Wenn Sie Medienmanager sind und wenig Zeit haben:
https://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-vergesst-prognosen/70126476.html
KAUFEN!
Und alle anderen: Es gibt genaue Vorstellungen, was man alles tun muss, um in diesen neuen Internet der sozialen Beziehungen erfolgreich zu sein. Man braucht auf jeden Fall
ein Blog
einen Twitter-Account
einen Facebook-Account
jede Menge Share-Buttons für den Vertrieb in alle Netze
Kommentare, die möglichst einfach zu bedienen sind
FlickrFlattrYiggDiggRSSCommentRSSPinterestYoutubeGoogleplus
und dann kann man loslegen und reinhauen und am besten jeden zweiten Tag irgendwas Tiefschürfendes in die Community hauen, und dann dauert es nur drei Jahre, und man hat 500 Beiträge geschrieben, die von Oma gelesen werden, das sagt sie zumindest, und im Durchschnitt zwei Kommentare, wovon einer ein Spammer ist, was man aber nicht erwähnt, wenn man Jubiläum feiert, und sich selbst lobt und unverzichtbar in der Medienlandschaft findet.
So in der Art wurden Blogs bei vielen Medien hochgezogen, ausprobiert und dem Publikum angeboten. Es gibt durchaus erfolgreiche Vertreter der Zunft, die dann tatsächlich eine Art Gemeinschaft erzeugen. Bei meinem Hauptblog, den Stützen der Gesellschaft, bekomme ich nach vier Tagen Zuschriften, wo denn der nächste Beitrag bleibt. Nicht von der Redaktion. Sondern von den Lesern. Es geht also. Manchmal. Wenn man es richtig macht. Wie das geht, weiss ich leider auch nicht, ich tue nichts und schreibe darüber, aber schwer kann es nicht sein, wenn sogar einer wie ich das kann.
Und hier nun kommen wir zu den beiden Österreichern, genauer, Freunden der österreichischen Wirtschafts- und Charmeschule, die nach den gängigen Theorien der Social Media Experten alles, wirklich alles falsch gemacht haben.
Sie haben kein Blog.
Sie haben noch nicht mal einen Namen gehabt.
Sie hatten keine Kommentarspalte.
Sie hatten den ganzen New-Media-Plunder nicht.
Sie haben kein Community Management betrieben.
Sie sind den Lesern nicht in die letzten Ritzen des Netzes nachgekrochen.
Aber dafür haben sie Texte geschrieben, wegen derer mich meine „Timeline” und mein „Kommentariat” anbengst, wie übel es sei, dass die FTD jetzt geschlossen wird. Also weniger wegen der FTD, sondern wegen dieser Texte unter dem Titel „Das Kapital”. Die nämlich habe man wirklich gern und immer gelesen. Ich kann das verstehen, mir geht es auch so, weil das Kapital extrem seltene Bestandteile des Journalismus in grossen Mengen aufweist: Kompetenz und Charme. Und ich möchte auch hinzufügen: Mit so einer New-Media-Verweigerungshaltung werden auch andere „erfolgreich”, wenn man das so nennen will. Der namenlose Blogger hinter „Calculated Risk” beispielsweise. Oder Felix von Leitner in Deutschland. Bevor ich irgendeinen Wirtschafts- oder Politikteil lese, schaue ich erst mal da rein. „Das Kapital” war vielleicht nicht so eine dominante Zentralstelle innerhalb des Netzes, und vielleicht hätte auch der Server bei einer Verlinkung nicht gebrannt, wie das bei Fefe passieren kann. Aber innerhalb des Papierladens der FTD waren diese Autoren das Fliegenpapier für die Lesermotten.
Sie waren etwas, für das man nicht in den Beitrag zum Klicken reingeschoben werden muss, mit den üblichen miesen Tricks des Berufes, sei es nun der beitragsbeinspreizende Bindestrich im Teaser der SPON-Leute, die dreist vertuschte Klickgeilheitsstrecke der Süddeutschen oder meine miserable Neigung, Sex anzudeuten, wo dann keiner kommt. „Das Kapital” war bei der FTD etwas, bei dem man genau wusste, was man bekam, in welchen Dosen es unter Beimischung von kleinen und grossen Bösartigkeiten eingespritzt wurde, und wieviel Interesse es an Ausgleich und Verständigung in diesem allgemeinen Haschibopperl- und Bauchpinselzirkus hatte: Gar keinen. Ab und zu sieht man vielleicht diese furchtbaren Anzugträger auf N-TV mit ihren Börsentipps und Chartanalysen – „Das Kapital” war das genaue Gegenteil. Und weil jeder Mensch mit mehr als Basishirnausstattung – davon sind ziemlich viele nicht vor der Glotze, sondern im Netz – dieses PR-lastige Umfeld mit seinen gelackten Hofschranzen und Neoliberalala-Tröten vielleicht ein paar mal zu oft abbekommt
sagt jetzt keiner: Oh Gott diese armen 300 Journalisten der FTD, die keinen Job mehr haben.
Aber ziemlich viele: Wir wollen das Kapital weiter lesen.
Also, ich selbst weiss ja auch gar nicht, wie genau das so geht mit diesem Internet, denn eigentlich habe ich ganz komische Fächer studiert, wie zum Beispiel Paläoethnobotanik und Sphragistik, und ich kann zwar gotische Sargdeckel entziffern, aber von Journalismus habe ich überhaupt keine Ahnung. Ich weiss nur, dass „das Kapital” auch kein richtiger Journalismus gewesen ist, aber halt sehr österreichisch. Nicht wegen der Wirtschaftstheorie, sondern wegen dem Charme, oder dem Schmäh, wie das meine Nachbarn im Westbalkan nennen.
Das Handelsblatt ist dagegen so charmant wie Düsseldorf.
Die FTD war so gesellig wie Hamburg.
Der Anlegerteil des Focus ist so hochwertig wie ein Coffe2Go auf der Leopoldstrasse.
Die Wirtschaft bei der ich denke Sie wollen jetzt noch ein Stück österreichische Torte sehen.
Wo waren wir? Egal, also, aber das Kapital war halt österreichisch. Wie so eine Schokoladentorte, die man isst und erst nachher merkt, dass sie einen mit Kalorien vergiftet haben, diese scheinheiligen Bergmörder, und nachher auch noch lachen. Natürlich ist das hinterhältig und skrupellos, aber ich bin Bayer und ich weiss das. Und ich weiss auch, dass Deutschland davon viel zu wenig hat.
Also: Kaufen Sie diese beiden, das sind Stermann und Grissemann des deutschen Wirtschaftsjournlismus. Lassen Sie das von einem Eingeborenen des Balkans als Podcast im typischen Wiener Tonfall einsprechen. Von mir aus geben Sie ihnen auch noch den ganzen New Media Krempel dazu, das ist sicher keine ganz schlechte Idee für ihr New Media Business. Dann haben sie, was die FTD in ihren besten Momenten war und hätte werden wollen, aber mei: Hamburg, Humor, Charme, sonniges Gemüt, finde das falsche Wort.
Ich würde schon auch meinen, dass man anhand der FTD gut über die Medienkrise und ihre Ursachen sprechen kann. Zeitungen sind als Produkt einfach nicht mehr attraktiv genug, und wenn man sich anschaut, wie die neoliberale Wirklichkeit mit ihrer effektiv genutzten Quality Time so geworden ist, muss man sich darüber auch nicht wundern: Kein Zustand, eine Krankheit, eine Pest, die jetzt klagenden Zeitungen teilweise herbeigeschrieben haben. Wer es gerade noch schafft, sich zwischen Kantine und Arbeitsplatz in Bodyshape zu bulimieren, wird später nicht flauschig in der geliebten Raschelzeitung blättern.
