Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Stanniolkäppis gegen Spackos

| 20 Lesermeinungen

Die Propheten des Endes der Privatheit bekommen viel mediale Aufmerksamkeit - aber zunehmend auch Contra zu ihren steilen Thesen.

Eines muss man den Anhängern der Post-Privacy-Ideologie ja neidlos lassen: Ihre Thesen vom Ende der Privatheit im digitalen Zeitalter schlagen Wellen. Die Presse lädt sie zu Interviews, man lässt sie in Funk und Fernsehen ausführlich zu Wort kommen. Die Frage , welche Folgen die Digitalisierung unseres Daseins für die Bereiche hat, die wir bislang als privat betrachteten und wie eine neue netzbasierte Form von Öffentlichkeit aussehen könnte, treibt viele um. Und wie das im Medienbetrieb läuft, wissen wir ja: Je knackiger die Thesen formuliert sind, desto größer die Chance, Gehör zu finden und ein Echo zu erzeugen. Also haut man ganz unbekümmert ein paar Klopper-Sprüche raus wie „Privatsphäre ist der Ort, wo Ehefrauen geschlagen werden” oder „Datenschutz ist ja sowas von Eighties.”

Aber eines sollte der geneigte Betrachter angesichts der enormen Präsenz der Postprivatisten nicht völlig aus den Augen verlieren: Diese Verächter der Privatphäre sprechen nicht für das Netz. Oder auch nur für die Mehrheit der Netzgemeinde. Die Auffassung, dass auf Privatsphäre im herkömmlichen Sinn gut zu verzichten ist, wird nur von einer kleinen, aber lautstarken Minderheit vertreten. Einige dieser Zeitgenossen haben sich – nachdem sie von der CCC-Frontfrau Constanze Kurz auf einer Veranstaltung als „Post-Privacy-Spackos” geschmäht wurden, unter dem Kampfnamen „Spackeria” formiert. Jetzt findet sich auf der anderen Seite des Meinungsspektrums eine Gruppierung unter dem selbstironischen Namen „Aluhüte” zusammen. Mit diesem Begriff, der Anhänger von Verschwörungstheorien, Paranoiker oder sonstwie sehr anstrengende Menschen bezeichnet, hatte der Blogger Kristian Köhntopp die datenschutz-affine Fraktion innerhalb der Piratenpartei bezeichnet. Und so ist es für diese Fraktion eine Frage der Ehre, dieses geschmähte Kennzeichen der Sonderlinge zu ihrem Markenzeichen zu machen.

Bild zu: Stanniolkäppis gegen Spackos

Ehrlicherweise muss man sagen, dass auf dem eigens eingerichteten Blog der Aluhüte außer einem mission statement noch nicht viel zu lesen ist. Und so nimmt es der Verfasser dieses Blogs selber in die Hand, sich ein Stanniolkäppi aufzusetzen und (mal wieder) den Diskurs mit den Datenschutz-Kritikern zu aufzunehmen. Im Kern lautet die Kritik der Postprivatisten am Datenschutz, dass er personenbezogene Daten nicht wirksam schützen könne. Die zunehmende elektronische Vernetzung des Daseins bringe es unausweichlich mit sich, dass der Einzelne immer weniger kontrollieren könne, wer was mit seinen personenbezogenen Daten so alles anstellt. Aus diesem Dilemma heraus verausgabten sich die Datenschützer auf allerlei Nebenschauplätzen wie zum Beispiel Google Analytics, Street View oder Facebook-Like-Buttons. Und zunehmend werde der Datenschutz von der Politik auch zum Vehikel der Netzzensur und anderer unschöner Entwicklungen umfunktioniert.

Freilich können auch die schärfsten Datenschutz-Kritiker nicht von der Hand weisen, dass die zunehmende Durchleuchtung und Transparenz unserer Einzelexistenzen durch Unternehmen, Arbeitgeber und die Obrigkeit das Machtgefälle in der Gesellschaft durchaus zu unseren Ungunsten verschieben kann. Die Kontrolle, die der einzelne über seine Daten verliert, ist ja nicht weg – es hat sie womöglich nur jemand anders. Nämlich derjenige, der den Zugriff auf die ganzen aggregierten Einzeldaten hat. Das kann der Staat sein, Handel und Kreditwirtschaft oder auch nur der Internet-Provider.

