Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Antisemitismus als moralstrategische Erstschlagswaffe

| 112 Lesermeinungen

Blogartikel können Karrieren massiv beeinträchtigen. So hat etwa das Blog „Störungsmelder“ der Zeit im März einmal zusammengestellt., welche Äusserungen und Ansichten Xavier Naidoo seit ca. 2009 so von sich gegeben hat. Zweifel an der Souveränität Deutschlands, ein Auftritt bei einer Reichsbürger-Demonstration, ein Lied, das man als homophob interpretieren kann, auch wenn Naidoo es nur als Kritik an Missbrauch von Kindern verstanden haben will, und daneben auch einige Zeilen, die der Autor des Blogs als Anspielung an antisemitische Klischees verstehen möchte. Störungsmelder ist nun mal ein Blog, das sich mit dem Thema Rechtsextremismus auseinander setzt und dabei wenig Nachsicht kennt: Mit Roland Sieber hat die Zeit bei diesem Beitrag zudem einen Antirassismus-Aktivisten rangelassen, dessen Urteile recht schonungslos auszufallen belieben. Die Zusammenstellung des Blogeintrags ist eine Hauptquelle der Leute, die im Netz die Entscheidung des NDR, Naidoo zum Eurovision Song Contest zu schicken, kritisiert haben. So entsteht dann der Vorwurf, Naidoo sei antisemitisch. Weil, sowas ähnliches steht ja in der Zeit.

Man muss da, denke ich, vorsichtig sein. Überhaupt, das wird man nach Jahren der Tätigkeit für jüdische Medien und Organisationen noch sagen dürfen, ist selbstüberzeugter Antisemitismus in Deutschland selten, sehr selten anzutreffen. Selbst Radikale auf beiden Seiten des politischen Spektrums, die sich nachweisbar antisemitisch verhalten, geben mit Vorliebe zu Protokoll, dass sie nichts gegen Juden haben. Nur eben manche, die das Ansehen des Judentums in ihren Augen schädigen, seien schlimm und da tun sie etwas. Fast erwarten sie, dafür den Leo-Baeck-Preis zu bekommen. Und wenn sie nur prominent genug sind, findet sich auch eine jüdische – oder sich jüdisch gebende oder von einer Ex-Stasi-IM geleitete – Splittergruppe, die ihnen einen Persilschein ausstellt, und zudem unterstreicht, wie sehr der Betreffende doch Recht hatte. Ich bin da wirklich ein Freund des sehr genauen Hinschauens. Antisemitismusvorwürfe sind unter Deutschen nun mal die ultimative Erstschlagswaffe im Kampfe um die grösste Meinungsführerschaft aller Zeiten.

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Christian Stöcker jedenfalls ist weit, weit weg von dieser Szene, und sicher kein Antisemit. Auch wenn Christian Stöcker gerade bei Spiegel Online einen Beitrag über Marek Lieberberg geschrieben und darin über seine Motivation Mutmassungen angestellt hat, warum er, unterschrieben von über hundert Prominenten, eine Anzeige für Xavier Naidoo in der FAZ hat schalten lassen. Lieberberg, das ist bekannt, ist ein prominenter Konzertveranstalter und betreut unter anderem Naidoo. Stöcker nun schreibt bei Spiegel Online, nachdem er sich breit über die nicht geringen Kosten der Anzeige ausgelassen hat, über den jüdischen Unternehmer:

Warum also hat Marek Lieberberg die mindestens 67.000 Euro investiert, die so eine Anzeige kostet? Vielleicht einfach deshalb, weil Xavier Naidoo eine Marke ist. Eine Marke, mit der man immer noch eine Menge Geld verdienen kann. Weil es sich um eine vorbeugende Maßnahme handelt, eine Rufrettungsmarketingmaßnahme. Und dafür ist so eine Anzeige ja im Grunde auch genau das richtige Mittel.

Man könnte da auch von einer infamen Unterstellung sprechen: Stöcker jedoch gerät mit diesem antisemitischen Stereotyp nicht unter die Räder des Naidoo unfreundlich gesonnenen Roland Sieber, der den Link zu diesem Beitrag auch bei Twitter verbreitet. Stöcker sagt Lieberberg ganz offen und ohne Nachfrage eine Strategie nach, der zufolge er die Rufschädigung einer für ihn wertvollen Marke fürchte, und somit unter dem Fanal der Menschlichkeit verdeckt seine eigenen kommerziellen Interessen fördert. Der Jude als durchtriebener Verführer anderer Leute, der scheinbare Menschlichkeit nur benutzt, um seine, durch einen zwielichtigen Partner erspielten Gewinne ins Reine zu bringen: Das kann selbstverständlich als antisemitisches Stereotyp aufgefasst werden, es ist nachgerade ein Klassiker der judenfeindlichen Vorwürfe. Hätte Naidoo so etwas über einen prominenten Juden geschrieben, würde man das entsprechend negativ interpretieren, und echte Antisemiten können sich von Stöcker in ihrer Weltsicht bestätigen lassen. Und das in einem Beitrag, in dem explizit darauf hingewiesen wird, dass manche Aussagen von Naidoo als homophob, verschwörungstheoretisch und antisemitisch beurteilt werden.

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Davor twittert Stöcker übrigens auch noch, wofür er wohl lieber eine Anzeige in der FAZ gesehen hätte:

Gab es eigentlich auch eine ganzseitige “Menschen für Flüchtlinge”-Anzeige in der FAZ?

Die Zeiten, da Opa noch einen Juden im Keller versteckt haben musste, sind schliesslich vorbei: Heute reicht politisch korrektes Twittern für Flüchtlinge als Persilschein aus. Lieberberg, der die Unterstellungen von Stöcker und Genossen energisch zurückweist, hat sich nicht so verhalten, wie es der Mainstream gern hätte: Der Mainstream hat Naidoo verurteilt und wegen seiner Aussagen entsprechend abgestempelt. Wenn ein Mensch mit Migrationshintergrund Gewaltphantasien vorträgt, wenn er an Kindesmissbrauch denkt, ist eben nicht so akzeptabel wie etwa die Vorgeschichte grüner Politiker in Deutschland, die dazu früher deutlich nachsichtigere Haltungen eingenommen haben. Der gewaltige Shitstorm gehen Naidoo, der mit seiner Nominierung für den European Song Contest durch den NDR anhob, ist auch einer der Mobilisierungserfolge aufgestachelter Netzbenutzer: Man hat es geschafft, dass der NDR Naidoo wie eine heisse Kartoffel fallen lässt.

stoecke

Und da kann später keiner kommen und es wagen, sich nun mit Naidoo solidarisch zu erklären. Denn das strategische Hauptziel jedes Shitstorms, die maximale Menge an Ausgrenzung auf ein möglichst kleines Ziel zu konzentrieren, bis es unter der Last des Ansturms zusammenbricht, bevor sich Widerstand geordnet organisiert, hat den moralischen Sieg errungen und einen Sender gedemütigt. Wenn hier nun jemand Zweifel anmeldet und etwa betont, dass dabei menschlich ausgesprochen unschöne Dinge getan wurden, kommt die zweite Stufe: Der Shitstorm verhängt Sippenhaft und richtet seine Waffen auf Nichtkombattanten. Wenn das Vorgehen gegen Naidoo der Erhaltung der deutschen Nationalmoral diente, muss Lieberberg geradezu ein unmoralischen Verhalten unterstellt werden. Echte deutsche Moralisten meinen zu wissen, dass es im ewigen Ringen um die einzig wahre Wahrheit nicht zwei Sichtweisen geben kann. Ein moralisch nachvollziehbares Motiv für die Ablehnung des Shitstorms wird gar nicht erst in Betracht gezogen. Und wenn manche, die auf der Liste stehen, im Internet erreichbar sind, werden sie eben auch noch gleich für ihre Sicht der Dinge mitgeshitstormt. So tobt sich der deutsche Mob, weil der erste Shitstorm so erfolgreich war, dann auch an der Halbperserin Miriam Pielhau aus, die die öffentliche Meinung nicht teilt.

stoeckh

Wie gesagt, ich halte Stöcker oder den “Journalisten” Sieber, der eifrig bei der zweiten Welle auch Forderungen mittwittert, so eine Anzeige in einem freien Land zu verhindern, nicht für Antisemiten. Gewisse Verhaltensweisen sind einfach sehr Deutsch. Ich habe auch schon Lesungen jüdischer Autoren erlebt, in denen deutsche, philosemitische Zuhörer dem Autor nachweisen wollten, dass er so etwas in Deutschland nicht über Juden sagen kann. Aber es ist schon interessant zu sehen, wie viel Druck jetzt auf Ziele zweiter und dritter Ordnung gemacht wird, sich zu entsolidarisieren und keine andere Auffassung als die Sieger zu äussern oder auch nur zu verbreiten: Mit denen, die verurteilt wurden, darf man nach Ansicht der Nationalmoralisten keine Geschäfte machen, oder sich mit ihnen blicken lassen. Sonst ist man selbst im Verdacht, ein Reichsbürger zu sein. Und man geht nicht auf Konzerte von Lieberberg und seinen Freunden. Wer da anderer Meinung ist, wird bei der Bewerbung der Titanic für den Julius-Streicher-Sippenhafthumorpreis berücksichtigt.

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Bei Promis darf man das, da machen sie es halt. Alles keine Antisemiten. Trotzdem, wissen Sie, manchmal frage ich mich nur so als Kulturhistoriker: Wie überdeutlich dürfen eigentlich die Parallelen werden, damit lustige Fratzen von einer Kirche in Venedig noch nicht durch Arno Brekers Recken ersetzt werden sollten? Wie auch immer, wir erleben gerade die Entgrenzung des Shitstorms, der einen totalen moralischen Sieg erringen will. Ein Shitstorm, der nur noch richtig und falsch kennt, und jede menschliche Regung Unbeteiligter verdammt, wenn sie mit der falschen Seite empfunden wird. Das ist nicht antisemitisch, wenn die Juden als Gruppe nicht das Ziel sind, aber es funktioniert strategisch wie jede totalitäre Ideologie. Man darf kein Mitleid mit den Feinden empfinden. Man darf nicht anderer Ansicht sein. Der Twittergerichtshof kennt keine Revision, und was den Schwulenverbänden Xavier Naidoo ist, wird beim nächsten Anlass für die Netzfeministinnen die Popgruppe Wanda werden. Dafür haben SPEX und Süddeutsche Zeitung im Verein mit dem Netzfeminismus bereits die Anklageschriften verfassen lassen. Vorwurf Machismo und mangelnde Bereitschaft, der Genderideologie zu glauben. Die einen schalten hinterher Listenanzeigen, die anderen wissen, dass das zu spät ist und machen ihre Abschusslisten, bevor sie zuschlagen.

Deshalb bin ich der Meinung, dass man wirklich genau hinschauen und nicht gleich mitmarschieren sollte. Nicht jede dumme Äusserung eines Prominenten ist gleich menschenfeindlich. Nicht jede scheinbar „gute“ Pressuregroup hat immer recht. Und manchmal hat man es auch nicht mit Antisemiten zu tun, sondern einfach nur mit indoktrinierenden Filterblasen, die gern gemeinsam Fackelmärsche aufführen, und anderer Leute Gedanken auf den Scheiterhaufen werden. Damit allen klar ist, wie das hier zu funktionieren hat, und wer, wenn er sich nicht an die herrschenden Vorstellungen anpasst, auch eine aufs Maul bekommt und von Stöckers Freund und Kollegen Ole Reissmann beim SPON-Spinoff Bento graphisch zur, Zitat „rechten Ecke“ gestellt wird. Es gibt keinen zwingenden Zusammenhang von Antisemitismus und anderen hässlichen Verhaltensweisen.

stoeckj

Wie gesagt, echte Antisemiten sind ausgestorben, aber wenn die Shitsturmtruppen diejenigen sein sollen, die aus der deutschen  Geschichte gelrnt haben, dann braucht man auch keine mehr.

