Man kann auch ohne Tischdecken leben. Es gibt genug, die das freiwillig tun, ohne Not und Zwang, einfach, weil es praktisch erscheint, und es sind viele. So viele, dass sich Tischdeckengeschäfte nach neuen Erwerbszweigen unschauen. Selbst in den Bergen, wo die konservativen Menschen leben und auf Sommerfrische sind. Die Tischdecken und die besseren Kreise sterben gemeinsam aus, scheint es. Weiterlesen
Artikel im: August 2011
Öffentliche Hinrichtungen unter Konservativen
Früher waren die moralischen Grenzen der Konservativen bei der sexuellen Affaire, oder bei der Scheidung, oder auch noch gar nicht erreicht, wenn man von einem Transvestiten ausgenommen wurde. Heute gelten uneheliche Kinder als verzeihbar, und auch höchste Amtsinhaber ehren die Zweitfamilie – aber wehe, man hat in seiner Freizeit eine rechtlich nicht zu beanstandende Beziehung zu einer 16-Jährigen. Dann gibt es endlich wieder Hinrichtungen, und der konservative Wertekanon ist gewahrt. Weiterlesen
Die beste Lösung des Unlösbaren
Im Folgenden ein Gastbeitrag der von mir höchst geschätzten Melanie Mühl aus der FAZ-Feuilleton-Redaktion. Ich habe sie lang bekniet, es doch auch einmal zu versuchen. Sie hat mit letztlich erhört und über harte Themen wie den Tod und Altern geschrieben, und ich hoffe, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Weiterlesen
Putzen im Grossbürgerkanon 2: Kulturen anderer Klassen
Es wird gerade wortreich von Demoskopen beklagt, die Kulturen der Klassen entwickelten sich auseinander. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, ich dachte eigentlich, dass man reich ist, um eine andere Kultur als die anderen zu haben. Wenn die Demoskopen nun populistisch fordern, wir sollten uns da irgendwie annähern, kann ich nur sagen: Bitte, Demoskopen, nähert Euch nicht zu sehr an mich an. Weiterlesen
Städte und Barrikaden der Zukunft
In den 70er Jahren war der Fortschritt noch unaufhaltsam und die Zukunft voller Beton, Industrie und Wachstum. Alle waren dafür, niemand störte sich an einem abgeholzten Auwald, jeder war froh um die Petrochemie. Es waren tolle Zeiten für Industriepolitiker, die heute bei jedem Hochspannungsmasten im Westviertel Lynchjustiz durch umweltbewusste Besserverdiener befürchten müssen. Weiterlesen
All die schönen Reichen
Jede Zeit hat ihre Kunst, ihre Sexualmoral und ihre Ausnahmen, ihre Gifte und Torheiten – bei uns sind es neben einer angeekelten Selbstverständlichkeit des Geschlechtlichen das Hungern und das Optimieren. Das sind, relativ zu anderen Epochen betrachtet, ganz erhebliche Torheiten, und sie wollen auch nicht so schnell verschwinden. Weiterlesen
Wie man den sicheren Hafen Schweiz vermint
Lange lebte die schöne Schweiz prächtig vom Ruf, ein sicherer Hafen zu sein. Aber mit der Finanzkrise brechen andere Fluchtwährungen zusammen, und wer reich ist, entscheidet sich gerne für den Franken. Am besten natürlich auf einem Schweizer Konto. Das ruiniert die Schweizer Exportwirtschaft und die Carry Trades, und am Ende überleben im sicheren Hafen die Fremden, aber nicht die eigenen Hafenarbeiter. Deshalb möchte ich hier den Schweizern zuraten, mit ein paar geschickt gesprengten Minen an jetzt erst einlaufenden Schiffen die Einfahrt zu schliessen. Ein Vorschlag, der fast alle glücklich machen wird. Weiterlesen
Marschieren in Vergangenheit und Zukunft
Vielleicht ist es ja ein wenig exhibitionistisch, das eigene Glück marschierend in die Öffentlichkeit zu stellen, aber angesichts der Alternativen – Rowdys, Gestrige und Militärs – ist es immer noch die angenehmste Art der Parade. Und die hübscheste sowieso. Weiterlesen