Deus ex Machina

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Über Gott und die WWWelt

Mit deutscher Hassrede gegen italienische Gastlichkeit

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Italien ist ein Land der grossen Schönheit und der grossen Probleme. Das Land ist reich an Kulturschätzen, von denen viele so versteckt sind, dass kaum ein Tourist sie findet. Und es ist reich an desolaten Finanzen und kaum in der Lage, den immensen Restaurierungsbedarf seiner Kulturgüter zu stemmen. Seit 2008 hat “la Crisi” das Land im Griff, und die Banken, die früher großzügig einsprangen, wenn Putz in Kirchen bröckelte und Mauerrisse Paläste bedrohten, sind oft selbst nicht in der Lage, sich zu retten. Vieles hängt also davon ab, dass Touristen nach Italien reisen, die Wirtschaft stabilisieren, und dabei nicht nur die Uffizien und das Kolosseum bewundern, sondern auch Interesse und Geld in die weniger entwickelten und bekannten Regionen des Landes bringen.

Das Interesse des Staates und seiner Bürger ist sehr ähnlich dem der “Slow”-Bewegung, die in Italien entstanden ist. Zuerst war da das Slow Food, das die traditionelle Küche und das althergebrachte Kochen mit viel Zeit und Genuss an der Stelle des schnellen Abspeisens einsetzte. Die Idee wurde auf kleinere Städte erweitert, die als Citta Slow Entschleunigung praktizierten, Lebensgefühl förderten, Autoverkehr reduzierten, und den Menschen in den Mittelpunkt stellten. Der nächste Schritt, die langsame Verbindung der teilnehmenden Orte und Regionen, war da nur logisch: Es gibt inzwischen eine Travel Slow Bewegung, die sich von motorisierter Fortbewegung distanziert, und das Land und seine schönsten Provinzschätze mit eigener Kraft erobert. Ins Umfeld dieser Bewegung gehört beispielsweise der Neuausbau der Via Francingena, des historischen Frankenwegs nach Rom, der sich inzwischen grösster Beliebtheit erfreut.

Dazu gehört auch das Radfest L’Eroica und alle seine Ableger auf kleinen Seitenstrassen in ganz Italien, wo sich Fahrradfreunde in historischen Kostümen messen. Als Nebeneffekt entstehen dauerhafte Routen für Radtouristen – und wer als Teilnehmer beim Rennen gestartet ist, kommt auch im Urlaub mit der ganzen Familie zurück. Den Massen weitgehend unbekannte, aber sagenhaft schöne Orte wie Gaiole in Chianti oder Buonconvento profitieren von dieser Bewegung. Nicht umsonst gibt es inzwischen auch internationale Ableger, und aus aller Welt reisen Politiker, Verkehrsplaner und Tourismusmanager nach Italien, um zu lernen, wie man Alternativen zum Massentourismus und zur Hektik der modernen Reisenden entwickelt. Was mit ein paar kleinen, regionalen Initiativen begann, ist inzwischen zum internationalen Vorbild geworden.

Auch der italienische Staat beteiligt sich, und sorgt für die Vernetzung lokaler Initiativen. Was wie der Vinschgau-Radwanderweg oder die Radwege zum Gardasee im Kleinen zum touristischen Bestseller wurde, soll auch auf anderen Routen vollwertig umgesetzt werden. Eines der ehrgeizigen Ziele ist ein sportlicher Radwanderweg vom Brenner bis nach Sizilien, und ein anderer führt familientauglich in der Poebene von Venedig bis nach Turin.

Statt zentral die nötige Infrastruktur neu und mit grossem Aufwand zu bauen, hatte man unter Roberto Reggi, dem früheren Bürgermeister von Piacenza und Leiter der staatlichen Immobilienagentur, eine andere und nachhaltige Idee: Der italienische Staat verfügt über eine Vielzahl ungenutzter Immobilien, wie etwa Zollstationen, Militäreinrichtungen, Bahnhöfe und die überall anzutreffenden Streckenhäuser der ANAS, die man noch benötigte, als Automobilismus gefährlich und technisch anfällig war. 103 dieser nicht mehr genutzten Immobilien, die an den schon entwickelten oder gerade gebauten Strecken liegen, werden kostenfrei an lokale Personen, Gruppen oder Firmen gegeben, die sie dann in leichteren Fällen 9, 18, oder auch bei Grossprojekten 50 Jahre bis zum Erreichen der Gewinnschwelle nutzen können.

Es gibt gute Gründe, warum lokale Initiativen darauf eingehen sollten: In Italien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei immensen 40%, und zudem sind hunderttausende Asylbewerber mittlerweile im ganzen Land, für die sich kaum eine Stelle finden lässt. Die Kommunen ächzen unter den sozialen Lasten, die sie tragen müssen. Die Vergabe von Immobilien kann eine Art der Arbeitsbeschaffung und Einführung in das Unternehmertum sein, denn die dafür nötigen Personen sind da, und müssen ohnehin staatlich finanziert werden. Es liegt also nahe, die Kostenfaktoren und Potentiale leer stehender Immobilien und beschäftigungsloser, aber arbeitswilliger Menschen zusammen zu bringen. Das reduziert den Verfall, qualifiziert die Teilnehmer, gibt ihnen auf Jahre eine berufliche Perspektive, und erlaubt es den Kommunen, Teil eines neuen touristischen Netzwerks zu werden. Das Tourismusministerium unterstützt die Gründer zudem mit insgesamt 3 Millionen Euro. Und das alles ohne Neubau und Bodenversiegelung, mit der Massgabe, dass sich Bewerber um Immobilen an Grundsätze von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und regionale Bezüge zu kümmern haben. Man könnte das als schönes Beispiel für kluge Ideen in Zeiten knapper Kassen und Migration verkaufen, und darauf hinweisen, dass die Italiener ein Konzept, das sie in der Landwirtschaft schon erfolgreich einsetzen, nun auf den sanften Tourismus übertragen.

Leider ist das aber nicht so, denn in Deutschland werden Vorurteile gegen Ausländer und Fremde geschürt, und unter Weglassung des Kontexts die Xenophobie gefördert. Wie üblich, beginnen die deutschen Italiengegner bei der Niedermachung des Projekts gleich mit einer dreisten Unwahrheit: “Schlossherren und Burgfrauen in Italien gesucht. Italien verschenkt 103 seiner Schlösser und Burgen”, schreiben sie. Tatsächlich befinden sich unter den 103 zur Verfügung gestellten Immobilien auch einige wenige, die als Schlösser und Burgen gelten könnten. Bei den meisten handelt es sich aber um Zweckbauten, die oft auch nicht sonderlich alt sind. Ausserdem verschenkt der italienische Staat gar nichts, sondern überlässt auf eine gewisse Zeit kostenfrei – was aber dem Spin der deutschen Verachtung nicht ins Konzept passt.

Zuerst bauen sie unter deutschen Lesern eine ebenso hohe wie falsche Erwartungshaltung auf: “Geraten auch Sie ins Schwärmen, wenn Sie an Italiens Dörfer und Provinznester denken? Dann haben wir da was für Sie: Das italienische Ministerium für Infrastruktur und Transport sucht zusammen mit der staatlichen Immobilienagentur Schlossherrinnen und -herren für 103 Immobilien.” Nirgendwo in der verlinkten Broschüre steht, dass Schlossherren gesucht werden. Und der Umstand, dass es auch eine deutsche Version gibt, ist allein der verpflichtenden Zweisprachigkeit der Autonomen Region Südtirol geschuldet, wo die nördlichsten Wegstationen entstehen werden. Der erweckte Eindruck, das “Verschenken” würde sich an Deutsche wenden, ist schlicht falsch.

Aber daraus entsteht die Kritik an den Italienern, die so etwas nie behuptet haben, sondern nur von kostenfreier Nutzung sprechen – die Deutschen drehen ihnen damit einen Strick: “Das Reizwort lautet hier natürlich “kostenlos”. Aber Achtung: Es ist vor allem als Anreiz zu verstehen, Ihre Arbeitskraft und Ihr Geld zu investieren. Denn es geht eben um “nicht benutzte” oder sogar “nicht benutzbare Immobilien”, sprich: Ruinen.” Ein Blick in den Ausschreibung zeigt etwas anderes: Die Verantwortlichen haben klare Vorstellungen von dem, was sie entlang ihrer Routen brauchen. Auch in Italien gibt es Bauvorschriften, und wer in ein Zollgebäude eine Werkstatt oder in einem ANAS-Haus eine Pension betreiben will, muss dort erst umfangreiche Umbauten vornehmen. Statt dessen wundern sich die deutschen Autoren über ein anderes, verkanntes Detail: “Deshalb wohl auch die Altersgrenze von 40 Jahren. Älteren trauen die Italiener die Schufterei schon gar nicht mehr zu. Bis Sie das Dach und die Fenster repariert haben, müssen Sie schließlich auch mit zugigen Nächten rechnen. Wer schon im muckeligen deutschen Büro immer Rücken hat, sollte sich die Bewerbung also noch mal überlegen.” An keiner Stelle steht etwas von der Absicht, dass die Projektbeteiligten Deutsche sein oder selbst die Gebäude bewohnen sollten – es geht nur um die Bewirtschaftung im Kontext des Ausbaus der Travel-Slow-Bewegung. Die Altersgrenze ist dem Zuschnitt auf das Problem der Jugendarbeitslosigkeit geschuldet.

Dabei sollte den deutschen Autoren bewusst sein, dass sie die Unwahrheit über “Burgen” veröffentlichen, denn sie zitieren aus der Ausschreibung: “Die Vision der Italiener: “Bauernhäuser, Bahnhöfe, Schlösser und Villen werden zu Hostels, kleinen Hotels, Anlaufstellen für Touristen, Wanderer, Pilger und Radfahrer.” Das heißt, mit Ihrer neuen Bleibe bekommen Sie auch gleich einen neuen Vollzeitjob als Herbergsvater oder Kneipenwirt. Und hier versteckt sich leider auch schon der nächste Haken an der Sache: Sie müssen sich selbstständig machen und schauen, wie Sie über die Runden kommen.“ Das, was in Deutschland als “Haken“ verunglimpft wird, ist das zentrale Anliegen des Projekts: Der Aufbau einer touristischen Infrastruktur im Zuge des Ausbaus alternativer Angebote. Enttäuscht kann nur sein, wer dachte, es gäbe ein Schloss geschenkt – aber nicht die jungen Gründungswilligen in Italien, die eine Chance bekommen, zusammen mit lokalen Organisationen und staatlicher Förderung etwas Eigenes aufzubauen und zu betreiben. Dazu giften die Deutschen, die offensichtlich nichts von den regionalen und naturnahen Vorstellungen der Slow-Bewegung halten: “Aber hey, Sie zahlen immerhin keine Miete. Und wenn Sie einen grünen Daumen haben, können Sie sogar autark leben. Platz für Gemüsebeete gibt’s jedenfalls genug.

Erst nach dieser Abwertung kommen die Autoren mit dem Kontext und dem Kern der Bemühungen, und entstellen die Absichen weiter: “Wer sich ans Renovieren machen darf, werde “mittels öffentlicher Verfahren ausgewählt”, heißt es vom Ministerium. Das heißt: Sie müssen mit einem gut durchdachten Businessplan aufwarten und dieser wird unter anderem geprüft auf “Umweltnachhaltigkeit, Energieeffizienz und touristische Chance”. Gut zu wissen in diesem Zusammenhang: Als Schlossherr, Leuchtturmwärterin oder Bahnhofsvorsteher sollen Sie Teil des Netzwerks “Cammini e Percorsi” (“Fußwege und Wanderrouten”) werden. Alle 103 Immobilien liegen nämlich an “historisch relevanten Wanderwegen” oder in der Nähe von Fahrradrouten – die allerdings im Moment genau so brach liegen wie die Gebäude.“ Die Autoren haben sich offensichtlich nicht weiter mit den italienischen Bemühungen beschäftigt, die alles andere als brach liegenden und seit langem gepriesenen Routen konsequent weiter zu verbessern. Dass man derartige Infrastruktur nicht ohne seriöse Finanzplanung betreiben kann, ist vermutlich nur denen eingängig, die glauben, man könnte sich ein Schloss schenken lassen.

Dass es überhaupt nicht um ein Geschenk, sondern um eine Arbeitsbeschaffung und Strukturentwicklung auf Zeit geht, sollten die Autoren eigentlich wissen, denn sie zitieren die Dauer der kostenlosen Vergabe und schreiben dann “Diesen Part kann man nun nach dem Prinzip des halbvollen und halbleeren Glases interpretieren: Ein Job für 18 Jahre? Wow, was für eine ungewohnte Planungssicherheit! Oder aber auch: Ach herrje, spätestens nach 18 Jahren bin ich arbeits- und obdachlos.“ Das Ziel ist unter anderem die Qualifizierung von Jugendlichen und Migranten, die es sonst schwer haben, überhaupt eine Ausbildung zu bekommen. Es geht explizit nicht die Schaffung von Wohnraum für sie: Die Autoren behaupten trotzdem zuletzt erneut, die regiernden Sozialdemokraten in Italien würden Teilnehmer in eine Ruine einziehen lassen.

Der gesamte Artikel ist voll mit Häme und Fake News – aber er funktioniert. Darunter sind die üblichen fremdenfeindlichen Kommentare aufgehetzter Leser über das angeblich unfähige Italien: „Italien verschenkt “schwarze Löcher”: Man schmeißt eine Unsumme Geld und Arbeit rein und bekommt nix wieder. Netter Versuch des Staates sich aus seiner eigenen Kostenfalle zu befreien und diese Kosten anderen aufzubürden.“ Oder ein haltloser Vorwurf der Korruption “Nein hier heißt es, dass die besseren der Immobilien nur gegen Bestechung vergeben werden.“ Oder das Mafiaklischee: “Da ist die Mafia noch ehrlicher! Oder steckt gerade die dahinter? Wieder mal schöner Schein in Bella Italia.“ Oder der faule und insolvente Südländer: “das ist typisch bella vita … kein Geld und keine Arbeit investieren wollen/können aber nach Fertigstellung die renovierten Gemäuer übernehmen

Es ist ein durchschlagender Erfolg für die Aversion gegen andere Europäer, aufgebaut auf einer falschen Darstellung, die wesentliche Informationen verschweigt und verfälscht. Wer macht so etwas? Wer hat so etwas nötig? Wer geht hier wie Silvio Berlusconi mit der Wahrheit um? Es ist kein Text der AfD, oder einer anonymen, europafeindlichen Seite im Netz, die gegen den Euro Stimmung macht. Der Text erschien in einem führenden Mainstream-Medium, das ansonsten viele Peinlichkeiten der AfD und Ausrutscher von Donald Trump bringt:

Bei Spiegel Online. Diese Verachtung kommt aus der Mitte der Gesellschaft.

Ich kann nur raten: Fahren Sie dort hin, bereisen Sie die Via Francingena, den Etschradweg, die Via Appia, die Strasse der Mantuaner Spezialitäten und die Strecken der L‘Eroica. Ich war dort, es ist wirklich schön, und das Beste: Die Wahrscheinlichkeit, auf den “brachliegenden Wegen” zwischen “Ruinen” auf Mitarbeiter von Spiegel Online zu treffen, ist denkbar gering.


320 Lesermeinungen

  1. ThorHa sagt:

    Über den Artikel hatte ich mich auch ziemlich gewundert. Und habe dann
    selbständig ein wenig nachrecherchiert. Das ist heute leider absolut unverzichtbar, bei dem Zustand unserer liberalen “Qualitätsmedien. Danke für diese öffentliche Richtigstellung von “Fake News”. In diesem Fall eindeutig verdient: Lügenpresse …

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • kdm sagt:

      Titel eingeben
      Steht leider kein voller Name unter’m oder über’m Spon-Artikel.
      Kann man vielleicht auch sagen (wenn man keine Bosheit unterstellen möchte. Wer möchte das schon?), …der Autor oder die Autoren sind nur ein bisschen zu ahnungsbefreit, vulgo: doof, um das Vorhaben zu verstehen?

    • Don Alphonso sagt:

      Es stehen Kürzel darunter.

      Ich glauibe, es ist eine Mischung aus beidem.

    • Sikasuu sagt:

      @Thorsten Haupts::.Über den Artikel hatte ich mich auch ziemlich gewundert.....
      Und habe dann selbständig ein wenig nachrecherchiert. Das ist heute leider absolut unverzichtbar, bei dem Zustand unserer liberalen „Qualitätsmedien. …
      ###
      DITO, und dabei habe ich “so einen Hals” bekommen….
      .
      Bin ja vieles an Tendenz usw gewohnt. (Auch hier geht einem als informierter Leser “manchmal der Draht aus der Mütze” aber die Berichterstattung über diese Projekt war “wirklich Einmalig” .
      .
      Der, sich ohne seinen Namen zu nennen, Autor ist mMn. Anwärter für “den Lügenbeutel, die Informations-verdreh-Kneifzange” des Jahres. Uninformiertheit kann das nicht entschuldigen. Das war nicht nur schlechtes Handwerk, das war “Überheblichkeit&Dummheit” in Reinform!
      .
      Schön, dass das Thema hier noch einmal mit Hintergrund aufgegriffen wird! Für Italien, wenn das ein wenig langfristig gefördert & begleitet wird, ein massiver Gewinn.
      (Vor allen Dingen wenn man weiß, das ein Radreisender bis zu 100€ p.T. in der Gegend lässt. Der “braust” da nicht durch wie ein Auto, braucht Essen Trinken, Dach über dem Kopf usw.)
      .
      Gruss Sikasuu
      (Die Spitzen gegenüber den sogenannten Kollegen hätten mMn. ruhig viel schärfer sein können!)

  2. Oberländer sagt:

    Funktioniert so nicht
    Der Spiegel-Artikel ist infantil.

    Aber abgesehen davon glaube ich kaum, dass die Idee geht. Wer will denn Zeit, Mühe und Geld in Gebäude stecken, die ihm später nicht gehören? Achtzehn Jahre sind schnell vorbei. Dann müssen die Leute raus ohne jede Rente oder Unterkunft und haben dem Staat quasi eine Parador-Kette aufgebaut.
    Wenn es gehen soll, muss man es lebenslang oder mit einem 100 Jahre Erbpacht-Vertrag vergeben und nur an Italiener, weil Ausländer irgendwann wieder wegziehen würden.

    • Geisterkarle sagt:

      Mir fehlen Infos...
      Ich bin zu faul durch diese Broschüre usw. zu lesen.
      Im Text steht ja nur, dass die Gebäude für eine gewisse Zeit kostenlos überlassen werden. Steht da in der Broschüre auch, dass die danach raus müssen? Oder einfach, dass sie danach Pacht zahlen müssen (ansonsten müssen sie raus, wenn sie das nicht wollen)? Dann ist das doch einfach ein temporärer Anreiz, was daraus zu machen! Wo ist da das große Problem? So etwas gibt es recht oft!

    • Don Alphonso sagt:

      Das hat SPON auch falsch verstanden, von einem Rauswurf ist da nicht die Rede.

    • Hans_Nase sagt:

      Warum sollte das nicht funktionieren?
      Ist doch nichts Neues oder Aussergewöhnliches sondern Standard in dem Gewerbe. Gaststätten sind ganz oft verpachtet und der Wirt investiert – in der Regel auf eiegene Kosten – in seinen Betrieb. Und das in der Regel nicht mit einem großzügigen Zeithorizont von 18 Jahren…

    • tiberiat sagt:

      kann man so sehen,
      muß man aber nicht so sehen;
      es gibt keine eindeutigen Anzeichen dass ihre negativen Vorraussagen so eintreffen müssen, das ist mir zu platt und diktisch.
      Lassen sie doch die Leute ihr Glück versuchen anstatt alles gleich schlecht zu reden.

    • testthewest2 sagt:

      Wieso ein Rauswurf?
      Warum sollte der italienische Staat die mühsam aufgebaute Infrastruktur nach Ende der kostenfreien Pacht zertreten wollen?

      Das machen die nie und nimmer. Aber nach 18 Jahren der freien Pacht werden eben die erfolgreichen Pächter für die nächsten Jahrzehnte eine tragbare Pacht zu entrichten haben. Wenn sie so wollen ist das “kostenfreie” der ersten 18 Jahre schlicht die Bezahlung dafür das Gebäude zu renovieren.

      Und für jemand, der nur seine Arbeitskraft hat und wenig Kapital, kann das genau das richtige Angebot sein.

    • AH sagt:

      Befristung
      Eine Befristung ist bei einer Vergabe von Nutzungsrechten für staatliches Eigentum oder staatliche Hoheitsbefugnisse üblich; die Dauer ist dabei den Renditemöglichkeiten des Projekts angepasst. Nach ähnlichem Schema, wenn auch in ungleich größeren Dimensionen, laufen Verträge mit privaten Autobahn- oder Flughafenbetreibern ab.

  3. eugene sagt:

    Das sitzt!
    Vielen Dank, lieber Don,
    das paßt prächtig und bestätigt mich darin, daß ich schon lange weder den Spiegel noch dessen digitalen Dünnpfiff lese.
    Auch die Spannung haben Sie schön aufgebaut. Habe mich bei der Lektüre die ganze Zeit gefragt, wann Sie endlich Roß und Reiter nennen.
    Gefehlt hat mir nur der eigentlich zu recht übliche kleine Seitenhieb auf den nicht minder kleinen Heiko. Vielleicht kann ich den ja aus aktuellem Anlaß –
    Urheberrecht aushebeln – beisteuern?

    Satire oder Hate Speech wer weiß das schon?

    Der neueste Coup des Bundesjustizliliputeners paßt prächtig zu seinem bisherigen Gebaren: Erinnert man sich noch an jene ordinäre Gina-Lisa, die zwei nicht minder zwielichtige Gestalten zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt hatte? Schon während des ersten noch laufenden Prozesses hatte sich klein Heiko mit einem “Team Gina-Lisa” auf die Seite der Dame geschlagen, die dann prompt zweimal verurteilt wurde.

    Schäuble, ansonsten auch unsäglich (siehe Griechenland oder Schreibers 100.000 Mark, die irgendwo in seinem Rollstuhl verschwanden) sagte daraufhin trocken “Ein anständiger Minister wäre zurückgetreten”. Wo er recht hat, hat selbst er recht.

    Besonders übel ist auch das “Netzwerkdurchsetzungsgesetz” (sic!), welches der Westentaschenerdogan gerade durchsetzen will. Schon diese Wortwahl verrät die zynische Dreistigkeit eines vorgeblich linken, in Wahrheit nur selbstgefälligen Herrschsüchtigen.

    Im “Wörterbuch des Unmenschen”, das sollte man auch mal wieder lesen, finden sich “durchsetzen, “durchführen”, “zur Durchführung bringen” nicht ohne Grund.

    Schon lange stehen Parolen wie “Ausländer anzünden”, “Flüchtlinge ersaufen lassen” oder die Holocaust-Leugnung natürlich unter Strafe.

    Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es Facebook & Co. zu überlassen, was alles gelöscht wird, ist reine Taktik. Die Strategie ist, freie Meinungsäußerung zu verhindern. Das Zensurministerchen wäscht seine Hände in Unschuld, und Texte wie dieser z.B. dürften nicht mehr erscheinen – denn Satire ist ja nur besonders eine raffinierte Form von Hate Speech.

    Wohingegen Facebook ein Video aus Lateinamerika, in welchem ein Vater seine kleine Tochter tötet, im Netz ließ. Es verstößt ja nicht gegen die Regeln, weil dieser Mord nicht “gefeiert” wurde.
    Das berühmte Photo des kleinen Mädchens, das seinerzeit vor dem Napalm-Massaker unserer US-amerikanischen Freunde flüchtete, wurde hingegen sofort gelöscht – es war nackt, und das geht natürlich gar nicht.
    Ende der Durchsage. Und nochmal danke, Don.

    • Thilmo Toradt sagt:

      keine Autokorrektur?
      Vielen Dank, lieber Don,
      das paßt (sic!) prächtig und bestätigt mich darin, daß (sic!) ich schon lange weder den Spiegel noch dessen digitalen Dünnpfiff lese.
      Auch die Spannung haben Sie schön aufgebaut. Habe mich bei der Lektüre die ganze Zeit gefragt, wann Sie endlich Roß (sic!) und Reiter nennen.
      Gefehlt hat mir nur der eigentlich zu recht übliche kleine Seitenhieb auf den nicht minder kleinen Heiko. Vielleicht kann ich den ja aus aktuellem Anlaß (sic!) –
      Urheberrecht aushebeln – beisteuern?

      Satire oder Hate Speech wer weiß das schon?

      Der neueste Coup des Bundesjustizliliputeners paßt (sic!) prächtig zu seinem bisherigen Gebaren: Erinnert man sich noch an jene ordinäre Gina-Lisa, die zwei nicht minder zwielichtige Gestalten zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt hatte? Schon während des ersten noch laufenden Prozesses hatte sich klein Heiko mit einem „Team Gina-Lisa“ auf die Seite der Dame geschlagen, die dann prompt zweimal verurteilt wurde.

      usw. usw. usw.

  4. En Hesse sagt:

    Armer Stern
    Auch wenn Stern-Autoren wohl spezielle Bubble-Filtersoftware* verwenden und daher nie in der Verlegenheit kommen werden dieses Kritik lesen zu müssen, denen schallen grad die Ohren und der Hintern tut weh.

    *Die müssen sowas verwenden, wie sonst könnten die ernster Miene so manche ihrer Machwerke publizieren. Das geht doch nur mit bewusster praktizierter Ignoranz.

  5. bunnebacke sagt:

    Wie kann ein solches "seriöses"
    Magazin nur solch schludrige und dumme Redakteure haben? Wie kann es sein, daß aus einer doch recht eindeutigen Beschreibung seitens des italienischen Staates solch ein zynischer Artikel entsteht? Ihre (D.A) Überschrift trifft es sehr genau. Wahrscheinlich schwingt auch eine gehörige Portion Neid mit… Naja, und die Kommentare unter dem Artikel sind komprimiertes Schwätzerniveau. Diese Menschen waren noch nie in Italien und haben auch sonst keinen Zugang zu den Schönheiten und durchaus auch Zwängen dieses Landes. APROPOS: wenn ich mich recht entsinne, las ich mal einen Artikel, daß es allein in Meck-Pom ca. 2000 Herrenhäuser oder Schlösschen geben soll, welche dem Verfall preisgegeben sind…. Hat jemand ne Idee, was man daraus machen könnte? ;-)

    • ferry sagt:

      Bestandsaufnahme aktualisieren
      Mecklenburgs Schlösser und Herrenhäuser
      Hubertus Neuschäffer
      >das Buch ist schon etwas älter, von 1991.

      Welche Bauten noch stehen? Müßte entsprechend erkundet werden.

  6. colorcraze sagt:


    Die Spiegel-Gehässigkeit ist unverständlich, anscheinend träumen die Leute dort ausschließlich vom Lottogewinn, mit dem sie immer Pizzalieferungen bezahlen können, und haben keinerlei Sinn für Infrastrukturmaßnahmen.
    Solche neu angelegten Radrouten gibt es übrigens in Brandenburg seit etwa 10, 20 Jahren auch. Damals waren wir in einem kleinen Dörflein, und dort gab es 2 Kneipen. Mit dem einen Wirt kamen wir ein wenig ins Gespräch (wir hatten unsere große Freude darüber, daß sich 2 Kneipen dort halten können, geäußert). Er meinte, es hätte ja keiner wirklich daran geglaubt, daß das wirklich funktioniert, aber die Radwege seien tatsächlich gut angenommen worden und seither sei das Dorf nicht mehr so verlassen, und die beiden Kneipen samt Radlerunterkunft könnten sich halten. Gut, ich weiß nicht, ob der Effekt langfristig war, denn ich war schon 10 Jahre nicht mehr dort. Aber er baute sich so über 6 Jahre auf alle Fälle auf, mit erst 1 und dann 2 Radunterkünften.
    In Italien könnte das noch besser funktionieren, weil dort noch mehr passende Gebäude leerstehen.

    • Don Alphonso sagt:

      Es gibt auch eine Serie über Häuser reicher Menschen, die aus Immobilienanzeigen zusammengeklaubt ist – da sieht man, wie der typische Spiegelleser tickt. Mediokrer Angestellter mit viel Zeit und Gier.

    • colorcraze sagt:


      @Don: Ach, das ist halt Büropausenunterhaltung, da darf man keine Ansprüche stellen, schon gar nicht an das Ansprechen irgendwelcher Hintergründe. Es soll ja jeder mittratschen können, also darf es auch nicht von irgendwelcher Ahnung getrübt sein.

    • azur sagt:

      Das funktioniert, wie die alten Wege
      Hallo colorcraze, kann ihnen nur zustimmen. Die Mitte der Gesellschaft, will es gern ganz sehr aufgeklärt, aber bitte ja nicht zu viel!

      Denke auch, dass es ganz gut mit benutzten Verkehrswegen klappt. Die Anzahl derer, die Radausflüge unternimmt, oder besser gar Radreisen, hat in den letzten 25 Jahren einen riesigen Aufschwung erlebt. Merkt man auch an Radfahrverbänden, die hier gute Arbeit leisten, und eine Radindustrie, die ja auch einen gewaltigen Aufschwung erfuhr.Dass dann die Herbergen funktionieren, ist schlicht richtig.

      Der Artikel moniert nicht nur klug, sondern sondern wartet auch einmal wieder mit besonders schönen Fotos auf. Ach, wenn man noch mal jünger und gesünder wäre. Da zu leben und Gäste zu versorgen hätte schon etwas. Und ich hätte manchen Freund gekannt, der es auch “damals” überlegt hätte.