Damit hier kein Verdacht aufkommt, ich würde finanziell durch die Anzeige von Lieberberg und hundert Mutigen, die sich nicht dem Pöbel beugen, etwa profitieren, plane ich das Honorar für diesen Beitrag abzüglich der in meinem Fall recht hohen Unkosten – Ambiente mit Silberkannen und Gemälden der Aufklärungsepoche – einem guten, sehr guten, staatsbürgerlich wertvollen Zweck zuzuführen, wie man das heute unter Nationalmoralisten – Flüchtlinge1einself – angeblich so tut.

Gibt es einen Pfeffersprayfonds der Berliner und Hamburger Polizei?


112 Lesermeinungen

  1. Michael A. Titz sagt:

    GröMaZ
    Göttlich. Danke!
    M.A.Titz

  2. melursus sagt:

    Titel eingeben
    dem Fond werde ich auch stiften.
    Oder Standheizung für Streifenwagen

  3. Hapi sagt:

    Titel eingeben
    “Wie gesagt, echte Antisemiten sind ausgestorben […]”

    Mit dem Satzanfang habe ich ein Problem. Wenn mit echten Antisemiten primäre (direkte) Antisemiten gemeint sind, so stimmt es sicherlich, dass diese kaum noch vorkommen. Allerdings halte ich sekundäre Antisemiten auch für echte Antisemiten. Und die sind sicherlich nicht ausgestorben.

  4. Booooster sagt:

    Glauben heißt nicht wissen wollen
    Das gilt universell. Und insbesondere für Wichte, die einfach glauben wollen, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt ist.
    In dem Zusammenhang gab es gerade ein sehr schönes Interview mit einem Hochschlug-Leiter:
    https://www.youtube.com/watch?v=EFvzl33eRmU

    “University is not a safe place. It’s a place to learn. To learn that life is not about you, but about others…”

    Wie wahr.

    Danke für den Text, bester Don!

    • Gast sagt:

      Glauben heißt "nicht wissen wollen"?
      Nicht notwendiger Weise. Wer bei klarem Verstand ist, weiß, dass man bestimmte Dinge auch nicht positiv wissen kann.

  5. Dr. Seltsam sagt:

    Die schwarze Truppe
    Wie sagte mein Vater über den Krieg erzählend:

    Ich habe ja nichts gegen den Russen. Die sind ja genauso verheizt worden wie mir.
    Aber als dann die mit den Haken (SS) kamen war es vorbei. Die schossen sogar auf die eigenen Leute.
    Und sogar die Offiziere wendeten sich ab weil sie nicht gegen die (SS) ankamen.

    Sind viele Deutschen also bereitwillig in guter alter Tradition die Nachkommen dieser schwarzen Truppe.
    Moralisch gerechtfertigt aus einem “Gutmenschentum“ heraus jeden zum Untermenschen zu machen?
    Hat der Spiegel in den man gelegentlich blicken sollte ausgedient – weil die Fratze der Selbstlüge gar zu grässlich einem entgegen starrt. Oder ist es alles noch einfacher. Ist alles nur Suggestion und Massenhypnose.

    Sind wir endlich vereint unter dem weißem Banner der Selbstaufgabe.
    Sind wir deshalb immer auf der Suche nach dem armen kleinen Peter auf dem rumgehackt werden muss –
    Dem schwächsten Glied in der Gruppe. Nach dem Motto: Einer muss der Prügelknabe sein.

    Dazu fällt mir gerade ein. Vor etwa 30 Jahren kam ich mit einem alten Mann ins Gespräch. So an die neunzig, der mit schwarzem Janker und weißen Hemd mit der Sense auf der Wiese stand und Gras mähte. Ein Satz von ihm ist mir immer in Erinnerung geblieben:

    Weißt du Junge, jetzt habe ich 4 deutsche Reiche miterlebt. Das Kaiserreich, des Weimarer, das Tausendjährige – aber ich sagt dir eins. Des jetzige ist das schlimmste von allen!

    Langsam verstehe ich Ihn.

    • Gast sagt:

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      Tja, Dr. Seltsam, vielleicht wird es Zeit, sich mal anzusehen, was einem das sagen kann – ich bin z. B. mit Worten aufgewachsen, die darauf hinaus liefen, dass der Krieg die Menschen verroht. Leider war auch der Begriff “Krieg” belegt – entweder mit heißen Bomben oder mit kalten Supermächten.

      Jetzt gibts keine Bomben mehr und keine Supermächte, sondern einen “freundlichen Hegemon”. Der Krieg ist woanders und hier sind Flüchtlinge und darüber sollen wir froh sein.

      Aber gestern stand ich im Kaufhaus und da passierte etwas, das ich nicht mehr eigenartig sondern nur noch typisch finden konnte: Es gab zwei Kassen, von denen eine besetzt war und vor der sich eine Schlange mit vier Wartenden gebildet hatte. Es kam die nächste Kassiererin und bat die Menschen zu sich, woraufhin natürlich der zweite und der dritte Wartende hinüber begaben. Ich war der vierte und rückte also auf – als mir eine Frau um die 70, die vorher in einigem Abstand die Situation belauert hatte, hurtig den Weg vertrat. Weil man mit Alten nicht streitet, kommentierte ich nur freundlich: “Junge Dame, ich stand hier auch an.” Worauf sich die “Dame” mit ungelogen haßerfüllter Miene umdrehte und laut keifte: “Sie standen noch gar nicht da. Ich hätte Sie doch gesehen, Sie waren gar nicht da! Sie wollen nur meinen Platz!” Diese Frau, modern gekleidet für ihr Alter, war offensichtlich kein Wendeverlierer und war auch sonst in ihrem Leben keiner unmäßigen gesellschaftlichen Unbill ausgesetzt gewesen; kein Krieg (im konventionellen Verständnis) hat sie je betroffen. Aber sie geht durch die Welt und weist anderen ihren Platz zu. Die Verkäuferin wurde kreidebleich und bediente diese Furie extra freundlich, während ich selbstverständlich keinen weiteren Ton sagte und ihr ihren Willen ließ – hätte ich denn die Security holen sollen? Wie hätte ich das Problem akzeptabel darstellen sollen? Eine Terror-Oma drangsaliert die Leute?

      Nein, dem Denunziationszwang dieser Leute ging die Verrohung lange voraus. Mit dem Wort “Wohlstandsverwahrlosung” ist da auch zu wenig gesagt; die sind so konditioniert worden, dass aggressiver Konkurrenzkampf in jeder Situation belohnt wird. Wie das im Krieg so ist, da muss man eben dominieren, egal mit welchen Mitteln. Nur welche kriegerische Auseinandersetzung war das denn und wo verliefen da eigentlich die Fronten?

    • Don Alphonso sagt:

      Man müsste vielleicht mal was zur sozialen Lage der Shitstürmer machen. Da ist sehr viel Prekariat dabei, und sehr wenige leben in Süddeutschland. Das ist so eine Blase in Städten des Nordens, und privat auch befreundet mit den fraglichen Journalisten. Die Frau, den das Einknicken des NDR im Tweet oben bejubelt, ist zum Beispiel dicke mit dem Bentojournalisten und hat auf seinem Kongress auch zu Aktivismus gesprochen. Es ist kein Zufall, wenn die dann im Netz mit verteilten Rollen, aber gleichen Zielen wieder auftauchen. Das Gleiche kann man sich auch bei der Schiene NDR-Aktivisten – Publikative – Störungsmelder – Amadeu-Antonie-Stiftung anschauen.

    • Gast sagt:

      Titel eingeben
      Sie sind wohl in den Topf mit dem Zaubertrank gefallen, lieber Don …

      Bestimmte Menschen wurden übrigens auch schon von W. Busch beschrieben, in dem Gedicht vom Fuchs und der Gans:

      (…) Bald drauf im frühsten Morgenschimmer
      Ging Mutter Urschel aus, wie immer
      Mit Korb und Sichel, um verstohlen
      Sich etwas fremden Klee zu holen.
      An einer Hecke bleibt sie stehn:
      Herrje, was ist denn hier geschehn?
      Die Füchse, sag ich, soll man rädern.
      Das sind wahrhaftig Gänsefedern.
      Ein frisches Ei liegt dicht daneben.
      Ich bin so frei es aufzuheben.
      Ach, armes Tier, sprach sie bewegt,
      Dies Ei hast du vor Angst gelegt.

      Soviel zur harmlosen Variante.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, Busch ist ziemlich im damaligen Mainstream. Die Sache ist halt, ob wir wieder einen Mainstram brauchen, der nach diesen Regeln funktioniert.

    • Gast sagt:

      Titel eingeben
      Auf welchen “damaligen” mainstream stellen Sie denn eigentlich ab, lieber Don?

    • 7Bernstein1 sagt:

      Ja, was haben Sie denn verstanden?
      Den Faschismus undifferenziert in diese Staatenaufreihung zu bringen, stellt für mich eine Verniedlichung der Nazidiktatur dar.
      Das kann man so auf der Kuhwiese machen, aber hier, in der FAZ, ruft das meinen entschiedenen Protest hervor.

      Mit fielen Grüßen,

      Bernard del Monaco

  6. N. Neumann sagt:

    Einwand
    @Don Alphonso

    Eine gewisse berufliche Abneigung gegenüber Herrn Sieber kann ich gut nachvollziehen. Auch sind viele Shitstürme eine moraline Unsitte, die häufig von grober Unverhältnismäßigkeit zeugen oder gleich ganz im Wasserglas stattfinden. Allerdings denke ich nicht, dass es sich bei Xavier Naidoo um ein armes Shitstorm-Opfer handelt. Sein Auftritt bei den Reichsbürgern geschah im Rahmen der Wahnmache(n). Diese Veranstaltungen mögen einerseits einen Unterhaltungswert haben und mitunter auch von armen Eso-Spinnern gesäumt werden, sind aber andererseits nicht harmlos; schon gar nicht, wenn man den zum Teil lupenreinen antisemitischen Dreck zur Kenntnis nimmt, den hier führende Persönlichkeiten wie Elsässer, Jebsen, Mährholz und Popp absondern.

    Ob Xavier Naidoo ein Antisemit ist, weiß ich nicht, es interessiert mich auch nicht sonderlich. Es wäre jedoch Quatsch, denjenigen, die nicht wollen, dass Xavier Naidoo bei einem Sangeswettbewerb Deutschland vertritt, das Unterstellen einer billigen Kontaktschuld zu unterstellen, weil sich nur schwer behaupten lässt, dass hier ein schrulliger Promi zufällig mal ein bisschen mit den Schmuddelkindern gespielt hätte. Vielmehr hat er sich ebenso aktiv wie billigend zu einer politisch maximal unhygienischen Veranstaltung gesellt und ihr damit noch seine Promi-Weihe gegeben.

    Es gehört zur Meinungsfreiheit, dass sie auch im Kopf wehtun kann und eben nicht ausschließlich halbwegs vernünftige politische Spezies von ihr Gebrauch machen. Das muss man aushalten. Nüchternerweise gehört aber auch dazu, dass prominente Personen wie Xavier Naidoo, die in der Medienöffentlichkeit eine herausgehobene Sprecherrolle haben, kräftigen Gegenwind bekommen, wenn sie den Verstand von halbwegs vernünftigen Menschen beleidigen und sich darüber hinaus mit politischem Dreck gemein machen.

