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WhatsApp und warum sich nichts ändert

| 50 Lesermeinungen

Laufen WhatsApp nach der Übernahme durch Facebook die Nutzer davon? Sie kämen nicht weit, die Konkurrenz ist schließlich auch nicht besser und der Nutzer entscheidet doch stets nach Komfort.

Am Mittwoch hielt ich im Frankfurter Marriot-Hotel ein Seminar zum Thema Ausspähsicherheit, das kurz nach dem Bekanntwerden der Snowden-Affäre geplant wurde und Vertretern aus der Privatwirtschaft verdeutlichen sollte, was genau hinter der Abhöraffäre steht, an welchen Punkten welche Daten abgefangen werden können und wie man sich gegen dieses Abhören bestmöglich schützen kann.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass Facebook WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar übernimmt.

Am Freitag war meine Facebook-Timeline voll mit Nachrichten, in denen Nutzer schreiben, sie würden nun WhatsApp den Rücken kehren, da sie weiterhin privat kommunizieren möchten. Offenbar befürchten sie, dass ihre Gespräche in Zukunft nicht privat bleiben werden. Dabei hat man mehrere Aspekte nicht bedacht.

Viele Nutzer wollen nun WhatsApp verlassen

Threema, eine der Alternativen zu WhatsApp, kostet Geld, für Apple-Geräte einmalig 1,79 Euro, für Android ist es ebenfalls zum Preis von 1,60 Euro verfügbar, die Nutzung von WhatsApp ist billiger. Darüber hinaus bleiben BlackBerry- und Windows-Phone-Benutzer außen vor, WhatsApp ist hingegen für jene Plattformen ebenso verfügbar wie für die mittlerweile weniger bedeutsame Mobil-Plattform Symbian. Und drittens beherrscht Threema im Gegensatz zu WhatsApp keine Gruppenchats.
[Edit 18:51 Uhr: Threema kann in der aktuellen Version Gruppenchats.]

Hinter der erwähnten Alternative Threema steht eine kommerzielle Firma, die keine Sicherheitsevaluierung der Software durch unabhängige Dritte erlaubt und die laufende Kosten für die Infrastruktur des Dienstes decken muss. Auch die Macher von Telegram müssen Geld aufbringen, die laufenden Kosten ihrer Server finanzieren. Telegram legt allerdings im Gegensatz zu Threema Teile des Programmcodes und des Sicherheitsprotokolls offen, erlaubt also einen kritischen Blick in die Realisierung der App. Die Programmierer von Telegram jedenfalls sind sich ihrer Sache sehr sicher und versprechen demjenigen 200.000,- Dollar, der eine auf der Webseite veröffentlichte Nachricht entschlüsseln kann. Allerdings muss sich derjenige beeilen: Die Challenge läuft nur noch bis Anfang März. Dieser Wettbewerb wird von einigen Hackern kritisch gesehen, da die Rahmenbedingungen nicht geeignet sind, um die Existenz einer Sicherheitslücke im Kommunikationsprotokoll auszuschließen. Andere warnen sogar explizit davor, Telegram einzusetzen, da das Kommunikationsprotokoll eine Reihe von Schwachpunkten aufweist.

Doch zurück zu der Schockwelle, die durch meine Timeline schwappte: Dass einige Nutzer nun auf sicherere Alternativen umschwenken, ist generell zu begrüßen, wenngleich auch deutlich zu spät. Einen Tag nach der Übernahme hat sich nach Angaben der Threema-Entwickler die Anzahl der Nutzer von 200.000 auf 400.000 verdoppelt, auch Telegram vermeldet einen Zulauf. Durch den sprunghaften Anstieg der Nutzerzahlen und durch die Meldungen in den großen und nicht nur den auf IT ausgerichteten Medien wird deutlich, dass die Gesellschaft in Sachen Privatsphäre und Sicherheit deutlich sensibler geworden ist oder das Thema zumindest en vogue ist. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich Nutzer in trügerischer Sicherheit wiegen: Neben den Aspekten der Kryptographie kann der Nutzer nicht einschätzen, ob die Software frei ist von Hintertüren und ob Daten wie das Adressbuch des Anwenders nicht ohne deren Wissen auf Servern der Betreiber gespeichert werden – wie bei WhatsApp lange praktiziert. Selbst wenn Teile der App als Sourcecode veröffentlicht werden, steht man vor einem Problem: Aus Apples AppStore und Googles Play Store werden die Programme direkt auf dem Telefon installiert – man muss darauf vertrauen, dass die Programmversionen in den Stores auf dem veröffentlichen Quellcode basieren, überprüfen kann man das nicht.

Ökosystem Apple

Dies ist den weitgehend geschlossenen Ökosystemen der Smartphoneanbieter geschuldet: Apple erlaubt von Haus aus nicht die Installation selbstkompilierter Programme, auch für Android muss man einigen Aufwand betreiben, um eigene Apps auf dem Telefon zu installieren. Diese geschlossenen Ökosysteme haben aus Anwendersicht jedoch auch einige Vorteile. Verglichen mit offenen Ökosystemen wie Windows vor sehr vielen Jahren, in denen jeder seine eigene Software installieren konnte, bieten aktuelle Handy-Betriebssysteme deutlich mehr Komfort für den Nutzer: Sie sind besser (intuitiver) bedienbar, weniger fehleranfällig und daher auch für nicht computeraffine Anwender einfacher zu benutzen.