      Allerdings las ich eine Zeitlang Berichte eines sehr gutwilligen Deutschen, der dann nach Jahren fast aufgab. Die Schilderungen, was es bedeutet dort mit Ämtern, Korruption, Vetternwirtschaft bis hin zu einfachsten Schritten für eine Energieversorgung klar zu kommen – nicht nur mir hat das einen höllen Schreck eingeflöst. Mit entsprechenden Mitteln mag man da anders dastehen, nur warum sollte sich jemand mit entsprechenden Mitteln auf so etwas einlassen? Wobei, leben nicht Adorf, Tukur und andere gut in Italien, die allerdings keine Pension mit einfachsten und unbekannten Arbeitskräften aufbauen.

      Man kann ja dem Projekt nur viel Glück wünschen.

      Bei dem Thema fällt mir übrigens ein, dass auch der Jakobsweg so einen Aufschwung hinlegt. Man lese nur mal bei Wiki, wie das begann und wie gigantisch der Zuwachs der Nutzung, gerade auch in den letzten 20 Jahren ist. Und zwar ganz ohne “Ich bin dann mal weg” (dessen wirklich klasse Verfilmung nur zu empfehlen ist!), denn die Pilger kommen ja nicht nur aus Deutschland.

      Wie die alten Wege aufleben… In Ostdeutschland sind auch eine Menge Herbergen usw. am wieder verlängerten Jakobsweg entstanden, oft auch von freisinnigen Leuten, die dann auch regelmäßig interessanten Konzerte veranstalten, die sehr beliebt sind und mehr.

    • Don Alphonso sagt:

      So schwer und weit ist das nicht – fast alle Bilder enstanden im Umkreis von 60 km um Siena.

    • colorcraze sagt:


      @azur: wenn ich nicht das Brandenburger Beispiel kennen würde, wäre ich auch sehr skeptisch, denn solcherart Gastronomie für Laufkundschaft würde ich erstmal für sehr volatil halten. Aber eben, es scheint sich zu verstetigen, es scheint tatsächlich ein neuer stabiler Tourismuszweig zu sein.
      In Brandenburg und in Belgien sah ich übrigens Schilder, daß die Radwege u.a. mit EU-Geldern angelegt wurden. Es gibt da wohl ein längerfristiges Raumordnungsprogramm à la “alte Wege als Fahrradwege revitalisieren”.

    • Don Alphonso sagt:

      Das hat auch etwas mit dem Niedergang des Bürgertums zu Ökofusseln zu tun, die kein Auto mehr haben und sich etwas einfallen lassen müssen. Vor 8 Jahren begeisterte sich mal eine DLF-Frau für Radfahren in der Heide im Gegensatz zum Wochenende am Gardaseee. Solche Leute wirken tatsächlich.

  7. Denkfehler sagt:

    OT, aber wichtig gegen fake news.
    Schäuble, Religionsexperte unserer hohen Regierung, wird böswillig verkürzt zitiert.
    Hier das vollständige Zitat des Experten Schäuble: “Wir können vom Islam Toleranz lernen, wie wir vom Kinderschänderverband die Liebe zu unseren Kindern lernen können.”
    .
    Bevor das wieder jemand in den falschen Hals bekommt: der Islamexperte Schäuble meinte das n i c h t ironisch. Also bitte mehr Respekt!

    • Johannes Watson sagt:

      @Denkfehler: Schäuble-Zitat glatte Fälschung
      Bevor jemand das in den falschen Hals bekommt, dass der obige Zusatz mit der Kinderschänderverband-Passage (immerhin in Zitat-Anführungszeichen gesetzt) den Tatsachen des Interviews mit Schäuble entspräche: Das ist eine glatte Erfindung von @Denkfehler. Also ein Paradebeispiel für Fake News – und es bewegt sich schon im Netz.

      Wer am Original interessiert ist, mag selbst beim Deutschlandradio reinhören – die Passage, in der sich Schäuble zu Toleranz und Gastfreundschaft im Islam äußert, findet sich bei Minute 4:50-5:40.

      https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/05/24/es_ist_falsch_religion_zu_instrumentalisieren_interview_mit_dlf_20170524_2010_50649487.mp3

      Ich frage mich, ob das Fake-Zitat von @Denkfehler nicht den Tatbestand der Verleumdung erfüllt.

  8. -simon- sagt:

    Neid, Missgunst und Niedertracht
    scheinen eine deutsche Spezialität zu sein. Bei uns wird erwartet, dass die Kommune, das Land oder der Staat alles richtet und wenn man sich Wahlkampfparolen der Parteien anhört, scheinen manche Erwartungen nicht ganz unberechtigt zu sein.
    Eigeninitiative Fehlanzeige oder gar unerwünscht, braucht sie doch halbwegs mündige und vor allem denkende Bürger. Das geht ja schon mal gar nicht. Wir lassen denken und meckern sowieso.

    Wie sich das nach der Wahl mit dem Bestreben, endlich das vereinte Europa zu installieren, vereinbaren lässt, dürfte noch sehr spannend werden.
    Wenn all die faulen Griechen, Italiener, Spanier und wer ansonsten mit diesem Attribut belegt wird, ausgerechnet von uns finanziert werden soll, ach du liebe Zeit…
    Die friedliche Zeit dürfte die längste Zeit gedauert haben. Am deutschen Wesen soll niemand genesen oder wie war das?

    • Don Alphonso sagt:

      In dem Text gibt es auch eine sehr deutsche Anspruchshaltung nach Vollversorgung – so etwas würde keinem Italiener, ausser er ist Abgeordneter oder Beamter, einfallen.

    • -simon- sagt:

      Ich habe das Lesen des Artikels früh aufgegeben
      war über die Head gestolpert, weil Sie das Thema irgendwo angerissen hatten und dann kam mir soviel Gehässigkeit entgegen, dass ich die Seite kopfschüttelnd verlassen habe.
      Das war in dem Tenor, der auch gern nebenan in Leserkommentaren durchkommt, wenn es um Griechenland oder auch HartzIV geht.

    • Kiwi sagt:

      @Renate Simon
      Madig machen, oder auf hohem Niveau klagen, ist in der Tat eine deutsche Eigenheit, die ich an mir selbst auch nach fast 10 Jahren im Ausland noch gelegentlich feststellen kann (irgendwie ist mir die rheinische Mentalitaet mit der Zeit abhandengekommen, Mist!).

      Wenn man mit dem vom Don genannten Anspruchsdenken an alles im Leben herangeht, ist das Glas natuerlich immer hoechstens halb voll. Tragisch – fuer die Anspruchsdenker. Andere moegen eine Chance sehen…

      Auch eine deutsche Eigenheit – sowohl in den USA als auch hierzulande hat Eigeninitiative und (dare I say the dirty word) Soliaritaet mit den Mitbuergern einen hohen Stellenwert. Keine Ahnung wie das in Italien aussieht, aber sie muessen sich immerhin gute Chancen ausrechnen, die ‘Konzepte aus der Landwirtschaft’ der suedlichen Regionen mal im Norden zu probieren.

      (Chapeau, Don, der Spruch ‘made my day’ um beim Denglish zu bleiben)

    • Don Alphonso sagt:

      Die alte deutsche Überheblichkeit tarnt sich heute eben anders. Man selbst ist super und gendert und schreibt die AfD nieder, aber das muss dann auch reichen und den anderen, den Ungarn, den Italienern, den Amis, sagt man, wie die Welt zu sein habe.

    • Hans_Nase sagt:

      @Renate Simon
      “Neid, Missgunst und Niedertracht scheinen eine deutsche Spezialität zu sein.” Ich würde noch Überheblichkeit und Besserwisserei dazu packen. Wobei ich mich frage, wo das herkommt, das muß doch Gründe haben. In der Regel wird man als Fußvolk ja von den Mächtigen manipuliert – um deren Macht zu stützen, deren Kriege mitzumachen, was auch immer. In jedem Fall immer in die Richtung “wir sínd besser als die anderen”. Sind wir Deutschen denn über die Jahrhunderte (so was entsteht ja nicht über Nacht) mehr in solcher Richtung manipuliert worden, als andere? Woher kommt das? Es fing ja schon mit den Römern an, die sich als bessere Menschen fühlten als die einheimischen Barbaren. Oder dann die Christianisierung. Z.B. Karl der Grosse, der damals die Sachsen “christianisierte”, in dem er sie grossflächig durch Franken “ersetzte” – letzere mit der Gewissheit, als Christen bessere Menschen zu sein? Sprich Heide=Mensch zweiter Klasse… Wie gesagt, so ging es doch irgendwie überall zu. Warum sind dies typisch deutsche Wesenszüge? Oder ist das einfach die zweite (dunkle) Seite der selben Medallie – nämlich das hellen Seite, wie des Erfindungsreichtums, der Gründlichkeit, der Zuverlässigkeit usw.?

    • -simon- sagt:

      Hans Nase, ich weiß nicht, woher diese negativen Eigenschaften kommen
      Aber man sieht doch nun wieder dank des Bierzeltgeschwätzes von Merkel, wohin der Wind wehen soll. Wir gegen den Rest der Welt, wie sich Merkel das vorstellt, ist mir schleierhaft.

      Sie kann nicht mit Putin, nicht mit Trump und Macron allein wird uns nicht retten, allenfalls eine Stange Geld kosten. Wir sitzen demnach zwischen allen Fronten und die Presse jubelt.
      Gestern in der Welt der Poschard, Merkel ist endlich da, wo sie stets sein wollte… https://www.welt.de/debatte/kommentare/article165053862/Angela-Merkel-ist-endlich-da-wo-sie-stets-sein-wollte.html

      Das Land der Denker und Dichter, der Pünktlichkeit, des Erfindungsgeistes gibt es nicht mehr. Kennen Sie einen Dichter, der völlig unabhängig von der Politik, vom Mainstream hier Bücher schreibt? Wenn man Safranski ausnimmt, bleibt nichts. Erfindungen waren einmal, ich denke an den Trans Rapid, an den Senkrechtstarter und erinnere mich noch lebhaft an erste TV-Berichte dazu und was ist draus geworden? Bei uns nichts. Wir können nicht einmal mehr einen Flughafen oder Bahnhof bauen.

      Dafür sind wir erschreckend abhängig von den Amerikanern, ihrer Software, ihren Geheimdiensten und weiß der Teufel was sonst noch. IT-Sicherheit ist hierzulande ein Fremdwort, aber es wird von Big Data und Industrie 4.0 schwadroniert.

      Bei uns ist es opportun, gegen Putin zu sein und nun auch noch gegen Trump, von dem man halten mag, was man will, er ist ein Tölpel ohne jeglichen politischen Verstand, aber ebenso demokratisch gewählt wie Merkel. Dass sich nun auch wieder Gabriel und natürlich Schulz breit machen und gegen Trump stänkern, quasi der AfD-Ersatz für Höhergestellte ist unerträglich. Kennt man diese Anfeindungen gegen unsere sogen. Politelite aus anderen Ländern/Regierungen? Mal abgesehen von Griechenland, aber auch da waren die Minister doch zivilisierter als hierzulande.

      Die Deutschen, ich verallgemeinere jetzt, haben wieder den Ton drauf, der schon einmal zu nichts Gutem geführt hat. Wir gefallen uns als Weltmeister der Barmherzigkeit, der alles und jeden aufnimmt und schwingen uns zum Weltmeister der Stänkerei gegen jeden unliebsamen Politiker des Auslands auf, denn wir wissen alles besser und noch besser, was für andere das Beste wäre.

      Umgekehrt ist man hierzulande sofort fürchterlich beleidigt, es kotzt einen nur noch an.

    • colorcraze sagt:


      Wir sitzen demnach zwischen allen Fronten
      Ja. Eine äußerst ungesunde Lage, vor allem seitdem UK freie Hand hat.
      Obama auf dem Kirchentag: was soll diese Nostalgie nach 2015?
      Wir haben 2017.

  9. Denkfehler sagt:

    Dass der Spiegel Selbständigkeit
    als “Haken an der Sache” bejammert, sagt nichts über Italien aus, aber alles, wirklich alles über die “Spiegel”-Redaktion.
    .
    “der nächste Haken an der Sache: Sie müssen sich selbstständig machen und schauen, wie Sie über die Runden kommen”

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, das ist keine angenehme Vorstellung für Journalisten – richtig arbeiten, igitt.

    • Samsara sagt:

      Stand ja neulich in der FAZ
      Jeder zweite Student will Beamter werden.

      Der Rest macht dann “irgendwas mit Medien” und schreibt sporadisch bei SPON mies recherchierte Artikel. Wenn es dafür nicht reicht, gibt es ja noch Bento.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, schlimm. Wobei ich da besser den Mund halte.

    • Klaus Keller sagt:

      An Samsara:Jeder zweite Student will Beamter werden
      Jetzt muss man mir nur noch erklären was daran falsch sein könnte.
      Ich würde mir eher sorgen machen wenn kein Student Beamter werden wollte. Also z.B. Richter, Polizeibeamter, Diplomverwaltungswirt etc.

      Habgiergetrieben sind diese Leute vermutlich nicht,
      streben ggf aber nach Sicherheit.

      Ich kann darin nichts schlechtes finden.
      Gut ist auch wenn die Behörden eine
      große Auswahl haben und die besten Juraleute
      Richter werden.

      Die Entscheidungen in Italien haben vermutlich
      auch Fachleute aus den Verwaltungen getroffen
      oder waren an der Entwicklung beteiligt.

      Das Problem sind ggf eher Fachfremde die meinen alles besser
      zu wissen.

      vgl Deutschland und die Idee im Verteidigungsministerium
      Berater von Außen zu holen.
      Ich glaube nicht das v.d.L. weiß was die Bundeswehr weiß.
      Wer sind wohl die Fachleute in Fragen des Militärischen?
      Wir bekommen nur ihre Meinung nicht zu hören.

      vgl Aussage eine PHK auf die Frage ob das Demonstrationsrecht verschärft werden müsse:
      Nein, man könne ja nehmen was da ist.
      Das war ca 1988 schon so.

      vgl auch Veränderungen im Sozialgesetzbuch
      Ich glaube nicht das alle Fachleute die Veränderungen von 2016
      begeistert begrüßen, da der Druck auf einige Personen,
      die sich nicht wehren können, wahrscheinlich unnötig erhöht wird.

      Ich schließe dabei nicht aus das es alltagsentfremdete Fachleute mit
      Beamtenstatus gibt.

  10. En Hesse sagt:

    Heute in der Sendung; Depp, dein Name sei Du
    Ich meinte natürlich den Spiegel. Mein Kommentar passt auch für den Stern aber dieser Stuss wurde nunmal vom Spiegel verzapft.

  11. Uli49 sagt:

    Sicherheit
    Geehrter Don,
    mit dem Artikel haben Sie sicherlich zu 100% recht. Es braucht allerdings mehr um einen Tourismus anzukurbeln, der auch Geld im Land läßt. Bei meinen letzten zwei Fahrten nach Italien wurde mir jedes mal am hellichten Tag eine Autoscheibe eingeschlagen um die wenigen Sachen im Auto zu stehlen. Man muß im Prinzip sein Auto in einem bewachten Hochsicherheitstrakt abstellen und dann mit dem Taxi zu den Sehenswürdigkeiten fahren. Das letzte Mal passierte es mir im Oktober. Der Taxifahrer auf dem Weg zur Werkstatt in Grosseto war ganz ungläubig “Ja im Sommer passiert das ständig und reihenweise auf allen Parkplätzen, aber doch nicht jetzt im Oktober”. Wir wollten noch Siena anschauen. Da die Stadt für Autos gesperrt ist, gibt es vor der Stadt einen großen Parkplatz mit Bus-shuttel. Wir fuhren langsam über den Parkplatz auf der Suche nach einer Lücke, als hinter einem Auto eine Person hervor sprang, auf das Auto trommelte, uns Schläge androhte und zum Weiterfahren aufforderte. Wir hatten offensichtlich und unabsichtlich einen Ganoven beim Aufbrechen einer Autotür gestört.
    Wir hatten eine Privatunterkunft und die Vermieter waren ungemein herzlich und hilfsbereit, gaben uns eine Plastikplane und Klebeband, damit wir in die Werkstatt fahren konnten. Auf die individuellen Italiener lasse ich nichts kommen, aber ihr Staat ist ein Failed State.
    Grüße Uli

    • Don Alphonso sagt:

      Wenn sie in Siena sind, fahren Sie immer hoch zu den Toren, da gibt es genug bewachte Parkhäuser. Die Rumscheucher sind Clandestini, die versuchen, Parkplätze gegen Geld zu vermitteln, ein Problem auch in Pisa oder Ravenna. Nicht schön, aber das werden Sie auch bald hier haben. Ausgebrochen wurde bei mir noch nie.

  12. Denkfehler sagt:

    Und noch ganz kurz:
    Der wie gewohnt mit Lügen und Ressentiments “arbeitende” Antieuropatext kommt aus dem Spiegel. Also gerade n i c h t aus der Mitte der Gesellschaft.

  13. Uwe Dippel sagt:

    Trendwende, Don Alphonso?
    Glauben Sie jetzt, Migranten wollten, l’art pour l’art, an einer dieser Ruinen arbeiten?

    Persönlich sehe ich das ganze nicht kommen, auch nicht ohne Mafia.
    Ich kenne zu viele 1-DM/1-Euro Angebote, bei denen jede ‘1’ zu viel ist.

    Konzeptuell: Wovon soll ich/man während dieser Jahre ‘im Durchzug’ leben? Italienische Bauvorschriften erfüllen? Halbwegs qualifizierte Arbeiter/Hilfsarbeiter herbekommen, egal ob gegen Geld oder für lau?
    Und vor allem: Wenn ich das über 18, 25 oder 50 Jahre gemacht habe, peng, landet das gute Stück wieder beim Staat?

    Irgendwie ist die Beschreibung nicht vollständig, oder das ganze Konzept von vorn herein zum Scheitern verurteilt.
    Ich mache nun schon seit 1989’in alten Häusern’, hobbymässig, und sehe nicht einmal, wie dann Unter-40-Jährige aus dem Ärmel einen angemessenen Umgang mit dem Baubestand und den Materialien bekommen sollen? Neubau würde da viel leichter sein!

    Natürlich, Kosten für Erwerb fallen weg. Aber Kosten für Erwerb sind in dieser Kategorie sowieso zu vernachlässigen, im Vergleich zu Sanierungskosten. Nur: Dann gehört mir das Produkt am Ende auch, und ich könnte meinen Lebensabend damit finanzieren.

    Jugendliche, bio-italienische Arbeitslose werden da auch nicht viel mehr Begeisterung mitbringen, übrigens, in der Walachei für Mindestlohn zu schippen, und im Schlafsack zu leben. Jedenfalls nicht mehrheitlich. Und hier das Problem: Diejenigen, die sich dafür echt interessieren, sind meist auch schon in irgendeinem Projekt unter.

    Im Grunde scheint dieses Angebot einen guten Einblick in die Geisteshaltungen zu geben, die aus dem italienischen Staat das gemacht haben, was Sie so adäquat beschrieben haben.

    ‘Beggars cannot be choosers’ heisst es. Das Angebot – so wie beschrieben – weist einen bunch of beggars aus, die glauben, Geld und Arbeitskraft in den Rachen geworfen zu bekommen.

    Richtig amüsant, um mit etwas Nettem zu enden, war natürlich das Rätselraten, weil beim ersten Lesen schon klar wird, dass das Kursive in irgendeinem deutschen Qualitätsmedium erschienen sein muss.

    • Don Alphonso sagt:

      Wenn sie es in Italien nicht tun, kriegen sie kaum unteerstützung oder enden als Clandestini, reisen nach Deutschland und gegen Interviews über die gemeinen Italiener. Wer bleiben will, wird nach Möglichkeit eingespannt für soziale Arbeiten, oder eben in Projekten wie sozialen Bauernhöfen.

  14. Oberländer sagt:

    In den Sommerferien radeln bei 30-40°C
    Sehe ich aus noch einem Grunde sehr skeptisch: Wir haben ja hier gerade seit einigen Tagen über 30°C. Die Radler lassen sich zählen, die an den Stränden nicht mehr.
    Wer will im heißen Italien im Sommer radeln und in einer Unterkunft ohne Schwimmbad übernachten? Nur mit dem Herbst kommt zu wenig Geld rein.
    Aber das sage ich jetzt nicht, weil ich Italien nicht mögen würde, sondern weil ich es kenne, mag und gern im Winter, Frühling und Herbst bereise. Im Sommer würde ich eher in der Bretagne radeln oder in den Niederlanden oder auch in Schweden oder Dänemark oder Masuren.
    Wenn meine Eltern im Sommer mit uns nach Italien radeln gefahren wären, wären wir ausgestiegen. Wir waren immer an einem See (z.B. Lago di Garda) oder zu Hause und dort im Schwimmbad.

    Wenn sie dort 40% Jugendarbeitslosigkeit haben, mag das auch daran liegen, dass sie ihre Youngster mit einem im internationalen Vergleich nicht ganz mithaltenden Abitur ausgestattet haben. Es gibt dort genug Arbeit in der Landwirtschaft. Da die keiner machen will, lassen sie Afrikaner rein.
    Unsere family-Freundin aus dem Süden war nicht so heikel. Sie hat Sprachen studiert und dann, als sich kein Job fand, bei einer großen Modefirma angefangen. Den Job hätte sie auch ohne Abi kriegen können – außer Spesen nix gewesen. Sie hat aber kapiert, dass Anspruch und Wirklichkeit heute auseinanderklaffen, nicht nur in Italien.
    Sie musste nach Milano und wollte dort nicht hin. Sie behauptet, dass es die wenige Arbeit nur in Rom und den Städten des Nordens gäbe, während der Süden schlicht zu wenig aufgebaut habe. Das Problem des Mezzogiorno löst man nicht mit Radwanderwegen im Norden. Sie wäre viel lieber im Mezzogiorno geblieben, viel lieber, denn sie schätzt ihre Familie und die Strände dort unten.

    Wenn Sie mal eine Statistik bringen würden, wo die meisten arbeitslosen Jugendlichen in Italien wohnen, wäre ich nicht überrascht, den Süden ganz vorn zu sehen.

    • Don Alphonso sagt:

      Es ghet nicht um den Hochsommer, sondern um September bis Juni, also eine Zeit, in der man sehr gut und angenehm in Italien Urlaub machen kann.

    • Oberländer sagt:

      à propos 30°C
      Es ist noch Mai.

    • Don Alphonso sagt:

      Sie müssen das machen wie ein Italiener: Früh aufstehen, 2 Stunden radeln, anschauen, Mittagspause machen, anschauen, am Abend nochmal eine Stunde radeln, essen, übernachten. Macht 50km am Tag. NUR IRRE RADELN IN DER MITTAGSSONNE!

    • ThoWahl sagt:

      Jugendarbeitslosenquote ist nicht einfach mit der allgemeinen Arbeitslosenquote gleichzusetzten
      Die Jugendarbeitslosenquote drückt die Zahl der arbeitslosen 15-24-Jährigen als Anteil der Erwerbspersonen der gleichen Altersklasse aus. Folglich zeigt die Jugendarbeitslosenquote nicht den Prozentsatz der arbeitslosen Personen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15-24 Jahren. Alle Schüler, Studenten und Azubis sind ausgenommen. Also nicht 40% aller Jugendlichen finden keine Arbeit sondern nur die, die nichtmetrisch in Schule oder Studium sind. Auch dann ist 40 % natürlich noch hoch.

    • Dieter Kief sagt:

      Ja, die phänomenalen Jugendarbeitslosigkeitszahlen im Süden sind ein Stimulans für unsere
      “medialen Anklangsnerven” (P. Rühmkorf). Die normale Leserin/ der normale Leser will es offenbar spetakulär, also kriegt er Spektakuläres.

      Dennoch seien die Zahlen in Italia z. B. “immer noch zu hoch” schreiben Sie. Ja, das sind die Turnhallen voller Prüflinge wg. 24 Stellen in der Kreisverwaltung, wie unlängst wieder im Süden.

      Am Tollsten wird es, wenn Kandidat Schulz, oder Röttgen oder wer (S. Wagenknecht, Cem Özdemir…) anfangen zu erklären, wie Deutschland das nun wieder ändern müsse. Deutschland wird das nicht ändern können, aber es ist offenbar schön, so zu tun als ob.
      Sehr schräg, das alles.

  15. Denkfehler sagt:

    Auch OT, aber lustig:
    Wie Unterwerfung funktioniert:
    https://www.stern.de/digital/online/kasseler-herkules-statue-macht-wegen-facebook-auf-baywatch-7471602.html
    .
    Ist übrigens nur pseudowitzig. Sobald die ersten Muslime gegen den “Herkules” protestieren, wird Kassel ihn einschmelzen. “Die Wilhelmshöhe braucht eine Moschee, aber keinen Herkules! Soviel Toleranz muss sein”, hört man aus dem Kasseler Rathaus.

  16. opabruno sagt:

    Ach, Deutschland...
    genau aus diesen (und anderen) Gründen sträubt sich bei mir innerlich alles, wenn ich wieder aus Italien zurück nach D muss… und leider, leider muss ich dan momentan noch.

    Sicherlich, es gibt hier haufenweise schwerwiegende Probleme, ganz wie Sie es auch erwähnen. Es ist nur die Art und Weise, wie hier in Italien damit umgegangen wird.

    Ganoven, Arschlöcher und rücksichtslose Autofahrer gibt’s natürlich auch in I, aber was die Autofahrer angeht, haben die rücksichtslosen und unfähigen meist ein Kennzeichen mit einem “D” ‘drauf…

    • Nahuatl sagt:

      Entweder
      geht meine Italienverklärung in Richtung persönlicher Geschichtsklitterung oder die Italiener sind deutlich schlechtere Autofahrer als früher und ich hab’s nur nie bemerkt.

      Die Italiener sehen Radfahren als reinen Sport und nicht als Fortbewegungsmittel.
      Vor Sportlern haben sie Respekt und halten genügend Abstand, auch wenn die jüngsten traurigen Ereignisse anderes vermuten lassen.

      Für wen sich dieses Geschäftsmodell lohnen soll, ist mir ein Rätsel.
      Ich kann mir eigentlich nur etwas ähnliches wie die schonmal erwähnte Kommune vorstellen, deren Haupteinnahmequelle quasi die Zahlungen vom Jugendamt sind, die dort ihre Problemjugendlichen für 1 Jahr min unterbringen.

      Wenn man es sich zutraut, so einen Laden zu schmeißen, kauft man lieber ein Anwesen. So teuer ist das auch wieder nicht.

    • Don Alphonso sagt:

      Nein, teuer ist das nicht. Sie müssen halt eine Nutzungsänderung durchsetzen. Das ist die eigentliche Kunst. Bei Bekannten hat die Genehmigung für die Erweiterung vom Bauernhof zum Agritourismo 2 volle Jahre gedauert, mit besten Verbindungen zum Amt (sie hatten eine Mitarbeiterin, die einen deutschen Journalisten kannte, der den Zuständigen in Mantua kennt)

    • Nahuatl sagt:

      Sie haben Recht
      Man muss genau wissen, wer was entscheidet, und das weiß man als Deutscher nicht.
      An welchen Stellen geölt werden muss, weiß am besten ein einheimischer Geometer.

      Meine Eltern haben vor 60 Jahren auf Elba ein Grundstück gekauft und wenn man da selber anfängt, sich um Genehmigungen zu bemühen, hat man keinen Urlaub mehr , sondern einen Full-time job mit ungewissem Ausgang.

      Ein Nachbar, Österreicher, wollte am Nachbargrundstück Agricultura- Slowfood und die ganze Richtung aufziehen und hat gleich zu Beginn den Fehler gemacht, nicht die richtigen Arbeiter zu engagieren. Er hat 5 Jahre Engagement und Geld reingeblasen und lässt das Haus jetzt verfallen, wenn ich es richtig beurteilen kann.
      Es tut ihm finanziell nicht weh, wenigstens das.

      Ausländer, die sich dort selbst verwirklichen wollen, holen sich gern blutige Nasen.

  17. kdm sagt:

    Titel eingeben
    “Autoverkehr reduzierten”
    .
    Ich erinnere, Ende Mai 1994, da war in Roms Innenstadt Autoverbot.
    Daaas war schön.
    Es hielt aber leider nicht lange.
    Im Sommer 2005 war ich wieder da: welch’ Lärm, Gehupe, tatütata, Dreck…

    • Don Alphonso sagt:

      Fahren Sie mal nach Ferrara. Da sieht man, wie eine wirklich grosse Stadt erfolgreich transformiert wurde, und massiv profitierte. In Rom kommt das auch noch, in Turin wird gerade daran gearbeitet.

    • Derek Butter sagt:

      ...und auch Florenz hat recht weiträumige ZTL.
      Das kann ich mit Fug und Recht behaupten, das habe ich schriftlich. Mit schönem Bild der Heckansicht des Boliden und 108-€-Spendenaufruf.
      Dieses eine Mal gern entrichtet.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, da muss man aufpassen.

  18. DwM sagt:

    Ein Beispiel von vielen
    Ich hatte den Artikel selbst nicht gelesen, kann mich aber an die Überschrift erinnern.

    Das ist wohl nur ein Beispiel von vielen. Wenn Sie mit einer Bulgarin verheiratet sind, fällt Ihnen erst auf, was da oft schwadroniert wird und auf welchem Niveau.