    Insofern möchte ich anregen, dass Sie, auch wenn es möglicherweise schwer fällt, mal ein paar Wahnmache-Clips in näheren Augenschein nehmen, deren Inhalte Xavier Naidoo wohl kaum entgangen sein können:

    https://www.youtube.com/watch?v=3sSNmgqli38

    • Don Alphonso sagt:

      Auf eine Bewertung von Naioo habe ich absichtlich verzichtet – es geht hier wirklich nur um das, was nach der Anzeige passierte. Menschen erklären sich soliarisch, un werden deshalb vorgeführt. Un zwar auf eine Art, bei der das Danebenbenehmen das System ist. Es geht da wirklich um die Frage der Verjältnismässigkeit, und das scheitert auf ganzer Linie hin bis zu jenen, die es eigentlich besser wissen sollten. Figuren wie Stöcker, Reissmann und Sieber sollten sich halt überlegen, was sie sein wollen. Dass ihr Treiben auch nur Tail des Shitstorms ist, wird, denke ich, recht offensichtlich.

    • KaBalz sagt:

      Wieso darf aber dann ein Land,
      dass sich, wie man neudeutsch sagt, proaktiv an der Mehrung des Antisemitismus´ geradezu verbissen bemüht – und zudem außerhalb des ohnehin ausfransenden Europas liegt, an diesem seltsamen Wettstreit beteiligen der i. allg. ohnehin nur marginale Auswirkungen auf die Charts hatte und haben wird? Wo es doch jetzt selbst durch Brüsselbeschluss, in gewissen Kreisen maliziös begrüßt, schnöde Gemüse-und Obstkisten mit einem Brandmal versehen muss?

    • Don Alphonso sagt:

      Mememnto Möllemann. Und seinen Adlatus Westerwelle.

      Der ESC ist halt eine tolle Gelegenheit, sich über andere Europäer zu gruseln, und am Ende verlieren die Deutschen.

    • Gast sagt:

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      Ja, das muss mittlerweile jeder “aushalten” … dass andere es nicht aushalten können, einfach mal keine Meinung zu einem Thema zu haben, und sei es ein Wettbewerb, bei dem man vor fünf Jahren nicht mal hätte den Titel aussprechen können und für den man sich im Regelfall genauso wenig interessiert wie für das Musikantenstadl. Zurückhaltung und Höflichkeit sind eben keine Freiheitsrechte, da kann man nichts machen.

    • Don Alphonso sagt:

      Nein, man hält andere Meinungen nicht mehr aus. Wo käme man denn da hin? Da könnte ja jeder kommen und rummeinen.

      Man muss leider sagen, dass das Netz in der Hinsicht zu einer Durchsetzungsmaschine geworden ist.

    • Gast sagt:

      Die Unfreiheit zur Meinung
      Ich kann mich aus Pubertätszeiten noch erinnern, dass es da – trotzdem ich in einem Land lebte, in dem die Meinungsfreiheit nicht ganz so groß geschrieben wurde – auch so einige “Meinungsinhaber” gab. Da waren einmal die staatlich lizensierten, die dann halt alleine meinen mussten und besonders dann, wenn der Rest auf Kommando ihrer Meinung zu lauschen hatte. Und dann gabs da die, die bildeten sich ihre eigenen Meinungen: “Du weißt aber, dass Du Deine Hose ganz schon unmodern ist, ja? Ich mein ja nur ….” Vermutlich weil wir in einer Diktatur und nicht in einer meinungsfreiheitlichen Demokratie aufgewachsen sind, erfreuten sich auch diese kreativen Meinungsinhaber keiner uneingeschränkten Beliebtheit.

      Das ist heute anders! Heute darf sich nämlich einjeder eine Meinung bilden, und damit es auch jeder weiß wie es geht und keine Ausrede hat, es nicht zu tun, gibt es das öffentlich-rechtliche Fernsehen, das die Meinungsbildung entsprechend seinem staatlichen Auftrag zu unterstützen hat. Da meint dann eine scheinbar, dass Jungen nicht vergewaltigt würden. Und die andere meint tatsächlich, dass in dem Land, aus dem ihre Eltern stammen, die mit der anderen Meinung ihren Kopf verlieren würde. Vielleicht war´s ja die falsche Meinung? Ich habe dazu leider keine Meinung und das ist auf jeden Fall schon mal – falsch, weil auf alle Fälle unfrei.

    • Don Alphonso sagt:

      Die Freiheit des Westens, also die echte Freiheit, war eh nur eine kurze Phase. Achziger, Neunziger Jahre, als gleichzeitig die alten Reaktionäre wegstarben und die Jugend sich von der Studentenbewegung abwandte. a ging dann plötzlich sehr viel. Heute merkt man die Einengung auch bei den Schwulenverbänden, wo Genderleute teilweise das Ruder übernehmen und strategische Allianzen mit anderen Gruppen eingehen, und dann wiederum andere Schwule etwas an den Ran drängen. Ein gutes Beispiel ist der CSD in Berlin und die Konlikte darum. Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass sich das alles mit dem Netz und den Filterblasen erklären lässt. Früher musste man mit anderen reden, heute kann man über sie reden. Das fragmentiert die Linke in ziemlich heterogene und unversöhnliche Gruppen. Zusammmn mit einer schwachen SPD und den Grünen als Verbotspartei ist das eine ungute Mischung und keine Basis für liberale, offene Debatten.

    • Gast sagt:

      "Da ging dann auf einmal sehr viel"
      Dann ging woanders notwendiger Weise sehr wenig, so ist das nunmal, das ist der Energieerhaltungssatz. Es ist also m. E. keine Frage der Instrumente (Netz) sondern der Machtkonzentration und Aggression, mit der die Leute jeweils vorgehen. Und eine Frage der Verschlagenheit: Wenn die Macht konzentriert ist, aber die Verantwortung ablehnen kann (weil sie keine staatliche Macht ist, höho, und man ein supi-nonkonformes Image hat, wie diese grausliche Gestalt, die Sie aus Hochachtung nur akzentfrei anreden würden) – dann werden die Dinge erst so richtig schlimm (schlimm ist schon, dass ich S.L. diesbezüglich zustimmen muss). Dann kann der Staat nur noch hinterherkriechen und versuchen, trickreich von hinten zu würgen.

    • Don Alphonso sagt:

      Es ist schlimmer: Da geht es längst um Trophäen. Das ist ja nicht das erste Mal, der weitgehend deckungsgleiche Mob unter Einschluss von Publikative hat ja auch versucht, Ronja von Rönne beim Bachmann-Preis zu verhindern. Damals war das Ergebnis ein Moraufruf, diesmal ist es “Gehr nicht auf die Konzerte des Veranstalters”. Und ich frage mich schon, wie blind man sein muss, die Ähnlichkeiten zum Rechtsextremismus nicht zu erkennen. as deutsche Volk wollen schliesslich beide schützen.

      Dass es hier passiert, nur weil andere einen anderen Blick auf einen Menschen haben, ist aber shon ein deutliches Zeichen für Verrohung. Man merke sich die Namen, da kommt sicher noch mehr.

    • Gast sagt:

      Titel eingeben
      Na, wenn Ronja v. Rönne die einzige Alternative ist, sind die Methoden, mit denen selbst diese junge Frau ausgebremst wird, ja um so erbärmlicher.

  7. KaBalz sagt:

    Vermintes Gelände, zu viele Fußangeln, lieber Don
    ohne Verlegeplan beschreite man dieses nicht. Nur eines dazu, aber das ist meine persönliche Meinung. In dem Lande dem unsere verpflichtende Staatsraison besonders oft zuteil wird liegt der Humus für einen neuen A…… Zur Zeit, wie sich jeder mit Resthirn ausmalen kann, en passant Importartikel. On va voir.

  8. Schrödingers Katze sagt:

    Wie immer ...
    … so auf dem Punkt, wie ich es nicht besser können möchte.
    Danke!

  9. Schrödingers Katze sagt:

    Wie immer ...
    Ergänzung: und ich kann Naidoo nun überhaupt nicht leiden!!

  10. Solidarity73916 sagt:

    Ein Test?
    Dieser Artikel hat mich ratlos gemacht. Ich konnte in den eigebundenen Stöcker-Zitaten keinen Antisemitismus finden. Stöcker unterstellt Lieberberg, dass dessen Unterstützung von finanziellen Interessen geleitet sei. Die beste Antwort darauf wäre: zum Teufel, ja, na und? Alles andere ist Gesinnungsschnüffelei. Natürlich ist es legitim für Lieberberg, seine Interessen zu schützen. Und wenn er aus Selbstlosigkeit gegenüber Naidoo gemacht, ist es auch fein. Stöcker bedient m.E. Nur das dumme Klischee vom gierigen Unternehmer. Das Klischee vom gierigen Juden sehe ich da nicht. Wird das vorausgesetzt, dass man weiß, welcher Religion Lieberberg angehört? Bin ansonsten immer bei Ihnen, wenn sie dem Twitter Mob einen einschenken, aber das…

    • J-R sagt:

      Konnte ich auch nicht nachvollziehen
      Da war zuviel Antizipation dabei.
      Bei aller Freude über den wortgewaltigen Beginn, hatte ich allerdings auch die Befürchtung, das Pferd, welches die Rhetorikkutsche zieht, könne durchgehen.

  11. djangohatnemonatskarte sagt:

    die vorgebliche bekämpfung des MINI-Antisemitismus durch INFALLIBILITÄT und ALLEINVRETRETUGNSMACHT
    mit diesen anti-semiten in saudi-arabien oder katar arbeiten die führungsspitze und der BDI doch eng und gerne zusammen, von Bayern München ganz zu schweigen……..wo bleibt denn da der shitstorm ?

    und täglich kommen tausende anti-semiten neu ins land, oder ist das zu radikal formuliert schon wieder ?

    oder der shitstorm gegen die NGO´s, die Uno und deutsche organisationen, die mit zement und holzlieferungen die renaissance des tunnelbaus nach israel finanzkräftig unterstützen ?

    oder der shitstorm gegen die kleinredner und kleinschreiber und versteher des arabischen terrors, wie er sich – um aktuell zu bleiben – schon beim olympia-massaker in münchen blutig und ohne gegenaktion von deutscher seite gezeigt hat ?

    und warum hat Herr Stöcker denn nicht eine anzeige “menschen für flüchtlinge” in der FAZ initiiert und implementiert ? oder auch in der ZEIT ? oder im Staatsfernsehen ? am besten während der sportschau samstagfrühabend ? hätte er doch können !

  12. bossel sagt:

    Shitsturmtruppen
    Hmm, sollte das nicht eher Shitschutzstaffeln lauten? Die wollen schließlich unsere arme, dumme Gesellschaft nur vor dem Bösen schützen.

  13. djangohatnemonatskarte sagt:

    "dreckige juden"
    in brüssel soll wohl ein umzug von menschen stattgefunden haben, ich erkenne auch menschen mit arabischen migrationshintergrund.

    israelische fernsehreporter sollen als “dreckige juden” bezeichnet worden sein.

    shitstorm wo ????

    intervention von staatlichen stellen ? unbekannt

    es wird zeit, dass wir, wie es die linken in der schweiz ja schon tun, ganz offen zum boykott jüdischer waren und läden aufrufen !

    oder haben die ironie oder der sakasmus meiner sätze da grenzen ?

    • TDV sagt:

      GRenzen?
      “israelische fernsehreporter sollen als „dreckige juden“ bezeichnet worden sein.”

      sollen worden sein… Fakten haben sie keine?

      Erleuchten sie uns doch mal mit einem Beitrag in dem sie die Rolle Israels im Nahost Konflikt, oder auch nur im Syrien-Konflikt erklären….

      Ihrer Meinung nach ist Israel Kritik also auch bereits Anti-Semitismus?

  14. Gast aus Wien sagt:

    Perfekt
    Eine Freude zu lesen. Wie Thomas Bernhard sagte: “Jeder Satz ein Treffer”.

  15. Thorsten Haupts sagt:

    Ja, prominenter GRÜNER
    Aber ESC Vertreter wegen einiger Äusserungen, die nicht so toll waren oder die interpretationsfähig blieben, das geht natürlich gar nicht. Wobei diese Äusserungen von jemandem kamen, der Musiker ist (und nicht Volksvertreter) und geistig und bildungsmässig klar unterlegen ist.