Aber wenn man über Wege aus der Krise sprechen will, muss man sich überlegen, warum mich wildfremde Menschen anhauen, dass ich etwas für andere wildfremde Menschen tun soll, die etwas machen, was die Kundschaft wie Heroin oder Torte haben will. Das ist Sucht. Das ist Internet. Das ist der Markt.
Und das, Freunde der Blasmusik, ist das Geschäftsmodell.
Was ist das zweite Bild von...
Was ist das zweite Bild von oben für eine Torte?
-~-~-
Schokoladenmandel vom...
Schokoladenmandel vom Lengmüller in Tegernsee, ehemaliger Hoflieferant. Ansonsten Wagner in Gmund und Munding in Innsbruck.
So schön böse. Das Gefolge...
So schön böse. Das Gefolge ist zufrieden.
<p>Danke, Ich habe ganz...
Danke, Ich habe ganz schnell geschmiert. Die andere Seite der Problematik findet sich hier:
kaliban.de/…/das-ende-der-ftd-oder-die-passiv-aggressive-ablehnung-der-realitat
Und das ist es; Man muss Fehler vermeiden und Erfolge ausbauen. Und nicht Fehler ad infinitum mitschleifen, während sie die Erfolge gefährden. Noch dazu in Zeiten wie diesen, wo ziemlich viele schlechte Entwicklungen auf nicht wirklich viele Erfolge kommen.
„Und das ist es; Man muss...
„Und das ist es; Man muss Fehler vermeiden und Erfolge ausbauen. Und nicht Fehler ad infinitum mitschleifen, während sie die Erfolge gefährden.“
Das scheint doch etwas fragwürdig… den von da ist es nur einen kleinen Schritt zum: „Ein Fehler ist etwas dann, wenn es nicht zum Erfolg führt.“ Und um Klartext zu sprechen Erfolg = Quantität = Auflage = Profit. Letzteres ist nicht per se schlecht, Gehälter müssen bezahlt werden. Aber genau dies war es nun mal, was zur Abhängigkeit der Medien von der teuren Werbung der reichen Konzerne führte, was dann unvermeidlich irgendwann zur Einflussnahme dieser auf den redaktionellen Teil führte.
Journalismus, wie ihn der Spiegel und die Süddeutsche vor 40 Jahren produziert haben, setzt ein Publikum voraus, das solchen Journalismus lesen will. Diese conditio sine qua non ist aber heute nicht mehr gegeben. Man muss sich nur mal die widerlichen Webseiten von Spiegel oder SZ anschauen, da stehen entweder unverschämte Lügen, oder zumindest Nachrichten verkleidete Meinungen, die nicht informieren, sondern manipulieren und eben Meinung-Machen sollen.
Wer eine Zeitung verkaufen will braucht ein Geschäftsmodell, und neben den heutigen Nischen gibt es eben nur noch eines das schon immer funktioniert hat, sich dem unteren Rand des extrem mittelmässigen Niveaus der Masse anzupassen. Und BILD liefert genau dieses Produkt….
Wer also seine Auflage am grossen Crash hindern will, der versucht wie Spiegel oder SZ auf primitivere Instinkte der Massen einzugehen und an den Kosten zu sparen. Man leistet sich einen Prantl oder Leyendecker, den Rest machen die praktikantischen Copy and Paster.
Das Internet selber besteht als Konsequenz aus diesen Zuständen nur noch aus Nischen. Anstatt sich durch kontroverse und kompliziertere Texte durchzuarbeiten, wie zB die Schirrmachers in der FAZ, widmet die Masse sich nur noch Blogs die die eigene Meinung bestätigen.
Der enormen Zuwachs dieses Hobbys der geistigen Inzucht ist die einzige Wachstumszweig des Journalismus im Internet.
Profit ist, wie man bei der...
Profit ist, wie man bei der Deutschen Bank sieht, erst mal nur eine Frage des richtigen Bewertungsmodells, um es böse zu sagen. In meinen Augen ist die erste Frage eine ganz andere: Wie kommen wir wieder in eine vernünftige Beziehung zueinander. Wie kommen Journaliasten so weit, dass ihre Arbeit als etwas gesehen wird, das man kaufen möchte. Das muss noch gar nicht mal Geld sein, sondern kann auch Aufmerksamkeit und Interaktion sein. Bild ist übrigens ein schönes Beispielm wie genau das nicht mehr richtig funktioniert Ich sehe auch keinen Platz mehr zwischen den übertünchten Dreckschleudern a la SPON, aber ich glaube auch an das Interesse nicht weniger, sich davon auch klar abzusetzen, eben weil es jeder liest. Aber wenn man das erreichen will, darf man als Alternative nicht eine journalistische Herrenreiterattitüde an den Tag legen, denn das kauft heute auch keiner mehr. Wenn dann erst mal Angebot und Nachfrage festgestellt sind, kann man über Preise reden. Davor sind das alles Planspiele ohne Kundschaft.
Ich verstehe nichts von...
Ich verstehe nichts von Zeitungmacherei, aber die Kuchen haben mich in meinen Traum heute Nacht begleitet – vielen Dank!
Gern geschehen! Man muss jede...
Gern geschehen! Man muss jede Zielgruppe irgendwie befriedigen.
Gut dass der Don eine...
Gut dass der Don eine Kunstfigur ist – ein echter Mensch kann nicht so randvoll mit Ressentiments über alles, was nicht boarisch, südtirolerisch oder italienisch ist, jedenfalls deutlich südlich des Mains, überleben, ohne irgendwann dran zu ersticken.
Aber für analfixierte Sachensammler, die immer mehr Immobilien kaufen müssen, um die gesammelten Sachen irgendwo zu stapeln, dreht sich die Welt halt um Ingolstadt. Aus dieser Perspektive den Tod der FTD mit arrogantestem Zynismus zu verhöhnen – natürlich nicht ohne den Erfolg des eigenen FAZ-Blogs zu erwähnen – ist mindestens zynisch.
Ich sage es mal so: Die...
Ich sage es mal so: Die direkte Art mancher Leute aus NRW ist für sich gesehen natürlich auch eine Qualität. Aber ich weiss nicht, ob man darüber Inhalte flockig transportieren kann. Aber generell halte ich ja auch den Nationalstaat für eine Illusion, Deutschland gibt es gar nicht, und so kann man auch gar keine deutsche Zeitung machen. Das sieht man ja bei SZ und FAZ: Die FAZ bekommt in Bayern keinen Fuss auf den Boden. Und wenn ich sie lese, kann ich auch sagen, was die SZ für Bayern schreibt und was die FAZ ihnen vor die Füsse klatscht. Und wenn man weiter nach Wien geht und den Standard liest, sieht man auch da noch die Unterschiede zur SZ. Die Frage ict halt: Verkauft man seine Spezialitäten oder seine Schlachtabfälle? Zeigt man sich von seiner besten Seite, oder lässt man seine Marotten und schlechten Launen raus?
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Ich habe in der Handelsblattkantine gegessen. Seitdem weiss ich, warum der Steingart da rein passt.
Petits Fours? Nein danke. ...
Petits Fours? Nein danke. Zum Zvieri esse ich lieber Zuger Kirschtorte.
Also, die FTD ist weg. Und...
Also, die FTD ist weg. Und die FT London…..????
Wenn ich mich über die...