    Man kann jetzt von Orban und PIS und Fico halten, was man will. Aber ich denke, in einem Punkt sprechen sie ganz vielen Menschen in Osteuropa wirklich aus der Seele.

    Wer in Osteuropa lebt, hört sich seit 25 Jahren dieses Geschwafel an und bemüht sich nach Kräften, dem zu entsprechen – man wollte ja selbst in den Westen, in die EU und in die NATO. Und wenn es noch so blöd ist: egal, bis 20 zählen, lächeln, nicken, zustimmen.

    Und jetzt kommt PIS und sagt: “Ist auch mal gut; jetzt hört Westeuropa zu.”

  19. Denkfehler sagt:

    Ob der Italienhasstext von Spiegelredakteur(inn)en
    geschrieben wurde, die Großeltern haben/hatten, die schon länger hier leb(t)en? Dann wäre klar: Nazitext!
    (Beleg: Verkehrsexpertin Käsmann)

  20. Denkfehler sagt:

    Die NZZ hat ihre besten Tage hinter sich, eine zahnlose Alte
    ist das Blatt. Aber wie man das italienische Staatsversagen richtig, ehrlich, ohne Spiegellügen und ohne Spiegelhäme darstellt, macht die NZZ den Spiegelpfeifen noch locker vor:
    .
    https://www.nzz.ch/international/in-italiens-erdbebenzone-eine-grosse-wut-im-bauch-ld.1296738

  21. Otto Meier sagt:

    Grundsätzlich eine gute Idee
    Allerdings trifft sie wohl nicht die (von Don Alphonso) angepeilte Zielgruppe, da es der am notwendigen Kapital, welches explizit vorausgesetzt wird, mangelt. Arbeitslose Jugendliche und Asylanten kommen da wohl eher als billige Arbeitskräfte in Betracht. Was billige Arbeitskräfte für das Sozialsystem und das Lohngefüge eines Landes bedeuten – siehe Deutschland.

    Als potentiell zukünftiger Italienreisender, vielleicht sogar per Rad, sollte die Gesundheit mitspielen, halte ich das aber für eine gute Idee, den Tourismus zu stärken.

    • Don Alphonso sagt:

      Es ist so, dass es in italien eine Vielzahl von Vereinen gibt, die das nötige Geld auf der Seite haben und darüber dann Arbeitslose und Migranten in die Arbeit bringen können. Wenn Sie also 10 Leute kennen, und vielleicht einen Pfarrer oder den Inhaber eines Baugeschäfts, dann können Sie sich zusammentun und sich bewerben. Natürlich ist es Eigeninitiative.

    • Otto Meier sagt:


      Wie gesagt, die Idee finde ich gut. Von der Umsetzung werde ich mich vielleicht ja selbst noch überzeugen, Italien steht auf meiner Liste unerledigter Ziele. So ein Fahrrad-Hopping von Station zu Station, das schaffe ich noch.

    • Sikasuu sagt:

      @Otto Meier: So sind Naturfreundehäuser, Alpenvereinshütten auch entstanden!
      Ohne Förderung, einfach weil die Leute das wichtig fanden. Da gibt es auch kein “Privateigentum!” dran, denn alleine hätte das keiner stemmen können.
      .
      (Wenn wir die 1.000 Jahre nicht gehabt hätten, wäre diese Ideen wohl auch besser gelaufen)
      .
      Radtourismus ist ein interessanter Wirtschaftszweig für Klein- & Mittelgewerben. Sieh dir mal die Zahlen z.B. an Fernradwegen hier in DE an.
      .
      Das brauch aber einen Anstoß!
      .
      Vor 3-4 Jahren mal Dubs, Saône, Mosel gefahren. In Frankreich musstest du suchen, wenn du ein Panache, in den Dörfern übernachten usw. wolltest, kein Schild, kein Hinweis auf einen “Europa Fernradweg” Atlantik-Schwarzmeer, auch an Saône, Mosel… nix.
      .
      Erstes Schild nach fast 1.000Km “Infowüste”, an der Mosel, 10 m. nach dem Grenzschild, in DE= Noch 3 Km bis zum “Radler für Durstige!” Gasthof abc!…
      .
      Don halte ich für ein wenig optimistisch, der Zielgruppe wegen, aber dieses Projekt als Initialzündung, hat mMn. Zukunft!
      .
      Gruss Sikasuu
      .
      Ps. Im Sommer in Italien fährt man früh am Morgen, spät am Abend oder wenn man “Strecke machen muss/will” in der Nacht. Ist faszinierend die Zeit zw. 23:00-3:00 durch die Dörfer/die Küste runter zu fahren… von 11:00-15:00 fahren nur Teutonen :-))

    • Don Alphonso sagt:

      Es ist auch geplant, da mit einer App unterwegs zu helfen. Sprich, man sieht ganz einfach auf dem Handy, wo es die jeweiligen Möglichkeiten gibt, wie weit es noch ist, etc.

    • Otto Meier sagt:


      Also bei uns sind die Radwanderwege gut ausgeschildert und wer, wie ich, lieber etwas abseits bleibt, der kann ein Fahrrad-Navi nutzen. Damit kann man prima Routen planen oder aus dem Netz übernehmen oder während der Fahrt sogar neue Routen aufzeichnen. Am letzten Wochenende wäre tolles Wetter gewesen, aber da blieb das Rad im Stall, grüne Hölle und Monaco hatten Vorrang. Da war Multitasking gefragt. ;-)

      In jüngeren Jahren habe ich mir keine Gedanken über die Infrastruktur etc. gemacht, das hat sich mit zunehmendem Alter geändert. Und noch fehlt mir einfach die Zeit, streßfrei solche Trips zu unternehmen. Zwei bis drei Jahre werde ich mich wohl noch an Berichten wie diesen erfreuen müssen, bevor ich meine diesbezüglichen Träume verwirklichen kann. Aber dann …

  22. Mitch sagt:

    Grazie
    …für diesen Artikel. Ich hatte mich beim Lesen des Beitrags seinerzeit schon gefragt, was hinter dem Ganzen steckt.

    Es ist eigentlich ein ziemliches Armutszeugnis für ein (ehemaliges) Qualitätsleitmedium einen derart schlecht recherchierten, oberflächlichen – fast möchte man sagen populistischen – Artikel zu bringen.

    Ich komme gerade von einem Kurzurlaub aus Mailand zurück und bin wieder einmal davon angetan, wie positiv und selbstverständlich in Italien mit Schönheit, Kunst, Kultur und Tradition umgegangen wird.

  23. heiopei sagt:

    Guter Tip
    Vielen Dank für diesen guten Italientip!
    Wen interessiert schon die dauerbelehrende Meinungsplattform SPON?

  24. Johnson sagt:

    Oiso na
    Der Don war/ist mal wieder in Italien und schon gibt’s den naechsten Bella Italia Artikel…

    Es ist umwerfend komisch dass ein G7-Land wie Italien seine Wirtschaft mit Tourismus ankurbeln will – vor allem “sanftem” Tourismus, d.h, ein paar zehntausend (wenn es so kommt) Radler und Wanderer pro Jahr. Die sollen es dann rausreissen, vor allem in den “strukturschwachen” Regionen. Dafuer muss allerdings erst noch Infrastruktur her, und das sollen dann, laut Don jedenfalls, jugendliche Arbeitslose und Clandestini leisten, sich also fuer Jahre hinweg irgendwo in der Provinz das Maul ans Tischeck hauen um eine (Halb-)Ruine in eine passable Unterkunft/Gaststaette/Wohnhaus etc zu verwandeln, die dann nach 9 oder 18 Jahren wieder dem Staat anheimfaellt. Und der italienische Staat “foerdert” das mit nicht einmal 30k Teuro pro Objekt…who could say no to that????

    Angestossen und verwaltet wird das alles vom italienischen Staat. Derselbe Staat der die Erdbebnfolgen in Amatrice (und sonstwo) nicht in den Griff bekommt und sich nicht einmal schaemt wenn der kanadische Premier vorbeikommt und $2 Millionen ‘spendet’ weil der von den so offensichtlich nicht beseitigten Verwuesteungen beruehrt ist (und ihn der Mayor so nett umarmt hat). Wie in einem drittklassigen Schwellenland, nur eben hier wie gesagt G7 (und weit vor Kanada, sowohl was GDP und Net National Wealth betrifft), und nicht mal in der tiefsten Provinz, sondern gleich bei der Hauptstadt…

    • Don Alphonso sagt:

      Sie täuschen sich, das Radeln ist da ganz stark im Kommen, meine Vermieterin in Siena hat, als ich das erste Mal da war, nicht gewusst, was die L’Eroica ist, und inzwischen machen Radler mehr als ein Drittel der Besucher aus. Treiber sind da speziell die Deutschen, und auf der anderen Seite der Umstand, dass Pilgern in Italien wieder schick ist. Vor zwei Wochen erlebte ich eine ganze Schulklasse auf dem Weg von Isola Abbadia nach Monteriggione. Strecken, auf denen ich vor 5 Jahren völlig allein war, sind jetzt alle paar hundert Meter mit Wanderern im Zeichen des Kreuzes gefüllt.

    • JohannB. sagt:

      sanfter Tourismus
      Bei aller Skepsis, in einem anderen Bereich hat die Idee schon einigermaßen gewirkt: grande traversata delle alpi.
      Die Idee stammte zwar von einem deutschen Geographieprofessor (Werner Bätzing), wurde aber gerne angenommen und hat Wanderer in entlegene Gebiete der italienischen Alpen gebracht und mit ihnen ein bisschen Geld für die Bevölkerung.Und die Infrastruktur konnte auch etwas stabilisiert werden.

    • Don Alphonso sagt:

      Es gibt ja auch grenzüberschreitende Projekte wie den Weg zwischen Garmisch und Meran.

    • Alt Knight sagt:

      Wanderer im Zeichen des Kreuzes
      Gleich morgen frage ich meinen Sattler, ob er mir eine Geißel machen kann.

      DEUS VULT!

    • Don Alphonso sagt:

      In Italien ist die Religiosität nun mal anders und viel inbrünstiger als bei uns. Allerdings habe ich auf der Via Francingena auch amerikanische Hipster kennengelernt.

    • hin und wieder sagt:

      lieber klein als ... NICHTS
      In meiner Jugend bin ich oft in Südtirol zum Drachenfliegen gewesen. Damals kam man noch für ein paar DM direkt bei einer Familie unter und wir Flieger waren dort Exoten, die auch von den meisten Bewohnern belächelt wurden. Ansonsten gab es im Sommer/Herbst noch ein paar Wanderer. Diejenigen Südtiroler, die sich jedoch auf unsere Bedürfnisse einstellten, hatten in dem Dorf nach 5 bis 7 Jahren sichtlich schön oder weniger schön renovierte Häuser und Gaststätten. Bei den anderen dauerte es länger. Aber heute bekommt man in der Region in bezahlbaren Unterkünften kurzfristig zur Hochsaison keine Unterkunft mehr – im Gegensatz zu früher. Und heute gehe ich auch gerne ohne Hängegleiter in die Region, die ich damals erst durchs Fliegen kennengelernt habe.

      Aller Anfang ist schwer, aber es kann sich entwicklen …

    • Alt Knight sagt:

      Lieber inbrünstiger Glauben
      als die sich immer weiter steigernde Bereitschaft zur Selbstaufgabe, die die evangelischen Kirchen in Deutschland so an den Tag legen.
      In diesem Interview verhöhnt der Nürnberger Bischof Nitsche Hamed Abdel-Samad: “Ihre Leidenschaft berührt mich und kommt auch an.”

      >Wir müssen liberale Muslime unterstützen.
      >Aiman Mazyek

      https://www.nordbayern.de/politik/der-politische-islam-versteckt-sich-hinter-den-kirchen-1.6184648

  25. Peter Herd sagt:

    Lügenpresse
    Es gibt sie also doch,die“Lügenpresse“

  26. Gast sagt:

    Super Don!
    Meine Hochachtung! Ehrlich und knackig geschrieben, mit viel Drive. Machen Sie weiter so!

  27. Leseradeo sagt:

    Gratulation, Don Alphonso
    Sie haben die linke Presse mit deren eigener Munition, die diese so gerne gegen andere einsetzt, mit einem sauberen Blattschuss erlegt.

    Diesmal können Sie nicht angegriffen werden. Der Schuß hat zu genau getroffen.
    Der Spon-Artikel ist somit als

    — fremdenfeindlich
    — auslandsfeindlich (ein Eu-Land wird ins Lächerliche gezogen)
    — ablehnend gegen sanften schonenden Tourismus
    — gegen ein Projekt das Jugendliche und Migranten fördert

    entlarvt. Das muß man erst mal schaffen.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich bin da auch sprachlos gewesen, aber man hat den Deutschen nur mal laut Churchill entweder zu Füssen oder an der Gurgel.

    • eugene sagt:

      Links?!
      Sie halten den Spiegel für links? Werch ein Illtum.

    • Hans_Nase sagt:

      @eugene
      Na ja, der Spiegel ist wohl eher “Neulinks”. Also die Fraktion, die alles besser zu wissen meint und die Welt an diesem neuen deutschen Wesen genesen lassen will. Und dies mit deutscher Gründlichkeit und Beseeltheit und Überheblichkeit und Mitteln tut, die auch schon das 3. Reich groß gemacht haben. Vorzugsweise alimentiert von Staat oder staatsnahem Organisationen und Presseorganen – also im Prinzip zwangsfinanziert von den Bevölkerungsgruppen, deren Freiheit, Wohl- und Besserergehen eigentlich mal der Ursprung der linken sozialen Bewegungen waren… (was ich persönlich unter “altlinks” verbuche).

  28. Besucher sagt:

    Titel eingeben
    Danke dafür, dass Sie unter dem Sprachdreck der würdefreien Spiegelmobster die Wahrheit herauswühlen, unseren wunderbaren Nachbarn hinter der Tessiner Grenze zuliebe.
    Für mich ist der Rohrkrepierer der Demokratie mit seiner in geistlos-neoliberalen und bellizistischen Niedertracht schon lang in der Rubrik “Passend bewerten mit Karl Kraus” gelandet.

  29. Rainer66 sagt:

    Verkehrsplanung in Italien
    Danke für den schönen Text, mein Beileid für SPON, das ich nicht mehr lese. Wie tief kann man sinken.
    Bin grad in den Abruzzen unterwegs, mit meinem Roller. Radeln schaff ich nicht aus Gesundheitsgründen.
    Während meiner beruflichen Tätigkeit als Verkehrsplaner war der Blick nach Italien immer sehr interessant, immer wieder ordentliche Projekte, um die motorisierte Verkehrslawine aufzuhalten. Bei den Innenstädten kein Wunder.
    Das beschriebene Projekt ist großartig, hat das etwa keine Genderkomponente? Bei der GIZ ja schon ewig als Querschnittsthema in allen (!) Projekten zuhause. Seufz.
    Ich hoffe ja, und das seit zig Jahren, daß es mal ein entschleunigtes Verkehrsnetz 2.0 mit kompletter Trennung vom Verkehrsnetz 1.0 geben könnte. Vielleicht auch für abgasfreie schmale Mobile bis 20 km/ h maximal.
    Ich kann leider so gar nicht schön über Italien schreiben, Ingenieur halt.

    • Don Alphonso sagt:

      Es wird eine L’Eroica für Frauen geben, was ich wirklich gut finde. Frauen haben beim Radeln tatsächlich oft andere Schwerpunkte als Männer. Aber wenn es dem Eheglück dient…

    • JohannB. sagt:

      Paralleles Verkehrsnetz
      In der (kleinen) Wallonie ist ein solches Verkehrsnetz schon Realität:
      Réseau Autonome des Voies Lentes (RAVeL)
      “plus de 1.365 km de chemins réservés aux piétons, cyclistes, cavaliers, personnes à mobilité réduite !”

    • Don Alphonso sagt:

      Danke für den Hinweis.

  30. Booooster sagt:

    Wie kann der Autor nur
    Die geradezu messianische intellektuelle Vorbildfunktion des Sturmgeschützes der Demokratie und seines hervorragenden Online-Zweiges anzweifeln???? Hääätschpieeetsch, was sie da verbreiten!

    OK, Ironie aus. Aber ein kleiner Verweis auf die Uhrzeit der Veröffentlichung mitten in der Nacht. Sa hat einfach jemand Angst gehabt, keine Ideen mehr bis Monatsende zusammen zu bekommen, hat sich am ClubMate besoffen und in die Tasten gegriffen. Besser, sich zum Gespött machen als nicht wissen, wie nächsten Monat die 50€ Leasingrate für das hippe eBike zusammen bekommen….

    • Don Alphonso sagt:

      Das wurde schon vorher geschrieben und erst dann freigeschaltet, nehme ich an. Keine mildernden Umstände.

  31. Westzipfel sagt:

    Vermutlich nur der plumpe Versuch...
    … eines linken Blattes, vom allgemeinen Trend der Gesellschaft nach Rechts zu profitieren.

    Selbst der Chulz kommt ja seit neuestem auf solche Ideen und der lässt ja nun wirklich politisches Talent vermissen.

    Tja, wie isser nun der typische Spiegelleser?

    Oft nicht viel anders als der typische Konservative in Hinblick auf die materiellen Ansprüche, dafür aber mit einem Schuss auf-der-Seite-der-Guten-sein als selbsternannter moralischer Höchstleistungsträger.

    Oder einfach nur ein “linker Spießer”.

  32. Derek Butter sagt:

    500 Jahre Ketzerei und kein Ende in Sicht
    Das SPON-Pamphlet ist wohl als Debattenbeitrag zum modernen Ablasshandel zu verstehen. “Ihr lebt schon länger hier? Ihr! Zahlt! Alle!Alles!”.
    Privatinitiative, wo “der Staat”, was immer das auch ist und wer immer den auch finanzieren mag, nicht einspringen kann oder will, ist Teufelswerk. Böse, böse, hinfort damit.
    Nach Exportweltmeister kommt der nächste Titel: “Steuer- und Abgabenweltmeister”. Wir haben´s einfach drauf.

    Der derzeitige FOCUS-Chefredakteur, der übrigens aus dem tiefsten Osten stammt und beim Mauerfall dreizehn Jahre alt war, beglückte in dieser Woche in seinem Editorial die Leser mit der Aussage, “dass Deutschland nicht nur toll, sondern auch sehr vernünftig sein kann.” Grund: Die Mehrheit (60%) der (Emnid-)Wochenumfrage “Was soll die Bundesregierung mit dem Milliardenüberschuß im Bundeshaushalt anstellen?” plädierten für “in Infrastruktur (Straßenbau, Schulen usw.) investieren”, 19% “Steuern senken”, 17% “Schulden zurückzahlen”. Nach “Parteipräferenz für Investieren” ganz vorn: Grüne und Linke (die wohl eher das “usw.” im Auge hatten). “West”: 57%, “Ost”: 73%.
    Kein Wort von Steuergeldertransparenz, Subventionsverschleuderung, steigender Staatsquote oder gar Genügsamkeit mit dem Status quo. In Höchstkonjunkturzeiten Höchstschulden zurückzahlen? Ach, woher denn. Sollen sich die nächsten Generationen drum kümmern. Das ist zukunftsweisende Politik.

    Markwort weg, Umzug nach Berlin, neues Credo: “Fakten, Fakten, Fakten und immer FÜR den Leser denken!”.

  33. Don Ferrando sagt:

    Bewährtes System: mit Verdrehungen bestätigt man Vorurteile und weckt niedrige Instinkte. Mal wieder hat SPON in Nürnberg seine Lehrmeister!

  34. Johannes Streck sagt:

    ANAS-(Autostraßenverwaltungs-)Gebäude in Italien übernehmen und bewirtschaften…
    Werter Don, der Spiegel: geschenkt, kann man den Hasen geben!

    Aber dann, das ist ja eine Idee! Diese dunkelrotbraunen Häuser mit bahnhofsmäßig „schwarz-auf-weiß-Schrift“, die ich kenne, stehen alle immer noch dort, wo sie früher einmal seit 1928 hingedacht und hingebaut waren, nämlich unmittelbar an auch noch heutigen Autostraßen und -bahnen, jetzt aber ohne eigene Autobahn-Ab- oder Zufahrt. Auf eben diesen Autostrade fahren nun Autos, deren Fahrer kaum die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen (das ist ja auch Lärmschutz) beachten.
    In idyllisch-stillen sonnendurchfluteten Olivenhainen und Weinbergen habe ich noch keine ANAS-Häuser gesehen.
    Doch das Gute liegt so nah: Wie wär’s einmal mit Werbung für die vielen leerstehenden Stellwerke auf deutschen Bahnhöfen und an Bahnübergängen? Souverän hoch droben über dem Schienenverkehr den Tourismus aus China und Nordafrika ankurbeln?

    • Don Alphonso sagt:

      Nicht? Ich kenne auch welche an der Via Francingena. Man muss nur mal weg von den grossen Strassen. FahrenSie mal von Verona nach Mantua, da gibt es einige an der Landstrasse bei Cittadella und Villafranca.

  35. Zolmpertog sagt:

    Trotzdem fehlt mir etwas
    Werter Don,

    dass sich ein Staat aussuchen können darf, wem er seine Immobilien wie lange zur Frei-Miete überlässt: Geschenkt. Und dass vielleicht sogar ein wirtschaftlich tragfähiges Nutzungskonzept Voraussetzung für eine solche Überlassung sein könnte ist eine Vorstellung, an der wohl nur Spiegel-Autoren Anstoß nehmen können.

    Trotzdem wirkt die Initiative nicht durchdacht – oder wesentliche Informationen zur Beurteilung des Vorgangs fehlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ein stark renovierungsbedürftiges bis unbewohnbares Gebäude aus Eigenmitteln in Schuss bringt, so dass er während einer effektive Nutzungszeit von 5-7 bzw. 13-16 Jahren seine Investitionen amortisiert. Denken Sie nur an die Bauauflagen, Aufwand für Werbung und die übliche Start-Durststrecke. Schneller ginge es nur mit zusätzlichen Mitteln. Der gemeine Bankster wird Sicherheiten für einen Kredit fordern. Das zu renovierende Gebäude scheidet aber gerade als Sicherheit aus, soll es doch nicht in Nutzereigentum übergehen. Es bleibt also wieder nur der Rückgriff auf eigene Ressourcen. Die aber kann man, so verstehe ich Sie jedenfalls, bei der ins Auge gefassten Zielgruppe nicht oder in vermutlich nicht ausreichendem Maße voraussetzen.

    Können Sie das Konzept in dieser Hinsicht etwas erhellen? Vielen Dank schon vorab für Ihre Mühe.

    • Don Alphonso sagt:

      Die einfachen Projekte sind 9 bis 18 Jahre mietfrei, die Übleren bis zu 50 Jahre. Wenn Sie das mit einem Verein machen, bekommen sie durchaus gute Kredite vor Ort, zumindest ist das bei den landwirtschaftlichen Betrieben so. Zusätzliche Mittel in Höhe von durchschnittlich 30.000 gibt es ja als Förderung, und was ich so sah, sind die normalen Projekte jetzt keine Katastrophen. Sie müssen sehen, dass moit jedem Objekt, das entsteht, auch lokal mehr Umsatz gemacht wird, insofern werden da ja auch explizit lokale Gruppen angesprochen. Dauernde staatliche Betreuung dagegen ist in Italien nicht so toll.

      Natürlich ist da Eigeninitiative gefragt. Ohne die kommen Sie aber in Italien eh nicht weit.

    • egalegal sagt:

      @Zolmpertog
      Die Gestaltungsmöglichkeiten sind da vielfältig; es wird sich um so eine Art Erbbaupacht handeln, nur halt nicht auf 99 Jahre aber dafür ohne Erbbauzins. Sowas gab es früher viel öfter; ist wohl unterdessen etwas aus der Mode gekommen aber immer ein Konzept, das ich als sehr deutsch empfunden habe. War auch schon immer im BGB. Aber wenn ich tippen sollte, würde ich sagen, dass das ursprünglich mal die Kirche erfunden hat.

    • udippel sagt:

      Vielleicht, Zolmpertog,
      ist Ihres verständlicher als meines (weiter oben).
      Ich kenne den Gastgeber nicht persönlich, habe auch kein Photo. Allerdings vermute ich einen hohen Pegel von Blauäugigkeit.
      Denn bei dem beschriebenen Angebot gibt es im Grunde nichts, das es attraktiv macht. Es ist eher das Gegenteil.
      Vielleicht ist es ganz das Gegenteil: ‘We haven’t found any takers. Alas, now we have to tear down the buildings [rubbing hands, enjoying proces of land higher than splattered with ruins]’.

      So schade! Dabei liebe, verehre, ich alte Häuser mit alten Materialien, mache mir wenig aus dem sogenannten modernen Luxus. Und kenne mich ein wenig in dem Geschäft aus, wenn auch bisher nur hobbymässig, wenn auch seit 30 Jahren.

      Aber, so wie beschrieben, ist das totgeboren, von Anfang an, dieses Projekt.
      Natürlich braucht es eigene Ressourcen, das macht nichts. Was vorne und hinten nicht stimmt, ist das ‘wofür’ und ‘warum’.
      Es wäre overstretched, sollte ich zukünftig arbeitslosen Bio-Italienern und Migranti Denkmalschutz beibringen, vielleicht Kalkputz oder Lehmbau, die Schönheiten eines Eichenbalkens auseinanderlegen, und alles für insgesamt € 30.000, plus meine Privatmittel, alle Baumaterialien, plus das Schmiergeld für die notwendigen Genehmigungen, um dann – am besten mit derselben Mannschaft – einen Gastronomiebetrieb aufzubauen, der im Jahre 20XY zurück an den Staat fällt?

      Das *kann* nicht Ernst gemeint sein! – Ich bin sicher, der italienische Staat verschwendet hundertfach höhere Beträge mit einem Fingerschnipp für noch grösseren Mist, als diese popeligen 3 Millionen. Für den Staat ist das Portokasse abends 5 Minuten vor Schluss. Zweitunterste Priorität.

    • Don Alphonso sagt:

      Sie müssen das von der Nutzerseite her betrachten. Versuchen Sie mal in Italien, ein Haus zu kaufen UND eine Nutzungsänderung durchzusetzen. Hier bekommen Sie das alles mit Netzwerk auf dem Silbertablett.

  36. melursus sagt:

    Titel eingeben
    mit dem Stilett gegen die Forke des Baby Augstein. molto piace Don Alphonse

  37. Candidesgarten sagt:

    Respektabel, aber traurig
    Ich kannte den Spon-Artikel nicht. Jetzt kenne ich ihn und bin deprimiert. Ist das wirklich der SPIEGEL? Das war doch einmal eine Institution. Hätten sie Aust mal behalten. Andererseits: Vielleicht ziehen mal arbeitslose Jungschreiber in die Ruine des Spiegels ein… Wäre doch nett. Die Leistung des Autors, die Fehler der anderen aufzuspießen und zu vergolden ist respektabel, vom Anlass her eigentlich aber traurig.

    • rhadamanthys sagt:

      Institution Spiegel?
      Der liegt in der Air Berlin Lounge in Tegel zum Mitnehmen aus. Zusammen mit dem Focus.

  38. Patrick.feldmann sagt:

    "Der Text erschien in einem führenden Mainstream-Medium..."
    Das zeigt doch nur, WO die eigentlichen”Populisten” (also im schlechten Sinn!) sitzen.

    Und es zeigt, wie hohl das EU-Europa-Geschwafel der EU-Befürworter ist, denn insgeheim messen sie alle an der deutschen Elle!

    • Oudejans sagt:

      Deutsche Elle
      So insgeheim ja nun nicht mehr.

      Die “Exportweltmeisterschaft” ist der Hurranationalismus von heute.

      Die selbstgewählten Annexdeutschen Juncker und Dijsselbloem stehen an der Seite des “Siegers” – der seine Rechnung abermals ohne die Angelsachsen gemacht hat.

    • Don Alphonso sagt:

      Und das ist erst der Anfang, die Stimmung in Italien ist durchaus reisendenfreundlich, aber nicht pro Brüssel.

    • P.Feldmann sagt:

      "nicht pro-Brüssel"
      vermutlich auch nicht pro-euro!
      Faktisch lähmt der euro Italien und die Jugendarbei3tsloigkeit würde sich unter einer flexiblen Nationalwährung halbieren.
      Aber,- sehen Sie eine klare Vernunftentscheidung der Italiener GEGEN den euro?
      (bei den Griechen ja das Selbe)
      Und da sehe ich das Problem der Südländer: sie sind nicht konsequent und tun nicht, was sie für richtig halten…. erinnert mich irgendwie an 80% jener 80% Deutschen, die “weiter-so” wählen

  39. Tine sagt:

    Geschichtskenntnisse - oder "wenn zwei das Gleiche machen......
    Ist es noch lange nicht das Selbe”

    Ein Beispie: oft wird im RBB berichtet, wie Aussteiger für wenig Geld ( wirklich wenig) Grund und Haus, sanierungsbedürftig, übernehmen und den ökoöogisch sowie nachhaltig oft blauäugig bewirtschaften! Immer wird dies äußerst positiv dargestellt.
    Nun machen die italienischen Behörden nichts anderes als dies viele Regierungen in der Vergangenheit zum Zweck der Urbanisierung getan haben! Heute ist es nur die erneute Besiedlung alter Flächen! Als Hinweis, 10 Jahre steuerfrei für die Siedler im Oderbruch! Jedem im Forum fällt bestimmt auch ein Beispiel ein! Was wissen diese ” Juornalisten” von Wirtschaft und Geschichte! Soviel wie ich von der Quantenphysik!