    Wahrscheinlich ist das das eigentlich Inakzeptable, nur traut sich keiner der Kritiker, das laut zu sagen.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    – minimal editiert, bitte um Nachsicht, Don –

    • Don Alphonso sagt:

      Was mich bei diesem Aspekt erstaunt: Sonst gilt ja immer, siehe Kachelmann, dass man dem Opfer glauben und zuhören soll. “Opferschutz vor Täterschutz”. Es wird gefordert, Gesetze zu verschärfen, es gibt Ärger wegen Edathy, man will Menschen schützen. Und dann kommt einer und sagt, was er dabei empfindet.

      Ohohohooo, da kann man ja etwas so interpretieren, dass es antisemitisch sein könnte. Ganz böse. Darh. Nicht. Sein. Plötzlich gilt das alles nicht mehr.

      Je tiefer man da geht, desto komplexer wird das alles. Ich verstehe, dass Schwulenverbände sich dagegen wehren, mit Pädophilen gleichgesetzt zu werden. Und dass sie überreagieren, vielleicht auch. Dass man aber Antisemitismus retourniert, ist schon etwas debattenverweigernd. Bis dann der nächste Edathy kommt, und dann get es wieder brutal zur Sache.

      Gewinner? Keine.

    • Gast sagt:

      Titel eingeben
      Oh, waren Sie beim fraglichen Vorfall live dabei, lieber Don? Oder woher die klare Meinung? Ich weiß nicht, was da los war und wer da “geschützt” wurde! Ich will es aber auch gar nicht wissen, dass ist der Unterschied zwischen Ihnen und Frau Schwarzer auf der einen und mir auf der anderen Seite.

      Mit genügen da folgende Überlegungen:

      Kein Ermittlungsbeamter/Richter bei Verstand ignoriert die Tatsache, dass Vergewaltiger sich langsam steigern. Jemanden ohne jede Vorgeschichte (ob sie nun im Bundeszentralregisterauszug auftaucht oder nicht) in U-Haft zu nehmen, ist absurdes Theater. Überhaupt die potentiell immer schadensträchtigen Ermittlungen aufzunehmen hinsichtlich eines Sachverhaltes, bei dem es eben in der Natur der Sache liegt, dass man in Beweisschwierigkeiten gerät, ist schon absurdes Theater! Aber irgendwann muss sogar man(n) dann doch mal die Komfortzone verlassen und als wildentschlossener Rächer der Entehrten die Bühne betreten; in Bill Crosbys Fall dann eben nach der x. Frau, die sich beklagte (wovon ich ihr, wie jeder einigermaßen empathische Mensch, natürlich dringend abgeraten hätte.)

    • Don Alphonso sagt:

      Ich verstehe ihren Kommentar nicht. Weder, wo ich abei gewesen sein soll, noch was das mit Casby zu tun hat. Null. Ich bedaure, ich habe keine Antwort.

    • Gast sagt:

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      Der Vorfall, auf den Sie abstellten, ist der Fall Kachelmann. Und falls ich Sie da richtig verstanden habe, unternahmen Sie den Versuch, anhand dieses Falles einen Vorrang vom Opferschutz in Deutschland zu postulieren. Dafür müsste man natürlich wissen, wer in dem Fall das Opfer war. Die Gerichte wussten es jedenfalls nicht.

      Den Fall C. habe ich exemplarisch angeführt um zu verdeutlichen, dass in seinem Fall scheinbar die längste Zeit ein Promi-Täterschutz griff. Jahrzehntelang, bis es dann vermutlich so viele Leute wussten, dass man das nicht mehr vollständig unter den Teppich kehren konnte. Verurteilt wurde C. aber auch nicht.

      Vermutlich stehen Sie auf dem Standpunkt, in Deutschland gälten ganz andere Spielregeln und möchten deshalb aus Prinzip nichts vergleichen. In Teilen gebe ich Ihnen da auch recht: In Deutschland frommt es dem mutmaßlichen Opfer eher noch weniger, mit seinem Leid hausieren zu gehen. Weshalb eine ortsansässige Opferschutzorganisation vor einiger Zeit auch mal beschloss, mit den mutmaßlich vergewaltigten (und diesbezüglich nicht sehr aufmerksamkeitsaffinen) Opfern Tacheles zu reden und von einer Anzeige strikt abzuraten. Das hat die Polizei (!) empört und mit Sicherheit einige erfreut. Wie man es macht …

    • Don Alphonso sagt:

      Der Fall C. ist natürlich anders.

      Für ihre weitere Behauptung hätte ich gern Belege. sowas wäre mir absolut neu und wenn es das gäbe, würde es vermutlih irgendwo skanalisiert werden. Offen gesagt, ich glaube das nicht.

    • Gast sagt:

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      … und ich kann es leider auch nicht mehr belegen; hab gerade versucht, es im Internet zu finden. Das ist eine Weile her (zwei Jahre ungefähr) und ich habe es im Autoradio gehört und mir nur gemerkt, weil es normaler Weise natürlich anders läuft! Aber ich selber würde im Zweifel natürlich auch von der Anzeige abraten, genau wie der ehemalige Generalstaatsanwalt Karge das täte (das kann man unschwer gockeln). Und nein – der Mann ist ganz sicher weder ein Freund des erzwungenen Beischlafs, noch ist er jemand, der lieber mit Mißständen kokettiert, statt sie zu bekämpfen. Er weiß aber, wo man etwas und wo man nichts tun kann.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich habe eine gute Freundin bei einem Frauennotruf und kenne da etwas die Szene: Da wird unbedingt auf eine Anzeige verwiesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwo anders ist. Falls doch, ist das sicher ein Einzelfall.

    • Gast sagt:

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      Wir sind uns sehr einig, lieber Don. Es wird regelmäßig zur Anzeige geraten, natürlich! Die Frage, die mich viel mehr interessiert ist, was danach passiert, welche Risiken es gibt, was das bedeutet. Ein ehemaliger Generalstaatsanwalt weiß so etwas; es war ja jahrelang seine Aufgabe, Dienstanweisungen für die StA des Landes zu erteilen. Die Anmerkung mit dem Einzelfall erschließt sich mir da irgendwie nicht.

      Ich denke auch, jeder, der sich mal damit länger als fünf Minuten auseinandergesetzt hat, weiß das – und auch, dass es für das Problem keine einfache Lösung gibt, selbst wenn man sich noch so viel Mühe gibt und ein anständiger Mensch ist. Wie man Frauennotruf machen kann und dann traumatisierte Frauen reihenweise zur Anzeige bewegen – das verstehe ich aber glücklicherweise nicht.

    • Don Alphonso sagt:

      Anzeigen wirken meistens recht gut. Nichtanzeigen birgt viele Risiken. Trennung wäre fast immer ieal, eine Anzeige ist da auch ein guter Schritt. Und da geht es ja so gut wie nie um Kleinigkeiten, sondern meist um längere Gewaltverhältnisse.

    • Gast sagt:

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      Auf eine Anzeige hin wird in vielen Fällen eingestellt, weil sich die Beweissituation oft nicht belastbar präsentiert; das liegt in der Natur der Sache und wird mit Fortschreiten der ungehemmten Romantisierung robuster Praktiken vermutlich eher zunehmen. Daher ist es m. E. problematisch, einer mutmaßlich tatsächlich von einem Kollegen/Chef/ Nachbarn/ Verwandten vergewaltigten Frau die Anzeige zu empfehlen und damit womöglich noch ihre Retraumatisierung voranzutreiben.

      Was eine tatsächliche Beziehung von einiger Intensität angeht: Trennen muss man sich zunächst einmal im Kopf, dann folgt der Rest. Wer die Erstattung einer Strafanzeige als Abgrenzungsritual benutzt, hat m. E. tiefergehende Probleme und handelt im Zweifel selber strafbar.

      Einzig den unbekannten Wüstling, der spontan und notgeil aus dem Gebüsch gesprungen kam, würde ich als Objekt einer einschlägigen Strafanzeige überhaupt nur in Betracht ziehen. Und auch das muss sich das Opfer noch sehr gut überlegen.

      Aber das ist nur meine Meinung und ich arbeite ja nicht für eine professionelle Opferschutzorganisation.

    • TDV sagt:

      @Gast
      Wenn ich das jetzt alles verstanden habe, dann weisen sie mit vielen Worten darauf hin, dass die Beweislage in solchen Angelegenheiten „kompliziert“ ist?
      Wir hatten den Kachelmann hier ja ausführlich und als Probleme wurden dabei einerseits die Klugscheisserei einer Alice S (die ja keinen Deut mehr als wir wissen konnte), und der gesamte Umgang der Medien mit der Angelegenheit gesehen.
      Was also wollen Sie denn sagen, haben sie auf diese drei Probleme denn einen Hauch einer Antwort?

  16. Gast sagt:

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    Eine Polarisierung führt ab einem gewissen Grad immer dazu, dass die Interessen des ganzen Landes gefährdet werden, das ist in Deutschland grundsätzlich nicht anders als woanders. Nur dass in Deutschland vielleicht … langlebigere … Stimmungen vorherrschen? Wie dem auch sei, wenn die Dinge hier erstmal ins Rutschen gekommen sind, ist es offenbar schwer, sie wieder aufzuhalten; wir sind eben keine genießerischen Italiener, die man vielleicht mit einem guten Essen wieder umstimmen könnte. Die Menschen hier haben sich dann mal für etwas entschieden und diese Entscheidung kann durchaus auch eine paradoxe sein; das ist ganz uninteressant. Vielleicht wäre es also klüger gewesen, sich mit großartigen Worten und Bildern beizeiten etwas zurückzuhalten und den Menschen keine vorzeitige, schlechtinformierte Entscheidung aufzuzwingen. – Aber das ist alles Gejammer über verschüttete Milch, der Zug ist mal wieder abgefahren und ohne Pfefferspray geht es natürlich nicht mehr aus dem Haus; welcher einheimische Berliner verlässt sich denn schon noch auf die Polizei? Aber ein Bussi vom Kla … ach, nee, wie heißt er jetzt offiziell? richtig, Michael Müller, ist Ihnen sicher, lieber Don!

    • Don Alphonso sagt:

      Deutschland kann leider mit Polarisierung schlecht umgehen, das dreht immer ins Grundsätzliche. Da einen vernünftigen Mittelweg zu finden, ist schwierig, aber nun ist es mal so, dass abweichende Ansichten nicht mehr gehört werden: Die einen rufen Lügenpresse und die anderen sehen den Nazi, wenn jemand nur um mehr Details bittet, um sich fundiert entscheiden zu können. So wie heute mit den Arbeitslosenzahlen der Flüchtlinge: Was kann man dem anhänger, der nach Herkunft aufgeschlüsselt Informationen will.

      Das wird alles noch sehr bitter.

  17. E.R.Binvonhier sagt:

    die Shitstormexperten und ihre Netzwerke
    richten in den Medien vermutlich noch den geringsten Schaden an.

    Wenn man mit dieser Qualifikation reale Probleme wie die
    Flüchtlingskrise vor dem Lageso lösen soll ( Artikel auf SPON)
    wird es bitter.

    • Don Alphonso sagt:

      Was mir in der Hinsicht auffällt ist, dass die Kurzfristigkeit der Empörungswellen ganz gut zum hektischen Elend der Politik passt. Wochenlang war Ruhe am Lageso, dann kam ein Beitrag der NYTimes, jetzt geht es wieder los. Und alle wissen, was schief läuft. Es ist völlig absurd, es gibt schliesslich das Asylrecht, und das ist einfach nicht für so viele Menschen gedacht. Es gibt ein strukturelles Problem, das sich auch auf dem Dorf nur mit viel Anstrengung läsen lässt, aber eben nicht mehr auf so einer grossen, dysfunktionalen Ebene wie Berlin. Da müsste man langfristig ran, aber das macht die Politik auch nicht, die reagiert nur auf Shitstorms.