Ein großer Nachteil dieser Herangehensweise ist, dass man sich ausliefert und von den Launen der Hersteller abhängig ist. Gut zu erkennen war dies nicht zuletzt an Apples letztem großen Update iOS7, das sich deutlich von älteren Versionen unterscheidet. Der Nutzer hat letztlich keine Wahl außer den Anbieter zu wechseln: Wem das Apple-System nicht mehr passt, der soll ein anderes Telefon kaufen. Der Teufel liegt im Detail und massive Problem tauchen oft erst nach dem Umstieg auf. Das sieht man am Beispiel Benjamin Steins, der mit seinem Android-Telefon keine Textnachrichten mehr empfangen kann, weil er vorher ein Apple-Gerät verwendet hat.

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Das ist der eigentliche Grund, warum ich nicht daran glaube, dass WhatsApp viele Nutzer verliert. Auch WhatsApp und Facebook sind ein Ökosystem, schon nächsten Monat ist der Aktionismus vergessen und man merkt, wie unbequem die Verwendung zweier verschiedener Messenger ist und wie wenig geeignet der sichere ist, wenn ihn kaum einer der Freunde benutzt. Monopole sind schon lange entstanden, Ökosysteme, in denen sich fast jeder findet, Facebook ist nur das größte. Sie bieten naturgemäß keine Schnittstellen, über die Daten aus den Systemen entfernt werden können, Daten können nur in die Systeme eingebracht werden. Bilder und Texte in großen sozialen Netzwerken zu speichern ist einfach, will man sie jedoch extern speichern und in den Netzwerken einbinden, ohne die Daten auf deren Servern zu speichern, wird klar, wie wenig deren Betreiber interessiert sind, den Nutzern freie Auswahl zu lassen. Das gilt für Facebook und für die anderen Ökosysteme, wie auch der oben genannte Fall Benjamin Steins verdeutlicht.

WhatsApp4.jpg

Durch die Übernahme des Messengers wird das Ökosystem Facebook noch größer und deutlich mehr Menschen verbinden. WhatsApp hat 450 Millionen registrierte Nutzer, die geschätzte Zahl registrierter Facebook-Nutzer beträgt über 1 Milliarde. Diese Zahlen lassen sich nicht einfach addieren, da sehr viele Nutzer beide Angebote verwenden werden. Dennoch unterscheiden sich die Nutzergruppen beider Applikationen durchaus: Die amerikanische Plattform Business Insider zeichnete im Oktober des vergangenen Jahres ein für Facebook bedrohliches Bild: Junge Nutzer wanderten von Facebook zu WhatsApp, dem sozialen Netzwerk drohe eine Vergreisung. Demnach ist WhatsApp in der Gruppe der Achtzehn- bis Fünfundzwanzigjährigen das soziale Netzwerk mit dem größten Wachstum, in Apples AppStore liefern sich die Apps beider Anbieter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Durch die Übernahme kauft sich Facebook die Jugend zurück und sichert sichert sich den ersten Platz als größtes soziales Netzwerk, weit vor der Konkurrenz. Google war ebenfalls an einer WhatsApp-Übernahme interessiert, konnte sich jedoch letztlich nicht durchsetzen.

Die Herausforderung für die Facebook ist das Misstrauen zu überwinden, das Nutzer mittlerweile hegen. Daher wird man die neue Verbindung nicht in den Vordergrund spielen, WhatsApp wird weiter als Marke bestehen und Facebook im Hintergrund bleiben – mit der Zeit vergessen die Nutzer. Eine bewährte Strategie, geprüft im Fall von Instagram, das schon länger zu Facebook gehört, wie auch bei Skype (Microsoft), bei Youtube (Google) und Tumblr (Yahoo).


50 Lesermeinungen

  1. uhi-001 sagt:

    WhatsApp und warum sich nichts ändert - Nö!
    Irrtum! Es ändert sich ganz viel, wenn man den Whatsapp Zuckerberg Parasiten löscht. Dann bekommt diese Type nämlich keine Daten, aus denen er Profit schlagen könnte. Und Facebook muss man gar nicht erst verwenden! Beides braucht man so wenig wie eine Influenza. Die Influenza wird übrigens von Parasiten verursacht.

    • fallenbeck sagt:

      Die konsequente Lösung
      Das Nichtnutzen dieser Dienste ist aus Privacy-Sicht natürlich die konsequente Lösung.
      Aber dennoch liegen auf dessen Servern möglicherweise Daten, aus denen er Profit schlagen kann. Dann nämlich, wenn einer Ihrer Bekannten Ihre Daten in seinem Adressbuch hat. Lädt dieser sein Adressbuch dann hoch, liegen nämlich auch Ihre Kontaktdaten auf den Servern der Firma.

    • Herr S sagt:

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      Das Influenzavirus ist kein Parasit.

    • nico sagt:

      konsequent
      Herr Fallenbeck, genau dies ist der Grund, solche “Firmen”, deren erklärtes Ziel und Geschäftsprinzip das Ausspionieren ist wie einst im Ostblock, bis zur letzten Patrone zu bekämpfen, in etwa so, wie noch diese Zeitung die neue Rechtschreibreform bekämpft hat. Und es ist überhaupt nicht zu verstehen und zu akzeptieren, daß die ehemals seriösen Medien nun bei jeder Gelegenheit die Zuschauer und Zuhörer auffordern, mit ihnen auf facebook zu diskutieren. Davon bekomme ich Pickel. Einerseits gegen NSA etc., andererseits Aufforderung, sich Datendieben und Schnüffeldiensten zu unterwerfen. Einfach nur zum Abschalten, dieser Badelatschen-Linkische. Mitteilen kann man sich per Fax oder email. hosting mit website und email gibts ab 2€/Monat auf “eigenem” server in Deutschland!