    Allen einen schönen Feierabend
    Tine

  40. Sirisee sagt:

    ... na ja..
    …wann man das aus dem SPON-Artikel liest…

    “Älteren trauen die Italiener die Schufterei schon gar nicht mehr zu”

    Ist doch klar, dass das jemand ist, der nie gearbeitet hat und böhmermann nachäfft, den Größen lebenden Satiriker des ZDF. Ich tippe auf Grüne Jugend, mit Bart/ohne Bart, egal.

    Der triefende Hass beruht auf Überheblichkeit und Größenwahn, das arbeiten Sie gut heraus. Es gibt ein schönes bonmot von koeppel über die drei gefährlichsten Worte der deutschen Sprache (wir – schaffen – das) und davon trieft der Artikel. Dieselbe Herablassung wie gegenüber den Ungarn als die Fake-Flüchtlinge hereinströmten und man so geschmacklos und offen irrsinnig war, zu applaudieren, als sie in München ankamen …

    • Nahuatl sagt:

      München HBF
      Die Gschaftlhuberei am HBF und die kollektive Erinnerung daran ist für die Beteiligten sinn- und identitätsstiftend wie kein 2tes Ereignis in deren Leben.

      Ich kenne einige, die mitgegschaftelt haben- Unverbesserliche.

    • Don Alphonso sagt:

      Man sollte schauen, wer da kam – sehr viele Verwandte und Freunde der Ankommenden, viele Gaffer und ein paar hundert, die es ernst meinten. Und das auch nur drei, vier Tage lang.

  41. Doigt dans la plaie italienne. sagt:

    Na ja, Don,
    …daß es nur dank Südtirol eine deutsche Version der Ausschreibung gibt, schreiben Sie ja selbst. Somit ist die Offerte also nicht direkt an Deutsche gerichtet. Daher scheint mir die angebliche deutsche Erwartungshaltung dann doch („Zuerst bauen sie unter deutschen Lesern eine ebenso hohe wie falsche Erwartungshaltung auf“) etwas konstruiert, sogar überzogen, zumal gleich noch in Verbindung mit „Xenophobie“. Davon kann im Zusammenhang mit Deutschland keine Rede sein. Ich erinnere z.B. nur an die Initiative zur Instandhaltung der alten Trockenmauern in den Cinque Terre/Ligurien)(Weltkulturerbe) bei der vor allem Deutsche und Schweizer mit Geld, Herz und Hand aktiv sind.
    .
    Und ich stelle mir jetzt einmal so eines der oft recht schönen ANAS-Häuschen vor, in denen früher die Streckenwärter-Familien gelebt hatten. Oft gut zu vergleichen mit den Schrankenwärterhäuschen aus früheren Zeiten bei uns- und meist direkt zwischen Landstraße und Felswand geklebt, seitlich mit kleinem Hausgarten [ich denke jetzt hier gerade an die alte Staatsstraße SS 62 über die Apenninen zwischen Parma-Pontrémoli-La Spezia (Passo della Cisa, Passo del Righedo) ] die wir früher oft , vor slow travel, der Schönheit wegen anstelle der Autostrada bevorzugt nahmen. Die meisten dieser Gebäude liegen romantisch aber man darf nicht vergessen, daß sie einst aus praktischen Erwägungen dorthin gebaut sind, wo sie jetzt stehen (häufige Steinschläge, Straßenüberspülungen welche die Streckenwärter zu beseitigen hatten) und nicht in Hinsicht auf spätere Nutzung für eine Travel-Slow-Bewegung.
    .
    Oh Italia! Und ob 3 Millionen €, verteilt auf 103 Objekte, einen Anreiz für junge Arbeitslose bieten, wage ich zu bezweifeln. Wir sind gerade aus Sizilien zurück und wir sind immer noch geschockt über das viele brachliegende Land und die verlassenen Hofstellen. Nur hier und dort sind Anfänge eines Agrotourismus´ zu erkennen. Die riesigen Orangen-und Zitronen-Plantagen in den Küstenregionen, so die Reiseführer, werden oft nicht mehr abgeerntet weil es sich nicht lohne. In Palermo z.B. werden chilenische Zitronen verkauft, da billiger als sizilianische und an der Auffahrt zum Ätna haben wir Orangenhändler gesehen, die das Kilo zu 40 Cent anbieten. Stelle man sich vor, um 40 Euro Umsatz in der Tasche zu haben müssen 100 kg Orangen den Besitzer wechseln. Dabei werden in Baumschulen neue Agrumen herangezogen. Für was?. Ich stelle mir das so vor, dass das Geld über Agrarsubventionen aus Brüssel hereinkommt. So wie sich reiche Griechen Schafherden halten lassen, die sie nie zu Gesicht bekommen.
    .
    Und dann die allfällige Verschmutzung der Landschaft durch Müll, vor allem Plastikmüll. Derjenige, der eben mal sein Bad renoviert oder die Couchgarnitur wechselt, schmeißt Bauschutt und Möbel auf des gerade nicht anwesenden Nachbarns Grundstück mit Sommerhaus. Altreifen werden nachts lastwagenweise in Orangenplantagen (mit oder ohne Segen des Besitzers) gekippt und gehen anderntags, vermutlich zufällig durch die Lupenwirkung eines Flaschenbodens in Flammen auf.
    .
    Oh Italia! Eine Riesenaufgabe für dich. Warum lungern 40% deiner Jugend und deine Clandestini unbeschäftigt in den Innenstädten herum? Nein, jetzt kommen Sie mir nicht damit, nicht allein am deutschen Wesen sollte die Welt genesen.
    (DdH)

    • Don Alphonso sagt:

      Sizilien ist etwas anderes als der Norden. Wenn Sie mal die L’Eroica fahren, können Sie lang nach Plastikmüll suchen. Ich will die Probleme des Landes nicht kleinreden, aber sie versuchen es wenigstens. Ich wohne hier am Tegernsee direkt am bayerisch-tirolerischen Radweg – wenn Sie hier eine Panne am Sonntag haben, ist es aus.

    • Oberländer sagt:

      Stimmt schon
      Es stimmt, dass der Norden anders ist und sauberer. Deswegen verstehe ich nicht, wieso man den Süden verrecken lässt, obwohl man das seit Jahren weiß.

    • Willem Hold sagt:

      Titel eingeben
      “Ich wohne hier am Tegernsee direkt am bayerisch-tirolerischen Radweg – wenn Sie hier eine Panne am Sonntag haben, ist es aus.”

      Ja, die Strandräuber… ein alteuropäisches Problem.

    • Don Alphonso sagt:

      Wir wissen gar nicht mehr wohin mit den abgenagten Knochen.

    • Nahuatl sagt:

      Süditalien
      Bin vor 2 Jahren mit meiner Familie mit dem Auto auf die Liparen gefahren, mit einigen Stops.
      Manche Orte kommen einem wie potemkinsche Dörfer vor, fährt man auf der falschen Ausfallstr. raus, trifft einen der Schlag.
      Die Einheimischen erzählen, dass gerade die Müllabfuhr streikt, aber es ist schon mehr als das.

      Auf den Liparen eine ganz andere, saubere Welt. Es geht also, wenn es gehen soll.

    • Werner Albrecht sagt:

      @Oberländer
      “…, wieso man den Süden verrecken lässt, …”
      Vielleicht, weil man einfach aus der Vergangenheit gelernt hat?
      Alfa Romeo (damals noch eigenständig) hat sich breitschlagen lassen, bei Neapel das AlfaSud-Werk zu bauen – nicht nur, dass die Qualität der Autos unterirdisch war, sondern danach durfte/musste die Firma bei Fiat unterschlüpfen. Ok, hat nichts mit Agriturismo zu tun, aber wirft einfach ein Licht auf eine Grundhaltung der Bevölkerung – und das nicht erst seit neulich; schon Seume beklagt im “Spaziergang”, was aus der einstigen Kornkammer Roms, Sizilien, geworden ist. Und Sizilien hat lange zum Königreich Neapel gehört.

  42. Goodnight sagt:

    It's done. It's over. It's been over for a while now.
    Es ist alles viel schlimmer.

    Der Spiegel ist nicht mehr wichtig. Nicht einmal für die Linken.

    Der Einzige, der den Spiegel noch thematisiert, das ist der DON.

    Ohne mich :-)

    • Sirisee sagt:

      ... stimmt nicht ..
      … bei Tichys-Einblick gibts eine wöchentlich kolumne.

      Und es ist mE einfach ein Barometer für die Systemkrise unserer Presse.

      Und es wirkt zT: im akuellen Heft zB ein interview, in dem Maasi mokant gefragt wird warum er nichts gegen die Schlägerein gegen AFD-Politiker unternimmt und gesinnungspolizei etabliert; Maasi war ziemlich genervt…

      Und da die Möchtegern-Journalisten bei SPON eh nix anderes als zu Internetten und wichtig zu spielen, liest der Autor das mit Sicherheit und hat hoffentlich rote Ohren, ansonsten kann er für böhmermann oder Lobo oder die Giftspritze mely K arbeiten ….

    • Goodnight sagt:

      Yes we would all go down together
      Man kann beobachten wie eine “Institution” nach der anderen sich in der Komplexität der Moderne verliert, erst die Orientierung und den Standpunkt, dann die Bedeutung und die Leser.
      Der Focus, der Stern, jetzt der Spiegel, die Welt ist auch nicht mehr von Welt und die TAZ …gibts die noch? Die Süddeutsche und die Zeit werden folgen. Auch die FAZ.
      Am Ende wird nur BILD überleben.

    • Bürger sagt:

      Bedeutungsverlust
      Nun ja, den Focus gibts noch nicht lange, wenn der wieder weg ist, vermisst den auch keiner. Der Stern hat seit den Tagebüchern fertig, aber den Spiegel wird es geben, solange es Lehrer gibt, als Lieferant der tagesaktuellen politisch korrekten Lehrermeinung. Eignes Denken nicht erforderlich. Wenn man mal schaut, wieviele Lehrer es bei uns gibt, 754.726 im Schuljahr 2015/16, kann man sehen, dass das völlig reicht, um den Titel zu erhalten.

  43. tommy sagt:

    Titel eingeben
    ” der Neuausbau der Via Francingena”

    Ist da nicht ein -n- zu viel (“Francigena”)?

  44. nico sagt:

    Schöne Gegend und Bilder blenden eben auch...
    Schwierige Geschichte. Ist eher ne Totgeburt, obwohl grundsätzlich schöner Gedanke für einen Radwanderer. In Spanien machen sie das mit den viasverdes.com. Stillgelegte Bahnstrecken als Radwanderwege. Aber das da ist doch ne andere Herauforderung, fast wie in den 70ern n Kotten aufzumöbeln, um da für 150DM im Jahr zu wohnnen. Haben wir hinter uns. Und an Albergos, Hostales hängt ja so viel Unwägbares wie überhaupt in der Gastronomie. Und die Energieversorgung- und Kosten. Nein, danke. Vorm Staat und seinen Paragraphen (Denkmal etc.) , egal wo, hab ich zu viel Bedenken.

    Schönes Battaglin, Don. Aber ist das nicht zu modern? Immerhin ohne Sakrileg.

  45. tommy sagt:

    Titel eingeben
    Korrektur, da habe ich mich wohl geirrt, scheint sowohl “Francigena” als auch “Francingena” zu geben, sorry!

  46. Thomas Becker sagt:

    SPON ist längst schon keine Referenz mehr
    Tja, lieber Don … erwischt! Heimlich SPON gelesen – ts ts ts ts.
    Es ist mehr als traurig, was aus dem einstmals exzellenten und glaubwürdigen Hamburger Verlagshaus geworden ist. Neben wenigen Artikeln, die anständig recherchiert werden und nicht in erster Linie dem Ziel der Indoktrinierung der Leserschaft dienen, gibt es mehrheitlich Lesestoff, der erkennbar dem journalistischen Prekariat aus der “Feder” geflossen ist, dazu schlecht maskierter Meinungsjournalismus der übleren Sorte.
    Man hält sich mit Fleischhauer einen Pausenclown zum Anschein der Ausgewogenheit, aber ansonsten nur Irrelevanz und Abweseheit von Reflektion.
    Ich zwinge mich regelmässig zum Querlesen, um nicht in einer Filterblase zu geraten, das war es aber auch schon.

  47. nico sagt:

    Hanfanbau entdecken a la USA
    Und das alles ohne Neubau und Bodenversiegelung, mit der Massgabe, dass sich Bewerber um Immobilen an Grundsätze von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und regionale Bezüge zu kümmern haben…(…)… sanften Tourismus übertragen.
    Ja, das sind die Zauberwörter. Nun muß zunächst einer wissen, wie es geht, sprich Architekt oder min. Polier, der dann auch noch Betriebswirtschaft kann und die ganzen anderen Gewerke versteht. Kostet alles viel Geld, aber ohne Fachwissen wirds nur Murks.
    Einfacher machte es das Ansinnen, man baute für die Energieversorgung eine 100KWp Fotovoltaikanlage auf dem Gelände auf, oder auch Bioaggasnalage bei viel Landwirtschaftsfläche oder auch ei schönes Windrad, mit dessen Strom man bspw. eine Cannabisplantage betreiben kann inkl. Speicher, deren Ernte der Region/dem Staat angedient wird für medizinische Versorgung- ist ja weltweit im Kommen – , um hier Erlöse für Finanzierung zu erwirtschaften. Hier gibt es sicher auch zugereiste Kompetenzen. Überschußstrom wird eingespeist ins öff. Netz/Nachbarn wollen auch grünen Strom. Und Jugendliche bekämen hier evtl. auch n kick – steuerfreier Eigenverbrauch wie beim Solarstrom inkl.

    Im übrigen begreifen das die Spanier auch nicht mit 50% Jugendarbeitsloskt.

    Man muß da nur richtig kreativ sein.

    • Don Alphonso sagt:

      Daher ja auch die Ausschreibung und die Vergabe nach Fähigkeiten und klaren Kriterien. Aber in Italien kennt man immer jemand, der jemand kennt, der etwas machen kann.

    • Uwe Dippel sagt:

      Da fehlen ein paar Worte, Don Alphonso
      leider.

      Nun, Italien kenne ich kaum, aber Spanien ein wenig und (Süd-)Frankreich sehr gut.
      In jedem Falle ist es eher so:
      Aber in … kennt man immer jemand, der jemand kennt, der gesagt hat er kenne da jemanden, der etwas machen kann.

  48. Ralph B. sagt:

    Niedergang des Spiegel
    Mich macht die von mir als Niedergang empfundene Entwicklung des SPIEGEL nicht nur ärgerlich, sondern nach über 30 Jahren regelmäßiger Lektüre auch traurig, weil die montägliche Lektüre des SPIEGEL ein fester Bestandteil meines Lebens war. Zuletzt musste ich jedoch feststellen, dass ich nie überrascht wurde mit Meinungen, Analysen, Themen oder Fakten. Das Lesen der Überschriften reichte, um mir den Artikel politisch-korrekt zuende zu denken. Da habe ich das Abonnement gekündigt und vermeide jetzt trotzig das SPIEGEL-Lesen. Lebe ich jetzt in einer Filterblase mit NZZ, FAZ, Economist, Cicero und JF?

    • Don Alphonso sagt:

      Spiegel wurde immer mehr wie Spiegel Online, das ist keine gute Entwicklung.

    • Sirisee sagt:

      ... ich kann die Lektüre nur empfehlen
      … zum einen bemüht man sich à la Focus verstärkte um unpolitische Themen, irgendeine Ausgrabung irgendwo oder ein neu entdeckter Wurm, und viele Bilder à la Stern.

      Dann gibt es pro Heft 1, maximal 2 Artikel die nicht stramm linksgrün sind.

      Zum anderen ist das ein gutes Entdeckungsfeld für verqueres Greenthink und Greenspeak, darunter wirklich tragische Beispiele, wo die Autoren einmal richtig zeigen wollen, dass sie Journalisten sind (waren), sogar ordentlich loslegen und ES sie irgendwann unweigerlich einholt. Das ist wie die Ostereiersuche und man wird immer fündig.

      Man kann daher den intellektuellen Niedergang des Landes und die Systemkrise der Presse dort gut widergespiegelt sehen, nebst tragischer Versuche, sich daraus zu befreien, die aber regelmäßig scheitern … Das liest sich bisweilen wie das ND kurz vor Ende der glorreichen DDR…

    • Booooster sagt:

      Filterblase
      Bester Herr B,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich habe auch das Gefühl in einer solchen zu leben. Überall sonst zeigen sich nur Journalistoide. Die tun so, als wären sie Journalisten. In Wirklichkeit sind es aber nur Journalistendarsteller. (So wie sich unsere Regierung in Sachen wichtiger Themen unserer Zeit nur als Regierungsdarstellersimulanten zeigt.)

      Ich gehe trotzdem von nicht Filterblase und nicht Echokammer aus. Manchmal, so sagte Freud, ist ein Haus ein Haus. ISv: Manchmal gibt es nichts zu deuten und dumme Leute sind einfach dumm. Oder rückgratlos.

    • Hans_Nase sagt:

      Der Spiegel
      entspricht an dieser Stelle genau seinem Titel. Er ist Spiegel des Niedergangs der freien Presselandschaft. Das Papierheft zu einem immer größeren Teil Nachdruck des Online-Portals (und damit von werbefinanzierten “Inhalten”, die diesen Namen nicht verdienen). Der Rest aus der Print-Redaktion schon lange nicht mehr das widerspiegelnd, “was ist”, sondern dessen “was sein soll” oder “darf”. Insofern weiterhin das Sturmgeschütz. Jedoch leider nicht wie früher auf die Politik zielend (Mittel: die Meinungsbildung des Bürgers durch Nahebringung gut recherchierter Fakten und Zusammenhänge unterstützend) – sondern heutzutage auf den Bürger selbst zielend (Mittel: Erziehung und Belehrung des Bürgers, um diesem die korrekte Meinung einzutrichtern). Da hilft halt nur, sich aus dem Zielkorridor des Geschützes zu entfernen.
      Interessant ware ja mal, zu erfahren, inwiefern die Reduktion der Print-Inhalte (da immer mehr mit online-Zeugs aufgefüllt) korreliert mit der Kopfzahl im Bereich Print? Ich würde ja wetten, daß es da v.a. einen Zusammenhang gibt von der Selbstverwaltung mit einer “geringeren Produktivität” – sprich: Mehr machen sich nen faulen Lenz. Passt dann auch in das Bild: “kompensieren Recherché durch Belehrung”…

  49. Tico sagt:

    Bingo!
    Danke Don Alphonso, dass Sie auf etwas gutem aufmerksam gemacht haben.

    Ich habe den Bericht im Spon gelesen gehabt und bemerkte deutlich die Häme zwischen den Zeilen, von wegen: die Itaker denken wohl wir sind Idioten und ackern für nix.

    Auch manche Einwände hier, es würde sich wohl kaum ein Arbeitsloser oder illegaler (meinethalben legaler) Ausländer finden, der seine Kraft sinnlos reinsteckt , und dann kommen all die Dinge, die es braucht, um so ein Gebäude umzugestalten, was neues draus zu machen und dass das halt nie klappen kann. Und mit Tourismus sowieso nicht.

    Ich finde das eine schauerliche Einstellung. Wohlgemerkt: früher habe ich genauso Hirnlos gedacht. Immer nur Gewinn im Auge, immer nur ein Ziel sehen geradeaus und natürlich Sicherheiten ! Absolute Sicherheiten.

    Warum ich heute anders denke und es als Hirnlos bezeichne, all die Bedenken?

    Ich lebe ja in meiner Bananenrepublik, in der Zigtausende illegale aus anderen Bananenrepubliken hausen, und weil sie illegal sind, haben sie keine Arbeit. Und dennoch versuchen diese zigtausende von Menschen etwas zu tun, womit sie in irgendeiner Form nicht nur überleben können, sondern ihrem Leben, ihrem Alltag auch, einen Zweck bieten können. Sie backen meinethalben Plätzchen, die sie verkaufen, oder kochen etwas zum Verkaufen, oder wandern die Straße entlang, gehen von Haus zu Haus und verkaufen billige Nähnadeln. Diese Menschen fragen nicht, wie viel Tonnen Mehl es braucht um daraus Plätzchen zu backen und so Reich zu werden, um dann direkt danach zusammen zu brechen aus Hoffnungslosigkeit, weil sie das nötige Geld fuer die Tonnen Mehl niemals niemals haben können, diese Menschen tun einfach etwas. Sie geben ihrem Leben einen Inhalt.

    Das ist das, was ich hinter dem Angebot aus Italien sehe. Ich sehe darin in tiefgehendes Angebot, dass einigen im Treibsand der Leere hausenden Menschen Lebensinhalt und Aufgabe sein kann. “Der” Deutsche sieht die Leistung und den Gewinn, der Andere sieht, dass man Menschen vielleicht einen Lebensinhalt bieten muss, um sie von der Straße zu kriegen, um ihnen zu zeigen, dass sie Menschen sind.

    Ich fuhr mit einer Gruppe Deutscher durchs Land und dann kauften wir in einem kleinen Laden ein paar Sachen. Der Besitzer war überglücklich mal eine Busladung Touristen bei sich zu haben und schenkte jedem, wirklich jedem, irgendwelche Sticker zum Andenken. Da sagte einer meiner Touristen: Na, so macht der aber kein Geschäft!

    Er hat nicht die Freude des Menschen gesehen, er hat nur das Kalkül gesehen.

    So ähnlich empfinde ich das lesen der Beiträge heute. Viele Bedenken, viel Kritik an den italienischen Zuständen, Kritik, dass man da keinen fände, der sich einlässt, aber das positive, der Versuch Menschen einen Lebensinhalt anzubieten, wird komplett ignoriert.

    Vielleicht sollten einige mal loslassen von ihrer Sucht nach Sicherheiten. Es kommt doch anders, als man denkt.

    Das andere, die peinliche Bloßstellung der Fäule dieser ehemals guten Zeitschrift, das ist ihnen perfekt gelungen. Bingo!

    • Uwe Dippel sagt:

      Tico, soll ich mich jetzt beleidigt fühlen, wollen Sie das?
      Es klingt so.

      Mein ganzes Leben war nicht fokussiert auf ‘dick Kohle scheffeln’ – oder ‘Gewinn’, wie Sie schreiben.
      Meine Beteiligung hier basiert auch auf 40 Jahren ‘Gutes-Tun-Wollen’, und Erfahrungen daraus.
      So ein Projekt sollte man optimistisch angehen, und ohne Gewinnabsicht. Aber auch nicht blauäugig und mit Verlustabsicht. Das letztere überlasse ich den Gutmenschen.
      So wie es sich darstellt, ist eine einfach ein ‘drain’ für eigenes Geld. Realistischerweise – es hängt von der Grösse ab – sollte jemand, der so etwas will, 250.000 Euro aufwärts mitbringen, auf die er zur Not auch verzichten kann.

      Lebensinhalt anbieten, das sehe ich so wie Sie. Das müsste aber zunächst von der italienischen Regierung kommen, und zwar ernsthaft. Milliarden verpulvern für was weiss ich einen Dreck, geht noch an. Aber dann sind 3 Millionen für 103 Bauwerke eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes. Ich glaube wirklich nicht, dass die Regierung das ernsthaft will (Sanierung – Lebensinhalte). Es erscheint mir eher als Winkelzug, um sagen zu können ‘Wir wollten XYZ, aber das Angebot wurde nicht angenommen. Jetzt schicken wir die Bagger.’
      So etwas ist wirklich gewollt, schätze ich.
      Ausserdem, mal ganz fiktiv, wenn es funktionierte, würde es den Bestand der regionalen Handwerksbetriebe angreifen, die da nicht eingebunden sind (ausser – mal wieder Ihrer Idee folgend – für lau), und keine Aufträge erhalten können.

      Was ist hirnlos daran, sein Geld nicht für sinnlose Projekte zu verplempern? Es ist ja noch nicht einmal garantiert, dass wirklich Arbeitslose und clandestini auftauchen, die ihrem Leben einen Sinn geben möchten durch die Renovierung von Ruinen.

      Ganz so hoch sollten Sie das Ross nicht wählen, denke ich, wie Sie es tun.

  50. Gast sagt:

    Titel eingeben
    Aufklärung, Aufklärung …..

    Naja, Journalismus ist ein sehr prekärer Job. Und gerade “Der Spiegel” hat es mit “Fakten” noch nie so ganz genau genommen … die Auflage heiligt die Meldung, oder so.

    Das ist unter dem zwielichtigen Erben und Multimillionär Jakob A. nicht besser geworden, sondern ufert bis freitags über …

    Daher dachte ich mir bei der kursorischen Lektüre:

    a) “Mafiaklischee”. Nein, leider nicht, sondern brutale Wirklichkeit, nicht nur im Süden, sondern eine, die sich bereits in der BRD festgesaugt hat. Nur dem nichtsahnenden Jakob A. werden natürlich “Artikel untergeschoben” ….

    b) “Der Text erschien in einem führenden Mainstream-Medium, das ansonsten viele Peinlichkeiten der AfD und Ausrutscher von Donald Trump bringt”

    Auch das bedarf einer Korrektur: “einem einstmals führenden Mainstream-Medium”, müßte es heißen ….”

    Achja, solange das dt Elektorat weiterhin Merkels CDU wählt, schließe ich mich dem TDVschen Pauschalurteil an, dass dt Bürger*innen vielleicht doch etwas doof sind …..

  51. Jan sagt:

    Titel eingeben
    Die Straße heißt Via Francigena, nicht Francingena.
    Die Kolumne selbst ist gewohnt stark und Sie wecken große Lust auf Italien.

  52. Böser Gast sagt:

    Wer liest denn sowas
    Adenauer hat Spiegel-Leser seinerzeit als Dr. Lieschen Müller identifiziert. Heute ist es eher Kev*in M. Mustermann, BA.

  53. BLUM sagt:

    Methoden des Gegners selbst zu verwenden ist oft Blindheit und fehlender Selbstkritik geschuldet
    https://www.spiegel.de/impressum/autor-10755.html deutet das Kürzel vet als Verena Töpper. Für das erstgenannte Kürzel sun dürfte ein frisches Schreibgesicht zeichnen, das noch nicht im Impressum des Spiegel aufgeführt ist.

    Für mich wurde der Artikel zum Ende hin immer spannender, weil es wundersam schien, was wohl der bittere Quell der Italienbitternis sein würde.

    Der Sache wegen: Da Sie nun schon einige Zeit in Italien weilen, und das Weilen ist ein wunderschönes deutsches Wort dafür, nehmen Sie sich Zeit, die Menschen da auch in stilleren, hintergründigeren Aspekten wahrzunehmen. Das wird durch Langsamkeit und der idealen Reisegeschwindigkeit des Fahrrades unterstützt. Also bekommen Sie eigene Gedanken zum Land, aus Erfahrung gespeist, nicht aus dem Lesen, nicht aus PR oder Fernsehgedöhns heraus.

    Das macht als Fazit für mich: urteile nicht zu früh. Gehe in den Schuhen dessen, lebe ein bisschen das Leben Deines Nachbarn, schaue in Stille zu, nehme Zeit und Stille, bevor Du ein Urteil gibst.

    Danke also für das leise und sehr langsame Hinführen auf eine Wertehaltung, die auf Pragmatismus und Vorausschau deutet und von der Erkenntnis zeugt, dass auch andere Völker das Richtige tun können. Und dass das Richtige im Kontext zu sehen ist und dass es feine Nasen, Ohren und eine ruhige Hand braucht und kein Wahrheitsministerium, das schon mit einfachsten und wirklichen Wahrheiten überfordert ist.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich sage es nur ungern, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, bei der zickigen Art des Runtermachens muss das eine Frau sein.

    • Don Alphonso sagt:

      Das würde aber auch erklären, wie der Beitrag freigegeben wurde: Wenn es eine aus der mittleren Ebene macht, ist das nicht ungewöhnlich.

  54. Köstlich sagt:

    Der Mezzogiorno ist wirklich schön ....
    …. ich empfehle nach Apulien zu reisen.
    .
    Alte Masserien, traumhafte Städtchen, unterschiedlichste Strände und sehr freundliche Leute (die als ehemalige Gastarbeiter) oft auch ganz passabel Deutsch sprechen. Dazu Antipasti, Primi, Secondi und Dolce sowie der Primitivo für kleines Geld. Es ist dort m.E. stets günstiger ins Restaurant zu gehen, als (nach einem Einkauf im E…..-Supermarkt) selbst zu kochen.
    .
    Man darf sich blos nicht erschrecken, dass um die Mittagszeit halt alles geschlossen hat – der Mezzogiorno erwacht nach 12:00 erst gegen 18:00 Uhr erneut!
    .
    Es entstehen dort viele neue Restaurants und Herbergen, die von jungen Leuten verwaltet werden, die zwar idR (mangels Gastarbeiterkarriere) kein Deutsch aber doch Englisch recht passabel können. Das sind meist Leute mit abgeschlossenem Studium und man mag über Inhalte und Sinnhaftigkeit der “italienischen Studiengänge” gerne streiten. Erstaunlich ist, dass sie dem Englischen mächtig, doch im Süden bleiben und es auf eigene Faust versuchen, statt (wie noch vor 15 Jahren) gezwungenermassen nach Norden umzuziehen und sich einem Konzern zu verdingen.