Wenn ich mich über die Eurokrise (“debtcrisis”) informieren will, schaue ich täglich in die “Liveticker” des “Guardians” oder des “Telegraphs”, damals selten in die FTD, weil sich dort häufig nur die Trojaner des angelsächsischen Wirtschaftssystem spreizten und ich mich entsprechend ärgerte. Liveticker finden wir in den deutschen Online-Zeitungen zu Formel 1 Rennen und Fußball-Länderspielen. Wie man dieses “Format” auch intelligenter einsetzen, zeigt uns ausgerechnet die britische Boulevardpresse. Kein Wunder, wenn sich die deutsche Leserschaft in alle Himmelsrichtungen verkrümelt. Über die Regionalisierung der deutschen Presse wäre auch einiges richtig Boshaftes zu schreiben. Verkneife ich mir im Augenblick.
Fionn, nun, so toll wie...
Fionn, nun, so toll wie früher geht es der auch nicht mehr, aber sie hat sich digital eine Ecke geschaffen, und ich denke schon, dass es sie noch länger geben wird.
P.S. Aus der NZZ am Sonntag...
P.S. Aus der NZZ am Sonntag (2. Dez):
“Junge Erwachsene in den USA verschicken mittlerweile pro Tag durchschnittlich 110 SMS (ich wiederhole 110 SMS) und kontrollieren rund 60-mal (sechzig-mal) ihr Handy”.
P.P.S. Hegl (Herzlichen Glückwunsche).
Don, was das Essen betrifft,...
Don, was das Essen betrifft, so sagt man ja, dass schlechtes Essen gut sein soll, damit sie besser kämpfen.
^^
Re Junge Erwachsene in den USA...
Re Junge Erwachsene in den USA und Handys.
“Journal of Behavioral Addictions” findet man online.
Treiber für solches Verhalten sei überbordender Konsum,
erstaunlicherweise aber auch der Hang zu impulsivem Verhalten.
Wer impulsiv ist, greife laut den Forschern zum Handy, um sich zu beruhigen.
Was die WAZ da flinqt, ähm...
Was die WAZ da flinqt, ähm treibt:
https://www.designtagebuch.de/flinq-der-logo-discounter-fuer-mittelstaendische-self-made-unternehmer/
ist ja ebenfalls abenteuerlich.
“„Das Besondere dabei ist, dass Kunden ihre Anzeige oder Werbemittel online designen können“, so formuliert es WAZ NewMedia-Geschäftsführer Mark-Oliver Multhaup…[…]”
.
Achim Schaffrina schreibt dazu:
“flinq ist lediglich ein Versuch, drastisch zurückgehende Anzeigenerlöse zu kompensieren, ein weiterer und ein besonders verzweifelter. Ich fürchte, einigen Verlagen bzw. Medienunternehmen geht es noch schlechter als bereits bekannt ist.
.
Entwarnung also für alle Design- und Werbeagenturen sowie Freelancer. Obwohl… wie mir berichtet wurde, schreckt der WAZ-Vertrieb nicht einmal davor zurück, gestandenen Designprofis am Telefon die Vorzüge einer solchen Baukasten-Lösung anzupreisen! Kein Witz. Das nenne ich mal ein Gespür für Produkte, nach denen die Menschen verlangen.”
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Den Zeitungen gehts also noch schlechter, als je einem eine überbordende Kreativenphantasie vorgaukeln kann.
Mir scheint das Modell , die...
Mir scheint das Modell , die immer geringere Kaufkraft durch
immer mehr Werbung zu ersetzen, ist gescheitert.
...genauso wie es aussichtslos...
…genauso wie es aussichtslos ist, den
gallopierenden Glaubwuerdigkeitsverlust mit
immer aufdringlicher Propaganda zuzuschei****.
Sehr schön!!...
Sehr schön!!
Mittlerweile zuviel Nabelschau...
Mittlerweile zuviel Nabelschau über die sogenannte Zeitungskrise!
Aber wenn der Metzger oder Konditor um die Ecke schließen muß, weil er wirtschaftlich die EU-Auflagen nicht mehr erfüllen kann und weil das Publikum lieber “Geizistgeil”-Dreck frißt, das ist Niedergang der Kultur!
Ich merke mir, welche Wirkung...
Ich merke mir, welche Wirkung Tortenbilder auf die Kommentarverläufe haben können. Das Kapital bekommt hoffentlich auch etwas vom Kuchen ab.
Bleibt ftd.de eigentlich noch eine Weile am Netz oder wird sie archiviert?
Der Metzger und der Konditor...
Der Metzger und der Konditor schaffen es nicht
250 Mio Schulden anzuhäufen und sich dann
hinzustellen und zu verkünden:
” Wir haben Einige reich gemacht!”
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Dies ist wohl der eigentliche Zweck so vieler
‘Projekte’.
Immer dieser food-porn....
Immer dieser food-porn. Eigentlich hasse ich food-porn, aber beim Don lese ich trotzdem weiter.
Dann auch noch Torten in einem Beitrag über die FTD *0_0*
Auch bei Thyssen Krupp hat man...
Auch bei Thyssen Krupp hat man die Falschen noch reicher gemacht.
@Don Alphonso 08. Dezember...
@Don Alphonso 08. Dezember 2012, 02:01
„…aber ich glaube auch an das Interesse nicht weniger, sich davon auch klar abzusetzen, eben weil es jeder liest…… Wenn dann erst mal Angebot und Nachfrage festgestellt sind, kann man über Preise reden. Davor sind das alles Planspiele ohne Kundschaft.“
Wie viele sind „nicht wenige“ denn? Auf jeden Fall sind es in DE nicht genug. Printmedien werden von Konzernen hergestellt, dessen Management in einer neo-liberalen, globalisierten Welt eine einzige Aufgabe hat: die kurzfristige Profit Maximierung. Oder sehen sie irgendwo in der Presse Landschaft einen Rudolf Augstein oder Henry Nannen?
Und wo sehen sie das, was sie „Nachfrage“ nennen, also einen Markt mit einer Millionen Kundschaft? Es gibt kein überlebensfähiges Angebot, wo es keine Kundschaft gibt.
Kaum noch jemand ist bereit Geld für etwas auszugeben, das ihm erklärt, dass seine Meinung zu Themen tatsächlich falsch sein könnte…. Die Leute haben ihren Lese-Konsum ihrem, Niveau angepasst. Das bestätigt ihnen jeden Tag oder auch jede Woche, dass ihre Vorurteile und absurd ignoranten Vorstellungen der tatsächlich existierenden Welt die einzige Wahrheit sind.
Der Rest ist eine Minderheit mit der kein Staat und schon gar kein Profit zu machen ist….
Und bitte auch dies nicht übersehen: Der Zug fährt nach wie vor in die entgegengesetzte Richtung! Und zwar mit Volldampf!
Nischen, wie diese Blogs, überleben (Gott sei Dank) weil es Menschen gibt die nicht vom Bloggen leben müssen. Sonst müssen die Blogger nämlich das absondern was man im SPON nachlesen kann, wenn einem mal nach Kotzen ist…
@fionn
Nur 60 mal am Tag? So...
@fionn
Nur 60 mal am Tag? So oft checkt die Durchschnitts Japanerin ihr Mobile während einer 90 minütigen S-Bahn Fahrt von Yokosuka nach Tokyo Central…. Männer tun das hier, warum auch immer, weit weniger oft.
@E.R.Binvonhier 08. Dezember 2012, 13:36
„…genauso wie es aussichtslos ist, den
gallopierenden Glaubwuerdigkeitsverlust mit
immer aufdringlicher Propaganda zuzuschei****. „
Wirklich? Wann haben sie sich denn zum letzten Mal die Wahlergebnisse angeschaut? Oder gar den ja nun wirklich völlig absurden Hype zu Steinbrück?
