das also, mit dem gemeinsamen Aufbruch in eine schöne, neue virtuelle Datenwelt?

  35. […] zu, als im näheren Umfeld der jungen Piraten bei Twitter ein Internetpranger namens “Blockempfehlung” gefördert und verbreitet wurde, mit dem Ziel, Andersdenkenden die Accounts abzuschiessen. […]

  36. ulbrichwinklern sagt:

    Es lebe die NSA
    Jedenfalls finde ich sie nicht so gefährlich wie diese Aufschrei-Irren.

  37. […] Der #Aufschrei, die Piraten und der Nazipranger […]

Kommentare sind deaktiviert.