  18. TDV sagt:

    Da ich Musik liebe, kennen ich Herrn Naidu nicht....
    Im Prinzip: Ja. Im Detail: Nein.

    „Gibt es einen Pfeffersprayfonds der Berliner und Hamburger Polizei?“

    Warum machen Sie nicht erst mal eine Umfrage wie viel Hamburger Polizisten selber Teil solcher Shitstorms sind….?

    Sie tun auch hier mal wieder nicht viel anderes, als die die sie kritisieren: wenns der gute Sache dient, dann darf man schon mal verdrehen, dann dürfen auch mal einzelne Fakten unter den Tisch fallen.
    Regelmässige Leser wissen natürlich, dass sie, was ihr Eigen-Intersse angeht kein Heuchler sind, aber diejenigen die hier mal rein-schauen… was glauben sie wohl wie die den Autor einschätzen?

    Auch fehlt mir der wahre Satz, dass dem Anti-Semitismus in DE nach wie vor eine grosse Rolle zukommt. Er ist nämlich das wirkungsvolle und permanent benutzte Mittel Kritik an der Politik Israels abzublocken. In einem Kommentar steht ja auch schon ein Beispiel: „Allerdings halte ich sekundäre Antisemiten auch für echte Antisemiten. Und die sind sicherlich nicht ausgestorben.”

    Auch schreiben sie stets nur über Shitstorms , die ihrer Meinung nach die Falschen treffen. Was sicher richtig ist, aber das eigentliche Problem gehen sie nicht an:
    Die Macht der Political Correctness durch die perverse Macht dieser Form der direkten Demokratie im Internet. Stellen sie sich doch mal vor, es gelingt den Staaten die direkte Macht der Kontrolle über das Internet zu erreichen…. In Kriegszeiten kann das schon mal nötig sein.

    Sie drücken das alles so aus, als sei es eine Ausnahme: „Auf eine Bewertung von Naioo habe ich absichtlich verzichtet – es geht hier wirklich nur um das, was nach der Anzeige passierte. Menschen erklären sich solidarisch, und werden deshalb vorgeführt.”

    Glauben sie wirklich sie kämen dieser Herrschaft der Blöden, mittel-fristig gesehen, ungeschoren davon?

  19. TDV sagt:

    Mal als alternatives Thema....
    So als Historiker… beschrieben sie uns doch mal, was zB der deutsche Kriegseinsatz in Syrien bedeuten wird?

    Oder, als welch friedensfördernde Massnahme der NATO Versuch Mazedonien aufzunehmen geschichtlich mal gesehen werden wird?

    Vielleicht fällt IHnen dann auf, dass man mit Pfefferspray auch Wichtigeres in Angriff nehmen könnte?

    • Don Alphonso sagt:

      Oh weh. Wissen Sie, in Konflikten ist es einem egal, wo die Bombe herkommt. Privat denke ich, dass man nicht einfach zuschauen kann und warten, bis der IS kommt, Ob das jetzt die richtige Lösung ist? Vielleicht nicht die Aklerfalscheste. Ich weiss es nicht.

    • djangohatnemonatskarte sagt:

      mein lieber freund TDV
      nicht Mazedonien: bei dem nato-anbiederungsversuch handelt es sich doch um MONTENEGRO……………ein wildes tolles land, mann oder frau kann in Euro bequem bezahlen und mann oder frau sehen keine kopftücher…………machen sie mal eine reise dorthin, sie treffen auch auf russische bürger, die dort ihr schwarzgeld bisher versteckten.

      jetzt kommt diese nato……..!

    • E.R.Binvonhier sagt:

      @TDV
      den Konflikt in Syrien erklären und eine Vorausschau wagen
      könnten vermutlich Althistoriker.
      Zumindest habe ich vor Beginn des Irakkrieges in der FAZ einige
      interessante Auführungen dazu gelesen. Die Vorhersagen
      abgeleitet vom antiken Geschehen erwiesen sich als zutreffend.

    • Don Alphonso sagt:

      Es gab in den 20er Jahren mal einen Aufstand in Syrien, den haben die Franzosen blutig niedergeschlageen. Vielleicht sowas?

    • TDV sagt:

      Titel eingeben
      @django…
      sorry, sie haben natürlich Recht, da hab ich die Wegstaben verbuchselt…
      Aber sie sehen das zu kritisch, unsere Friedensvereinigung Nato hat halt ein Herz für solche den westlichen Idealen zuneigenden Länder. Man hat ja auch dem Kosovo zu grösseren Marktchancen verholfen, schliesslich ist das Land Europa-Marktführer im Drogen-, Waffen- und Mädchen-Handel…

      @binvonhier
      Keiner der Konflikte dort geht uns direkt etwas an. Zu unserem Thema werden diese ausschliesslich dadurch, dass wie verbrecherischen Regierungen um des Profites Willen seit Jahrzehnten Öl abkaufen und es zu einem grossen Teil mit Waffenlieferungen bezahlen, die von den Terror Regimen dann gegen die eigenen Bevölkerungen eingesetzt werden.
      Leute wie Saddam, Gaddafi oder Assad unterscheiden sich von den Scheichs, den Militärs, den Erdogans und auch den Netanjahus und Malikis NUR durch ihre Weigerung den USA in den Allerwertesten zu kriechen.
      Dass sich DE dort reinziehen lässt und nun sogar meint dazu gezwungen zu sein sich dort auch kriegerisch und mordend zu beteiligen, das kann und wird wohl auch bald böse Konsequenzen haben.
      Die USA grinsen dazu, denn je mehr Feinde ISIS in Europa ausmachen kann, um so geringer wird deren Motivation irgendwas in den weit entfernten und exterm gesicherten USA zu unternehmen.
      Also bitte nicht vergessen: wenn in DE eine U-Bahn in die Luft fliegt, dann liegt die Verantwortung für die Toten bei Merkel & Co!
      Aber in den versammelten Medien wird natürlich das Gegenteil behauptet werden… und die blöde Masse wird es nachplappern wie immer!

      Es ist wie bei Flüchtlingen. Als noch Zeit war Sinnvolles zu unternehmen hat eine verlogene Merkel Regierung im Chor mit der gleichgeschalteten Lügenpresse nichts dazu veröffentlicht.
      Jetzt, wo sowohl in der Flüchtlings-Situation, wie auch bei der Terrordrohung jegliche Kontrollmöglichkeit aus den Händsen der europäischen Regierungen geglitten ist, jetzt ist auf einmal militärisches Eingreifen die Lösung? Und drei Milliraden an das Schwein in Ankara?

      Man muss hierzu eben keineswegs Alt-Historiker bemühen. Es gibt dort zwei Problem-Komplexe, der eine ist eine inner-islamische Auseinandersetzung, in der wir NICHTS zu suchen haben, und der zweite ist die verbrecherische US Aussenpolitik, angefangen mit Mossadegh, bis zum Point of No Return der Lügen mit den Weapons of Massdestruction.
      Weder das eine noch das andere hätte mit DE etwas zu tun, wenn man in diesem lächerlichen Land ausnahmsweise mal eine Regierung wählen würde, die die Interessen der Bürger vertritt!
      Die banmale Wahrheit ist immer dieselbe: Wenn Wahlen etwas ändern könnten, dann wären sie verboten!

      Ich bin nicht der Einzige der seit ewigen Zeiten den ja ganz einfach möglichen Austritt aus der NATO und eine eigenständige europäische Aussenpolitik fordert. Aber ein verblödeter Urnenpöbel wählt Gesindel als Regierung und ist nun mit den Konsequenzen seiner Wahl konfrontiert, weigert sich aber nach wie vor die Realität von Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Zukunft zur Kenntnis zu nehmen.
      Ihr Althistoriker hat mit nichts von dem etwas zu tun!

  20. Zwergelt sagt:

    Alles beim alten
    Ich kann mich noch sehr gut an die Anfangszeit des Internets erinnern, als das Medium der Wahl ‘Newsgroups’ und nicht Twitter hieß. Im Grunde lief es damals inhaltlich genau so. Der Unterschied war, dass niemand aus der etablierten Medienlandschaft das ganze Gebrabbel ernst genommen hat, weil man nicht zu den Netzirren gehören und nicht Bestandteil von Nerdistan sein wollte.

    Mittlerweile haben die Medien festgestellt, dass Nerdistan überall ist – und die Netzirren sitzen in den Redaktionsstuben. Und so positionieren sich SPON, SDZ, ZEIT und Konsorten möglichst ‘meinungsstark’, weil sie an Sterntaler glauben, wenn sie dem Affen Zucker geben. Früher hieß es lakonisch ‘Sex sells – also her mit den Möpsen aufs Titelblatt!’ Heute hält man die gelangweilten Massen mit Dauerempörung à la Claudia Roth auf Trab.

    Den Erlösen hilft’s nix, wie man an der Quintilierung beim ‘Spiegel’ sehen kann. Aber weil man schon so lange diesen Weg geht, ist man Opfer der ‘sunk cost fallacy’ geworden – irgendwann MUSS sich die böse ‘Kostenloskultur’ doch überwinden lassen….

    Aber nur weil Irre irre Weltsichten konstruieren, muss man sich als Normalo mit dem Irren ja nicht auseinandersetzen. Wie heißt es bei Ihnen in der Gegend doch so schön: ‘Goar net ignorearn’.

    Ich habe Sie, lieber Don, immer für den typischen Antinerd gehalten. Ihre Kolumnen sind eine Erholung, weil Sie sich normalerweise nicht vom Zeitgeist treiben lassen. Bitte bleiben Sie dabei! Ich läse lieber mehr Konkretes von Ihren Streifzügen durch die südlichen Lande.

    • Don Alphonso sagt:

      Danke für das Lob – das Wort Nerd ist neu, es trifft im Sinngehalt sicher auf gewisse Aspekte meiner Person zu, aber: Das walze ich hier nicht aus. Das ist privat und für die meisten vermutlich auch langweilig,

      Ich verstehe die aktuelle Medienstrategie bei SPON nicht. Mal abgesehen von diesem Doppelfall: Der Spiegel hatte, zumindest vor aust, klare Alleinstellungsmerkmale. Was SPON jetzt mit Bento versucht, ist so jung und brachial wie andere Seiten auch. SPON wird damit vom Vorreiter der deutschen Nachricntenwelt zum Nachahmer amerikanischer Strategien. Für Leser, die aber lieber weiterhin den Spiegel wollen, ist das ernüchternd. Man muss doch auch vielleicht fragen: Würde ich das Magazin kaufen. wenn ich das Netz kenne? Da gibt es zum Beispiel diese Kästen mit dem Wichtigsten nochmal zum Schluss. Als Spiegelleser komme ich mir da deutlich unterschätzt vor.

      Keine Ahnung, wie das alls weiter geht. Ich bin froh, davon nicht abhängig zu sein.

    • TDV sagt:

      Spiegel.....?
      Ich lese den Print-Spiegel und Zeit jede Woche und finde höchst selten mehr als drei oder vier lesbare Artikel drin, die wenigen sind aber zum Teil ganz hervorragend.
      Würde ich sowas am Kiosk kaufen? Sebstverständlich nicht!

      Die interessante Frage ist ja in der taz: Wie wird diese Entwicklung weitergehen? Die Lügenpresse wird untergehen.
      Für Produkte wie Spiegel, SZ, Zeit oder auch FAZ wird es Nischen geben, weil es Marktsegmente gibt, die die von diesen vertriebenen Lügen genau das sind, was diese Leute lesen wollen. Mit anderen Worten es wird genauso zugehen wie jetzt auch schon im Rest des Internet.
      Dialoge oder Diskussionen werden verschwinden…
      …wo das dann endet, au weia…

  21. E.R.Binvonhier sagt:

    Kostenloskultur?
    Das.ich.nicht.lache.