Genau weil man das Volk “mit immer aufdringlicher Propaganda zuzuschei****”, wird es nach der nächsten Bundestags Wahl entweder eine Merkel/Steinbrück oder eine Steinbrück/Merkel Regierung geben. Was also soll daran aussichtslos sein? Massenmedien die es schaffen ein ganzes Volk zum Kreuzchen machen zu bewegen bei Parteien, die alles Mögliche, aber bestimmt nicht die Interessen dieses Wahl-Volkes vertreten, die tun etwas das aussichtslos ist?
...
@Tylerdurdenvolland
Wahlergebnisse? Von welcher Wahl sprechen Sie?
In alternativlosen Zeiten greift man nach jedem
Strohhalm oder haelt am Gewohnten fest.
Mit Wissen oder ueberzeugt sein hat das nichts zu tun.
"Massenmedien die es schaffen...
“Massenmedien die es schaffen ein ganzes Volk zum Kreuzchen machen zu bewegen bei Parteien, die alles Mögliche, aber bestimmt nicht die Interessen dieses Wahl-Volkes vertreten, die tun etwas das aussichtslos ist?”
.
Ließen sich die Interessen des Wahlvolks kohärent und vorhersagbar in Politik übersetzen, dann gäbe es eine politische Partei die unschlagbar ist. Um zu verstehen, warum es eine solche nicht gibt, kann man auf das Konzept der Détente zurückgreifen, bei dem es darum geht dass es für verschiedene konkurrierende Parteien keinen gewinnbringenden Zug gibt. Jeder neue Zug schafft im besten Falle Gewinne, die gegen annähernd gleichgroße oder gar größere Verluste bilanziert werden müssen. Will eine Partei bestimmte Wähler erreichen, verliert sie andere. Will sie auf einem Gebiet Erfolg haben, wird sie auf einem anderen verlieren.
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Natürlich wäre es interessant zu erfahren, was passieren würde, wenn Wahlen einfach vergessen würden oder die Massenmedien unisono zur Wahlenthaltung aufriefen, “weil sich ja doch nichts ändert” wobei das aber auch als einseitige Parteinahme für diejenigen aufgefasst werden könnte, die versprechen, dass sich nichts ändert, d.h. die Konservativen, die das aber auch nicht durchhalten und dieses Versprechen, wie alle anderen das ihre, nur brechen können.
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Würden wir die Wahlen vergessen, wie lange würde es dauern, bis es auffiele?
Na, da bin ich ja in eine...
Na, da bin ich ja in eine defätistische Runde geraten. Dann doch lieber Torten und Pralinen, ich könnte etwas zum Thema Anzugträger beisteuern.
In den letzten BT Wahlen gab...
In den letzten BT Wahlen gab es immer
eine rechnerische Mehrheit für Rot- Rot-Grün.
Das ist nicht die politische Mehrheit ( Gerhard Schröder ).
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Es geht nur um den Glaubwürdigkeitsverlust dieser
politischen Mehrheit.
Dazu darf sich hier jeder zaehlen.
Da könnte man ja sowohl bei...
Da könnte man ja sowohl bei den “Stützen” wie hier fast den gleichen Beitrag schreiben.
Drüben beschwert sich jemand, dass sie/ihn die “präsenile Verbalerotik” annervt, und hier stellt sich die Frage, was Sie, geschätzter Gastgeber richtig machen, warum Sie schnell 150 Beiträge haben, während andere Blogger mit nix oder 40 nach hause gehen.
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Ihr bayrisch-charmantes Grantln über die Sumpfblüten der Postmoderne hat sich als ein intellektueller Markenartikel etabliert, der eine interessante, zuverlässige Kommentatorengemeinde angezogen hat, die auch in der Lage sind, amüsante und nicht hirnlose Texte zu anderen Facetten des Ursprungsgedankens beizutragen, mal näher am Thema, mal weiter.
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Eben weil es noch ein Leben 1.0 gibt, kann man nicht das ganze Medienuniversum nach nachdenkenswerten Gedanken abscannen, wenn man nicht zu einem nerdigen Netzpython verschrumpeln möchte.
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Auf den Kern dessen kommen, was eben dieses Leben 1.0 ausmacht.
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Die Fragen diskutieren, die man mit seinen Sandkastenfreunden oder Studienkumpels nicht besprechen kann, weil sich die Lebensrealitäten zu sehr auseinander dividiert haben. Der eine geht bei Mutti in Berlin ein und aus, die andere kämpft um das Sorgerecht für ihr Einzelkind, das es beim reicheren Erzeuger mit der neuesten Applehardware trotzdem bestimmt nicht besser hätte, der nächste hat seinen Job verloren und zittert um seine Eigentumswohnung, wieder einer kommt mit allen möglichen Krankheiten nie aus dem Krankenhaus heraus.
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Da redet man dann über Urlaub, Fernsehen, Essen, Wein, Autos…
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Wie wollte man mit frisch Geschiedenen über Erotik reden?
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Dass man aber über genau die Fragen, warum man eben nicht glücklich in seiner Beziehung geblieben ist, warum man seinen Job verlor, warum die Firma pleite ging, eben reden muss – das macht viel von dem Charme hier aus. Auf eine manchmal um die Ecke gedachte Weise, aus verschiedenen Ländern und Lebenswirklichkeiten, mal dadaistisch, mal satirisch, mal eher nüchtern und manchmal stilistisch hochfein zisiliert, und trotzdem den Punkt treffend.
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Silberkannen, RokkokoDamen, Kuchen, Radfahren, über Opels lästern – das ist alles die Wohnzimmerausstattung eines auf soliden geistigen Fundamenten stehenden gutbürgerlichen oberen Mittelstadt-Palais, in dem die Frage, was soll ich machen aus meinem Leben, keine spitzen Schmerzens- oder Schreckensschreie auslöst.
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Bei den Besuchern des digitalen Salons weiss keiner, ob der, der jetzt einen sprühenden Vortrag über die Essenz von Lebenslust hält, nicht in Wirklichkeit von Hartz IV lebt, oder sich von einer Chemo zur nächsten quält – oder mit Siebzig gerade vom Wildwasser-Fahren auf der Isar in seine Grünwalder Villa zurück gekommen ist, und sich eine Zigarre zum Preis eines ordentlichen Dreigang-Menüs gönnte, bevor er den Rechner einschaltete.
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Diese reine geistige Freiheit gibt die Möglichkeit, die Ideen fliegen zu lassen – man muss eben keine Rücksicht darauf nehmen, wenn man so etwas wie die zum Hubschrauber umgebaute, überfahrenen Katze auf den Schirm bringt, das Tante Marie gerade ihr geliebtes Mohrli an einen tieffliegenden Kurierdienstlaster verloren hat.
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Um mit dem Katzenthema zu schliessen, wenn hier nur um weinerliches “armer-schwarzer-Kater”Gejammer ginge, würde die Langeweile schnell den Kratzbaum umwerfen.
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Von Sex reden, aber nicht liefern? Und darum sollte es hier gelegentlich “mehr Schweinchen” geben, die auch von anderen Kätzchen schwärmen, als den verspielt-flauschigen Stubentigern…
Der Markt will nicht, dass man...
Der Markt will nicht, dass man den Schuldnern unlimitiert weitere Schulden gewährt. Im Gegenteil. Er gibt den Zombies keinen Stoff mehr. Das ist ja die sgn. Krise. Anstelle der Märkte wurden wir von der roten Hexe zu unfreiwilligen Hoflieferanten ernannt. Dazu verkündet das Ministerium für Wirtschaftsmärchen und Propaganda Aufschwünge. Die Botschaft hören wir wohl, allein uns fehlt der Glaube.