    • Don Alphonso sagt:

      Im Norden ist die Arbeitslosigkeit auch hoch. Meine Bekannten aus Süditalien im Norden sind alle, wirklich alle, auch im Norden selbstständig. Nicht auf Organisationen warten und mkit Freunden und Familie selbst loslegen ist halt italienisch. Ich habe hier eine Frau kennengelernt, grad eben, die mit zwei ebenfalls arebitslosen Akademikerinnen in Kooperation mit der Stadt einen Bücherbus macht. Die haben alles selbst entworfen, geplant und umgesetzt, und so haben die Dörfer rund um Mantua jetzt eine Bücherei plus Puppentheater einmal alle 4 Wochen.

    • Köstlich sagt:

      Werter Don, es scheint mir typisch deutsch, dass nur etwas unternommen wird ....
      …. wenn es dafür staatliche oder stiftungstechnische Unterstützung gibt. Dabei gibt es auch kaum einen Unterschied zwischen den deutschen Individuen und den Grosskonzernen.
      .
      Mich regt jedenfalls das dauernde Geschwätz auf, dass die “Rahmenbedingungen” für dies und jenes noch nicht optimal seien.
      .
      Die einzige Rahmenbedingung, die in DE nicht stimmt ist, dass Steuer- und Sozialgesetze viel zu kompliziert und die zu entrichtenden Abgaben einschl. der zu leistenden Bürokratie und dem erforderlichen Beratungsaufwand im Gesetz- und Verordnungsdschungel DE viel zu hoch sind.
      .
      Das kann aber gar nicht anders sein, wenn jeder nach individueller Förderung und Berücksichtigung durch den sozialistischen Staat ruft und die Parteien mit Anwälten und Steuerberatern durchfilzt sind, die Nutzniesser eben jenes Systems sind.
      .
      Einfach verständliche und für alle einheitlich geltende Gesetze mit niedrigen Abgaben – da lohnt ein vergleichender Blick nach CH, die das etwas besser können.
      .
      In Italien wurde früher erst das Haus gebaut und danach baurechtlich legalisiert, da ist ggf. noch etwas von diesem Geiste übrig, der von der EU aber auch sicher bald ausgetrieben sein wird.

  55. ObjectBe sagt:

    „Da sie sich für weiße hielten, sind sie zu Narren geworden.“ - Paulus, Röm 1, 22
    Lieber Don Alphonso,

    nachdem ich Ihre Zeilen gelesen hatte, weiß ich nicht so recht, ob der in Ihren Gedanken spürbare Erregungsüberschuss, diese leicht bebende Emotionalität in Ihren Worten, Ihr Engagement wirklich der arbeitslosen italienischen Jugend, gar den vielen, sogenannten Flüchtlingen galt, oder der verhunaggelten Meldung hierzu in anderen Medien, von denen bekannt ist wie gut Sie diese leiden mögen ?

    Noch in Cannes, etwas wehmütig beim Packen, las ich in der Onlineausgabe der FAZ am Sonntagnachmittag (28.05.) “Merkels Vision – Geheimplan für Europa”.

    Haben Sie das Photo gesehen, … ganz oben? Von links nach rechts, der neue französische Staatspräsident, D. Trump, Junkers, der Totengräber Europas, Premierministerin Theresa May und Merkel.

    Die sich auf dem Photo in Seitenansicht präsentierende Kanzlerin, gekleidet in einem blauen Jacket, das sehr an den Anzug vom Teletubbies “Tinky-Winky” erinnerte.

    So wie es allgemein üblich ist über einen Toten nicht Schlechtes zu sagen, gilt es ja als unschicklich sich über das physische Erscheinungsbild eines Politikers zu äußern.

    Hingegen ist es ja erlaubt und im Glauben an eine lebendige Demokratie geradezu zwingend notwendig, verlumpte geistige Auswüchse von Politikern aufzugreifen und ihrer Dummheit zu überführen.

    Aber, bitte schauen Sie sich dieses Bild noch einmal an, muß man sich physisch wirklich so gehen lassen für Deutschland ?

    Ludwig Erhard hatte ja auch so eine Silhouette, doch der brachte Deutschland das Wirtschaftswunder und lief nicht herum wie Sydney Greenstreet in der Rolle des Signor Ferrari als Besitzer des blauen Papageien, im Filmklassiker Casablanca.

    Um wieder zu den von Ihnen angesprochenen vom italienischen Staat zur Nutzung ausgeschriebenen Liegenschaften zurückzukommen: Voluminöse Silhouetten von Liegenschaften lassen oft ihren ruinösen Zustand nicht erkennen.

    Zweifelsfrei anerkennenswert, wie geschäftstüchtig ist es, daß etwas erschlaffte Immobilien wieder genutzt werden können und im Idealfall dem Re­nom­mee des Landes dienen.

    Die Italiener haben ein bewundernswertes Nationalgefühl, was wenig mit Berlusconi oder anderen kleinen Skandalen zu tun hat, die jedoch stets gerne, vor allem von der deutschen Presse, breitgetreten werden.

    Wen würde es nicht freuen, wenn dieses, von Ihnen angesprochene Reaktivierungsprogramm für sich selbstaufgebende Immobilien den gewünschten Erfolg haben wird?

    Sicher erkennen und fühlen auch einige der vielen arbeitslosen Jugendlichen in ihrer ethnischen Gemeinsamkeit und kulturellen Tradition die Chance in einem solchen Projekt.

    Ihren Optimismus in Bezug auf die sogn. Flüchtlinge teile ich jedoch nicht.

    Der italienische Staat weiß was er da macht, auch bei diesem, von Ihnen angesprochenem Programm, und wie bei jedem gutmeinendem Programm unterlaufen Fehler.

    Das was man so “Flüchtlinge” nennt, hat keine gemeinsame Geschichte mit den jungen arbeitslosen Italienern, für die dieses Programm ein gutes Angebot ist. Sie haben kein Wissen um die italienische Geschichte, die große Teile Europas prägte, kein hieraus resultierendes kollektives Gedächtnis, was auch die politische Identität einer Gemeinschaft ermöglicht.

    Liegenschaften diesen anzuvertrauen gleicht Perlen vor die Säue zu werfen. Man könnte es auch stilvoller zum Ausdruck bringen, wenn man sich an Ernest Renan
    erinnert und an seinen Vortrag 1882 in der Sorbonne.

    „Eine Nation ist eine große Solidargemeinschaft, die durch das Gefühl für die Opfer gebildet wird, die erbracht wurden und die man noch zu erbringen bereit ist. Sie setzt eine Vergangenheit voraus und läßt sich dennoch in der Gegenwart durch ein greifbares Faktum zusammenfassen: die Zufriedenheit und den klar ausgedrückten Willen, das gemeinsame Leben fortzusetzen. Die Existenz einer Nation ist ein tägliches Plebiszit, wie die Existenz des Individuums eine ständige Bekräftigung des Lebens ist.”

    Gehen Sie mal über den Platz vor dem Mailänder Hauptbahnhof und schauen sich diese Leute an.

    Nun mag der Versuch solche Menschen, die sich, in Italien, wie auch in Deutschland als “Flüchtlinge” ausgeben, in ein solches Projekt zu integrieren nur ein kleines Beispiel für eine große Träumerei sein, doch ebenso ist es ein Beitrag sich in einem weiteren Schritt als Nation aufzugeben, wenn wir uns als Europäer in eigenständigen und gegenseitig bereichernden Nationen erleben wollen.

    Nation, italienisch, wie deutsch bedeutete bisher eine Willensgemeinschaft derjenigen, die sich einem gemeinsamen gesellschaftlichen Projekt verpflichteten, und zugleich eine Solidargemeinschaft, in der Rechte und Pflichten einander entsprachen.

    Nun gut, vielleicht gilt es sich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Gerade in Deutschland haben sich die Menschen ja schon an den Flüchtlingsterror gewöhnt, wie daran, daß man seit Jahren Politik nicht mehr im Parlament macht, sondern in Talkshows. So überraschte es ja eigentlich keinen mehr, daß die Bundeskanzlerin, ganz in bayerischer Tradition, in einem Truderinger Bierzelt ihre neue politische Erkenntnis: “wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.” verkündete.

    Eine Erkenntnis, die jedem verantwortungsvollen Bürger sein ganzes Leben eine Selbstverständlichkeit ist und die Medien bewerten, wie in der FAZ zu lesen, eine solche Äußerung neuerdings als „historisch”.

    Mag man über Italien, die Italiener denken was man will. Mag man nach 3 Wochen auf Touristenrouten reisend, als deutscher Italienkenner, sie bewundern oder sich über kleine Insekten im Hotelzimmer aufregen, selbst Berlusconi, das alte Schlitzohr, hat in keinem Bierzelt solchen Blödsinn geredet und, um zum Anfang zurückzukehren, lieber eine “Bunga Bunga Silhouette” als Tinky-Winky im Truderinger Bierzelt.

    Seien Sie herzlich gegrüßt

    ObjectBe – ( objectbe.blogspot.com )

    • Philomena sagt:

      Ich bin nicht bibelfest,
      muß aber doch mal dumm fragen, ob es nicht w e i s e heißen muß? Für mich ergäbe es sonst keinen Sinn.Immerhin können Weiße und Schwarze Toren sein, oder?

  56. Thomas Cgn sagt:

    Der Haken ist ...
    … man müsse sich selbständig machen.

    —–

    Ja, das kann schon eine ordentliche Last und Bürde sein.

    Als ich vor etwa eindreiviertel Jahren wieder Fuß fassen wollte, haben mich zwei Anwälte zu einem gemeinsamen Abend eingeladen, um mir zu helfen, beide kannten meinen Werdegang ganz gut. Mich wohl weniger.

    Sie empfahlen mir, die Erwerbsunfähigkeitsrente anzustreben. Die wäre zwar bescheiden, aber immerhin. Und die zu erlangen trauten sie mir dann auch zu.

    Ich habe nie vom Staat gelebt und solange ich entscheiden kann, werde ich das auch nicht.

    Also fragte ich sie im Laufe des Abends, was denn gegen eine Selbständigkeit spräche, auch angesichts manch immer noch drohenden Gewitters.

    Beide waren irritiert und, nein, sie setzten mir nicht zu, aber sie fragten doch immer wieder ungläubig, weshalb ich mir das antun wolle. Letztendlich sagten sie, versuchs halt, das andere steht Dir immer noch offen.

    —–

    Nun bin ich also selbständig, verdiene noch nicht so arg viel, aber immerhin mehr als ich brauche.

    Ich bin autark, muß mir von niemandem miese Fragen stellen lassen, mich keiner Gnade oder Begutachtung aussetzen usw..

    Und ich werde es noch auf ein fünfstelliges Nettoeinkommen bringen, ein wenig Ehrgeiz sei mir bitte gegönnt :)

    —–

    Jene Herrschaften des Spon scheinen keine Selbstachtung zu haben.

    Sonst würden diese nicht ihren Lebensentwurf der vollkommenen Alimentierung durch andere so bejubeln und Autarkie, Engagement, Anpacken, Gestalten und derlei mehr so niedermachen wollen.

    Jenen sei gesagt, dass Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens diejenigen sind, die auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter stehen.

    Das sich Spon-Autoren dazu zählen, sollte mich an sich wundern, das ist allerdings nicht mehr der Fall.

    Wo jene nur ein halbwegs passables Auskommen für sich sähen, wird sich zeigen, würde der Spiegel einst weniger oder nichts mehr für solche Beiträge zahlen können, wie auch andere dereinst renommierte Medien.

    Vielleicht kleben diese dann ja Plakate von Werbetreibenden in Berlin, auf denen Frauen in Bikinis abgebildet sind und einen Jungen in blauer Kleidung oder ein Mädchen rosa gekleidet anlachen.

    Das Leben kann schon grausam mit Unselbständigen sein.

    • Don Alphonso sagt:

      Das sind Journalisten. Wie viele Journalisten, glauben Sie, setzen sich ohne Absprache mit der Redaktion, fahren nach Italien und machen Beiträge, ohne auf die Kosten zu schauen? Der Journalist ist heute der Stubenhocker par excellence.

  57. Gast sagt:

    Titel eingeben
    Ah, das ehemalige Nachrichtenmagazin, der Druckspeichel, und obenauf noch der Onschleimspeichel. Linksbizarre intellektuelle Ruinen alle beide, politisch korrekt verstimmte Polittrompeten, aus denen die herablassende Niedertracht trieft.

    Aber mei, es fällt im Reigen der ganzen verlotterten Medien des Landes nicht mehr wirklich auf, wo genau nun die intellektuelle Verwahrlosung besonders eklatant ist. Die Presse ist eine einzige Abraumhalde besserer Tage und verpuffter Ideale, wohin man sieht, wie überall im Land.

    Wie jemand zuvor schon sagte: Man liest halt einmal am Tag überall quer drüber, damit man nicht in einer Filterblase dümpelt und klickt dann schnell weg und löscht die Cookies, damit man sich die Augen, den Geist und den Rechner nicht gar so arg verdreckt.

    Wie das halt ist heutzutage: Wir atmen ruhig und ohne Angst. Es geht uns gut. Wir sind brave ordentliche Menschlein. Wir vertrauen ohne Arg und Murren der Politik und den Medien, die stets wissen, was unser Bestes ist. Wir fühlen uns wohl. Das Leben ist grenzenlos schön.

  58. De nouveau nécessaire une action de nettoyage du parking sagt:

    Don Alphonso sagt:e am 29. Mai 2017 um 19:25 Uhr
    „Sizilien ist etwas anderes als der Norden. Wenn Sie mal die L’Eroica fahren, können Sie lang nach Plastikmüll suchen……“
    .
    Das stimmt bis zu einem gewissen Grad, ich hatte vergessen diese Feststellung einzufügen. Allerdings, als wir im letzten Oktober kurz vor Greve mal rechts ranfuhren weil uns Gruppen von Rennradfahrern den Berg hoch in Richtung Figline entgegen kamen-und ich darunter nach Don Ausschau hielt, sehen wir am Hang in schöner Eintracht 2 Waschmaschinen liegen. Gleich zwei, was auf Händlerentsorgungsservice hindeuten könnte. Das Foto haben wir bei der scena unserem Wirt Franco gezeigt, der nur lachte, aber bestätigte, daß vielen seiner Landsleute ihre Umwelt am Steiß vorbei ginge. Und wenn der nördliche Strom der Italiener mal richtig Hochwasser führt, muß man die Strände bis Rimini hinunter sperren.
    .
    Aber auch die Sizilianer können wenn sie wollen. So sind z.B. die langen Auf-und Abfahrten zum Ätna piccobello sauber (Naturpark). Im Gegensatz zum Vesuv, wo neben den Straßen fast schon kommerzielle Abfallentsorgung zu sehen ist. Von den Wochenend-Piquenique-Hinterlassenschaften ganz zu schweigen. Aber Neapel ist schon wieder eine ganz andere Nummer.
    .
    Aber auch bei uns beobachtet man eine wieder steigende Vermüllung. Ich sehe das seit einigen Jahren an einem günstig gelegenen Waldparkplatz an der B 39 beim Walken und führe das nicht zuletzt auf Leute zurück, die mehr oder weniger unangemeldet hier leben und keine Entsorgungsbeiträge zahlen. Gut zu beobachten auch an Mülleimern der Bushaltestellen und in Parks, die morgens überquellen.
    (DdH)

    • Don Alphonso sagt:

      Das sind die Migranten aus Osteuropa, die sind dort, wo sie in Gruppen auftreten, tatsächlich auch für die Umwelt problematisch. Ich war mal in einem zerfallenden Landgut, in dem Clandestini halblegal hausten, saprich mit Einverständnis des Besitzers, das war weniger schön. Aber auf der anderen Seite trenne ich in Mantua den Müll in 5 verschiedene Sorten, und das wird hier auch konsequent durchgezogen. Mit Strafen, wenn man sich nicht daran hält.

  59. Paul Suding sagt:

    Titel eingeben
    Ich hatte den zusammengeschusterten Artikel als schnoeseligen Teaser fuer die Reise-Rubrik betrachtet, bei der dann wieder die versteckten Schoenheiten Italiens zum Klicken verleiten, eher so eine stern-online Nummer, so schnell vergessen wie gelesen, irrelevant in der Sache, die mir eine gute Idee scheint. Hatte mich nicht so aufgeregt wie Sie, weil mir die Idiotie fuer sich selbst zu sprechen schien. Habe das unterschaetzt. Unfassbar, dass diese Dummheit als sachlicher Beitrag angesehen und die unterschwelligen Vorurteile Hasskommentaren ausloesen. Vielleicht wollten die Autoren – Kuerzel kann ich nicht im SPON-Verzeichnis finden – wie HJ Schlamp schreiben, wofuer ihnen offenbar der Humor, die Liebe und der Durchblick fehlt. Nehme nicht an, dass er das Machwerk abgecheckt hat.

    Nun gibt es ja auch bei der FAZ sehr unterschiedliche Sichtweisen und Deutungen, wenn es um Italien geht. Nehmen Sie doch mal Herrn Piller mit auf Tour!

    • Don Alphonso sagt:

      Man kann ja in Italien vieles kritisieren, aber dieses absichtliche Falschverstehen nervt, genauso wie der Obercheckertonfall. Zu blöd zum lesen aber die Klappe auifreissen. die autoren und ihr Verantwortlicher sind ganz klar Einsparpotenziale. Sowas hängt sehr oft in Nebenbereichen wie Karriere oder, noch schlimmer, Uni herum, woher dann teilweise auch das Personal von Bento kam.

  60. El_Mocho sagt:

    Titel eingeben
    Dises seltsame Mischung aus Boluevard und postmoderner Linker bei SPON ist mir auch aufgefallen. Berichte über Flüchtlinge und Transsexuelle neben Artiklen zu Luxusvillen und Designer-Restaurants. Nur nichts was mit normalen Menschen zu tun hat.

    • Don Alphonso sagt:

      Schadenfreudemedium mit moralischem Anspruch. Ich lese da gar nichts mehr, nur dieser Beitrag, der hat mich gewurmt.

  61. Gost sagt:

    Glückwunsch
    Super Text, Radeln rules!

  62. djangohatnemonatskarte sagt:

    wer ist der OSTEUROPÄER....................???????????????
    dieser blog löst meine lebensprobleme…….ich fragte mich mich seit dem gipfel in Sizilien, an wen oder was mich die blaue kleidung von ulFuM erinnert………..und ObjectBe löst dieses problem: TINKY-WINKY von den Teletubbies…………..ja, auf diesem niveau wird auch politik gemacht im kanzlerInnenwahlverein.

    und nun zu den müllproblemen, die in diesem blog vornehmlich dem OSTEUROPÄER (wer immer dies ist) in die abgelaufenen halbschuhe geschoben werden. ich denke: weit gefehlt !

    an manchen tagen trägt mich abends beim sonneruntergang das Empacher-Boot hinaus auf den see, auch samstags nach heissen tagen wo die ganzen OSTEUROPÄER auf ihren motoryachten und segelbooten den see bevölkerten und schamlos ihre plastikflaschen und plastiktüten achtlos und kulturlos über bord warfen, von noch unappetitlicheren dingen ganz zu schweigen.

    ja, früher war alles anders, ich entsinne mich einer pause beim Lac Leman “rund um den see” ruderrennen in den anfangsjahren so nachts gegen 1 Uhr……………ich stellte zur diskussion, ob ich nun eine bananenschale weit vor Evian rudernd evtl. in den see werfen dürfte……
    sofort wurde ich von meinen kameraden, alle vom braunen wind der frau Pastorin umweht, in die schranken gewiesen

    • Don Alphonso sagt:

      Gut, um es deutlich zu sagen: Es gibt in Italien Probleme mit Menschen aus Osteuropa ohne festen Wohnsitz. Und an manchen Orten auch knallharte Verordnungen gegen sie, wie etwa in Verona. Das wirkt dann auch. Aber dafür muss man das durchsetzen, und dazu sind viele Kommunen nun mal nicht in der Lage. Das Problem wird nur kleiner, wenn die Leute im Frühjahr nach Berlin weiterreisen.

  63. Ralph B. sagt:

    Niedergang des Journalismus allgemein
    Meine Theorie:

    Die Abwanderung von Werbeeinnahmen und Anzeigenerlösen aus den Printmedien ins Internet führt in den Printmedien im Besonderen und im Journalismus im Allgemeinen zu sinkenden Einkommenschancen, was wiederum die sozio-kulturelle Zusammensetzung der Journalistenzunft verändert.

    Menschen mit einer bürgerlichen Lebensplanung und entsprechenden Einkommenserwartungen werden tenedenziell nicht mehr Journalisten. Bürgerliche Wertvorstellungen und Sichtweisen werden so unter Journalisten zur exotischen Mindermeinung,

    Tendenziell werden mehr Frauen Journalisten, da Frauen bei der Berufswahl tendenziell weniger einkommensorientiert sind. Genderismus hat deshalb im Journalismus einen zunehmend besseren Nährboden.

    Frage:
    Gibt es zu dieser Entwicklung auch Korrekturmechanismen?

    • Don Alphonso sagt:

      Das ist richtig, die Axel Springer Akademie nimmt jetzt wirklich jeden, der die Begeisterung mitbringt. Dazu kommt noch, dass Frauen klar die Mehrheit stellen und unter diesen Frauen wiederum viele sind, die nicht gut genug für PR sind, wo man wirklich unter Druck steht. Das sorgt dafür, dass ein bestimmter, unzufriedener, mürrischer und ansonsten chancenloser Typ auftaucht, und am Ende stehen dann halt solche Meckerbeiträge.

    • BlackBlacky sagt:

      Masse vs. Klasse
      Deshalb auch z.B. die Rechercheverbünde(ten) wie WDR, NDR u. SZ, irgendwie muß die Schoose ja finanziert werden und sei es aus Steuermitteln (ÖR Zwangsabgabe). Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, daß sich auch andere überregionale Printmedien aus Überlebensinstinkt-Sicht für weitere “Recherche-Verbündeten” analog dem oben genannten in Stellung bringen wollen. Die ausserordentlich freundliche Berichterstattung im Regierungs- und Parlamentkontext ist jedenfalls kein Gegenargument gegen diese These.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, der Eindruck ist richtig. Staatsferne war gestern.

  64. Hessin sagt:

    Reisen meckern Häuser restaurieren
    Lieber Don Alphonso

    ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Meckerbeiträge des Spon von irgend jemandem ernst genommen werden. Schon gar nicht von jemandem, der an dem Programm der Immobilienagentur interessiert ist und das nötige Kleingeld samt Enthusiasmus hat.

    Mich wundert nur, dass sich ein Blatt wie der Spiegel einen derart abstossenden Onlineauftritt leistet. Leserbindung geht anders.

    Gegen all die Outdoorbegeisterten und Kunstinteressierten kommen diese Journalisten ohnehin nicht an. Vielleicht wissen sie es auch, daher der neidische Unterton?

    Herzliche Grüße von Wanderin zu Radfahrer sendet Ihnen

    Hessin

  65. mira belle sagt:

    ... bauen und Müll ...
    …, ja – wenn ich nur jünger wäre und etwas mehr Geld mein Eigen nennen dürfte …

    … in den 80- und 90igern waren wir als Familie viel in Italien unterweg´s – vom Gardasee über die Toscana – Rom und in die Abruzzen … quer durch´s Land bis zur französischen Riviera und über´n Lago di Tenno wieder nach Haus …

    … schon damals fielen uns viele charmant aussehenden kleinen Gebäude an den schmalen Sträßchen auf, die renovierungsbedürftig waren …

    … schon damals regte sich in mir der Wunsch, so ein Kleinod in wunderschöner Landschaft – was man mit relativ kleinem Budget hätte erhalten können – zu besitzen – vielleicht auch nur zu verwalten …

    doch es kam halt anders …

    nun – hier bei uns ist es jetzt ähnlich … (auf dem Land – 50 Km von Stuttgart entfernt) …

    die Jungen wollen in die Stadt – nach Stuttgart – unbedingt – die Mieten sind fast unerschwinglich – wenn Bauen, dann billigst und nicht unbedingt schön – die Grundstücke werden immer kleiner, da unbezahlbar –

    … und hier stehen viele alte Bauernhäuser (mit Scheune und viel Platz drumrum) leer – man sagt, Renovation sei zu teuer, da die Bausubstanz zuuu marode – oder die Besitzer wollen noch nicht verkaufen – sie warten auf noch höhere Preise – manch ganz hübsche, schön gelegene Altertümer sind schon an vermögende Leute aus der Stadt gegangen – deren Besitzer jedoch nur an den Wochenenden kommen (wenn überhaupt) und sich nicht am Gemeinde-Leben beteiligen – was doch wichtig wäre.

    … vielleicht ist es in Italien ähnlich … dort wie hier müssen die Gemeinde- und Stadtverwaltungen dringend umdenken, sonst verschwindet nach und nach ein Teil unserer Identität – von der wir so oft sprechen und unseren Kindern weiter geben sollten …

    schade wäre es und traurig oben drein …

    ach ja und der MÜLL – auch hier teilweise schlimm – in den Wald wird er geworfen – Säckeweise – in “meinem See” gleich um´s Eck schwimmen mittelgroße Alu-Bierfässer und geklaute Einkaufs-Wagen … (Nah-Erholungsgebiet der Stadt)…

    den Plastik- und Verpackungs-Wahn kann man an den Straßenrändern liegen sehen – ein Irrsinn. Hauptsache das Bruttosozialprodukt stimmt ..

    … schöne neue Welt …

    • ChristianBW sagt:

      Ex Zeitleser
      Hm, meine Heimat ist ca 25 km südöstlich von Stuttgart.
      Als Jugendliche hatte S für uns jedoch recht begrenzte Anziehungskraft. Da sind nämlich viele schöne Städtchen um Schtuagardt herum (Tü, RT, NT……)

      HM, zu den Immobilienpreisen: Aus Sicht der schon länger in den Dörfern im Dunstkreis Stuttgarts Lebenden werden derzeit oft völlig “überzogene” Preise bezahlt. Jedenfalls würde kaum ein Einheimischer solche Preise bezahlen. Vor einigen Monaten wurde z.B. das Nachbarhäuschen meiner Mutter verkauft, absolut renovierungsbedürftig, recht klein (110m) und Stand frühe 1960iger Jahre für 360 Tsd. + Renovierung + Nebenkosten, landet der Käufer da am Ende bei ca. 500.000+ (und fast 25 km nach S, 14km nach Tü/RT)
      Fast alle im Dorf hatten den Preis auf max. 250.000€ taxiert. Ich kenne weitere solcher Fälle. Dazu gibt es im schwäbischen einen Spruch: Jeden morgen steht ein Du… auf, oder man muss nur einen Du… finden.

      Allerdings befürchte ich mittelfristig eine weitere Stadtflucht mit Preisauswirkung, weil eben die Preise im Vergleich zu Innenstädten immer noch moderat sind, aber besonders, weil es für Familien und Senioren in Großstädten zunehmend ungemütlicher wird. Mein neuer Nachbar im Dorf berichtet öfters von seiner erfolgreicher “Flucht” aufs Land. Alleine die gut funktionierende Grundschule, aber auch fehlende nächtliche Polizeieinsätze in der Nachbarschaft, besonders toll findet er, dass man sogar die Türen noch unverschlossen lassen kann… o.k.
      ändert sich wohl künftig auch etwas….

    • BlackBlacky sagt:

      Uff dr Fildere, ChristianBW?
      I au. Anscheinend regelt wirklich die Nachfrage den Preis. Was z.B. gerade in Stgt.-Möhringen für Neubauwohnungen in guter Lage verlangt (und auch bezahlt!) wird, geht auf keinen schwäbischen Kuhfell Debbich mehr.
      Es gibt aber noch eine 3. Lebens-, Infrastruktur- und Immobilien-Kategorie (neben S und S-Speckgürtel als Bsp.), und das ist die Pampa. Mein Elternhaus im Hohenlohischen (200 Einwohner hat das Frankendörfchen) steht schon längers leer. Scheune, Schmiede, Land. Ich träume immer von einem Multimillionär, der dort einen Ponyhof errichten will.
      Auch staatsfinanzierte Aktionen analog den ital. Wärterhäuschen würden dort nicht helfen. DA WILL WIRKLICH KEINE SAU HIN!

    • colorcraze sagt:


      Auch staatsfinanzierte Aktionen analog den ital. Wärterhäuschen würden dort nicht helfen. DA WILL WIRKLICH KEINE SAU HIN!
      Sagen Sie so.
      Aber wenn die Peripherie/Vorstadt immer näher rückt? Die Leute dort machen doch dann auch Ausflüge. Eine Wirtschaft wäre ein Zielpunkt.

    • ChristianBW sagt:

      Ex Zeitleser
      @ BlackBlacky
      Gut, ein Dörfchen mit 200 EW kann schon noch Pampa sein.

      Allerdings wird die “Pampa” in Süddeutschland immer kleiner und ist auf wenige Landschaften begrenzt. Selbst auf weiten Teilen der Alb
      oder im Donautal /Landkreis Sigmaringen sind die Immo -Preise gestiegen. Wird die Bahnstrecke S-Ul mit Bahnhalt Merklingen und die A8 ausgebaut, wird ein Teil der Alb schnell Vorort vom Großraum om Schtuagardt rom. Fast so wie z.B. bereits jetzt alle Dörfchen zwischen München und Augsburg zum Raum M zählen. Mein Patenkind lebt 40 Km westl. von M in einem 200 EW Weiler mit Null Infrastruktur (aber 8 Min zu A8 ) und bezahlt fast 1000€ Miete für eine größere 3,5 Zimmer Wohnung.