    Ich bezahle mit meinen Daten, auf jeder Seite werde ich
    durch Werbung bis zur Schmerzgrenze traktiert und dafür
    soll ich als Nutzer auch noch draufzahlen.

    Das.ist.frech.

    • E.R.Binvonhier sagt:

      und superfrech
      wird es, wenn man den Eindruck gewinnt: der Leser ist der
      Feind.

    • TDV sagt:

      "Ich bezahle mit meinen Daten..."
      Das ist allerdings einzig und allein ihre Schuld.
      Zu meiner Person gibt es im Internet zB bei Google NICHTS. Zwischen den diversen Identitäten gibt es keinerlei auffindbare Verbindung.

      Sebst ein VPN kostet im Monat gerade mal 3 Euro und die Weigerung ein Smartphone zu konsumieren ist sogar kostenlos.

      Wenn sie den Schuldigen für die Lage suchen, dann schaun sie ,mal im Badezimmer in ihren Spiegel!

  22. Gebranntes Kind sagt:

    Meinungsdurchsetzungsschlachten
    Schreiben Sie mal was über die diversen Shitstorms gegen die akademische Antisemitismusforschung, die sich mit Meinungen, moralischen Wertungen und aktivistischen Interventionen nicht zufrieden gibt. Da ist tagtäglich das gleiche pygmäische Personal zugange, dass die Sphäre der Wissenschaft auch via Internet zu kapern trachtet. Nachdenken, Differenzieren, andere Positionen (innerhalb des zulässigen Rahmens) aushalten und in der Auseinandersetzung das bessere Argument suchen: alles unmöglich geworden, weil es zuvorderst um Selbsterhebung durch De-Legitimierung des anderen geht. Warum sollte das, was in der Politik schon prima funktioniert, nicht auch in die Wissenschaft hineingetragen werden? Prima Logik, die letztlich jede ernsthafte Auseinandersetzung von vornherein unterbindet.

    • Don Alphonso sagt:

      Wen meinen Sie? Götz Aly? Mir ist völlig klar, dass das Thema mitunter sehr seltsame Leute mit Agenda anzieht, die teilweise auch ihre eigenen Anhänger mitbringen. Ich habe damals die Goldhagenebatte miterlebt und den Streit um Courtois, das war auch schon sehr bitter und unschön. Courtois war übrigens mein Einstig in den Printjournalismus, bis dahin habe ich nur Radio gemacht.

      Haben Sie aktuelle Beispiele?

    • Gebranntes Kind sagt:

      Titel eingeben
      Goldhagen, Aly sind schon mal zwei gute Beispiele, das eine jetzt ja schon fast historisch, das andere noch recht aktuell. Was beide so erfolgreich gemacht hat, sind die schlichten Antworten und v.a. die Gewißheit mit der sie vorgetragen wurden. Da bleiben keine Fragezeichen und keine Grauzonen.

      Schauen Sie sich aber mal die neueren Shitstorms gegen das Zentrum für Antisemitismusforschung an. Nicht, dass es da gar nichts zu kritisieren gäbe, aber der Ton ist schon sehr schrill und zielt rein auf Delegitimierung per Schlagzeile. Besonders interessant sind die sich ausbildenden Querfront-Allianzen: Frau K. (die sie offensichtlich nicht leiden mögen, was ich goutiere) kungelt mit Rechtsauslegern, Antideutsche mit Springer-Zeitungen, Broder mit Küntzel usw.

      Nur gut, dass die mangels Substanz allesamt nicht viel auf die Reihe kriegen. Doch es bleibt der Krawall und hinterläßt Spuren. Hätte ich eine E-Mail-Adresse könnte ich Ihnen gerne mal ein paar Sachen zusenden.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich war mal in Berlin und habe dort Teile der DDR-Berlin-Gemeinde kennengelernt, die von der alten Westgemeine geschnitten wurden. Das waren schon so Nummern – seitdem bin ich vorsichtig bei allem, was aus dieser Richtung kommt. Man muss natürlich sehen, dass da um die Deutungshoheit und auch Finanzierungen gerungen wird.

      Allerdings habe ich das Thema seit meinem Eintritt bei der FAZ bewusst vernachlässigt, gerade weil ich sehr lange in Gemeindestrukturen eingebunden war und es auch mal ganz nett ist, etwas Ruhe zu haben. Gibt es da ein paar gute Links?

    • Gast sagt:

      Titel eingeben
      Man muss aber gar kein Herz für alte Stasis haben, um von klebrigen moralischen Haltung anderer Abstand zu nehmen, lieber Don. Nur mal ein Beispiel: Da habe ich doch neulich glatt beim W. Busch-Zitieren, der oben schon erwähnt wurde, “verloren”. Woran lag das? Natürlich daran, dass ich mit Ostausgaben groß wurde, in denen Schmulchen Schiefelbeiner zensiert worden war; nicht weil Busch so böse war, sondern weil man das Land eben mit den Menschen wieder aufbauen musste, die daraus Böses gemacht haben und auch gerne wieder gemacht hätten.

      Dasselbe Problem hat man im Westen ungleich eleganter gelöst. Natürlich wurde W. Busch nicht zensiert! Man zensierte stattdessen die Lesekompetenz der Kinder durch “Schreiben nach Gehör”. Und nun bekommt eben keiner mehr mit, wenn antisemitische Klischees bedient werden, s. o. – q. e. d.

  23. Anbeh sagt:

    latestsouthparkseries
    anschaun. gleiches thema der staffel.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich habe keinen Fernseher.

    • tommy sagt:

      @Don Alphonso
      Southpark können Sie auch im Netz abrufen, völlig kostenlos.
      Lohnt sich durchaus, die neueste Staffel hat eine unsägliche Figur (PC Principal), die vieles von Ihnen Kritisierte sehr schön verkörpert.

    • Matt sagt:

      Habe keinen Fernseher
      Fern schauen kann mann auch mit dem Laptop. Also: ich schaue mir keine TV-Produktionen an.

  24. Problembär sagt:

    Naidoo
    Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang vor allem die Tatsache, daß Naidoo in den Medien so dargestellt wird als würde er irgendwelche Verschwörungen/Lügen verbreiten. Ich wüßte jetzt, na gut bis auf den Aluhut, nicht was daran falsch wäre. Der Besatzungsstatus gilt bis heute, siehe Grundgesetz. 139, 146. Dies könnte jeder nachlesen so er denn wollte, aber die Presse bezeichnet das tatsächlich als “seine schlimmsten Ausfälle”(Kölner Express). Man wird, ganz klar gesteuert, für dumm verkauft.

    • Don Alphonso sagt:

      Naja, manche derer, die ihn verdammen, haben das bei der NSA-Affaire und Merkels Reaktionen auch selbst so gesehen, nur eben aus der richtigen Perspektive.

  25. djangohatnemonatskarte sagt:

    STÖRUNGSMELDER DER ZEIT
    ich fordere rasches handeln, denn solche peinlichen blamagen wie der rückzug einer solchen nominierung für den mannheimer X.N. sollten sich nicht wiederholen.

    der Störungsmelder der Zeit bietet sich doch als vehikel einer vorausschauenden daten-erfassung für musiker an, wer hat was im suff oder rausch oder in jugendlicher unbekümmerter profilierungssucht wann gesagt…………wir erfassen das in schritt 1 der neuen VDEfM.

    schritt 2 wäre der ausbau zur neuen reichsmusikkammer, geführt von der ARD, jeder dezentral angeschlossene sender ist für ein spezialgebiet zuständig.

    SWR1 übernimmt aufgrund der parallelschaltung mit der pressestelle der landesregierung in BaWü das thema sexuelle vielfalt und prüft die texte anhand der neuen leitlinien von minister stoch.

    andere anstalten prüfen, ob die songtexte genderneutral sind und die regeln der rechtschreibreform beachtet werden, antisemitimus wird genauso überwacht wie die positive erwähnung der Hamas als freiheitsbewegung der dritten welt.

    der präsident der kammer muss noch gefunden werden, richard strauss ist ja leider tot.

    • Don Alphonso sagt:

      Wie schon erwähnt – es gibt momentan eine Vielzahl von Bestrebungen, Wanda zu so etwas wie Frei.Wild des Sexismus zu machen. Auch, weil sie sich nicht explizit für Flüchtlinge einsetzen. Sie passen nict in den aktuellen forderungskatalog. Wer da mitspielen will, muss schon Flüchtlinge aufnehmen.

      Das Angepflaume hat übrigens bei Twitter schon vor Monaten angefangen. Kann alo gut sein, dass da bald mehr Druck kommt.

    • KaBalz gibt zu bedenken: sagt:

      Regeln der Rechtschreibreform, hmmm...
      das wird schwierig. auf jeden Fall in der (noch) aktuellen Fassung. Würde zum Ausschluss von so gut wie allen Rapp-Texten führen. Wie sich das zukünftig entwickelt (mit der Rechtschreibung) kann man nicht wissen-aber ich ahne dass das eher aufeinander zuläuft. Über Genderneutralität und sexuelle Vielfalt möchte ich nicht ausschweifig werden, aber…wenn es dem Don einmal an Themen ermangeln sollte….

    • Gast sagt:

      Superkommentar - Chapeau!
      Großartig der Verweis auf Richard Strauss und besten Dank an Don Alphonso für den wunderbaren und wunderbar pointierten Text!

  26. Klaus sagt:

    Titel eingeben
    Mir war nicht bekannt, dass der Konzertveranstalter Jude war.
    Hat er das denn in seiner Zeitungsanzeige erwähnt? gar betont? Und hat der Spiegel-Autor seine Kritik tatsächlich an “dem Juden” festgemacht? …oder doch nur an dem cleveren Geschäftsmann Lieberberg? Letzteres darf man doch?

    • Don Alphonso sagt:

      Natürlich darf man das. Man muss halt amit leben, dass andere dann darauf hinweisen, wie antisemitische Klischees funktionieren. Das wurde bei Naidoo genau so gemacht, nur mit dem Unterschued, dass da auch gleich as Urteil über Naidoo gesprochen wurde. Hier geht es darum, wie Entsolidarisierung und Tabubruch funktionieren. Am Ende kommt eben der Boykottaufruf bei Twitter für alle Beteiligten. Das zeigt, denke ich, recht schön, wie Ausgrenzung heute funktioniert. Und dazu braucht man natürlih erst mal jemanden, der den Gegner von einem Menschen zu einem gerissenen Geschäftsmann mit niedrigen Motiven macht. Das tut Stöcker, und da gibt es nun mal ein exakt so wirkendes Stereotyp.

    • Gast sagt:

      Oh Gott,der Name des Konzertveranstalters..
      und die heutigen Recherchemöglichkeiten

    • Don Alphonso sagt:

      Ich sage nur “Wikipedia”.

    • Don Ferrando sagt:

      .
      Ignaz Bubis, Ardi Goldmann etc .pp.
      Da wurde immer ein Kontext zum Judentum hergestellt.
      Bei Berichten über Ulrich Hoeneß oder Rupert Stadler spielt die Konfession nie eine Rolle.
      Ist doch auffällig!

    • Pixel sagt:

      Bis ins Dorf hinein
      “Hier geht es darum, wie Entsolidarisierung und Tabubruch funktionieren. Am Ende kommt eben der Boykottaufruf bei Twitter für alle Beteiligten. Das zeigt, denke ich, recht schön, wie Ausgrenzung heute funktioniert. ”

      Sind das nun Menschen, oder Roboter?

  27. Klaus sagt:

    Titel eingeben
    ich las’ gerade den kurzen Beitrag oben von “Solidarity73916” – genau das bemerkte ich auch.