Die Zukunft kann man erkennen. Sie ist eine Folge der Vergangenheit. Die Österreicher kann man, solange kein Wandel im Denken und Handeln stattfindet, leerverkaufen.
heroin ist kein...
heroin ist kein geschaeftsmodell. die wahrheit schon.
und wie schoen, dass wir, also...
und wie schoen, dass wir, also wir zumindest, laengst von ueberall aus der welt posten koennen und von jedem redhner, aus jedem netz in jedem inetcafe der welt, ohne uns vorher noch einloggen zu muessen.
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und er hat recht, man koennte tag und nacht schreiben, ohne unterlass.
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gruesse also aus san pedro de alcantara. (wetter 20-24, sonne). und klar schmeckt der nachmittagscafe besser, wenn man die beine eng bestuhlt dabei unter einen ferrari 458 italia stellt, die faz als print zur hand. und verfallende mauern und einfallende menschen fuer einen moment ueber sieht.
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und mal eine versucht sinnvolle compilation von wortkombinationen mit “-blog” zu machen? also blogrevolution, blogberg, blogweisheit, blogfriede, blogregierung, bloggestein, blogmusik, blogfreude, blogparlament, blogdemokratie, blogaufstand, blogjugend? und evtl. auch festgestellt, wir wollten sie womoeglich alle?
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aber jammern nuetzt nichts. regieren ist schon angesagt, frueher oder spater. davon, dass einem kluge worte wie goldstuecke aus dem munde fallen, war noch nie etwas aufgestanden.
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und ja: auch wir werden “·das kapital” vermissen. lasen in den eigenen vier waenden daraus haeufig laut und prominent vor. because truth rules.
(und einen “fisker carma” im hafen von puerto banus fanden wir – neben millionen anderer eindruecke – auch noch recht bemerkenswert, rein update-maessig. (hatte ein arabisches schriftzeichen gefolgt von der zahl “1” als kennzeichen, nett.) will sagen: diese gegenwart kann auch was. die frage eben bloss noch wo)
und wir haben hierunten in den...
und wir haben hierunten in den letzten tagen zufaellig vor allem auch viel “al jazeera” geschaut. das ist inzwischen genau der (immer noch angelsaechsische) journalismus vom feinsten, den unser unterbewusstsein auch schon laengst suchte, aber ohne das schon so ganz genau zu wissen. da kommt alles, womoeglich weil man ein- bis mehrfach finanziell unababhaenig waere, was uns interessiert.
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und woanders, aus manipulativer notwendigkeit womoeglich, die rutsche in den fianziellen abgrund etwas flacher noch zu halten, so ausgespart waere.
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eine labsal fuer unsere nerven dieser sender auf einmal. besser als “deutsches muttifernsehen” (glotze) und waere es “das mutti-nett-fernsehen im internet” (faz.net, abzgl. don) (wir wissen, alles hat gruende – aber eben auch, das demokratie und unterhaus “heftige debatten” meint. rede und gegenrede und oeffentlich und frontal. und fuer jeden.
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hier, meinungen: https://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2012/12/2012127112548497972.html
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und blogs nach erdteilen: https://blogs.aljazeera.com/
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und das rascheln von zeitungspapier: “echoes of the past?” https://www.aljazeera.com/indepth/features/2012/11/20121120123551291102.html
"fisker karma" - mit...
“fisker karma” – mit solarzellendach, sicher. https://www.motorpasionfuturo.com/coches-electricos/fisker-karma-se-fabrica-ya-y-se-entregaran-las-primeras-unidades-en-breve
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(in den abmessungen laenge mal breite ca. barchetta mal zwei bis zweikommafuenf, die fotos taeuschen, der wagen ist gross. but anyway.)
Was Sie bei Ihrem eitlen...
Was Sie bei Ihrem eitlen Gequatsche vergessen, ist dass die 100 einsamen Netzkinder, welche nach ihren 4-täglichen Ausflüssen schreien mögen, keinen Cent in die Printausgabe investieren. Damit können Sie vielleicht die Herren Bahners und Schirrmacher beindrucken, aber nicht jemanden der rechnen kann.
Nun, meine Leser sind...
Nun, meine Leser sind natürlih nicht nur Netzkinder.
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Es ist leider nicht zu bestreiten, dass es eine Abwanderungsbewegung gibt. An der Frage, wie man die aufhält, zerbrechen sich viele kluge Leute die Köpfe, aber eine überzeugende Antwort gibt es noch nicht. Also wird man sich Gedanken machen müssen, was funktioniert und warum. Ob das in der ersten Runde Geld einspielt, ist erst mal nicht so wichtig, Es wäre halt fein, wen da etwas wäre, wegen dem Leser sagen; ja, das will ich und zwar so und nicht woanders. Wenn man solche Möglichkeiten nicht hat, wenn es diese Anzehungspunkte nicht gibt, dann hat man ein Problem. Um mal ein anderes Beispiel als Print zu nehmen: The Daily, die iPadzeitung von Mudoch, Es gab keinen zwingenden Grund, sich das anzutun.
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Also, was sind die zwingenden Gründe für den Gärtner, GTA; Vroni…. darauf muss man eine Antwort finden.
Lieber Don, ist zwar ein Kuss...
Lieber Don, ist zwar ein Kuss von einer “Wildfremden” – doch für diesen Beitrag haben Sie sich einen verdient! ***Mille Grazie!***
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Ach, Gärtner … gähn.
@der Gärtner – ich kaufe...
@der Gärtner – ich kaufe jeden Tag die Printausgabe im Laden (weil sie mit der Post erst kommen würde, wenn die Nachrichten vergammelt sind) Kostet mich 1000 Euro pro Jahr (Auslandsausgabe). Deswegen habe ich keinerlei Schmarotzergefühle, wenn ich Dons Blog völlig kostenfrei lese (und kommentiere).
Lieber Gärtner,
ich verfolge...
Lieber Gärtner,
ich verfolge so etwa 10 Blogs regelmäßig, darunter die “Stützen”. Ich bin ausserdem seit 15 Jahren FAZ-Print-Abonnent.
Für die 10 Blogs würde ich je etwa 10 Euro jährlich springen lassen. Als Abonnent möchte ich aber die “Stützen” umsonst haben. Immerhin kostet das Print-Abo schon über 500 Euro im Jahr.
Für...
Für spielkonsolenhypnotisierte Breitband-Bite-Nuckler gehts hier um viel zu viele Fragezeichen, statt Bonuspunkten. Der Nerd will zur kalten Lieferpizza immer nur im Level aufsteigen, aber bloss nicht begreifen, warum er jetzt wieder 27 Euro an Telephonkosten für irgendwelche Internetstripteusen bezahlt hat, damit sie ihn virtuell an ihrem grossen Zeh lecken lässt, oder ihn mit ähnlichem hahnebüchenen Unsinn in sein Kleenextüchlein beglückt hat.
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Was kann das Geschäftsmodell einer Nachfolgeinstitution zur Tageszeitung sein?
Das man vom öffentlichrechtlichen Fernsehen und Radio eher nur eine weichgespülte und mit den Hauptwerbekunden synchronisierte “Wahrheit” erfahren wird, dämmert vielen heute; schönes Motiv in “Cloud Atlas” Menschenrechte durch Konsumentenrechte abzulösen.
Und da sind Blogs ein wirklich recht spannendes Informationsmedium – weil sie gerade die persönliche Wahrnehmung und Interpretation nicht hinter einer wie auch immer glorifizierenden Edelpseudowahrheit verstecken.