    • fallenbeck sagt:

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      eMail dann bitte mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das hatte ich ja vor ein paar Monaten hier. ;)

    • Hans Dietermeier sagt:

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      Eine sehr durchdachte Meinung! Haben Sie den Artikel gelesen?
      Es war eben einer der Punkte des Autors, dass diejenigen, die bereits an ein soziales Netzwerk gebunden sind, sich mit dem Wechsel schwertun. Da sie offensichtlich keines davon benutzen, freuen Sie sich und lassen Sie uns doch an ihrem Kommunikationskonzept teilhaben.

      Freundliche Grüße

      PS: Suchen Sie bitte auf Wikipedia nach dem Begriff “Influenza”

  2. Tim sagt:

    Das Problem liegt in der Verknüpfung der Datenberge...
    Ich sehe, dass das Thema “Verschlüsselung” mit alternativen Messengern nicht abschliessend erledigt ist. Mein persönlicher Grund, Whatsapp den Rücken zu kehren, ist ein anderer: Ich versuche, bei Facebook genau nicht mein Privatleben für alle Zeit gespeichert zu haben, nutze aber Whatsapp sehr stark. Wenn nun die Datenmengen beider Dienste kombiniert werden, stehe ich wieder komplett nackt da. Das kann ich nur verhindern, indem ich nicht beide Services nutze.

  3. Stephan sagt:

    billiger?
    whatsapp kostet jedes jahr 89 cent!

    • fallenbeck sagt:

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      Das habe ich auch gehört. Ich habe WhatsApp vor etwa zwei Jahren auf meinem iPhone installiert und musste bisher nicht zahlen… Ich benutze es allerdings äußert selten.
      Nutze ich es zu wenig, wie ist denn da das Bezahlmodell? Ab wann denn? Oder ist das nur auf Android so?

    • Florian Baumann sagt:

      Für jede Plattform ein eigenes Preismodell
      Auf Android galt von Anfang an das Abo-Modell: Das erste Jahr ist frei, ab dem zweiten Jahr zahlt man 99 US-Cent pro Jahr bzw. 89 Euro-Cent. Allerdings hat WhatsApp lange keinen Gebrauch gemacht, d.h. die Nutzung war tatsächlich kostenfrei möglich.

      Bei Apple hat WhatsApp letztes Jahr auf das Abo-Modell umgestellt, das betrifft aber nur Neukunden. Altkunden können ihr WhatsApp nach wie vor ohne weitere Zusatzkosten nutzen.

    • fallenbeck sagt:

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      Danke für die Erläuterung.

  4. Jakob sagt:

    Mehrere inhaltlich schwerwiegende Fehler...
    …3 Kontraargumente gegen Threema werden genannt, nach kritischer Betrachtung bleibt davon eigentlich nur das der geringeren Kompatibilität übrig. (Whatsapp kostet jährlich 89 cent, die Threema-Lizenz ist eine dauerhafte, das andere “Argument haben Sie selber bereits als fehlerhaft enttarnt.)
    Die Aussage “sie bieten naturgemäß keine Schnittstellen, über die Daten aus den Systemen entfernt werden können, Daten können nur in die Systeme eingebracht werden.” ist z.B. für Facebook und Google-Plus nachweislich falsch. Sowohl das Downloaden von Medien als auch das Löschen ist bei beiden möglich.

    • fallenbeck sagt:

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      Das mit den Kosten habe ich in einem anderen Kommentar erwähnt: ich habe für WhatsApp auf iOS noch nicht bezahlt und habe die App seit etwa zwei Jahren installiert.
      Ich habe natürlich seinerzeit davon gelesen, dass WhatsApp über eine Jahresgebühr nachdenkt, unterlag dieser allerdings selbst noch nicht. Ist das vielleicht nur auf Android so?

      Ich habe bei Facebook und bei Google+ nicht die Wahl, wo meine Daten gespeichert sind, wenn ich sie in den Netzwerken nutzen möchte. Will ich sie dort verbreiten/zeigen, dann bin ich gezwungen, die Daten auf den Servern der Unternehmen zu speichern. Damit akzeptiere ich dann unter anderem auch Nutzungsbedingungen, in dem ich Facebook einräume, meine Medien unentgeltlich für Werbezwecke zu nutzen.

  5. tricky1 sagt:

    Für eine Prognose ist es noch viel zu früh!
    Ob die Benutzer von WhatsApp tatsächlich wie vom Autor angekündigt die Möglichkeit der Datenverknüpfung ‘vergessen’ oder bewusst hinnehmen werden lässt sich noch überhaupt nicht abschätzen.

    Applikationen welche zuverlässig veschlüsseln werden sich höchstens längerfristig durchsetzen, und auch nur dann wenn sie OpenSource und von Experten geprüft worden sind, wie es jetzt z.B. für Truecrypt geplant ist.

    Ich kompiliere meinen Code für Truecrypt und andere Verschlüsselungen selber, denn nichts wäre für BigBrother verlockender als der Einbau einer Backdoor in den compilierten Code solcher Anwendungen.