      Bei uns ist es außerdem so: In ein sehr kleines Dorf wollen offenbar eher wenige, aber es kann gerne extremer sein, gesucht sind z.B. ganz einsame Gehöfte, Einzelhäuser, Resthöfe alte Forsthäuser und ähnliches. Und zwar völlig einsam in der Pampa, oft “nix” mit Asphaltweg oder ähnlichem. Also “die” Rechtfertigung für einen SUV+ Jagdschein

    • Don Alphonso sagt:

      Das ist bei uns ähnlich, zwischen Nürnberg und Ingolstadt gibt es de facto keine Pampa mehr, sofern sie 20 Minuten seitlich der A9 ist. Früher waren die Höhen über dem Altmühltal wirklich vergessen, heute ist da ein Neubaugebiet neben dem anderen.

    • colorcraze sagt:


      BlackBlacky, halten sie das Dach von dem Haus dicht (der Verfall beginnt meist von oben her) und bieten es immer mal wieder an.
      Irgendwann ist die Straßenanbindung so gut, daß jemand zugreift.

  66. BGrabe02 sagt:

    Das wirklich Kriminelle an dem Artikel....
    liegt ja darin, das es schwierig ist ohne Zusatzaufwand, die tatsächlichen Verhältnisse zu ergründen.
    Müsste ich so einen Artikel ohne Zusatzinformationen kommentieren, wer weiss was dabei herauskommt. Denn ich würde ja das Beschriebene kommentieren, nicht die Realität.
    Soetwas kommt mittlerweile in jeder Zeitung vor, regelmäßig, zu viele Journalisten.
    In lokalen Zeitung ist das Ausmass so groß, das ich niemanden kenne, der einen korrekten Artikel gelesen hätte, dessen Umstände er persönlich kennt! Es scheint eine Mischung aus Schlampigkeit, Gleichgültigkeit, Arroganz und eigener Eitelkeit zu sein, die “Lügenpresse” produziert, wobei zu beobachten ist, das je politischer es wird, darauf geachtet wird niemals falsche Fakten zu bringen, nur die Kontexte zu verdrehen.

  67. Vanelli sagt:

    Die Strasse der Mantuaner Spezialitäten?
    Guten Tag,
    ist die die “Strasse der Mantuaner Spezialitäten” theoretischer Natur? Ich bin öfters in der Gegend aber habe davon noch nie gehört. Meine (deutsche) Recherche half mir leider nicht weiter.

    Vielen Dank für einen Hinweis

  68. mira belle sagt:

    ... SPIEGEL ...
    … damals anno – jedenfall´s vor dem Euro …

    gute Leute lesen diesen Schmontz nicht mehr …!

  69. tiberiat sagt:

    dem ist eh nicht zu helfen
    der auf den Spiegel vertraut;
    als Negativ-Referenz lese ich ihn soweit barrierefrei zugänglich,
    aber als ein Blatt das sich seit Jahren abseits der Qualitätspresse bewegt, meiner Meinung nach wohlgemerkt, ist es für gute Informationsbeschaffung untauglich.
    Da greife ich lieber auf die NZZ zurück, um ein Beispiel zu nennen, oder eben die FAZ.
    Ihnen werter Don möchte ich für diesen leidenschaftlichen Artikel danken;
    mittelfristig werde ich meine Reiseziel wohl überprüfen und anpassen.

  70. Babs sagt:

    Jetzt erst recht!
    Lieber Don, mit so viel Freude lese ich Ihre Beiträge zu Italien! Als wir noch jung waren, sind wir ja am Samstag auf eine ordentliche Pizza und Kaffee zum Gardasee gedüst und dann wieder zurück. well well… Nun fuhr ich nach ein paar Jahren der Abstinenz an Ostern mal wieder über den Brenner.
    Ja, es stimmt. Viele Häuser stehen leer und es schaut auf dem Land nicht gut aus. Aber irgendwie gibt es dort eine andere Art im Umgang mit Problemen und miteinander, was mich derart beeindruckt hat, dass ich mir lieber in Oberitalien den Alterswohnsitz gönnen werde, als daheim in Oberbayern. Auch wenn es NICHT geschenkt ist, die Angebote sind gut und die Zinsen noch niedrig. Und den Ofen im giardino heize ich dann genüsslich mit allen SPIEGEL, Zeit und TAZs dieser Welt!!

    Der Artikel wurde übrigens unter “tired of the rat race?” auch in den USA online ganz groß verwurstet…meine Freunde sahen sich schon als Feudalherren über ihre latifundien in Übersee blicken. Un-mö-glich.

    • Don Alphonso sagt:

      Echt? In der englischen Ausgabe des Spiegels? Peinlich.

    • Auch Einer sagt:

      Den Altersruhesitz
      wähle ich in fusslaeufiger Nähe zu dem was ich dann wirklich brauche – Ärzte.

    • colorcraze sagt:


      @Auch Einer: Sie haben offensichtlich präzise praktische Vorstellungen, an die sich die meisten nicht herantrauen.

  71. kdm sagt:

    fein beobachtet.
    ” Es scheint eine Mischung aus Schlampigkeit, Gleichgültigkeit, Arroganz und eigener Eitelkeit zu sein, die „Lügenpresse“ produziert, wobei zu beobachten ist, das je politischer es wird, darauf geachtet wird niemals falsche Fakten zu bringen, nur die Kontexte zu verdrehen.”
    .
    Das ist f e i n beobachtet.
    .
    (Nach 57 Jahren kaufen und lesen deutscher Qualitätspresse würde ich anstatt “scheint zu sein” ein klares “ist” setzen. Ja, Ausnahmen gab’s immer mal wieder; die wurden nicht selten rasch entsorgt. Ich staune, dass sie den Don hier so lange immer deutliche schreiben lassen. Zählt das bei den Verantwortlichen vielleicht als “ist ja nur ein Blog”? Zudem: man weiß ja nie, wie sich der Wind… )

  72. djangohatnemonatskarte sagt:

    Mülltonnen aufstellen und Mülltonnen leeren...............
    das ist mein erster Gedanke, wenn ich von der Autobahn an der Ausfahrt Weinsberg auf den Zubringer abbiege……………….

    werter DON, danke für diese osteuropäische Klarstellung, natürlich löst sich diesen Problem in bella italia, nun da die Reisezeit beginnt und alle die Führung der freien Welt durch ulFuM herbeisehnen, der Müll landet dann wo er hingehört, aber leider immer noch nicht auf der Wiese vor dem KanzlerInnenamt !

    es fehlen besonne Berater, einer wie der hier am 30. Januar 2017 um 11:15 mitschreibende Zbigniew Brzezinski, der gebürtige OSTEUROPÄER hat sich in die ewigen polnischen Jagdgründe seiner Vorfahren vor wenigen Tagen abgesetzt…………..und wieder einmal mehr müssen wir das aussenpolitische Feld übermotivierten Anfängern und Freunden der Hamas überlassen…….

  73. Otto Meier sagt:

    Das unternehmerische Risiko
    gehört nunmal dazu, das aber scheint hier weitestgehend unbekannt zu sein. Auch hierzulande müssen Pächter investieren und erhalten keine Garantie, daß sich die Investition rechnet oder der Pachtzeitraum bis zum St. Nimmerleinstag verlängert wird. Fehlinvestitionen und Pleiten gehören nunmal dazu, sind meist auf die Unerfahrenheit der Jungunternehmer zurückzuführen.

    Nur wer in Deutschland in erneuerbare Energien investiert, der erhält qua Gesetz eine weitgehende Gewinngarantie (Investitionsschutz) gegen die Netzbetreiber und in der Regel damit zu Lasten der Stromkunden.

  74. leotanu sagt:

    Ich hätte ein Problem,
    da alle 400m in Italien etwas schönes und interessantes aufzufinden ist muss ich ständig stehen bleiben und genießen. Damit komme ich natürlich nicht sehr weit und teste die Geduld der sportlich ambitionierten Radfahrer….welche ignorant an den tollsten Sachen vorbeiradeln würden.

  75. Oberländer sagt:

    Nüchtern betrachtet: Nicht machbar
    “Kostenfrei bis zum Erreichen der Gewinnschwelle” hatte ich zunächst wohl falsch ausgelegt. Danach also nur nicht mehr kostenfrei.

    Die Idee wird möglicherweise daran scheitern, dass die jungen Leute nicht gern in der Wallachei leben. Sonst wären ja viele kleine Orte und Dörfer nicht in einem halb verlassenen Zustand.

    Ich kenne so ein leerstehendes Ensmble in einer Gegend, die ich außerordentlich schätze, aber von der Jahreszeit abhängig. Wenn der Staat 3 mickerige Millionen hinein steckt, kommen 30.000 pro Immo raus. Davon können sie nicht einmal die Isolierung und den Heizungsumbau stemmen, geschweige denn mehrere Bäder oder eine moderne Küche. Der Staat sucht also finanzkräftige Investoren. Das überschneidet sich nicht mit Ihrer Schilderung. denn da muss ordentlich investiert werden.

    Im Chianti mal gewohnt in einem alten Gut, nannte sich Luxushotel. Der Winter brach im Juni von den Abbruzzen herein, wie es das gelegentlich gibt. Die Pächter waren nicht bereit, die Heizung anzustellen. Es war nicht auszuhalten in dem alten Gemäuer. Die Heizkosten sind hoch in Italien.

    Ich sehe da keine Chance für die Idee ohne finanzkräftige Investoren.

    Der Spiegel-Art. ist albern, weil das Kind, das den geschrieben hat, nicht einmal sachlich ist, sondern voller unverhohlenem, vollkommen unberechtigen Neid, denn diese Häuser zu revitalisieren, dürfte sehr schwierig sein.

    Zurück zu der Immo, die ich kenne: Im Süden und Westen der Immo hohe Bäume, die nicht abgeholzt werden dürfen. Keiner interessiert sich daher für das Gemäuer, danke, Grüne – ja, auch in Norditalien – Dornröschen lässt grüßen.

    In hundert Jahren wird das Gebäude nicht mehr sichtbar sein. Ein schönes Wohnhaus für Ratten und Mäuse, deren Landsitz im Grünen.

    Dann kenne ich noch ein herrliches renoviertes Gut bei Montepulciano, das zum Verkauf stand. Am Verkaufspreis kann man in etwa sehen, was die Renovierung gekostet hat: Ca. die Hälfte von den drei Mio. Es war aber auch 1a.

    Mal eine kritische Frage jenseits von spon: Welches Hirn denkt sich eine Summe von drei Mio für die Renovierung/Restaurierung von 103 alten Gebäuden aus? Das kann man schon so machen, doch dann muss man die Gemäuer verschenken, damit sich die Investition lohnt, die mindestens zehnmal so hoch sein würde wie der Zuschuss. Wie Sie als Vermieter an so was glauben können, erschließt sich nicht so recht, doch ich denke, es ging Ihnen mehr um die infantile Häme.

    • Don Alphonso sagt:

      “Die Idee wird möglicherweise daran scheitern, dass die jungen Leute nicht gern in der Wallachei leben.”

      Die Leute verlassen die Dörfer, wenn es dort keine Arbeit gibt. Leben in italienischen Städten ohne jedes familiäre Netzwerk ist extrem ungut, das kann man sich als Tourist wie ich ein paar Monate leisten, aber kaum als Einzelperson aus einem Kaff. Die meisten machen das nur, wenn es nicht anders geht. Und mit dem Projekt geht es anders.

      Ausserdem. Wallacei – die Wege führen durch mittelgut ausgebaute Regionen.

  76. GAST sagt:

    Zwei Anmerkungen
    “Francigena” statt “Francingena”
    und “Città Slow” statt “Citta Slow” würde ich schreiben.
    Sonst gut.

  77. truth_hurts sagt:

    Sie haben da etwas falsch verstanden,
    deutsche Hate Speech gibt’s per definitionem nur bei Rechten, nicht aber bei liberalen Medien.

  78. R.Marsbach sagt:

    Überflüsseiger Artikel
    Der Autor möge in sich gehen und sich fragen, ob er einen ähnlichen Artikel geschrieben hätte, wenn es sich um ein Projekt in Rumänien oder Spanien gehandelt hätte. SPON hat wirklich mehr als genug kritisierbare Veröffentlichungen, die uns mehr betreffen.

    Wenn der Autor noch ein Thema sucht, das Italien betrifft, wie wäre es mit Reparationsforderungen und angeblichen Kriegsverbrechen. Geld für Torismusprojekte oder EU-Gelder (=deutsches Geld) für Strukturentwicklungen sind ja auch schnell ausgegeben.

    • Don Alphonso sagt:

      Wenn ich mich auskenne, sicher. In Italien kenne ich mich nun mal aus.

    • Sirisee sagt:

      ... und es stimmt nicht ...
      … weil der SPON-Artikel, den ich nicht kannte, tatsächlich ein mustergültiges Beispiel für hemmungslose Häme ist (nach üblicher Klassifikation eine Unterart von “hatespeech”), die sich auch zu anderen Themen ausgiesst, denn fruchtbar ist der Schoß aus dem DAS kroch.

      Der ist weder lesenswert noch politisch aufregend, aber symptomatisch.

      Ich sammele so was ja, deshalb danke.

  79. aletheia53 sagt:

    Ein guter Beitrag, ...
    … der mich ermuntert, die Via Francingena zukünftig in die Urlaubsplanung miteinzubeziehen. Ich dachte beim Überfliegen des SPON-Betrags eher daran, dass man einen mies bezahlten Text-bot benutzt hat, ohne diesen mit Hirn im Kopf zu programmieren. Es wird halt immer schlimmer mit den ganzen “news”, die man für die online-medien braucht. Da muss dann so knapp kalkuliert werden, dass Recherche nicht mehr möglich ist.

  80. Wikipedianer sagt:

    Via Francigena
    nicht “.. FranciNgena”.

  81. Igel sagt:

    Von Freunden lernen
    Danke für den wirklich informierenden Beitrag! In Deutschland hätten wir eine ähnliche Herangehensweise auch gebraucht und es war sogar mal prima möglich: Als die DB als ehemaliger Staatskonzern die ganzen kleinen Bahnhöfe und Streckenhäuschen hatte und zur Verschleierung des finanziellen Fiaskos meistbietend verscherbelt hat. Wie gut hätte man hier zusammen an einem Ort (einzeln sicher unrentabel) Poststelle, Lädchen, Imbiss und vielleicht noch eine Übernachtungsmöglichkeit unterbringen können. Das wäre eine Infrastrukturmaßnahme gegen das Aussterben von ganzen Landstrichen gewesen. Unsere Politik ist auf diesem Auge auch ziemlich blind. Nun dümpeln viele kleine Orte völlig ohne lokale Versorgung vor sich hin. Dort will dann auch niemand mehr so richtig hin. Wer dort ohne Auto überleben will, hat’s schwer.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, das wäre gut gewesen. In Südtirol hat man die alte Brennerbahn entsprechend zum Radweg gemacht. Früher waren oben am Brenner ein, zwei Verrückte, jetzt sind da riesige Gruppen unterwegs. Und die Strecke ist wirklich schön geworden.

    • colorcraze sagt:


      die ganzen kleinen Bahnhöfe und Streckenhäuschen
      Um viele solcher Gebäude ist es ewig schad, wenn die verfallen, denn die wurden in einer Zeit gebaut, als man noch massiv mauerte und sich mit der Gestaltung solcher Bahn-Nebengebäude ziemlich Mühe gab. Erst vor paar Wochen halbverfallene jugendstilige solche gesehen.
      Allerdings gibt es mit vielen auch ein Problem: sie sind recht weit außerhalb des Ortes, können also öfters nicht so eine richtig auch auf den Ort durchschlagende “Dorfkrug-Wirkung” entfalten.

    • Auch Einer sagt:

      gut gefallen hat
      Text eingeben

    • Auch Einer sagt:

      Igel,
      machen Sie.
      .
      Objekte gibt es in den Dörfern Neufuenflands genug.
      .
      Ob es auch genug Kunden gibt, wissen Sie hinterher.

  82. Fritz Alte sagt:

    Typisch Spiegel
    Der Spiegel macht sich doch über alles lustig. Häme über was auch immer ist sein hervorstechendes Gestaltungsmerkmal.

  83. Christoph R. sagt:

    Keine Wetten.
    Werter Don,
    Ihre aufrichtige Liebe zu Italien nehme ich Ihnen vorbehaltlos und gerne ab. Muss auch mal wieder runter fahren! :-)
    Als Archivar frage ich mich dieser Tage schon von Berufs wegen immer wieder, wie unsere Demokratie-Sturmgeschütze in einigen Jahrzehnten wohl historisch eingeordnet werden mögen. Ich nehme keine Wetten an.

    • Don Alphonso sagt:

      Sie müssen mal im Archiv lesen, was der Spiegel so in den 70er Jahren schrieb. Das war noch gut recherchiert und drastisch im Ausdruck. Heute ist das ein Gossipblog auf Papier.

  84. Manfred sagt:

    Wo liegt die Mitte der Gesellschaft?
    Danke für den – wieder einmal! – sehr schönen Text und die darin enthaltenen Reise- und Kultur-“Schmankerl”.
    Aber die Mitte (unserer) Gesellschaft ist sicher nicht unter die Spiegel-Adresse zu finden. Neben den Resten der (inzwischen arrivierten) Alt-68er tummeln sich dort pseudo-linke Berufsjugendliche ohne journalistischen Anspruch, dafür mit intellektueller Attitüde und immer auf der Jagd auf die nächste In-Kneipe. Klar: die Vorstellung von (wirtschaftlicher) Selbständigkeit (= Erwachsen werden) ist dafür der Horror per se.

    Bitte: schreiben Sie weiter!

    • Don Alphonso sagt:

      Nun, aus Sicht des Spiegels ist es so – wobei es mE eine Filterblase in Hamburg und Berlin ist, also zwei Orte, die unter Wasser oder mit Mauer schöner wären.

    • Bürger sagt:

      Spiegel
      In jungen Jahren haben wir mal mit ein paar gleichgesinnten (unpolitisch) Theater gespielt. Eine bunte Truppe. Einige wurden selbständig und reich, andere blieben angestellt und die meinungstarken gingen zum Spiegel, interessantenweise waren das die am wenigsten talentierten Schauspieler, die sich selbst aber am wichtigsten genommen haben…Gemein hatten sie völlig fehlende Selbstreflektion, dafür Sendungsbewusstsein im Übermass, Hysterie und unglaubliche Wichtigkeit. Für die “Nichtjournalisten” war das damals ein schönes Hobby, mit Anspruch an sich selbst, das Bestmögliche zu erreichen, aber alles nicht ganz so hochgehängt…

    • Don Alphonso sagt:

      Es läuft jedenfalls einiges nicht rund:

      https://meedia.de/2017/05/30/erneuter-print-flop-nach-dem-aus-von-classic-spiegel-fernsehen-beim-markttest-offenbar-durchgefallen/

      Ausserdem warten wir hier alle auf die Pleite von Spiegel Daily.

    • unfassbar sagt:

      @D.A.
      “Nun, aus Sicht des Spiegels ist es so – wobei es mE eine Filterblase in Hamburg und Berlin ist, also zwei Orte, die unter Wasser oder mit Mauer schöner wären.”

      Sie sind so derartig garstig, zauberhafter Don. Ich hab Ihnen noch nie die Flut an den Hals gewünscht. Also … vielleicht der Kunstfigur. Aber wenn da jemand mit baden geht, dann – also, wollen wir mal nicht sentimental werden … gibt schließlich keinen Anlass! Also – saufen Sie halt ab, dann werden sie´s schon merken. Jawohl.

    • KoenigLudwigIIvonBayern sagt:

      Noch 'ne SPON-Blüte
      SPON schreibt heute, “die australische ehemalige Tennislegende Margaret Court sei gegen die gleichgeschlechtliche Ehe. Zur Strafe müsse ein Tennisplatz umbenannt werden”.
      Ich glaube, das sind Tausende. Zum Beispiel alle, die einen “Center Court” haben.

  85. Tico sagt:

    Endlich erklärt!
    Ob früher die Pressearbeit besser war, bezweifle ich. Vielleicht herrschte mehr allgemeiner Konsens darüber, gegen wen es zu hetzen geht und wer zu loben ist.

    Ganz oben standen die USA, die waren immer gut. Prinzipiell. Die waren unsere Freunde, Basta. Ganz unten war, direkt nach der DDR, die UdSSR, die war das Böse schlechthin. Und alle schrieben so und alle lasen es und alle haben es akzeptiert.

    Heute, wo es viele Blogs gibt, freie unabhängige Menschen, die kritischer hinterfragen, fallen dann solche gehässigen Artikel wie dieser Dreck gegen Italien eher ins Auge.

    In diesem Zusammenhang will ich an eine alte Sache erinnern. 9/11 , New York, 3000 Tote. Und alle schrieben voller Berechtigung ihr Entsetzen. Wer konnte das auch einfach so hinnehmen? Niemand. Die Bilder haben wir alle gesehen. Nur ein paar verwirrte in Ägypten sollen wohl gejubelt haben, wer weiß ob das stimmte. Aber es war halt schon entsetzlich. Keine Frage.

    Doch 11 Jahre zuvor, auf dem gleichen Kontinent, nur im Hinterhof, wurden auch 3000 unschuldige Menschen einfach mal eben umgebracht . Selbsternannte “Militäraktion “der USA gegen eine Bananenrepublik, Panama. In der massiv bombardierten Altstadt Panama Citys, hausen die Ärmsten in beengten elenden Verhältnissen. Eine Bombe in die Bruchreifen Häuser und die Wirkung ist schon ungeheuerlich. Weil die USA ihren Ex-Kumpel Noriega schnappen wollte, nicht etwa, weil Krieg herrschte zwischen Panama und den USA.

    Aber der war ja plötzlich böse, der Noriega, darum schwieg damals die Presse und “die Welt” , zu den in Stücke zerrissenen Bomben-Opfern, alles Latinos, weil es halt unsere Freunde waren, die die Menschen eben mal um die Ecke gebracht haben. Beschönigt wurde es als “Militäraktion” in der verniedlicht.

    Nun ist Noriega tot. Wie die anderen 3000 Opfer. 3000 hoffnungsvolle Leben, ausgelöscht wie Dreck. Hat das der Spiegel damals berichtet?
    Nichts davon.

    Was ich damit sagen möchte: Die Presse, von Spiegel zu Stern, von Welt zu Zeit, war sich schon immer darüber einig, auf wen es loszuprügeln gilt. Damals Panama, Russland, DDR, und heute Heteros, Regierungskritiker und Gendergegner. Nur ist es heute schwieriger, weil das Internet doch auch viele Menschen unabhängiger in ihrem Nachdenken macht.

    Italien sucht seine “Schlossbesitzer ” und wir hier, die Nachbarn Panamas, suchen die realen Nachkommen der Opfer, die damals Kleinkinder waren und als Vollwaise schauen mussten, wie sie ohne Zuhause und Eltern überleben. Zweimal 3000 tote, einmal böse, einmal gut. Um erster weinen nur Latinos, also kaum Wert, um die zweiten weint “die Welt”. Live-Berichterstattung bei den Gedenktagen.

    Irgendwo widert mich mitunter diese unkritische Presse an. Ganz oben steht der Spiegel, der zu einem heruntergekommenen schmierigen Meinungsmacher mutiert ist und mit objektiver Presse nichts zu tun hat. Am allermeisten aber widern mich die selbstgerechten, blassierten Heinis an, männliche und besonders weibliche, die in ihrer undurchdringlichen Blase hausen, und die wirklich überzeugt sind, erwachsenen Menschen erklären zu müssen, wie die Welt funktioniert.
    Allein das zeugt schon von einer ungeheuren Überheblichkeit, die an krankhaften Größenwahn grenzt.

    “Endlich erklärt, warum die Italiener spinnen”, so etwa. Ja, da haben wir unser Leben lang drauf gewartet. Danke dass wir endlich alles erklärt bekommen, uff, ist ja auch schwierig. Wir sind ja auch alle absolut bescheuert und infantil. Und gedenken der 3000 toten. Zumindest dort , wo die Bananen wachsen.

    • eugene sagt:

      @ Tico
      Genauso ist es, gut, daran zu erinnern. Und 9/11 ist auf den Tag genau auch das Datum der gräßlichen Verbrechen in Chile. Wenn man all die anderen aufzählen wollte, die der größte Schurkenstaat, die USA, auf dem Kerbholz hat, würde der Platz im Netz nicht reichen. Hiroshima, Lumumba, Korea, Vietnam, Nicaragua und und und…
      Mit antiimperialistischen Grüßen!
      eugene

    • S&R sagt:

      Danke, lieber Tico,
      für diesen gelungenen Perspektivwechsel. Schon Ihr Beitrag betreffend das Schicksal Ihres Vaters vor einigen Tagen war sehr interessant und lesenswert (wie auch viele von anderen zum dortigen Thema).

      Sie durchstechen immer wieder sehr gekonnt hier unsere mitteleuropäische Filterblase…

      Mit bestem Gruß
      SchallundRauch

    • Leseradeo sagt:

      Verehrte(r) Tico und Eugene
      Müsst Ihr über 9/11 schreiben? Das löst in mir immer so einen unwiderstehlichen Reiz aus, mich einzumischen.
      Allerdings nehme ich dazu keine spinnerten V-Theorien aus dem Netz sondern den seriöse und in USA anerkannten Briten James Bamford und sein Film “Die Fabrik der Spione” engl. Original “The Shadow Factory”, gibts als Buch nur in Englisch.

      Der Film kam mal auf Arte, müsste in Y-Toube noch verfügbar sein. Bamford befasst sich journalistisch mit der NSA. Darum geht es darin. Da kommen jedoch als Nebenprodukt Dinge über 2001 heraus, die man mittels funktionierender grauer Zellen einfach nicht ignorieren kann.

      Beispiele: Die NSA hörte ein Haus im Jemen ab in dem der Stabschef Bin Ladens residierte. Eines Tages fing die NSA Telefonate der 9-11-Attentäter ab, die in diesem Haus anriefen, “vergaß” jedoch das FBI zu informieren dass Jemand von US-Festland aus im Terroristen-hauptquartier im Jemen anruft.
      (Zwischenfrage: Wenn jemand Leute zum größten Anschlag des Jahrhunderts nach USA schickt vergißt er, Denen zu sagen sie sollen ja nicht mit ihren Telefonen bei ihm im Terror-Nest anrufen ..häh, bitte?)

      Als dann 2 “Soldaten” telefonisch in diesem Haus zu einem Terrorgipfel nach Indonesien abkommandiert wurden, sind deren Pässe in Dubai kopiert wurden, heimlich am Airport. Der FBI Agent Mark Rossini, der wegen der Kenia-Anschläge (1998) ermittelte, sah dass diese Beiden Einreisevisen für USA in den Pässen hatte. Da seine grauen Zellen funktionsfähig waren, eabsichtigte er das FBI in Amerika zu verständigen damit es die Einreise dieser beiden Terroristen verhindert.
      Er wurde von einer ranghöheren CiA-Agentin daran gehindert. Ihm wurde verboten die Einreise der Beiden u unterbinden zu versuchen. (Im Film sagt Rossini dass er bedauert, diese Weisung nicht missachtet zu haben, seine Karriere damit beendet aber eventuell 3000 Leben gerettet zu haben).
      2000 flog ein bereits in USA befindlicher Attentäter über Frankfurt nach Jemen weil seine Frau ein Kind geboren hatte. Er lebte 13 Monate in dem von der NSA überwachten Terroristenhaus(!)
      Dann beantragte er ein Business-Visum für USA, das er “erstaunlicherweise” (O-Ton im Film) erhielt. Auf der Einreisekarte (ungefähr im Juli 2001 flog er pünktlich zum Termin nach USA zurück) vermerkte er als Reiseziel “Marriot Hotel im WTC”, wobei er korrekt sein eigentliches “Reiseziel” angegeben hatte.

      Wie gesagt, in dem Film sprechen amerikanische Politiker und Geheimdienstler, die geben das alles zu, es sind keine Verschwörungstheorien. Es wurden einfach “Fehler” gemacht.

      Nebenbei: Am Vormittag jenes 11. Sept. führte die US-AirForce ein Manöver durch. Gegenstand: Terroristen greifen mit entführten Flugzeugen das WTC in New York an. Dazu sahen die Fluglotsen virtuelle entführte Maschinen auf ihren Bildschirmen. Zu Denen gesellten sich dann die tatsächlich Entführten. Laut Mathias Bröckers begünstigte dies das Durchkommen der entführten Flugzeuge. Dieses Manöver ist laut Bröckers weit hinten im offiziellen 600-Seiten Regierungsbericht erwähnt.

      Ich muss diese Dinge gelegentlich loswerden, alles sind unwidersprochene und veröffentlichte Fakten und Don Alphonso ist der Einzige der es auch freischaltet. Sorry, und Danke für die Geduld.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, aber eigentlich gehört das wirklich nicht hierher.

    • Frosch sagt:

      Dank an Tico,
      aufmerksam und mit Interesse lese ich Ihre Beiträge. Ein Dankeschön!