    • Solidarity73916 sagt:

      Mein Reden
      Ich wollte dem Hausherrn nicht an den Karren fahren. Ich finde es aber wichtig zu wissen, ob das in den Beiträgen von Stöcker drin war, der Antisemitismus, oder ob eine dumme Pöbelei gegen einen Unternehmer zu einer antisemitischen dummen Pöbelei wird, wenn alle vorher auf Wikipedia sich informieren.

  28. Gast sagt:

    Nicht dass sich hier diese Theorie von vermeintlich erfolgreich orchestrierten 2-W
    Text eingeben

  29. Zaungast sagt:

    Man muß es sich einfach mal so klarmachen:
    Heutzutage kann durch einen einzigen falschen Satz in der Öffentlichkeit – oder auch nur ein aus dem sachlichen Zusammenhang gerissenes Zitat – ein Mensch komplett sozial und wirtschaftlich zerstört werden. Siehe Timothy Hunt für das erstere, Pirincci für das 2.

    Das finde ich erschreckend!

    Ich habe mal gelesen, in Nordkorea könnte man ins Straflager kommen, wenn man sich auch nur versehentlich auf eine Zeitung setzt, wo einer der Kims abgebildet ist – effektiv sind wir hier genausoweit, nur daß die Strafe der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auslöschung nicht durch den Staat vollzogen wird, sondern von Arbeitgebern/Kunden, aufgestachelt und eingeschüchtert durch die Berufs-“Shitstormer”, die Ankläger und Richter zugleich sind.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, das ist wohl die Zukunt. Tim Hunt sollte man sich im Kopf behalten, weil es zeigt, wie so etwas fabriziert wird, Und auch physische Beweise, dass die Anklägerlügen, nicht reichen.

    • Gast sagt:

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      Ob Pirincci hier als Beispiel taugt? Ich sehe in dessen Texten nirgendwo einen “sachlichen Zusammenhang”, dafür umso mehr Ressentiment und Fäkalsprache.

    • Gast sagt:

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      Ich nehme an, in Nordkorea können Sie ins Gefängnis kommen, wenn es einer bestimmten Clique gerade passt und der Anlass dürfte beliebig sein. Ansonsten dürfen Sie vermutlich alles treiben, was Ihnen gerade passt und nicht mit den Interessen der Clique kollidiert. So funktionieren solche Diktaturen – oder sagen wir mal, auf diesen Zustand läuft es irgendwann hinaus; ich habe keine Ahnung, wo Nordkorea da genau steht. Sollte mich aber wundern, wenn die Bigotterie und das gegenseitige Zerfleischen nicht schon auf die Zielgerade eingebogen sind.

    • Zaungast sagt:

      "Ob Pirincci hier als Beispiel taugt?"
      He, ich bin auch kein Fan von AP. ABER: selbst die FAZ hat zugegeben, daß daß das “KZ-Zitat” bewußt aus den Zusammenhang gerissen und bewußt falsch kolportiert wurde, um ihn fertig zu machen.

      Kann es nicht verlinken, weil der Artikel jetzt im kostenpflichtigen Archiv ist, daher nur der Teaser:

      “Akif Pirinçcis Pegida-Rede
      Eine Geschichte von Fehlern, Exzessen und Scheinheiligkeit

      Der Ausschluss des Hetzredners Akif Pirinçci aus dem öffentlichen Diskurs ist kein Verlust. Doch dass seine Aussagen bei Pegida von Medien im falschen Zusammenhang zitiert wurden, ist verheerend. Von Stefan Niggemeier
      02.11.15 12:27”

      Das finde ich sehr, sehr bedenklich! Jeder kann der nächste sein!

  30. sambossa sagt:

    Wir twittern uns die Welt zurecht!
    Tja, die Märchenstunde ist zu Ende – das Netz als urdemokratisches Medium und Plattform für einen “herrschaftsfreien” Diskurs. Leider fördert es inzwischen das Denunzieren, Anprangern und Verurteilen Andersdenkender. Es bietet vielmehr freien Auslauf für die niederen Instinkte, da nicht mit Sanktionen gerechnet werden muss.

    Meine Erfahrung aus einzelnen Foren und Blogs: ohne Moderation können sich verschiedene Fraktionen bis aufs Messer bekämpfen und ihre jeweiligen Positionen nicht überdenken oder gar über Bord werfen. Die sogenannte Schwarmintelligenz findet sich, wenn überhaupt, in fachspezifischen Foren mit Hilfestellungen und Ratschlägen zu gestellten Fragen.

    Besonders übel sind oftmals die Twittereien, egal aus welchem politischen Lager die Absender stammen. Würden diese “Netz-Persönlichkeiten” solch unflätigen Äußerungen auch an ihrem Arbeitsplatz machen?

    Und in vielen Blogs tummeln sich nur noch “Followers” und Nachbeter mit reichlichem Geblubber, sie sind oftmals ein großer Jahrmarkt der Eitelkeiten geworden. Fazit: ohne “Aufsicht” geht es fast nie.

    • Don Alphonso sagt:

      Kommt darau an, was man macht – wer nur über das Raeln schreibt, hat vielleicht seine Ruhe. Aber insgesamt wir es erkennbar ungemütlich, das stimmt leider. Ich hätte nicht gedacht, dass das Filterbubblesystem so übel wird, aber doch, es ist so.

    • TDV sagt:

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      „…die Märchenstunde ist zu Ende…”

      Eine schöne Wahrheit, gefolgt von Unsinn…

      „… ohne Moderation können sich verschiedene Fraktionen bis aufs Messer bekämpfen….“

      Was der einen Hälfte Moderation ist, ist der anderen Hälfte Machtmissbrauch und Zensur.

      Sie müssten hier schon ganze Wahrheiten von sich geben, denn sonst sie wie mit solchen Beispielen selber nichts weiter als ein Teil der Märchenstube und merken es nicht mal. Sie sind mit dem Hintertürchen, das sie sich da offen lassen, ganz offensichtlich selber Teil des Problems.

      Und, Don, sie brauchen ja nicht unbedingt drüber zu schreiben, aber nehmen sie sich mal die Zeit, und denken diese Bubble-Entwicklung mal zu Ende…. aber das sag ich ihnen ja schon seit Jahren.

  31. Willy Bald sagt:

    Brot und Spiele
    Ja, diese orchestrierten Angriffswellen gegen Aktivisten, Mitläufer/Sympathisanten und in 3. Welle dann auch gern die in Sippenhaft zu nehmenden gänzlich Unbeteiligten, die sich in vorauseilendem Gehorsam noch nicht öffentlichkeitswirksam empörenst distanziert haben, scheinen gerade schwer in Mode zu sein. Vor diesem Hintergrund bekenne ich, für diie mir zugedachte Rolle als “nützlicher Idiot” in Sachen Naidoo noch nicht so recht Zeit gefunden zu haben. Zumal die Geschichte offenbar noch längst nicht zuende geschrieben ist.

    Angeblich soll ja der Herr Todenhöfer – der zwar keine Auftritte vor diesen durchaus bereits Verfassungsschutz-überprüften “Deutschland-GmbH oder -AG”-Verkündern vorweisen, dafür aber sogar mindestens einen ÖR- Fernsehauftritt mit IS-Kämpfern für sich verbuchen kann – dieser Herr Todenhöfer also soll sich neuesten Presse-Gerüchten zufolge jüngst als Übersetzer und FB-Publizist des neuesten Naidoo-Songtextes hervorgetan und so zugunsten Naidoo für teils frenetische Beifallsstürme gesorgt haben.

    Wobei in dem vorab übersetzten Song selbst der “Judenstern” im Kontext von Muslimen verfrühstückt worden sein soll. Was aller Erfahrung nach erahnen läßt, wie es weitergehen wird. Wir haben ja auch sonst keine Sorgen. Z.B. mit höchst umstrittenen Kriegsgründen, die das Potential haben, damit Völkerrechtlich präjudizierend die Büchse der Pandora zu unseren eigenen Lasten zu eröffnen. Jedenfalls darf bezweifelt werden, daß sich betroffene Dritte für unsere “Sonder-Konstruktionen” interessieren werden. Muß uns aber alles nicht wirklich interessieren. Also wieder zurück zu Brot und Spielen. Denn für eines bin ich bei all dem “Elend” wirklich dankbar: Kein Aufguß dieses “Das schaffen wir nur zusammen”-Liedchens, dass dank ESC-Abstimmung zur neuen Mutti-Hymne mit integrierter Dauerberieselung hätte mutieren können. Wenigstens dieser Kelch ist an uns vorbeigegangen. Uff!

    • Don Alphonso sagt:

      Generell denke ich, dass eine Vermeidung des Judenthemas, wenn möglich, der Debatte hilft. Abr solche Judensternaussagen sind halt auch schon abgenutzt. Wie den Nazim den man zu oft verwendete.

    • TDV sagt:

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      Es ist natürlich extrem schwer eine nicht in die eine oder andere Richtung neigende, also sachliche Äusserung zu den gemeinsamen Wurzeln des Flüchtlings-Desasters und des deutschen Syrien-Krieges zu machen….

      Aber wer so tut, als habe Israel daran keinen Anteil, ist eben bereits ein nicht akzeptable einseitige Verdrehung der Tatsachen. Und Teil des Naidoo/Liebermann Themas ist halt auch, dass verlogene politische Korrektheit mehr und mehr Leute immer wieder aufs Neue provoziert.

      Hinterher darüber zu jammern wenn die Stummung umschlägt, liesse sich mit etwas mehr Ehrlichkeit vermeiden. Beispiel gefällig? (Nicjht zu Them amchen, bitte…)

      Figute wie Netanjahu oder die Siedlungspolitik SIND Teil der Ursachen von ISIS und somit auch von der Flüchtlingswelle.

      Wenn sie also schreiben, “Generell denke ich, dass eine Vermeidung des Judenthemas, wenn möglich, der Debatte hilft”, so ist das nicnt nur falsch sondern mittel und langfristig auch gefährlich!
      Die Naidoo Story ist nur Symptom, nicht die Krankheit.

  32. EleonoreBirk sagt:


    Vielen Dank dass Sie die Situation beim Namen genannt haben.

    Leider ist es inzwischen so, dass eine selbsternannte Verfechter von Moral und Menschlichkeit mit einem geradezu Pawlow’schen Reflex auf bestimmte Begriffe reagieren und sich dann eine breite Öffentlichkeit auf den Zitierten stürzt. Dass ihr Verhalten dabei jeder Moral und Menschlichkeit entbehrt wird ausgeblendet.

    Uwe Tellkamp hat treffend bemerkt, dass es sich bei diesem Verhalten um Unterdrückungsmechanismen handelt und die Sorge geäußert, dass Deutschland sich zu einer DDR 2.0 entwickelt, in der nur eine vordiktierte Meinung akzeptiert wird.

  33. Dr. Seltsam sagt:

    Es herrscht Krieg im Hier und Jetzt ...
    Gast sagt:
    4. Dezember 2015 um 09:41 Uhr
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    … Nur welche kriegerische Auseinandersetzung war das denn und wo verliefen da eigentlich die Fronten?

    Der Krieg heißt u.a. Globalisierung (Partikularismus) und monochrome Gesellschaften und Ausbeutung der Mutter Erde bis zur völligen Zerstörung dieser (Umweltvergiftung, Globale Erwärmung, Artensterben usw.). Die Front verläuft quer über die Welt.

    Auf der anderen Seite die „Mächte der Finanzwelt – hier die Stichworte Derivate/Bankendiktatur/Boni/J.P.Morgan usw. – und deren Erfüllungstäter (SS) sind Politiker wie Obama/Merkel und ihre Bandenmitglieder. Die über Leichen gehen und befreit sind von Moral und Verantwortungsbewusstsein. Lügen ist ihr tägliches Brot.
    Nichts ist verhandelbar. Alles alternativlos. Sie werden ihren Weg der Neuen Weltordnung gehen. Auch ohne das deutsche oder europäische Volk.