Eine Meinung wird nicht stilistisch perfekt von der Expertenkanzel heruntergereicht, sondern bildet sich in einem Konsens vertrauenswürdiger Stimmen. Jedem fällt etwas anderes auf, jeder hebt einen anderen Aspekt ins Zentrum der Betrachtung, man streitet sich, man findet eine gemeinsame Basis – alles in allem schönste Dialektik bei der Arbeit.
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Aber alles braucht natürlich Inside-Informationen und Filter, um nicht im Ozean der möglichen Interpretationen zu ersticken. Und da kommt der gute alte Journalismus, diese Mischung aus Sprürnase, breiter Allgemeinbildung und sprachlichem Talent, spröde Sachverhalte lebendig und Interesse weckend zu beschreiben, ins Spiel.
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So wie Esau sein Erstgeborenenrecht für einen Teller Linsen verkaufte, neigt der normale Konsument dazu, seine vitalsten Interessen für ein Freikarte Bundesliga und einen Blick auf einen schwabblelnden Atomsilikonbusen zu verschenken…
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Jedes zukünftige Entlohnungsmodell wird mit dem Dilemma zu kämpfen habe, quantiative, an basalen Instinkten ausgerichtete Webseitenbesuche, mit qualitativen, im weitesten Sinne dem Wissenszuwachs und der Charakterbildung dienlichen Momenten, auszugleichen.
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Und das Übelste dabei ist, dass das fussballbegeisterte pizzadiensternährte handbetriebene Digitalferkel der dankbarste Garant völlig sinnlosen Bruttosozialproduktswichstums ist. Weil wir alles, was es wirklich Wichtiges zu kaufen gibt, längst in vierfacher Ausführung gekauft haben.
Vom Jäger und Sammler zum Schnäppchendackel und Setzkasten-Beglücker voll mit Überraschungs-Ei-Figuren…
Don, das Ding ist, dass die...
Don, das Ding ist, dass die zwingenden Gründe für jeden andere sind.
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Andere wollen vom Print vielleicht Unterhaltung, was Uschi Glas so macht – und ihr Horoskop, während sie in ihre Brötchen beißen.
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Für mich wäre ein zwingender Grund, eine Printzeitung zu lesen, wenn sie mich wirklich aufschlaut. Keine “süffigen” Boulevardtexte. Ich muss das Gefühl haben, dass ich hinterm Mond bleibe, wenn ich das jetzt nicht weiß, was in diesen Artikeln dieser Zeitung steht.
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Leider sind viele Zeitungen dazu übergegangen, zu vermischen. Also auch Boulevard, Meinung, Süffiges und Fakten. Oft in einem Artikel. Das mag erfolgreich sein – keine Ahnung – ich kann Laber-Dossiers nicht leiden. Es nimmt mir zuviel Zeit, danach zu forschen, was im Artikel jetzt der Punkt ist. Vroni froscht nicht gern unnütz rum, da wird mein Tee kalt.
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Anders bei Blogs oder beim Feuilleton. Da will ich überrascht werden mit ungewöhnlichen Blickwinkeln und frechen Ansichten über Alltag und Kultur. Da darf auch mäandert werden. Das lese ich wirklich zur Unterhaltung und als Gegenprogramm falls intelligente Ansprache grad mal nicht da (mein Mann in Wien, Freundin in Frankfurt, meine eine Schwester, eine geniale Lästerzunge, grad zu erschöpft vom Job …). Der Berufsalltag also öde ist und TV dermaßen hölzern (Tatort) oder platt auf Wolkenkuckucksheim, dass ich Schmerzensgeld verlangen möchte. Dann muss Blog. Wenn aber Filou nicht mehr kommentiert, dann wirds eng :-).
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Als: ich hätte gern mehr Trennung. Mehr Klarheit, was ich wo bekomme. Mehr Truth da, mehr Freches und Spaß dort.
Leider finde ich selten Wahrheit, wo sie sein sollte. Mein Geschichtslehrer wurde damals schon (vor der Zeitungskrise) nie müde, zu betonen, dass man, um sich wirklich eine Meinung bilden zu können, mehrere Zeitungen lesen sollte: eine regionale, eine überregionale und bewusst eine, deren politische Ansichten man NICHT teilt. Gute Denk-Übung für einen klugen Kopf. Doch das überfordert mich zeitlich. Krieg nicht einmal die ZEIT gebacken, die hier rumliegt. Zuviel Buchstaben, welcher Artikel lohnt sich wirklich zu lesen, kann mich nicht entscheiden…, zu viel raffinierte Headlines, die viel versprechen, wenig halten …
(Fast wie im Mozart-Film: zu viele Noten …^^)
Apfelstrudel...
Apfelstrudel
@ The Great Artiste
Das ist ja...
@ The Great Artiste
Das ist ja für mich das Übel: aus Blogs sich auch noch die wertvollen Informationen rausklauben müssen.^^
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Warum sind diese Informationen nicht in der Zeitung, wo sie hingehören. Von Fachzeitschriften erwarte ich eh nix mehr, stellenweise unerträgliches PR-Gelaber, dass es Nachts kälter ist als draußen :-)
Heute erst in einem Forum von Usern erfahren, dass eine Eckspülen-Lösung meist nicht der Hit ist. Kopfkratz. Das sagt einem der Küchenberater auch nicht gleich …
Die besten Analysen gibt's...
Die besten Analysen gibt’s immer noch von den Leuten, die damit nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten müsse.
Btw.: Ich mag Apfelstrudel… kalt und ohne Vanillesauce.
Greez to the PoP-Folk ;o)
@E.R.Binvonhier 09. Dezember...
@E.R.Binvonhier 09. Dezember 2012, 02:03
„Wahlergebnisse? Von welcher Wahl sprechen Sie?
In alternativlosen Zeiten greift man nach jedem
Strohhalm oder haelt am Gewohnten fest.“
Im Grunde von allen, seit der ersten Kohl Wahl, hier aber vor allem von der Kommenden.
Nicht vergessen, ich bin natürlich konsequenter Nichtwähler seit ich wählen darf, aber alternativlos? Es gäbe in DE eigentlich unübersehbar eine Partei die nicht nur eine Alternative wäre, sondern die auch alles im Partei Programm stehen hat, was eine zwei Drittel Mehrheit der Bürger für richtig hält. Ich will natürlich nicht behaupten, dass ich weiss, dass diese Partei das auch umsetzen würde, aber was ich WEISS(!) das ist, dass diese Partei deshalb vor sich hindümpelt, weil die Medien im Einklang mit den Regierenden die Bürger zu dieser Partei „mit immer aufdringlicher Propaganda zuzuschei****“. Bzw, dass nicht das Tun der Regierenden das Problem ist sondern, dass es wegen der Verdummung des Volkes erfolgreich ist!
Das war das Thema zu dem ich mich geäussert hatte.
Ob sie persönlich diese Partei nun aus Lernunfähigkeit oder anderen Gründen nicht für eine Alternative halten, das ist für mich nebensächlich. Es ging mir nur um den Grund warum die Propaganda so erfolgreich ist, und den hatten sie ja selber zwar korrekt angeführt, aber eigenartigerweise bestritten, dass die Methode Erfolg habe, und besonders seit Merkel perfekt funktioniert.
@Dreamtimer
„Ließen sich die Interessen des Wahlvolks kohärent und vorhersagbar in Politik übersetzen, dann gäbe es eine politische Partei die unschlagbar ist.“
Umfragen haben eindeutig ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen zB Folgendes wollen: sofortigen Abzug aus Afghanistan und die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohn.
Die Partei die diese beiden Ziele hat ist jedoch chancenlos, weil wie bereits gesagt, die im Konzernbesitz befindlichen Medien und die Regierenden Parteien eben, wie Binvonhier es so ehrlich ausgedrückt hat, die Bürger „mit immer aufdringlicher Propaganda zuzuschei****“ und dies beim Georg Schrammschen Urnenpöbel nunmal stest die gewünschten Ergebnisse zeigt.