Bild zu: Stanniolkäppis gegen Spackos

Aber auch für dieses Problem des Machtgefälles sehen die Privatsphären-Verächter eine einfache Lösung: Man brauche ja nur beiden Seiten Transparenz auferlegen. Da müsste dann beipielsweise ein Arbeitgeber seinen Besetzungs- und Auswahlprozeß für eine Stelle genau so offen legen wie die Bewerber ihre Daten. Dann werde man schon sehen, wie lange Unternehmen sich unlautere Einstellungs-Usancen im Lichte der öffentlichen gesellschaftlichen Diskussion erlauben könnten. Oder Stichwort „Open Government”: Hinter diesem Schlagwort steht das Bestreben, Regierungshandeln und Verwaltung transparenter zu machen und den Bürger mehr als bisher auch mit modernen elektronischen Mitteln einzubeziehen. Oder noch einen Schritt weiter gedacht bis hin zu „Open Data”, dem Verfügbarmachen aller möglichen Datenbestände zum allgemeinen Nutz und Frommen ohne Einschränkung durch Urheber und Lizenzrechte und dergleichen mehr.

Bild zu: Stanniolkäppis gegen Spackos

Das klingt ja alles schon schön und gut, es gibt da aber einen entscheidenden Haken an der Sache: Diese schöne, neue Welt der Informationssymmetrie und Waffengleichheit zwischen Individuum und größeren Instanzen wird sich nicht ohne Kämpfe und Widerstände von selbst materialisieren. Und wenn man sich genauer anschaut, warum der Datenschutz in vielen Punkten hinter seinen Möglichkeiten und Ansprüchen hinterherhinkt, wird man auch besser verstehen, wo das eigentliche Problem liegt. Die Gründe, warum das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung in der Praxis kaum mehr durchzusetzen ist und der Datenschutz in vielen Belangen zum Papiertiger geworden ist, sind nicht primär informationstechnologischer Natur – sondern politisch. Selbstbestimmung über die Verwendung unserer personenbezogenen Daten liegt weder im vitalen Interesse unseres Schnüffelstaates mit seinen weitreichenden Überwachungs-Begehrlichkeiten noch im Interesse der vielen Wirtschaftszweige, die vom Adresshandel, Konsumenten-Profiling und Bonitätauskünften direkt und indirekt profitieren. Wenn man Staat und Wirtschaft schon keine wirksamen Datenschutz-Regelungen verordnen konnte, mit welchen Mitteln soll man sie denn dann bitteschön dazu kriegen, ihre sämtlichen Entscheidungsprozesse und ihnen zugrundeliegenden Daten öffentlich zu machen? Wo kämpft denn die datenschutzkritische Spackeria für mehr Transparenz in Politik, Wirtschaft und Verwaltung und gegen das wachsende Machtgefälle, das aus der Informationsasymmetrie resultiert? Ich verstehe nach wie vor nicht, wie es zugehen soll, dass wir in der besten aller denkbaren Welten landen, wenn wir uns alle nur genug entpixeln und nackig machen. Und so werde ich mich einstweilen hüten, mein Stanniolkäppi vorschnell in die Recyclingtonne zu treten.

Ach ja, und ein nettes Detail dazu noch am Rande: In dem Wikipedia-Eintrag zum Stichwort „Aluhüte” ist mein FAZ-Blogbeitrag über die Dotcomsomolzen die Fußnote Nummer eins. So schließt sich der Kreis.


20 Lesermeinungen

  1. Jeeves sagt:

    A propos Leute, die sich...
    A propos Leute, die sich Aluhüte aufsetzen; da gibt’s was passendes, nämlich einen Preis für diese echten Spinner:
    https://www.goldenesbrett.at/nominierungen/
    Die Nominierten sind schon jetzt eine recht amüsant zu lesende Liste all der Spinner im meist deutschsprachigen Raum. Macht Spaß zu lesen, wenn man mental einigermaßen sauber ist. Wenn man sich allerdings Aluhüte aufsetzt (oder der Homöopathie vertraut, oder Däniken glaubt, oder einer Religion, etc. – himmelhilf, was es da so alles an Abstrusem gibt!), geht man sicherlich die Wände hoch. Hoffentlich aus Gummi.
    .

  2. Das Käppi steht Ihnen...
    Das Käppi steht Ihnen ausnehmend gut, aber wie oft wollen Sie sich denn noch an diesem doch recht randständigen Thema abarbeiten? Passiert nichts wichtigeres auf der Welt?