    Das meine ich nicht polemisch gefärbt. Der Krieg tobt bereits hier und jetzt. Und mittendrin stecken wir!

    Bildlich wie die USA in ihren Krieg in Vietnam – den sie nie gewinnen konnten. Es findet ein downgraden auf den kleinsten gemeinsamen Nenner der Vernunft/Logik/Wahrnehmung statt und das seit mehr als 30 Jahren. Wie soll menschliche Seele gesunden oder frei vom Deformierung/Psychosen bleiben angesicht diese Wahsinns?

    1986 – Herbert Grönemeyer aus dem Album Sprünge

    Ein Lächeln liegt auf diesem Land

    Grinst unerträglich ignorant
    
Lächeln wird bei uns zur Pflicht

    Alles geschönt

    Rückschritte verpönt

    Selbstgerechte Gefälligkeit
    Man tritt kleinste Erfolge breit

    • KaBalz sagt erstaunt sagt:

      Grönemeyer hat also früher schon einmal
      ein kontradiktorisches Lied gesungen, m.E. ganz gegensätzlich zu seinem Auftritt gegen das “Pack” in Elbflorenz. Einige Anspielungen des obigen Textes könnten, im Nachhinein, von den Plakaten dort entnommen sein. Sehr, sehr glaubhaft, der Mann. So glaubhaft wie Kati Witts Kritik am Raubtierkapitalismus.

    • Gast sagt:

      @Dr. Seltsam,
      Sie machen Ihrem Namen alle Ehre. Vielen Dank für die Einladung; aber ich glaube, für den Club der Letzter-Tag-Adventisten mit Grönemeyer-Beschallung bin ich doch noch zu fröhlich. Nichts für ungut!

  34. E.R.Langen sagt:

    "und ich lese hier auch schon ca 10 Jahre mit"...
    …schreibt drüben einer. Aaargh! 10 Jahre! Düstere, vertane Zeit… Ächz!

  35. Gast sagt:

    Blick das nicht mehr. (Ein bisschen Tocotronic gefallig?)
    Ich möchte heut zum ersten Mal nichts mehr dazu sagen, weil ich bei dem Thema Naidoo nicht durchblicke, was wer warum ist und wieso, wer da jetzt ein echter Antisemit ist, wer nur ein halber, welcher einer by proxy
    und überhaupt.

    Für mich ist er einfacch nur unglaublicher Kitsch-Lyriker. O. k., Erich Fried mag ich auch nicht (“es ist was es ist sagt die Liebe…”)

    “Ja, dann schreib halt nix!”

    Krieg ich auch irgendwie nicht hin.

    Möchte halt meine Verwirrung mit diesem ganzen Scheißgestürme ähm shitstorms (klingt irgendwie edler) driven by Journalists bekunden.

    Wenn es jemandem hilft, dem es ähnlich geht: Lyrics. Aber diesmal von Tocotronic, halbwegs eso- und kitschfrei, damit man ein bisschen aufatmen kann: https://www.songtexte.com/songtext/tocotronic/die-welt-kann-mich-nicht-mehr-verstehen-73d05e15.html

  36. Gast sagt:

    abschließenden Betrachtung
    Die offizielle Verdammung bestimmter Klischees (über wen auch immer) dient eben im Westen im wesentlichen ihrer Zementierung. “Heuchelfromm” ist ein sehr böses Wort dafür. Je mehr also über ein böses Vorurteil geredet wird, desto hartnäckiger setzt es sich fest; wie wollte auch ausgerechnet der antiautoritär erzogenen Westen dem Reiz der verbotenen Frucht widerstehen, die ihm täglich präsentiert wird? Woher soll soviel Disziplin kommen, die ist doch grundsätzlich böse/nazi/preußisch/DDR, blablabla? Na, vielleicht helfen da die hehren moralischen Grundsätzen, die hier vertreten werden! Dass ich nicht lache, die waren und sind doch schon immer nur dafür gut gewesen, andere zu schulmeistern. Das geht schon bei der Kleinkinderbetreuung los: Natürlich kann und muss man Kindertagesstätten kritisch sehen; da bilde ich keineswegs eine Ausnahme. Aber aus dem ausdrücklichen Verzicht auf solche sind im Westen leider offensichtlich auch keine emotional reiferen Menschen erwachsen, scheint mir nun nach 25 Jahren (mir ist schon klar, dass ich mit dieser Auffassung alleine dastehe!) Soweit ich erkennen kann, erwuchsen daraus leider bloß lauter Frauen, die für ihre offensichtlich nicht nachweislich überlegene Performance an privater Erziehungsarbeit und Verzicht auf Erwerbstätigkeit jetzt auch noch die Hand für eine “Mütterrente” aufhalten.

    Wenn ich also in der SZ die unfassbare Herablassung lese, dass die Demonstranten “aber kein Pack” sind (als hinge die Bewertung von Menschen von der Autorin ab, die damit gleichzeitig ihren Parteikollegen damit sanft schurigelt, als sei er ein unartiges Kind und nicht etwa Vizekanzler und damit voll verantwortlich für seine Worte), weiß ich, dass wir noch einen weiten Weg zurücklegen müssen, bis wir den Boden der Tatsachen wieder erreichen. Und wenn ich in der Faz lese, wie man sich auf einmal wieder konservativem Gedankengut bemächtigt, um die eigenen Schwächen zu bemänteln, ist das dasselbe in grün, wie man so schön sagt: Jemand mit dieser intellektuellen Gedankentiefe müsste ja doch ordentlich recherchiert haben. Dann weiß er aber auch, dass die Personenfreiheit des GG ja nicht nur ein Abwehrrecht des Bürgers gegen den Staat darstellt, sondern dass die Grundfreiheiten regelmäßig eine Teilhabedimension beinhalten (Freiheit wozu!)- und unterschlägt diesen Fakt. Wen soll das eigentlich noch beeindrucken?

  37. maciste rufus sagt:

    maciste grüßt den don
    für einen meiner mentoren, der deutschland einer fundierten historischen außenbetrachtung unterziehen konnte, war selbiges – vom ausland aus betrachtet – das “land des permanenten und latenten bürgerkrieges”. das bewußtsein der deutschen ist auch meiner meinung nach bis heute über den investiturstreit nicht hinausgekommen. infolge der ausblutungen zweier weltkriege innerhalb einer generationenspanne hat der permanente deutsche bürger/ideologie/religionskrieg sich lediglich vorerst in die köpfe verlagert. in wirklichkeit warten gut- wie wenigergutmenschen nur auf eine gelegenheit, dem andersdenkenden an die kehle zu gehen und ihn ein für allemal verstummen zu lassen; natürlich nur im auftrag höherer moralischer und gesellschaftlicher werte und mit gottes oder sonstiger hilfe…
    ich möchte die hypothese aufstellen, daß die deutschen das einzige volk sind, bei welchem der trieb moralischer selbstüberhöhung sogar den sexualtrieb übersteigt.
    battle on.

  38. wessinger sagt:

    Die dunkle Seite der Macht
    Wer etwas über die dunkle Seite der Macht wissen will, die Deutschland besetzt hält….Xavier Naidoo spricht davon…soll sich mal in aller Ruhe die Aussagen der früheren CIA Mitarbeiterin Susan LIndauer anhören,
    leicht auf Youtube zu finden, oder ihr Buch “Extreme Prejudice” lesen, vor kurzem erschienen. https://extremeprejudiceusa.wordpress.com/
    Dann wundert man sich über gar nichts mehr, auch nicht über die
    Macht, die so einen Shitstorm inclusive der Medienbombardierung organisiert.

  39. 7Bernstein1 sagt:

    ... und liebe Grüße aus Bayrisch-Israel!''
    Die III. Wannsee-Konferenz versprach ein Erfolg zu werden, vor allem, weil Stalin bereits seine Zustimmung signalisierte. Noch vor
    Ddem Unterzeichnungsakt durch die Regierungschefs der Siegermächte begann man, die Flüchtlingsströme der ausgesiedelten Deutschen aus dem Osten zu stoppen und umzuleiten: Von Südwest nach Zentraldeutschland, denn bald würden sich auch die Ströme der Aussiedler aus Bayern zu ihnen gesellen.

    Einhellig weigerten sich alle europäische Staaten, mit Ausnahme von Frankreich und Schweden, Überlebende des Holocausts aufzunehmen. Was sollte mit diesen Menschen geschehen? Die Familie und die Heimat verloren, selbst krank und gebrechlich, waren sie ohne Halt und bedurften etwas, was vielleicht ein klein wenig wie Zukunft sein konnte.
    Den Siegermächten war klar, das unverzüglich gehandelt werden musste. Die Palästinalösung nach den Vorstellungen zionistischer Kreise war durch das Mandat des Völkerbundes nicht gedeckt, und die Umsiedlungspläne der Nazis in andere Weltgegenden undurchführbar.
    Immer schärfer und dringlicher wurden Überlegungen, den Juden eben dort eine gesicherte Heimat zu geben, wo sie im Wahn der Faschisten vernichtet werden sollten: auf dem Territorium des Deutschen Reiches.
    Hier, in der Wannsee-Villa, in der das verbrecherische Gedankengut der Faschisten zur vernichtenden Doktrin für jüdische Bürger wurde, sollte nun demonstrativ eine folgenschwere Übereinkunft der Siegermächte erzielt werden.
    Die sowjetische Delegation hatte bei den Verhandlungen durch Stalins Zustimmung eine feste Position. Sie zeichnete sich dadurch aus, dass das Siedlungsgebiet in Süddeutschland, etwa im Raum Bayern, liegen sollte. Gebirgszüge und Flussläufe gedachte man in die Grenzziehung einzubeziehen.
    Die ‚‚Alpenfestung‘‘, München, Nürnberg, Dachau und Bad Tölz mussten zwingend eingeschlossen sein. Aus dem vorgesehenen Territorium sollten bis auf jüdische deutsche Bürger alle Einwohner ausgesiedelt werden, um Konflikte zwischen den neuen Bevölkerungsgruppen auszuschließen.

    Diese Überlegungen stammen aus den Vorbereitungsarbeiten zu einem Buch, das nach einer Idee im Zusammenhang mit dem Merkel-Besuch in Israel und der postulierten deutschen Staatsräson entstand. Auch der gegenwärtige onkelhafte Gauck-Besuch kann den Gesamteindruck nicht verbessern.
    Die Wurzeln und die Landraubgeschichte Israels sollen hier nicht Thema sein. Man mag sich nur vorstellen, was sich bei den mitteleuropäischen Politikern für eine Israel-Liebe entwickelt hätte, wenn diese Fiktion Wirklichkeit geworden wäre und auch mit Waffengewalt beharrlich in Richtung Rheinland und gegen Berlin vorgeschoben worden wäre, gemäß israelischer Landnahme.
    Ein solcher Staat auf deutschem Reichsgebiet hätte als Strafmaßnahme für Deutschland historischen Bestand haben können. Der heutige Staat Israel hat es in dieser politischen Konstellation nicht und hat nur Friedlosigkeit, neue Vertreibungen und Unrecht geschaffen.
    Bis vor kurzem habe ich immer gedacht, dass man diese schier unlösbare Situation nach dem Vorbild der Europäischen Union lösen könnte. Mit Sicherheit würden sich Aversionen mit neuem Antisemitismus so auflösen lassen.

    Mit fielen Grüßen,

    Bernard del Monaco

  40. 7Bernstein1 sagt:

    Bitte keine Schönung zum Thema Antisemitismus!
    Sir, in Berlin gab es keine DDR-Berlin – Gemeinde!
    Berliner waren immer privilegiert!
    Kleine Handbohrmaschinen gab es in der Invalidenstraße in einem Industrieladen zu kaufen, nicht aber in der DDR.
    Die Salondiskussion zu dem Thema Antsemitismus finde ich entsetzlich.

    Mit fielen Grüßen,

    Bernard del Monaco

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