    • fallenbeck sagt:

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      Selbst kompilieren ist tatsächlich die beste Möglichkeit, aber auch für Open-Source-Software gilt, dass sie nicht unbedingt fehlerfrei ist. Im Gegensatz zu Closed-Source-Software hat eine Gruppe Interessierter jedoch die Möglichkeit, Schwachstellen zu finden.

      Und TrueCrypt (für den Desktop) selbst zu kompilieren ist das eine.
      Für mobile Plattformen ist das noch einmal etwas komplizierter.

      Aber: Nur zu! Ich glaube, dass offene Software und offene Schnittstellen eine wirklich gute und ernstzunehmende Alternative sind und die Situation deutlich verbessern können.

  6. ulin sagt:

    Eigene Apps auf Android: Kinderspiel
    “auch für Android muss man einigen Aufwand betreiben, um eigene Apps auf dem Telefon zu installieren” – das stimmt doch einfach nicht!!
    Im Gegenteil: Es genügt, ein Häkchen in den Einstellungen zu entfernen. Dann kann ich z.B. die direkt von der Threema-Website heruntergeladene App installieren, ohne auf den Play-Store zurückgreifen zu müssen.

    • fallenbeck sagt:

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      Dann kann ich aber auch die Software direkt über den Store beziehen, denn das Problem ist ja, dass ich nicht weiß, ob das Binary (also die heruntergelassene apk-Datei) auf dem freigegebenen Quellcode basiert.

      Um das Sicherzustellen, muss man eben den erwähnten Aufwand betreiben, nämlich selbst kompilieren.

      Sie haben natürlich dennoch recht, dass diese Möglichkeit unter Android zumindest der Möglichkeit einen Raum bietet, Software aus vertrauenswürdigen Quellen am Store vorbei zu installieren. Diese Möglichkeit bietet Apple leider nicht.

  7. Gast sagt:

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    Ich sehe außer der geringen Verbreitung nichts, was gegen threema spricht, der Preis kann es nicht ernsthaft sein. Also warum so fatalistisch. Je mehr user bei threema sind, umso besser,

    • fallenbeck sagt:

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      Ich teile Ihre Meinung: Verschlüsselte/Sichere Software zu nutzen, ist immer besser als unsichere Software zu nutzen. Ich wollte nur herausstellen, dass wir uns in weiten Teilen auf die Versprechen der Hersteller verlassen müssen.

      Einen wirklichen Weg aus der Misere bietet meiner Meinung nach offene Software mit offenen Schnittstellen.

      Und ich bin gar nicht fatalistisch. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.

  8. Chris Jur sagt:

    Der Autor scheint das Problem nicht zu verstehen und dessen zukünftiger Reichweite!
    … in naher Zukunft werden wir überrollt von Manipulationen, wenn wir nichts unternehmen und uns und unsere soziale Umgebung zu berechenbaren Objekten degradieren lassen. Ich habe das Gefühl, dass der Autor entweder eine Menge Facebook-Aktien hält oder einfach nicht genug Durchblick hat die Dimension zu erkennen. Es ist doch eigentlich Aufgabe des Autors sich eingehend zu informieren, Stellung zu beziehen und sich dafür einzusetzen. Eben dies alles lässt der Autor vermissen und hält uns eigentlich vor die Nase, wir wären für ein Umdenken zu schwach. Aus diesem Grunde lautet mein Appell: Machen wir es diesen Unternehmen richtig schwer, uns, unsere Familien, unsere Kinder und Freunde zu berechenbaren Objekten zu machen. Überall dort, wo wir es noch können.

    Ich habe mein WhatsApp etwa eine Stunde nach der Nachricht gelöscht und mich dazu bei Facebook abgemeldet. Mittlerweile sind etwa 95 % (20 an der Zahl) meiner engen Freunde und Bekannten mit mir zu Threema gewechselt und etwa 25 weitere Personen aus meinem Telefonbuch!

    Warum versucht uns der Autor einzureden, es hätte keinen Sinn?

    • fallenbeck sagt:

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      Es hat Sinn, wenn sie radikal sind, sich also komplett aus den sozialen Netzwerken verabschieden. Sie büßen damit die Vorteile ein, die solche Netzwerke haben: Das ist individuell verschieden, und nicht jeder – zum Beispiel ich – möchte auf deren Annehmlichkeiten verzichten.

      Es ist auch sehr gut und sehr empfehlenswert, Bewusstsein dafür zu schaffen, also Nutzer von WhatsApp darauf hinzuweisen, welche Probleme die Nutzung dieser App nach sich ziehen kann. Ich glaube aber nicht, dass ein “Ab jetzt benutze ih ausschließlich Threema” dem Unternehmen irgendetwas erschwert. Das ist ein kurzfristiger Erfolg, über den wir uns diebisch freuen, während Facebook über die Einbindung des ,,Gefällt mir”-Buttons unsere Spuren im Netz nachverfolgt und langsam unser Profil auf ihren Servern vervollständigt.

      Aber wie gesagt: Da helfen nur eine Armada technischer Tools, Grundskepsis und der weitgehende Verzicht auf soziale Netzwerke.

    • BMLehmann sagt:

      Da bin ich dann radikal,
      obwohl ich in der Firma seit Anfang der 90er und privat wohl seit 1998 – noch per Einwahl über Modem! – ans Internet angeschlosen bin, haben mich soziale Netzwerke nie interessiert und ich bin mir sicher, weiterhin ohne sie auskommen zu können.
      Mag komisch klingen, ist aber so.
      Telefon, e-mail, und mal ne SMS reichen mir.