    • schonalthalt sagt:

      @ Tico
      Danke für Ihre Texte und Danke an Don.
      Zum Ende des Wonnemonats einfach das Maikäferlied, das jeder auch kennt. Maikäfer flieg. Wann endlich wird mir mal endlich erklärt, dass das gar nicht mehr geht…..So mit Pommerland und Vater im Krieg und so..
      Schon schwer einen neuen Text zu finden auch wenn interpretationsmässig der 30ig jährige versucht wird heranzuziehen..Da müssen schon mal endlich die Mädels und Junginnen ran aus den Erklärmedien. Und
      nie mehr schlaf Kindlein schlaf den Kindleininnen ins Öhrchen sumsen…
      Grüsse aus schon länger in Afrika

  86. Ulricus monacensus sagt:

    Italien und Germania
    Liaba Fonse,
    Reg di net auf.
    Was versteht scho a Hamurger von Bella Italia.
    Viva amicizia italo-bavarese.
    Ciao a presto in Italia.
    Uricus Monacensus

  87. Hessin sagt:

    Bahntrassen und Radfahren
    für Igel und sonstige Ortsunkundige:

    https://www.bahnradweg-hessen.de/bahnradweg.html

    Hier haben Sie was Sie suchen, inklusive umgebaute Bahnwärterhäuschen! Für einen Kurzurlaub sehr zu empfehlen, gerade für Leute, die es (noch) nicht aus eigener Kraft über die Alpen schaffen.

    Es tut sich was, auch in deutschen Landen, man muss nur suchen. Herzliche Grüße

    Hessin

  88. Zolmpertog sagt:

    mit Netzwerk und Silbertablett
    Werter Don,

    Sie haben recht: Ich kenne weder die Ausschreibungsmodalitäten gut genug noch den Wert von Netzwerk und Silbertablett in Italien, um mir ein Urteil über den Sachverhalt erlauben zu können. Überzeugt haben Sie mich aber nicht:

    Die Zielgruppe steht vor der Wahl, Sozialhilfe zu kassieren und sich zu langweilen (bzw. die eigene Börse anderweitig aufzufüllen), oder sich zu engagieren und eine alte Bude flott zu machen. Letzteres erfordert vermutlich einen Kredit. Einzige Einnahmequelle des Vereins sind die während der Nutzungszeit erzielten Einnahmen, denn vermutlich goutiert der Staat nicht, wenn am Ende der Nutzungszeit das Gebäude im ursprünglichen Zustand übergeben und die auf Vereinskosten installierten Kabel und Wasserleitungen einer Zweitverwertung zugeführt werden. Und nun muss gerechnet werden, ob die zu erwartenden Einnahmen den Aktiven des Vereins ein höheres Einkommen bescheren als die Sozialhilfe.

    Bitte glauben Sie mir, dass ich dem Projekt von Herzen viel Erfolg wünsche. Rustikale Herbergen an (Rad-)Wanderwegen sind ein Segen für den Tourismus.

    Anderes Thema: Wie kann man auf einen spezifischen Beitrag antworten? Ich finde nur das Antwortfenster am Ende der Beiträge.

    • Don Alphonso sagt:

      Da steht nirgendwo, dass das Objekt zurückgegeben werden muss. Nach Ende der kostenfreien Überlassung wird eine Pacht zu bezahlen sein.

  89. Stefan Lanz sagt:

    Der Text
    beleuchtet mal wieder den Zustand unserer Medienlandschaft und man (bzw ich) schäme mich erneut, also eigentlich täglich, dafür – Fremdschämen pur also…

    Aber die wichtigere Frage ist doch, wann der Don endlich seinen Motorradführerschein macht, damit nicht nur Fahrradfahrer mit seinen Tipps auf ihre Kosten kommen.

    Also Don, auffi aufs Motorrad, das wär Cabrio und Rad in einem…

    • Don Alphonso sagt:

      Ich fühle mich auf dem Motorrad zu unsicher und vertrage auch die Helme ganz schlecht.

    • colorcraze sagt:


      Ich fühle mich auf dem Motorrad zu unsicher
      Da bin ich jetzt aber platt. Ich dachte, wer mit dem Fahrrad und 90 km/h und gebrochener Speiche den Berg runterheizt, fühlt sich auf dem Motorrad erst recht wohl.

    • Don Alphonso sagt:

      Ist aber so. Es ist nicht rational, aber ich mag das Gefühl nicht.

  90. C. von Egern sagt:

    Grazie
    Danke daß Sie das Thema so liebevoll aufbereitet haben. Ich habe mich saumäßig über den SPINN Artikel geärgert.

  91. Der Onkel sagt:

    Nicht ueberraschend
    Lieber Don,

    Sehr sauber recherschiert und schoen geschrieben! Ich dachte noch vor einiger Zeit, die Deutschen seien im Neobiedermeier eingelullt, oder zumindest etwas angelsaechsischen “common sense” angenommen – nein, es zunehmend nassforscher Neowilhelminismus, mit allem, was schon vor 120 Jahren uebelriechend war, inklusive linkem (!) Antisemitismus – siehe auch diesen sehr guten FAZ Beitrag zum Thema (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/israel-juden-und-die-spd-vom-kniefall-zu-vielen-versehen-15034039.html).

    VG
    Der Onkel

  92. JMense sagt:

    Nur gigantische Infrastrukturprojekte bringen es...?
    Es gibt noch genügend Ewiggestrige, die glauben, nur gigantische Infrastrukturprojekte könnten Wohlstand in eine Region bringen. Vielleicht macht sich das sponige Medium auch deshalb über das kleine Experiment in Italien lustig? Oder sitzt gar dem Lobbyismus großer Baukonzerne und Investoren auf? Natürlich ist sanfter Tourismus keine Lösung für eine Volkswirtschaft – doch das ist ja auch gar nicht das Ziel dieses kleinen Experiments. Ich bin mir sicher, der Jakobsweg hat einigen Gemeinden in Spanien zu Wohlstand verholfen. Denn der Witz ist ja, dass Wanderer und Radfahrer viel Geld an Ort und Stelle zurücklassen – eben weil sie langsam sind. Diejenigen aber, die uns weis machen wollen, dass solche Projekte wie der gigantomanische Schiffstunnel in Norwegen den Menschen vor Ort etwas bringen wird, haben entweder Eigeninteressen oder sind dumm. Es kommen höchstens Stundentouristen und es kommen eine verschandelte Natur und Umweltbelastungen.

    • Don Alphonso sagt:

      Was man immer bedenken sollte: Es ist ein Projekt des – de facto – linken Flügels der PD. Also ganz sicher nichts, was sich gegen Ärmere richten würde.

  93. Zolmpertog sagt:

    Nutzungsende
    Werter Don,

    da haben Sie meiner Schwachheit aufgeholfen. Wenn einfach Pacht zu bezahlen ist, dann sieht die Sache ganz anders aus, als wenn man vor dem Nichts stünde.

    Ich hoffe dementsprechend auf eine Vielzahl netter Herbergen, betrieben von freudlichen jungen Leuten.

    Nochmals Dank für die hilfreichen Erläuterungen!

  94. Ameise sagt:

    Gute Recherche
    Wow, echt guter Beitrag diesmal. Kompliment! Ich klicke sonst nie rein, weil mir die Ausrichtung der Gesinnung nicht so taugt…
    Diesmal Hut ab!

  95. Bürger sagt:

    Slow
    Schön da. Und je weiter im Nirgendwo desto besser die Trattoria und desto entschleunigter das Leben. Man sollte beim Radfahren aber aufpassen, auch auf Nebenstrassen kommt der vereinzelte Rallyaspirant im PKW oder LKW um Kurven geschossen…

    • Don Alphonso sagt:

      Ich fühle mich in Italien sicherer als bei uns auf dem Land – es gibt hier schliesslich auch drakonische Strafen und mehr Blitzer.

    • Oberländer sagt:

      Für Sie auf die Bremse
      Wenn ich mit meinem Sohn zum Ziller fahre, sage ich immer auf der Achenseestraße: Fahr mal etwas vorsichtiger, ich mag nicht den Don auf’m Kühler haben. Besonders bei der Rückfahrt am frühen Abend.

  96. huhlen sagt:

    Journalismus als Funktionsprojekt
    Spiegel Online ist die neue BILD. Jeder Artikel eine Botschaft zum Mitnehmen. Ohne unsere Massenmedien wäre vieles nicht möglich, denn sie halten die Bevölkerung bei Stange und sorgen dafür, dass wir unser Wahlrecht im Sinne der Herrschenden nicht “missbrauchen”.

    Mittlerweile verbreitet SPON ungeniert gegen Bezahlung die Botschaften Dritter, wie beim von der “Bill and Melinda Gates Foundation” finanzierten Projekt “New Arrivals”, das Asylsuchende per Federstrich zu “neuen Europäern” erklärt, ihnen also entgegen unseres Asylrechts dauerhaftes Bleiberecht garantiert. Embedded journalism, Funktionsjournalismus, mit dem die Botschaftenerzeuger ihre Botschaften unter die Leute bringen, und Redakteure ihre Arbeitsplätze sichern.

    Im heutigen Artikel verbreitet das “New arrivals”-Projekt die Botschaft, ein auf Migranten aus “Marokko, Pakistan und Rumänien” gestütztes ausbeuterisches Wirtschaftssystem mit Niedrigstlöhnen, Sozialdumping und unregulierter Schattenwirtschaft würde die “Rettung” des ländlichen Raumes bedeuten.
    https://www.spie gel.de/panorama/fluechtlinge-wie-migranten-in-spanien-aussterbende-doerfer-wiederbeleben-a-1148934.html (eine nicht-propagandistische Analyse dieses Wirtschaftsmodells: https://www.deutschlandfunk.de/arbeitssklaven-in-kalabrien-labor-des-wegwerf-menschen.1247.de.html?dram:article_id=314841). Natürlich erwähnt sie diese Rahmenbedingungen mit keinem Wort, es würde ja die Botschaft verwässern.

    Dörfer mit tendenziell funktionierenden sozialen Bindungen werden als Problemfall konstruiert, die vornehmlich muslimischen Migranten und die mit ihnen verbundenen Entwicklungen wie soziale Verelendung, kultureller Wandel und Abhängigkeit von der Sozialindustrie als “Wiederbelebung”.

    In irgendeinem anonymen Projektbüro in Seattle oder Brüssel sitzen also in Anthrazit gekleidete Consultants an Projektmatrizen und tragen im Feld Projektziel “Verbreitung eines wirtschaftsfreundlichen Migrationsmodells” ein, im Feld “Zielgruppe” “wahlrelevante Schichten”, und im Feld “Kooperationspartner” “reichweitenstarkes Medium –> Spiegel Online”. Ein SPON-Abteilungsleiter wird zum Liaison manager und muss dem Projektmanager der Gates Foundation Rede und Antwort über den Grad der Zielerreichung stehen, es gibt mid-term reviews, Zielgruppenbefragungen und Bonuszahlungen. Dies alles läuft unter dem Motto “Mut zur Wahrheit”, und Gegenrede ist “hate speech”, “Migrantenfeindlichkeit” und “Verrohung”, denn schließlich gibt es auch ein “risk mitigation framework” zur Abwehr von Projektfeinden.

    • Don Alphonso sagt:

      Ja, so läuft das eben. wobei SPON den Beitrag von einem offensichtlichen Partner übernommen hat.

    • Baldur Jahn sagt:

      @Holger Uhlen, @ Don Alphonso, Aufklärung und Anregungen auch für Hiesiges
      Journalismus möchte man nicht missen – vielen Dank Herr Uhlen (Don sowieso) für die Aufklärung in Sachen Medienkompetenz.

      Ihre Idee, sehr geehrter Don Alphonso, Radfahren und die Wiederbelebung von ehemaligen Wirtschaftsräumen in Italien anzuregen, gebe ich gern dem “Elbe-Röder-Dreieck” (https://www.elbe-roeder.de/home/) in Sachsen, Landkreis Meißen, weiter.

      Im Rahmen eines Bildungsurlaubes per Rad an der Elbe (rings um Diesbar-Seußlitz) lernten wir die Projektförderung im ländlichen Raum kennen (Arzpraxis, “Einkaufszentrum”, Wiederbelebung denkmalsgeschützter, verfallener Bauten …).

      Freilich, ob Ihre Slow-Idee am Elbe-Rad-Weg wirkt und die kilometermachenden Radler Heimat-Kennenlern-Pausen einlegen, bleibt offen.

      Der Bildungsansatz für den Kopf zieht doch häufiger den kürzeren gegen die kilometergeile Muskelbildungseuphorie der “neuen Radler” in der Wade. Aber, vielleicht ändert sich das wieder und sich die “neuen Unternehmer” auch vor Ort finden: in Italien und überall jenseits des Fußball-Massen-Spektakel-Lebens.

    • colorcraze sagt:


      Muskelbildungseuphorie
      Das ist nochmal eine spezielle Klientel, aber ich glaube, die kann man in Deutschland besser zufriedenstellen als in Italien, weil es kälter ist.
      Es haben ja auch die ganzen Marathons und Halbmarathons und was-es-da-alles-gibt seit inzwischen schon Jahrzehnten einen erstaunlichen Zulauf. Klar, das ist Nische, aber möglicherweise durchaus noch mehr entwicklungsfähig, für Leute, die Aktivität suchen.

    • Don Alphonso sagt:

      Oder so Irrsinnsereignisse wie der Ötztalmarathon, den am anfang ein paar Extremsportler gemacht haben, und die jetzt 2 mal so viele Bewerber wie Plätze haben.

    • colorcraze sagt:


      Irrsinnsereignisse wie der Ötztalmarathon
      Soso, Marathon ist das neue Dope.
      Bisher waren mir nur die todesstürzlerischen Klippenflieger aufgefallen (es gibt da wohl so Alpengemeinden, wo auch für die Bestatter Touristensaison Hochsaison ist), aber Ironman hat sich ja wohl auch stark ausgeweitet, weiß nicht, ob das inzwischen wieder rückläufig ist.

    • Don Alphonso sagt:

      Nein, es gibt einfach mehr Leute, die so etwas kit verbesserter Technik und Trainingsmethoden schaffen. Vor 50 Jahren war Marathon etwas für die ganz Harten, heute ist es Volkssport. Transalp mit dem MTB gbt es erst seit 30 Jahren, heute ist es eine Massenbewegung.

    • Willem Hold sagt:

      Deus vult
      “Oder so Irrsinnsereignisse wie der Ötztalmarathon…”

      Das sind eben die Kreuzzüge unserer Tage. Aber vielleicht gibt es neben diesen zielgerichteten Pilger&Plünder-Pfaden (PPP) noch eine erratische Variante – die Suche nach dem heiligen Gral mit allen möglichen Prüfungen, Anfechtungen und Versuchungen am Wegesrand.

    • Don Alphonso sagt:

      Es sind auf den italienischen Wegen einfach ganz normale, echte Pilger unterwegs, und für die gibt es auch jetzt schon Hospize, zum Beispiel mitten in Verona, wo man eine Kirche umgebaut hat.

    • Nahuatl sagt:

      Die Extremsportler
      wie die wingsuittypen oder ähnliche sind reine Adrenalinjunkies. In der Nähe dieser Monomanen oder bei extremen Ausdauersportlern möchte ich keinen Urlaub verbringen, egal, wie reizvoll die Gegend ist.

      Unter dem Motto #Arbeitsplätze oder #Geld lassen sich mit etwas Phantasie noch ganz andere Geschäftsfelder erschließen.

      Ich empfinde die Angebote mancher Tourismusorte schon jetzt manchmal etwas geschmacklos, und, wenn man berücksichtigt, dass die eigene Heimat verkauft wird, am Rande der Prostitution.

      Ich habe manche Gegenden der Welt innerhalb von 40 Jahren häufiger bereist und kann anhand der Zeitachse für mich feststellen:

      Trickle down funktioniert nicht.
      Nachhaltigkeit funktioniert nicht.

      Was funktioniert sind leider Säue, Dörfer, Heuschrecken und Aussaugen der Ressourcen.

      Nochmal die Filmempfehlung: Die Piefke-Saga.

      Was nicht heißt, dass es Nischen gibt, aber ab einer kritischen Masse geht es bergab.
      Geheimtips sind langfristig der Sargnagel von Nischen.

    • Don Alphonso sagt:

      Es gibt immer noch einen Unterschied zwischen “fit” und “irre”. Für Basejumper etc. habe ich genausowenig übrig wie für “mit der Firma durch den Wasserfall klettern”, was heute beim Teambuilding so schick ist.

    • Nahuatl sagt:

      Maß halten - und hier ist ss oder ß sinnstiftend
      mit limitiertem Talent und limitierter Bereitschaft Zeit zu investieren
      Sport zu treiben, ist ok.
      Ebenso die Paarung viel Talent, viel Aufwand

      Durch ungünstige Umstände gerieten wir mal in eine Ansammlung von Überambitionierten, die mäßige Leistungen mit viel Herzblut verwebten und weder für die Umgebung noch für das Kulinarische zu haben waren.

      Im Aktivurlaub finde ich die Idee, das Hinterland irgendwie anzubinden, o.k.

      In meinen Urlauben (ohne Familie) bin ich gern an einsamen Orten, da kann es auch gern sehr primitiv sein.

      Das Problem des von Ihnen geschilderten Tourismus ist in meinen Augen Folgendes:

      Das Interesse der Urlauber ist eine Obergrenze von Urlaubern, die gleich empfinden, da ansonsten das Wohlbefinden leidet.

      Das Interesse der Anbieter ist Ausweitung, da dies mehr Geschäft bedeutet.

      Länger als einige Jahre geht das selten gut, entweder es ist zu überfüllt oder es rentiert sich nicht mehr.

      Hoteliers von Betten-und Saufburgen & deren Gäste ziehen da eher an einem Strang. Mehr Remmidemmi, mehr Spaß für die Urlauber und mehr Remmidemmi, mehr Kohle für die Hoteliers.

  97. AH sagt:

    Wo ist das Problem?
    Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit erhält Italien dafür auch Mittel aus EU-Fonds, z.B. dem “Fonds für regionale Entwicklung” oder der “Beschäftigungsinitiative für junge Menschen” – also EU-Mist und immer draufhauen, damit ist man ganz im Mainstream. Machen andere Medien auch gerne (gibt viele Klicks und geneigte Zuschriften) und das ist kein Privileg des Spiegels. Dennoch musste ich schmunzeln, als der Don seine Quelle verlinkt hat. Vielleicht verbirgt sich aber hinter dem Spiegel-Artikel ja auch ein besonders perfides Forschungs- und Bespitzelungsprojekt einschlägiger Hähtspietsch-Jäger?

    Viel interessanter wäre in diesem Zusammenhang übrigens im Endeffekt die Frage, wie viel Fremdenverkehr (nachhaltig oder nicht) Italien verträgt, und wo die Touristen herkommen sollen. Ob der typische deutsche Türkei-Urlauber (wohl eher ein Pauschalreisender), der wegen Erdogan jetzt umdisponieren muss, plötzlich zum “slow food” und “slow motion”-Anhänger wird, darf bezweifelt werden.

  98. JMense sagt:

    Was soll die Frage: Wo die Touristen herkommen sollen?
    @AH: Ich verstehe Ihre Skepsis und Ihre Frage nicht: Wo sollen die Touristen herkommen? Das Ganze ist doch nur eine Nische, eine Alternative. Es geht doch gar nicht darum, dass plötzlich alle Urlauber in dieser einen Region ihre Ferien verbringen, geschweige denn sich entschleunigen lassen. Aber es gibt genügend (Rad-)wanderer, Trüffelschweine, sportliche Genussmenschen, Mäandertaler, die nach solchen Destinationen suchen und sie genießen. Mit Freunden sind wir gerade den Mozartweg entlang geradelt. Und wir haben gerne jeder unsere 150 Euro pro Tag für Übernachtung und Verpflegung in kleinen Bier- und Obstgärten, Weinschenken und Familien-geführte Hotels ausgegeben. Pauschaltouristen oder gar Busreisende bringen da nur den Bruchteil.

    • AH sagt:

      Nischentourismus @ Don @ Joachim Mense
      ” Italien … hat die meisten Kulturschätze und im Gegensatz zu Deutschland auch eine grosse Radbegeisterung. Und obendrein eben auch Regionen, die noch nicht überlaufen sind. Also ideal für Trüffelhunde wie mich.”

      Genußmenschen mit dem heroischen Überlebenswillen des Don sind wohl wirklich eher ein Nischenpublikum. Die Trümpfe Italiens möchte ich keineswegs in Abrede stellen; meine Bedenken gehen vielmehr dahin, dass die Leute auch in anderen Ländern auf den Trichter gekommen sind (das Beispiel Deutschland wurde hier im Forum bereits erwähnt) und für die Klientel der kunst- und landschaftsverliebten Radler und Wanderer auch andernorts ein reichhaltiges Angebot besteht (der Vergleich mag hinken, aber inzwischen wurde halb Europa mit Regionalflughäfen zugepflastert, um auch weniger bekannte Regionen dem Fremdenverkehr zu erschließen; aber sobald sich der Hauptnutzer Ryanair zurückzieht, läuft das Geschäft ziemlich schlecht).

      Die Frage ist auch, inwieweit die immer wichtiger werdende außereuropäische Klientel auf ein solches Angebot anspricht. Ich würde dem wirtschaftlich angeschlagenen Italien den Erfolg gönnen.

    • colorcraze sagt:


      auch andernorts ein reichhaltiges Angebot
      Hm, ja, ich denke, das wird so peu a peu flächendeckend ausgebaut. Es wird immer nur eine bestimmte Klientel ansprechen, die im Urlaub aktiv sein will, und nicht die “Rumfauler”. Es wird dabei auf alle Fälle zu einer Art “Schönheitswettbewerb der Regionen” kommen, nach Wetter und Ausbau der Eß/Übernachtungsmöglichkeiten.
      Ich weiß nicht, wie lange sich diese Mode halten wird (auch das Wandern ging mal ziemlich zurück), und ob das Aufkommen an Touris dauerhaft reicht für auch existenzsichernden Herbergsbetrieb an “Pampa”-Strecken (“Ausflugsstrecken” ab Bahnhöfen von größeren Orten werden möglicherweise stärker frequentiert). Aber wie ich schon sagte, das Brandenburger Beispiel war da ganz erstaunlich, und der Don erzählt gar von gesichteten Radlerhorden. Also ist da offenbar eine immer noch zunehmende Nachfrage, so daß weiterer Ausbau in der Fläche (der ja auch den Dörfern zugute kommt, die dadurch den sozial unerläßlichen Dorfkrug zurückbekommen), angestoßen vom Staat, durchaus sinnvoll erscheint.
      Der Alpen- und Schwarzwaldtourismus war anfangs nicht nur den Einheimischen auch eher unbegreiflich, aber der hat sich auch zu einer Konstante entwickelt, wenn auch mit gewissen Aufs und Abs.
      So ähnlich ist es mit dem Radtourismus wohl auch, da scheint es eine gewisse Dauerhaftigkeit der Nutzung dieser Angebote zu geben.
      Wichtig ist die gute und weitflächige Organisation, wozu Anfrage-Apps und dergleichen gehören, damit in der Fläche jeden Abend eine Heia mit Mampf und ggfs. Wäschetrockner gefunden wird. Das führt dann zu Zufriedenheit und mehrfacher Wiederholung, zwar nicht unbedingt der gleichen Tour, aber von Fahrradferien.

    • Don Alphonso sagt:

      Planbarkeit ist da sehr wichtig, und das ist heute leichter zu machen als früher, als man jeden Tag irgendwo anrufen und buchen musste.

    • colorcraze sagt:


      außereuropäische Klientel
      Hm, ob Chinesen im Urlaub fürs Fahrradfahren zu begeistern sind, wo sie es zuhause seit Jahren/Jahrzehnten eher aufgeben… sehr unbekannt, da müßten wohl erstmal chinesischsprachige Reisebüros für Europa-Individualtouristen eine Pionierrolle übernehmen, denke ich. Die könnten dann so peu a peu das Interesse sondieren, ob es eine nennenswerte Anzahl von Leuten gibt, die sowas gern machen wollten.

  99. Thilmo Toradt sagt:

    kann den Artikel nicht lesen
    da mir das nicht vorhandene “ß” in Worten wie Strasse völlig quer läuft.

    Ich verstehe auch nicht, weshalb dass von einem Magazin wie dem Spiegel, von dem ich bisher davon ausging, dass es, einem Leitmedium angemessen, analog der Deutschen Rechtschreibung publiziert.

    • Oberländer sagt:

      ach nee
      Straße wird mit sz geschrieben, Schoß auch, Schloss aber nicht.
      Regel?
      Danke.
      Bei Bedarf Bastian Sick.

    • colorcraze sagt:


      Lesen Sie etwas mehr NZZ oder Tagi oder Bund, dann gewöhnen Sie sich dran: Schweizer Rechtschreibung (hat seit 70 Jahren oder mehr kein ß).
      Ist Dons Tastatur geschuldet.

    • eugene sagt:

      @ Thilmo Thoradt - Ja was denn nun?
      Weiter oben mokieren Sie sich darüber, daß (sic!) ich bei der bewährten Rechtschreibung bleibe, und nun paßt (sic!) Ihnen die Straße nicht, wen jemand sie wie z. B. auch die NZZ (vulgo: die ganze Schweiz) halt Strasse schreibt.
      Womit ich übrigens deutlich besser umgehen kann als z.B. mit sprachverhunzenden Toll(sic!)patschen, welche die Etymologie bewußt abschaffen wollen. Denn die grassierende einfache Sprache soll das Volk nur weiter verdummen.
      Die nervige Autokorrektur brauche ich beileibe nicht – wohl aber mittlerweile viele Studenten, die zum Entsetzen ihrer Professoren gerade deswegen nicht ansatzweise richtig schreiben können.

  100. Klaus Keller sagt:

    Fahrradfreunde in historischen Kostümen
    Welch(e) Schuhe(Hersteller) für Pedalhaken gibt es
    für Freunde einer klassisch anmutenden
    Ausstattung?
    Haben Sie einen Tipp?

  101. Avec cette dame, nous irons à la rencontre des temps gais sagt:

    Nella connessione con Italia forse senza argumento,...
    Hey, um das zu verdauen habe ich einige Tage gebraucht. So schnell wie die drachenformende Aufträgerin umgearbeiteter FdJ-Hemden nach Taormina das gemeinsame Speichelbad mit den US-Amerikanern verlassen hatte, kann keiner langsam, aber stetigen Erwärmung wie bei dem berühmten Frosch, geschuldet sein. Solch ein Sinneswandel, also ruckartige Rückzugsbewegung aus dem atlantischen Rektum des “Partners”, dem man vorher großherzig Abhöraktionen und CIA-Folterausflüge vom eigenen Territorium aus nachgesehen hatte, kommt doch angesichts des handelnden Politclowns mit garantiert vorgezogenem Verfalldatum daher wie die berühmte Flinte im Korn.
    .
    Bin gespannt was in drei Monaten aus ihrem unbefleckt empfangenen Zögling namens “neuen europäischen Selbstbewußtsein o.s.ä” geworden ist. Vermutlich an der politischen Babyklappe abgegeben.
    .
    Es wird doch auch niemand hier annehmen, daß die USA ihre Brückenköpfe in Europa und im angrenzenden Nahen Osten aufgeben nur weil jetzt ein Trump (angeblich haben ihn 50000 US-Psychiater für bekloppt erklärt) im Schrotthaufen der US-Hüttenindustrie auf dem Kompass die Richtung versucht festzustellen. Und wenn doch, kann ich mir ulF absolut nicht vorstellen als Überbringerin der Kündigungsschreiben für US-Stützpunkte (Stuttgart, Ramstein, Grafenwöhr…), ebenso wenig Renzi für Pisa/Livorno, Treviso und Neapel…
    .
    Wirklich traurig bin ich nur über die gramvollen Gesichter unserer überzeugten Transatlantiker (die das ihrer Chefin gegenüber im Moment aber nicht zeigen dürfen, ist ja Wahlkampf) wie der liebe Herr Röttgen. Und was soll erst aus den Bilderbergern werden?
    (DdH)

    • -simon- sagt:

      Der Pressesprecher hat doch längst beruhigt,
      Die deutsch-amerikanischen Beziehungen seien ein fester Pfeiler unserer Außenpolitik, sagte Sprecher Steffen Seibert. Im Interesse der Beziehungen sei es aber auch wichtig, Differenzen deutlich zu benennen.

      Merkel hat den Horst gemacht, alles ist gut.

    • kdm sagt:

      Titel eingeben
      A propos “USA ihre Brückenköpfe in Europa und…”
      .
      Die USA haben davon etwa 1000 (eintausend) außerhalb der USA.
      (die Landkarten kann man gugeln)
      .
      Zum Vergleich: das so pöse und aggressive Russland hat außerhalb Russlands: 1 (einen).

  102. JHM sagt:

    Titel eingeben
    @Holger Uhlen, 30. Mai 2017, 15:15 Uhr

    “Spiegel Online ist die neue BILD”

    Herr Uhlen, schon in den 1980er Jahren nannte man den Spiegel abschätzig die “Bildzeitung für Abiturienten”. Seitdem hat das damals schon atemberaubend schlechte Blatt lediglich seine Fallrichtung beibehalten und ist inzwischen ins Unterirdische abgesackt.

    • Mx sagt:

      Sponitüden
      Immerhim erfreut SPON uns täglich mit Stilblüten aus dem Erstklässleraufsatz.
      Heute schreiben sie: “USA haben erstmals einen simulierten Raketenangriff abgewehrt”. Da war mein 3-jähriger Sohn in den 80ern schon weiter. Der wehrte jeden Tag hunderte von simulierten Raketenangriffen ab.
      Bei näherem Hinschauen ergab sich, dass die Amerikaner eine selbst abgefeuerte Interkontinentalrakete mit einer eigenen Abwehrrakete zerstört haben. Da hätte man vielleicht schreiben können: “Die USA haben erstmals erfolgreich die Abwehr einer Interkontinentalrakete simuliert”.
      Besser, noch viel besser, weil Gegenstand meiner Wunschträume fand ich: “Sellering tritt zurück – Schwesig soll folgen”. “Na endlich, aber armer Herr Sellering”, dache ich da.