  3. @Jeeves, danke für diese...
    @Jeeves, danke für diese Liste, das ist bessere Unterhaltung als das gehypte Gesangsspektakel und die anschließende Punktevergabe!
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    @Spaco de Lucia: Sooft ich es für opportun erachte, und die Frage, warum Sie hier kommentieren anstatt die Welt zu retten oder anderweitig dem Menchheitsfortschritt dienlich zu sein, könnte ich ja auch stellen.

  4. Holly01 sagt:

    Ich bin ein bekennendes...
    Ich bin ein bekennendes Staniolkäppi.
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    Erstens will ich garnicht verfügbar sein. Zweitens treffe ich selbst viele Entscheidungen intransparent und aus dem Bauch heraus.
    Drittens weiss ich von sehr vielen Entscheidungen, die nachvollziehbar, aber nicht von den Betroffenen abhängig sind ( Beispiel : da soll eine Quotenfrau untergebracht werden ). Solche “Entscheidungsprozesse” werden nicht transparent gemacht.
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    Bleibt der Krieg gegen den Terror, eines meiner Lieblingsargumente, als Basis der Diskussion pro und kontra der Datentransparenz.
    Pro gefährdet ja engeblich Staat und Einzelperson, wobei kontra am Ende den Krieg ad absurdum führt, weil es keine Freiheiten mehr zu verteidigen gibt.
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    Die Lösung sehe ich in der Selbstbestimmung über die eigenen Daten. Wer sich auf twitter alle 10 min. meldet weil er auf das Klo muss, den halte ich zwar für doof, aber das mögen er selbst und 3 Millionen Leser anders sehen.
    Die Freiheit -muss- darin bestehen, dass jeder selbst entscheidet, wie seine Onlinepersönlichkeit sein soll und ob diese virtuelle Person entfernte Ähnlichkeiten mit dem Realmenschen haben soll oder nicht.
    Die Trennung privater Mensch und öffentlicher Mensch ist vielen leider nicht bewusst …..
    Die Datensammler der Werbung, der Verwaltung und des Überwachungsapparates zu diskutieren ist weitesgehend sinnfrei.
    Die einen haben vitale wirtschaftliche Interessen und sammeln oft am Gesetz vorbei, die anderen sind insgeheim an einem Punkt angekommen, an dem ihre Arbeit mit Gesetzen nicht einmal dem Sinn nach zu erklären wäre.
    Da müsste man die Zeit 10 Jahre zurück drehen und neu anfangen können…..

  5. Jeeves sagt:

    Das gehypte & uns nervende...
    Das gehypte & uns nervende Schlagerzeugs: Nachts um 00:00 war tatsächlich diese Veranstaltung die erste (!) Meldung in den Nachrichten, nicht etwa im Dödel- oder Dudelfunk, nein, im Kultur-Radio. Da darf man sich nicht wundern über Leute mit Alu-Mützchen. War da nicht letztlich ein “Tatort” in dem so einer – als beobachtender und Tagebuch führender Nachbar – vorkam…

  6. @Holly01: Bestimmte...
    @Holly01: Bestimmte Sachverhalte nicht mehr zu diskutieren hieße sie klaglos hinzunehmen, also implizit zu billigen. Ich denke nicht, dass das in jedem Fall die bessere Option ist (gestehe aber jedem zu, das anders zu sehen).
    .
    Ansonsten würde ich Ihren Punkt mit der Selbstbestimmung auch unterschreiben. Zumal mir die Freiheit, die Schnittmenge zwischen Online- und Realpersönlichkeit halbwegs variabel zu gestalten, schon sehr wichtig ist. Meine Real-Persönlichkeit würde in ihrem angestammten fachjournalistischen Terrain nicht unbedingt mit Stanniolkäppi und Brille mit orangen Gläsern posieren, aber mein Avatar sagt “Die Freiheit nehm ich mir” – und zwar auch im Bewusstsein der Tatsache, dass es kein sorgsam gehütetes Geheimnis ist, mit dessen Aufdeckung man mich irgendwie erpressen könnte.

  7. @jeeves: Naja, um diese Zeit...
    @jeeves: Naja, um diese Zeit dürfte kulturell (und weltpolitisch) nicht so viel aktuell Berichtenswertes vorgefallen sein, von daher kann ich die Entscheidung der Nachrichtenredaktion sogar nachvollziehen. Ansonsten stelle ich nach rund acht Jahren weitgehender TV-Abstinenz fest, dass man seine Filter nachjustieren kann wie man will, irgendwie und irgendwo erreichen einen die Spritzer dieser Unterhaltungsgülle dann doch immer wieder. Dagegen hilft auch keine Alufolienmütze. ;-)

  8. Jeeves sagt:

    Ja, ich weiß. Seufz.
    Aber...