    • fallenbeck sagt:

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      Sie können das sein, wenn die Kommunikation mit ihrem Umfeld auf anderen Wegen möglich ist. Ich weiß von Seminaren an Universitäten, die ihren Übungsbetrieb über Facebook organisieren. Da hat man als User dann auf einmal mit einer Entscheidung umzugehen, die die Nichtnutzung von Facebook möglicherweise schwieriger macht.

    • BMLehmann sagt:

      Ja, Glueck gehabt.
      Als ich Anfang der 80er immerhin Informatik studiert habe, musste man noch persönlich vorbeikommen.
      Da gab es Internet nicht mal an der Hochschule :).

      Wäre ich heute jung, sähe es wahrscheinlich anders aus, ich darf es mir inzwischen leisten ‘anders’ zu sein.

  9. Ck sagt:

    Von wegen es macht keinen Unterschied
    Als erstes mal
    WhatsApp kostet nach einem Jahr jährlich 89 cent, bei threema zahlt man einmalig 1,60. Dabei ist
    es viel sicherer als WhatsApp. Telegram sind schon die meisten hin, viele rundmails an die Kontakte werden
    geschickt und viele wechseln dort. Die Gruppe ist dort sogar besser als bei WhatsApp, denn jeder kann einladen und nicht nur einer, zudem werden die Telefonnummern nicht mehr Preis gegeben sie bei WhatsApp.
    Kostenlos ist es auch und sicherer als WhatsApp allemal. Klar geht Facebook zurück, man wird vorne bis hinten kontrolliert, warum sich die bei WhatsApp antun, wenn ein Programm wie telegram (oder threema) bereit stehen?

    • fallenbeck sagt:

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      Von der WhatsApp-Jahresgebühr weiß ich, habe aber unter iOS für WhatsApp seit etwa zwei Jahren noch keinen Cent zahlen müssen. Gibt es diese Gebühr nur für Android oder bin ich aus anderen Gründen bisher um die Zahlung herumgekommen? (Das ist eine ernsthafte Frage.)

      Was Threema viel sicherer ist als WhatsApp behauptet der Hersteller. Zur Zeit sieht es jedenfalls so aus, als würde Threema das machen, was die Webseite verspricht. Auf dieses notwendige Vertrauen gegenüber Closed-Source-Software habe ich im Text hingewiesen, da für den Nutzer keine Möglichkeit besteht, sich von der Korrektheit der Sache zu überzeugen.

      Und bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Der Text ist kein Aufruf, WhatsApp weiter zu nutzen. Der Text ist ein Aufruf, wachsam zu sein und dessen bewusst, dass hinter den anderen Messengern Firmen stehen mit einem (uns unbekannten) Geschäftsmodell.

      Ich begrüße den Aufschrei nach der Übernahme sogar, ich hoffe, dass dies den Weg bereiten wird für mehr offene Software und offene Schnittstellen, die von einer breiten Masse von Programmierern und Hackern auf Vertrauenswürdigkeit überprüft werden können.

    • BMLehmann sagt:

      Ich hab es jetzt auf die Schnelle nicht mehr gefunden,
      irgendwo auf Heise war ein Artikel dazu.
      Aber es ist wohl so, dass what’s app erst seit kurzem in D auch eine Jahresgebühr kostet, wer es wie Sie vor 2 Jahren installiert hat zahlt (noch) nichts.

    • fallenbeck sagt:

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      Danke für die Aufklärung.

  10. bazingax sagt:

    NICHT alle Daten zu einem Anbieter
    Es gibt Menschen, die haben Whatsapp genutzt, weil sie NICHT bei Facebook sind und auch nicht bei Facebook sein wollen! Wenn man bei Facebook ist, kann man auch den Facebook-Chat nehmen!

    Telegram ist weitgehend Open Source – das heißt man kann den Quelltext der Programmierung prüfen. Auch der Serverpart wird bis Ende des jahres Open Source. Das sollte man unterstützen!

    Auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist in egal welcher Stärke ein Frotschritt gegenüber Whatsapp!

    Vor allem geht es aber darum nicht alle Daten einem Anbieter zu geben!

    Klar können die alternativen Anbieter auch aufgekauft werden oder gehören zu anderen Netzwerken – aber wenn die Nachfrage sinkt, wird sich das auf zukünftige Käufe auswirken.

    Wenn alle nach dem Geschwätz des Autors handeln und sich sagen “ich kann ja doch nichts ändern”, dann ändert sich auch nichts!

    Nutzt noch jemand MySpace? Eben!

    • fallenbeck sagt:

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      Ja, nicht alle Daten zu einem Anbieter. Aber bitte auch nicht glauben, wenn wir Threema nutzen, wäre alles gelöst. Die sozialen Netze kaufen sich die Daten, die sie brauchen zusammen, mit ihrem Kapital, von dem mir noch nicht ganz klar ist, warum es so groß ist.

      Und ja: Open Source Software ist der Weg, den wir verfolgen sollten. Das Telegram nicht optimal ist, habe ich dargelegt. Was ich nicht dargelegt habe: Telegram ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn der Quellcode vollständig offenliegt, wäre das ein Tool, das Facebook, Google und Co ein Dorn im Auge wäre. Bleibt das Problem, wie man möglichst einfach Open Source Software auf das Telefon z.B. meiner Mutter bekommt. Bei Android ist das jedenfalls möglich, bei Apple sehe ich da zur Zeit ziemlich schwarz.