Ihre Aussage, dass eine Partei, welche die Wahrheit ausspricht sei unschlagbar, ist angesichts dieser Realität ein schlechter Witz. Sie kennen Colin Crouch und sein Buch zur „Postdemokratie“?
Sie scheinen immer noch der Ansicht zu sein, wir leben in einer Demokratie?
Ihre Einstellung zu Wahlen ist natürlich völlig richtig, nur sind wir halt, was die Ursache dafür angeht anderer Meinung. „Meine Seite“ der Politik, der Anarchismus sagt kurz und bündig: Wenn Wahlen etwas ändern könnten, dann wäre sie verboten.
Und um auch ihrem letzten Satz zu widersprechen: „Würden wir die Wahlen vergessen, wie lange würde es dauern, bis es auffiele?“
Das Gekreische könnte keiner überhören, wenn dem Urnenpöbel seine Illusion genommen würde er sei von irgendwelcher Bedeutung.
Deshalb benutzt man die Manipulation und Meinungsmache durch die Medien. Mit andauerndem Erfolg, wie sie ja sehen.
Völlig unverständlich ist mir ihr Satz: „In den letzten BT Wahlen gab es immer eine rechnerische Mehrheit für Rot- Rot-Grün.“ Wollen sie damit etwa andeuten, sie halten SPD und Grüne für etwas den SPD und Grünen der 70er Jahre auch nur entfernt Ähnliches, gar für eine Alternative zu Merkel?
Das wäre ja nicht mal mehr lustig….
@perfekt!57
Es ist ein Trauerspiel, dass dieser Sender nicht grösseren Zuspruch erfährt.
Denn, Al Jazeera = Katar = Islam = Unsinn, wenn nicht gar Schlimmeres. Ein weiters trauriges Beispiel für die Manipulation durch Propaganda und Meinungsmache.
Ein gutes Beispiel für Qualität ist so ein Satz „An der Frage, wie man die (Abwanderungsbewegung) aufhält, zerbrechen sich viele kluge Leute die Köpfe, aber eine überzeugende Antwort gibt es noch nicht“.
Genau deshalb sind die Blogbeiträge von Don Alphonso so wichtig. Es geht um Grundsätzliches, das zunächst mal jeder, egal welcher politischen Überzeugung, unterschreiben kann.
Damit kann eine selber denkende Minderheit etwas anfangen. Wahlen aber werden leider durch die Mehrheit entschieden, da liegt das Problem der post-demokratischen Welt. Oder wie The Great Artiste prosaischer ausgedrückt hat als ich es je könnte: „…dass das fussballbegeisterte pizzadiensternährte handbetriebene Digitalferkel der dankbarste Garant völlig sinnlosen Bruttosozialproduktswichstums ist“ und, dass dieser Garant in der (Post-) Demokratie die Mehrheit stellt.
Nicht Democracy, sondern Idiocracy.
Eigentlich gibt es da noch...
Eigentlich gibt es da noch eine weitere hoch interessante Nebenbaustelle neben dem nahenden Untergang der Rundschau und dem vollzogenen der FTD, der Suhrkamp Verlag. Da bringen nicht die mangelnden Werbeeinnahmen oder die Leser, die sich nur noch kostenlos elektronisch amüsieren wollen, sondern die Gesellschafter selbst den Verlag um.
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So wie die Suhrkamp Gesellschafter können sich nur enttäuschte ehemalige Liebende hassen. Da kann man jetzt spekulieren, welchen hochkarätigen (intellektuellen) Sex die beiden Parteien gehabt haben müssen, bevor die Affäre so erbärmlich auseinanderbrach.
An Torte hatte ich gestern...
An Torte hatte ich gestern Abend ein wenig zu viel; eine unruhige Nacht war das Ergebnis. “Selberschuld” ist in solchen Fällen der übliche Spruch meiner lieben Julia. Aber ich mag das Zeugs, schon seit vielen Jahrzehnten (und ich werde und werde nicht dick davon. Liegt wohl am Schneeschippen. Jedenfalls momentan).
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A propos “Kapital”. Die beiden unrasierten Gesichter der Autoren ließen spontan den Gedanken aufkommen: ist solch’ unsauberer Schatten um Backen, Mund und Kinn denn immer noch schick?
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Hatten Sie den “Gärtner” nicht schon mal rausgeworfen?
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"Umfragen haben eindeutig...
“Umfragen haben eindeutig ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen zB Folgendes wollen: sofortigen Abzug aus Afghanistan und die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohn.”
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Wenn man die Deutschen fragt, ob Deutschland auch geopolitisch Verantwortung übernehmen soll, ob sie billig tanken wollen, ob die Industriegesellschaft in ihrer jetzigen Form erhalten werden soll usw. dann sagt eine Mehrheit sicherlich auch nicht einfach “Nein”. Irgendwer zieht dann die Quadratwurzel aus diesen div. Ansprüchen und das ist nicht das Volk, sondern Parteistrategen, die abwägen, womit die jeweilige Partei gerade noch wählbar ist, was man im gegebenen Augenblick durchsetzen kann und was nicht. Aus “Change” wird dann eine Art Gleichgewichtszustand im Wandel. Natürlich kann man das alles auch lassen und alle ziehen irgendwie ihr Ding durch, ohne irgendjemanden zu fragen. Das ist der Mehrheit dann aber auch wieder nicht Recht.
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“Sie kennen Colin Crouch und sein Buch zur „Postdemokratie“? Sie scheinen immer noch der Ansicht zu sein, wir leben in einer Demokratie?”
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“Demokratie” ist ein Wort, dass ebenso vieldeutig auslegbar ist, wie viele andere politische Begriffe. In den letzten Jahrzehnten hat sich niemand in der westlichen Welt getraut gegen die Wirtschaft zu regieren, daher die Erscheinungsformen der Demokratie, die Crouch beklagt, wie auch die Apathie die uns allen geläufig ist. Nun kann man umgekehrt fragen, ob eine weitgehende politische Apathie nicht immer den Übergang von Politik in Technokratie markiert und die Wiederbelebung von Demokratie qua Politik, ein Symptom für das Versagen der Technokratie ist. Damit diese vorübergehend bleibt, gibt es im Grunde diesen ganzen Apparat aus politischen Parteien und Institutionen.
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I.ü. bin ich weit davon entfernt, das Politische bloß in den Kategorien und Prozeduren von “Demokratie” zu denken und ihr hinterher zu jammern. Nehmen Sie nur den Situationismus von Wikileaks, der sicherlich niemals mehrheitsfähig sein wird. Die Piraten schienen eine Weile an der Grenze von Situationismus und Parteipolitik zu operieren und wurden i.w. durch die Forderung gebrochen, sich in eine Volkspartei zu verwandeln, die zu allem etwas zu sagen hat; abgesehen davon dass sie sich dafür und für ihre Medienpräsenz personalisieren musste, was ihr sichtbar schlecht bekam.
"Umfragen haben eindeutig...
“Umfragen haben eindeutig ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen zB Folgendes wollen: sofortigen Abzug aus Afghanistan und die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohn.”
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ich kenne mitmenschen, die wollen für kinderschänder die todesstrafe, für alle andern kurzen prozess, lange strafen und harten vollzug, für die arbeitslosen tüchtig druck, weil das faulenzer sind und prügel für alle, die anderes wollen. ja, und die ausländer dorthin, wo sie keine ausländer sind.