    Ja, ich weiß. Seufz.
    Aber Literatur, Musik, eine tolle Gattin, gutes Essen… diese “Mütze” hilft zumindest ein wenig.

  9. Holly01 sagt:

    @ Marco Settembrini di Novetre...
    @ Marco Settembrini di Novetre 15. Mai 2011, 10:51:
    Jedes Volk hat die Politiker die es sich verdient. Wir werden ziemlich stark fremdbestimmt, aber eine Ausrede für diese beiden aktiven Politikergenerationen kann das nicht sein.
    Die Politik im Allgemeinen und die machterfüllte im Besonderen scheint keine Gegenwehr gegen das unseelige Argument zu haben : “Was wollen sie den Leuten denn sagen, wenn -ES- passiert und wir haben nicht alles und wirklich alles dagegen getan?”
    Dabei ist die Antwort so einfach, man macht garnichts. Die Polizei macht ihren Job, die Geheimdienste helfen und das alles auf der Basis der geltenden Gesetze.
    .
    Die letzten 10 Jahre haben jeden Datenschutz der Bürger zerstört. So ist das nun einmal. Es gibt diesen Schutz für die Bürger nicht mehr.
    Wenn der Staat so handelt, dann ziehen die grossen Konzerne nach. Der Staat kann da keine Argumente mehr formulieren, ausser “lasst euch nicht erwischen”.
    .
    Als Bürger kann man sich ärgern, aber ich habe ein Motto : wenn Du es ändern willst und kannst, dann tu es. Wenn nicht, dann ärger Dich wenigstens auch nicht.
    .
    Die Faust in der Tasche bleibt aber und die ballt sich bei jeder wahl, indem ich -nicht- wähle. Das ist meine passive Demokratieverweigerung für diese nicht mehr existente Demokratiekarikatur.
    Just my 5 Cent.

  10. Um mich schwarz zu ärgern...
    Um mich schwarz zu ärgern (oder in den bewaffneten Widerstand zu gehen), bin ich auch schon zu altersmilde. Wir sitzen wie der sprichwörtliche Frosch im Kopftopf, und die Temperatur wird immer nur so weit erhöht, dass einen die zusätzliche Hitze nicht sofort zum Sprung aus dem Topf treibt, dann hat man sich schon wieder dran gewöhnt, dass es heißer geworden ist, und dann kommt der nächste dezente Dreh am Regler.
    .
    Aber mehr als zu sagen, puh, ist das heiß geworden die letzten Jahre, tue ich ja streng genommen auch nicht…

  11. chrislow sagt:

    Vielleiht einfach eine...
    Vielleiht einfach eine institution erstellen, die alle privatdaten verwaltet. Etwa, wenn kontakte ins netz aufgebaut werden, dann die kontakte per Nickname über ein konto bei der Institution abwickeln. Der Kontakt im Internet muß dann anfragen bei der institution, ob der Privatmensch diesen kontakt auch wünscht und damit alle personenbezogenen Klardaten (Adresse, Telefonnummer, Klarnamen usw…) preisgibt. Sonst läuft alles über einen Nicknamen .. über einen Alias ohne weitere Adressdaten und Namenssicherheit.
    Dazu müssten allerdings die Kommunikationsschnittstellen angepasst werden, damit ein möglichst kleiner Aufwand nur nötig sei, die Kontakte her zu stellen.
    Solch eine Institution sei dann etwa sowas, wie eine Identifikationsorganisation, die im Zweifel auch eine sichere Identifikation möglich macht. Etwa durch Personalausweiskontrollen – im Zweifel auch mit Chip auf dem Personalausweis.
    Sonst ist mir keine geeignete oder machbare Lösung bekannt… oder nur irgend machbar.

  12. @chrislow: Was genau meinen...
    @chrislow: Was genau meinen Sie mit Institution? Etwas technisches oder eine neue Behörde?
    .
    Ich weiß nicht so recht, ob eine zentrale Datenverwaltungsinstanz wirklich die Lösung darstellt oder stattdessen viele neue Probleme aufwirft. Wobei mir der Ansatz schon gefällen würde, dass der Einzelne bei der Kontaktanbahnung gefragt wird und der Weitergabe der genaueren Klardaten zustimmen muss (so wie beispielsweise bei einer Auskunftsperre im Melderegister).

  13. Holly01 sagt:

    @ chrislow 18:53 :
    Einen...