      Was mit den anderen Betriebssystemen ist, muss sich zeigen. Und es muss sich zeigen, was Nutzern wirklich wichtig ist: Die Möglichkeit zur sicheren Kommunikation, zur Installation quelloffener Software, oder der eingemauerte Garten, in dem es etwas bequemer ist.

  11. alexhford sagt:

    BBM
    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass der Blackberry Messenger, der inzwischen Plattform übergreifend funktioniert, hier keine Erwähnung findet. Eine echte Alternative für den Normalanwender – und ohne Datenklau.

    • fallenbeck sagt:

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      Ich wollte hier nicht die Alternativen auflisten, das machen wirklich schon genug Artikel in den letzten drei Tagen.

      Aber mit dem BBM verhält es sich wie mit Threema: Nutzer dem Anbieter vertrauen, Open Source ist er nicht.

  12. engelhju sagt:

    Ein kleiner Schritt
    Ich bin jetzt schon seit etwa einem Jahr bei Threema, habe WhatsApp noch Parallel mitlaufen, das wird sich aber in der nächsten Zeit erledigt haben. Denn meine Arbeitskollegen, Bekanntenkreis und Familie haben sich Threema entschieden. Allein in den letzten zwei Tagen haben sich die Kontakte in Threema verdreifacht.
    Dies ist zwar nur ein kleiner Schritt in Richtung Datensicherheit, aber er sollte getan werden um es solchen Datenkraken wie Facebook und Google so schwer wie möglich zu machen.

  13. Gnurf sagt:

    Die WhatsApp Gebühr und weiteres
    Mit der WhatsApp Gebühr verhält es sich bei iOS so: WhatsApp hat auch für iOS das jährlich erneuerbare Abo eingeführt. User, die vor der Aboeinführung den Dienst genutzt haben, haben einen Lifetime Account erhalten und zahlen nicht jährlich.Das Zahlungsmodell lässt sich in den WhatsApp Einstellungen nachlesen.

    Auch ich habe WhatsApp gelöscht, nutze Facebook aber dennoch weiter. Inkonsequent? Mitnichten. Bei FB kann ich bewußt entscheiden, was ich veröffentlichen will und was nicht. Zudem ist es ein gutes Marketingwerkzeug. WhatsApp habe ich für private one-to-one Kommunikation, als Ersatz für teure SMS, genutzt. Es ist mir daher ein Grauen, daran zu denken, dass Facebook durch Aufkaufen der Daten, nun doch Daten erhält die ich Bewußt NICHT auf FB veröffentlicht habe. Also nutze ich als User die einzige Möglichkeit die mir noch bleibt: ich nutze es nicht weiter. Jetzt kommt sicher wieder das Argument “Is ja eh zu spät. FB hat die Daten schon.” Das ist richtig, das ist die Pille die ich schlucken muß. ABER ich habe wenigstens das gute Gefühl dabei, die Datenkrake nicht weiter zu füttern und wieder etwas mehr Kontrolle über Inhalte zurück gewonnen zu haben.

    Was mich, besonders von Facebookusern, inzwischen mehr schockiert als die Übernahme von WhatsApp, ist die Tatsache, dass man – wie auch vom Autor des Artikels – derart in seiner Entscheidung, WhatsApp zu verlassen, angezweifelt wird und trotz schlaghaltiger Argumente die Gründe offensichtlich nicht verstehen will.

    • fallenbeck sagt:

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      Danke für die Aufklärung bzgl. der WhatsApp-Gebühr.

      Die Quintessenz meines Textes sollte sein, dass man ,,privat” nur bei vollständiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kommunizieren kann, nicht wenn ein kommerzieller Anbieter Zugriff auf meine Nachrichten hat. Eine Abkehr von WhatsApp ist ein richtiger Schritt, aber eben nicht der, der alle Probleme löst.

    • Gnurf sagt:

      Gerne :)
      Das stimmt. Immerhin sind Telegram und Threema ein Schritt in die richtige Richtung. Dass die Nutzung der Alternativen zu WhatsApp jetzt nicht die AGB zum Hirn ausschalten beinhaltet, ist hoffentlich auch den meisten bewußt ^^. Immerhin ist das Thema Verschlüsselung in aller Munde, denn wenn man es genau betrachtet, war und ist sogar bei der alten SMS keinerlei Verschlüsselung dabei ;).

  14. heidelpaul sagt:

    Threema hilft gegen "Big Data" auf jeden Fall
    Selbst wenn Threema ein Sicherheitsloch haben sollte, so mag die NSA dort singulär eindringen (die wird es sowieso auf alle Geräte schaffen) aber sie wird es NICHT schaffen sämtliche Nachrichten massenhaft zu scannen, so wie es in der Vergangenheit wohl war.
    Gegen die Big Data Schnüffellei, welche auf WhatsUp möglich ist, dürfte Threema auf jeden Fall helfen.
    Wenn deren Entwickler clever sind, dann werden sie den Code auch öffentlich machen, das dürfte kommerziell keinen größeren Schaden anrichten.
    Ich gehe davon aus, dass man bei Tghreema früher oder später Werbung zu sehen bekommt, aber warum auch nicht ? Die hab ich bei FAZ-Online auch, und dort stört sie mich auch nicht.