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nein, die sind keine glatzen- oder scheitelträger, das sind mütter von kindern, für die mutti und die frau von der leyen angeblich politik machen. klar kann ich jetzt sagen, diese bedauernswerten geschöpfe, die wurden verdummt und merken es nicht. andersrum ist es richtig, die zelebrieren ganz einfach, dass sie besser sind als die anderen, und wer da auch dran verdienen möchte, gibt seiner kundschaft reichlich zucker.
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ich kann mir auch ohne umfragen vorstellen, was los wäre, wenn die mehrheit der menschen in diesem land wirklich ihren willen bekäme.
@Dreamtimer: Eigentlich leben...
@Dreamtimer: Eigentlich leben wir in einer Republik, nicht in einer Demokratie (Hanna Arndt hat sich mal genauer zu diesem Unterschied geäussert, muss mal sehen ob ich das nochmal finde)
Wir heissen ja auch nicht BundesDEMOKRATIE Deutschland, sondern BundesREPULBLIK. Mit einer “freiheitlich-demokratischen” Grundordnung. Das ist ungefähr so wie mit VOLKSMUSIK und VOLKSTÜMLICHER MUSIK.
ma23: fünf.hundert.euro???...
ma23: fünf.hundert.euro??? Waaaas? Graus
I didn't like the lilac...
I didn’t like the lilac background around the page during the past few days.
I’m glad it’s gone.
Eine Situative Politik?
Das...
Eine Situative Politik?
Das ist doch etwas für Leute, die staendig auf der Flucht sind
Und denen es nix ausmacht, nach Dekaden da anzukommen
wo man schon mal war.
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Da hilft, wenn einem geglaubt wird, man
sei pragmatisch – und eben Realist.
Ouuuh, bereinigtes...
Ouuuh, bereinigtes Petit-Fours-Bild. Hat der Meister geschimpft, daß ausgerechnet sein Ausrutscher im Web zu sehen war? (“Wänn Se des nomal mochä, gibts glei nix mehr!!!”)
Sonst: Ich konnte ja nur den letzten Artikel der beiden Herren lesen, da ich FTD nur so um 2000 herum mal ein paar Wochen las und das ist schon lange her. Wirkt durchaus lesenswert. Von daher wünsche ich den beiden bald ein neues Domizil.
@Tyler - " „Meine Seite“...
@Tyler – ” „Meine Seite“ der Politik, der Anarchismus …”
:-))))). Politik? Ihr Scheinanarchismus ist nichts anderes als politisch getarnter 100% Egoismus, mein Lieber.
Gruss,
Thorsten Haupts
@Dreamtimer - das Volk will...
@Dreamtimer – das Volk will immer sich widersprechende Dinge gleichzeitig:
Völlig richtig. Wer etwas anderes glaubt, ist Neo-Rousseauist. Allgemeiner Volkswille ist nichts als die löchrige Tarnung dafür, meinen Willen zur unhinterfragbaren Wahrheit zu machen und schon deshalb in autoritären Systemen so beliebt gewesen.
Gruss,
Thorsten Haupts
@Dreamtimer
Was sie zu...
@Dreamtimer
Was sie zu Demokratie schreiben ist natürlich alles richtig, aber es geht an meinem Grundargument vorbei. Damit dies alle so möglich ist wie es heute läuft, bedarf es einer verblödeten Bevölkerung, da führt nun mal kein Weg dran vorbei. „Normale“ Menschen lassen sich so was nicht bieten.
Die tatsächlich Existierenden erhalten also nur das, was sie sich ehrlich verdient haben.
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https://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/39041/1/1
Mal wieder recht gut und lesbar….
sowas hilft immer gegen das “alternativlos” Geschwätz.
Die angenommene Dummheit der...
Die angenommene Dummheit der Bevölkerung steigt mit dem Anteil der Werbung in der politischen Sprache. Das hatte schon den späten Günter Gaus dazu gebracht sein Bekenntnis zur Demokratie ( er war bis 2001 SPD-Mitglied ) zu widerrufen. Dabei ging es ihm kaum um demokratische Begeisterung, um Grasswurzelbewegungen, um Occupy dies und das, diese ganze karnevalistische Politik, die ebenso hohl ist wie ihr Gegenüber.
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Er hatte auch keine Verschwörungstheorien im Angebot. Für ihn wurde ein bestimmtes Menschenbild suspendiert. Nicht, dass Denken und Rhetorik nicht immer auseinander fielen, aber wenn es soweit kommt, dass der Denker hinter dem Rhetoriker nicht mehr erreichbar ist, dass man immer nur mit den gleichen hohlen Politphrasen abgespeist wird, dann verschwindet die Glaubwürdigkeit des ganzen Modells für das Politiker stehen, unabhängig davon, ob Wahlversprechen nun gehalten und die Ware geliefert wird oder nicht.
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Noch ein Wort zu Lafontaine und der Linken. Sie stellen der neoliberalen Religion ihr Ressentiment gegenüber. Sie haben in folgendessen stets Recht, wenn es darum geht negative Effekte der Marktwirtschaft und uneingelöste Versprechen zu prognostizieren: nach der Krise ist vor der Krise. Ihre Politik ist infolgedessen kompensativ. Der Staat verteilt um, hilft den Schwachen usw. Sie haben wenig Gefühl für die andere Seite, für diese wilden Auftriebskräfte des Kapitalismus. Wenn Nationen wie China ihre Wirtschaft entfesseln oder die USA den Shareholder-Kapitalismus in die Welt exportiert, stehen sie da und kritisieren das wie alte Leute die Unvernunft der Jugend. Ich glaube, dass die Schröder-Mannschaft, diese Macht&Kohle Machos, wie Lafontaine sie charakterisiert, es besser verstanden, dass da die Dinge neu gemischt werden, dass sich neu sortiert wer am Ende stark und schwach ist, wer überlebt und wer nicht. Sie wollten da mitmischen und mit dem “Standort Deutschland” auf der Seite der Gewinner stehen.
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Wie sehen wir die Dinge heute? Einerseits sieht es aus als hätte die Schrödersche Strategie Erfolg gehabt, andererseits kann hinter jeder Spiegelfassade eine Ruine stehen, die nur mühsam übertüncht ist und mit Staatsgeldern gerettet wird. Der Standort Deutschland verwandelt sich in eine Art Kulturerbe, von dem wir uns nicht vorstellen können oder wollen, dass es verschwindet. Die SPD bekennt sich gerade zur Sozialen Marktwirtschaft. Für alle Freunde der Archäologie ist das natürlich eine tolle Sache.
Soziale Marktwirtschaft?
Warum...
Soziale Marktwirtschaft?
Warum nicht, wenn es so aussichtslos ist funktionierende
Maerkte zu bekommen.
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Natürlich muss man das erst verdauen, dass man dann doch
nicht Teil einer Generation war, die die Welt veränderte.
Zitat: „Damit dies alles so...
Zitat: „Damit dies alles so möglich ist wie es heute läuft,
bedarf es einer verblödeten Bevölkerung… “
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Ich habe ich da (meine) Zweifel.
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Ob die „Bevölkerung“ sehr gebildet oder weniger gebildet ist,
ist doch letztendlich „wurscht“.
Geht es nicht darum, was für Schlüsse aus den jeweiligen Situationen
gezogen werden?
Dies erscheint mir entscheidend. Instinkte spielen da die 1.Geige.
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Schwein-sein oder nicht Schwein-sein, das ist hier die Frage.
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Verantworten muss sich jeder, vor sich selbst, oder vor dem
was er aus einem uralten Buch zu „wissen“ glaubt.
Man hat die Wahl.
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Selbstdisziplin ist eine Macht der Ungehorsamen.