    • Don Alphonso sagt:

      Man könnte dauernd was über die machen, aber das würde das Leben vergällen.

  103. Oberländer sagt:

    Idee
    Ich will Ihnen mal hinschreiben, was ich bräuchte, wenn ich solche Strecken laufen würde, denn eher würde ich sie laufen. Aber mit dem Fahrrad können ähnliche Bedürfnisse entstehen. Und was ich bräuchte, existiert nicht. Nirgends.

    Ich bräuchte etwas zu trinken und etwas sehr Einfaches und Leichtes zu essen, zum Beispiel Gazpacho, einen Salat, eine Käseplatte oder einen Obstsalat. Nichts Warmes. Eis auch gern. Dann würde mich einladen ein großer Raum mit Aussicht, ein Wintergarten zum Beispiel, mit Liegen, wo man sich gegen eine Gebühr ein bis zwei Stunden ausruhen kann, alternativ ein Pool mit Liegen. Dann könnte es weitergehen, zum nächsten Etablissement. Mein Schlafplatz bräuchte ein eigenes Bad und ein bequemes Bett.

    Mit meinem Schlafplatz und dem einzubauenden Bad lässt sich kein großer Reibach machen, aber mit dem ersten Teil meiner Idee schon eher, wenn berücksichtigt würde, dass verschwitzte Leute wahnsinnig gern einen hausgemachten Eistee trinken und nicht unbedingt ein ganzes Menü brauchen, vor allem kein gebratenes Fleisch am Mittag. Einfach und mit wenig Personal zu machen.

    Aber bitte, das müssen Sie den Italienern und auch anderen Gastroleuten erstmal erklären, denn diese glauben immer noch, der Mensch, auch der Sportler, bräuchte mittags und abends ein vollständiges Menü. Für diesen Unsinn haben sie oft viel zu viel Personal und machen dann die Kohle nur mit dem Mineralwasser oder dem Alkohol.

    Im Prinzip hat man immer versucht, im Urlaub etwas zu verkaufen, was nicht jeder braucht. Aber die meisten würden es zu Hause genauso wie beschrieben machen: Ein paar Stunden körperliche Arbeit, dann etwas Leichtes. Das alles geschrieben unter der Imagination von Sonne und Wärme. Ich bin hier auch beeinflusst vom Frühjahrsskifahren. Da macht man ziemlich viel am Morgen, wenn der Schnee gut ist, isst dann eine Kleinigkeit auf der Hütte und knallt sich danach auf eine Liege für ein Nickerchen. Wenn der Schnee wieder härter wird, macht man noch eine kleine Runde. Das habe ich übertragen auf den Sommer, und möglicherweise ist das tauglich. Die Idee kam mir, als ich über eine spezifische Casa Cantonera nachdachte, die aber insuffizient geführt wird.

    Es mag nicht taugen, ist aber mal eine Idee.

    • colorcraze sagt:


      Interessant.
      ein eigenes Bad und ein bequemes Bett ist vielleicht etwas schwierig zu machen, aber so eine Art Gartendusche mit erfrischendem Kaltwasser und wenige Liegen für ein paar Stunden wären vielleicht an manchen Stellen, wo es sich um ein größeres, etwas abgelegenes Gelände handelt, machbar.
      Am Mittag nur eine Kleinigkeit und am Nachmittag/Abend richtig essen mache ich auch immer so, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, ob in der Stadt oder im Urlaub.
      Hatte da eigentlich noch nie Schwierigkeiten damit, derlei zu finden, opulente Mähler bereits mittags scheinen mir ziemlich aus der Mode gekommen zu sein?

    • Philomena sagt:

      Beim Skifahren sind Sie sicherlich...
      …nah an Ihrem Quartier oder haben Ihr Auto auf dem Parkplatz der Bahn, nehme ich mal an, Herr Oberländer?
      Der Radfahrer macht doch oft Rundtouren und sitzt doch bei aller Anstrengung schon und, er will ja weiterkommen, denke ich mal.Aber ein paar Liegen sind wohl nicht falsch.

      Sie scheinen hier aber der einzige Realist zu sein, was die Knete angeht.An einmaligen Übernachtungen ist nicht viel verdient, wenn man nicht auch eine Speisekarte bietet.Diese wird sehr oft, so höre ich, “arabisch” gelesen – von rechts nach links.

      Eine Übernachtung ist eine Bettblockade von 24 Std., während Restaurantstühle, wenn es gut läuft, 3x belegt werden. Ähnlich beim Frisör, der etwa einen Stundenlohn hat wie ein Handwerker. Nur dass die Steckdose Jahrzehnte an ihrem Platz sitzt, während die Frisur nicht lange hält…

      Einzelne Übernachtungen sind auch nicht nachhaltig, will man es richtig und hygienisch machen.Inzwischen ist wohl Seersucker eine Lösung,da fällt die Mangel flach.Hitze wird aber benötigt beim Waschen.Handtücher müssen auch sein.

      Hier erzählte jemand von einer großen Loipe in der Schweiz, die Duschen an der Strecke hat, was ich für übertrieben halte.In Südtirol soll es in manchen Quartieren Radwaschanlagen geben: die Räder kommen an ein Hakenkarussell und werden abgespritzt.Das ist eher sinnvoll, wenn der Radcowboy durch matschige Gelände musste, also keine Rennradler.Nachhaltig ist es auch nicht, wenn noch mehr Wege asphaltiert werden sollen, weil der Regen da nicht versickern kann.

  104. NL sagt:

    Regel heißt Aussprache
    Schoß = langes O, Schloss = kurzes O

    • eugene sagt:

      Ach so
      Nach der Regel schreibt man dann also Apfelmuß?

    • Sirisee sagt:

      Nein...
      … weil “Mus” nie ein Doppel-S hatte.

      Aber daß die (Teil-) Abschaffung des “ß” eine unästhetische und überflüssige Narretei ersten Ranges war, steht fest.

      Es war auch umstritten. Die Befürworter haben vielleicht auf die schweizerische Lösung gehofft und darauf daß sie sich mittelfristig durchsetzt, aber der Wert des “ß” besteht darin, daß der Lesefluß erleichtert wird, es war eine kulturelle Errungenschaft; drei s hintereinander, wie in “Flussschiffahrt” sind eine Peinlichkeit (und mir ist egal, ob es da noch eine Regel gibt, daß man “ss” schreiben darf, wer soll sich das alles merken?).

    • kdm sagt:

      Titel eingeben
      “Mus ist ein Brei oder Püree (französisch: Purée) aus gekochtem Obst, Gemüse, in manchen Gegenden auch aus anderen Lebensmitteln.”
      .
      Der Mus wurde und wird immer nur “Mus” geschrieben. Es ergibt sich hier gar nicht die Frage ob ß oder s.
      So wie bei Omnibus.
      Oder Obolus.

    • Oberländer sagt:

      Apfelmuß
      oje

      Grammatik, Mathematik, Geographie, Geschichte. Armes Deutschland

    • dr. plagiator sagt:

      Frage:
      Wie sieht es dann mit, “Wessi” und “Ossi” aus? Finde die Betitelung einfach unterirdisch.

  105. monnemer sagt:

    Treffer!
    Viele Grüße aus Coreglia Antelminelli…

  106. Weltreisender sagt:

    Hat im Big Bend National Park funktioniert
    Der Big Bend National Park liegt im wenig besuchten Westen von Texas an der Grenze zu Mexico. Zu Zeiten des Roosevelt’schen New Deals lebte auch dort eine Gruppe Arbeitsloser. Und arbeitete mehrere Monate in der Einöde an einem Projekt: Für einen Dollar pro Tag wurde damals aus dem vorhandenen Baumaterial der Natur ein Motel errichtet. Ganz einfach, einfachst. Vor 20 Jahren habe ich dort eine Nacht verbracht. Alles war noch so wie seinerzeit eingerichtet. Aber in den 60 Jahren seines Bestehens hat dieses einsame Motel mit Sicherheit derartig viel an Einkommen eingebracht, stellt es nach heutigen Bewertungsmassstäben einen derart interessanten Wert dar, dass die Löwen in der Höhle des Löwen begeistert “Deal” gerufen hätten: Wie ein Adlernest hoch in den Bergen gelegen und wirklich einmalig und unbezahlbar. Ich meine, dass damals die Amerikaner zu Zeiten des New Deals in der Einsamkeit dort draussen noch deutlich mehr Not verspürten als die Italiener heute in der eng besiedelten Kulturlandschaft Italiens. Ich wünsche dem Projekt in Italien von Herzen Erfolg

  107. Tico sagt:

    Kultur heisst Latte
    @Oberländer sagt:
    “…nicht unbedingt ein ganzes Menü brauchen, vor allem kein gebratenes Fleisch am Mittag.(…) Aber bitte, das müssen Sie den Italienern und auch anderen Gastroleuten erstmal erklären…”

    Ich denke, das ist die Gastfreundschaft des Südländers, der dem Besucher bieten möchte, was er von Zuhause gewohnt ist, damit er sich wohl fühlt. Und was kennt man aus Deutschland? Ein kräftiges Mittagessen mit viel Fleisch, so das Klischee.

    Bietet aber der Italiener lediglich den mageren Salat und den Eistee an, dann steht im Beschwerdebuch nicht etwa “Der Wirt ist geizig”, nein, da hat man gleich den Wirt komplett reingeklebt.

    Wie man es macht, kann es falsch sein. Ich zumindest habe nur die allerbesten Erinnerungen an Italien und an meine erste zarten Liebesversuche in italienische. In aller Unschuld natürlich. Als Tochter des Wirtes servierte sie mir das gewünschte Glas Milch. Ich hätte auch für sie die Tische gewischt. Sie lehrte mich sanft die ersten Brocken Italienisch: Milch? Latte!

    Das nenne ich kulturellen Austausch.

    • Oberländer sagt:

      Hübsch
      Genau. Frau Milch, Mann Latte.

      Ich bin da vollkommen unbürgerlich. In D gibt’s das ja auch: Kantine, drei Gänge, Mahlzeit, entsetzlich. Nach der Pause hat keiner mehr Blut im Hirn. Mein favorite: Spanien. Siesta, dann wieder durchstarten, um zehn essen, wenn’s kühl ist. Wenig Frühstück.

  108. Folkher Braun sagt:

    Titel eingeben
    Das Projekt ist doch gar nicht schlecht. Man muss berücksichtigen, dass es in Italien noch ein funktionierendes Genossenschaftswesen gibt. Also die Ursprungsversion und nicht BayWa und Agravis wie bei uns. Damit lassen sich Renovierung und Betrieb bestimmt kostengünstig organisieren.
    Und schließlich braucht Italien Beschäftigungen für überzählige Akademiker wie wir auch bei uns noch feststellen werden. Garten- und Landschaftsbau wäre ein Thema. Bedienung von Kaltfräsen für den Wegeneubau, damit der D.A. nicht so oft über Schotter fahren muss. Obwohl: das sind Macadam-Schichten, die in Schottland von John Mc Adam erfunden wurden. Sind nur nicht so Rennrad-tauglich. Für Pferdefuhrwerke tät es reichen. Damit hätten wir den nächsten Geschäftszweig. Erkundung Italiens mit dem Pferd. Aber nicht drauf sitzend, sondern als Fuhrmann vor dem Vier-Tonnen-Anhänger mit Zementsäcken drauf. Und dann an der Baustelle von Hand abladen. Das gab es bei uns im Fuhrgeschäft vor 35 Jahren auch noch. O.k. ohne Pferd, dafür 240 PS Büssing und 24 Tonnen Zement in 480 Säcken.

    • Don Alphonso sagt:

      Ich liebe Strade Bianche! Wenn ich welche finde, fahre ich sie auch.

    • Je mets à la disposition déjà l´ ambulance sagt:

      "Überzählige Akademiker"
      z.B. in den Garten und Landschaftsbau in realer Umsetzung halte ich persönlich für vorsätzlich geplante Körperverletzung mit Langzeitfolgen, Dolus directus 1.Grades, also mit Absicht, zumindest aber mit “sicherem Wissen”.
      Also, ich meine jetzt in einem Rahmen, der über “Urban gardening” auf dem Tempelhofer Feld oder ante portas der alten Stadtmauer von Andernach, also mehr als den Flächeninhalt von zwei Europaletten = 1,92 meterhochzwo, entsprechend 0,0192 Ar oder 0,000192 Hektar hinausgeht.
      .
      siehe: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/37255/
      .
      Bildbetrachtung: mit Übungen im Galgenbau, allerdings statisch unbestimmtes Modell, das in dieser Form lediglich zum Aufhängen einer Strohpuppe geeignet wäre (Herr Maas, ein Fall für Sie). Und ich bin mir so gut wie sicher, wenn dann Ende Mai das Gras zwischen den Parzellen Kniehöhe erreicht hat, kommt es zu ersten Konflikten unter den peace-Bewegten (Fahne!)
      .
      Meine Einschätzung ergab sich aus der Betrachtung mehrerer Beiträge meines Spezialhaussenders SWR, unter anderem auch durch den praktischen Einsatz des Obergärtners des Blühenden Barocks zu Ludwigsburg, eines gewissen Volker Kugler, bei Akademikerfamilien, die zuvor ein Gartenproblem wie z.B. eine Dachbegrünung versucht hatten selbst zu lösen. Schon alleine die Vorbesprechungen, bei denen es um Abmaße (gesprochen wie der Justizbevollmächtigte von UlF, daher mit “scharfem s”) und Ausführungstechniken geht, gehören, wie es ja auch geschieht, für die Nachwelt dokumentiert.
      .
      Was hat das jetzt mit Dons Artikel zu tun? Ja glauben Sie denn, das vorgesehene Projekt für die italienischen accademici disoccupadi auf etwas anderes hinausliefe, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen?
      (und heute kann ich endlich meine Winterräder wechseln)
      (DdH)

    • Don Alphonso sagt:

      Italien hat keine Akademikerplage wie Deutschland, es ist nur so, dass es für sie einfach zu wenig Arbeitsplätze gibt.

  109. Denkfehler sagt:

    so anders wie bei den Glossen von Don Alfonso
    “als wie” muß es heißen, “so anders als wie bei den Glossen von Don Alfonso”

  110. djangohatnemonatskarte sagt:

    späte Rache für 5 n.Chr. !
    mir scheint, das SPON-Machwerk ist eine sehr späte Rache für den Feld-und Schiffszug der Römer um 5 n.Chr. auf der Elbe und nach Hamburg.

    wir im Süden mit römischer Erbmasse sehen das alles sehr gelassen und beschwören die Seelenverwandtschaft, die ja auch einen äusserst erfolgreichen und aufgeklärten Sizilianer auf dem Staufer-Kaiser-Thron ermöglichte.

    und nun ein digitaler Gruss aus dem südlichen Orbit nach Bordesholm und Hamburg in den Norden………..was sonst heute als: Southern Cross !

    https://www.youtube.com/watch?v=Bw9gLjEGJrw

  111. kdm sagt:

    Titel eingeben
    Ich freu’ mich schon auf die treffliche Antwort des Don an “Michael Müller”.

  112. Denkfehler sagt:

    Auch eine nicht mehr so gute NZZ...
    …ist noch weitaus besser als alle deutschen Blätter (Entschuldigung: als alle Blätter, die schon länger hier leben).
    .
    https://www.nzz.ch/feuilleton/das-paradox-der-political-correctness-ihr-verteidigt-auch-nur-eure-privilegien-ld.1298419
    .
    So ein Text wäre in einer Zeitung, die schon länger hier lebt, nicht möglich.

    • Don Alphonso sagt:

      Doch, sicher, nachher kommt ein sehr unkorrekter Text

    • Denkfehler sagt:

      Ironie
      ist gefährlich (lt NZZ, und auch mancher Kommentar hier zeigt, dass sie Aggressionen weckt), also bleiben Sie besser vorsichtig…

    • Don Alphonso sagt:

      Ich habe keine Angst, vor niemandem. Oder soll ich mich vor Leuten fürchten, die einen Nervenzusammenbruch kriegen, wenn man ein falsches Wort sagt oder Haare zeigt? Waschlappen.

  113. Otto Meier sagt:

    OT: Hochgeschwindigkeitspolitik
    Die Privatisierung der deutschen Autobahnen kommt nun nicht nur durch die Hintertür, sondern auch noch im Hau-Ruck-Verfahren.

    Zeitplan der dazu notwendigen Grundgesetzänderung:

    Beschluß im Bundestag am 01.06.2017 – Morgen
    Zustimmung im Bundesrat am 02.06.2017 – Übermorgen

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell die Politik sein kann, wenn es darum geht, dem Bürger absehbar höhere Kosten zu bescheren, ihn zu enteignen. Da ist selbst eine Grundgesetzänderung dann nur noch ein Klacks.

    Dringendere und wichtigere Probleme werden dagegen über Jahrzehnte verschleppt und größer und größer. Ein Hoch auf die parlamentarische Demokratie.

  114. dr. plagiator sagt:

    @D.A.
    Ich würde ihnen gern noch ein Link unterschieben: https://www.rubikon.news/artikel/feindliche-ubernahme

    Sie werden demnächst ins schwitzen kommen. Gute “Anschläge”!

  115. Denkfehler sagt:

    Privatisierung der deutschen Autobahnen
    Da geht es weniger um eine Bewirtschaftung, als um die Entmündigung des Parlamentes und – vor allem – um die Anrichtung eines volkswirtschaftlichen Totalschadens wie bei der DB-AG. Die bewußte Herabwirtschaftung der Bahn ist ja das “Vorbild” für die Autobahn-Privatisierung.
    .
    Warum, ganz ohne Ironie einmal, soll es Autofahrern besser gehen als Bahnfahrern? Das wäre doch ungerecht.

    • Sirisee sagt:

      ... das ist nicht richtig ...
      … ob nun der Bundestag, dh einer seiner vielen Ausschüsse, dh die Ausschussvorsitzenden von CDU, SPD, sowie die Ministerpräsidenten irgendwas festlegen oder nicht, ist keine Frage, an der sich die “Mündigkeit” des Parlaments beurteilt. Das ist – wie die Zuwanderungskatastrophe zeigt – ohnehin entmündigt und vollständig gleichgeschaltet.

      Operativ wäre die Privatisierung – wie in Österreich – vermutlich problemlos.

      Der eigentliche Zweck wäre das Hochfahren der Verschuldung durch indirekte Töpfe, d.h. die Verschleierung der Milliarden-/Billionenkosten für die Fake-Flüchtlinge, die GriechInnen und andere Südländer. Deshalb ist der Zeitpunkt politisch ansich klug gewählt.

    • knieselstein sagt:

      Der Denkfehler liegt woanders
      die Bahn gehört seit Anno tuk voll und ganz dem deutschen Staat und das hat sich in keiner Weise geändert und staatseigene Betriebe sind hierzulande den Gesetzen unterworfen und nicht wie Brasilien oder Venezuela der Supermarkt der jeweiligen Regierungsclique.

    • Otto Meier sagt:

      Die Deutsche Bahn AG
      ist im engeren Sinne kein staatseigener Betrieb mehr. Daß bislang noch kein Börsengang stattfand, hat Gründe in der Personalstruktur (Beamte) und vergleichsweise geringen Gewinnaussichten. Und was die Gesetze angeht, so verweigern Teile der Bahn gegenüber dem Parlament jegliche Einblicke in die Bücher. Insbesondere im Bereich der Immobilien dürfte investigativer Journalismus schnell fündig werden. Für den schnellen Einstieg:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bahn

  116. S&R sagt:

    Liebe(r) KDM, man muss nicht über jedes Stöckchen springen, ...
    … das einem hingehalten wird – auch der Don nicht. Würde er Herrn Müller für satisfaktionsfähig ansehen, hätte er längst geantwortet…

  117. Der Tiger sagt:

    Verbeamtete Spons
    Dieser Satz hat mich göttlich amüsiert: “Und hier versteckt sich leider auch schon der nächste Haken an der Sache: Sie müssen sich selbstständig machen und schauen, wie Sie über die Runden kommen.” Offensichtlich ist für die beamteten Spots “Selbständig machen” ein Albtraum, aber ohne selbständig machen gäbe es kein iPhone und kein Facebook.

  118. Maintenant, il s abandonne au soleil sagt:

    @ Werner Albrecht sagte am 30. Mai 2017 um 15:16 Uhr
    “@Oberländer„…, wieso man den Süden verrecken lässt, …“
    .
    Herr Albrecht, schauen Sie, was ich am 29. Mai 2017 um 19:25 Uhr geschrieben hatte.
    Nur noch nebenbei: Sizilien produziert auf 30% der italienweit vorhandenen Anbauflächen für Weizen lediglich 10% der italienischen Erträge. Die Industrialisierung, bis auf Petrochemie (ausgerechnet an den einst schönsten Stränden) ist gescheitert. Die riesige Agglomerato Industriale bei Termini Imerese/Buonfornello mit einst 3200 Beschäftigten (zw. Palermo und Cefalù, Fiat Panda, Punto, Lancia Ypsilon ), in Betrieb genommen 1970 ist seit November 2011 tot.
    .
    Und da Sie J.G. Seume, den Italien und Sizilien-Reisenden erwähnen („Spaziergang nach Syrakus“=> schätze ich persönlich mehr als Goethes Sizilien-Beschreibung)-und im Zusammenhang mit der hier öfter erwähnten Kritik der deutschen Nörgler an allem, was nicht ihrem Wesen und Lebensart entspricht (der ich mich nicht anschließe, der Kritik, meine ich) sei gesagt: Seume und Goethe, wenn überhaupt, waren milde Kritiker, die ihre Kritik im Wesentlichen auf das beschränkte, was ihnen direkt an Unannehmlichkeiten widerfuhr, z.B. seitens Maultiertreibern, Führern, Ciceronen oder Gastwirten. [Seume ist ohnehin keine Literatur, die links denkenden Menschen zu empfehlen sei. Allzu oft erwähnt er sein geliebtes Vaterland, das damals (1802) noch der Einigung harrte]
    .
    Da fuhren vorangehende ausländische Italienreisende aber ganz andere Geschütze auf. Ich denke da an einen gewissen Dominique Vivant De Non (später Denon), ein franz. Kleinadeliger und späteres Mitglied der wissenschaftlichen Abordnung während Napoleons Ägypten-Abenteuers, zeitweise Kammerherr am Hof zu Versailles, der während seiner Reise durch Sizilien ab 2. Mai 1778, schneidende Urteile über die sizilianische Mentalität abgibt.
    .
    Nicht daß er eine, nach seiner Bootsfahrt von Gela nach Syracusa, unberechtigte 28 tägige Inquarantänenahme (“lazaret”) auf einem schutz-und trostlosen Stück Ufer („tertre de six pas quarrés sans abri“) des großen Hafens verfluchte, für das die 13 köpfige Besatzung noch Miete zahlen mußte-und die sich als reine Abzockmaßnahme des korrupten „bureau de santé“ („sotte députation mal peignée…“) mit den benachbarten Bauern herausstellte. Nein, er mosert auch über Zustände die ein Goethe oder Seume zumindest als pittoresk beschrieben hätte.
    .
    So schreibt ein Mann, der am Hofe Ludwig des XVI als Kammerdiener engagiert war (!) über die damalige Situation am Quelltopf des Anapus, dem Brunnen der Arethuse („Aréthuse, si chère à Diane, à laquelle on rendoit tellement des honneurs divins qu´Hercule lui sacrifia des taurreaux…) erfolgende Zeilen:……“…wo die allerschmutzigste Wäsche durch eine Truppe von noch schmutzigeren Frauen gewaschen wird, die, fast nackt und aufgekrempelt, ein Bild dessen bieten was Unkeuchheit an Widerlichkeiten an sich haben.“ („….où le linge le plus sale est lavè par une truppe de femmes plus sales encore, qui, presque nues et retroussées, offrent le tableau de tout ce que l´ impudicité a de plus dégoûtant… ».
    .
    Und so geht das den ganzen Reisebericht über. Wie urteilte einst Th. Fontane über unsere Nachbarn?
    (DdH)

  119. knieselstein sagt:

    Wie nach Komparativen
    heißt ab Quarta immer als ;-). Denke mal, einer weiteren Verbreitung der touristischen Basis steht die Verflachung des Bildungssytems entgegen. Mag ja sein, daß die Zahl der Schulabgänger mit Zugangsmöglichkeit zu den Hochschulen weiter, sicher aber nicht das Nivea ;-). Da werden abnehmende Unterrichtungen in Latein und Geschichte sicherlich eine Hemmschwelle sein.

  120. nico sagt:

    Unerträglich
    Zu den Ausführungen des SPON ist ja allles geschrieben und daher nichts hinzuzufügen.

    Allerdings sollte man auch bei FAZ.net aufpassen, nicht ähnliche Entwicklungen wie bei Spiegel-TV zu implementieren wie etwa in Gestalt des Gastro-Kritikers und seines Zeichens wohl Musiker, J. Dollase, der sich über die durchaus nette Kolumne “Hier sprich der Gast” und “Geschmachssache”, einen Namen machte, vor allem durch geschliffene, analytische Texte, die jetzt (Geschmackssache) vom hochgeschätzten Jakob Strobel y Serra, der Reiseblatt-Ikone, betrieben wird.
    Warum aber muß man dann zu allem Überfluß den Studenten erklären, – nachdem er die Mensen unter die Lupe nahm und nimmt (Dollase vs. Mensa), indem er ihnen vorwirft, sie könnten doch für 2,50 – 4,50€ ein geschmacklich- und betriebswirtschaftlich machbares Essen, natürlich a point, auf die vorgewärmten Teller zaubern -, wie man/frau eine “Bratwurst mit viel Röstaromen” anbrät, mit allerlei Zeugs (Bratkortoffelpüree mit Milch und Sahne zu Sauce verquirlt) und Beiwerk ( ein paar Kräuter von der Fensterbank) versieht, und hierbei noch einen Hauch von Haut Cuisine verspüren könne. Dios grande!

    Nicht nur, daß DER Gastrokritiker in D sich in einer Aufmachung per video darstellt, die er jedem Sterne-Restauarant als Strafzuschlag aufgebürdet hätte (lange, schulterlange Haare ohne Haarnetz oder Kochmütze) , wäre er denn in die Küche vorgedrungen, geringschätzt er auch noch das aufwendige Handwerk der Haut Cuisine mit derart trivialen Assoziationen.
    Und: traut er Studenten gar nix zu?!

    Im Grunde ist es mindestens unerträglich, daß er in seiner Kolumne “Hier spricht der Gast” seinen Bekanntheitsgrad und auch die FAZ, der er diesen verdankt, dazu gebrauchte, Kollegen aus Hamburg (Rach&Ritchey), die ihrerseits gelernte Sterne-Köche sind – zumindest Rach hat sich dazu hochgearbeitet -, kochtechnisch abzustrafen, und diesen seines Erachtens “Mangel” auch als Ursprung und Beleg für ein vom diesem Betreiber beratenes Restaurant für dessen spätere Insolvenz anzusehen.

    Das ist m. E. infam und irgendwie braucht man sowas nicht, wenn man schon 30Jahre in der Haut Cuisine unterwegs ist oder einfach nur auf dem Wochenmärkten der Welt, wo Religion und falsche Pädagogik nichts zu suchen hat.

    Es ist wie bei TV-Serien und Autoren, die jedes Jahr einen Roman schreiben: Abschalten.

  121. Walter Claassen sagt:

    Allgemeine Lebensweisheiten?
    Es scheint, dass Sie Herrn Dollase nicht mögen – Ihr gutes Recht.
    Warum Sie das hier zum besten geben – keine Ahnung.
    Aber gut, dass wir darüber gesprochen haben.

    • DdH sagt:

      Dollase,
      über Nouvelle Cuisine an der Uni Mainz schwadronierend (ist mir jetzt zu mühsam zu recherchieren, was der den Studies damals vorsetzen wollte) reagierte mit Nichtbeachtung auf regional bevorzugte Gerichte als Vorschlag. Der ist sensibel, der Mann mit der Matratze. Nein, in seinen Rheinischen Sauerbraten lässt er sich nicht spucken.

  122. Sirisee sagt:

    ... ich lese gerade
    Das neue Buch von Markus Vahlefeld, der das recht gut zusammenfasst, was man zu den SPON-Girlies sagen kann.

    “Hier zeigt sich deutlich die Fratze eines neuen deutschen Selbstwertgefühls, das sich selbst mit überlegener moralischer Geste inszeniert, um andere Länder erniedrigen zu können.”

  123. NKG sagt:

    Alles in Maßen, auch das Maß
    Immer locker, fluffig durch die Hose atmen! Ja, der Artikel ist wohl größter Unsinn, aber letzten endes handelt es sich nur um einen

    klick bait.

    Ein bisschen Ungenauigkeit hier, etwas Poesie da und schon hat man eine interessante Geschichte, die die Leute lesen wollen.

    Ihre Interpretation von Hassrede und Verachtung ist wahrscheinlich eher Inkompetenz, Überheblichkeit und Gleichgültigkeit. Ein normaler Typ halt.

    Nicht jeder Haufen, den ihr Meinungsgegner setzt, ist der Teufel.
    Manchmal ist es nur S…..

  124. Dieter Kief sagt:

    NZZ über die ökonomische Lage der italienischen Mittelschicht anhand einiger Beispiele -
    – ein überaus lesenswerter Artikel.

    https://www.nzz.ch/international/vor-dem-kollaps-italiens-mittelstand-verarmt-ld.144948

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