    • fallenbeck sagt:

      Venona-Projekt
      Zu der NSA ist die Beschreibung des Venona-Projekts sehr erhellend. Dort wurden Daten gesammelt und teilweise erst Jahrzehnte später ausgewertet. Für einen Großteil der nachrichten hat sich der Nutzen dann möglicherweise erledigt, aber Gesinnungen, generelle Einstellungen und Pläne könnten für andere auch Jahre später noch eine Rolle spielen:
      https://de.wikipedia.org/wiki/VENONA-Projekt

  15. Werlauer sagt:

    Kostenloskultur
    Der Punkt ist doch: Wo eine Dienstleistung nichts kostet, bist Du nicht der Kunde, sondern die Ware.

    Solange sich alle Welt vormacht: “Oh schön, da will uns einer das Leben leichter und angenehmer machen und will noch nicht Mal etwas dafür haben.” solange werden klandestine Geschäftsmodelle die Leute immer weiter in Abhängigkeiten treiben. Wir entfernen uns immer weiter von den Idealen der Aufklärung und werden immer mehr zu einem Heer pawlowscher Hunde.

    Aber die “Kostenloskultur” funktioniert schon bei den Versicherungen und Banken scheinbar ohne Alternative. Aber gerade in diesem Bereich ist es monetär leicht messbar, was das bedeutet (und muss jetzt, gesetzlich vorgeschrieben, auch ausgewiesen werden). Letzten Endes zahlen beispielsweise Versicherungsnehmer durch “kostenlose” Beratung enorm drauf. Niemand würde 4000 EUR für die Beratung vor dem Abschluss einer Lebensversicherung zahlen. Trotzdem tut man es (implizit). Analog verhält es sich mit den Kosten der Nutzung eines sozialen Netzwerks auch (allerdings noch ohne Transparenzpflicht).

    Der einzige realistische Weg ist, den Dienstleistern eine Möglichkeit zu geben, mit einem Geschäftsmodell für Infrastrukturleistungen Geld zu verdienen. Solange das nicht so ist, gilt eingangs genannter Satz.

  16. Jeeves sagt:

    alles nicht nötig.
    Einfach nicht jeden Quatsch, nicht jede neue Mode mitmachen.
    .
    Das mit Facebook ähnelt der anderen Mode seit einigen Jahren: “die Leute” laufen ALLE mit ‘nem Rucksack und ‘ner Wasserflasche durch die Stadt. Was tragen sie da mit sich rum auf’m Rücken UND: haben sie Angst, zu verdursten?
    Mein Tipp: es ist schlicht Dummheit, Verblödung. Oder etwas netter ausgedrückt: die denken nicht darüber nach, was sie tun, die Facebook-, Rucksack- und Wasserflaschen-mit-sich-rumtrager.

  17. Hans Huber sagt:

    Threema und unabhängige Prüfung
    Zitat: “Hinter der erwähnten Alternative Threema steht eine kommerzielle Firma, die keine Sicherheitsevaluierung der Software durch unabhängige Dritte erlaubt…”
    Woher kommt diese Aussage? Gemäss dem CEO fehlte in der Vergangenheit das Geld um eine solche Prüfung durchzuführen, gemäss seiner Aussage in dem 1-stündigen Interview (https://blog.richter.fm/podcast/diewahrheit/20130118/die-wahrheit-017-threema-smartphone-messenger-mit-verschlusselung) ist ein zukünftige Prüfung gut möglich.

    • fallenbeck sagt:

      Titel eingeben
      Prüfungen durch unabhängige Dritte kosten nicht zwangsläufig Geld. Was ich meine ist, dass die Software nicht als Open Source vorliegt und eine Auditierung des Quellcodes durch die Community unmöglich ist. Natürlich kann man (als Unternehmen) Sicherheitsunternehmen oder Institute wie Fraunhofer beauftragen, den eigenen Code zu überprüfen. Das kostet dann selbstverständlich Geld und das ist wohl die Variante, von der in dem Podcast gesprochen wird.

  18. perfekt57 sagt:

    Und
    “1. Ich wollte nur herausstellen, dass wir uns in weiten Teilen auf die Versprechen der Hersteller verlassen müssen.

    2. Einen wirklichen Weg aus der Misere bietet meiner Meinung nach offene Software mit offenen Schnittstellen.”

    evtl. 3. Deutschland wählt sich eine andere Regierung, also unterbreitete unwiderstehliche Angebote, wagte die weltöffentliche Auseinandersetzung. Und kaufte dann von Staats wegen – und mit begeisterter Unterstützung der überwiegenden Mehrheit des Deutschen Volkes – die genannten Unternehmen. Um sie dann im Sinne einer privat-public partnership im Laufe der Zeit an die Öffentlichkeit zurückzugeben. und zwar in der form eines “vereins auf gegenseitigkeit”, also nachdem also alle aus deutscher sicht gemeinutzschädlichen anwendungsanteile “elimiert” resp öffentlich umgemodelt und unter allgm. kontrollnutzen gestellt wären.

    und 4. “offene Software mit offenen Schnittstellen” förderte die öffentliche hand auch großzügig “an fraunhoferinstituten, usw.”, – hätte keine angst vor innergseellschaftlicher/m konkurrenz/wettbewerb, denn nur solche ergäben endlich die wahrscheinlich wünschenswerte vielfalt nebst wahlmöglichkeiten. (das bedeutete evtl. einen zweiten soziokulturellen mentatlitätswechsel in manchen köpfen)