    @ chrislow 18:53 :
    Einen grossen Bruder der alle Probleme löst, genau das ist das richtige. Der authentifiziert Dich, beschützt Dich und sichert deine Kommunikation.
    Dich und alle anderen wird der grosse Bruder (selbstlos) beschützen und sichern. Wäre da eine Kontoverwaltung nicht ultimativ dazugehörent?
    Bargeldlos?
    Man könnte (mit der richtigen Sicherheit) doch von dem Einkommen bis zur Ware alles bargeldlos machen. Immer.
    Wozu überhaupt Geld? Ist doch egal wie das Zeug heisst, man arbeitet und bekommt dafür was immer man benötigt.
    Ja …. ich glaub ich kenne den Film ….

  14. Wer so besorgt um seine Daten...
    Wer so besorgt um seine Daten ist, hat gewiss etwas zu verbergen. Ist möglicherweise ein Steuerhinterzieher, Päderast, Terrorist oder will den Mond klauen. Kurz: ein Feind der Mehrheitsgesellschaft.
    Wer hingegen ohne Arg ist, der muss auch nichts verbergen. Ganz einfach.

  15. Und wie ihr euch hier so...
    Und wie ihr euch hier so köstlich amüsiert, bemerkt man recht schnell, dass ihr eben genau jene anvisierte Zielgruppe seid…anders sein wollend und doch der Schund in Person, der kritisiert wird…selbstgefällig muckt es auf das Arbeitsmännchen!

  16. RaoulLuebeck sagt:

    Ja, ja, diese selbsternannte...
    Ja, ja, diese selbsternannte Internet-Elite, die mit ihren Visionen in kleinen bis mittelgroßen Zirkeln die Anhängerschaft für sich einnimmt und Andersdenkende kurzerhand als dumm und naiv abstempelt. Und das bei jeder sich bietenden Gelegenheit und sich dann feiern lassen für ihre Weitsicht. In den 90er Jahren hätten sie vielleicht noch selbst etwas auf die Beine getsellt, eine Idee online gestellt, aber heute ist ja alles so anstrengend, so mühsam und voller Risiken. Dann doch lieber Dogmen ersinnen, die praktischerweise gleich für alle gelten sollen. Irgendwie muss ja die Aufmerksamkeit gewährleistet sein und die Bekanntheit erhöht werden, das Ego will ja zufrieden sein.

  17. @RaoulLuebeck: Ich würde gar...
    @RaoulLuebeck: Ich würde gar nicht mal unterstellen, dass Ego-Marketing dabei stets die einzige treibende Kraft der Post-Privacy-Propheten ist. Aber die schnell erzielbaren Zugewinne auf dem Aufmerksamkeitskonto verführen natürlich dazu, dem Affen weiter Zucker zu geben mit steilen Thesen.
    .
    Ich höre aus dieser Ecke ja immer, man wolle damit Diskussionen anstoßen. Aber die Bereitschaft, diese Diskussionen dann auch wirklich zu führen, bringt nicht jeder der selbsternannten Denkanstoß-Lieferanten in ausreichendem Maße mit. Ich möchte da jetzt keine Namen nennen, aber zumindest lobend hervorheben, dass sich Christian Heller aka @plomlompom damals bei meiner ersten Geschichte zum Thema hier (Stichwort: Dotcomomolzen) sehr wacker und engagiert geschlagen hat.

  18. RaoulLuebeck sagt:

    @Marco Settembrini di...
    @Marco Settembrini di Novetre
    Ich habe zugegebenermaßen sehr pauschal geantwortet, weil mir danach war und mir diese selbsternannte Internetelite ziemlich auf den Geist geht. Das ich dabei die Grautöne nicht getroffen habe ist mir bewußt.

  19. @RaoulLuebeck: Passt schon,...
    @RaoulLuebeck: Passt schon, mir sind solche Aufwallungen auch nicht fremd. Als ich z.B. das, äh, Spon-Interview mit Julia Schramm gelesen habe (vor allem den Satz “Privatphäre ist auch da, wo Ehefrauen geschlagen werden”), habe ich mich bei spontanen Gewaltphantasien ertappt, und zwar keine, bei denen die beste Ehefrau von allen vorkam. ;-)

  20. ThorHa sagt:

    @Marco Settembrini di Novetre...
    @Marco Settembrini di Novetre 16. Mai 2011, 11:30
    Christian Heller – stimmt. Allerdings auch nur deshalb, weil seine Thesen deutlich weniger steil ausfielen und er Selbstkritik durchaus zuliess :-).
    Gruss,
    Thorsten Haupts

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