    “weiter so” vergeigt die zukunft. und deutschland darf auf diesem gebiete alles wagen. evtl. sollte es das so gar. dnn was hätte es zu verlieren? auf kurze sicht vielleicht den barwert aller seiner direktinvestitionen (1) in den usa? einen “heißen” weltwirtschaftskrieg müssten die usa aber höchstwahrcheinlich inzwischen fast schon mehr fürchten, als der alte kontinent. zumindest wäre der zeitpunkt aus sicht distanzierterer historiker evtl. sowieso gar nicht mehr so weit entfernt. darum auch drüber nachzudenken, ob man nicht probehalber “prozyklisch reinginge”. (um durch herstellung von öffentlichkeit das schlimmste abzuwenden, bzw. kompromißmöglichkeiten von den usa “zu erzwingen”.)

    1 – extrapolierten wir die so evtl. tatsächlichen vorliegenden trends aber ohne irgendein solcherart zu diskutierendes “unilateral-politisches vorwärtshandeln mitteleuropas” – was wären “unsere” direktinvestitionen in den usa in ein oder zwei jahrzehnten wert? weniger als heute? “oder doch fast noch mehr” – in all diesen bedeutungschwindenden altindustrien wie automobil oder chemie? so könnte man es evtl. sehen müssen. und dann würde für ein wirksames europäisches politikhandeln, welches global auf mehr weltfreiheit von fast-monopolen für alle abzielte, demnächst schon die zeit abgelaufen – oder wäre das schon jetzt zu konstatieren?

    wie gesagt: die “allgm. erklärung zur globalen meinungs- u. handlungsfreiheit aller individuen” kann womöglich zur zeit nicht öffentlich und offensiv genug eingefordert werden, als durch aufforderungen zur tat.

    ja, “internet rules” – aber auch der wettbewerb der ideen – “gemeinnutz geht vor eigennutz” als europäische kultur-maximal-maxime könnte evtl. auch hier eine nützlicherweise anzuwendende idee sein.

    also keine angst vor der verantwortung in und für die weltmärkte/n – die anderen haben solches ja schließlich zu recht auch nicht.
    .

  19. perfekt57 sagt:

    "im gegenzug" haben die usa überhaupt keine schwierigkeiten
    damit, durch weiteres unilaterales vorwärtshandeln den lauf der gechichte mitgestaltender männer ihrerseits, auch auf anderen feldern machtverteilung und einflussspähren neu zu definieren, falls man so wollte

    so unternimmt man aktuell in new york den – womöglich durchaus vollkommen weltstrategisch zu sehenden – versuch (mehr als das) in new york, in kooperation mit israels “technion”, eine technische spitzenuniversität ungefähr neu aufzubauen, einen vorgang, den man auch als “direkt auf deutsche kernkompetenzen in der welt mitzielend” betrachten könnte.

    man googele bei interesse “‘Game-changing’ tech campus goes to Cornell, Technion” rsp. youtube “Cornell NYC Tech: Building a Culture for Innovation on Roosevelt Island” – https://www.youtube.com/watch?v=LQdp95eCd7A

    es ist eine freie welt – konkurrenz um die besten ideen und lösungen ist erwünscht.

    und ja sicher: auch die deutschen automobilbauer in nordamerika werden einmal von dort die führenden köpfe für sich einkaufen wollen, warum auch nicht?

  20. ohman sagt:

    zu bequem
    einer allein macht nichts…millionen schon, anstatt so viel kraft und energie in so nen artikel zu legen, lieber mal nen anderen messenger installieren und freunde und kollegen zuuim wechsel überreden…das wär mal ne energie leistung…..vorrausgehen als nur mit dem rest whattsapp user mitschwimmen…nur weils bequem iss ach ja und weil es ja jeder hat….

  21. ... der auch mal was sagen will. sagt:

    Kosten für Threema oder WhatsApp
    Es ist richtig: Threema kostet 1,60, aber nur einmalig einmalig.
    WhatsApp im 2. Jahr 0,89 Euro + im dritten Jahr wieder 0,89 Euro = 1,88 Euro + jedes weitere Jahr wieder 0,89 Euro …….
    Das heisst, schon nach 25 Monate ist Threema günstiger als WhatsApp !!
    Hab ich mich verrechnet?
    Was ich noch so denke: Herr Zuckerberg gibt auch nicht 14 Milliarden Euro (ca. 19 Milliarden Dollar) aus nur zum Spaß. Wenn sich diese Investition rechnen soll (und das wird sie sicher), dann hat es sich bald mit dem ach so günstigen WhatsApp, denke ich ….
    So, das wars erstmal

  22. Jakob sagt:

    Ich glaube es nicht
    Ich glaube auch kaum, dass sich bei Whatsapp nichts ändern wird. Ein Unternehmen steckt nicht so viel Geld in etwas hinein, um dann nicht eigene Ideen mit einzubringen. Für viele ist dies auch ein Grund zu Alternativen zu wechseln. Einen interessanten Artikel dazu habe ich auch hier gefnden https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2014-02/29543374-internationaler-boom-fuer-whatsapp-alternativen-threema-und-telegram-016.htm

  23. bartosch sagt:

    enjoystr
    Ich habe das Hin und Her so langsam satt…
    Ich nutze seit wenigen Wochen eine andere App. Enjoytr kann das gleiche, ist sicherer und sogar auf Ipad nutzbar. Echt eine tolle Alternative.

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